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Autor Thema: London - kreuz und quer und hoch und runter  (Gelesen 21639 mal)

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MisterB

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London - kreuz und quer und hoch und runter
« am: 17.06.2014, 13:29 Uhr »
Ich falle direkt mal mit der Tür ins Haus.
Ich bin London-Fan !
Ein Fan der Queen, den Fellmützen, der Stadt als solches, der Leute, der Pubs, der Tube, der......

Und da ich jetzt schon das eine und andere Mal in der Stadt war und ich meine Kreise mittlerweile auch schonmal ein wenig außerhalb schweifen lasse, wollte ich mal herzeigen, was es in London so alles gibt und was man so tun kann.
Daher habe ich mal aus allen möglichen meiner Reiseberichte diverse Dinge zusammengekratzt die zum einen einen schönen Überblick über die Stadt geben und zum anderen eventuell einen Anhaltspunkt bieten, was man an einem Tag alles "schaffen" kann und was auch nicht.

Die Texte sind jetzt teilweise schon etwas älter. Also zumindest alle Preisangaben sind mit Vorsicht zu genießen und besser vorher nochmal zu verifizieren wenn man hinfährt.

So, jetzt geht's aber nach London.

Gruß
Bernd
Meine kleine Reiseseite mit meinen Reiseberichten
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MisterB

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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #1 am: 17.06.2014, 13:43 Uhr »
London Calling ..... oder ..... Please Mind The Gap
Tower, Parlament, Big Ben, Piccadilly, Musical
  
Heute früh am Morgen irgendwo in Deutschland :
 Eintrag ins Tagebuch : Warum habe ich wieder so einen sch..... frühen Flug genommen. Nächstes Mal dringend später fliegen !

Da ich aber nun den ersten Flug morgens nach London gebucht hatte (mir klingeln die Worte "Dann kann man an dem Tag wenigstens noch was unternehmen" noch im Ohr) ging es also um 6 Uhr ab Richtung Flughafen. Ohne große Vorkommnisse (mir wurde nur zweimal mein Korkenzieher aus dem Gepäck gefischt) ging der Flug mit Easy-Jet auch pünktlich um 9 Uhr ab (war der erste Flug morgens, da konnten die auch noch nicht viel Verspätung haben). Dank der günstigen Zeitverschiebung stand ich auch schon eine viertel Stunde später in Gatwick auf englischem Grund und Boden.

Ahh, London/England : Alles wie gehabt. Die Jungs haben immer noch keinen Euro, fahren immer noch auf der falschen Straßenseite, servieren Bier immer noch ohne Schaum, das English Breakfast ist immer noch ungenießbar, der Engländer an sich ist immer noch Weltmeister im Anstellen und Schlange stehen und der Typ im Hotel an der Rezeption spricht immer noch schlechter Englisch als ich. Aber jetzt erst mal der Reihe nach ....



Das Ticket für den Gatwick Express hatte ich vorher schon im Internet gekauft. Ich konnte also ohne große weitere Verzögerungen Richtung City starten. Der Zug fährt eine halbe Stunde und wirft einen an der Victoria Station raus. Als erste Geschäftshandlung habe ich mir direkt eine Tageskarte für die U-Bahn gekauft und mich auch direkt Richtung Hotel begeben. Noch etwas Vertrautes : An jeder Haltestelle schallt einem das unvermeidliche "Mind The Gap Please" entgegen. Von meinen letzten Besuchen wusste ich, das dort irgendwo in der Nähe die Station Lancaster Gate sein musste. Natürlich war diese Station wegen Umbau/Neubau geschlossen, so das ich in Notting Hill ausgestiegen bin.

Hier zum ersten Mal an der frischen Luft hab ich sofort gemerkt was für ein geiles Wetter war und mich auch sofort geärgert, das ich extra ne Jacke mitgenommen hatte, die ich jetzt zusätzlich schleppen musste. Meinem untrüglichen geografischen Sinn folgend bin ich erst mal in die falsche Richtung marschiert. Erst als mir das alles sehr unbekannt vorkam und ich eigentlich längst an den Kensington Gardens hätte angekommen sein müssen, hab ich mal eine Karte zu Rate gezogen und das kleine Missgeschick bemerkt. Endlich in Queensway angekommen stellte ich fest, das dort jetzt sogar ne eigene U-Bahn - Station ist. Hätte mir die Lauferei also auch sparen können. Na. Egal.

Das Hotel stellte sich als Treppenhaus mit Zimmeranschluss heraus. Mein Zimmer war noch nicht fertig. Meinen Kram konnte ich aber da lassen und so bin ich direkt auf Tour gegangen. Ok, nicht direkt, ein Frühstück beim Burger King um die Ecke musste schon noch sein. Überhaupt war in dieser Straße (Queensway) so gut wie alles vertreten, was man sich wünschen würde. Alle Fastfood Läden der Welt, Pubs, Läden zum Einkaufen, Starbucks und etwa siebenhundertachtunddreißig ausländische Restaurants (Inder, Pakistani, Türke, Araber, Chinese und so weiter und so weiter).

Praktischerweise war meine Haus-U-Bahn-Station an der Circle Line, die so gut wie alles touristisch interessante verbindet. Ich bin mit dem Zug direkt zum Tower gefahren (Mind the gap). Ich hatte schon die Befürchtung zu spät zu kommen. Zu spät heißt in diesem Fall, sich in der Schlange anstellen zu müssen, wo das Schild "Ab hier noch 3 Stunden" steht. Die Eintrittskarte hatte ich mir schon vorher im Internet gekauft. 13 Pfund 50, happig happig. Aber so konnte ich zumindest die Kartenkäufer-Schlange umgehen und hatte nur die Einlass-Schlange vor mir.

Aber oh Wunder. Heute war garnix los. Das habe ich bisher immer anders erlebt. Ich konnte direkt am Eingang durchgehen. Klasse. Da hatte ich mit dem Freitag Mittag ja mal eine gute Wahl getan. Drinnen habe ich mich einer geführten Tour durch den Tower angeschlossen. Durchgeführt wurde diese von einem Tower-Wärter in bunter Uniform. Einem richtigen Original. An allen möglich Ecken erzählte er wer dort wie ums Leben gekommen ist, wer dort eingesperrt war, wer dort wie brutal öffentlich hingerichtet wurde und so weiter. Alles immer mit trockenem englischen Humor gewürzt. Eine Kostprobe : Der Burggraben. Früher die größte Kloake von England. "Dort haben die Herrscher früher alles entsorgt. Der schlimmste Dreck der Menschheit wurde dort hineingeworfen. Zum Beispiel Schwiegermütter, Manchester United Fans und Franzosen !" *lol*

Die Franzosenwitze sollte ich übrigens noch öfters hören.

Nach der Führung habe ich mir dann die große Waffensammlung und die Sammlung der Ritterrüstungen angesehen (cool : Rüstungen für Pferde !) um dann schließlich zum Hauptgrund des Besuches, zu den Kronjuwelen vorzudringen. Leider darf man dort nicht fotografieren. Viele Wächter vor sehr dicken Panzertüren wachen darüber, das keine Fotos gemacht werden. Der normale Königs-Schnickschnack wird normal wie in einem Museum gezeigt. Königlicher Mantel, königlicher Löffel, königliches Goldbesteck, Pantoffel und so weiter. Die eigentlichen Kronjuwelen wie die Kronen, Zepter und der Kram ist in einem extra Bereich. Hier werden die Panzertüren noch etwas dicker. Man fährt in Kriechgeschwindigkeit auf einem Laufband an dem ganzen Pomp entlang. Möchte man sich das noch mal ansehen, muss man zurück gehen und sich noch mal aufs Laufband stellen. Tststs. Diese Engländer. Zumindest ist der Anblick durchaus großartig. Dort in diesem Vitrinen ist soviel Wert versammelt, das möchte ich gar nicht ausrechnen.



Fazit Tower : Sehr gut, hat mir gut gefallen. Habe mich mit guten 3 Stunden auch länger dort aufgehalten als geplant.

Vom Tower aus ist es ein Katzensprung zur Tower Bridge. Ich bin einmal rüber auf die andere Seite und dort noch ein wenig rumgelaufen. Bei einer großen Passage direkt an der Themse habe ich mein erstes und mittlerweile wohlverdientes Bierchen zu mir genommen. Zumindest für London kann ich sagen, das mittlerweile alle Pubs (also die, in denen ich drin war) Fosters ausschenken, wenn man ein "pint of lager" bestellt. Ich denke, das ist eine sehr gute Alternative zu den anderen Englandbieren. Schaum gibt's aber immer noch nicht im Glas. Preise waren übrigens noch recht human. Ich habe immer so zwischen 2,50 und 2,80 Pfund für ein Pint bezahlt. Im Gegensatz zu anderen Preisen in London ein echtes Schnäppchen.

Da mir der Roman "Das Sakrileg" (Da Vinci Code im Original) sehr gut gefallen hat, wollte ich in der Templerkirche aus dem Buch mal nachsehen, ob das wirklich so aussieht, wie im Buch beschrieben. Also UBahn-Station Temple raus (Achtung : Mind the gap) und die Kirche gesucht. Wie im Buch beschrieben ist sie recht unscheinbar zurückgesetzt von Hauptrubel in einem kleinen Viertel mit engen Gassen zu finden. Nur leider hatte die Bude schon zu. Ich musste feststellen, das Kirchen in London recht behördliche Öffnungszeiten haben. So ungefähr 10 bis 16 Uhr. Zumindest war ich nicht der einzige, der wegen dem Roman vorbeikam. An der Türe war zu lesen, das spezielle "Da Vinci Code Führungen" gemacht wurden. Der Tag stimmte (Freitag) die Uhrzeit aber nicht (nämlich 13 Uhr). So konnte ich mir das Ding nur von außen ansehen und bin wieder abgezogen.

Nächste Station Westminster ( Mind .... ). Auch die Westminster Abbey ist in dem Buch beschrieben. Dort war jedoch auch schon dicht. Allerdings wurde hier für den Samstag Öffnung bis 13.45 Uhr prognostiziert. Das müsste eigentlich passen. Erst Wachablösung und dann zur Kirche. Toll. Programm für morgen steht auch schon teilweise.

Da ja nur einen Steinwurf weiter das Parlament und der Big Ben sind, habe ich dort noch ein paar Fotos verschossen und mich nun (mittlerweile war es so um 17 Uhr) wieder zum Hotel begeben um mein Zimmer einzunehmen. Also wieder Circle Line nach Queensway (Ihr wisst schon ... Mind the gap). Im Hotel gab's das Zimmer recht unkompliziert. Dem des englischen nur rudimentär mächtigen ausländischen Mitbürger an der Rezeption hätte ich auch das Rezept für ein gutes Steak auf die Anmeldung schreiben können. Das wär auch nicht aufgefallen. Mein Zimmer entpuppte sich dann als kleine Mini-Kemenate, in die genau ein Bett und ein kleiner Ikea-Schrank passten. Das Bad war so klein, das gerade für die Dusche Platz war. Die Toilette war so angebracht, das man beim Sitzen die Füße zur Türe raushalten musste. Super, wirklich. Aber da ich ja hier nicht für den Rest meines Lebens einziehen wollte, war das irgendwie auch egal. Für die Lage recht direkt am Hydepark, bzw. Kensington Gardens, waren die 35 Pfund gar nicht mal so teuer.



Da sich mittlerweile Kohldampf eingestellt hatte und ich nicht wieder zum Burger König wollte, habe ich den Pizza Hut ein Haus weiter angesteuert. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, ich könnte ein relativ günstiges Abendessen bekommen. OK, die Pizza war gut und meiner Meinung nach auch größer wie hier bei uns. Aber 15 Euro (also 10 Pfund) war sie mir dann doch nicht wert. Mit Getränk dabei hat mich das Abendessen am Ende fast 20 Euro gekostet. Man war ich bedient. Eintrag ins Tagenbuch : Pizza Hut in London von der Liste der günstigen Lokalitäten streichen.

Nach einem Entspannungsbierchen im benachbarten Pub (Auch so ein Laden mit Tiernamen. Irgendwie heißen die Pubs immer irgendwas mit Hund and Katze, Elefant und Giraffe, Dingenskirchen und Ameise oder so. Dieser hier hatte auch irgendein Tier und Papagei im Namen) ging es dann zum Piccadilly Circus. Ich hatte für heute Abend einen Besuch bei Mamma Mia, dem Abba Musical, welches schon seit Jahren erfolgreich in London läuft, geplant.

Die Karten hatte ich, Überraschung, schon vorher im Internet gekauft. Was auch besser war, denn der Abend war wieder einmal ausverkauft. So gegen 7 Uhr war ich am Theater. Vorstellung war 20 Uhr 30, also noch ein wenig früh. Ich bin deshalb noch ein wenig die Straße weitergeschlendert. Bei der Gelegenheit habe ich auch mein Abendessen für den nächsten Tag gefunden. Ein Angus Steak House. Ich dachte mir, wenn du schon 15 Euro für ne olle Pizza bezahlst, dann kannst du morgen am großen U2-Tag auch mal richtig auf den Putz hauen.




Gut bemessene 2 Stunden später stand ich wieder am nun durch die Leuchtreklamen erleuchteten Piccadilly Circus. Ich hab noch ein paar Fotos geknipst und mich dann zum Hotel begeben und mich umgehauen. Mir taten die Quanten ziemlich weh und eigentlich hatten wir ja schon 1 Uhr und nicht erst 12. Gute Nacht. Mind the gap.



Lustige schwarze Fellmützen und A Place Called Vertigo (hello hello)
Kensington, Wachablösung, Southbank, Konzert

In der Nacht hatte ich kaum ein Auge zugetan. Von der Straße unter mir drang noch bis früh ziemlich viel Lärm hoch, welcher auch in keinster Weise durch die hauchdünnen Gläser in den schlechtsitzenden Fensterrahmen gemindert wurde. Trotzdem war ich am Morgen (ich hab mich so um 9 Uhr wieder unter die Menschheit begeben) doch ausgeruht. Warum auch immer.

Wenn man in der glücklichen Lage ist und einen Starbucks direkt um die Ecke hat, dann ist es einfach gesetzt den Morgen mit einem Caramell Macciato und einem Teilchen bei Starbucks zu beginnen. Außerdem konnte ich mir so schon das Frühstück in dem winzigen Frühstücksraum im Hotel ersparen.


Mit dem guten Kaffee und einem dicken Mandel-Zimt-Marzipan-Irgendwas - Teilchen gestärkt habe ich mich zum zweiten Ritual eines London-Aufenthaltes begeben. Dem morgendlichen Spaziergang durch den Hydepark ! Es ist immer wieder von neuem faszinierend, was dort so los ist. Seien es die Radler, die Rollerblader, alle anderen Spaziergänger, die Sonnenlieger, die Gymnastiktreiber, die Sänger, die Gott-und-die-Welt-Anprangerer oder was auch immer. Dort im Park ist immer was los. Und nebenbei kann ich in den ruhigeren Ecken meine Lieblingsparkbewohner ein wenig beobachten. Die Eichhörnchen.

Auf meinem Weg bin ich so gegangen, das ich beim Edward-Denkmal rausgekommen bin. Dieses imposante Stück Prunk hatte ich bisher noch nie vor der Linse. Direkt auf der anderen Straßenseite liegt die Royal Albert Hall. Sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Geht man weiter geht's über die Straße, die Kensington Gardens und Hyde Park trennen und man stolpert geradewegs über den "Prinzessin-Diana-Gedächtnisbrunnen". Was sich die Planer dabei gedacht haben, wird wohl immer deren Geheimnis bleiben. Sowas unspektakuläres und nichtssagendes habe ich selten gesehen. Irgend ein weites Rund mit Wasser drin. Wenn es nicht dran gestanden hätte, ich hätte nicht gewusst was es ist.



Weiter am See entlang kommt man schließlich zu Hyde Park Corner und sitzt wieder mitten im Straßenlärm. Ich habe den Weg quer drüber und durch den Triumpfbogen gewählt und bin somit stracks auf den Buckingham Palace zumarschiert. Schließlich war mein erstes Ziel für heute die Wachablösung.

Auch wenn ich das jetzt schon ein paar Mal gesehen habe ist es immer wieder einen Abstecher wert. Da wird mal kurz der Kreisel vor dem Palace gesperrt und da laufen viele Männlein mit roten Anzügen und riesigen schwarzen Fellmützen rum. Dann wird ne halbe Stunde rumexerziert und alle verschwinden wieder. Das genau jeden Tag ab 11 Uhr. Ob Sonne oder Regen. In England weiß man noch, wie man Traditionen pflegt. Und irgendwie genau deshalb ist es jedes mal wieder einen Blick wert.

Heute hab ich die armen Würstchen unter den schwarzen Bärenfellen schon etwas bedauert. Schon so gegen 11 hatte es in der Sonne ein unerträgliche Hitze. Die Jungs müssen im eigenen Saft gekocht haben.

Als die Blaskapelle dann zum Auszug geblasen hatte und alle Mützenträger wieder dorthin verschwunden waren wo sie hergekommen sind, habe ich mich durch den James Park durch zur Westminster Abbey begeben. Ich hatte ja noch einen Termin mit dem Da Vinci Code. Am Vordereingang stand ein Schild : Eintritt hinten. Na gut. Wenn ihr meint. Als ich dort ankam ist mir aber echt der Mund aufgeklappt. Eine unüberschaubare Menschenmenge stand vom Eingang der Kirche zurück bis zur Straße (immerhin bestimmt 50 Meter) und dort weiter auf dem Bürgersteig Richtung Parlament (habe ich schon gesagt das Engländer sehr brave Schlange-Steher sind ?). In dieser Szenerie fehlten jetzt wirklich nur noch die "Ab hier noch 3 Stunden" - Schilder. Außerdem sollte der Spaß auch noch 8 Pfund Eintritt kosten. Nee, beim besten Willen nicht. Auf Wiedersehen.



An Parlament und Big Ben entlang (kannte ich schon von gestern) bin ich auf die andere Seite der Themse und zum Millennium Wheel. Dieses fette Riesenrad am Ufer der Themse. Das dort so gut wie immer ewig lange Warteschlangen sind, das wusste ich schon. Ich hatte auch gar keine Pläne dieses Riesenrad zu besteigen. Gott weiß wie teuer das wieder gewesen wäre. Und wie vermutet schlängelten sich die Leute schon einmal um den Block. Nach ein paar Fotos vom Wheel bin ich schnell weiter zur benachbarten Waterloo Station und mit der U-Bahn zum Piccadilly Circus (In dieser Bahn ist es mir das erste Mal aufgefallen, das alles mit dem Spruch "Back The Bid 2012" zugekleistert war. London bewirbt sich 2012 um die olympischen Spiele. Und dieses Back The Bid soll wohl die Leute zum Mitmachen ermuntern). Von dort ist es ein Katzensprung zum Trafalgar Square mit der riesigen Nelson Column. Dort war wohl so etwas wie eine Art afrikanischer multikulti Markt im Gange. Auf einer Bühne sprangen noch ein paar schwarze Männer in knappem Lendenschurz zu Bongo-Musik in der Gegend herum. Insgesamt ziemlich überlaufen hier.

So langsam merkte ich auch, das ich jetzt eindeutig zuviel Sonne für heute abgekriegt hatte. Mein Gesicht war definitiv verbrannt. Aus diesem Grund habe ich mich nach Begutachtung der St.-Martin-in-the-Fields-Kirche auf direktem Weg zum Covent Garden gemacht. Ich dachte das kleine Stück könnte man noch gut laufen aber leider zog sich das noch ewig in die Länge, so das meine Sonnendosis noch höher wurde. Am Garden angelangt war erstmal laaaange Pause angesagt im Pub dort. Ausnahmsweise mal kein Tiername aber auch irgendwas idiotisches.  Nach 2 bis 3 schwer verdienten Fosters und entspanntem "Leute-Beobachten" (natürlich im Schatten :-) ) wurde es langsam Zeit fürs Fresschen.



Also mit der Ubahn zum Piccadilly zurück (also die Tageskarten haben sich wirklich für mich gelohnt, und übrigens ... back the bid) und das Angus Steak House angesteuert. Nach sehr gutem aber auch teurem Mahl (30 Euro) waren es schließlich 16 Uhr. Also eindeutig Zeit den Zug zum U2 Konzert zu nehmen. Gesagt, getan. U-Bahn zurück zur Waterloo Station (wie gesagt, super diese Tageskarten, back the bid) und recht problemlos den Zug gefunden, der nach Twickenham fuhr. Auch wenn das der Bummelzug war, der an jeder Kaffeekanne noch Leute aufsammelte war die Anreise zumindest bisher sehr stressfrei. Positiver Nebeneffekt. Die Tageskarte für die U-Bahn gilt auch für den Zug, also keine Extrakosten für Fahrscheine.

An der Bahnstation Twickenham angekommen wurde man schon von vielen freundlichen Bobby's begrüßt und bekam alle Infos wie man später am Abend wieder sicher zurück in die Stadt kommen würde. Vorbildlich. Der Weg zum Stadion und der Einlass waren ebenso unkompliziert. Die Zeit bis zum Konzert habe ich mir vertrieben mit rumlaufen, Stadion erkunden, Fotos machen und faul im Schatten abhängen und Engländer beobachten.

Anfang 20.20 Uhr, Ende wegen der strengen Lärmschutzgesetzte Punkt 22.30 Uhr. Konzert supergeil. Band sehr gut gelaunt und Bono ebenfalls sehr gut drauf. Also ein gelungener Abend.

Der "Abfluss" der Massen gestaltete sich ungewohnt stressfrei. So einfach und schnell bin ich bisher noch nie mit 60.000 anderen Leuten aus einem Stadion durch einen Ort zu einer Bahnstation gelotst worden. Alle Polizisten jederzeit Herr der Lage, sehr freundlich und lustig drauf. Das Verteilen der Leute auf die einzelnen Züge klappte auch wie am Schnürchen. Obwohl ich noch in einem Lädchen an der Straße Bier eingekauft hatte (man muss die Zeit vor 23 Uhr ja nutzen, sonst gibts ja nix mehr) war ich etwa eine halbe Stunde nach Ende des Konzertes im Zug Richtung Innenstadt. Ich kann nur sagen : Hut Ab ! Wenn ihr was drauf habt, dann das organisieren von Menschenmassen.



Etwas Kultur und Bildung und wieder nach Hause
Portobello, Science Museum

Diese Nacht konnte ich besser pennen. Heute auch wieder so um halb 10 auf und ausgecheckt. Meinen Kram konnte ich noch im Hotel deponieren damit ich noch ein wenig Programm machen konnte.

Zuerst aber wieder ein Starbucks-Frühstück. Dabei habe ich noch in Ruhe den Tag verplant. Es gab schon ein paar Alternativen mit denen ich den Tag hätte füllen können. Allerdings stand da in meinem Reiseführer überall "Eintritt teuer" dran. Das musste heute nicht mehr sein. Aus diesem Grund hat auch das "Science Museum" gewonnen, das ist nämlich umsonst.

Da ich aber schon so gut wie in der Nähe war, bin ich zuerst noch nach Notting Hill gewandert und dort einmal die Portobello Road entlang. Laut Reiseführer soll dies eine Straße mit Märkten sein. Antiquitätenmärkte, Flohmarkt, Nippes und auch sonst alles. Tja, entweder ist dort gerade am Sonntag nichts los oder ich war einfach zu früh (oder zu spät?). Denn von den großartigen Märkten hab ich nix mitgekriegt. Tja. Trotzdem war es mal ganz schön abseits der Hauptstraßen und des Trubels ein wenig rumzulaufen. Irgendwann bin ich dann in einer Gegend gelandet, die nicht mehr sooo toll aussah. Da habe ich mich dann erst mal zur nächsten U-Bahn-Station durchgefragt und bin nach South Kensington zu meinem Museum gefahren.



Das ich ins Museum wollte, hatte den positiven Nebeneffekt, das ich mich die meiste Zeit des Tages nicht in der Sonne befand. Wie schon vermutet, war mein Gesicht nämlich recht angebrannt.

Das Science Museum war recht interessant. Mir hat die Abteilunge Raumfahrt mit der echten Mondkapsel von Apollo irgendwas, den Raketenmotoren und dem Nachbau eines Landemoduls sehr gut gefallen. Außerdem Abteilung Fliegen mit vielen alten Flugzeugen und noch älteren Flugapparaten. Der Querschnitt durch eine 747 ist recht eindrucksvoll. Ziemlich klasse war die Abteilung, die Erfindungen chronologisch von anno 1800 Tobak bis heute auf einer Art Zeitstrahl präsentierte. Irgendwo bei 1800 mit dem ersten Rechenapparat der Welt der addieren konnte, den ersten Fahrzeugen, den ersten technischen Geräten, dem ersten Videorekorder (in Zimmergröße), den ersten Supercomputern (in Zweizimmergröße), dem VW Käfer und und und bis zum heutigen Tag.

Versteckt irgendwo im Keller war auch eine Ausstellung von uralten Radios und Fernsehern, die mich teilweise doch herzhaft zum Lachen animiert hat.

Zwar konnte man viele Sachen auch selbst ausprobieren, man war also nicht einfach zum Anschauen verurteilt, teilweise kam mir die Präsentation in einzelnen Ausstellungsteilen doch recht altmodisch vor. Auch rein optisch waren einige Sachen einfach alt, andere dagegen jedoch sehr zeitgemäß aufgemacht.

Aber für ein paar Stunden ist dieses Museum wirklich zu empfehlen. Für mich hat es gerade gereicht um die Zeit bis zu meinem Abflug zu füllen.



Ab Victoria Station ging es wieder mit dem Gatwick Express zum Flughafen. Und um 16 Uhr sollte die Maschine Richtung Cologne abheben. Leider musste der Start abgebrochen werden weil der Pilot irgendein "verdächtiges Geräusch" gehört hatte. Nach ner dreiviertel Stunde rumstehen konnte es weitergehen. O-Ton Kapitän : Da hat was gequietscht, das wurde jetzt geölt. Suuuper !!! 90 Minuten später als geplant sind wir dann doch in Kölle gelandet und der erste U2-Kurzurlaub-Urlaub des Jahres war auch vorüber.

Hallo Flughafen Köln Bonn und sehr geehrter Grenzschutz : Ist es eigentlich eine Strafe für die Beamten, bei der Einreise die Pässe zu kontrollieren ? Mir scheint es so, als das jeder, der in der Woche irgendwas verbrochen hat, zur Passkontrolle verdonnert wird. Anders ist es mir nicht erklärbar warum immer bei der Einreise nach Deutschland die übelstgelaunten und unfreundlichsten Beamten an der Passkontrolle sitzen und einen mit nem bösen Blick und einem Knurren begrüßen. Das sieht in anderen Ländern anders aus !

Und somit, mit einem Mind The Gap, Back The Bid und Hello Hello Vertigo, wir sehen uns.
Meine kleine Reiseseite mit meinen Reiseberichten
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MisterB

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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #2 am: 17.06.2014, 13:54 Uhr »
London rauf und runter, Robbie Williams in der National Bowl
Abbey Road, Thames Barrier, Paddington, Milton Keynes Bowl

Montag 4 Uhr früh. Aufstehen. Nach Kölle fahren und in den Flieger. Eigentlich könnte der Tag ja besser anfangen. Montag morgen 4 Uhr is schon reichlich früh.  Naja. Flieger geht mit Germanwings um 7 Uhr recht pünktlich nach London Stansted. Mit der Bahn dann in die Stadt. Bis hier hin hatte ja schonmal alles geklappt. Mittlerweile doch später wie geplant gings erst mal nach Kauf der obligatorischen Travelcard in die Abbey Road.

Ich hatte die Tage nochmal das Album der Beatles gesehen und mir vorgenommen das doch mal genauer vor Ort zu erkunden. Angekommen eine Paralellstraße von der Abbey Road entfernt bin ich natürlich erst mal in die falsche Richtung marschiert, so das ich die Abbey Road die falsche Richtung runtergestiefelt bin.

Als die Gegend irgendwann dann verdächtig schäbig wurde bin ich rumgedreht und habe dann am gaaanz anderen Ende der Straße auch die legendären Studios und natürlich den Zebrastreifen davor gefunden. Ich hatte gelesen, das die Tage U2 hier im Studio irgendwas aufnehmen wollten. Da aber vor den Studios ziemliche Ruhe herrschte und auch nicht die besten Autos vor der Tür rumstanden, habe ich mich hier garnicht groß aufgehalten und bin weiter.

Auf den Zebrastreifen vor der Türe konnte ich noch Zeuge werden, wie sich diverse Leute dort gegenseitig fotografiert haben. Siehe unten. Links original, rechts Fälschung :-)



Ich bin dann wieder zurück zur UBahn und mit der Jubilee Line eigentlich einmal ans andere Ende von London gefahren. ich wollte mir die Thames Barrier mal ansehen. Die Thames Barrier ist eine Art Staustufe, die hochgefahren werden kann, wenn London ein Hochwasser droht. Damit in der Stadt die Themse-nahen Gegenden nicht absaufen, kann der Pegel um ein paar Meter korrigiert werden. Wenn man irgendwann mal mit der Ubahn in Camden Town angekommen ist, gehts mit der DLR noch ein paar Stationen weiter. An der Station Pontoon Dock steht man auch schon mitten im Thames Barrier Park. Direkt an die Staustufe dran kann man nicht, hat aus dem netten Park aber gute Sicht darauf. Nebenbei gibts auf der Zugfahrt dorthin auch noch ein paar nette Blicke auf den vor sich hingammelnden Millennium Dome.

Der Park war ziemlich einsam und verlassen. Mit anderen Worten : Hier war keine Sau. Außerdem lag hier ein penetranter Gestank nach Urinsteinen in der Luft. Ich hab lange überlegt, woran mich der "Duft" erinnert. Ich glaube Urinstein kommt der Sache am nahesten. Wüsste ja gerne mal woher das kam.

Die eigentliche Barrier ist jetzt nicht wirklich spektakulär. Aber ganz nett anzusehen ist es allemal. Eines der Teilstücke der Barriere war sogar hochgezogen, so das man ein wenig vom Funktionsprinzip dieses Dings verstehen konnte.



Nach ein paar Minuten rumgucken und Fotos machen habe ich mich auch wieder zur Bahn und zurück in die Stadt zum Tower begeben. Vom Tower aus über die Brücke auf die andere Seite und eine kleine Einkaufspassage angesteuert. Dort hab ich erst mal nen Kaffee eingeworfen.

Danach wurde es Zeit für das "Brücke hochmachen". ich hatte mir aus dem Internet den "bridge lift schedule" besorgt und wusste, das um 13.30 Uhr die Brück hochgemacht wurde. Und so war es auch. So hab ich also auch mal die Tower Bridge mit hochgeklappter Straße gesehen. Darauf gabs dann erst mal ein Bier im nahen Pub ( bäh, Carlsberg ist echt ne Brühe ).



Mittlerweile war es 15 Uhr und ich bin mal zum Hotel um meinem Rucksack abzustellen. Nach einen netten Bierchen im Pub um die Ecke ( The Pride Of Paddington ) habe ich mich dann doch mal zur Bahnstation begeben um von London Euston nach Milton Keynes zu fahren. Der recht überfüllte Zug fährt ne Stunde. Von der Station in MK aus war der Weg zum Bowl schon gut sichtbar ausgeschildert. Hinkommen war also erst mal kein Problem.

Nach Abholen des Tickets und ein wenig rumtrödeln war ich dann so um 18 Uhr 30 "drin". Drin in der Schüssel, in der Bowl. Wow ! Augenöffner. So ein riesiges Amphitheater hab ich noch nicht gesehen. Super Kulisse. War auch schon ziemlich gut gefüllt. Hab mich dann unten noch reingequetscht und auf 20 Uhr 30, auf Herrn Williams gewartet.



Für eine detaillierte Konzertkritik möge man mich anschreiben ich gebe gerne Auskunft. Hier an dieser Stelle nur soviel : Gutwars. Hat mir wirklich sehr gut gefallen. Klasse Show, guter Sound, guter Robbie Williams. Viel Aktion mit dem Publikum, viele Scherze. Was man halt so von RW erwartet. Ein wenig kurz isses dann ausgefallen. Nach guten 90 bis 100 Minuten wars vorbei.

Die Abreise war etwas langwierig. Nach langem Fußmarsch zur Bahnstation gabs erst mal längeres Schlangestehen. Randnotiz : Die Polizei hatte alles fest im Griff. Die Warteschlangen wurden hervorragend gemanaged. Leute die sich vorne reindrängeln wollten wurden ziemlich unsanft ganz ans Ende verfrachtet. Da der Engländer ja eh ein guter Schlangensteher ist, verlief das alles auch super gelassen. Der Zug dann später wollte und wollte irgendwie nicht in London ankommen. Recht spät so gegen 1 Uhr war ich endlich wieder in London Euston. Natürlich fuhr um diese Zeit keine UBahn mehr. Bus hab ich mir nicht so recht zugetraut, da mein Hotel in Paddington nicht so recht an den Routen lag, die da an den Bussen dranstanden. Also Taxi besorgt. Das war auch nicht so einfach. Irgendwann hat dann irgendeiner mit ner Eisenbahnuniform vor der Station Taxis besorgt. Ich hab nen Inder mit seinem alten Astra Stufenheck bekommen. Das war mal garantiert keine offizielle Taxe. Erst während der Fahrt ist mir aufgefallen, das er garkeinen Taxameter im Auto hatte. Und irgendwie hatte ich vergessen vorher den Preis auszuhandeln. Naja. Ist noch gutgegangen. Er wollte später irgendeinen krummen Betrag um 14 Pfund haben. Froh doch um mittlerweile halb 2 in der Nacht am Hotel zu sein, hab ichs fast gerne gezahlt und mich schleunigst ins Bett begeben.

Ein Royaler Tag in Windsor
Windsor Castle

5 Uhr morgens. Ein Zug fährt durch mein Bett ! Ein Zug ? Nein, die UBahn ! Unglaublich. Wie haben die denn gebaut ? Habe die das Fundament des Hotels auf den UBahntunnel gesetzt oder was ? Fakt ist : Ab 5 Uhr alle paar Minuten geht ein dumpfes Gegrummel durchs Zimmer. Die Ubahn. Schlaf nur noch sehr eingeschränkt möglich. Nun ja. Zumindest weiß ich jetzt wo ich demnächst in London nicht mehr wohnen werde !

Ich habs noch bis 9 Uhr ausgehalten. Danach hab ich mich abgemacht. Der heutige Tag sollte komplett im Zeichen von Windsor und Windsor Castle stehen. Da der Zug nach Windsor taktischerweise von Paddington aus fährt, musste ich ausnahmsweise mal nicht durch die halbe Stadt zum Bahnhof. Hab mir in der Nähe erst nen Kaffee und was zu Beißen eingeworfen und bin dann zum Zug.

Von London nach Windsor muss man einmal umsteigen und zwar in Slough ( spricht sich slau, ich hatte es zuerst mit sloff probiert, das haben die aber nicht gerafft bis einer meinte : Oh you mean slau ! :-)  ). Die Zugfahrt dauert alles in allem ne halbe Stunde, also keine weltbewegende Reise.

Als ich so gegen 11 Uhr aus dem Bahnhof komme marschiert auch schon eine rotgekleidete Humptata-Band an mir vorbei. Die haben hier auch ne Wachablösung. Jeden Tag marschieren die Kerle von der nahen Kaserne um 11 Uhr zum Schloss. Machen ihren Wachablösungsprimborium und marschieren zurück. Natürlich alles mit schmissiger und unglaublich lauter Blasmusik.



Ich muss ja zugeben, das ich für solch traditionelle Dinge eine kleine Schwäche habe. Deshalb hab ich mir in der Zeit, in der die im Schloss zugange waren noch ein wenig die Umgebung angesehen, mir mal den Long Walk angeschaut ( der mal gerade vom Schloss kerzengerade bis zum Horizont geht, wirklich long dieser Walk ) und mich dann pünktlich zum Auszug der Truppe wieder an der Straße postiert.

Nachdem der ganze Trubel vorbei war habe ich mir für schlanke 13 Pfund eine Karte fürs Schloss gekauft, einen "german speaking" Audio Guide geschnappt und habe das Schloss in Angriff genommen. Auf dem Gelände des Schlosses kann man sich recht frei bewegen und auch so viel fotografieren wie man möchte. Allerdings ist das Fotografieren in den Schlossgemächern und in der Kirche leider streng verboten ( es wird auch überwacht ! ).

Mit dem Audio Guide bewaffnet kann man sich auf eine Runde durchs Schloss begeben. An bestimmten Punkten sind Plaketten mit Zahlen angebracht. Diese Zahl tippt man auf der Tastatur seines Audio Guides ein und schon erzählt das Teil wo man gerade ist, was man gerade sieht und so weiter. Hat mir sehr gut gefallen. Die Informationen waren jederzeit gut zu verstehen, korrekt und topaktuell. Klasse.

Das Schloss ist eigentlich eher eine Burg. Von von außen bekommt man den Eindruck vermittelt : Du kommst hier nich rein. In den Staatsgemächern regiert dann natürlich der Prunk und Pomp. Irgendwann nach dem x-ten Raum von König Dingens, der für zeremonielle Anlässe von soundso benutzt wird, wurde es mir doch ein kleinwenig langweilig. Irgendwann kann ich dann auch keine goldenen Teller, goldene Throne und wertvolle Gemälde mehr sehen.

Trotzdem habe ich mich noch recht lange dort aufgehalten. Denn um es auch nochmal explizit zu sagen : Das ist wirklich klasse  hier ! So gegen halb 3 war ich aber dann doch fertig ( in jedem erdenklichen Sinne ). Ich habe mich zwecks Aufladen der Batterie dann in einen nahen Pub begeben und das ein und andere Bierchen genommen.



Gegen 4 bin ich zurück in die Stadt. Dann direkt weiter nach Liverpool Street und in den Stansted Express. Am Flughafen bin ich so gegen 18.30 Uhr gewesen und habe dann auch direkt eingecheckt. Natürlich durfte man immer noch nichts mit an Bord nehmen. Musste meinen ganzen Rucksack, der auf dem Hinweg noch locker als Handgepäck durchgegangen ist, aufgeben. Auch die Personenkontrollen hatten es in sich. Genaues Röntgen, Schuhe aus, Gürtel aus. Und immer wieder Verzögerungen, weil ein paar Leute doch so uneinsichtig sind, trotzdem doch noch zu versuchen was flüssiges mitzunehmen. Es steht ja auch nur überall in metergroßen Lettern, das man es nicht darf. Grrrrr.

Um 19 Uhr am Gate. Flug sollte 20 Uhr gehen. 20 Uhr sind rum. Kein Flieger. Dann eine Durchsage, das der Flug nicht stattfindet, weil Germanwings das Flugzeug kaputt gegangen ist. Suuuuper. Später dann Durchsage, das Germanwings einen Ersatzflieger organisiert hat, der auch heute irgendwann noch ankommen soll.

Lange Rede, kurzer Sinn. Geplanter Start war 20 Uhr. Der Ersatzflieger kam dann um 22 Uhr 45 an. Entsprechend groggy war ich natürlich als ich endlich wieder daheim war.

Das waren also 2 Tage London mit Robbie Konzert dabei. Ziemlich schnell rum.



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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #3 am: 17.06.2014, 14:02 Uhr »
London East End, Jack The Ripper und Konzert in Twickenham
East End, Whitechapel, Twickenham

Die erste Reise nach London dieses Jahr geht wieder sehr früh los. Mit der Easy Jet von Dortmund nach Luton. Flug geht um 8 Uhr. Das heißt für mich um 5 Uhr aufstehen. Grrr.

Am Miniflughafen in Dortmund geht alles ganz normal. Dann fallen die Transportbänder aus und erst mal kann nix mehr eingecheckt werden. Irgendwann haben dann viele fleißige Leute alle möglichen Notschalter wieder entriegelt und die Koffer rollen wieder. Bei der Sicherheitskontrolle dauert es auch extra lange heute. Bin deshalb recht pünktlich zum Einsteigen am Gate.

Von Luton aus gibts nur ne Buslinie. Entweder bucht man direkt bei Easy Jet den EasyBus oder nimmt dem "normalen" Bus der Green Line, der in die Stadt fährt. Dieser Green Line  Bus ist übrigens auch gleichzeitig der EasyBus. Nur das es über EasyJet direkt teurer ist ( Return Ticket jedenfalls ) als wenn man direkt beim Busfahrer ein Ticket kauft !

Der Bus fährt ne gute Stunde und ich bin bei der Haltestelle Baker Street ausgestiegen. Schnell in der mit Sherlock Holmes Kacheln verzierten UBahn-Station ein Tagesticket gekauft und los gehts.

Ich hatte mir für heute mal vorgenommen das Londoner East End abzugrasen. Zu diesem Zweck also in die UBahn und nach Liverpool Street gefahren. Als ich aus der UBahn rauskomme begrüßt mich draußen strömender Regen. Grrr. Allerdings war ich da schon drauf vorbereitet und hatte einen Schirm parat. Trotzdem bin ich auf dem weiteren Weg noch gut nass geworden.



Natürlich habe ich mich direkt mal in die falsche Richtung in Bewegung gesetzt. Als ich dann nach etlichen Straßenecken immer noch nicht an der richtigen Abzweigung vorbeigekommen war, habe ich mal meinen guten alten Falk-Faltplan bemüht und festgestellt, das ich ein klein wenig vom Weg abgekommen war.

Also wieder zurück und dann endlich richtig in die Middlesex Street eingebogen. Hier sollte ja eigentlich der Petticoat Lane Market sein. Ist er auch, aber nur Sonntags. Deshalb standen hier heute am Samstag auch nur die leergeräumten Gestelle der Marktstände rum. Pech gehabt. Im weiteren Verlauf bin ich kurz in die Old Castle Lane eingebogen um auf die Hauptstraße, die Commercial Street zu kommen. Dort ein klein wenig hoch gehts in die Fournier Lane.

Auf der Ecke Commercial und Forunier gibts noch die Spitalfields Markets. Ein großer Obst und Gemüsemarkt. Das habe ich mir aber nicht angeschaut und bin erst mal weiter. In der Fournier Street gibt es den Ten Bells Pub der früher auch Jack The Ripper Pub hieß. Hier hatte das letzte Opfer vom Ripper gearbeitet.

Die Fournier Street führt direkt auf die Brick Lane. Früher eher jüdisches Viertel ist die ganze Gegend hier mittlerweile nur noch als "Bangla Town" bekannt. Hier ist mittlerweile komplett Indien, Pakistan, Bangladesh etc. heimisch. Entsprechend bunt gemischt und "fremdländisch" ist hier das Waren- und Speisenangebot. Dieser Teil der Brick Lane ist von "International Supermarkets" und unzähligen kleinen Restaurants beherrscht. Die Restaurants bieten ausnahmslos Curry, Curry Chicken, Tandoori und sowas an. Jeder hat über Tür eine größere und buntere Reklame die "curry curry" und "spicy spicy" anpreist. Das ist wirklich mal einen Rundgang wert.

Ich bin die Brick Lane dann weiter hoch. So ungefähr an der großen ehemaligen Brauerei Black Eagle ( schon lange zu aber damals angeblich die größte Brauerei der Welt ) ändert sich das Bild wieder ein kleinwenig und es gibt viele Bagel-Shops, Hinterhöfe mit South African Barbecue und Pizzaläden und vegetarische Läden. Allgemein herrschte aber überall großes Treiben.



Irgendwann bin ich wieder rumgedreht und die Brick wieder zurückgegangen. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört und es war nur noch schwül. In einer der vielen Läden die im Hinterhof auf großen Grills South African Barbecue anboten bin ich dann hängen geblieben und hab mir nen großen Burger mit "alles drauf" bruzzeln lassen. Dieser Burger und ne Pulle Bier war bisher so ziemlich das günstigste an Mahlzeit das ich London mal gegessen habe. Und gut wars. Nebenbei bemerkt. Auch die ganzen Curry und Spice - Restaurants an der Straße hatten alle sehr günstige Preise. Sollte man mal ausprobieren.

Zurück bin ich dann die Brick Lane geradeaus durch, um auf die Whitechapel Road zu kommen. Diese wollte ich dann hochgehen an der großen Moschee vorbei bis zum London Hospital, wo die UBahn Station Whitechapel direkt vor der Tür ist.

Dafür musste ich aber zuerst durch einen riesigen Straßenmarkt der auf dem Gehweg aufgebaut war. Alles was hier zu kriegen war, war Kitsch hoch drei. Die Klamotten waren so schreiend hässlich, das die wohl auch nur die Inder anziehen, die den Kram auch hergestellt haben. Puh.

Nebenbei wurde zwischen den Marktständen auch fleißig mit selbstgebrannten DVDs gehandelt. Irgendso ein Händler hat mir auch DVDs mit Stirb Langsam 4 und Shrek 3 unter die Nase gehalten. Wohl gemerkt zum Zeitpunkt meines Besuches war Stirb Langsam noch garnicht im Kino und der Shrek lief erst ein paar Tage.

Weiter die Straße hoch, nicht weit von der Moscheee weg, standen dann plötzlich viele "Prediger" mit langen schwarzen Kaftanen und noch längeren schwarzen Bärten rum und waren in ihrer Sprache ziemlich feurige Reden am halten. Entweder haben die gerade die westliche Welt verflucht oder zum heiligen Krieg aufgerufen. So kam es mir zumindest vor. Da hab ich mich dann schnell entfernt und bin mit der Bahn nach Kings Cross, wo mein Hotel war.

Dort habe ich dann meine Klamotten getrocknet und die feuchten Sachen gewechselt und mich dann auch gemütlich aufgemacht Richtung Rod Stewart. Erste Station auf der anderen Themsenseite war London Bridge, wo ich in meinem Stammpub, dem Hornimans at Hays, erst mal einen Besuch gegönnt habe. Mittlerweile hatte es wieder angefangen zu schütten und ich bin von Waterloo Station aus mit dem Zug nach Twickenham gefahren.



Für den Fußweg zum Stadion waren die Himmelsschleusen kurz wieder zu. Zu Beginn des Konzertes fing es wieder an und hat die ganze Zeit durchgeregnet. Das hat der Stimmung aber keinen Abbruch getan. Das Konzert war klasse und die Leute haben jeden Song von Anfang bis Ende mitgesungen. Super Atmosphäre und super Stimmung.

Der Rod Stewart war zwar etwas Wasserscheu ( er hat die Hauptbühne nur mit Regenschirm verlassen ) aber der Abend war vollends gelungen.

Abreise war wieder einmal hervorragend organisiert und schnell vonstatten.



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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #4 am: 17.06.2014, 14:39 Uhr »
Hyde Park, Tour de France Start, Greenwich, Konzert in Twickenham

Mein zweiter London Trip innerhalb von einer guten Woche habe ich Genesis zu verdanken. Die Jungs sind auf "Turn it on again" - Tour und da dachte ich, hey, London passt dazu doch ganz gut.

OK. Flüge und Hotel waren schnell gebucht und Ticket per Ticketmaster.uk auch kein Problem.

Flug war diesmal hin mit Easyjet ab Dortmund und zurück mit Air Berlin nach Düsseldorf. Das Abliefern und Abholen hatte ich auch abgeklärt. Warum zwei verschiedene Orte ? Weil Sonntags der Flugplan hin nach London einfach blöd is. Air Berlin wäre morgens um 6 Uhr hingeflogen. Das muss nun wirklich nicht sein. Easyjet fliegen morgens um 8 Uhr hin, das war schon eher in vernünftigen zeitlichen Gefilden.



Von Luton aus habe ich den jetzt schon bekannten Bus genommen. Dieser Busfahrer hat es ganz genau genommen und ist wirklich sehr vorschriftsmäßig gefahren. Die Fahrt hat auch länger gedauert als letzte Woche. So gegen 10 Uhr war ich in der Stadt und fertig um auf Tour zu gehen. Ich hatte mich noch nicht so recht entschlossen was zu tun sei. Deshalb bin ich mit der UBahn bis nach Bayswater gefahren. Da wusste, da gibts um die Ecke nen Starbucks. Also dort erst mal gefrühstückt.

Dabei den Entschluss gefasst nochmal gemütlich durch den Hyde Park zu schlendern. Das is immer wieder toll. Überall viele Leute, die sonst was machen. In der Sonne liegen, rumsitzen und schwatzen, laufen, spazieren gehen, mit den Hunden rumlaufen, Eichhörnchen füttern und und und.



In der Nähe des großen Sees waren dann die Straßen abgesperrt. Im Hyde Park fand heute ein Fahrradrennen statt. So eine alternative Tour de France Veranstaltung. Ach so. A propos. Heute sollte ja in London die Tour de France starten. Die Fahrer sollten einmal in der Stadt rumkurven und danach aufs Land abziehen. Im Hyde Park war denn auch ein Tour de France Village aufgebaut. Inklusive französischen Markt. Ich bin da mal hin. Aber so besonders war's nicht. Die Buden der Radfahrer haben mich nicht wirklich interessiert. In einem Zelt konnte man sich zusammen mit der Wachsfigur von Lance Armstrong fotografieren lassen. Toll. Ein Foto mit dem alten Doper. Ne. Der "french Market" war denn auch nicht so dolle. Außer Fressbuden mit französischem Wein, Käse und irgendwelchen undefinierbarem Kram ( Muscheln ? Schnecken ? Frösche ? Wer weiß ) gab's da nix

Bin also fix weiter durch den Park, die Mall runter zum Buckingham Palast. Auf der Mall waren die Arbeiter schon mit schwerem Gerät dabei die Absperrungen für die Radstrecke aufzubauen. Das sollte mal um 12 Uhr losgehen. Beim Buckingham Palast war gerade die Wachablösung inklusive dem üblichen Menschenauflauf im Gange. Das hab ich aber links liegen lassen und bin durch den Park straight Richtung Westminster marschiert.



Ich hatte den Plan gefasst es nochmal mit der Westminster Abbey zu probieren. Dort angekommen musste ich feststellen, das die Sonntags gar nicht geöffnet ist. Klasse. Das wird mit der Besichtigung wohl in diesem Leben nix mehr. Bin dann kurz nach Victoria gefahren und hab meinen Rucksack im Hotel abgegeben. Dann wieder zurück nach Westminster.

Mittlerweile wars schon fast Mittag und ich habe mich aufs Boot begeben und bin mit dem Schiff nach Greenwich gefahren. Während der Tour gabs noch verschiedene Erklärungen was es so links und rechts zu sehen gibt. Ich glaube, ich muss unbedingt das nächste mal nochmal die Docklands abmarschieren. Da waren noch etliche Sachen die ganz nett aussahen. Die Schiffstour im Ausflugsdampfertempo dauerte fast ne Stunde.

In Greenwich angekommen wurde man auch schon fast von den ganzen Leuten erdrückt die da überall unterwegs waren. Auch hier wurde ein französisches Festival gefeiert. Irgendwie hatte ich mit diesem Sonntag wohl den Tag im Jahr erwischt, an dem in London am meisten los war.



Ich bin dann durch den Park ganz gemütlich den Hügel hoch zum Observatorium spaziert. Von dort oben gibts ne schöne Aussicht über London. Recht nett.

Der Eintritt ins Observatorium ist kostenlos. Wie zu erwarten war die Stelle mit dem Nullmeridian am meisten umlagert. Ich bin dann mal durch das Observatorium gegangen und hab mir alles angeschaut. Teilweise wars ganz interessant. Wie die damals die Teleskope betrieben haben und die Informationen über die diversen Methoden zur Positionsbestimmung waren ganz gut.

Irgendwann hab ich draußen auch ein gutes Foto vom Meridian machen können und so bin ich dann abgezogen. Ich bin auf der anderen Seite des Parks an den Palästen vorbei zur Themse gegangen und dabei bei der Trafalger Tavern vorbeigekommen. Da ich mittlerweile doch gut Hunger und Durst hatte, bin ich hier hängen geblieben. Ne guten Teller zu essen und ein paar Bier lang hab ich mich hier gemütlich hingesetzt.

Ein wenig bin ich dann noch im Ort rumgewuselt. Wirklich nett hier. Viele kleine Lädchen, viele Pubs. Alles gut erhalten. Sehr nett. Das berühmte Boot, die Cutty Sark, war allerdings nicht zugänglich. Ein Feuer hat das Schiff vor kurzem zerstört und jetzt wird es bis zum Sanktnimmerleinstag restauriert. Schade. Da komm ich mal hierhin und dann is das Schiff kaputt :-)

Dann wurde es auch schon fast Zeit für die Rückreise. Zuerst hatte ich mich wieder bei den Schiffen angestellt. Das nächste sollte aber erst fast ne Stunde später fahren und das wollte ich nicht abwarten. So hab ich mich zur Bahn begeben. Von Greenwich aus bin auch also dann per UBahn wieder in die Stadt gefahren und bei der Waterloo Station rausgekommen.



Der erste Zug nach Twickenham ist mir vor der Nase weggefahren. Der nächste war dann leider der Bummelzug. Aber egal. War ja Zeit.

Bin dann so gegen 18.45 am Bahnhof gewesen und durch die ( schon gewohnt ) gute Organisation um ca. 19.15 im Stadion am Platz.

Konzert begann Punkt 19.45 und dauerte bis ca. 20 nach 10. Das Konzert war gut, Stimmung auch ganz gut. Nur so richtig ist der Bär doch nicht abgegangen. Aber die Jungs haben wirklich tolle Musik gemacht. Man konnte auch sehen, das es ihnen offensichtlich Spaß gemacht hat. Aber im Rückblick wars nicht das beste KOnzert, was ich in Twickenham gesehen habe.

Nun. Wirklich sehr schnell war ich dann wieder in der Bahn und schon um 20 nach 11 in der Stadt. Nochmal mein Kompliment an die megaklasse Orga und an die Polizei die das alles super im Griff hatte !


Gute Nacht.
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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #5 am: 17.06.2014, 15:14 Uhr »
Nach London und ein "Royal Day Out"
Buckingham Palace, Royal Mews, Wembley Stadion

Der diesjährige Londonbesuch stand mal wieder unter dem Motto "U2". Diesmal sollte es im neuen Wembley Stadium losgehen. Das kannte ich auch noch nicht und so war der Besuch hier ja fast schon "Pflicht".

 Ganz kurz die Reisefakten : Flug gebucht bei Easy Jet ab Dortmund nach Luton, Busticket Luton-London-Luton ebenfalls übers Internet gekauft. Lustig hierbei, das sich die Preise von "Easybus" und "Greenline" hier doch unterscheiden, je nach Webseite, es aber die gleichen Busse sind die fahren ! Also egal ob ich bei dieser Greelnine buche oder den Easy Bus buche, es ist die gleiche Fahrt ! Also hier kann man schon vor Ankunft das eine oder andere Pfund sparen wenn man vorher mal die beiden Webseiten abgleicht.

 Neu war allerdings, das die beim Bus die gebuchten Abfahrtzeiten kontrollieren. Früher war das nicht so, da konnte man einfach mit dem Ticket einsteigen. Jetzt kucken die wirklich und sagen, das man bitte zu seiner geplanten Zeit fahren sollte. Also hier muss man ein wenig drauf achten, was man sich da mit den Zeiten so zusammenstellt.



Zusammen mit dem Busticket habe ich mir dieses Mal eine sog. "Oyster Card" gekauft. Mit der Oyster Card kann man U-Bahn fahren. Das ist im wesentlichen eine Geldaufladekarte, von der die einzelnen U-Bahnfahrten dann abgebucht werden. Dazu hält man die Oyster Card beim Betreten und beim Verlassen der U-Bahnstation über ein Lesefeld und das System dahinter rechnet dann automatisch den Fahrpreis aus ( je nachdem wie viele Zonen man so durchfahren hat ).

 Der Clou an dieser Oyster Card ist allerdings, das da irgendwo eine Höchstgrenze eingebaut ist. Man bezahlt, egal wieviel man fährt, nur maximal soviel wie für eine Tageskarte. Man hat sich sozusagen das Anstellen für den Kauf einer One-Day-Travelcard gespart. Bleibt man am Tag ( wenn man nur einmal oder zweimal fährt ) unter dem Preis einer Tageskarte, bezahlt man auch nur das. Also ich finde das System super einfach und unkompliziert. Die Oyster Card kann in jeder Station an den Automaten mit Karte oder Cash wieder aufgeladen werden. Ich hab das Ding sehr intensiv genutzt. Ach so. Das Geld auf der Karte verfällt nicht (nie). Man kann sich das Ding also kaufen und auch wieder in ein oder zwei Jahren benutzen. Das ist der Karte egal.

 Hotel habe ich dieses Mal über "Priceline" gekauft mittels der "Name your own price"-Funktion. Hat super geklappt. Ich habe das Novotel Kings Cross / St. Pancras geschossen für einen mehr als attraktiven Preis. Das Hotel war echt gut, hier gibts diesmal also ausnahmsweise keine Klagen über die Qualität wie sonst immer.

 Nun ja. Angekommen bin ich mittels kleiner Zeitverschiebung um kurz nach 8. Mit dem Bus ( die Fahrt geht übrigens auch unweit am Wembley vorbei, hier kann man schonmal den ersten Blick aufs Henkelmännchen ergattern ) war ich dann so gegen 9 in der Stadt. Ich bin Baker Street raus und nach kurzem orientieren bin ich dann nach Kings Cross gefahren. Verkehrstechnisch kann man eigentlich in London nicht besser landen. Ich glaube Kings Cross ist die einzigste Station in London wo alle U-Bahnen zusammenlaufen oder zumindest die allermeisten. Von hier kommt man direkt in jede Ecke der Stadt.



Hotel war schnell gefunden. Zimmer war so früh natürlich nicht fertig, hatte ich aber auch nicht erwartet. Hab meine Tasche da untergestellt und bin losgezogen. Ich hab mir noch kurz die drei schönen Pubs unweit des Hotels angeschaut und auch schon einen Kandidaten für den Nachmittag ausgemacht. Ein toller Irish Pub.

 Aber zuerst musste ich mal zum Buckingham Palace. Ich hatte nämlich eine Verabredung mit der Queen. Ok, nicht so richtig. Aber ich hatte einen "Royal Day Out" gebucht. Der "Royal Day Out" ist die Bezeichnung für das Rundum-Sorglos-Paket der Besichtigungen bestehend aus der Royal Mews ( die Stallungen ), der Royal Gallery und des Buckingham Palace.

 Im Buckingham Palace Gift Shop hab ich meine Tickets abgeholt. Unglaublich was für einen Kitsch die da alles mit Englandfahne, königlichem Wappen oder sonstwas drauf verkaufen. Und die Leute kaufen das auch, hab ich selbst gesehen :-)

Los ging es in den königlichen Stallungen. Man kann am Eingang einen Audioguide auf Deutsch erhalten. Den hab ich mir auch geben lassen, habe aber direkt mitgekriegt das just zu dieser Minute eine geführte Tour losging, an die ich mich dann direkt drangehängt habe.

 Also was sind die Königlichen Stallungen ? Naja, zuerst mal wirklich die Unterkunft der Tiere und des dazugehörigen Personals. Hier stehen aber auch die Autos der Queen ( und die Rolls Royce von Prince Charles ) und die königlichen Kutschen und die große prunkvolle goldene Staatskutsche.

 Die Führung war sehr gut. Der altverdiente Mitarbeiter hat es sehr kurzweilig mit viel Humor gemacht und neben den ganzen Anekdoten auch viele Informationen einfließen lassen. Im wesentlichen geht man vom Start an den Staatskutschen vorbei, an Prince Charles Rolls von 1954 um sich als Endziel zu der großen goldenen Kutsche vorzuarbeiten. Man das Teil war wirklich ein Augenöffner. Unglaublich riesig, unglaublich prunkvoll und unglaublich ..... goldig.



Als die Führung vorbei war habe ich die Tour mit dem Audioguide im Schnelldurchlauf nochmal gemacht. Der Audioguide hatte mehr Informationen parat, auch Sachen die der Mann vorher nicht erzählt hatte. War eine nette Ergänzung.

 Insgesamt habe ich mich da ca. 1,5 Stunden aufgehalten und die nächste Station waren die Royal Galleries. Ein großer Teil der Galleries beherbergt wechselnde Ausstellungen und ich hatte die Ehre die Ausstellung der schönsten und prachtvollsten Teeservice und Geschirr aus der ganzen Welt erleben zu dürfen .....

 Nun ja. Also um es kurz zu machen, ich hab mich hier nicht lange aufgehalten und hab mich draußen mal für ne Zeit zur Pause hingesetzt und Leute beobachtet.

 Letzter Punkt auf der Liste : Buckingham Palace. Immer wenn die Queen selbst Urlaub macht kann der besichtigt werden. Als ich an der Schlange für die Kartenkäufer vorbeikam schwante mir übles. Das sah aus wie Phantasialand Wildwasserbahn. Ab hier noch 2 Stunden. Aber Gott sei dank .... am Eingang für Ticketholders war so gut wie garnix los. Super. Als erstes kriegt man auch nen Audio Guide um den Hals und dann kanns losgehen.

 Anhand des Guides kann man sein Tempo selbst bestimmen. Man kann stoppen und später weiter machen. Es gibt auch schonmal ein paar Querverweise. Dann sagt das Teil "Wenn sie zu diesem Punkt mehr hören möchten, geben sie jetzt die Nummer 87 ein, oder gehen sie jetzt weiter zum nächsten Punkt". Die Informationen dieses Guide waren topaktuell und zu jeder Zeit sehr informativ. Sehr gut gemacht.

 So kann man sich durch die ganzen Staatsräume durcharbeiten. Empfangsräume, Thronsaal, Musikzimmer hier, Sonstwas-Zimmer da, Esstafel und Theater. Man muss ziemlich viel Stehvermögen mitbringen ( im wahrsten Sinne das Wortes. Es gibt auf der ganzen Tour keine Sitzgelegenheiten ! ), die ganze Geschichte zieht sich erstaunlich lange hin. Sehr beeindruckt hat mich neben dem ganzen Prunk selbst, die Ausstellung über die Reisen der Queen, wo sehr viele der Kleider, die sie mal getragen hat ausgestellt waren und wo die berühmtesten Geschenke gezeigt wurden, die die Queen auf ihren Reisen über die Jahre bekommen hat.



Im Buck Place, wie der Palast angeblich auch genannt wird, habe ich mich gute 2 Stunden aufgehalten. Wenn man auf der Rückseite rauskommt, kann man da auf die Toilette und im dort aufgebauten Cafe auch mal was trinken ( Achtung, die haben auch königliche Preise da ! ) und vor allem mal hinsetzen.

 Beim Gang durch den Garten muss man auch am unvermeidlichen Giftshop vorbei und kurze Zeit später steht man dann wieder auf der überraschend lauten Straße. Den ganzen Lärm von draußen kriegt man in der Grünanlage garnicht mit. Geht man dann um die Ecke und betritt den Bürgersteig brüllt einen wieder die Stadt an.

 Also das ganze Programm aus Royal Mews und Palace hat mir außerordentlich gut gefallen und ist eine Empfehlung wert. Die Galleries waren jetzt nicht so der Hammer. Wenn da was ausgestellt ist, was einen interessiert, kann man die mal mitnehmen, ansonsten aber auch gut auslassen.

 Trotz des tollen bisherigen Tages hatte ich jetzt aber genug von Besichtigungen und königlichem Prunk. Ich habe mich durch den Green Park wieder Richtung Picadilly Circus begeben und bin in die U-Bahn nach Kings Cross.

 Dort habe ich dann den vorher schon ausgewählten Irish Pub ( keine Ahnung mehr wie der hieß, war aber nahe dem Novotel ) geentert und das erste Guinnes des Tages gezischt. Ich hab mich dann durch die Speisekarte gearbeitet und ein paar von den anderen Biersorten getestet. Das Essen war ganz OK, ohne den Anspruch auf nen Preis zu erheben. Typisches Barfood der mittleren Klasse.

 So gestärkt bin ich dann ins Hotel und hab mich erst mal ne Runde aufs Ohr gelegt.

 Gegen 17 Uhr habe ich mich dann auf den Weg ins Stadion gemacht. Taktischerweise fährt von Kings Cross direkt ne Linie ( Jubilee Line, ohne Anspruch auf Korrektheit dieser Auskunft ) nach Wembley Park. In Wembley Park angekommen hat man von der Bahnstation schon einen tollen Blick auf das Stadion.



Der Tragegriff einmal drüber sieht sehr cool aus. Da ich meine Karte für heute Abend schon hatte (  die für morgen war collection am Stadion ) habe ich die Zeit genutzt um mal um das Stadion alles zu erkunden. Man sieht deutlich das es ein Neubau ist. Draußen herum alles pikobello und groß und auf große Menschenmengen ausgerichtet. Einzig das ganze Wohnviertel rund ums Stadion braucht glaube ich mal ne kleine Auffrischungskur, das sah teilweise etwas abgerissen aus. In unmittelbarer Nähe des Stadions waren auch anscheinend neue große Apartmenthäuser am entstehen.



Heute hatte ich Karten für den Oberrang. Nach dem automatischen Einlass per Barcodescanner ging es dann per Rolltreppen bis ganz nach oben unters Dach. Der Umgang um die Ränge ist so groß, da könnte man zur Not mit dem Auto herfahren. Überall Imbissstände für die nötigen Annehmlichkeiten wie Burger, Pommes, Pizza, Bier. Und unglaublich viele Toiletten. Wie schon draußen festgestellt. Man merkt das dies ein Neubau ist, der auch auf die Bewältigung großer Menschenmassen ausgelegt ist.

 Das Konzert heute Abend war übrigens ein neuer Zuschauerrekord fürs Wembley. Das Dach war halboffen. Nach recht bedecktem Tag fing es ausgerechnet jetzt gegen Abend noch an aufzuklaren. Das lies für den nächsten Tag hoffen.

 Konzert war sehr gut und es hatte ne Superstimmung.

Nach dem Konzert gabs dann das schon allbekannte Spielchen "durch diese hohle Gasse müssen sie kommen", wenn das ganze Stadion auf einem Weg zur Bahnstation strömt. Der Engländer als solches kann zum einen solche Situationen wunderbar managen, zum anderen verhält sich der Engländer in solchen Situationen auch deutlich gesitteter als Leute anderswo. Wenn hier der Polizist sagt "stehen bleiben", dann bleiben auch 10.000 Leute stehen und machen keinen Stress.

 Ich bin noch nie so schnell irgendwo weg gewesen, wie nach diesem Konzert. Ein herzliches Kompliment an alle die an dieser Aktion beteiligt waren. Was ich besonders toll fand, man wurde per Lautsprecherdurchsage jederzeit über den aktuellen Stand informiert. Man war nie in ner unklaren Situation wann es weiter gehen würde oder zu welchem Bahnsteig man jetzt sollte oder sonstwas. Sehr vorbildlich.

Kleine Anekdote am Rande : Am diesem Abend war anscheinend ein ziemlich großer U2-Fan mit den Lautsprecherdurchsagen betraut. Der Typ hat es doch tatsächlich geschafft, die meisten der Durchsagen in Titel von U2 Stücken zu übersetzen. Als zum Beispiel wieder einmal die Meute angehalten wurde, weil die Bahnstation überfüllt war, sagte der durch "You don't have to wait until Sunday Bloody Sunday, it is a Beautiful Day". Ne andere Sache war "You are stuck here in a moment you can't get out of, you just have to wait For a little while". Die meisten Sachen habe ich garnicht mehr im Kopf, aber es war sehr sehr geil.

 Zurück in Kings Cross bin ich dann zum Ausklingen des Abends nochmal in den Irish Pub rein. ENDLICH haben die Kneipen in England, respektive London mal so lange auf, das man da Abends, bzw. kurz vor Mitternacht noch was zum Trinken kriegt. Danke. Der Irish Pub war mir dann aber auch zu laut und zu voll, so bin ich ein Haus weiter zum "Famous Euston Flyer" ( keine Ahnung was das bedeuten soll ). Da war es deutlich entspannter und die hatten auch ne ganze Latte an Biersorten zum ausprobieren.

 So gegen 1 gings dann rüber auf die andere Straßenseite in die Kiste. War n langer Tag.


Open Summer im Parlament
Parlament, Horse Guard Parade, Wembley Stadion

Nachdem gestern ja ein wenig länger war, konnte ich heute mal in Ruhe ausschlafen. Ne. Doch nicht ganz. Ich hatte für 13 Uhr nen Termin im Parlament. Das englische Parlament macht, wenn in Sommer alle im Urlaub sind, sogenannte Summer-Openings, wo man das Parlamentsgebäude im Rahmen einer geführten Tour besichtigen kann.

 Solch ein Ticket hatte ich mir gesichert. 13 Uhr hörte sich auch ganz gut an nur hatte ich meinen Wecker irgendwie falsch gestellt. Da bin ich wohl mit der Stunde Zeitverschiebung etwas durcheinander gekommen. Das Ding ging schon um 10 Uhr los. Grr.

 Nun. So hatte ich genug Zeit um gemütlich ein wenig zu bummeln, die Bargeldversorgung zu sichern und gemütlich mit der UBahn zum Green Park zu fahren. Heute (immerhin Sonntag) war mal wieder so ein Tag der umfangreichen Tube-Improvement-Works. Manche Linien fuhren den ganzen Tag nicht, andere nur teilweise, keine komplett. Zum Glück war der Zug zum Wembley Stadion nicht betroffen, das hatte ich schon gecheckt. Green Park war heute nur zum aussteigen, einsteigen ging heute da nicht. Aber das wollte ich ja nicht. Ich bin durch den noch fast leeren Green Park runter zum Buckingham Palast marschiert und da weiter durch den Park.



Habe mir an einem Stand dort nen Saft und ein Sandwitch gekauft und erst mal, umgeben von Enten und sonstigem Geviech, Frühstück gemacht. Fürs Parlament wars immer noch zu früh und so bin ich einen kleinen Bogen am Churchil-War-Musuem (sieht aus wie ein Bunker mit Sandsäcken und sowas) zum großen Platz vor den Stallungen gegangen, wo die Horseguard während der Wachablösung auch ihre kleine Wachablösung zelebriert.

 Habe mich da noch ein wenig aufgehalten. War allerdings alles nur mäßig interessant, da die mit ihren Pferden einfach nur stur auf  der Stelle standen und sonst nix passierte. Von weit drüben vom Buckingham Palast hörte man hin und wieder mal Fetzen der Marschmusik rüberschallen. Bis die da vom Palast rübermarschiert wären, hätte es noch ne ganze Zeit gedauert. Das wollte ich mir nicht antun und so bin ich dann doch zum Parlament gegangen.

 Das war auch ne weise Entscheidung, denn hier war unglaublich viel Betrieb. Den Eingang zu den Führungen hab ich recht schnell gefunden und nach Sicherheitscheck und Ausdruck eines Besucherausweises (mit Bild!) konnte man zur großen Halle, der Eingangshalle, gehen. Hier war auch schon Schluss mit Fotografieren. Im ganzen Gebäude war dies leider, so wie gestern im Buckingham Palast auch schon, leider verboten.



In der Einganshalle wurde mal dann auf verschiedene Wartereihen aufgeteilt, von wo dann alle 15 Minuten ein Tour losging. Im Großen und Ganzen war das ne richtige Massenveranstaltung. Während der ganzen Führung war man nie alleine im Raum. Meist waren mindestens immer 2 weitere Gruppen mit dabei. Ein klein wenig hatte das was von Massenabfertigung.

 Was jetzt aber nichts an der Tatsache ändert, das die Führung absolut interessant und lohnenswert war. Unser Guide hat die ganze Sache mit sehr vielen Informationen und auch lustigen Anekdoten rübergebracht. Ich fand das wirklich gut.

 Führung startet dort wo die Queen jedes Jahr ihren Weg zur Eröffnung des Parlamentes beginnt. Geht dann durch die königlichen Dressingrooms, durch andere Räume der Parlamentarier, durch die Räume, in denen sich die Abgeordneten zwecks Abstimmungsauszählung hinbegeben müssen (der Ja-Raum und der Nein-Raum), und dann über die beiden Kammern des Ober- und Unterhauses wieder zurück zur Eingangshalle. Die ganze Prozedur dauert ne gute Stunde und meine persönliche Meinung ist : Super. Sollte man mal machen. Sehr interessant. Nicht nur die Infos von Frau Führerin, sondern auch der ganze Prunk und Pomp, mit dem da alles ausgestattet ist.



Später auf dem Rückweg durch den Green Park habe ich mich entschlossen noch kurz zum Piccadilly Circus zu gehen um zu schauen, was sich da verändert hat. In der Höhe vom Ritz auf der anderen Straßenseite ist ne kleine Passage mit vielen kleinen Minilädchen. Mode, Schuhe, Uhren. Alles recht exklusiv und auch teuer. Habs mir mal angeschaut, das wars aber auch schon. Hinten durch gehts wieder auf die Straße. Ich dachte mir, ich mach ne Abkürzung. Einmal um den Block und du solltest eigentlich genau am Piccadilly rauskommen.

 Irgendwie hab ich mich da aber vertan. Und so bin ich am Oxford Circus rausgekommen. Na, auch egal. So bin ich zumindest auch mal durch die Saville Row mit den ganzen Schneiderläden gegangen. Leider hingen in den Läden keine Preise in den Fenstern. Die Anzüge die da ausgestellt waren, sahen schon riiiichtig gut aus. Die Preise hättens aber wohl auch getan, wenn welche da gewesen wären. Richtig gut nach oben meine ich.



Lustig war auch die "Termin-Schneiderei". Da war wie am Flughafen auf ner Anzeigetafel Namen und Produkte angezeigt. Mit Zielzeit und effektiver Zeit. Da stand dann sowas wie : "Mr. Smith, Maßanzug, geplant 14 Uhr 40, fertig gestellt 14 Uhr 25". Also Maßanzug im Akkord schneidern, sozusagen. Leider waren hier auch ohne Nachfrage keine Preise zu ermitteln. Schade.

 Vom Oxford zum Piccadilly Circus ist es, wenn man die Richtung weiß (ich hab zur Sicherheit dann doch mal Karte zu Rate gezogen) garnicht so weit. Da ich wusste, das da weiter rein zu den Kinos (Straßenname fällt mir gerade nicht ein) ein nettes Angus-Streakhouse ist und ich jetzt langsam doch Hunger hatte, hab ich mich mal dahin begeben. Hui. Die Preise hatte ich so aber nicht in Erinnerung. Auf den Schreck bin ich erst mal gegenüber dem Abba Musical in einer Seitenstraße in einen Pub und hab mir ein Bierchen gegönnt.

Da der Laden auch ein nicht zu verachtendes Bar-Food-Menu hatte, bin ich der Einfachheit halber direkt hier hängen geblieben und hab meinen Hunger gestillt. War jetzt nicht so dolle wie beim Angus, aber dafür mindestens dreimal billiger. Und das Bier war auch gut.

 Später so gegen 17 Uhr habe ich mich dann langsam aufgemacht und mich Richtung Kings Cross orientiert. Da angekommen lohnte es zeitlich mal gerade garnicht mehr noch zum Hotel zu gehen. So hab ich mich wieder in den Zug gesetzt und bin nach Wembley gefahren.

 Für heute Abend musste ich meine Karte noch abholen am Box Office. Ich hatte mir schon die schlimmsten Szenen vorgestellt, aber das war überraschenderweise super easy. 18 Uhr angestellt und um 18 Uhr 5 hatte ich mein Ticket in der Hand. Super.

 Jetzt hatte ich ja Zeit. Wetter war richtig gut jetzt am Abend. Die Sonne schien sogar noch. An einer Ecke habe ich dann sogar noch nen Bierstand gefunden und habe mich mit nem schönen Guinness noch ein wenig in die Sonne gesetzt.

Konzert war heute auch wieder sehr gut. Allerdings war heute weniger los. Komplett ausverkauft wars nicht. Sagen wir mal 98%. Dach war heute komplett auf und mein Platz war heute weiter unten im Unterrang.

 Sonst is nix weltbewegendes passiert. Abreise nach dem Konzert wieder genauso toll organisiert wie gestern. Unterschied, heute fuhren alle Züge, egal welche Linie nur bis Baker Street. Ich musste mir also bis nach Kings Cross noch nen anderen Zug suchen. War jetzt aber auch kein großes Drama.

Heute bin ich direkt in den Euston Flyer gegangen. Getestet hab ich dann ein Honigbier "Honey Dew". Hmm. Das schmeckte ganz gut. Das hätte man auch in größeren Mengen konsumieren können :-)

Nach zwei von den Dingern wars aber auch genug und war fertig fürs Bett.


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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #6 am: 17.06.2014, 15:19 Uhr »
Doppelkonzert und doch mehr Sightseeing als gedacht
Westminster Abbey, Camden Town, Hampstead Heath, O2 Arena, Konzerte

Die Initialzündung für diesen London Aufenthalt gabs diesmal durch die Band Coldplay. Im Dezember Anno 2011 gaben die diverse Konzerte in Halle zur Promotion der neuen Platte. Da der Herr Steinke für Köln gepennt hatte habe ich keine Tickets mehr für das Konzert bekommen. Durch einen Zufall habe ich dann später auf der englischen Ticketmasterseite dann eine Karte für die O2 Arena in London bekommen. Naja. Warum auch nicht. London kann man immer hinfahren.

Da ich anhand der Flugbuchung schon wusste, das ich Donnerstag Nachmittag schon in der Stadt sein würde (Coldplay Konzert war Freitags) habe ich mal die einschlägigen Veranstaltungshinweise durchgeschaut, was man in London an einem Donnerstag Abend so alles machen kann. Und wie es der Zufall so will gab es am Donnerstag Abend ein Bryan Adams Konzert eben auch in der O2 Arena.

Da war meine Neugierde geweckt. Auf der einen Seite war das Bryan Adams Konzert eine willkommene Abendbeschäftigung, zum Anderen wollte ich mal schauen, wie die Halle von einem zum anderen Abend mal schnell umgebaut werden kann, wenn zwei verschiedene Acts an zwei aufeinanderfolgenden Tagen dort spielen.

Der Flug ging am 8. ab Köln mit BMI (British Midlands International) nach Heathrow ab. Wenn ich mich jetzt richtig zurückerinnere dürfte es das erste Mal gewesen sein, das ich nach Heathrow geflogen bin. Beim Anflug war es sehr stürmisch, der Pilot musste zur Landung ziemlich rudern, wir sind aber wohlbehalten unten angekommen.

Heathrow ist ja als Flughafen der langen Wege bekannt. Ich bin Terminal 1 gelandet und kann mich jetzt garnicht so sehr beschweren. Einzig später der Weg zur UBahn Station war doch am Ende langes Gelatsche. Nächste Neuerung. Ich fahre vom Flughafen mit der UBahn in die Stadt. Zeit spart man da aber auch nicht. Ich bin auch ne gute Stunde gefahren bis ich in der Stadt war. Und ich musste noch weiter.

Das Hotel war in den Docklands. Das Hilton Canary Wharf. Lage ist auf London bezogen etwas ab vom Schuss, auf die O2 Arena aber perfekt. Das Hilton ist ein paar Meter von der UBahn Station Canary Wharf entfernt (einmal über die Brücke ins Shopping Center mit direktem Zugang zur UBahn).

Hotel war von der UBahn aus easy zu finden. Allerdings ist man draußen fast wegeflogen so stürmisch wars. Ich hab mich trotzdem noch ein wenig umgesehen. Außer nem Pub in den schön restaurierten Quay-Gebäuden und der örtlichen Audi-Vertretung habe ich aber nicht mehr viel entdeckt.

Später am Abend bin ich dann auf dem Weg zur UBahn in das Shopping Center Canada Place (oder Square, kann mich nicht mehr genau erinnern) abgetaucht. Hier habe ich dann auch alle die Länden unterirdisch gefunden die ich vorher auf der Karte bei Google schon gesehen hatte.

Für Abendessen habe ich mich bei einem Laden namens "Nando's" hängengeblieben (www.nandos.co.uk). Von den vier Restaurants in meinem Fokus saßen hier die meisten Leute. Ich hatte allerdings gedacht das wäre ein "richtiges" Restaurant. Es entpuppte sich jedoch eher als Selbstbedienungs-Ketten-Laden. Egal. Der Hühnchenbrust-gut-scharf-mit-allem-drauf - Wrap schmeckte absolut klasse.

Von der Mall hat man direkten Zugang zur UBahn. 5 Minuten später war ich am O2. Hab noch ein paar Fotos gemacht und mich dann reinbegeben. Ich hatte ne Innenraum-Karte, hätte aber garnicht so früh da sein müssen. Konzert begann um 20 Uhr und als ich um 7 in den Innenraum gegangen bin, war da so gut wie garnix los. So hab ich noch ein Bier getrunken, bin etwas rumgeschlendert und als ich mich dann ab halb 8 ernsthaft angestellt habe stand ich ca. 5 Meter von der Bühne entfernt. So muss das sein.

Der Bryan der Adams hat ein wirklich saugutes Konzert gemacht. Gefühlte 100 Jahre alt, gefühlte 50 Jahr im Geschäft macht der ein fast drei Stunden klasse Rockkonzert. Da ziehe ich den Hut vor. Super, danke.



Später zurück hat der Pub den ich heute früher gesehen hatte so ziemlich vor meiner Nase zugemacht (halb eins warens so ungefähr). Dafür war in der Hotelbar noch was los und da hab noch ein professionell in Handarbeit hergestelltes Guinnes bekommen.

Ich hatte mir für den nächsten Tag zwar das eine oder andere vorgenommen, bin aber dann doch mal ganz spontan als erstes gegen Mittag zur Westminster Abbey gefahren. Nein, was ist das denn? Keine Warteschlange bis zurück zum Big Ben? Und die haben auch grundsätzlich offen? Wow. Nichts wie rein und die Gelegenheit genutzt. Und so bin ich jetzt seit ich all die Jahre nach London fahre auch das erste Mal in die Westminster Abbey gekommen.

16 Pfund Eintritt kostet es mittlerweile. Das ist happig. Im Eintritt ist ein Audio Guide mit enthalten. Mit diesem kann man auf einer vorgegebenen Route durch die Kathedrale gehen. Auch wenn man keinen Guide nimmt, kommt man im wesentlichen nicht daran vorbei die vorgegebene Route zu nehmen, da die meisten "Abkürzungen" abgesperrt sind.

Meiner Meinung nach sollte man die Gelegenheit für eine geleitete Führung nutzen. Das war im Vergleich zum Eintritt sehr billig. Allerdings gehen die nicht immer und man erfährt auch erst drinnen an der Kasse ob die Führungen stattfinden oder nicht.

Ich fand es sehr interessant und lohnenswert. Und zu guter letzt habe ich mit dem Grabmal von Isaac Newton noch ein "Da-Vinci-Code" Puzzlestück vervollständigt :-)

In der Kathedrale ist übrigens fotografieren verboten und es stehen auch sehr viele Leutchen da rum um das zu überwachen. Schade eigentlich. Da wären ein paar ziemlich klasse Motive beigewesen.

Ich habe mich überraschend lange in der Kathedrale aufgehalten. Weiter ging es dann per UBahn nach Camden Town. Irgendwo hatte ich mal vor ewiger Zeit gelesen, das die Camden High Street eine sehr sehenswerte Einkaufsstraße ist. Das das ein grellbunter Zirkus mit sehr eigenwilligen und ausgefallenen Geschäften ist, das stand da aber nicht.

Also wenn ich mich mit jedweder Nietenbesetzter Lederkleidung und martialisch anmutenden Stiefeln einkleiden wollte und nebenbei noch ein Piercing und ein Tatoo hätte haben wollen, dann wär ich hier richtig gewesen. Sehe sehenswert die Ladenfassaden entlang der Straße.

Lässt man den Trubel ein kleinwenig hinter sich und geht auf den Kanal weiter die Straße hoch zu, kommt man zur "Camden Lock". Einer alten Schleusenanlage. Die Gebäude ringsherum sind mittlerweile restauriert und zu Geschäften und Bars und Restaurants umgebaut. Es gibt eine Fressmeile mit ausgefallenen Fressbuden und viele Pubs und Bars. Bei einer bin ich mal eingekehrt und habe einen mittlerweile verdienten Cider genossen.

Weiter gehts. Mit der UBahn weiter den "Edgware-Branch" hinauf zur Station Hampstead. Wenn ich jetzt schon mal unterwegs bin, dann kommt heute auch mal ein anderer Punkt dran den ich schon lange auf der Liste habe. Nämlich Hampstead Heath. Diese Parkanlage die angeblich größer ist als der Hyde Park soll DER Outdoor-Zeitvertreib für die Londoner sein. Zumindest ist es so weit vom Stadtzentrum entfernt, das man vom höchsten Punkt im Park, dem Parliament Hill, eine sehr gute Aussicht auf eben das Stadtzentrum hat.

Wenn man wie ich mit der UBahn nach Hampstead fährt, der ist vom Park allerdings noch ein kleinwenig entfernt. Zuerst geht es von hier oben die abschüssige Hauptstraße hinunter und anschließend kreuz und quer durch das angrenzende Viertel. Irgendwann sieht man dann den Parkplatz, es wird deutlich grüner und es sind auch viele Leute zu Fuß unterwegs.

Von dem Punkt aus wo ich den Park geentert habe war es nicht so richtig ersichtlich, wie man jetzt genau zum Parliament Hill kommt. Ich bin einfach mal den ganzen Leuten mehr oder weniger hinterhergegangen. Als es dann später immer mehr bergauf ging, war das ein gutes Zeichen dafür das es nicht wirklich falsch war.

Ja. Es stimmt. Vom Parliament Hill hat man eine klasse Aussicht auf die Stadt. Das wars aber auch schon. Ich weiß nicht, ob es an der Jahreszeit lag, aber irgendwie fand ich den ganzen Park ein wenig trostlos. So richtig gut gefallen hat es mir nicht. Teilweise kam es mir so vor, als ob das hier das El Dorado der Hundeausführer ist, die den Bellos mal die Gelegenheit geben wollen draußen im Grünen zu ka.... äähm ihren Haufen zu machen.

Entsprechend kurz habe ich mich aufgehalten. Hier vom Hill aus bin ich auf anderen Weg sozusagen unten aus dem Park herausgegangen und auch nach recht kurzem Weg auf eine Bahnstation der Overground gestoßen. Also wenn man nicht so weit von der UBahn laufen will sollte man hier mit der Overground kommen und die Station Hampstead Heath nehmen. Da ist man recht nahe dran.

Mit der Overground bin ich dann zum Umstieg in die Jubilee Line gefahren und auch schnell beim Hotel wieder rausgekommen. Da ich wusste, das das Coldplay Konzert heute um 21 Uhr anfängt hatte ich noch genug Zeit zum ausruhen.

Westminster Abbey

Die älteste Tür. Dafür hats sich doch gelohnt zu kommen

Camden Lock

Camden High Street

Camden High Street

Camden High Street

Camden High Street

Sitzplätze an einer Fressbude

Aussicht vom Parliament Hill in Hampstead Heath

Parliament Hill, Hampstead Heath

Blick von meinem Hotel in Richtung O2

So. Zeit fürs Konzert. Aber erst mal was essen. Plan für heute war, es mal im O2 zu versuchen. Meine Wahl fiel auf "Frankie und Benny's" (www.frankieandbennys.com), welches mir vom Konzept her am ehesten zusagte. Sooo sher lange musste ich auch nicht auf einen Tisch warten. Ungefähr ne halbe Stunde würde ich mal sagen. Essen war gut (Ne Pizza mit allen möglichen Sachen wie Wurst, Klöße, Fleisch und so. Meatlovers Deluxe sozusagen. Dazu das ein oder andere Bier. Was will man mehr.

Danach ging es gemütlich zum Konzert was dann auch recht pünktlich kurz nach 9 anfing. Es war meine erste Coldplay Show und ich war ehrlich gesagt sehr begeistert. Die Show war gut, das Entertainment auch mit viel Konfetti, Ballons, blinkenden Armbändern die jeder bekam und die im dunklen verdammt gute Effekte machten. Im Sommer spielen die ja noch Stadionshows in Europa. Da bin ich ja mal gespannt was man sich da einfallen lässt.

Später zurück bin ich direkt zur Hotelbar gegangen und habe den Abend da auch beendet. Eine der Frauen am Zapfhahn war aus Deutschland, was noch der Auslöser für ein nettes Gespräch mit ihr war.

Am anderen Morgen bei Check Out an der Rezeption das Mädel war auch deutsch. Da scheint das Hilton ne gute Adresse für zu sein.

Im wesentlichen habe ich heute nur die Heimreise geplant gehabt. Checkout um 12. UBahn zum Flughafen 1 Stunde. Flug um 15 Uhr. Mit Zeitverschiebung um 17.30 in Kölle. Da war der Tag auch schon mehr oder weniger rum. Und mein Besuch in London, mit mehr erledigten Sightseeing Punkten wie geplant auch leider.

Coldplay
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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #7 am: 18.06.2014, 12:28 Uhr »
Zweimal Konzert, kleine Landpartie und Queen Jubilee
Anreise, Hotel finden und mal die Gegend abgeklappert

Sommerset House, Temple, Temple Street, Temple Church, Tower, Docks

Mein 2012er Ausflug nach London war ausnahmsweise mal nicht im Zeichen von U2 oder Springsteen. Nein, diesmal ging es um Coldplay. Die wollte ich mir mal im Stadion anschauen. Das nebenbei sich die ganze Nation und vor allem London auf die Queen-Jubilee-Feiern am Wochenende vorbereiteten, das war irgendwie Zufall und nicht mit Absicht geplant.

Auf jeden Fall hatte das zur Folge, das London recht belegt war was Hotelzimmer angeht und ich noch ein Zimmer, nicht ganz so günstig wie gewohnt, im London Hilton Docklands Riverside (sperriger Name) bekommen habe.

Dorthin muss man erst mal gelangen. Ich bin in Heathrow gelandet und dort sofort in die Ubahn (man was muss man in Heathrow lange latschen bis man mal irgendwo ist). Die Fahrt ins Zentrum ist doch recht zeitintensiv. Mit Umsteigen in Green Park in die Jubilee Line bis nach Canada Water war ich doch so ziemlich ne Stunde all about unterwegs.

Von Canada Water muss man dann einen Bus nehmen (die Nummer 10 wars glaube, habe ich schon ganz verdrängt). Zum Glück wurden im Bus die Haltestellen angesagt (das ist eine große Errungenschaft der Zivilisation, das sollte man in anderen Ländern auch mal zur Pflicht machen), so das ich eigentlich direkt vor der Türe des Hotels aussteigen konnte. Hm. Is ja wirklich ziemlich am A... der Welt.



Das Hotel ist in alten (restaurierten) Docks-Gebäuden untergebracht und nimmt scheinbar mindestens drei dieser Komplexe für sich ein. Wie es sich für ein Hilton gehört, war alles erst mal ohne Tadel. Ich hab mein Gepäck abgestellt, mich mit den nötigen Utensilien wie Fotoapparat und Karte bewaffnet und bin direkt wieder los.

Das Hotel hat einen eigenen Fähr-Service auf die andere Themse Seite. Laut meiner Karte konnte man da drüben dann die DLR Bahn leicht erreichen. Ich bin also mit dem Bötchen rüber. Also bis zur DLR warens jetzt doch noch etliche Meter. Man muss durch ein paar Einkaufszentren und über ein paar Plätze und "schon" ist man da. Hm nee. Ist unpraktisch., machen wir nicht zur Gewohnheit.



In der DLR bin ich erst mal nach Tower Gateway und nach ein wenig umsteigen dann irgendwann bei der Station "Embankment" rausgekommen. Dort hatte ich den kühnen Plan, es nochmal bei der Temple Church zu probieren. Die Temple Church ist noch so ziemlich der letzte Punkt auf meiner Londoner Da-Vinci-Code-Drehorte - Liste den ich nicht abgehakt habe.

Von der Station in die Fleet Street ist es nicht weit. Und an den ganzen Gerichtsgebäuden und Anwaltskammern vorbei bis zur Gasse mit der Temple Church auch eigentlich nicht. Da angekommen stellte ich fest, das es wie immer ist. Zu. Grrrr. Diesmal stand draußen aber jetzt mal ein Schild, welches die Öffnungszeiten erklärte. Also morgen, am Freitag, war genau in der Zeit zwischen 14 und 16 Uhr geöffnet. Wow. Die zwei Stunden musste ich morgen irgendwie erwischen.

Zurück bin ich die Fleet Street in wenig weiter durchgegangen und so bei Sommerset House vorbeigekommen. Schönes Anwesen. Bin auch kurz mal dringewesen, konnte mich aber nicht für eine der (kostenpflichtigen) Ausstellungen entscheiden. Vom Sommerset House aus bin ich an der Themse lang zur Waterloo Bridge und von hier aus einmal queerbeet hoch grob in Richtung Covent Garden.

Einen Stopp beim Pub "The Wellington" hab ich noch eingelegt. Drinnen wars ziemlich kitschig mit lauter England Wimpeln und Fahnen und Queen Bildern dekoriert.



In der Nähe von Covent Garden bin ich dann mal ein wenig in den umliegenden Straßen umhergewandert. Hm. Ich wusste ja garnicht das hier so viel los ist. Da sind ja ganze Straßenzüge nur mit Kneipen und allemöglichen Restaurants. Das hatte ich bisher überhaupt nicht auf dem Schirm. Ich habe bisher immer nur das Covent Garden Market gesehen, mich aber nie noch weiter drum gekümmert. Sträflich vernachlässigt muss ich da wohl sagen.

Weil ich auf meiner Tour dort vorbeigekommen bin und weil ich Hunger hatte und weils halt so gut passte, bin ich direkt mal im Angus Steakhouse eingekehrt und habe ein fabelhaftes Pfeffersteak verschnabuliert. Hm. Komisch. Irgendwie hat mich das aber nicht so ganz ausgefüllt, obwohls recht groß war. Na mal kucken obs später noch was gibt.



Mir kam die Idee mich nochmal in den Docks umzuschauen und das alte Dickens Inn nochmal zu beehren. Also zur nächsten Ubahn und später irgendwann bei Tower Gateway rausgekommen. Noch kurz den Tower (von draußen natürlich) angeschaut und dann an der Themse entlang mit Blick auf die Brücke unter der Brücke durch und dort in die Docks abgebogen.

Also das ist schon recht nett hier. Überall die Becken mit den vielen Bötchen drinne. Viele Brücken. Nette Restaurants. Das Dickens Inn stand wie seit jeher. Ich hatte es zwar in Erinnerung das damals mal Sitzgelegenheiten draußen waren. Vielleicht wars einfach nicht die richtige Jahreszeit. Drinnen gabs nix mehr zu Futtern. Das Pub hatte Essen für heute beendet. Ich hätte noch eine Etage höher in der Pizzabude was bekommen oder zwei Etagen drüber im Grill. Aber das wollte ich jetzt auch nicht unbedingt. So habe ich mich in die Ecke gesetzt, das eine oder andere Fosters geschlürft und Leute beobachtet.

Später gings zurück zur DLR Station am Tower und damit nach Canada Water. Mit dem Bötchen gings zurück auf die andere Seite. Bei der Gelegenheit konnte ich feststellen, das das Boot nur bis 23 Uhr irgendwas fährt. Also schied diese Art der Heimreise für die beiden Konzerte morgen und übermorgen schon mal aus. Also musste ich mein Glück definitiv auf UBahn und Bus setzen.



Im Hotel war irgendeine Party mit viel Jungvolk im Gange. Die Musik und die Gäste die draußen gegrölt haben habe ich noch ein wenig länger hören dürfen. Also ich mach mich in England auf jeden Fall mal selbstständig als Verkäufer von Isolierglasfenstern. Das ist ja in England scheinbar eine vollkommen unbekannte Weltraumtechnik, von der dort noch nie jemand was gehört hat. Wie kann man in so einem Hotel nur Fenster mit stinknormalem Dünnglas einbauen durch die man jeden Floh husten hört ? Ist mir unbegreiflich.

Und wo wir einmal dabei sind. Die Klimaanlage habe ich mal aufgedreht. Hab sie ne Stunde laufen lassen und keine wirkliche Temperaturveränderung im Zimmer festgestellt. Hm. So langsam muss ich mal anfangen die ersten Minuspunkte fürs Hilton zu vergeben.

Museum, Kirche, Museum, Konzert

Museum of London, Temple Church, Transport Museum, Arsenal Stadion, Konzert

Heute Mittag hab ichs anstatt mit dem Boot mit dem Bus probiert. Warum kommt eigentlich immer der Bus wo ich drauf warte nie und der Bus in die andere Richtung dafür dreimal ? Der Bus fährt bis zur Victoria Station. Bis dahin hatte ich aber keine Geduld und bin bei der Ubahn "Elephant and Castle" raus.

Von hier ging es Richtung "Barbican" denn ich wollte ins "Museum of London". Das "Museum of London" scheint so etwas wie der kleine Insider Tipp zu sein. Ich hatte bisher davon noch nix gehört. Vielleicht liegts auch daran, das man um dahin zu kommen erst mal todesmutig verkehrsreiche Straßen und Kreisverkehre überwältigen muss. Das Museum ist im wesentlichen (zumindest der Eingang) erhöht inmitten eines Kreisverkehres stationiert.



Wie gesagt, hat man das erst mal bewältigt, dann gibts in dem Museum recht viel zu sehen. Ach so. Umsonst ist es auch. Die Ausstellungen zeigen London von Anbeginn der Zeit ("London before London") bis in die heutige Zeit. Dabei werden diverse Stationen sozusagen schwerpunktmäßig genauer beleuchtet. Die Anfangszeit als kleines Angelsachsendorf, Römerzeit, Tudors und Stuarts, Pest, das große Feuer, technische Entwicklungen, Entwicklung zur modernen Metropole. Das nur mal als grober Schnelldurchlauf.

Die gezeigten Sachen sind gut präsentiert, modern aufgemacht und teilweise schön spielerisch interaktiv. Mir hats gefallen und ehrlich gesagt habe ich mich doch deutlich länger dort verlustiert als geplant. Als es deutlich gen 14 Uhr zuging habe ich dem Museum lebwohl gesagt, noch einen Happen nebenan eingeworfen. Nach todesverachtender Überquerung der Straßen rund ums und unterhalb des Museums bin ich dann mit der UBahn wieder gen Embankment geschippert.

Den kurzen Fußweg zur Temple Church kenne ich schon aus dem Schlaf. Und siehe da .... die Kirche war offen. Und kostete mittlerweile Eintritt. Und irgendwie habe ich mir danach die ganze Zeit gedacht ... Hm, da hattest du dir aber mehr drunter vorgestellt. Ja man kann die aus dem Da Vinci Code Film bekannten Grabplatten mit den verwitterten Rittern drauf sehen und das wars dann auch schon im wesentlichen. Der Rest ist fast normale unspektakuläre Kirche. Naja. Ich hatte meine Fotos.



Ich hab mich wieder zu Fuß zum Covent Garden durchgeschlagen und habe dort das "London Transport Museum" geentert. Das war allerdings nicht mehr umsonst, sondern kostete 13 Pfund 50. Als erstes fährt man mit dem Aufzug ein paar Etagen nach oben. Die Aufzugsfahrt ist sozusagen wie eine Art "Zeitreise" gestaltet. Öffnen sich oben die Türen, dann ist man in einem London wo die Leute noch mit der Sänfte durch die Straßen getragen werden und die ersten dampf- oder was auch immer angetriebenen Fuhrwerke versuchen zu fahren.

Je weiter man dann im Laufe der Tour nach unten vordringt, desto moderner wird man. Bis man im Erdgeschoss dann zwischen den modernen Ubahnwaggons und den modernen Doppeldeckerbussen steht.



Ich fand die Ausstellung durchgängig sehr gut. Die ganzen (nicht wenige) Vehikel, uralt bis modern, ganze Lokomotiven, Trambahnen, Ubahntriebwagen, Busse ..... das war schon sehr beeindruckend. Dazu noch viele sehr informative aber gleichzeitig kurzweilige Erklärungen auf Tafeln und Displays. Klasse. Hier kann man wirklich mal in Ruhe umherwandern, die ganzen Fahrzeuge anschauen und sich eingehend informieren. Also mir wurde es nicht langweilig.

Mit der Eintrittskarte erwirbt man übrigens gleichzeitig einen Jahrespass für das Transportmuseum. Ich könnte also jetzt bis nächstes Jahr im Mai so oft ich will nochmal reingehen. Zumindest gut zu wissen.



Nach soviel Bildung gabs jetzt erst mal was zu Futtern. Meine Wahl war heute ein Pizzaladen nicht weit weg (den hatte ich gestern bei der ersten Erkundung gesehen) mit ziemlich vielen ziemlich ausgefallenen Pizzen im Angebot. Laden war ganz OK. Pizza war keine Offenbarung aber auch kein Reinfall. Weiß garnicht mehr wie der hieß. Irgendwas mit Fire. Wildfire ? Hm. Keine Idee.

So. Jetzt aber mal langsam aber sicher zum Arsenal Stadion für Coldplay. Sehr gut das die Station Leicester Square um die Ecke war und die Bahn dort direkt zum Stadion fuhr.

Das Arsenal Stadion ist sehr schön. Sieht auch recht modern aus. Drinnen gabs nix zu meckern. Sehr viel Platz und alle Fressbuden die man sich vorstellen kann. Die hatten sogar Wettschalter wo man direkt seine Fußballwetten hätte platzieren können (heute Abend natürlich nicht).

Was soll ich sagen. Das Konzert später war die Wucht in Tüten. Wer die Hallenshows Ende letzten Jahres gesehen hat, der kann sich vorstellen was hier Abging. Konfetti, bunte Ballons, noch mehr Konfetti, Laser, Blinkearmbänder, Feuerwerk. Ja und natürlich auch noch irgendwo ein wenig Musik versteckt. Hach herrlisch !

Ich hatte einen Platz in der Gegenkurve und wurde von der absolut klasse ausgesteuerten Musik frontal angeblasen. Das war auch schon ein Erlebnis für sich.

Ich muss sagen. Das war toll. Das machen wir morgen nochmal.

Zurück habe ich nicht mehr den Weg mit der UBahn gemacht, sondern bin nach ein bisschen durchfragen zur Bahnstation Finsbury Park marschiert (also soooo ein kleiner kurzer Fußweg wie in der Beschreibung vom Stadion ist das aber nicht!) und bin der London Overground nach Canada Water gefahren. Dort habe ich doch glatt irgendwann kurz vor ein Uhr in der Nacht noch einen der letzten Busse zum Hotel bekommen.


In der Hotelbar habe ich noch ein bis zwei Absacker zu mir genommen. Auch heute Abend war wieder Party. Musik und Gäste habe ich auch heute wieder noch ein Weilchen gehört. Klimaanlage hat heute genauso wenig wie gestern kein kleinstes Lüftchen bewegt.

Aufs Land nach Leeds Castle, zweites Coldplay Konzert am Abend

Leeds Castle, Arsenal Stadion, Konzert

Da ich jetzt in der Stadt nichts mehr so dringend angucken musste habe ich mich im Reiseführer mal dem Abschnitt "Ausflüge in die Umgebung" gewidmet. Da waren unter anderem diverse Abstecher zu diversen Burgen beschrieben. Eine von denen, nämlich Leeds Castle, war laut dem Buch "die schönste Burg" und ein "Must See!". Na gut. Warum nicht.

Laut Reiseführer (aktueller Lonely Planet) sollte man ganz bequem mit dem Bus dorthinfahren können. Nach ein bisschen Studium von Dr. Google musste ich aber feststellen, das diese Busverbindung wohl eingestellt wurde und ich nur mit der Bahn dorthin kommen würde.

Also habe ich mich am Mittag in den Bus Richtung Victoria gesetzt und dort auch tapfer bis zum Ende, nämlich Victoria Station, ausgehalten. In der Victoria Station bin ich erst mal erschlagen worden von den gefühlt eine Millionen Leuten, die hier rumwuselten. Die eine Hälfte der Million war auf dem Weg zu irgendwelchen Bahnsteigen am Horizont des Sichtfeldes, die andere Hälfte der Million stand an den Kartenschaltern und Kartenautomaten an. Uiuiui. Ich sah mich schon bei Einbruch der Dunkelheit noch in irgendeiner Warteschlange stehen.



Als ich mich aber gerade in der Nähe des Auskunftsschalters (wo keiner anstand, eine Auskunft brauchte scheinbar keiner) befand, sagte irgendeine dicke Frau in der Kluft der Bahngesellschaft, man solle sich auch an den Infoschalter anstellen, dort gäbe es auch Tickets. Gesagt, getan. Na, da haben wir ja nochmal Schwein gehabt. 5 Minuten später hatte ich mein Returnticket von Victoria nach Bearsted für stolze 19 Pfund 70 in der Tasche.

Der Zug fuhr auch schon recht bald ab. Die Zugfahrt raus aufs Land der Grafschaft Kent dauerte ca. eine Stunde. Beim Bahnhof in Bearsted angekommen hatte ich eigentlich erwartet, den Shuttlebus zum Leeds Castle zu sehen. Ich bin aus dem Zug heraus einfach der Meute gefolgt und kurze Zeit später stand ich im Ort. Hm. Das war wohl falsch. Im Ort war so ziemlich alles was Beine hatte auch auf denen unterwegs zum Dorfplatz. Da gab es heute, wie ich auf einen großen Plakat lesen konnte, einen ganzen Tag zu Ehren der Queen ein Musikfestival. Es wurde auch schon fleißig die Nationalhymne geprobt.



Aber trotzdem. Hier war ich falsch. Ich bin also wieder zur Bahnstation zurück und habe den richtigen Ausgang gefunden. Da stand ich nun auf dem Parkplatz. Nach ein wenig Sucherei habe ich auch ein Schild für das Leeds Castle Shuttle gefunden, welches mir dann sagte, das das letzte Shuttle vor ca. 5 Minuten weggefahren sein musste und der nächste Bus erst in einer Stunde kommt. Grrrr.

Nun ja. Also habe ich eine Stunde auf dem Parkplatz vom Bahnhof Bearsted rumgeschlagen und dabei fleißig Leute beobachtet, die bepackt mit Picknickutensilien und Körben voll Fresserei und Sauferei in den Ort strömten zum großen Musiktag.



Irgendwann kam der Bus dann. Für die Fahrt zum Castle hin und zurück musste ich noch 5 Pfund bezahlen. Der gute Man ist dann auch noch ziemlich in der Gegend rumgegondelt bis wir schließlich da waren. Wir sind erst mal an riesigen und vollen Parkplätzen vorbeigefahren. Aha. Die Leute kommen also alle mit dem Auto hierhin. Die Variante Zug und Bus war wohl nicht so populär.

Auf dem Gelände der Burg fand auch noch ein Queen-Jubilee-Fest statt, welches ich mir noch anschauen wollte. Erst aber mal zum Castle. Das Ticket war schnell gekauft. Mit 19 Pfund 75 fand ich das ein stolzer Preis.

Zumindest kann man sich die Füße noch vertreten. Vom Parkeingang bis zur Burg muss man noch ein ganzes Stück durch die Grünanlagen (sehr schön und super gepflegt) wandern. Zum Castle muss man sagen, das es nach sehr stürmischen Zeiten und wechselnden Besitzern irgendwann von einer reichen und fidelen Amerikanerin gekauft wurde. Die gute Frau hat auch bis zu ihrem Tod abwechselnd mit ihren anderen Besitztümern in der Welt hier gewohnt. Die Renovierung und Restaurierung nach ihrem Kauf hat wohl ein nicht unbeträchtliches Anteil ihres Vermögens aufgefressen. Is aber schön geworden. Ein Teil der Räume waren in der Art der Erbauer sozusagen historisch eingerichtet. Ein Teil der Räume waren so eingerichtet wie die gute Frau sie zu ihrem Tod hinterlassen hat.

Die Besichtigung war eigentlich recht schnell durchgezogen. So viel gabs nämlich nicht zu sehen. Man wandert auf einen abgesteckten Kurs durchs Schloss und kann sich die Räume ansehen. Tja. Irgendwie hatte ich mir da mehr drunter vorgestellt.

Der eigentliche Star ist aber ja sowieso die Burg selbst und ihre Lage inmitten eines Sees. Wenn man draußen rumgewandert ist gab es immer mal wieder wirklich wunderschöne Ausblicke auf das alte Gemäuer inmitten des Wassers.


Auf den Wiesen vor der Burg war zum einen ein Areal für die später am Tag stattfindenden Festivitäten abgesteckt (ich glaube auch hier gabs Musik), zum anderen gab es eine kleine Oldtimerausstellung. Zulassungsvoraussetzung war scheinbar ein Mindestalter von 60 Jahren, passend zum Kronjubiläum. Die alten Schätzchen waren sehr werbewirksam im Vordergrund der Burg geparkt. So ergaben sich laufend ziemlich geniale Motive mit den alten Autos im Vordergrund und der Burg als Kulisse im Hintergrund.

Die stolzen Besitzer der Autos waren meist direkt auszumachen. Ich habe diverse angeregte Unterhaltungen aufgeschnappt. Die Leutchens haben scheinbar sehr gerne Auskunft gegeben und die Gelegenheit genutzt über ihre Autos zu reden.

Nach ausgiebigem Autokucken gings zurück zum Bus und zur Bahnstation. Und nach einer Stunde Zugfahrt stand ich dann wieder so gegen 17 Uhr in Victoria.

Aus irgendeinem mir nicht näher bekannten Grund bin ich wieder in Covent Garden gelandet. Vermutlich weil ich von Victoria mit der Piccadilly Line ganz praktisch hinkommen konnte. Keine Ahnung. Auf jeden Fall habe ich dort in der Nähe nochmal ein Lokal zwecks Nahrungsaufnahme geentert.

Dieser Laden war echt spitze. Es war ein reiner Steakladen. Wie ich später auf der Kreditkartenabrechnung gesehen habe interessanterweise auch ein Angus Steakhouse. Aber mit total anderem Konzept. Wenn man dort bestellt hat, bekam man nur 4 Fragen gestellt : 1) was für ein Fleisch (Sirloin, Filet, Rump ....), 2) wie zubereitet (Medium, Medium rare ....), 3) was für ein Gewürz dabei (Steakpfeffer, Meersalz .....) und 4) und was für ne Butter dabei (Kräuter, Knoblauch ....). Das wars.

Das Steak kam dann immer eine Stufe weniger gegart wie bestellt (also Medium bestellt, das Steak kommt dann Rare) auf einem heißen Stein an den Tisch. Nun ist das jedes seine persönliche Aufgabe das Steak am Stück, in Streifen oder wie auch immer auf dem heißen Stein perfekt bis zum persönlich Wunsch weiterzubraten. Bedeutet, man musste also selbst was tun für sein Essen. Ich habe die Streifenvariante gewählt und das Steak immer Stück für Stück gebraten. Ein Streifen mal etwas mehr, ein Streifen mal etwas weniger. Hmmm. Wunderbar. Es war ein wirkliches Fleischfest. Wenn ich den Laden schon früher gefunden hätte, wär ich da jeden Tag reingegangen.

Tja. Irgendwann war ich satt und fertig und es wurde jetzt wirklich Zeit zum Konzert anzureisen.

Heute hatte ich ein Ticket für "Innenraum und unreserved seating in lower tier". Bedeutete, der ganze Unterrang war auch als "Stehplatzzone" deklariert. Man konnte also sich entscheiden, ob man ganz klassisch unten stehen wollte, oder ob man sich irgendwo auf dem Unterrang ein Plätzchen gesucht hat. Ich habe letzteres gemacht. Für mich war da überall ein einzelner Sitz frei. Mit mehreren wär es jetzt so gegen 19 Uhr schon eng geworden. Ich war letztendlich recht nahe an der Bühne und konnte die Wartezeit bis zum Konzert noch gesittet im Sitzen verbringen.

Konzert heute war eigentlich identisch wie gestern, nur das ich heute nen anderen Platz hatte, man auf dem Unterrang mehr in die ganze Konfetti und Bälle Spielereien einbezogen wurde und das es heute von Beginn an ziemlich geregnet hat.

Das Konzert war heute auch wieder ziemlich gut. Mir hat es sehr gefallen. Trotzdem fand ich des Erlebnis gestern irgendwie intensiver. Kann jetzt garnicht sagen warum. Ist einfach so ein Gefühl. Trotzdem habe ich mich doch  auch heute sehr gut unterhalten gefühlt.

Zurück musste ich dann später die Ubahn nehmen, weil es wegen Oberleitungsproblemen heute Abend keinen "Overground-Service" gab (das wurde direkt nach Ende des Konzertes durchgesagt). So bin ich also mit allen anderen zu der einen Ubahn Station gepilgert und hab mich in der langen Warteschlange brav angestellt und bin dabei noch ziemlich bedröppelt nass geworden (obwohl der Regen im Vergleich zum Konzert deutlich nachgelassen hatte).

Das ganze Warteschlangensystem wurde von genau einem Polizisten auf seinem Streitross gemanaged. Der Engländer kann sowas. In aller Gemütsruhe fanden sich alle damit ab da zu warten und haben sich wie die Weltmeister im Schlangestehen brav ohne drängeln oder murren angestellt. Ich würde mal vermuten das diese Situation bei uns in Deutschland zu Chaos und Anarchie geführt hätte, weil jeder der erste in der Bahn hätte sein wollen. Aber in England klappt das. Hut ab, RRRRespekt.

Und ich bin ja immer wieder abgrundtief beeindruckt von der stoischen Ruhe der Polizeipferde. Die stehen mitten im Getümmel und jeder, aber auch wirklich jeder der da vorbeikommt, klopft dem Pferd auf den Kopf, Hals, Rücken oder sonstwas. Und der Polizist oben drauf ist auch die ganze Zeit frohen Mutes und hat immer eine spaßige Bemerkung für die Leute zu seinen Füßen übrig.


Nu ja. Ich habe noch alle UBahnen bekommen und musste bei Canada Water noch ein wenig auf dem Bus warten. Ich glaube das war wirklich der Letzte für den Tag. Kalt und Nass bin ich dann weit nach ein Uhr beim Hotel eingetrudelt und nach dem fast schon obligatorischen Absacker in der Hotelbar dann in die Kiste gefallen.






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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #8 am: 18.06.2014, 12:51 Uhr »
Auch das solls in London geben. Regen !

Am nächsten Tag wars aber wieder gut. Blick auf den neuesten Wolkenkratzer von London, The Shard, und aufs Riesenrad aus dem Hyde Park

Immer ein wohlgemeinter Hinweis parat

Einbein-Balance Ente

Die gute alte Tube

Albert Denkmal gegenüber der Royal Albert Hall

Royal Albert Hall

Nebel und die O2 Arena mit dem neuen Dach-Climb

Nicht mein Auto

Seilbahn "The Emirates Air-Line"

Stimmt. Da war nix.

Blick aus der Seilbahn

O2 Arena. Ui, das is aber voll hier.

Victoria und Albert Museum. Einmal Eingang draussen, einmal Eingang drinnen

Naturkundemuseum

Und die obligatorische Warteschlange vor dem Naturkundemuseum
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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #9 am: 18.06.2014, 13:13 Uhr »
Rod Stewart, neues Hochhaus und ganz viel klassisches Touri Sightseeing
Anreise und Rod Stewart (oder doch nicht?)

O2 Arena

Was ? Dieses Jahr noch nicht in London gewesen. Das kann es ja garnicht geben.

 Also schnell ein Konzert gebucht (Rod Stewart diesmal) und ab nach London.

 Der erste Dämpfer kam dann schon am Abend vor dem Abflug. Das Konzert fällt aus, weil der alte Rod die Grippe hat. Blöööööd. Naja, jetzt war alles gebucht, also fliege ich mal hin.

 Es sah dann so aus als ob alles ganz easy gehen würde. Der Flug war bis zum Einsteigen pünktlich. Dann auf dem Weg zur Startbahn hat der Pilot irgendwo ein komisches Geräusch gehört und ist umgedreht. Die nächsten zwei Stunden standen wir dann in der Maschine relativ gelangweilt dumm rum, bis Germanwings eine Ersatzmaschine requiriert hatte. Mit der ging es dann doch noch los.

 Zwei Stunden zu spät in London angekommen gab es noch riesigen Betrieb bei der Passkontrolle. Na nur gut das ich heute Abend kein Konzert habe, wo ich noch hinmüsste.


Hotel war diesmal wieder in den Docklands. Wenn ich Konzert in der O2 Arena habe, dann buche ich immer ein Hotel in den Docklands. Das ist immer sehr bequem. In die Stadt ist es zwar dann immer etwas weiter, aber im Regelfall macht man die Strecke ja am Tag immer nur zweimal. Morgens hin und Abends zurück. Das Hotel war das Excel Aloft. Das ist scheinbar irgendein Ableger der Wynn’s Kette. Zimmer war echt klasse und recht groß. Und es war klasse ruhig. Von der Bahnlinie vor der Tür hat man nix gehört und es war auch kein Krach auf den Fluren oder von den Nachbarzimmern zu hören. Sehr idyllisch.

 Trotzdem das Konzert ja nicht stattfand bin ich dann doch schnell noch mit der Seilbahn rüber und zur O2 Arena gegangen. Ich wollte noch die Nahrungsaufnahme hinter mich bringen. Als ich da ankam, waren sehr viele der Läden die ja eigentlich sehr zahlreich vertreten sind ziemlich zu. Hm. Ich konnte mir jetzt auch nicht vorstellen, das die alle zu machen wenn mal gerade kein Konzert ist. Ich bin dann zu Frankie und Benny gegangen. Dort war jetzt nicht wirklich was los, es war aber offen. Dort hat mir der Kellner dann erklärt, das hier heute Abend was kaputt sei. Alle Restaurants zur Innenseite des Arena-Umgangs hätten kein Gas oder irgendwas fürs Kochen. Daher gäbe es bei ihnen auch nur Sachen wie Cocktails oder Deserts die man nicht extra zubereiten müsse. Aha.

 Er meinte noch, das ich es doch mal bei den Läden auf der Außenseite der Ladenstraße probieren solle, die hätten Saft. Das Essen hat dann so bei Cheyenne Spur Steak & Grill stattgefunden und später habe ich den Abend bei nem Laden etwas weiter vorne bei nem Pint ausklingen lassen.

klassische Sightseeingpunkte abklappern und ein neuer Wolkenkratzer

Buckingham Palace, Wachablösung, Royal Mews, Westminster, Parlament, The Shard, Tower

Ab heute hatte ich mir vorgenommen, nochmal die gängigen Touristensachen abzuklappern, was ich nämlich seit etlichen Jahren nicht mehr gemacht habe.

 Angefangen habe ich den Tag daher mit der Wachablösung. So viele Jahre ich jetzt schon regelmäßig nach London fahre, die Wachablösung habe ich seit etlichen Jahren nicht mehr gesehen. Mit der UBahn gings nach St. James Park. Eigentlich hätte man von dort durch den Park direkt nebenan in gerader Linie zum Buckingham Palast kommen können, wenn da nicht das abgesperrte Gelände von irgendeiner Behörde oder Kaserne im Weg gewesen wäre. Doof.

 So ging es dann die Straße entlang auf dem längeren Weg zum Palast. Dort angekommen waren schon die bekannten Massen anwesend. Das Spektakel begann auch recht pünktlich zur avisierten Zeit 11:30.





Ist ja schon schön. Muss ich ja doch zugeben. Trotzdem ist es jetzt für die weitere Zukunft auch wieder genug mit Wachablösung.

 Als alles vorbei war bin ich in dem allgemeinen Chaos der Menschenmenge erst mal zu den Stallungen hinter dem Buckingham Palast gegangen (The Royal Mews) und habe mir die goldene Staatskutsche nochmal angeschaut.

 Dann gings zurück und durch den Park in Richtung Westminster. Einen kleinen Blick in Richtung Westminster Abbey habe ich noch riskiert, ohne aber wirklich die Hoffnung zu haben, da reinzukommen. Es gab auch keine reelle Chance, da die Warteschlange sich mal gerade quer durchs Viertel zog.

 Ich habe mir stattdessen völlig kostenlos das Parlament und Big Ben in Ruhe angeschaut, noch ein wenig gewartet bis zur vollen Stunde und noch dem berühmten Ding Dong vom großen Ben gelauscht.





Jetzt wars aber Zeit für ne Stärkung und auch ne gute Gelegenheit weiter in Richtung der nächsten Programmpunkte zu kommen. So bin ich mit der UBahn nach London Bridge gefahren und schnell zum  The Horniman at Hayes reingesprungen für ein schönes Sandwich und nen Pint.

 Praktischerweise ist direkt hier beim Pub die Anlegestelle der Themsenbötchen. Leider hatte ich gerade eines verpasst und musste auf die nächste jetzt 20 Minuten warten. Beste Zeit für ein Wartebier. Eigentlich bin ich mit dem Boot nur einmal ans andere Ufer gefahren und dort wieder ausgestiegen (ich wollte zum Tower) musste aber trotzdem dafür 4 Pfund irgendwas zahlen. Fand ich jetzt doch teuer.

 Beim Tower / im Tower war überhaupt nicht viel Betrieb. Das wird aber auch daran gelegen haben, das es jetzt schon nahe vom Torschluss war. Das hatte ich aber eigentlich extra so abgepasst. Ich wollte nämlich „nur“ die Kronjuwelen sehen, den anderen Rest mit Museum etc. habe ich großzügig ausgelassen.





Nach den obligatorischen Bildern von den Raben und von der still und steif stehenden Wache mit seiner Fellmütze bin ich dann als einer der letzten noch zu den Kronjuwelen vorgelassen worden. Positiv auch hier : kein Betrieb. Ich habe mich hier dann so lange aufgehalten und Diamanten begutachtet, bis man uns dann rausgeschmissen hat. Ich glaube als ich später dann draußen war, wurde wirklich hinter mir die Türe zugeworfen. Ach das Ticket für den Tower kostet übrigens mittlerweile 18,50 Pfund !

 Für den letzten geplanten Tagespunkt, den neuen Skyscraper „The Shard“ musste ich wieder auf die andere Seite. Zähneknirschend habe ich wieder die Fähre genommen obwohl ich wusste das ich wieder 4 Pfund irgendwas für von einer zur anderen Seite bezahlen musste. Aber irgendwie wäre es mit der UBahn vom Tower aus einfach mal auf die andere Seite zu London Bridge ne richtig umständlich Aktion gewesen inkl. mind. 2 mal umsteigen.









Dieser neue Wolkenkratzer „The Shard“ ist irgendwie mitten ins Gewühl reingebaut. Auf der einen Seite steht der Turm quasi teilweise in der Bahnstation London Bridge drin. Der Eingang für die Aussichtsplattform ist daher auch irgendwie mitten in der Bahnstation zu finden. Die Tickets kann man für einen bestimmten „Zeitslot“ im Internet kaufen. Kosten schlanke 24,95 Pfund das Stück. Is schon ne verdammt dicke Summe für ne Aussichtsplattform. Aber naja. Gesehen haben muss man es ja mal.

 Mit dem ersten Aufzug geht es dann hoch bis in den 68. Stock. Das ist auch schon verdammt hoch. Man kann aber noch weiter hoch. Da muss man aber einen anderen Aufzug nehmen (oder die Treppe!) und kann hier bis in den 72. Stock hoch. Interessant ist, das hier oben die Ecken des Turmes offen sind. Entsprechend ein nettes Lüftchen weht da oben auch.

 Die Aussicht ist fantastisch. Und trotzdem jetzt schon halb acht Uhr abends durch war, war es noch hell draußen und man konnte sehr gut sehen.

 Nach ausgiebigem in die Ferne schauen und ausgiebigem Fotos machen ging es dann wieder nach unten und schnurstracks in Richtung Leicester Square für die Nahrungsaufnahme. Der Abend ging dann im Angus Steakhouse mit tollem 12oz Pepper Steak zu ende.

noch mehr Stadt gucken

Bank/Monument, Knightsbride, Harrods, Hyde Park

Für heute hatte ich ein anderes Hotel in der Stadt gebucht. Irgendwie habe ich mittlerweile auch keine Ahnung mehr wie ich auf die Idee gekommen bin für einen Tag noch ein anderes Hotel in der Innenstadt zu buchen. Egal. Also stand erst mal Umzug auf dem Plan. Was aber eigentlich recht einfach war. Mit der DLR nach Tower Gateway und mit der Ubahn eine Station nach Monument.

 Kommt man bei Monument aus der Station raus, dann steht einem im Rücken eben das Monument (das Denkmal an das große Feuer von London) und nach vorne konnte ich schon die Fahnen vor dem Hotel (Club Quarters Gracechurch) sehen. Also bezüglich Lage und Erreichbarkeit man mal garnicht meckern. War es unten in der Rezeption noch ganz feudal, so merkte man aber spätestens auf den Gängen und im Zimmer selbst, das das Hotel in die Jahre gekommen war. Das Doppelzimmer war sehr klein (für zwei Personen eigentlich zu klein) und jetzt auch nicht wirklich feudal eingerichtet.


Jetzt gegen Mittag gings dann von Monument nach Knightsbridge. Ich hatte noch einen Touristenpunkt auf der Agenda. Ich wollte nochmal einen Zug durch  Harrod's machen. Da bin ich ganz am Anfang bei meinem ersten oder zweiten London Trip mal gewesen, danach nie mehr wieder.

 Zuerst ging es in die Food Abteilung. Aber da war mir dann nur zum schauen eindeutig zuviel Betrieb. Hier hat man sich nur durch Massen geschoben ohne irgendwo mal in Ruhe was kucken zu können.

 Die Erkundung des restlichen Ladens ging dann im ägyptischen Treppenhaus los. Hier wird die Fahrstuhlmusik noch handgemacht. Eine Live-Opernsängerin auf einem kleinen Balkon sorgt hier für die musikalische Untermalung. Unten im 1UG kann man den kitschigen Di und Dodi Altar begutachten. Die restlichen Abteilungen bin ich dann sehr selektiv angegangen.

 In der Möbelabteilung sollte man sich mal die Preisschilder anschauen. Wenn man mal für relativ hässliche Dinge 4 oder gar 5 stellige Preise sehen will, ist man hier richtig.

 Sehr viel mit dem Kopf geschüttelt habe ich dann in der Tierabteilung mit den Delikatessen und Kuchen für den Hund und den Kleidern und Regenmänteln für Hund und Katz. Teilweise war es schon sehr peinlich was dort für unglaublich viel Geld für den Vierbeiner verkauft wurde.

 Das Gemüt aufgeheitert hat dann wieder die Spielzeugabteilung. So einen lebensgroßen Plüscheisbär, Plüschzebra oder den zwei Meter großen Harrods Teddybär würd ich mir ja auch in die Wohnung stellen, wenn nur die 4 bis 5 stelligen Preisschilder nicht wären.





Alles in allem habe ich mich doch recht lange hier aufgehalten. Hätte jetzt garnicht gedacht das beim Kram gucken den man sich nicht leisten kann so schnell die Zeit vergeht.

 Von Harrods aus ist es nicht wirklich weit bis zum Hyde Park und mit ein paar (wirklich köstlichen) Mandelcroissants von Harrods und nem Kaffee von Starbucks war ich dann noch länger im Park und hab Leute beobachtet. Und da gabs ne riesige Auswahl. Denn jetzt und hier am Samstag (frühen) Abend war gefühlt die halbe Menschheit oder zumindest ganz London hier im Hyde Park.

 Von Hyde Park Corner hab ich mich noch kurz zum Piccadilly Circus begeben. Es war zwar noch nicht dunkel, die Leuchtreklamen kam aber trotzdem gut zur Geltung. So hab ich mich noch ein wenig beim Brunnen hingesetzt und bunte Reklameschilder und die vielen vielen Leute begutachtet.





Am Hotel angekommen war es jetzt irgendwas um 8 Uhr. Ich durfte nun feststellen, das in der Gegend um das Hotel mal eben verdammt tote Hose war. Auf Nachfrage wurde mir auch bestätigt, das im großen Umkreis um das Hotel jetzt am Samstag Abend alles zu sei. Das sei ja schließlich das Finanzviertel und da wär nach Bankenschluss nun eben nix mehr los.

 Man war aber vorbereitet. Da es wohl sehr regelmäßig vorkommt das verwunderte Touristen nach etwas zu essen fragen am Abend hatte man eine Karte vorbereitet, wo eingezeichnet war, wo es in welche Himmelsrichtung ein offenes Restaurant gibt. Weil versichert wurde, das der Weg wirklich nicht weit sei, ist die Wahl dann auf das  "The White Hart" gefallen. Leider war der Weg aber doch recht weit, so dass es dann doch etwas später wurde bis der Laden mit qualmenden Socken geentert werden konnte. Und hier war die Hölle los. Vermutlich waren alle Anwesenden heilfroh das sie am Samstag Abend in einem offenen Pub angekommen waren. Das White Hart ist ein Nicholson's Pub, bedeutet,  das die Speisekarte bekannt ist und keine Überraschungen (in die eine oder andere Richtung) bereithält.

 Der Abend ging unspektakulär mit nem Steak und dem einen oder anderen Pint zu ende. Und nach längerem Fußweg war ich dann doch froh irgendwann beim Hotel zu sein.

 Also um es ganz klar zu sagen, wer Abends und speziell am Wochenende noch ein vernünftiges Restaurant oder Pub sucht, der ist im Finanzviertel und auch speziell beim Club Quarters Gracechurch falsch (denn sogar das Restaurant vom Hotel war zu). Da sollte man sich sein Hotel in ner anderen Ecke der Stadt suchen. Ich hätte auch nicht gedacht das ich in London mal Schwierigkeiten haben würde was zu Essen und zu Trinken zu bekommen.


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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #10 am: 20.06.2014, 13:25 Uhr »
Ganz im Zeichen der Queen und vom Boss

Die Queen
Horse Guard Parade

Der zweite Trip nach London in diesem Jahr war Teil einer kleinen Kombireise. Nach dem Bruce Konzert in Wembley ging es weiter nach Glasgow (auf für Bruce) und schließlich wieder zurück nach London um die Killers in Wembley zu sehen. Aber hier an dieser Stelle erst mal den ersten Teil dieser kleinen Tour.

Anreise war diesmal ausnahmsweise wirklich sehr entsannt, da diesmal auch alles pünktlich war und funktionierte. Hotel war diesmal in der Stadt direkt bei der Victoria Station das  Doubletree by Hilton. Vorweg kann ich schon mal sagen das das Hotel recht gut war. Zimmer groß, vernünftig ausgestattet. Funktionierende Klimaanlage und ausreichend ruhig damit man auch mal ein wenig länger pennen konnte. Was will man von einem Hotel mehr.

Die zentrale Anbindung an die Victoria Station war auch erste Sahne. Hier wird allerdings im Moment ziemlich gebaut. Kommt man mit der Piccadilly Line an, dann kommt man mitten in einer riesigen Baustelle ans Tageslicht. Hier musste ich mich erst mal orientieren. Als mein IPhone aber dann mal ein GPS Signal hatte habe ich das Hotel fast direkt gefunden (bin nur einmal falsch abgebogen).

Im Hotel habe ich noch nach dem nächsten Laden für was zu trinken und zu knabbern gefragt. Da hat man mich zu einem Saintsbury (werden die so geschrieben ? keine Ahnung) ein paar Straßen weiter geschickt. Später habe ich dann festgestellt, das es in der Victoria Station einen Marks und Spencer Food Laden gibt, der viel näher ist.

Die Nahrungsaufnahme erfolgte in einer Sportsbar mit dem originellen Namen "Sports Bar and Grill" ebenfalls in der Bahnstation. Hier lies es sich aber echt gut aushalten und nen Burger und ein/zwei Pints später war es auch Zeit für den geplanten Programmpunkt des Abends. Das  Beating Retreat. Eigentlich bin ich da nur zufällig drauf gestoßen bei der Suche nach Informationen über den Ablauf der Feierlichkeiten für den Queen Geburtstag. Das Beating Retreat ist so etwas wie das Schaulaufen aller Uniformen und Fellmützen mit Musik, was jährlich stattfindet. Diese Zeremonie wird immer von einem Mitglied der Königsfamilie besucht. Das wusste ich aber da zu dem Zeitpunkt noch nicht.


Was mir etwas komisch vorkam war, das ich im Vorfeld der Veranstaltung eine Mail von Ticketmaster erhalten habe, worin stand das man auf jeden Fall um viertel nach acht auf seinem Platz und seated sein müsse. Von Westminster Station war es noch ein kleinwenig Fußmarsch bis zum Eingang zur Horse Guard Parade. Dort fand noch eine Sicherheitskontrolle statt. Bei der Gelegenheit habe ich das erste mal die Downing Street gesehen. Ich hätte ja felsenfest behauptet, das die woanders sein.

Nun, ich war ganz brav dann um acht Uhr auf meinem Platz und plötzlich machte die Information die Runde, das heute abend die Queen höchstpersönlich da sein würde um die Zeremonie zu sehen. Huihuihui. Hoher Besuch.



Und ganz pünktlich sagte dann der Sprecher "Jetzt Bitte alle aufstehen und die Queen begrüßen". Dann wurde die (kleine!) alte Dame hineingeführt, die Nationalhymne wurde gespielt und ganz feierlich kamen dann die ersten Truppen aufmarschiert.

Ich fand das wirklich sehr gelungen und ich habe mich den Abend lang sehr gut unterhalten gefühlt. Nach ca. 1,5 Stunden wurde dan der Zapfensreich geblasen und nochmal "God save the Queen" gespielt und die Queen wurde in der Staatskarosse langsam über den Platz nach Hause gefahren.



Hey ! Ich habe die Queen gesehen ! Cool. Da muss ich ja morgen beim Trooping The Colours garnicht so früh da sein um da einen Blick erhaschen zu können.

Da ich jetzt keine große Lust mehr hatte noch irgendwo hin zu gehen, habe ich mich nach ein paar Fotos von Big Ben und Parlament dann ins Hotel und in die Hotelbar begeben und bei nem Bierchen meine Queen Fotos begutachtet.



Sightseeingprogramm mit Beatles
BT Tower, British Museum, Beatles Musical, London Bridge, Shakespeare Globe

Spontan kreuz und quer durch die Stadt. Das könnte das Motto des heutigen Tages gewesen sein. Ich habe ja mittlerweile eine (interessanterweise noch recht lange) Liste mit Orten in London wo ich dringend mal vorbeischauen muss. Und heute wollte ich mal den einen oder anderen Punkt abarbeiten.

Beginnend mit dem BT Tower. Früher Post Office Tower hat der Turm mitten in London eine interessante Geschichte. In den 60er Jahren eröffnet war der Turm lange Zeit höchstes Gebäude der Stadt und zentraler Baustein der britischen Telekommunikation. Trotzdem das der Turm früher eine Aussichtsplattform und ein Drehrestaurant auf der Spitze hatte, war der Turm bis in die 90er Jahre ein "Staatsgeheimnis" und tauchte bis dahin auf keiner Karte von London auf. Erst 1993 wurde die "Existenz" des Turmes sozusagen offiziell anerkannt.


Seit den achtziger Jahren ist das Restaurant zu und der Turm für den Publikumsverkehr geschlossen. Pläne zur Wiedereröffnung 2011 in Hinblick auf die Olympischen Spiele 2012 haben sich zerschlagen. Und jetzt steht der Turm also still und alleine vor sich hin da in der Stadt rum. 

Wenn man an der Station Goodge Street aussteigt und sich dort vor der Türe etwas umblickt dann kann man den Turm schon sehen. Ich bin auch mal hingegangen, wurde aber am Eingang zum Gebäude von einem großen Schild in mehreren Sprachen (auch auf deutsch) darüber informiert, das der Turm für die Öffentlichkeit gesperrt sei.

Naja. Jetzt hatte ich ihn mal gesehen. Ein Punkt auf der Liste abgehakt. Praktischerweise ist es von der Goodge Street Station nicht allzuweit bis zum Britischen Museum. Da in ich noch nie drin gewesen und jetzt wollte ich da mal die Mumien begutachten.



Eintritt ins Museum ist, wie normalerweise in London, umsonst. Ist schon ein Riesenkasten. Drinnen muss man sich erst mal and er großen Tafel orientiere, was wo ist und wie man am besten da hinkommt. Ich muss ja gestehen, das ich erst mal unten planlos rumgeirrt bin und vergeblich nach nem Treppenhaus gesucht habe.

Die Mumien sind oben irgendwo dritte Etage glaube ich wars. Auf dem Weg dorthin kommt man unten schon an vielen Sarkophagen vorbei. Ja und oben sind dann die "Mummy's" im Schaukasten. Jeweils mit nem Röntgenbild dabei zum Beweis, das da auch wirklich was drin ist. Die Frauen um Männer hätten sich wohl auch nicht vorstellen können irgendwann mal im Museum zu enden.



Auf dem Rückweg habe ich unten noch den Rosettastein begutachtet und mich dann verdrückt. Jetzt ging es wieder ins Zentrum und auf die andere Seite der Themse. Ausgestiegen bei London Bridge habe ich mich mal zu eben dieser Aufgemacht und habe das Themseufer von mir aus gesehen nach Westen erkundet. Im Bereich der Brücke kommt man garnicht direkt an Wasser dran, da muss man einen Umweg durch viele kleine Gassen und "Hinterhöfe" machen. Hier haben sie eine ganze Menge von kleinen Geschäften und Pubs etabliert. Das war richtig nett.

Bei der ersten Gelegenheit an die Uferpromenade zu kommen steht man vor einem ausgewachsenen Segelschiff, welches hier in einem kleinen Dock liegt. Ein schöner großer Pub mit Biergarten ist auch gleich direkt dabei. Ein Haus weiter ist direkt der nächste urige Laden, der  Anchor Pub. Hier hats auch nen großen Biergarten. Ne kleine Ecke weiter kommt man dann unweit des Bootsanlegers zum  Shakespeare Theatre.



Dieses alte Theater wurde hier am Themse Ufer quasi originalgetreu restauriert und der Zuschauerraum in diesem runden Gebäude soll sehr sehenswert sein. Laut der Webseite gibt es hier auch Führungen die sehr zahlreich über den Tag durchs Gebäude gehen. Irgendwie hatte ich aber scheinbar den Hinweis übersehen, das dies nicht für die Zeit gilt, wo die Aufführungen stattfinden. Mir wurde an der Ticketkasse gesagt, das die Führungen während der Spielzeit nur bis Mittags wären. Tja. Und dafür war es natürlich jetzt schon deutlich zu spät.


So habe ich dann noch ein paar Bilder von draußen gemacht und mich erst mal zum Anchor zurückgezogen für ein Bierchen und nen Snack.

Später bin ich mit der Fähre runter nach Embankment gefahren und von dort mit der UBahn Richtung Covent Garden. Vom Leicester Square aus bin ich noch ein wenig im Viertel rumgegangen und dann war es auch schon Zeit fürs Abendessen, welches nun schon fast traditionsgemäß aus einem Pepper Steak beim Angus Steakhouse bestand.

So gestärkt gings nun zum letzten Tagesordnungspunkt. Let it be - Beatles - Show. Diese Show im Theater des Savoy Hotel (von Covent Garden aus bequem zu Fuß zu erreichen) ist eine Beatles Show, welche über die einzelnen berühmten Stationen der Beatles Karriere einen großen Bogen schlägt und verdammt gute Beatles Musik gespielt wird und man mal so richtig hemmungslos mitklatschen und mitsingen kann.

Ein paar Stationen sind zum Beispiel die Anfänge Star Club, Live Auftritte wie Shea Stadium, Sergeant Pepper, Magical Mystery Tour und so weiter. Zu jeder der Stationen wird ein anderes Bühnenbild präsentiert und die Band in neuen Kostümen. Vor allem die nett quietschbunten Sergeant Pepper Uniformen oder die Magical Mystery Anzüge haben mir gefallen.



Gegen Ende werden dann noch die großen Gassenhauer ausgepackt wie Let It Be oder Hey Jude und spätestens hier sitzt auch keiner mehr und jeder singt nach Kräften mit. Ich muss sagen, das ich nach Ende der Show ziemlich beschwingt und gut gelaunt den Rückweg angetreten habe. Es war ein sehr unterhaltsamer Abend.

Queen Geburtstag, Trooping The Colours und der Boss
Trouping the colour, The Mall, Trafalgar Square, Covent Garden

Da ich die Queen ja gestern schon in voller Größe (oder Kleine) gesehen hatte, brauchte ich jetzt heute am  Trooping-The-Colours – Tag nicht so früh los um früh an der Horse Guard zu sein.

 Da der Ablauf für den Tag ja feststand, wusste ich auch, was wann wo stattfinden sollte. Ich bin dann nach nem Morgenkaffee so gegen 11 Uhr rundherum der Horse Guard gewesen. Ungefähr zu der Zeit kam auch die Queen herbei und die Zeremonie startete. Natürlich kam man von keiner Richtung irgendwie nahe heran. Dafür war ich ja nun wirklich zu spät.

 Ein paar Minuten hab ich mal noch von hinten auf Zehenspitzen über die Leute drübergepeilt, hab mich dann aber doch relativ schnell zur Mall verzogen und mir da nen Platz gesucht für die Vorbeifahrt der Queen und die Parade der Truppen. Hier hab ich auch schnell noch ne gute Ecke in zweiter Reihe gefunden und brav gewartet. Die Wartezeit konnte man schön überbrücken, indem man die rummarschierenden Soldaten in den verschiedenen Aufmachungen mal beobachtet hat.




Pünktlich um 12 Uhr gings dann los, die Dicke Backen Musik wurde lauter und dann ging der Auszug der Truppen los. Zuerst diverse Pferdekompanien, ein paar offene Kutschen mit Mitgliedern der Familie (Prinz Harry und so), dann musizierende Fußtruppen und zwischendrin in angemessener royaler Winkegeschwindigkeit die Queen in ihrer Staatskutsche.



Alle Leute applaudierten und riefen Hooray Hooray und als dann der Rest Kompanie vorbei war, strebte jeder in Richtung Buckingham Palace. In Richtung Buckingham Palace wurde es immer voller und irgendwie wurde ich zur Seite auf die Bürgersteige abgedrängt und fand mich dann später an einer Ecke des großen Kreisels in Mitten von vielen Absperrungen und vielen Leuten wieder. Eigentlich hätte ich mir gewünscht näher dran zu sein. Aber von hier konnte ich auch alles sehen.

 Als dann irgendwann alle Truppen ihren Marsch beendet hatten, wurden auch die Absperrungen an der Mall geöffnet und die vielen Leute die noch von hinten nachkamen durften dann direkt zum Palace durchlaufen. Das hätte ich mal früher wissen müssen. Naja. Das nächste Mal.

 Gegen 13 Uhr versammelte sich dann die ganze Royal Family auf dem Balkon des Buckingham Palace und der Überflug der Lufteinheiten begann. Zuerst Hubschrauber, dann größere Maschinen, dann diverses Zeug und am Ende dann der Überflug der Düsenjäger mit den Farben des Union Jack.



Das war dann auch das offizielle Signal das jetzt alles vorüber war. Die Königs haben sich sehr schnell nach drinnen verzogen und auch die Menge auf der Mall zerstreute sich recht schnell.

 Pünktlich zum Ende des ganzen Spektakels wurde auch jetzt das Wetter schlechter und kurz drauf fings an zu regnen. Herzlichen Glückwunsch. Jetzt hatte es sich doch gelohnt die ganze Zeit die Regenjacke mitzuschleppen.

 Ich hab noch ein Stück die Mall hoch noch ein bisschen gewartet, dort standen noch diverse schwarze Autos und Motorradpolizisten, und es sah aus, als ob hier noch wichtige Leute abfahren würden. Nach ner ganzen Zeit kamen dann auch tatsächlich Charles und Harry in einem alten Sportwagen aus dem Tor. Der Charles hatte scheinbar recht viel Spaß und winkte noch ziemlich ausgelassen. Da der Hof noch nicht leer war und auch noch Polizei da war, bin ich noch geblieben. Jetzt fings richtig an zu schütten, aber dank meiner Regenjacke konnte ich die Stellung halten. Die Belohnung war jedoch nicht der Rede wert, da ne Zeit später nur Camilla in nen schwarzen Rover noch aus dem Tor kam. Naja. Für die hätte ich jetzt nicht unbedingt im Regen stehen müssen.

 So, was gabs jetzt noch zu tun ? So gegen 17 Uhr wollte ich mich in Richtung Wembley in Bewegung setzen. Ich bin von der Mall in Richtung Trafalgar Square gegangen. Zwischendurch fings wieder an zu kübeln, so dass ich mich mal ne viertel Stunde in einer Ticketverkaufsstelle untergestellt habe. Vom Trafalgar Square bin ich grob in Richtung Covent Garden gegangen und hab mich hier in der Gegend erst mal in einem Steakhouse für ein Heißer-Stein-brutzelndes-Filet-Steak niedergelassen. War auch ne gute Gelegenheit den einen oder anderen Regenschauer vorbeiziehen zu lassen.


Später bin ich noch zum Covent Garden gegangen und nahe der Tube Station gabs nen schönen Pub wo ich noch ein bis zwei schöne Bierchen trinken konnte.

 So. Jetzt aber zum Springsteen Konzert. Ab in die Tube und nach Wembley. Wetter war jetzt am späten Nachmittag wieder sehr annehmbar und vor allem trocken.

 Im Stadion keine besonderen Vorkommnisse. Allerdings hatte ich wieder nen Platz unter einem Balkon, wo der Sound doch nicht so ganz toll war. Später bin ich zu einem anderen Block gegangen, der genau gegenüber der Bühne komplett leer war.

 Das Konzert war fast 3,5 Stunden lang. Im Mittelteil wurde das „Darkness“ Album komplett gespielt. Tolles Konzert und die Stimmung war auch ziemlich gut.

 Die Abreise klappte auch super. Ich glaube ich saß in einer der ersten Bahnen die zurückfuhren. Das ist ja in Wembley immer ein Spiel mit der Zeit. Da geht es teilweise um 10 Minuten früher oder später die darum entscheiden, ob man schnell wegkommt oder ob man in der großen Meute stecken bleibt. Die Leute waren wohl noch komplett geplättet vom Konzert, weil irgendwie war fast kein Mensch (gut naja, fast kein Mensch bei 80.000 Zuschauern bedeutet schon ein paar Leute) unterwegs und ich musste mich auch garnicht beeilen beim Gehen.

 Ich glaube ich war sogar noch kurz vor Mitternacht wieder in der Stadt. Im Hotel hab ich sogar noch ein Bierchen bekommen.

Hampton Court, Sealife
Hampton Court Palace, Southbank, London Eye, Sealife Aquarium

Heute gings gemütlich los und bei einem Kaffeeladen in der Victoria Station habe ich nen vernünftigen Kaffee und zwei gute Schokocroissants bekommen.

 Das Programm für heute sah vor, mal aus der Stadt raus und zum  Hampton Court Palace zu fahren. Das geht praktischerweise direkt mit dem Zug.

 Allerdings von Waterloo aus. Also erst mal mit der Tube nach Waterloo gefahren und dort den Southwest Trains – Zug nach Hampton Court bestiegen. Praktischerweise kann man die Southwest Trains auch mit der Oyster Card zahlen. So hatte ich mir auch lästiges Kartenkaufen noch gespart. Im Bahnhof war auch die Anzeigentafel mit dem richtigen Zug nach ein wenig rumsucherei gefunden (Gleis 18 oder sowas).

 Kommt man am Bahnhof von dem Örtchen an (ich vermute jetzt einfach mal das das ein kleines Örtchen ist, sah zumindest erst mal so aus) steht da am Bahnsteig schon ein Schild „Zum Palast geradeaus über die Brücke gehen“. Ja und da sieht man auch schon wo mal hin möchte.

 Hampton Court ist der Palast von Henry VIII und ist zum einen für seine Innenhöfe, die barocken Fassaden sowie für die Gärten bekannt.





Eintritt kostet knapp 18 Pfund, was an sich recht happig ist. Man bekommt ne Karte in die Hand gedrückt, die man auf jeden Fall studieren sollte. Ich war ein kleinwenig überfordert von den ganzen verschiedenen Möglichkeiten „what to do“ und „where to go“ und bin daraufhin einfach aufs geradewohl losmarschiert.

 Ich habe mir einen Teil des Palastes wie zum Beispiel die große Halle und lange Flügel mit riesigen Gemälden und Wandteppichen angeschaut. Zum Eingang zur „State Crown“ bin ich auch gekommen. Nur leider war ziemlich zu da. Na egal.


In einem Teil des Palastes war eine Ausstellung über die königlichen Betten und Bettgewohnheiten eingezogen und ein paar der Betten habe ich denn auch mal mitgenommen. Erkenntnis : Die waren früher alle verdammt klein. Da sind heute Kinderbetten größer.

 Tritt man nach draußen so fallen einem in den Parkanlagen zuerst all die großen akkurat gestutzten Bäume auf. Wirklich nett gemacht. Ich bin draußen ein wenig rumgegangen und hab mich dann mal abseits auf eine Bank ins Grüne gesetzt. Den ganzen Park kann man auf einer Runde mit der Bimmelbahn kennen lernen.

 Auf dem Weg nach draußen bin noch eher zufällig an den Küchen vorbeigekommen. Der riesige offene Kamin für die riesigen Fleischkeulen war cool.





Als ich mich später draußen am Wasser noch ein wenig hingesetzt habe, habe ich auch mal die Karte nochmal genauer studiert (was eventuell ein klein wenig spät war, da ich ja schon auf dem Rückweg war). Ich konnte mir selbst bestätigen, dass ich eigentlich auch ohne große Anleitung alles wichtige gesehen hatte. Also konnte ich befriedigt die Rückfahrt antreten. Am Waterloo Bahnhof angekommen bin ich von dort rübergegangen zum Fluss und zum Riesenrad. Wie immer war ein übler Betrieb, aber ich war ja nicht gekommen um mich anzustellen. Ein wenig habe ich die Konstruktion noch genauer bewundert, mich dann aber direkt quasi nebenan ins Sealife Aquarium verdrückt.



Nochmal 20 Pfund irgendwas ärmer bin ich noch so gut wie auf den letzten Drücker kurz vor 18 Uhr reingekommen. Offen ist bis 7, last admission ist um 6.

 Nun, was soll ich sagen. Ich habe ja schon diverse Aquarien rund um die Welt gesehen. Aber hier war ich jetzt absolut enttäuscht. Recht schnell kam mir der Gedanke das ich schon lange nicht mehr 20 Pfund so leichtfertig verschwendet habe.

 Mir hat es ehrlich nicht gefallen. Es gab genau ein großes Wasserbecken (da standen so Osterinseln-Figuren drin rum) was im Maßstab zu anderen Aquarien auch eher klein war. Einen kleinen Mini-Unterwassertunnel wo sich gefühlt die halbe Menschheit die Nasen an den Scheiben plattgedrückt hat. Alles andere waren eher kleine bis Minibecken oder Aquarien.

 Recht deprimierend empfand ich das Pinguinbecken. Dort standen irgendwie verstört aussehende Tiere und starrten eine blaue mit Wolken bemalte Wand an.




Der Arktisbereich den man nur mit (ausgeliehenem) Pelzmantel betreten durfte war nebenbei schon zu.

 Da bei der Guckerei aber dann doch die Zeit vergeht, wars dann sieben Uhr und an jeder Ecke wurde man höflich gebeten doch endlich zu gehen.

 Ne, das war nix.

 Sieben Uhr stand ich auf der Straße und habe mich in Richtung Waterloo Bahnhof aufgemacht zum  Riesen-Imax. Ich wollte doch mal gucken was da so läuft. Dieses komplett runde Gebäude steht als Insel mitten in einem Verkehrskreisel drin und ich hab erst mal ein wenig suchen müssen, bis ich dann endlich den passenden Fußgängertunnel ins Kino gefunden hatte. Das BFI Imax ist wohl die größte und beste und gewaltigste und wasweissichnoch Imax-Leinwand im ganzen Königreich. Leider war aber als einziger Film im Moment exklusiv Man Of Steel, der mich nicht so recht interessierte. Außerdem wollten die für die 3D Vorstellung doch echt horrendes Geld haben (ich glaube 16 Pfund oder sowas in der Kante). Das musste nicht sein.

 Also hab ich den Tag für heute beendet und mich in Richtung Hotel aufgemacht. Dort in der Straße vom Hotel ist die „The St. Georges’s Tavern“. Dort bin ich zum Abendessen eingekehrt. Das war für heute vollkommen ausreichend. Später im Hotel gabs noch ein Bierchen von der Hotelbar, bei dem ich das WLAN hier genutzt habe um nochmal auf einen aktuellen Stand zu kommen.

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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #11 am: 20.06.2014, 20:59 Uhr »
Ich bin London-Fan !

Ich auch!

Hallo Bernd,

stelle gerade fest, dass wir beide die selben Leidenschaften teilen: London und die Musik vom Boss und von U2 und Coldplay!

Vielen Dank für deine ausführlichen Berichte; habe (fast) alles wiedererkannt. Was mir aufgefallen ist: warst du noch nicht im Botanischen Garten (Kew Gardens)? oder kommt der noch?

Habe mal einige Luftbilder angehängt:











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Gruß
Lothar

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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #12 am: 21.06.2014, 17:24 Uhr »
Hi.
Doch Kew Gardens kommt noch. Habe ich zugegebener Maßen erst spät für mich entdeckt, aber war jetzt doch schon mehrmals da.
Muss mal kucken welcher Bericht als nächstes dran ist. Eventuell kommts gleich direkt.
Zumindest war ich letzte Woche beim Trouping The Colour und da habe ich mich am Freitag auch nochmal nen halben Tag nach Kew verdrückt.

Wie sind die Luftbilder entstanden ? Hast du die auf einer Bonusrunde-Warteschleife beim Anflug auf Heathrow gemacht ?

Gruß
Bernd
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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #13 am: 21.06.2014, 17:42 Uhr »
Ankunft aus Glasgow und kurzes Wochenende in London

Mit dem Easybus kam ich nun schon fast Nachmittag in strömendem Regen in der Baker Street an. Mein Hotel für das Wochenende war wieder mal in den Docklands. Das  Marriott West India Quay. Vorteil : Von Baker Street fährt die Jubilee Line fast direkt hin.

In diesem Hotel bin ich sogar schonmal gewesen, so das ich mich jetzt auch nur ein ganz wenig verlaufen habe. Irgendwie hatte ich das ja alles ganz anders im Kopf hier und bin natürlich erst mal falsch marschiert. Nun, so schlimm wars nicht, eine Station bin ich mit der DLR dann zurückgefahren und schon war ich am Hotel.

An der Rezeption auch hier ein Mädel aus Deutschland. Scheinbar kommt man wenn man bei Marriott arbeitet gut rum. Ich habe mich mit ihr noch ein wenig unterhalten. Killers fand sie auch gut. Meine Einladung morgen einfach mitzukommen musste sie aber ablehnen, sie musste das Wochenende durch arbeiten. Schade.

Jetzt war ich doch ein wenig groggy. Die Reiserei schlaucht doch irgendwie mehr als man das denkt.

Da ich aber natürlich auch nicht den ganzen Abend im Hotel verbringen wollte (obwohl, das Bett war so toll weich ....) bin ich später zur O2 Arena gefahren. Dort war, wie ich dann feststellen durfte, heute Abend Leonard Cohen Konzert. Und weil der alte Mann früh ins Bett muss, fing das auch schon um 19 Uhr a. Ich habe ja mal kurz ernsthaft überlegt hinzugehen, habe mich aber dann doch dagegen entschieden. Wenn ich mir die anderen Leute die da so vorbeiströmten angeschaut habe, hätte ich mit meinem Besuch ziemlich gegen den Altersschnitt verstoßen.

Ich habe dann mal noch eine ganze Zeit damit verbracht, in einer Bar sitzend zu beobachten, was noch für ein dicker Betrieb herrschte, lange nachdem das Konzert schon begonnen hatte. ich hätte garnicht geglaubt, das es wirklich so extrem viele Leute gibt, die so viel zu spät zu so einem Konzert kommen.

Zum Abendessen bin ich dann zu  Frankie und Bennie gegangen und hab mir ein paar Spaghetti und Meatballs schmecken lassen.

Und dann war dieser "Puffertag" auch schon rum. Morgen stand noch ein wenig Programm und das Killers Konzert im Wembley Stadion auf dem Terminplan.


Greenwich und die Killers
Maritime Greenwich, Maritime Museum, Cutty Sark, Observatorium, Wembley Stadion, Konzert
 
Einen Vorteil hatte ja der Standort in den Docklands. Ich wollte nach Greenwich und zur DLR Station war es nur ein paar Meter. In der Bahn war richtig was los. Eigentlich das erste Mal das ich in der DLR richtig Betrieb gesehen habe. Spätestens an der Station „Cutty Sark“ war es brechend voll. Aus der Station hoch uns raus war überall übelst viel los. Also hier waren die ganzen Leute alle.

 Wenn man aus der Station rauskommt sind es nur ein paar Meter weiter die Straße hoch und man steht in voller Pracht vor der mittlerweile wieder absolut prächtig restaurierten Cutty Sark. Die Cutty Sark ist ein alter englischer Teefrachter, der hier werbewirksam in „Maritime Greenwich“ hingestellt wurde. Die ganze Gegend hat hier mehr oder weniger was mit der Seefahrt zu tun, so findet man hier zum Beispiel auch das Maritime Museum.
 


Die Cutty Sark ist vor ein paar Jahren abgebrannt und war seitdem eben diese vielen Jahre lang abgehängt und zeltbehütet in Restauration. Ich hatte das Schiff noch nie gesehen. Als ich das letzte Mal hier war, stand noch der große Pavillon wo das Schiff drunter verborgen war. Muss schon sagen, das ham se prächtig hingekriegt.

 Neu ist auch, dass das Schiff quasi hochgebockt wurde und man nun unter das Schiff ein Visitor Center drunter und drangebaut hat was Eintritt kostet. Aber irgendwie muss man da nicht unbedingt rein. Nur wenn man alle Messingplatten des Rumpfes persönlich kennen lernen will, der darf gerne da was bezahlen. Für den Normalmensch reicht auch einmal Nase plattdrücken draußen an der Scheibe um alles zu sehen.



Nach ausgiebigen Begutachten des Schiffes (muss sich ja auch lohnen wenn man das das erste Mal sieht) habe ich mich ein wenig weiter verzogen in den Park von Naval College. Dort fand gerade sowas wie ein Gauklerfest statt. Überall liefen Stelzengestalten oder Alienfiguren rum und erschreckten Kinder (sehr lustig hihihi). An einer Stelle war so etwas wie Peter Lustigs Bauwagen aufgebaut, wo aus jeder Luke und jedem Deckel irgendeine Gestalt rauskam. Das Ensemble hat ein Theaterstück gespielt. Hatte zwar ne ganz absurde Handlung war aber sehr lustig. Hat mich noch eine ganze Zeit gefesselt.



Auf dem Weg zum Maritime Museum wurde es jetzt ein wenig windig und es sah auch ziemlich nach Regen aus. Da passte es schon gut, das ich eh vor hatte ins Museum zu gehen. Das Museum ist umsonst. So richtig viel Betrieb war nicht, eventuell hat es sich aber einfach nur gut verteilt. Nach ein wenig rumwandern muss ich doch sagen, das ich mir scheinbar ein wenig was anderes unter einem „Maritim Museum“ vorgestellt hatte. Unten im Erdgeschoss gab es eine Barkasse und ein paar Gallionsfiguren, der Rest widmete sich aber eher Sachen die mich jetzt nicht unbedingt gefesselt haben. Da war zum Beispiel eine Ausstellung über den Sklavenhandel. Bis darauf das die Leute mit nem Schiff transportiert worden waren konnte ich da jetzt nicht unbedingt den Zusammenhang feststellen, warum das in einem „Maritim Museum“ ausgestellt werden müsste.



Naja. Zumindest war das Wetter als ich später wieder rauskam wieder ganz OK. Ich habe die Gelegenheit genutzt und bin durch die Grünanlage den Berg hoch zum Royal Observatory mit dem Nullmeridian gegangen. Dort oben war dann auch wieder richtig was los. Auf dem kleinen Platz neben dem Observatory konnte man auch wieder Heerscharen von Leuten beobachten wie unter Missachtung jeglicher Absperrungen und Geländer jeder ein besseres Foto von sich und dem Blick auf die Stadt hinter sich den Berg runter machen musste. War teilweise recht absurd.

 Das Royal Observatory kostet mittlerweile Eintritt wie ich feststellen musste. Das hat aber die Leute auch nicht davon abgehalten wie im Phantasialand an der Wildwasserbahn anzustehen um sich mit dem und auf dem Nullmeridian zu fotografieren. Auch dies mutete irgendwie recht absurd an.



Nach genügend Kopfschütteln über die Mitmenschen bin ich langsam wieder runter geschlendert und an der Cutty Sark vorbei zu Frankie And Benny gegangen für einen Happen zu Essen. Nach der Vorspeise hat man dann leider den Hauptgang vergessen. Als ich keinen Bock mehr hatte zu warten und alle um mich herum die später gekommen waren schon gegessen hatten habe ich mich mal beschwert und siehe da, schwupps wars da. Super. So richtig entschuldigt hat sich da auch keiner für. Das habe ich direkt mal mit großzügigen 0 Pfund Trinkgeld belohnt.


Durch die ganze Warterei war es jetzt doch noch recht spät geworden, so dass ich jetzt ohne Umwege langsam die Anreise zum Wembley Stadion antreten musste.

 Das war auch garkein Problem. Sobald ich in der Jubilee Line war konnte ich ja eigentlich einfach sitzen bleiben. Auch wenn diese Linie gegen Ende ab Baker Street ein paar Halte mehr macht als die parallel verlaufende Metropolitan (ist es die Metropolitan ? bin nicht sicher), ist es sehr praktisch nicht mehr umsteigen zu müssen.

 Am Stadion war jetzt garnicht sooo viel los, so dass ich auch ganz entspannt an der Kasse mein Ticket abholen konnte. Ich hatte eine Innenraumkarte und auch bei diesem Konzert war es so, dass der untere Umgang freie Platzwahl für die Innenraumkarten-Leute war. Und obwohl es aus meiner Sicht für Innenraum schon recht spät war (die Vorgruppe fing schon an) habe ich in einem Block nahe der Bühne mit guter Sicht noch einen schönen Sitzplatz bekommen.

 Das Konzert später war eigentlich identisch mit der Hallenshow die ich letztes Jahr gesehen hatte. Ich hatte den Eindruck das es bis auf den letzten Böller und die letzte Rakete identisch war. Über die Hallenbühne wurde ein Dach gebaut und links und rechts noch jeweils ne große Videowand und fertich.

Aber nichts desto trotz hat es mir gut gefallen und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Das Stadion war auch sehr gut besucht. Irgendwo hatte ich gelesen, das dies das größte Publikum bis dato bei einem Konzert für die Killers war.


Ebenso tiefenentspannt war später die Abreise. Aus irgendeinem Grund war fast keiner auf dem Weg zur UBahn und ich bin flotten Schrittes gefühlt in die zweite Bahn marschiert die abfuhr. Dementsprechend zeitig (auf jeden Fall vor Mitternacht) war ich zurück in der Stadt und unweit von meinem Hotel war noch ein Pub wo es noch bis weit nach Mitternacht was zu trinken gab. Was will man mehr  :-)



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MisterB

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Re: London - kreuz und quer und hoch und runter
« Antwort #14 am: 21.06.2014, 17:59 Uhr »
Zweimal Robbie Williams in Wembley und Ausflüge rund um London
Anreise und Konzert 1

Hui. Dieses Jahr steht aber oft London auf dem Plan. Komisch. Aber in diesem Jahr ist auch so ziemlich alles unterwegs auf Tour was Rang und Namen hat. Dieses Mal ging es auf einen Kurztrip in meine Lieblings-Reise-Stadt London für 2 Robbie Williams Konzerte.

 Herr Williams hatte direkt mal 4 Konzerte im Wembley Stadion angesetzt, und diese Gelegenheit wollte ich denn auch nutzen.

 Für diesen Aufenthalt hatte ich ebenfalls wie immer über Priceline das London Marriott Kensington gebucht.

 Auf der Karte sah es zwar aus, als ob das Hotel irgendwo ab vom Schuss war. Letztendlich war es aber von der UBahn Gloucester Road doch nicht so ganz weit weg. Auf der anderen Straßenseite gab es noch nen Sainsbury’s wo ich mich direkt mal mit Getränken eindecken konnte. Es war nämlich ein herrliches Kaiserwetter mit fantastischen Temperaturen. Das Hotel sah draußen mal ganz gut aus, schön, modern. Drinnen wars dann doch etwas anderes. Das Zimmer mit Blick auf die Wand von nem Hinterhof war jetzt nicht so der Brüller. Zumindest die Klimaanlage war klasse. Die machte nämlich direkt Nordpoltemperaturen.


Ich war am Nachmittag so 15 Uhr im Hotel. Ne kleine Ruhepause später habe ich mich dann auf Tour begeben. Eigentlich war Gloucester Road garnicht schlecht. Hier sind Piccadilly Line und Circle und District Line. Mit der Piccadilly gings zum gleichnamigen Zirkus und dann oberirdisch weiter ein wenig rund um Leicester Square und Covent Garden. Dort in der Gegend gabs dann noch ein schönes Steakchen und dann ging es auch schon weiter zum Stadion. Green Park, Jubilee Line und dann sitzen bleiben bis Wembley Park.

 Ich hatte eine Karte für den Innenraum und irgendwie war ich heute zwar garnicht sooo spät, aber doch so um die Zeit wo die Vorgruppe anfing (Olli Mörs) und im Innenraum war schon recht viel Betrieb. Auf den Unterrängen war kein vernünftiger Platz mehr zu finden und so habe ich mich unten drin angestellt. War ganz OK.

 Konzert war sehr gut. Eigentlich fangen alle Konzerte von Herrn Williams ja immer gleich an. Er seilt sich von irgendwo oben ab oder lässt sich hereinschweben und bringt dann „Let me entertain you“ als Opener. So auch heute und trotzdem wars sehr gut.



Nun. Später nach dem obligatorischen „Angels“ als letzte Zugabe ging es dann zügig aus dem Stadion raus. Viele andere waren aber schneller und so wurde die Meute erst einmal zweimal von den Ordnern aufgehalten, bis die Bahnstation sich jeweils wieder geleert hatte. Dabei machte einer der Ordnungskräfte noch richtig Stimmung in dem er (weiß nicht von seinem Handy aus oder so) noch ein bisschen Robbie Musik über sein Megafon erklingen lies. War irgendwie ne ziemlich ausgelassene Stimmung.

Ich hatte zurück auch wieder nen Zug der Jubilee erwischt und konnte somit am Green Park umsteigen und bin eigentlich damit sehr zügig zu Gloucester Road gekommen. Rundherum war zwar auch schon alles geschlossen, aber in der Hotelbar gab es noch ein bis zwei Bierchen für mich als Absacker.

Kew Gardens, Kino

An diesem Morgen bin ich recht unsanft ziemlich früh geweckt worden. Scheinbar war unweit meines Zimmers eine Wäschekammer oder Abstellkammer oder so etwas in die jeder Angestellte und jedes Zimmermädchen reinmarschiert sind und dabei sehr laut die Türe zuknallen ließen. Das ging jetzt den ganzen Morgen so von 7 Uhr bis gefühlt 10 Uhr wo ich dann entnervt aufgestanden bin. So richtig toll war das nicht. Nun ja.

 Jetzt so gegen Mittag war draußen auch schon wieder bester Sonnenschein und ich hab direkt mal die Jacke zurück aufs Zimmer gebracht. Nun bin ich zu Fuß mal die Hauptstraße entlang gegangen um zu schauen, was es hier im großen Umkreis alles so gibt. Sehr viel konnte ich nicht ausmachen. Ein paar kleine Lädchen, andere Hotels und kleine Restaurants. Viel italienisch und ein paar exotische.

 Etwas verwundert war ich, als ich plötzlich vor dem großen Naturkundemuseum stand. Wusste garnicht das das einfach geradeaus an der Cromwell Road liegt. Naja. Wieder was gelernt. Übel war, das jetzt am Montag Mittag schon die Schlange der Leute einmal ums Haus ging. Wo kamen die ganzen Leute her ? Haben die kein zuhause, keine Arbeit ? Oder sind das wirklich alles Touris ?

 Naja. Den Besuch habe ich mir schnell abgeschminkt und bin um die Ecke zur Bahnstation South Kensington gegangen. Dort gibt’s nen großen Pret A Manger wo ich dann klasse Schokoladencroissants und Kaffee zu mir genommen habe. So gestärkt habe ich dann einen Punkt auf meiner „muss ich noch hin“ – Liste angegangen.

 Kew Gardens.





Kew Gardens ist so etwas wie ein großer Landschaftspark etwas außerhalb mit großen alten Gewächshäusern und sehr viel Platz. Hinkommen war jetzt garkein Problem. UBahn District Line, Abzweig nach Richmond und dann Haltestelle Kew Gardens. Wie praktisch. In der Station South Kensington war ein heidenbetrieb. Hier waren ganz viele Leutchen versammelt, die alle in den Zug nach Wimbledon wollten. Es war ja gerade wieder Tennisturnier-Zeit.

 In Kew Gardens ausgestiegen geht man ein wenig durch das Wohnviertel und schon steht man vor den Toren des Parks. Als die gute Frau an der Kasse dann 14,50 Pfund von mir haben wollte (und ne Spende wenn möglich!) dachte ich mir noch „Hm. 14,50 um nen Park zu besichtigen. Is schon happig“. Dann wurde ich gefragt, ob ich ne Karte bräuchte. Ne Karte ? Für nen Park ? Da dämmerte es mir, das sich hier doch wohl etwas mehr versteckt, als ein kleiner Park. Auf der Karte habe ich dann später gelesen, das Kew Gardens mal gerade schlappe 132 Hektar groß ist. Wow.



Von diesem Eingang aus (Victoria Gate) kann man die nahen Palmenhäuser schon durch die Bäume scheinen sehen. Da habe ich mich dann auch erst mal hin orientiert. Das Palmenhaus mit seiner klassischen viktorianischen (?) Architektur stammt aus den 1840ern. Sehr schön anzusehen. Nahe dem Palmenhaus liegt das „Waterlilly House“ wo man riesige Wasserlilien sehen kann. Sieht recht beeindruckend aus.

 Hier in der Ecke gibt es dann noch das „Prince Of Wales Conservatory“. Da gibt’s zum einen Wüstenpflanzen und dann tropische Pflanzen. Hier ist unter anderem auch die größte Stinkefrucht, die hier regelmäßig erblüht. Jetzt so im unblühenden Zustand sieht das Ding aber aus wie ne normale kleine Palme und stinkt nicht. Ich bin erst einmal zehn mal dran vorbeigelaufen, bis ich bemerkt habe was das ist.



Nach dem die Gewächshäuser abgehakt waren, bin ich auf Wanderung gegangen. Eher locker an den Wegen orientierend bin ich vom Palmenhaus aus losmarschiert. Dabei bin ich an so Sachen wie dem Azaleen Garten, dem Rhododendron Garten, dem Bambus Garten, Magnoliengarten vorbeigekommen. Irgendwann war ich dann an einem schönen Aussichtspunkt direkt an der Themse am entfernten Punkt des Gardens angelangt. Am anderen Ufer liegt noch ein schöner Palast.

 Die Rast und die Ruhe haben leider nur die vielen Flugzeuge im Anflug auf Heathrow gestört, die im Minutentakt sehr tief über den Garden gebraust sind. Eigentlich war nie Ruhe. War das eine Flugzeug weg, dauerte es keine Minute bis das nächste kam. Das ist ein kleiner Minuspunkt hier. Nach ner ganzen Zeit nimmt man das aber irgendwie auch garnicht mehr so wahr.

 Den Rückweg habe ich denn über eine Waldschneise (Cedar Vista) angetreten. Von dem Aussichtspunkt am Fluss kann man über diese Lichtung in gerader Linie bis zum japanischen Turm am anderen Ende des Parks blicken. Auf dem Weg dorthin standen noch ein paar Pfaue mit ausgeklappten Federn in der Gegend. Nette Deko hier.



Irgendwann bin ich dann am „Temperate House“ angekommen. Das ist Seineszeichens das älteste noch im ursprünglichen Zustand befindliche Gewächshaus. Das wurde gerade ausgeräumt weil es in ein paar Tagen in die umfassende Renovierung gehen sollte.

 Das sollte es jetzt auch mal für heute mit dem Wandern gewesen sein. Ich denke, das man alles was da im Park so ist auch nicht unbedingt bei einem Besuch alles mitnehmen kann. Ich hatte auch keine Pläne das auszuprobieren. Ich bin wieder zurück zum Palmenhaus und nach einer kleinen Rast dann raus, wieder Richtung Bahn.

 Dort am Bahnhof gibt’s nen schönen Pub, wo ich die Flüssigkeit mit dem einen oder anderen Cider aufgefüllt habe.



Jetzt am späten Nachmittag war ich irgendwie in den Feierabendverkehr geraten. Entsprechend viel war in der Bahn los.

 Für den restlichen Abend hatte ich nichts geplant. Ich hatte aber verdammt Lust auf Kino. Ich bin dann so gefahren, das ich am Piccadilly Circus rausgekommen bin. Dort (bzw. beim Leicester Square) im Empire Cinema habe ich ne Karte für "Ich einfach Unverbesserlich 2" in 3D gekauft und danach erst mal im Angus Steak House gegenüber ein wohlverdientes Abendessen eingenommen. Fast gegenüber gibts jetzt nen riesigen M&M Store. Ich war jetzt schon länger nicht mehr hier in der Gegend, daher hatte ich den bisher noch nicht gesehen. Naja. Ist im Endeffekt wie alle anderen M&M Stores auf der Welt. Auf drei Etagen gibts alles was man mit den Figuren bedrucken kann zu kaufen.



Film anschließend war gut und lustig und in 3D. Nette Abendunterhaltung.



Nach dem Film bin ich dann nochmal zum Zirkus mit dem Eros Brunnen gegangen um doch noch ein paar Bildchen von den Lichtern und Leuchtreklamen in der Dunkelheit zu machen. Nun wars aber Zeit fürs Bettchen und ich habe mich zum Hotel begeben. Reicht für heut.



St. Paul's Cathedral, Tower Hamlets Cemetery und nochn Konzert

Da der Abend heute ja mit dem Konzert verplant war, hatte ich für den Tag noch den einen oder anderen Punkt von meiner „Noch-unbedingt-hin“ Liste hervorgekramt. Erster Anlaufpunkt die St. Paul’s Cathedral. Jetzt bin ich schon so oft in London gewesen, aber dort noch nie.

 Zuerst gabs aber erst mal wieder ein schönes Frühstück im Pret bei der Bahnstation South Kensington. Die Schoko-Croissants dort waren echt gut (und noch warm). Per UBahn gings nun zur Station „St. Paul’s“. Dort kommt man in der Nähe vom „Paternoster Platz“ raus und steht auch ein paar Meter weiter vor dem imposant großen Kirchenschiff mit der mehr als markanten großen Kuppel.





Es war jetzt gerade so eine Zeit wo irgendwie nicht so sehr viel los war, es aber anfing ein wenig zu tröpfeln, so das sich immer mehr Leute aufmachten um ins Trockene zu kommen. Bevor der große Ansturm nun losging bin ich schnell rein. An der Kasse war garkeine große Schlange und schwupps nach Zahlung von aktuell 16 Pfund Eintritt dann endlich „drin“.

Ja. Zugegeben. Es ist sehr beeindruckend. Auch drinnen kommt die Größe gut zur Geltung und die reichliche Verzierung auch der letzten Winkel in der Kuppel und der Decke ist imposant.


In der Folge bin ich nun erst mal kreuz und quer durch die Kirche spaziert und habe mir alles angeschaut. Später nach einer kleinen Rast bin ich dann noch runter in die Katakomben gegangen. Dort kann man noch die Grabmäler von Lord Nelson und Herrn Wellington sehen. Es gibt eine Multimedia Show über die Geschichte der Kathedrale und auf einem Zeitstrahl sind an anderer Ecke die bedeutendsten Ereignisse, die in der Kathedrale stattfanden beschrieben. Wenn man das so sieht, dann war hier ereignismäßig bisher sehr viel mehr los als in der Westminster Abbey.



Als nächste Station wollte ich dann mal den Auftakt zu meiner Londoner Friedhofstour machen. London ist mehr oder weniger umringt von den sog. Big 7 oder Magnificant 7. 7 Friedhöfen, die eigentlich mehr Landschaftsparks sind und jeder auf seine Weise einen Besucht lohnt. Ich habe nun den Anfang gemacht mit dem „Tower Hamlets Cemetery Park“.

Eigentlich ist die Wahl dadrauf gefallen, weil die Station „Mile End“ praktischerweise an der gleichen Bahnlinie liegt als wie St. Paul’s. Mile End liegt UBahn-technisch schon in Zone 2. Es hätte auch Lands End heißen können. War schon recht weit draußen. Von der Bahnstation aus ist es nicht allzuweit bis zum Friedhof. Die Gegend bzw. die Gestalten die hier rumliefen, waren aber nicht unbedingt die vertrauenswürdigsten die ich je gesehen habe. Aber so wild wars dann auch wieder nicht.

 Je nachdem wie man geht kommt man auch an einer alten, stillgelegten Klinik vorbei. Das war wohl mal eine Psychiatrie. Ist aber alles verrammelt und (teil)verfallen. Über die Mauer drumherum sieht man auch nicht viel davon.



Als ich dann vorm Friedhof stand, war ich mir garnicht so sicher ob ich richtig war. Ich habe eigentlich erst mal nur verwilderte Wiesen und wild gewachsene Bäume gesehen. Direkt vor mir lief dann auch noch ein Fuchs über den Weg ! Dann dämmerte es mir aber. Ich war schon sehr wohl richtig. Dieser Friedhof war aber nicht mehr in Benutzung sondern war für neue Bestattungen geschlossen (offenbar sehr lange schon) und die Natur durfte sich jetzt wieder ungestört ausbreiten.



Es gibt Wege und Wegweiser und diese Wege werden auch offensichtlich in Schuss gehalten. Der Rest aber wird sich selbst überlassen. Und so kann man nun durch sehr viel alten Wald wandern mit verwitterten Grabsteinen und Grabmälern überall, die auch teilweise überwachsen oder von Bäumen umgestoßen und zur Seite gedrückt sind. Alles sieht hier sehr urig aus.


Das herumspazieren und alte Gräber im Wald suchen hat mir absolut gut gefallen. Das war echt nett.

 Irgendwann später habe ich mich dann wieder Richtung Ausgang orientiert. Dabei ist mir eine ganze Schulklasse entgegen gekommen, die hier scheinbar auf Exkursion waren.

 Ich bin dann noch in Hammersmith Linie (glaube ich) umgestiegen und nach „Bromley by Bow“ gefahren. Das war jetzt auch nicht so weit weg. Hier hatte ich „The House Mill“ auf der Liste. Diese soll die größte und vor allem noch erhaltene Wasserrad-Mühle sein. Irgendwie hatte ich mir hier aber doch ein wenig zuviel von versprochen. Außerdem hatten die auch ziemlich zu als ich da war. Mittlerweile bin ich auch garnicht mehr sicher, ob man hier überhaupt was sehen kann. Ich hab zumindest außer einer Türe mit der Aufschrift „House Mill“ nicht viel gefunden hier.



Ich bin zwischen den alten Backsteinhäusern und dem Kanal noch ein wenig rumgegangen. Um die Ecke ist ein offensichtlich neu angelegter Park. In der Ferne kann man auch den komisch verknoteten Turm vom Olympiagelände sehen. Ich habe nachher mal auf Google Maps geschaut, das wäre noch sehr weit gewesen. Es sieht auf der Karte auch so aus, als ob man da nicht mal so einfach zu Fuß hinkommt (ist ein fettes Bahngelände und viele Straßen zwischen).


Ich habs aber auch garnicht erst probiert, sondern habe mich wieder aus dem Staub gemacht. Die ganze Gegend, vor allem an der Hauptstraße entlang bis zur Bahnstation zurück, sah absolut schäbig aus. Verfallene Häuser, kaputte Hallen, zerschlagene Fenster, Müll. Also so richtig wohl habe ich mich hier nicht gefühlt. Später am Tag gegen Abend hätte ich hier nicht sein wollen.

 Froh wieder im Zug zu sitzen, bin ich dann von hier mit der Hammersmith (glaube ich) nach Kings Cross/St. Pancrass gefahren, da ich hier sowieso umsteigen musste zum Wembley Stadion. In der Nähe der Station habe ich noch was zum Essen eingefahren und dann gings los zum Stadion. Mittlerweile waren es so gegen 17 Uhr und es wurde Zeit.

 Anreise war wieder Easy. Ich hatte zwar für heute wieder ne Innenraumkarte, aber ich wollte sitzen mit vernünftigem Blick auf die Bühne. Der Unterrang war zwar schon gut besetzt, ich habe aber noch ein schönes Plätzchen gefunden und hatte dann für den Rest des Abends schönen Blick auf die Bühne.



Konzert war eigentlich das gleiche als vorgestern, sogar die Witze waren gleich. War jetzt nicht wirklich schlimm, zweimal kann man das aushalten. Ist allerdings jetzt kein Grund noch deutlich mehr Konzerte zu schauen. Wie gestern, Show war gut und routiniert. Und mit Angels auf den Lippen konnte man sehr gut unterhalten das Stadion verlassen.

 Abreise auch heute wieder Top. Ich habe auch wieder sehr schnell in einer Bahn gesessen und war noch vor 1 Uhr wieder im Hotel. Hier habe ich noch ein (überteuertes) Bierchen an der Hotelbar eingenommen und dann die morgige Abreise vorbereitet (Sachen wieder einpacken und ins Bettchen gehen).


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