Und wo schleppen die Stachelschweine das Zeug dann hin?
Essen fressen sie und mit dem Rest, k.A.
16.06. Hoada – Dolomite CampMitten in der Nacht wurden wir von Geräuschen wach, wie sich jemand oder etwas an unserer Mülltonne zu schaffen macht. Waren dies die Stachelschweine?
Die Mülltonne stand leider direkt hinter dem Auto und somit außerhalb unseres Sichtfeldes. Jetzt aber rauskrabbeln und nachsehen? Nö, ich hatte keinen Bock dazu. In meinem Schlafsack war es angenehmer, als halbnackt draußen in der Gegend rumzuspringen. Und dann ist es gar kein Stachelschwein, sondern was anderes was mir ans Leder will? Nö, danke.
Naja, irgendwann war Ruhe und am Morgen sahen wir, dass sie nicht erfolgreich waren. Die Tonne stand noch genauso da wie vorher, aber rund ums Auto frische Spuren der „kleinen“ Tierchen.
Wir machten uns ein leckeres Frühstück und packten hier zusammen; schon in Vorfreude auf unser heutiges Ziel.
Hier mal noch ein Bild unserer Campsite:
Unser Weg führte uns zuerst nach Kamanjab; tanken und eigentlich Einkaufen. Das Einkaufen erledigte sich von selbst; heute war Sonntag und alles zu. Selbst der Geldautomat war geschlossen.
Also nur zur Tanke. Ich klärte den Tankwart wieder über unseren Doppeltank auf und trotzdem kam ihm nach kurzer Zeit der Diesel entgegen. Zu dritt hingen sie dann am Auto und wackelten, damit es besser läuft. Dabei kam ich dann noch mit zwei Einheimischen ins Gespräch, welche mir noch ein paar geschnitzte Makalani Nüsse andrehten. Ich handelte sie etwas runter, aber weil sie noch unsere Vornamen und die unserer Mütter (jedenfalls haben sie orthografisch halbwegs korrekt versucht) einschnitzten, kaufte ich sie doch. Zwar immer noch völlig überteuert, aber ich konnte doch nicht nein sagen. Bin einfach zu nett. Ich redete mir halt ein, gibt eh kaum Touristen in der Jahreszeit hier und sie waren glücklich.
Jetzt aber weiter in Richtung Etosha. Wir ließen uns noch mal die Richtung zum Galton Gate erklären und nach ca. 1h waren wir dort. In diesen Teil den Parkes kommt man nur, wenn man eine Übernachtung im Dolomite Camp vorweisen kann; und diese hatten wir Am Gate wurde dies auch geprüft; dazu noch etwas Formalismus, ein Foto der Map, die hier hing (käuflich war nichts zu erwerben) und wir konnten hinein.
Ab jetzt ging es wieder deutlich langsamer voran, denn es konnte hinter jedem Busch ein Tierchen lauern.
Und hier unser erstes; eine Giraffe betrachtete uns neugierig hinter einem Busch:
Danach mussten wir in Otjovasandufontain den Parkeintritt bezahlen und welch ein Wunder, nur Bares ist Wahres. So kann dies aber nicht weitergehen, denn ich brauch das Bargeld zum Tanken.
Hätte ich gewusst, dass wir auch einfach im Camp bezahlen können… Naja, hinterher ist man immer schlauer.
An der Strecke war hier absolut tote Hose. Nix, absolut nichts.
Wir bogen dann ein zum ersten Wasserloch, „Renostervlei“ – ein künstliches Wasserloch.
Hier war schon einiges los.
Oryx und Steppenzebras im Hintergrund
Die nur in diesem Teil des Parks anzutreffenden „Hartmanns Bergzebras“:
Bei der Weiterfahrt gab es dann noch ein paar Springböcke und immer wieder mal ein Zebra.
Kurz nach Mittag erreichten wir das Dolomite Camp. Das Camp selbst befindet sich auf einem Hügel, der Parkplatz ist unten. Von der Theorie wird man hier abgeholt und hoch gefahren; eingezäunt ist hier nichts.
Vom Shuttle war weit und breit nichts zu sehen und als sich noch andere zu Fuß aufmachten, liefen wir halt auch. Wenn ein Löwe kommt, an den anderen Touris war mehr dran.
Als wir fast oben waren kam dann der Shuttle. Ich rein und wieder runter, um das Gepäck zu holen; dann die Formalitäten und wir rauf auf den Golfcart und ab zu unserer Luxushütte. Da nichts anderes mehr frei war, hatten wir für eine Nacht ein „Deluxe Chalet“ mit Privatpool. Voll der Krösus eben.
Das Chalet natürlich gaaaaaanz am Ende, aber mit genialem Blick aufs Wasserloch.
Ich testete erst mal den Pool; ist ja schließlich bezahlt; auch wenn er ar…kalt war.
Als wir dann dort auf der Terasse so lagen, trabte tatsächlich eine Elefantenherde unten vorbei:
Ok, unsere Luxushütte muss warten, interessant wird’s woanders. Also wieder ab zum Auto, natürlich zu Fuss, denn kein Shuttle weit und breit, und ab zum Wasserloch.
Dort vergnügte sich die Elefantenfamilie immer noch. Auf Wunsch einer einzelnen Dame parkte ich auch weit genug weg, damit die Elefanten im Notfall nur die anderen Touris platt machen.
Den Elis waren die weißen rollenden Dinger aber völlig egal; dem Kleinen hier erst Recht:
Zur Abwechslung mal was mit Federn; müsste ein Gaukler sein:
Wir entschieden uns dann noch ein Stückchen zu fahren und auf der Strecke kam uns so einiges vor die Linse, v.a. allerhand Giraffen und Zebras.
Die Wasserlöcher waren aber eher spärlich besucht; an Nomab nur ein paar Gnus; aber dafür dieser Raubadler:
Auf der Rückfahrt dann wieder ein paar Zebras; sehr fotogen im hohen Gras:
Zebrasstreifen:
Am Wasserloch vorm Camp waren immer noch Elefanten da, dazu aber noch ein paar Giraffen:
Zurück am Parkplatz und wieder nichts von Shuttle zu sehen. Also wieder laufen. Als wir fast oben waren, durfte ich noch mal zurück, da wir das Moskitospray vergessen haben. Ok, laufen hält schlank, und wieder den Berg runter und hoch. Ob jetzt ein Löwe nebenan liegt, war mir in dem Moment irgendwie völlig egal.
Oben kaufte ich erst mal eine Karte des Parks. Auf Nachfrage wie der Shuttle vom Parkplatz organisiert ist, bekamen wir nur die Antwort, wenn sie es mitbekommen, kommt einer. Ansonsten soll man halt laufen. Aha, soviel zum Thema, nicht frei rumlaufen.
Wir latschten wieder hinter und machten uns noch etwas frisch, bevor wir uns den Shuttle zum Restaurant bestellten; war ja jetzt dunkel und jetzt durfte man nicht mehr draußen sein.
Als Dinner (im Preis drin) gab es heute Kartoffelsuppe als Vorspeise, zum Hauptgang eine Auswahl an Fleisch (Rind, Kudu, Fisch) oder vegetarisch und eine süße Nachspeise.
Theoretisch hätte es zur Suppe Brot gegeben, aber dies wurde bei uns vergessen. Die Bedienung war leider nicht so aufmerksam.
Danach genehmigten wir uns noch einen Absacker im Barzelt; eigentlich wollten wir ein Glas Rotwein, aber offene Weine hatten sie nicht, obwohl es auf der Karte steht. So genehmigte ich mir ein Savanna Dry, Anja eine Limo und wir beide zum Schluss noch einen doppelten Amarula.
Gezahlt wurde dann natürlich mit Kreditkarte; mein Bargeld gebe ich nicht mehr her.
Wir ließen uns wieder hinter fahren und genossen noch etwas die Stille auf der Terrasse, bevor wir die Nacht einläuteten.
Gefahrene Strecke: 457km
Unterkunft: Dolomite Camp – 2500NAD
Map:
http://goo.gl/maps/6uJv5