08.01. MFNP-südlicher Teil - MFNP nördlicher Teil
Wir hören gegen Morgen Hippos grunzen. :)Als wir aufstehen, gibt es keinen Strom, so dass wir uns mit Kerzen und Taschenlampen behelfen müssen. Der Generator wird vermutlich erst gegen 7 h angestellt.
Wir nehmen unser Frühstück an der Bar in Empfang und befüllen unsere Thermoskanne mit heißem Wasser.
Kurz vor 7 h sind wir am Office, um die Fährfahrt zu bezahlen (20.000 UGX für die Überfahrt inklusive Fahrer sowie 5000 UGX für den Beifahrer). Die erste Fähre legt ein paar Minuten später ab.
Während wir mit drei weiteren Autos auf die nächste Fährüberfahrt warten, macht sich Christian einen Kaffee. Vor uns hantieren zwei Frauen mit ihrer Kühlbox. Ein Pavian beobachtet die beiden und nutzt einen kurzen Moment der Unachtsamkeit aus und stibitzt ein Frühstückspaket. Uns wundert, dass ihnen ihr Guide anscheinend nicht eingeschärft hat, besonders achtsam zu sein, wenn Paviane in der Nähe sind.
Wir genießen den Sonnenaufgang auf der kurzen Fährüberfahrt, auch wenn zahlreiche Wolken am Himmel sind.
Eine Horde baboons begrüßt uns neben zahlreichen Marabus.
Unweit von der Anlegestelle wirkt die Landschaft an einem kurzem Abschnitt unmittelbar an der Piste kratermäßig, so ähnlich stellen wir es uns auf dem Mond vor.
Ein im Nationalpark ungewohnter Anblick sind zwei Motorradfahrer, die uns entgegen kommen. Es sind vermutlich Angestellte einer Lodge.
Der erste Eindruck vom nördlichen Teil ist positiv: die Savannen-Landschaft gefällt uns sehr gut, und wir sichten Warzenschweine, Wasserböcke, Uganda Kobs, Kuhantilopen, Oribis, Büffel und Giraffen, auch wenn sie manchmal zu weit entfernt oder zu verborgen im Gebüsch sind. Tree squirrels, Grautokos, Hornbills und Perlhühner gibt es ebenso, leider jedoch auch Tsetsefliegen.
Oribis liegen häufig unmittelbar am Wegesrand.
Die Hornbills sehen ein bisschen anders aus, als wir sie aus dem südlichen Afrika kennen, da sie einen Höcker am Übergang vom Kopf zum Schnabel und eine bläuliche Färbung haben. Später werden wir feststellen, dass es northern hornbills (Bucorvus abyssinicus) sind.
Rotnackenfalke
Im Buligi Track rennt uns eine Hyäne über den Weg. Ich kann gerade noch ein Foto schießen. Leider wird das unsere einzige Hyänensichtung bleiben.
Langsam ist es Zeit fürs Frühstück, schließlich hat Christian den Kaffee schon fast ausgetrunken.
Je weiter wir den Buligi Track entlang fahren, umso dichter wird das Gebüsch. Wir sehen zwar viele Vögel umherfliegen, aber man kann sie nicht gut beobachten. Tsetsefliegen verfolgen uns. Der Weg hält auch einige Senken parat. Aber da wir langsam fahren, ist es gut machbar.
Begeistert sind wir, als diese Schlange – vermutlich ein Python- sich vor uns über die Straße schlängelt. So eine dicke, lange Schlange sehen wir das erste Mal.
Der kurze Abstecher zum Delta bird hide lohnt sich nicht. Der Hide ist stark mit Fledermauskot verschmutzt, und wir sehen nur weit entfernt ein paar Reiher.
Delta bird hide Wir legen für eine weitere Stärkung einen Stopp ein und genießen, dass der Wind etwas durch die offenen Fenster bläst und uns somit etwas erfrischt. Auf dem weiteren Weg können wir öfter den Nil sehen, aber leider ist er noch verhältnismäßig weit weg und mitunter wird die Sicht zusätzlich durch Gebüsch erschwert.
Christian darf seinen Blick nicht zu lang schweifen lassen, denn es gibt einige heftige Senken
:
Hinter dem Delta Point wird der Weg sandiger. Das Wasser verschwindet schnell aus unserem Blickwinkel, und wir kommen wieder in eine Savannenlandschaft. Wir sehen weiterhin immer wieder diverse Tiere, darunter ein junges Uganda Kob und eine Nyala-Antilope.
Am Hippo Point steigen wir aus - im Gegensatz zu den südafrikanischen Parks gibt es keine Hinweise, dass man in den Parks (QENP und MFNP) nicht oder nur an bestimmten Stellen aussteigen darf. Ab und zu tauchen ein paar Hippos auf, um dann schnell wieder abzutauchen.
Christian zweifelt, ob wir in die richtige Richtung fahren, daher schließe ich das Navi an. Wir befinden uns auf dem Queen’s Track und da wir nach Osten fahren, fahren wir auch in die richtige Richtung.
Erkennt ihr, was ich entdeckt habe?
HusarenaffeWeiter geht es über den Albert Track und dann in den palmengesäumten Pakuba Track, der verhältnismäßig nah am Wasser entlang führt.
Hippos liegen an Land, aber sie sind zu weit entfernt für ein Foto.
Ich freue mich über den ersten Elefanten.
Gespannt erreichen wir gegen 13 h die Pakuba Safari Lodge, die teuerste Unterkunft auf unserer Reise (212 $ inkl. HP).
Wir werden mit einem Begrüßungsdrink und einem frischen Tuch zum Händeabwischen von Aron (?) in der Pakuba Lodge willkommen geheißen. Er sagt ein paar Worte zur Lodge und fragt, ob wir Mittagessen wollen, aber die Mittagskarte reizt uns nicht. Dann bringt er uns zu unserem Zimmer, das in Sichtweite zum Pool liegt. Es ist geräumig mit einer kleinen Sitz- und Schminkecke.
hinter dem Pool ist noch eine kleine Baustelle, die uns -außer optisch- nicht beeinträchtigt hatRestaurantChristian holt das Auto, er kann direkt davor parken, um das Gepäck auszuladen. Nachdem wir uns eingerichtet und in der Anlage etwas umgeschaut haben, gehe ich zu Aron und bitte ihn um heißes Wasser und Handtücher für den Pool. Letztere sollten eigentlich dort liegen. Aron sagt, er kümmere sich darum. Kurz darauf kommt er zurück und teilt mir mit, dass die Mitarbeiter in der Küche beschäftigt sind. Es dauert wohl ein bis zwei Stunden mit dem heißen Wasser
. Das bezweifle ich zwar, dass die Leute in der Küche so beschäftigt sind, denn außer uns sind kaum andere Gäste da, aber ich verkneife mir eine Bemerkung.
Als die Auflagen für die Liegen und Handtücher gebracht werden, genießen wir im Pool die kleine Abkühlung. Christian rettet einem Käfer das Leben: er fischt ihn aus dem Wasser und legt ihn an den Beckenrand. Danach brauchen wir eine Stärkung und essen unsere letzten Samosas.
Gestärkt können wir nach Pakwach fahren, um dort Getränke einzukaufen. Auf dem Weg zum Tangi Gate sehen wir die alten Bekannten: Uganda Kobs, Oribis, Perlhühnern, Warzenschweine, Hornbills und Elefanten.
Ein Elefant schlendert seelenruhig am Picknicktisch vorbei. Das scheint selbst für die Angestellten am Gate nicht alltäglich zu sein, da einer sein Handy zückt, um zu fotografieren.
Die Agame am Baum habe ich erst zu Hause am PC entdecktWir halten mit dem „Schrankenwärter“ kurz Smalltalk, bevor wir kurz hinter dem Gate an einem Wasserloch erneut stoppen, da dort viele Vögel (Nilgänse, Nimmersatt, Kingfisher, Klaffschnabel, Kronenkraniche), ein paar kleine Krokodile und im Hintergrund ein paar Elefanten sind. Gerne würden wir hier etwas verweilen, aber wir wollen schließlich noch in Pakwach etwas einkaufen.
An einer Biegung halten wir uns links, anscheinend nicht die beste Entscheidung, denn es folgt ein sehr steiniges Stück. Kurz vor dem Übergang zur Hauptstraße ist es richtig heftig. Christian steigt aus, um abzuschätzen, ob er hier durchkommt oder besser umdreht. Er wagt es, ich steige aber sicherheitshalber aus, um zu schauen, ob es knapp zwischen Unterboden und Piste wird. Aber alles ist im grünen Bereich.
Kurz vor dem Ortseingang ist ein Polizeicheckpoint, den wir ohne angehalten zu werden, passieren können. Dahinter stehen mehrere Frauen, die eine Art selbst gemachte Kekse zum Kauf anbieten sowie Männer, die Getränke verkaufen. Wir fahren durch Pakwach durch, um uns einen Überblick über das Angebot zu verschaffen und drehen kurz vor der letzten Tankstelle im Ort.
Pakwach unterscheidet sich nicht groß von den anderen Dörfern, durch die wir bisher durchgekommen sind
Christian geht in einen ersten Shop rein, ich bleibe im Auto sitzen. Die Leute laufen zum Teil barfuß herum, manche haben Badelatschen an. Ein Mann kommt an mein geöffnetes Seitenfenster und fragt nach Geld, damit er sich Essen kaufen kann. Er läuft aber gleich weiter, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich nichts habe. Mich ärgert es später, dass wir nicht den Frauen ein paar Kekse abgekauft haben. Diese hätte ich zB dem Bettler im Dorf oder dem Schrankenwärter schenken können und hätte somit gleich zwei Menschen etwas Gutes getan. Schade, Chance verpasst.
Wir nehmen diesmal nicht den ersten Abzweig zum MFNP, sondern fahren in der Hoffnung weiter, dass es vielleicht eine bessere Zufahrtstrecke zum Gate gibt. Unsere Hoffnung wird nicht enttäuscht.
Wir sehen wieder Elefanten und zahlreiche Vögel, darunter Sattelstörche, Schreiseeadler, Nilgänse. Ein mit Schwarzen voll besetztes Auto hält an. Sie fragen uns, wie es uns geht und wünschen uns noch einen schönen Tag.
Am Gate geben wir dem netten Angestellten eine kalte Cola, über die er sich sehr freut.
Der Rückweg zur Lodge hält keine besonderen Sichtungen für uns bereit.
Uganda KobsBevor wir an der Lodge aussteigen, müssen wir noch etwas im Auto sitzen bleiben, um die Fliegenschwärme beim Aussteigen loszuwerden.
Während wir einen Sundowner auf unserer Terrasse trinken, kommt der Ober mit unser Thermoskanne mit heißen Wasser. Da sind aus den anfänglichen 1-2 h fast 5 h geworden. Aber immerhin haben sie es nicht vergessen.
Leider ist der Sonnenuntergang nicht richtig zu beobachten, denn bevor die Sonne im Wasser eintaucht, schiebt sich eine Dunstwolke davor.
Zwei Warzenschweine grasen in der Nähe. Auf der anderen Seite des Flusses sieht man ein paar Lichter. Da wir angegeben hatten, zu 19:30 h essen zu wollen, gehen wir kurz nach 19:30 h zum Restaurant, wo wir auf der Veranda Platz nehmen.
Ein weiteres Pärchen ist schon beim Essen, weitere Gäste kommen später noch zum Essen. Das Essen (Vorspeise Kürbissuppe, Nachtisch Ananas und Wassermelone) schmeckt ganz gut.
Auf dem Rückweg zum Zimmer kommen wir mit dem Pärchen ins Gespräch. Sie sind auch aus Berlin und als Selbstfahrer unterwegs. Während wir uns unterhalten, spaziert in einiger Entfernung ein Elefant hinter uns vorbei. Wir sehen auch eine Ginsterkatze. Angestellte der Lodge leuchten öfters Richtung Eli, offensichtlich um ihn vom Näherkommen abzuhalten.
Es ist schon 22:45 h, als wir ins Zimmer zurückkehren. Da wir vor dem Essen bereits geduscht haben, dauert es nun nicht mehr lange, bis wir im Bett liegen.
Übernachtung: Pakuba Safari Lodge, double room, HB
Kilometer: 101