Fast hätte ich vergessen, dass ich ja noch nicht fertig bin.
Tag 12Auf geht’s zur großen Stadtrundfahrt. Wir werden gleich von der einheimischen Führerin wieder auf die Gefahren aufmerksam gemacht. Also:
- Wenn man alleine unterwegs ist nur mit den Touristenbussen fahren.
- Nicht in die Favelas gehen.
- An den Strand nur mit der Badehose gehen.
- Etwas Bargeld einstecken, damit man für den Fall eines Überfalles etwas dabei hat und der Bandit nicht in Wut gerät und einen tötet.
- Ein besonders schöner Aussichtspunkt würde selbst von den Touristenbussen nicht mehr angefahren, da dort ganze Busse von Banditen überfallen und ausgeraubt worden sind.
Wir fühlen uns sicher und genießen die Busfahrt entlang der Copacabana. Die Jogger sind hier in Badeanzug und Bikini unterwegs.
Unser erster Stopp ist an der Talstation der Seilbahn auf den Pão de Açúcar, den Zuckerhut, das Weltbekannte Wahrzeichen von Rio de Janeiro. In zwei Abschnitten fährt uns die Seilbahn auf den Zuckerhut. Der Blick auf die Copacabana, den Corcovado, so wie das Zentrum von Rio und die Guanabara-Bucht muss man einfach gesehen haben, wenn man schon in Rio ist.
Nun fahren wir ins Zentrum von Rio, vorbei am Maracana Fussballstation und dem Sambodrom erreichen wir die Cathedral Metropoliana. Der berühmte brasilianische Architekt und Planer der Hauptstadt Brasilia Osacar Niemeyer hat diese Kathedrale entworfen. Über die äußere Wirkung dieser Betonkonstruktion kann man sicher streiten, von innen aber wirkt diese Kirche fantastisch.
Durch das Viertel Santa Teresa mit seiner historischen Straßenbahn fahren wir zur Talstation der Zahnradbahn auf den Corcovado.
Beim Anblick der Zahnradbahn fühlen wir uns in die Schweiz versetzt, kein Wunder, wurden dich die Züge von der Maschinenfabrik Winterthur gefertigt. Oben angekommen freuen wir uns auf den Blick über Rio und den Zuckerhut. Haben wir am Morgen noch vom Zuckerhut die Christusstatue auf dem Corcovado sehen können, so liegt nun alles im Nebel und außer der Christusstatue, wenigstens die kann man im dichten Nebel noch erkennen, ist nichts zu sehen.
Zwischenzeitlich ist auch unser Bus am Parkplatz eingetroffen und wir fahren durch den Regenwald des Tijuca Nationalparks in Richtung Süden.
Zurück entlang der Strände im Süden von Rio erreichen wir wieder unser Hotel in Leblon.
Das Wetter ist zwar nicht gerade einladend, immer wieder gibt es Regenschauer, aber es ist warm, deshalb möchte ich den Nachmittag zum Baden im Meer nutzen. Meine Frau zieht es vor sich im Hotel auszuruhen.
Da man am Strand in Rio damit rechen muss, dass einem die Jeans unter dem Hintern weggeklaut wird, geht man an den Strand nur in Badehose oder mit knappem Bikini. Unser Hotel ist darauf eingerichtet. Man fährt mit dem Aufzug in das Untergeschoss, dort hat man die Möglichkeit zum Umkleiden. Beim Personal gibt man den Zimmerschlüssel ab und erhält ein Handtuch. Die Treppe hochgehen die Straße überqueren und schon ist man am Strand.
Der Strand von Leblon ist sicherlich nicht so bekannt wie die Copacabana oder der Strand von Ipanema aber er ist bestimmt nicht weniger schön. Im Meer gibt es eine ganz ordentliche Brandung, die von vielen braungebrannten Jugendlichen zum Serven auf Brettern oder direkt auf dem Bauch genutzt wird.
Ich gehe in das wohltemperierte Wasser und immer wenn eine Welle heran gerauscht kommt, versuche ich mich drauf zulegen und ans Ufer treiben zu lassen. Das funktioniert super und macht ungeheuren Spass. Heute mit etwas mehr Lebenserfahrung, vermute ich, dass es nicht ganz ungefährlich ist was ich damals gemacht habe.