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Länder und Reiseziele abseits von USA und Kanada => Bunte Reisewelt => Reiseberichte abseits von USA und Kanada => Thema gestartet von: AndyOne am 03.01.2013, 09:41 Uhr

Titel: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 03.01.2013, 09:41 Uhr
Hallo liebe Weltreisenden,

wer hat Lust auf einen Reisebericht nach Namibia? Wir haben letztes Jahr zum ersten mal unseren Fuß auf den afrikanischen Kontinent gestellt und sind im April 2012 mit einem Dachzelt Camper durch Namibia gefahren.


So dann fang ich gleich mal an...


1. Tag
Freitag 6. April


Es ist ein kalter und regnerischer Karfreitag, fast typisch für diesen Tag und doch ist etwas Besonderes an diesem Tag: Unsere erste Reise nach Afrika steht bevor.

Wir frühstücken gemütlich und verbringen den Vormittag damit, unsere Wohnung auf Vordermann zu bringen. Um halb zwei werden wir von unserem Chauffeur abgeholt und am Bahnhof in Augsburg gleich wieder abgesetzt. Der ICE, der uns nach Frankfurt bringen soll, fährt auch schon nach wenigen Minuten ein und wir suchen uns zwischen den zahlreich reservierten Sitzen noch zwei für uns und machen es uns gemütlich, so gut es halt geht. Eigentlich würden wir etwas schlafen wollen, aber die Geräuschkulisse und die Leute die hinter uns sitzen und ständig an unserem Sitz wackeln lassen das nicht zu.

Nach guten 3 Stunden dürfen wir den Zug verlassen und schaffen dies auch "unfallfrei". Das nächste Ziel ist die DB Lounge, wo wir noch einen Kaffee trinken. Mit einem Shuttle Bus geht es für uns erstmals zum Terminal 2 und wir sind positiv überrascht. Andy möchte hier noch was essen; die Auswahl fällt dann ungewöhnlich auf McD. Vom Eßbereich hat man einen schönen Blick auf die Landebahn.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-001.jpg)

Wir sehen uns noch im Duty Free um und werden auch gleich fachmännisch über Whiskey beraten und dürfen zwei SIngle Malts probieren. Wir erstehen einen 15 Jahre alten Dalmore Single Malt. Die Security geht flott vonstatten, es ist im übrigen in diesem Terminal alles sehr ruhig und stressfrei, genau so wir es aus München kennen. So brauchen wir auch gar nicht mehr lange warten bis zum Boarding aufgerufen wird.

Der Sitzplatzabstand in der Air Namibia ist in der Holzklasse sehr eng und wir sind gespannt, wie es uns nach 10 Stunden damit geht. Wir haben zwar Sitze am Fenster; von dort hat man jedoch einen sehr schlechten Blick auf den Monitor. Da es ein reiner Nachtflug wird, ist dies aber wohl kein Problem und das Filmangebot ist absolut nicht interessant. Gleich nach dem Start gibt es Getränke, auch alkoholische, und so teste ich gleich mal ein namibisches Bier. Zum Essen gibt es wahlweise Rind, Huhn oder Fisch, als wir jedoch an der Reihe sind, gibt es nur noch Fisch. Der Originalton der Stewardess, „What would you like to eat? There is only fish“. Auf Nachfrage eines Mitreisenden, um welchen Fisch es sich denn handelt sagt sie, sie könne den Namen nicht mal aussprechen; wie wir aber kurz darauf erfahren ist es Pangasius. Elke ist nach zwei Bissen wenig angetan von diesem Menue; man kann's essen, wenn man sehr hungrig ist.

Nach dem Essen wechselt Andy auf zwei freie Plätze ein paar Reihen weiter hinten und so hat jeder 2 Sitze, um die Nacht zu überstehen. Das gelingt auch ganz gut, natürlich kann keiner von uns den restlichen Flug durchschlafen, aber ein paar Nickerchen in Etappen sind möglich. Aus dem Fenster ist nur Dunkelheit zu sehen und über Zentralafrika ein Gewitter, sowie seltsame Lichterscheinungen am Boden. Die haben wohl etwas mit dem Vollmond zu tun, der sich auf Wasser spiegelt.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 03.01.2013, 10:27 Uhr
Da steige ich doch sehr gerne dazu! Namibia wird vermutlich mein Reiseziel 2015/2016 werden. Ich träume schon sehr lange davon, einmal dorthin zu reisen. Bin gespannt, was ihr dort erlebt!

Und die Dalmore Destillerie ist mir übrigens in seehr guter Erinnerung. Total nette Leute dort. Slainté!
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Wilder Löwe am 03.01.2013, 11:24 Uhr
Bin dabei, Namibia steht ganz weit oben auf meiner to-do Liste.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Easy Going am 03.01.2013, 13:02 Uhr
wer hat Lust auf einen Reisebericht nach Namibia?
ich lege mich beim Hubert schon mal in Euer Dachzelt und penne noch eine Runde - also bitte immer schön sanft anfahren...  :wink:
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: DocHoliday am 03.01.2013, 13:05 Uhr
Nach Namibia würde ich ja gerne noch mal mitfahren aber ich "muss ja leider" morgen für 4 Wochen in die USA ;)

Ich werde dann nachher alles anschauen. Ich kenne Namibia nur am Ende der Trockenzeit. Mal schauen, wie es da aussieht, wenn es grün ist.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Biggi am 03.01.2013, 22:41 Uhr
Hallo Andy,

ich bin auf jeden Fall dabei!

Gruß Biggi
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Angie am 03.01.2013, 23:37 Uhr

Hallo Andy,


unser Board http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=36315.msg471104#msg471104 wird immer umfangreicher :D Genau dort habe ich deinen Reisebericht eingetragen.


LG, Angie
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 04.01.2013, 10:38 Uhr
Hallo an alle Mitfahrer, es geht weiter!

2. Tag
Samstag 7. April


Wir landen um 5:10 Uhr bei Dunkelheit auf dem Flughafen in Windhuk. Hier muss man über eine Gangway auf das Flugfeld und zum Gebäude laufen. Das Flugzeug im Vollmond wäre ein gutes Fotomotiv, nur leider ist das fotografieren verboten und dies wird auch von zahlreichem Flughafenpersonal überwacht.

Die Schlange an der Immigration ist nicht sehr lang, da wir sehr früh ausgestiegen sind, allerdings dauert es doch einige Zeit, bis wir durch sind. Unsere beiden Taschen sind nach kurzer Wartezeit alle da und so können wir in die Halle gehen und nach unserem Abholservice schauen. Bei den Abholern können wir unseren Namen nicht entdecken;  das ist jetzt nicht so schlimm, der wird schon noch kommen. Dafür sehen wir, dass vor dem einzigen Geldautomaten keiner steht und gehen sofort dorthin. Da wir den Mietwagen bar bezahlen wollen, weil es dafür nochmal einen kleinen Nachlass gibt, brauchen wir auch jede Menge Bares. Das Problem ist nur, dass es pro Abhebung nur max 2.000 N$ gibt. Man kann dafür eine Karte auch zweimal hintereinander einsetzen und jeweils 2.000 N$ ziehen, ob das auch noch öfter funktioniert haben wir nicht getestet, denn wir haben 4 Karten dabei und ziehen damit 16.000 N$. Die zahlreichen Abhebungen dauern eine Weile und mittlerweile hat sich hinter uns eine beträchtliche Schlange gebildet.

Inzwischen machen auch die beiden Wechselstuben auf und Elke erwischt den Moment für einen Platz in der vordersten Reihe. Wir tauschen auch noch die mitgebrachten Euros, die für den Fall gedacht waren, dass das mit dem Geldautomaten nicht klappt. Derweil macht sich Andy auf die Suche nach unserem Abholer, der immer noch nicht da ist und läßt ihn von der Information mal ausrufen. Nachdem niemand auf uns zukommt, rufen wir bei Hubert Hester an, dass er sich darum kümmert und eigentlich sollte schon jemand da sein sollte. Kurze Zeit später taucht auch jemand auf wir werden die 40 km nach Windhuk gebracht.

Unser erster Eindruck von Afrika - hier ist es grün. Die Regenzeit nähert sich dem Ende und das Gras und die Pflanzen stehen im "Saft". Die Ebene geht über in hügelige Landschaft und bald erreichen wir die Stadtgrenze von Windhuk, es ist sehr wenig Verkehr, aber noch befinden uns ja in einem Vorort.

Hubert Hester heißt uns Willkommen und in seinem überdachtem Hof, steht unser Toyota Pickup mit Dachzelt schon bereit für die Übernahme. Er erklärt uns gleich mal ein paar Dinge zum Auto, dann bekommen wir Zeit unser Gepäck schon mal einzuräumen. Wir bekommen noch zwei weitere Boxen für Lebensmittel und die zwei Campingaz Kartuschen die wir vorher reserviert hatten stehen auch schon bereit. Nachdem alle Details zum Auto und der Campingausstattung besprochen sind, wird der Vertrag unterschrieben und die nicht unbeträchtliche Summe abgezezählt und hingeblättert.

Dann kann es los gehen, Hubert Hester gibt uns noch ein paar Tips, u.a. wie man sich an Tankstellen verhält, denn der Tank ist leer und muss erstmal gefüllt werden. An der Tankstelle ein paar Straßen weiter werden wir gleich eingewiesen, in Namibia ist es üblich, dass es einen Tankservice gibt, den man gut im Auge behalten soll. Also schauen, ob der Meister auch die Zapfsäule auf Null stellt und dass der Tank ganz voll gemacht wird. Nach ca. 70 Litern schaltet die Säule ab, aber es muss fast doppelt soviel rein gehen, also alles nochmal von vorne. Letztendlich sollten 148 Liter im Tank gelandet sein, was komisch ist, da wohl nur 130 Liter rein gehen, aber wir können das hinterher nicht mehr nachprüfen und lassen zwar den sog. "Slip" (nein nicht Unterwäsche, sondern hier die Bezeichnung für die Quittung)  unterschreiben und fahren direkt nebenan zum Supermarkt zum Großeinkauf.

Am Parkplatz werden wir direkt von einem Wärter begrüßt, der uns seine Dienstleistung anbietet. Wir nehmen an. Nun entern wir den Supermarkt und vergnügen uns eine Stunde mit der Auswahl von Lebensmitteln, Getränken, u.a. einem Netzstecker usw., für das wir summa sumarum 1.280 N$ berappen. Am Parkplatz belagert uns ein Händler der uns die ganze Zeit zusieht, wie wir das Auto einräumen. Da wir noch kein richtiges Frühstück hatten, im Flugzeug gab es nur ein grausliches Sandwich, einen Joghurt und Kaffee, gibt es jetzt ein schnelles Käsebrot, etwas Obst und eine Cola.

Dann verlassen wir die Stadt, kurz nach der Stadtgrenze ist eine Polizeikontrolle. Die Beamtin will den Führerschein sehen, kontrolliert die Zulassung und wirft einen flüchtigen Blick ins Auto. Nachdem wir gesagt haben wo die Reise hingeht, dürfen wir weiter. Der Teerbelag endet bald uns so fahren wir auf der C26 in Richtung Walvis Bay. Es fährt sich auf der Gravelroad eigentlich ganz gut, kaum Wellblechpiste aber natürlich Staub. Wir hatten uns an den Tipp gehalten, die hinteren Fenster einen kleinen Spalt zu öffnen, das hält den Staub aus dem Inneren fern.

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Wir halten ein paar mal um die ersten Fotos zu machen und werden auch ein paar mal überholt, wobei die Autos dann lange auf der rechten Spur bleiben. Das ist eine gute Praktik, so bekommt der Überholte fast keine Steinschläge ab und je nach Windrichtung auch wenig Staub. Gegen zwölf halten wir am Strassenrand unter einem Baum und machen Mittag. Im Hinteren Abteil hat sich der Staub schon überall fest gesetzt und wenn man die Klappe öffnet, hat man sofort schmutzige Hände, ich glaube das wird uns ab jetzt nicht mehr los lassen. Wir merken dass der Kühlschrank nicht mehr läuft und während Andy versucht, das zu reparieren, bereitet Elke einen Salat und Brote. Die Sicherung am Kühlschrank ist durch und so suche ich in der Tüte, die uns Hesters gegeben hat, nach einem Ersatz. Leider ist da nicht viel Auswahl und so nehme ich halt irgendeine und stecke die rein. Prompt brummt der Kühlschrank wieder.

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Wir haben im Supermarkt frische Olivenpaste gekauft, die sich sehr gut als Brotaufstrich eignet und sehr gut schmeckt. Nach dem Essen, heißt es wieder alles verstauen und es geht es weiter auf der Piste. Um aus dem sandigen Strassenrand zu kommen, brauchen wir erst mal Allrad, da wir schon fest stecken. Klappt aber tadellos und wir sind wieder on the road again. In der Ferne ist der Gamsberg, ein Tafelberg, zu sehen und nach ein paar Kilometern ist auch schon die Einfahrt zur Hakos Farm, wo wir diese Nacht bleiben wollen. Der Weg dorthin ist an den Steigungen schon recht holprig aber für unser Fahrzeug kein Problem.

Auf der Hakos Farm werden wir freundlich von Waltraut empfangen und sie zeigt uns, wo sich die Campingplätze befinden. Zumindest erklärt sie es, denn vom Haupthaus sind diese nicht zu sehen. Da sie leider kein Brennholz haben, bekommen wir den Rest eines Beutels Holzkohle, damit wir heute Abend grillen können. Leider wird es nichts mit der Sternwartenführung, die hier angeboten wird, da es Vollmond hat und viele interessante Gestirne nicht zu sehen sind.

Wir fahren auf dem Pfad zu den Campingplätzen, suchen uns einen mit herrlichem Ausblick aus und schauen auch gleich mal, wie das mit dem Dachzelt funktioniert. Ganz so einfach ist es beim ersten Mal nicht, das Zelt aufzuklappen, wir müssen die richtige Technik noch heraus finden, dennoch steht kurze Zeit später unsere Behausung. Die Hände und wir selbst sind schmutzig - ein Umstand, der uns permanent auf dieser Reise begleitet - aber wir haben an unserem Platz ja einen Wasserhahn am Platz. Jetzt muss nur noch die komplette Ausrüstung und Bekleidung aus dem Auto und wieder neu einsortiert werden, damit wir die Dinge finden, wenn wir sie brauchen. Am späten Nachmittag gehen wir zum Duschen und das von der Sonne erwärmte Wasser ist heiß und eine richtige Wohltat.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-005.jpg)

Schon bald machen wir uns daran, das Abendessen zu machen, das heißt Elke macht wieder einen Salat und Andy ein Feuer. Bei einem schönen Sonnenuntergang mit Blick auf die Hakosberge geniessen wir Kudusteaks und freuen uns in Afrika angekommen zu sein. Nach dem Essen wird der exzellente Scotch verkostet und bei Mondlicht verräumen wir alles und legen uns ins Dachzelt. Die Temperaturen waren den ganzen Abend knapp unter 20° und es wird in der Nacht wohl noch etwas kühler, so verkriechen wir uns in die Schlafsäcke und schlummern auch gleich ein.

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Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Heike & Heimo am 04.01.2013, 14:17 Uhr
Hallo Andy,

ja der Campingplatz auf Hakos hat eine tolle Aussicht. Schade, dass die Sternentour nicht stattgefunden hat. Als Laie des südlichen Sternenzeltes, habe ich den Himmel dann doch mit anderen Augen gesehen.

Wir haben die erste Nacht, zu Erholung, im Haupthaus verbracht. Von Waltraud haben wir hier einige interessante Information zum Leben auf so einer Farm erhalten.

Bin gespannt wie es weiter geht, da kommen die ganzen schön in den Erinnerungen wieder hoch. Ich hoffe ihr habt noch ein staubiges Plätzchen frei.


Heimo&Heike

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Biggi am 04.01.2013, 18:20 Uhr
Hallo Andy,

das fängt ja schon mal gut an. Im September werde ich diese herrliche Landschaft hoffentlich selbst erleben können.

Habt Ihr noch einen Geheimtip, wie man die Sache mit dem Staub im Laderaum etwas eindämmen kann?

Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!

Gruß Biggi
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 05.01.2013, 12:56 Uhr

ja der Campingplatz auf Hakos hat eine tolle Aussicht. Schade, dass die Sternentour nicht stattgefunden hat. Als Laie des südlichen Sternenzeltes, habe ich den Himmel dann doch mit anderen Augen gesehen.


Ja wir hatten uns schon auf die Sternführung gefreut und es wäre für uns Laien bestimmt auch interessant gewesen, aber die Profis wollen halt bei Vollmond nicht - schade.


Habt Ihr noch einen Geheimtip, wie man die Sache mit dem Staub im Laderaum etwas eindämmen kann?


Wegen dem Staub, ist es auch auf der Ladefläche auch sinnvoll, die Seitenfenster auchzumachen, aber Staub hat man trotzdem genügend und überall. Die Boxen, die wir bekommen, waren auch nicht alle dicht und ein paar Sachen, haben wir auch in große mitgebrachte Müllsäcke eingepackt.



3. Tag
Sonntag, 8. April (Ostersonntag)


Elke musste in der Nacht zweimal raus und nachdem die Stirnlampe gestern Abend noch kaputt gegangen ist, ohne Licht. Allerdings war es durch den Vollmond so hell, dass das kein Problem war. Die erste Nacht im Zelt haben wir einigermassen überstanden, die Matrazen sind nicht so dick und schon sehr alt, so dass uns die Schultern und der Rücken etwas schmerzen. Die Geräusche und das Treiben eines Vogels wecken uns zum Sonnenaufgang; der gefiederte Freund fliegt immer wieder an den Rückspiegel und kapiert nicht, dass er sic selbst angreift und schimpft wie ein Rohrspatz. Wir klappen schließlich den Spiegel ein und dann ist Ruhe.

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Es ist Zeit für Kaffee und Frühstück und das nehmen wir gemütlich in der Morgensonne ein. Andy schreibt anschließeldn den Bericht, während Elke Klar-Schiff macht und sich den Reiseführer vornimmt. Wir haben jede Menge Zeit, da nichts weiter geplant ist. Trotz Sonne lässt es sich übrigens mit dem Display sehr gut schreiben, man kann die Helligkeit ganz ausschalten und spart somit noch Akkuleistung. Ich glaube mit einem matten Display würde man hier gar nichts mehr sehen, aber das MacBook macht hier einen super Bild.

Um elf bauen wir unser Zelt ab, was gar nicht so einfach ist, wenn noch die Schlafsäcke und Kissen drin sind und verlassen dann unseren Campingplatz. In einem Ablagefach am Armaturenbrett entdecken wir an unserem Notizzettel und Stift eine klebrige Masse. Der Geruchstest lässt eindeutig auf Honig schließen, der aber eigentlich nicht von uns sein kann, denn wir haben unsere Honig Tütchen aus USA noch gar nicht ausgepackt. Am Haupthaus werden wir dann vom Chef empfangen und fragen ihn gleich nach ein paar Sternen. Elke meinte gestern einige erkannt zu haben, was Andy nicht glauben wollte, da wir ja die südliche Hemisphäre über uns haben. Aber Elke hatte doch Recht, auch das Kreuz des Südens haben wir tatsächlich richtig ausgemacht. Nachdem unsere Rechnung beglichen ist, fahren wir zurück auf die C26.

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Kurze Zeit später erreichen wir den Gamsbergpass und gehen auf einen Aussichtshügel, hier könnte man auch herfahren und für eine Nacht stehen bleiben. Von jetzt an schlängelt sich die Strasse nach unten durch malerische grüne Täler. Bevor es noch ganz aus den Bergen in die Ebene geht, machen wir unter einem Baum am Wegesrand Mittag. Andy bekommt hinterher noch eine Nackenmassage, da er arg verspannt ist, was den Vorbeifahrenden wohl arg seltsam vorkommen mag.

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Die Landschaft wechselt in eine grüne savannenartige Ebene mit leichten Hügeln. Nach einiger Zeit erreichen wir das Ende der C26 und biegen links auf die C14 ab. Andy sieht am Abzweig im Gras ein "hüpfendes Tier mit Ohren", Näheres war nicht auszumachen. Die Piste hat am Anfang ein arges Wellblech, was sich nach einigen Kilometern gibt. Es geht gemütlich dahin und wir sehen unseren ersten Strauss und einen Oryx.

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Jetzt sieht es schon mehr aus wie Afrika, bisher hätte das auch gut woanders sein können. Die Piste zieht sich dahin, bis endlich der Abzweig auf die D1275 kommt. Jetzt sind es noch gut 21 km bis zum Camp Gecko unserem heutigem Tagesziel. Ein Einheimischer kommt uns zu Fuß entgegen und bitte uns anzuhalten. Wir überlegen erst mal, ob wir das tun sollen, halten aber doch. Er bittet um Wasser; na das ist ein Wunsch den wir gerne erfüllen und geben ihm eine Flasche und fahren weiter.

Im Camp Gecko werden wir freundlich empfangen, die Chefin schläft zwar gerade, aber wir werden vom Praktikanten kurz eingewiesen und fahren zu unserer Campsite dem Eagle Camp, was wohl die schönste Site sein soll. Eigentlich war zunächst die Übernachtung auf der Tsondab Farm geplant und auch reserviert, da es aber wegen der Anzahlung, die dort gemacht werden musste, einen Email Wechsel gab,weil ich nicht einsah, dass man mir einen Wechselkurs aufdiktierte, der nicht dem offiziellen entsprach, wurde mir die Reservierung kurzerhand wegen eines Vorwandes gekündigt. Ich fand diese Art und Weise ziemlich dreist und so habe ich kurzerhand eine nahegelegene andere Farm zum übernachten gesucht und bin im Camp Gecko bei Heidi gelandet, wo ich freundlichst empfangen wurde und auch keine Anzahlung nötig war. Im Nachhinein war das wohl eh die bessere Entscheidung und wir sind froh hier zu sein.

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Das Eagle Camp ist wirklich ein Traum, auf einem Hügel gelegen hat man einen 180° Blick in die Savanne und ist weit ab von den anderen Sites. Waschbecken, Dusche und Toilette sind wunderschön in die Felsen integriert und im Freien, auf dem Hügel ist eine Bank mit Tisch und eine Feuerstelle. Etwas tiefer stellen wir das Auto ab und gleich das Zelt auf. Wir richten uns kurz ein und entzünden schon mal das Feuer und gehen dann nacheinander in die Freiluftdusche.

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Danach ist es schon Zeit für den Sonnenuntergang, den wir vom Hügel aus geniessen. Elke kocht Kartoffeln, während das Feuer schon runter gebrannt ist und wir leckere Oryx Steaks grillen können. Als Vorspeise gibt es für Andy eine Bratwurst und dann das Hauptgericht Oryx mit Kartoffeln und Salat, dazu ein Tafel Bier, ein Traum.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-027.jpg)

Inzwischen ist es dunkel geworden und die Venus ist schon lange am Himmel zu sehen. Auch weitere Sterne tauchen auf, darunter das Kreuz des Südens. Andy versucht Interval Aufnahmen zu machen, während wir das Geschirr abspülen. Wir löschen dann mal komplett unser Licht und geniessen das Sternenzelt samt Milchstrasse über uns. Es ist ein Traum hier oben, aber bald schon nimmt die Fülle der Sternen ab, denn der Mond geht im Osten hinter den Bergen auf und erleuchtet schon bald die Landschaft. Bei lauen Temperaturen sitzen wir auf dem Hügel geniessen den Scotch und fühlen uns wohl.

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Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Heike & Heimo am 05.01.2013, 13:52 Uhr
Habt Ihr noch einen Geheimtip, wie man die Sache mit dem Staub im Laderaum etwas eindämmen kann?

Wir haben damals für unsere Namibiareise beim Ikea diese großen Trageeinkaufstaschen mit Reisverschluss gekauft. Die waren wirklich Goldes wert und kein einziges Staubkorn hat seinen Weg ins Innere gefunden. Abends Taschen raus, einmal kurz den Staub abgeklopft und das wars. Jeder hat eine für seine Kleidung bekommen, da ständiges Koffer aus- und einräumen umständlich wäre. Je eine Tasche für Lebensmittel, Waschzeugs und diverse Kleinteile, außen mit wasserfestem Stift angeschrieben und so wusste man immer auf den ersten Blick, wo was drinnen ist.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Heike & Heimo am 05.01.2013, 13:53 Uhr
Ups  :oops:, fast hätt ich´s vergessen - klasse Fotos, das Mitreisen ist wirklich ein Genuss.

lg, Heike
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Biggi am 06.01.2013, 12:46 Uhr
Hi,

danke für den Tip!

Habt Ihr noch einen Geheimtip, wie man die Sache mit dem Staub im Laderaum etwas eindämmen kann?

Wir haben damals für unsere Namibiareise beim Ikea diese großen Trageeinkaufstaschen mit Reisverschluss gekauft. Die waren wirklich Goldes wert und kein einziges Staubkorn hat seinen Weg ins Innere gefunden. Abends Taschen raus, einmal kurz den Staub abgeklopft und das wars. Jeder hat eine für seine Kleidung bekommen, da ständiges Koffer aus- und einräumen umständlich wäre. Je eine Tasche für Lebensmittel, Waschzeugs und diverse Kleinteile, außen mit wasserfestem Stift angeschrieben und so wusste man immer auf den ersten Blick, wo was drinnen ist.

Ist übrigens ein schöner Bericht, bin gespannt auf die Fortsetzung.

Gruß Biggi
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 06.01.2013, 13:28 Uhr
Meine Namibia-Karte ist da und nun reise ich zusätzlich mit dem Finger auf der Landkarte mit!  :D
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: cleoxx am 06.01.2013, 15:05 Uhr
Hallo Andy,

super, dass Dein Bericht losgeht - ich bin schon eingesteigen und freue mich auf Namibia nach der Regenzeit (wir waren ja in der Regenzeit...) und Deine super Photos!!! Bin schon gespannt auf den nächsten Tag! Ganz besonders interessieren mich natürlich Eure Erfahrungen und Tips mit dem Dachzelt, vielleicht machen wir das ja in (etwas fernerer) Zukunft auch mal.

Grüßle
Elke
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 06.01.2013, 15:25 Uhr
Willkommen alle zugestiegenen, die Reise geht weiter und wir kommen schon zum ersten Highlight!


4. Tag
Montag, 9. April


Wir stehen bzw. wachen gegen halb sieben auf. Die Sonne erleuchtet schon die Ebene vor unserem Zelt, übrigens ist das aus dem Zelt ein erstklassiger Ausblick. Also krabbeln wir raus und tragen unsere Frühstücksutensilien auf den Hügel und beginnen den Tag mit einem Panoramafrühstück.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-030.jpg)

Das Dachzelt wird wieder eingeklappt und wir fahren zur Lodge runter. Dort empfängt uns Heidi, die Besitzerin und wir begleichen unsere Rechnung. Mit Heidi unterhalten wir uns noch ein wenig, da es uns schon interessiert, wie das Leben hier so ist und verabschieden uns bis zum nächsten Mal. Es hat uns hier und vor allem im Eagle Camp sehr gut gefallen, da wäre ein längerer Aufenthalt absolut toll.

Back on the road und der C14 erreichen wir Solitaire, was nichts weiter ist als eine Tankstelle und ein paar Häuser. Wir fahren vorbei, was ein Fehler ist, den wir später erst bemerken. Glücklicherweise gibt es noch die D1273 ein paar Kilometer hinter Solitaire, wo ein Wegweiser nach Sesriem steht. Die Strecke ist eigentlich ein Umweg; aber glücklicherweise haben wir uns nicht weit verfahren.

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Die C19 führt uns nun in den Namib Naukluft Park. Von der Piste aus sehen wir eine große Herde Springböcke und Gnus. Zwischen den Bergen liegt harmonisch immer wieder eine Ebene mit grünen und gelben Gräsern. Kurz vor Mittag erreichen wir dann Sesriem und fahren zunächst zum Tankstellenshop. Dort gibt’s einen Kaffee und wir sehen uns das Angebot an. Ein Beutel mit Brennholz wird mitgenommen und weiter geht es die paar Meter zum Parkeingang. Dort können wir uns auf der Toilette mal wieder die Hände mit Seife waschen und die sind wenn auch nur für kurze Zeit sauber.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-040.jpg)

An der, na ja in USA würde man Visitor- oder Ranger Station, bezahlen wir den Parkeintritt und bekommen Anweisungen wo unsere reservierte Campsite liegt und wie es mit den Öffnungs- und Schliessungszeiten abläuft. Dann fahren wir zu unserer Site 10, die sehr schön am Rande des Camps liegt. Ein großer Kameldornbaum steht in der Mitte der Site und spendet wunderbaren Schatten. Eine ringförmige Mauer rahmt die Site ein, es gibt Wasser, Strom und eine Feuerstelle. Ein schönes Plätzchen und ich bin positiv überrascht, denn so habe prima habe ich es mir nicht vorgestellt. Elke bereitet wieder einen leckeren gemischten Salat, dazu gibt es Brot mit Käse, Wurst und Olivenpaste. Wir wollen auch hier gleich mal unser Notebook laden, doch zuerst muss der gekaufte Adapter gefunden werden, denn alle Adapter die von zu Hause mitgebracht wurden, passen nicht. Nun ist das mit dem Finden von bestimmten Gegenständen immer noch nicht so einfach. Also räumt Andy das komplette Auto aus, auf der Suche nach dem Stromadapter und findet ihn dann zum Schluss neben dem Kühlschrank. Hauptsache er ist nun da passt und das Notebook bekommt "Saft".

Wir machen gemütlich Mittag und lassen die Zeit im Schatten vergehen, eine Hängematte wäre jetzt ein nützliches Utensil, aber leider haben wir so was nicht. Um 3 wollen wir wieder aufbrechen und Andy zieht gerade nochmal den Kühlschrank aus dem Auto und will was Kühles zu trinken holen, da hauts auch schon wieder die Sicherung raus. Langsam gehen die Sicherungen aus, da wir gar nicht soviel von Hester bekommen haben. Glücklicherweise haben wir selbst ein paar dabei. Die Ursache ist auch gleich sichtbar, denn das Pluskabel hat eine nicht isolierte Stelle und es gab wohl einen Kurzen. Die ganze Elektrik vom Kühlschrank ist sowieso eine Krankheit, alles sehr improvisiert, aber nicht ordentlich gemacht, man muss bei jeder Bewegung des Kühlschranks aufpassen den 220V Stecker nicht abzureißen und der 12V Anschluss ist eben auch nicht gut gelöst. So isolieren wir das Kabel mit Tape und stecken eine andere Sicherung rein, schon brummt die Kiste wieder.

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Es geht nun auf der Strasse in Richtung Sossusvlei, es ist eine geteerte Straße, was doch überrascht. Na ganz so überrascht bin ich doch nicht, habe ich doch gerade im Reiseführer gelesen, dass die Straße in 2000 geteert wurde, aber schon bald mit Schlaglöchern übersät war und ein kleiner Streit mit dem Strassenbauministerium darüber entbrannt ist. Seit 2005 ist die Straße in die Hand des Ministeriums übergegangen, wurde erneut geteert und es lässt sich nun prima darauf fahren.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-045.jpg)

Es geht durch ein sehr breites grünes Tal, zu beiden Seiten zeigen sich nun rote große Sanddünen, die zu Beginn noch mit Pflanzen bewachsen sind. Im weiteren Verlauf sind es dann reine Sanddünen ohne Bewuchs. Als wir nach etlichen Stops, es gab viele Springböcke und Oryx zu sehen, an der Düne 45 angekommen sind,  können wir gar nicht glauben, dass nur 2 Autos dort stehen. Wir beginnen sogleich den Aufstieg, der am Anfang doch etwas steil und anstrengend ist. Es weht auch eine starke warme Brise, die den Sand bodennah ständig verweht. Mit Crocks und "Aldiletten" lässt es sich aber ganz gut auf dem Sand laufen und wenn man die erste Etappe hinter sich hat und es flacher wird, dann lässt es sich einfacher gehen. Auf der Düne gibt es zahlreich große schwarze Käfer, die sich immer wieder erneut in den Sand eingraben und ab und an sieht man auch einen dieser weißen Geckos. Dass es von hier oben grandiose Blicke ins Tal und auf die weiteren Dünen hat sieht man an den Bildern. Wir gehen nicht die komplette Düne hoch, die zieht sich nämlich noch ganz schön in die Länge und es geht noch höher hinauf. Es sind aber immerhin 110 Höhenmeter, die wir zurückgelegt haben. Zurück am Fusse machen wir noch ein paar schöne Bilder mit der untergehenden Sonne und finden schöne runde Steine, die prima für eine Hot-Stone-Massage geeignet sind.

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Die Rückfahrt ist im letzten Licht, was die Ostseite des Tales in ein buntes und fotogenes Licht  tauchen lässt. Auch eine große Herde Oryx stellt sich noch in Pose und wir halten immer wieder für Fotos.

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Das Tor erreichen wir noch rechtzeitig vor der Schliessung, es ist allerdings schon dunkel. Am Camp machen wir uns sofort an den Zeltauf- und Innenausbau, was nun schon viel schneller gelingt und Elke kümmert sich schon mal ums Essen, während Andy wieder ein Feuer entzündet und dann die Duschen inspiziert. Es gibt dann wieder ein sehr gutes Abendessen, mit Bratwurst, leckeren Springbock Steaks, gebratene Zucchini und Salat. Dazu wieder ein Bier und als Abschluss den Scotch. Die Wecker werden für morgen gestellt und um halb zehn ist Zapfenstreich, denn morgen geht es früh raus.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 06.01.2013, 17:01 Uhr
Na, da hat der Gecko dir doch mal zugewunken, oder?  :lol:

Ich fand damals schon die Dune de Pyla bei Arcachon (Frankreich) schon nicht ohne und da gab es Bretter im Sand, die den Anstieg ein wenig erleichterten...  :oops: Habe also vollstes Verständnis, wenn jemand nicht die ganze Düne 45 hinaufklettert - schon gar nicht bei Wahnsinnshitze!
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 06.01.2013, 17:33 Uhr
Ja aber wohl unfreiwillig, denn der Sand ist für den Gecko auch zu heiß, deshalb geht der so seltsam.
Die Düne in Frankreich hat mir auch schon immer gefallen, aber die Dünen in der Namib sind schon der Hammer und viel schöner.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 07.01.2013, 08:02 Uhr

5. Tag
Dienstag, 10. April


Beide Wecker klingeln um 4 Uhr. Die Nacht ist um, obwohl es noch stockfinster ist, wobei stockfinster ist es gar nicht, der Mond leuchtet so hell, dass man gar keine Taschenlampe braucht. Also raus aus der Poftüte. Aus der Thermosflasche werden rasch zwei Kaffees aufgegossen und die vorbereiteten Müslis können auch sofort gegessen werden. Dann räumen wir alles zusammen, klappen das Zelt ein und ziehen die Plane drüber. Um 10 vor 5 verlassen wir den Campingplatz und stellen uns in die wartende Wagenreihe vorm zweiten Tor. Heute braucht der Wärter unsere ganzen Daten nicht mehr in sein Buch eintragen, da wir gestern ja schon im Park waren und können sofort durchstarten.

Zunächst fahren wir hinter einem PKW mit 70 hinterher, als wir aber mehrfach überholt werden, schließe ich mich dem an und überhole auch den PKW. Erlaubt sind auf der ganzen Strecke 60, aber da halten sich nur wenige dran. Der Wagen vor mir fährt sicherlich 100, ich belasse es bei 90. Die Strecke zieht sich und langsam dämmert es auch, nicht im Geiste sondern im Osten. Nach gut einer halben Stunde sind wir wieder bei Düne 45 und dann bald am 2x4 Parkplatz. Dort wird rasch der 4H Gang eingelegt und schwuppdiwupp geht es weiter durch tiefen Sand. Die Fahrspur ist stellenweise so tief, dass man nur im 1. Gang und ordentlich Drehzahl durchkommt. Wir überholen sogar das Fahrzeug wieder das uns ganz am Anfang der Straße überholt hat und lange außer Sichtweite war.

Am Deadvlei wären wir fast vorbeigeschossen hätte Elke nicht das Schild gesehen. Ich war so versessen, dem vorausfahrendem Fahrzeug zu folgen und überrascht, dass wir schon am Ziel sind. Alle nachfolgenden Fahrzeuge fahren ebenfalls weiter.  Wir bleiben hier, packen den Rucksack mit Foto, Zubehör und Stativ und marschieren los. Eine Wegmarkierung finden wir nicht, wir laufen zunächst den vielen Spuren im Sand hinterher. Das Garmin zeigt jedoch in eine andere Richtung und so verlassen wir uns lieber darauf und als wir über eine Düne steigen, sehen wir das Deadvlei vor uns liegen.

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Wir sind rechtzeitig da, alles ist noch komplett im Schatten. Etwas abseits ist ein kleineres Vlei und dort wird die Sonne die Düne hinterhalb wohl als erstes beleuchten, deshalb beginne ich hier mit den Aufnahmen. Elke schicke ich derweil schon mal ins Deadvlei.

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Als die Sonne sich auf der westlichen Düne abzeichnet, begebe auch ich mich ins Deadvlei und welch Wunder wir sind immer noch alleine dort und werden es auch bleiben. Schon etwas seltsam, denn wir haben hier mit vielen anderen Fotografen gerechnet. Nun durchstreifen wir das Vlei, das schon sehr an die Racetrack Playa im Death Valley erinnert. Die Steine sind hier durch 500-900 Jahre alten Kameldornbäume ausgetauscht und geben ein gutes Motiv. Wir experimentieren beide mit den Einstellungen und lassen den Verschluss glühen.

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Es ziehen immer wieder Sandverwehungen durchs Tal und so bekommen wir einiges an Sand ab. Die ganze Szenerie ist einfach ein Traum und es ist unglaublich alleine hier zu sein und das zu genießen. Später kommen dann ein paar Leute, die bleiben auf der Düne stehen und gehen auch bald wieder, nur ein Paar wagt sich an den Anfang herab, aber die sind weit weg. Auf der großen Düne im Osten hingegen sehen wir etliche Leute hoch oben laufen. Von dort hat man sicherlich auch einen guten Blick, aber Details sind natürlich von da nicht mehr zu erkennen.

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Als die Sonne das ganze Tal ausleuchtet, gehen wir, aber nicht auf dem Weg den wir gekommen sind, sondern dem Flusslauf entlang. Wir kommen in ein stark ausgewaschenes Gebiet, das eher an die Coyote Buttes in Utah erinnert, wenn es denn Sandstein wäre. Bizarre Formen hat hier die letzte Flut zurück gelassen und über zwei Dünen gehen wir zurück zum Parkplatz. Die ganze Dünenlandschaft ist für uns wirklich ein Highlight, es gefällt uns ausgesprochen gut hier.

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Am Parkplatz gibt es erst was zu trinken, dann cremen wir uns ein und beratschlagen wie es weiter gehen soll. Ganze Massen steigen jetzt die Düne am Deadvlei hinauf und es weht ein stetiger Wind der natürlich auch Sand mit sich trägt. Wir entscheiden nicht auf die Düne zu steigen und fahren bis ans Ende der Strasse zum Sossusvlei. Der Weg, den wir dort sehen, geht auch auf eine Düne und es stürmt hier hinten noch mehr, was uns nicht behagt. Also fahren wir langsam durch den Sand zurück und wollen zunächst zum Canyon fahren.

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Da wir auf der Fahrt aber beide sehr müde werden, verschieben wir das und halten dann zunächst mal am Parkeingang. Hier kann man sich die Hände und die Sonnenbrille waschen. Dann fahren wir rüber zu dem kleinen Shop an der Tankstelle, Elke wollte einen Kaffee, aber heute funktioniert der Automat dort nicht, also kein Kaffee. Andy genehmigt sich ein Stieleis und wir sitzen noch eine Weile auf der schattigen Veranda. Nächstes Ziel ist die Bar am Parkeingang, dort gibt es Kaffee für Elke den wir im Schatten vor dem Haus trinken.

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Von dort fahren wir zur Campsite und ruhen uns aus, betrachten schon mal die vielen tollen Bilder und schreiben gleich auch den Bericht. Um 12 gibt es dann Mittagessen, gefolgt von einem kurzen Mittagsnickerchen. Dann wollen wir uns im Pool etwas abkühlen, was auch gut gelingt. Zwei kleine Mädchen mit ganz dunkler Hautfarbe, spitzeln über die Mauer und sind wohl ganz neidisch auf das kühle Nass. Es ist ihnen wohl verboten, den Bereich zu betreten. Überhaupt sind alle Weißen Gäste und die Farbigen die Angestellten, mir ist zumindest noch nichts anderes Aufgefallen.

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Nachdem wir wieder trocken sind, das geht auch ohne Handtuch in Windeseile, entschließen wir uns mit dem angefangenen Tag noch was zu unternehmen und fahren zum Sesriem Canyon. Das ist nicht wirklich weit weg und viel los ist dort auch nicht. Der Tsauchab River hat dort einen Canyon in das Konglomerat gegraben und es ist sogar Wasser drin. Wir steigen ab und nach 2 Biegungen sind wir 30 m nach unten gestiegen und stehen vorm Wasser und können nicht weiter. Es ist zwar ganz schön hier unten und auch kühl, aber weiter geht es nur mit schwimmen und ob da Krokodile drin sind wissen wir nicht. Also steigen wir wieder raus und fahren zur Elim Düne. Das ist die allererste Düne und man kann auch direkt an den Fuß ran fahren und parken.

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Wir sind alleine hier und beginnen langsam den Aufstieg, die Düne ist auch mit hohen Gräsern bewachsen, was ganz gute Fotomotive abgibt. Es ist anstrengend aber wir gehen doch Stück für Stück höher um dann am Ende oben anzukommen und die Aussicht zu genießen. Bis "Torschluss" haben wir noch jede Menge Zeit und warten auf den Sonnenuntergang. Es  kommen sogar noch ein paar junge Leute schanufend nach oben, aber der Sunset ist nicht wirklich berauschend.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-105.jpg)

Es hätte sogar schöne Wolken, aber eine verfärbung gibt es heute auch nicht. Also gehen wir nach Sonnenuntergang schnell runter und fahren zum Campingplatz.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-106.jpg)

Dort wird ein Feuer entzündet, ein Bier geöffnet, der iPod und der Kameraakku wollen geladen werden, allerdings funktioniert irgendwas mit dem mitgebrachten Verlängerungskabel nicht, oder der Adapter funktioniert nur auf einem Ausgang. Nach dem Essen gehen wir duschen und richten für morgen Früh wieder alles her, bzw. räumen auf.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 07.01.2013, 08:31 Uhr
Das Dead Vlei wäre für mich sicher einers der Top Highlights. Und deine Fotos sind super-spitzenmäßig! Danke, dass ihr für diese Aufnahmen so früh aus dem Zelt geklettert seid!
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Wilder Löwe am 07.01.2013, 08:48 Uhr
Da hat sich das frühe Aufstehen ja wirklich gelohnt, spitzenmäßige Aufnahmen. Den Sonnenuntergang finde ich übrigens durchaus sehr schön, das Bild mit den Gräsern im Vordergrund sieht aus wie eine Postkarte.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 07.01.2013, 09:19 Uhr
Danke für das Lob!

Ja das frühe Aufstehen ist schon schwer, aber man wird wirklich entlohnt mit besonderen Augenblicken. Wir werden auch weiterhin an manchen Tagen früh aufstehen, was jedes Mal eine große Überwindung ist.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 08.01.2013, 07:56 Uhr
6. Tag
Mittwoch, 11. April


Wieder um 4 Uhr klingelt die Uhr, es ist dunkel und gleiche Prozedur wie gestern. Wir verlassen um kurz vor 5 Uhr den Campingplatz, dieses Mal ohne was zurückzulassen. The Race is on the Run, 69 km zum Sossusvlei. Wie überholen wieder etliche Fahrzeuge und sind rechtzeitig vor Sonnenaufgang am Sossusvlei Parkplatz und packen unsere vorbereitete Ausrüstung und ziehen los in Richtung Düne. Im Vlei selber steht Wasser, was schon unglaublich ist.

Gar nicht so weit weg vom Fuß der Düne steht eine Gruppe und wartet dort auf den Sonnenaufgang. Als wir bei denen sind, werden wir gefragt, ob wir kurz warten können, damit sie ein Bild von der Windkante machen können. Na klar können wir warten, als die aber gar kein Bild machen werden wir und ein anderes deutsches Paar etwas ungehalten, denn wir wollen da jetzt hoch. Die Gruppe möchte ein Bild von der Kante bei Sonnenaufgang machen, das dauert aber noch und ich möchte den Sonnenaufgang gerne von oben sehen, also sage ich sie können jetzt ein Bild machen oder eben nicht. Also laufe ich weiter, denn ich bin nicht umsonst um 4 Uhr aufgestanden um hinter einer Gruppe Deutscher zu warten, die vor einem Motiv stehen, das für mich keines ist. Die Kante hat übrigens keine schöne natürliche Linie, da noch die Fußstapfen von gestern zu sehen sind.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-109.jpg)

Der Aufstieg ist anstrengend und meine Kehle ist nach ein paar Atemzügen ausgetrocknet, das Wasser, das sich im Rucksack befindet bleibt aber aus Zeitgründen ertst mal dort. Wir haben es nun endlich geschafft und sind ganz oben, die Aussicht ist schon grandios, aber die Fotomotive sind im Deadvlei schöner. Wir fotografen natürlich und steigen dann langsam wieder ab.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-111.jpg)

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-113.jpg)

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Am Auto zurück leeren wir erstmal unsere Schuhe und fahren dann zum Deadvlei Parkplatz. Auf der Düne eben konnte man ein großes Vlei neben dem Deadvlei sehen und da wollen wir nun hin. Die Ebene ist ebenfalls mit Wasser gefüllt und da der Wind uns entgegen bläst sieht es aus als würde eine Flut auf uns zu laufen.

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Wir gehen am Ufer entlang bis hinter. Dort sind Fußspuren auf eine Düne die nicht sehr hoch ist. Dort oben angekommen, treffen wir auf eine französische Familie und wir machen gegenseitig Fotos von uns. Der Blick auf die andere Seite gibt eine ganz kleines Vlei frei, also muss das Dead Flei hinter der noch viel höheren Düne liegen.

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(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-123.jpg)

Wir entschließen uns dort hinauf zu steigen, was bei der Steigung, der Länge, der Sonne und dem Wind nicht einfach ist. Aber nach etlichen Pausen haben wir die noch unbetapste Düne erklommen und haben einen schönen Blick ins Deadvlei. Dort tummeln sich einige Leute heute und wir gehen langsam  am Dünenkamm weiter und diesen dann auch schließlich hinab ins Tal. Wieder müssen die Schuhe und Socken vom Sand befreit werden und am Auto gibt es erst mal ein kühles Sprite.

Die Rückfahrt nach Sesriem ist dann ohne Zwischenhalt. Am Parkeing gehen wir wieder in die Toiletten und waschen Hände, Gesicht und Brille vom Sand. Dann genehmigen wir uns eine Cola und Kaffee. An der Tanke außerhalb tanken wir mal voll und holen uns dort noch mal eine Cola und essen einen Apfel und Chips dazu. Nachdem die Karte und das nächste Ziel einstudiert sind, verlassen wir Sesriem in Richtung Süden.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-126.jpg)

Die Strecke zieht sich und wir werden müde. Bäume gibt es hier nur selten und so nutzen wir einen für eine halbe Stunde Schlaf im Schatten. Dann fahren wir noch eine halbe Stunde und legen wiederum im Schatten eines Baumes unser Mittagspause ein. Es gibt wieder einen leckeren Salat mit Feta, der allerdings gar nicht nach Feta schmeckt. Wenn wunderts, wenn der Käse aus Kuhmilch gemacht wurde. Die weitere Strecke zieht sich wieder und die Landschaft durch die wir fahren ist abwechslungsreich mit grünen Wiesen und bunten Bergen, schon sehr fotogen. Ab und zu fahren wir an einer Farm vorbei, Verkehr ist kaum.

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Nach 4 Uhr erreichen wir endlich die Zufahrt zur Koiimasis Farm, bis zum Ziel sind es aber noch gute 20 km die es auf einem schmalen Weg bergauf in die Tirasberge geht. Es müssen auch etliche Farmtore geöffnet und wieder geschlossen werden, bis wir die Farm erreichen.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-132.jpg)

Wir werden freundlich begrüßt und kaufen noch Oryx Steak aus eigener Schlachtung und fahren dann zu unserer Campsite. Diese ist wieder mit viel Liebe zum Detail angelegt und befindet sich mitten in einem Felsental. Die Sonne ist zwar hier schon hinter dem Berg, aber wir richten uns langsam unter den Blicken einiger Klippschliefer unser Lager ein, entzünden ein Feuer und gehen erst mal duschen.

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Dann gibt es einen schönen Sonnenuntergang mit gefärbten Wolken zu bestaunen und wir grillen leckere Oryx Steaks, dazu macht Elke wieder einen tollen Salat. Nach dem Essen werden die Bilder geladen und Bericht geschrieben. Morgen soll es nicht ganz so früh wie die letzten Tage raus gehen, aber es gibt ein Programm, das noch nicht in Gänze geplant werden kann, genauso wie die nächste Übernachtung. Zum Schluss des Tages gibt es natürlich wieder einen Dalmore, Gute Nacht.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 08.01.2013, 08:48 Uhr
Ich weiß gar nichts zu schreiben außer vielleicht ein sehnsüchtiges "Seufz!"
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Schmihei am 08.01.2013, 15:27 Uhr
6. Tag
Mittwoch, 11. April



Der Aufstieg ist anstrengend und meine Kehle ist nach ein paar Atemzügen ausgetrocknet, das Wasser, das sich im Rucksack befindet bleibt aber aus Zeitgründen ertst mal dort. Wir haben es nun endlich geschafft und sind ganz oben, die Aussicht ist schon grandios, aber die Fotomotive sind im Deadvlei schöner. Wir fotografen natürlich und steigen dann langsam wieder ab.


Hallo Andy,

schöner Bericht über die Dünen. Da werden Erinnerungen wach. Wir waren im August/September 2009 in Namibia. Ihr hattet ja Glück, dass bei den Dünen Wasser stand, tolles Fotomotiv - dafür war's bei Euch eben windig. Schade, dass Ihr nicht auf die Big Daddy Düne gehen konntet, denn da habt Ihr echt was verpasst. Von oben gibt's grandiose Ausblicke. Im Deadvlei hast Du durch die vertrockneten Kameldornbäume wirklich wunderbare Fotomotive, aber der Blick von der Düne bei Sossusvlei ist auch nicht schlecht. Schade, dass ihr morgens dort gewesen seid. Spät Nachmittags ist das Licht zum Fotographieren dort perfekt, mir hat's ebenfalls super gefallen. Schau mal hier sind meine Fotos von den Dünen, speziell auch vom Aufstieg auf den Big Daddy und die Umgebung von oben: http://www.namibia-forum.ch/community/photos/album.html?albumid=11343&userid=7380
Ihr hattet wirklich enorm viel Wasser - bei uns stand im Sesriem Canyon gerade mal so eine Pfütze, dass man da prima wandern konnte. (Wenn Du auf Fotos klickst, kannst Du auch den Ordner vom Sesriem Canyon finden). So unterschiedlich sind die Jahreszeiten. Ich beneide Euch ja um das viele Grün, bei uns war alles ausgedörrt.

LG Heidi
-
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 09.01.2013, 08:05 Uhr
Danke Heidi,

ja man kann nicht überall gleichzeitig sein, klar ist es am Abend auch immer schön in den Dünen.



7. Tag
Donnerstag, 12. April


Die Nacht war nicht so gut, zum einen war es sehr warm, man brauchte sich nicht zudecken, das war aber nicht das Problem. Die Windböen, die immer wieder durch das Tal zogen rüttelten so stark am Zelt, das nur auf der Fronstseite aufgespannt war, dass wir ständig aufwachten. So ging das die ganze Nacht und an einen erholsamen Schlaf war nicht zu denken. Als es um kurz vor sechs hell wird, stiegen wir auch aus den Schlafsäcken, die man bis zum Morgen nicht schließen musste und beginnen den Tag.

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Natürlich mit Kaffee, der sofort, quasi wörtlich Instant jeden Morgen bereit steht . Wir füllen jeden Abend die Isolierflasche mit heißem Wasser und haben am Morgen sofort Kaffee, das hilft. Dann gibt es heute auch mal wieder ein volles Frühstück, will heißen Müsli, das am Abend zuvor schon hergerichtet wurde mit Joghurt und danach Marmalde- und Honigbrote. So kann der Tag gemütlich beginnen und man vertrödelt nicht viel Zeit.

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Nachdem alles wieder eingpackt ist, verlassen wir den schönen Platz und fahren in der Morgensonne von der Hochebene wieder hinab ins Tal. Elke muss dabei wieder alle Farmtore öffnen und schließen. Einmal ist eine riesengroße Herde mit Springböcken vor uns und die nehmen nun alle Reißaus über die Strasse hinweg, die meisten springen über den Weg und das nur ein paar Meter vorm Auto, was für ein Anblick.

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Auf der D707 geht es weiter nach Süden und der Zustand ist anfangs so gut, dass man meint auf Teer zu fahren. Das ändert sich aber bald, da tiefe Auswaschungen die Strasse arg demoliert haben. Wie wir später erfahren hat es vor einer Woche ungewöhnlich viel geregnet, so dass etliche Straßenschäden entstanden sind und auch die Bahnlinie bei Aus hat es unterspült und weggerissen.

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Bis wir allerdings nach Aus kommen sind es noch einige Kilometer, die durch eine sehr schöne Landschaft führen. Vor Aus kommen wir dann endlich wieder auf eine richtige Teerstraße, die dazu noch neu ist. Bis Lüderitz sind es noch 125 km, die aber durch eintönige Wüste führen. Der Sand hat die Farbe von rot in beige gewchselt, ansonsten gibt es nicht viel interessantes zu sehen.

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Als wir die Ghosttown Kohlmannskuppe erreichen, biegen wir links ab und bezahlen den Eintritt. Um elf ist eine Führung und wir haben gerade noch Zeit, den kleinen Shop samt Ausstellung anzusehen und ungefasste aber geschliffene Diamanten gäbe es hier zu kaufen. Hier wurden und werden noch Diamanten gefunden, das hat den Ort überhaupt entstehen lassen. Die Gebäude sind, nachdem der letzte Bewohner in den 50er Jahren abgezogen ist, dem Verfall, bzw. der Wüste preisgegeben. Einige Gebäude wurden und werden noch renoviert, das Zentrum der ehemaligen Stadt bildet das Kasino mit Turnhalle.

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Da außer uns nur ein weiteres deutsches Paar bei der Führung anwesend ist, haben wir quasi eine Privatführung. Es gibt immer eine Führung in englischer und deutscher Sprache sowie in afrikaans. Unser Führer ist ein junger Mann aus Südafrika, der mit starkem holländischen Akzent sehr gut deutsch spricht. Er studiert noch Musik und möchte Sänger werden. In der ehemaligen Turn- und Festhalle spielt er uns auf dem Klavier erst mal das Südwester Lied vor und singt dazu. Dann gehen wir recht schnell durch die einzelnen Gebäude wie, Krankenhaus, Kaufladen und das Haus des Kaufladenbesitzers, Bäckerei, Eisherstellung und Schlachterei.

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In Kohlmannskuppe war das Wasser das kostbarste Gut, Lüderitz hat keine eigenen Wasservorkommen, so musste man Wasser von Aus herbeischaffen, was nicht reichte und zusätzlich kam einmal im Monat ein Tankschiff aus Südafrika in Lüderitz Bucht an. Jeder Einwohner hat täglich kostenfrei 20 Liter Wasser bekommen, dazu 5 Brötchen und einen Block Eis. Der Ort war sehr wohlhabend, das sieht man auch in den Häusern, es gibt keine Wand die einfach nur weiß gewesen war. Jedes Zimmer hat eine andere Farbe, die Räume sind sehr hoch und es gibt immer eine Bordüre unterhalb der Decke, in den besten Häusern gab es sogar Tapeten. Die Architektur der Häuser ist manchmal sehr ungewöhnlich, zumindest für unsere Verhältnisse. Es gab einen Architekten, der ein eigenes großes Haus bewohnte. Außergewöhnlich finde ich auch die sehr zahlreichen Elektroinstallationen, es gibt viele Steckdosen und Leitungen für Lampen, das würde ich in so alten Häusern nicht vermuten.

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Solange Fensterscheiben noch intakt sind, ist auch das Haus in gutem Zustand, aber sobald eine Tür oder Fenster kaputt oder offen ist, dringt die Wüste ins Haus und es türmen sich Sandberge in den Zimmern, das ist manchmal schon sehr skuril, denn durch die hohen Räume kann man zwar in den Zimmern stehen, aber durch die Türe muss man sich bücken. Alles in allem ein lohnendes Ziel und es gäbe sicherlich noch viel hier zu entdecken und zu erfahren. Wir haben heute leider nicht die Zeit und wollen noch nach Lüderitz Bucht um einige Einkäufe zu erledigen und eine Bleibe finden.

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Lüderitz ist keine große Stadt, so findet man relativ schnell die gesuchten Geschäfte. Zunächst schauen wir bei Cymot rein und kaufen Sicherungen fürs Auto und eine Kartusche Campingaz. Dann holt Elke auf der Post Briefmarken und im Spar Markt, der wohl gerade irgendwie umgebaut wird, kaufen wir Lebensmittel. Da wir dort nicht alles bekommen, fahren wir noch zum OK Markt und erhalten dort das Gesuchte. Fleisch zum Grillen nehmen wir natürlich auch wieder mit, das muss aber an der Metzgereitheke bestellt werden. Es gibt nur noch Gamsbock, also probieren wir halt das mal aus. Bis wir das allerdings bekommen dauert es etwas, da es erst noch geschnitten werden muss. Der Preis ist dafür   sehr günstig, wir zahlen für 1,5 kg nur ca. 60 N$, dazu nehmen wir noch Rinderfiltes mit die auch super günstig sind. Der Ort scheint auch nicht gefährlich zu sein, da es keine Parkplatzwächter gibt.

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Nachdem alles gekauft ist, wissen wir nicht genau auf welchen Campingplatz wir fahren sollen, auf Shark Island, das am Hafen liegt oder zum Diaz Point an den Leuchtturm. Da es bis auf Shark Island nicht weit ist, schauen wir uns den Platz  an und bleiben auch da. Es soll in Lüderitz oft ein starker Wind wehen, was zum Zelten nicht so optimal ist, jetzt ist es jedoch ganz angenehm, obwohl es merklich kühler und auch feuchter ist. Vor der Küste liegt ein großes Schiff vor Anker. Es handelt sich möglicherweise um Bohrungen die da gemacht werden und dazu hört man einen Dieselmotor bis hierher, das stört ein wenig, aber Elke meint, wenn das Geräusch gleichmässig ist, dann macht das nichts. Also stellen wir auf dem Felsenhügel unser Camp auf und die üblichen Arbeiten werden dafür erledigt. Strom gibt es auch, so können wir den Kühlschrank, der jetzt mit viel Kühlgut bestückt ist und dauernd am laufen ist, an den Strom anschliesen und auch das Notebook laden.

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Zum Essen gibt es heute ein kleines Stück Oryx und zwei Rinderfilets mit einer Gemüspfanne und Brot dazu. Das Fleisch schmeckt hervorragend und ist butterzart, was angesichts des Preises noch mehr gelobt werden muss. Ich glaube das werden wir in Deutschland arg vermissen. Bei Licht der Gaslampe schreiben wir noch den Bericht und schauen uns die heutigen Bilder an. Andy geht dann noch zum duschen und Elke macht später den Abwasch.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 10.01.2013, 07:50 Uhr
8. Tag
Freitag, 13. April


Die Nacht auf Shark Island war doch recht unruhig. Zum einen hörte man ständig Motorenlärm aus dem Hafenbereich, zum anderen gab es immer wieder Windböen, die am Zelt rüttelten. Dazu war es am Anfang etwas kühl und später musste man dann aus dem Schlafsack wieder raus, da es zu warm war. Um halb zwölf ist Andy nochmal raus, da der Wind so stark war, dass er wohl alles was noch draußen stand, mitgenommen hätte. Es blitzte auch ständig um uns herum, aber geregnet hat es nicht.

Das ist typisch Afrika. Der Chef sagt, "füll mal die Urinsteine nach" und prompt ist das Urinal auch randvoll damit. :)

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Aufstehen ist heute erst um halb acht, die Sonne steht schon am Himmel und es sieht ganz ordentlich aus, kein Nebel. Wir frühstücken gemütlich in der Sonne am Meer und räumen dann zusammen. Der hintere linke Reifen hat etwas wenig Luft, das werden wir später mal checken. Wir sehen uns noch auf dem Weg das Lüderitz Denkmal an, ist aber nicht so berauschend.

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Wir fahren hoch zur Felsenkirche, leider zu. Von den Straßen und Häusern machen wir noch ein paar Fotos und lassen an der Shell den Reifendruck checken. Im OK Supermarkt kauft Elke noch ein paar Kleinigkeiten ein und wir laufen die Bismarkstraße mal hoch bis zum ehemaligen Bahnhof und wieder zum Auto zurück. Das war es dann auch schon mit Lüderitz.

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Auf dem Rückweg durch die Namib Wüste haben wir bei Garub gehalten, hier gibt es wilde Pferde und tatsächlich haben wir sie gesehen.

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Ein gutes Stück hinter Aus haben wir an einer Rest Area Mittag gemacht. Kure Zeit später kamen drei Autos von Hester mit Rentnerpaaren und wir haben uns ein wenig über unsere Reiseverläufe unterhalten.

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Die Strecke zieht sich, da die Landschaft auch sehr eintönig ist. Auch ist es ständig bewölkt und es sieht nach Regen aus, es gab auch mal ein paar wenige Tropfen. Vor Keetmanshoop könnte man meinen man fährt durch die Wüste Colorados oder Utah. Gelbes Gras, ab und zu mal ein grüner Busch und Bergzüge am Horizont und links neben der Strasse der Six Shooter Peak.

Keetmanshoop ist eine größere Stadt. Wir haben gleich am Ortsanfang an einem Supermarkt gehalten und Elke ist rein, nach Tomaten schauen. Mich hat ein Einheimischer angesprochen und wollte Geld, da er ausgeraubt worden sei und hier auch fremd.

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Bis zum Köcherbaumwald, unser Tagesziel, ist es nicht mehr weit und an der Farm werden gleich die Geparden gefüttert. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen und suchen uns schnell einen Stellplatz. Beim Haupthaus im Gehege sind 4 Geparden zu sehen, die einen schon mal durch den Zaun anfauchen. Als alle ein gutes Stück Zebrafleisch bekommen haben, darf man auch ins Gehege gehen. Von den übrigen Gästen trauen nur wir uns das zu und man darf die Tiere auch am Kopf streicheln. Jetzt sind sie total aufs Fressen fixiert und es interesiert die Tiere nicht, dass Menschen im Gehege sind. Als das Fleisch verputzt ist, mache ich mir dann zwar etwas Sorgen, dass sie noch mehr wollen, aber nachdem die Besitzerin keine Anstalten macht zu gehen, sind auch wir noch geblieben, eher eregte ein kleiner Hund die Begierde eines Geparden als wir.

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Nachdem die Fütterung - für uns ein wirklich tolles Erlebnis und hier kostenlos - vorbei ist, gehen wir bei bereits schwindendem Tageslicht in den Köcherbaumwald. Da es immer noch stark bewölkt ist, haben wir nicht mit guten Fotos gerechnet, aber es hat zum Sonnenuntergang noch mal etwas aufgerissen und einen kleinen Regenbogen gibt es auch. Die Landschaft mit den markanten Agavenbäumen und den roten Felsen ist schon was Besonderes und sehr fotogen. Wir fotografieren jede Menge und bleiben bis Sonnenuntergang.

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Hinterher geht es an den Zeltaufbau, Feuer machen, was heute etwas schwierig war, da ich zu wenig Kleinholz gemacht habe und dann geht das Feuer auch schnell wieder aus. Letztendlich gibt es aber doch noch eine gute Glut und Elke hat Kartoffeln gekocht und wieder eine leckere Gemüsepfanne zubereitet. Gegrillt wird heute nochmal Rinderfilet, das wieder ein Gaumenschmaus ist. Es blitzt ständig um uns herum, dennoch sind etliche Sterne zu sehen und ab und zu kommt auch wieder Wind auf. Wir haben das naheliegende Waschhaus ganz für uns allein, duschen noch gemütlich und zum Abschluss des Tages gibt es wie immer einen guten Schluck vom 15 jährigen Scotch.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 10.01.2013, 19:35 Uhr
Würdest du Lüderitz als sehenswert einstufen? In bisherigen Reiseberichten habe ich immer was in der Art gelesen wie: "Einen Umweg würde ich dafür nicht machen".

Auf jeden Fall finde ich die Köcherbäume sehenswert. Und deine Bilder davon sind postkartenreif!  :D
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anne05 am 10.01.2013, 20:35 Uhr
Wow - tolle Fotos einer tollen Landschaft!
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Easy Going am 10.01.2013, 21:09 Uhr
Mich hat ein Einheimischer angesprochen und wollte Geld, da er ausgeraubt worden sei und hier auch fremd.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-182.jpg)
Sieht eigentlich ganz vertrauenserweckend aus - ich hätte ihm was gegeben.  :lol: :wink:
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Biggi am 10.01.2013, 21:48 Uhr
Hi,

deine Fotos sind sensationell. Bitte schreib schnell weiter!

Gruß Biggi
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 11.01.2013, 07:54 Uhr
Würdest du Lüderitz als sehenswert einstufen? In bisherigen Reiseberichten habe ich immer was in der Art gelesen wie: "Einen Umweg würde ich dafür nicht machen".

Auf jeden Fall finde ich die Köcherbäume sehenswert. Und deine Bilder davon sind postkartenreif!  :D

Also die Anfahrt ist schon weit und für Lüderitz nicht für jeden ein Muss. Zusammen mit Kolmannskuppe macht das Sinn. Ich würde sagen, für mich hat es sich gelohnt, ein zweites Mal würde ich da jetzt nicht mehr hin fahren. Wenn die Tage knapp sind kann man auch drauf verzichten.

Die Landschaft bei den Köcherbäumen finde ich auch schön. Danke.

@Horst
Also der Einheimische auf dem Bild fletscht ja auch schon die Zähne, verschwindet aber wenn man sich ihm nähert.  :D
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 11.01.2013, 08:16 Uhr
9. Tag
Samstag, 14. April


Es hat die ganze Nacht gestürmt und wir konnten wieder nicht durchschlafen. Es fiel irgendwann auch etwas Regen, so dass die Plane am Morgen noch nass war, auch hat es das Überzelt auf einer Seite los gerissen.

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Bei Sonnenaufgang stehen wir auf und frühstücken zwar in der Sonne, aber es weht immer noch ein kräftiger Wind. Gegen 8 verlassen wir die Farm und fahren weiter auf der C17 nach Koés. Am Giants Playground halten wir zwar kurz, entscheiden uns aber weiter zu fahren. Die Piste ist dann für ein paar Kilometer richtig matschig, da es hier wohl in der Nacht gut geregnet hat. Wir kommen ohne Probleme durch und dann wird die Strasse auch wieder trocken und gut zu befahren. Wir sehen eine Kobra die gerade über die Strasse will und sich total erschrocken aufrichtet, als sie unser Auto bemerkt. Wir wenden zwar gleich, sehen sie dann aber nur noch rasch im Gras verschwinden.

Koés ist ein kleiner Ort, es gibt eine Tankstelle, die wir anfahren, denn die Tanks sind fast leer. Wir müssen allerdings noch warten bis die Diesel Zapfsäule frei ist, derweil fahren wir wieder ums Gebäude rum und machen erst mal die Scheibe sauber. Es stehen überall Leute rum, die Tankstelle scheint der Treffpunkt des Ortes zu sein, auch wenn es nichts zu tun gibt, höchstens wenn mal Touristen kommen zum tanken wie wir. Als wir endlich unseren Diesel bekommen, gehen doch 107 Liter in die Tanks, der Betrag muss allerdings ausgerechnet werden, da die Anzeige an der Zapfsäule kaputt ist. Ich erhalte meinen Slip und ich fahre wieder auf die andere Seite der Tankstelle um Elke abzuholen. Die sollte im Shop nach Eis schauen, bringt aber keines mit, da die das Eis nicht verkaufen. Die Kühltruhe im Shop sieht furchtbar unappetitlich aus; also auch kein Problem, dass sie da nichts bekommen hat. Gegenüber hat es noch einen Supermarkt, dort erhalten wir unser Eis und fahren auch gleich weiter. Wir sehen neben der Strasse auch etliche Einachser von Eseln gezogen entlangfahren, die Menschen winken uns alle freundlich zu, ob sie es auch so meinen?

Wir nehmen dann die D511 und diese Piste ist wie eine Achterbahn. Die Landschaft hat sich von einer mit gelbem Gras bewachsenen Ebene in eine wellige grüne Landschaft gewandelt. Die Wellen bestehen aus roten Sanddünen, es stehen auch wieder viele Bäume hier. An der Kreuzung zur C15 machen wir Rast und verstauen unsere Vorräte mit dem Eis zusammen im Auto und hoffen an der Grenze keine Probleme zu bekommen.

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Nach nicht ganz einer Stunde sind wir an der Grenze zu Südafrika und müssen erst mal die Ausreise aus Namibia machen. Das heißt das selbe Formular, wie im Flieger auszufüllen und für das Auto nochmal einen kleinen Zettel. Diesen Zettel gibt man einem Grenzbeamten, der das dann wieder auf eine Liste einträgt und das Auto inspiziert. Er fragt nach Feuerholz und wirft einen flüchtigen Blick ins Auto, schon dürfen wir weiter. An der südafrikanischen Grenze sind wir zugleich auch in Mata-Mata und im KTP,  wenn man an diesem Tor auch wieder ausreist, dann braucht man keinen Pass und macht keine Einreise. Wir haben hier gesamt 3 Nächte reserviert und für heute sogar eine Doppelbuchung, da die Site in Mata-Mata erst später wieder frei war. Auch hier müssen wir zwei Formulare ausfüllen, die aber rein für den Park sind. Nachdem wir unser Permit erhalten haben, dürfen wir zu den Grenzbeamten, die das Auto etwas genauer untersuchen. Unter den Vordersitzen wird nachgesehen, in der Mittelkonsole und auch der Fotorucksack und unsere Reisetasche wird geöffnet. Die Ladefläche muss auch geöffnet werden, man schaut in den Kühlschrank, dort sind noch Reste von Käse, die aber nicht interessieren. Es wird nach Feuerholz und Wein gefragt, als ich beides verneine und sage dass ich nur Bier hätte, dürfen wir die Schranke passieren.

Im Shop direkt nach der Grenze kaufen wir den benötigten Stromadapter und Feuerholz. An den Reifen müsste jetzt die Luft auf 1,5 bar abgelassen werden, wir lassen sie aber auf normalem Druck, da wir ein grobes Offroad Profil haben und auch in Sossusvlei keinerlei Probleme hatten.

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Auf dem Campground, ein großer Sandplatz mit ein paar Bäumen, suchen wir uns eine Site. Wir fahren eh bald wieder und nehmen daher keine Site unter einem Baum, sondern eine direkt am Zaun, was sich noch als Fehler herausstellen wird. Nachdem wir einen Kaffee getrunken und uns etwas ausgeruht haben, brechen wir auf zu unserem ersten Game Drive. Dazu muss man an der Rezeption wieder sein Permit abholen und darf damit in den Park. Sehen will das am Gate aber keiner.

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Die Straße ist eine ganz normale Dirtroad, wie wir sie die ganze Zeit schon gefahren sind und bedarf keinesfalls niedrigerem Luftdruck in den Reifen. Es gibt zwar ein paar 4x4 Sandpisten, aber das werden wir dann sehen, falls wir eine fahren. Die Landschaft und das Tal, das wir nun entlangfahren ist sehr grün mit viel Baumbestand. Man sieht viele Oryx, Springbock und Gnus, auch große Vögel und Geier sind auf den Bäumen zu sehen.
Raubtiere sehen wir keine und so fahren wir gemütlich ca. 30 km in den Park und wieder zurück. Auf dem Rückweg sehen wir dann mehrere Schakele. Es hat jetzt auch komplett mit Wolken zugezogen und am Horizont sieht man Blitze zucken.

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Am Campingplatz angekommen, richten wir alles wieder her, machen Feuer und dann überrollt uns auch schon das Gewitter. Zunächst ziehen wir alles unters Zelt zusammen und als auch noch Wind und der Regen von der Seite kommt, versuchen wir uns mit einer zusätzlichen Zeltplane zu behelfen was nicht gelingt, da diese schon sehr marode und völlig unbrauchbar ist. Gut durchnässt flüchten wir ins Auto und warten das schlimmste ab. Das Notebook ist auch etwas nass geworden und wird gleich getrocknet und dann ich schreibe auch den Bericht. Das Feuer brennt weiter, da es schon eine prima Glut gibt und als es wieder aufhört, gehen wir nach draußen. Die Stühle sind leider komplett naß geworden und keine Sitzgelegenheit mehr, aber die trocknen bis morgen schon wieder. Ich lege nochmal Holz nach und Elke muss erst noch den Abwasch von heute Mittag machen. Die ganze Zeit kochen schon Kartoffeln auf der Gasflamme und die sind nun fertig. Aber es fängt wieder leicht an zu regnen und so beschliessen wir heute nicht mehr zu Grillen, sondern ein Mountain House zu machen. Das essen wir dann im Stehen und wärmen uns ein wenig an der Glut. Zum Abschluss brauchen wir einen Whiskey zum Aufwärmen, denn es hat auch ziemlich abgekühlt.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 11.01.2013, 09:07 Uhr
So, jetzt geht auch das Antworten wieder...

Tolle Tierbilder sind dir gelungen, wirklich. Das treibt die Sehnsucht in die Höhe.  :D

Nicht so toll ist allerdings das Wetter. Starker Wind bei Zelten geht ja noch, aber wenn es dann zu stürmen beginnt, wird man doch irgendwie nervös. Und dann noch die ungewohnte Konstruktion mit dem Dachzelt, da ist ja jedes Geräusch sehr fremd und ich hätte sicher auch kein Auge zugemacht.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 11.01.2013, 09:08 Uhr
Ach ja, Danke für die Info zu Lüderitz.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Wilder Löwe am 11.01.2013, 09:11 Uhr
Einfach schön, Deine Bilder, auch oder besonders die von den kleinen Tieren.

Warum fragen die Zöllner nach Wein? Darf man den nach Südafrika nicht einführen?
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 11.01.2013, 17:37 Uhr
Danke!

Ja auch die kleinen Tiere haben ihren Reiz.

Ich glaube das hat eher mit Alkohol im allgemeinen zu tun und wieviel da zollfrei eingeführt werden darf. War ja in Europa auch lange so.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 12.01.2013, 17:24 Uhr
10. Tag
Sonntag, 15. April


Im Laufe der Nacht hat es nochmal geregnet und auch gewindet. Am Zelt hat wieder irgendein Lappen ständig Lärm gemacht, das nervt. Um 5 Uhr klingelt meine Uhr und weckt uns, hier ein paar Meter über die Grenze ist zwar schon 6 Uhr, was humaner klingt, aber für uns bleibt es bei den 3 Tagen Südafrika bei der namibischen Zeit, also aufstehen um 5 Uhr. Der Morgen dämmert gerade soviel, dass man keine Taschenlampe mehr braucht. Das Zelt ist innen am Dach auch feucht, das kann kein Kondenswasser sein, sondern ist durchgeweicht, da das Vorzelt unten genauso feucht ist. Es ist schon ein sehr altes Zelt, das wir bekommen haben, auch die Matraze, obwohl doppelt, ist schon durchgelegen.

Wir trinken Kaffee und essen Müsli mit Joghurt wie jeden Tag, nur müssen wir heute stehen, da die Stühle immer noch nass sind. Dann räumen wir alles ein und fahren um 6:20 Uhr durchs Tor, nachdem wir unser Permit abgeholt haben. Die Sonne steht schon über dem Hügel und blendet beim Fahren, da die Scheibe immer wieder beschlägt, aber es gibt gerade eh nichts Tierisches zu sehen.

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Oryx und Springbock sind dann wieder die ersten Tiere, die es in einer Vielzahl zu sehen gibt. Dann sehen wir drei Schakale, die in einen Busch rein schnüffeln, da ist wohl irgendwas Interessantes drin. Kurze Zeit später taucht eine Giraffe auf, die ihr Frühstück von einem Baum frisst und sich dann später den Rücken daran reibt, sehr lustig ihr zuzusehen. Ein paar Kilometer später sehen wir 3 weitere Giraffen. Zwei davon sind junge die sich gegenseitig mit den Hälsen necken und auch mit den Köpfen hauen, aber es sieht nach Spiel aus.

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Da man nicht aussteigen darf, kann man auch nicht die Blase leeren und es wird Zeit, dass wir die erste Rest Area erreichen. Eigentlich hätte ich gedacht, dass diese dann umzäunt ist, aber ist sie nicht. Keine Ahnung was hier anders sein soll, als irgendwo im Park, jedenfalls gibt es hier ein Klo sowie Sitz- und Grillmöglichkeit. Wir kochen Wasser für einen Kaffee und es gibt Honig- und Marmeladen Brot.

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Wir fahren weiter und sehen eine ganze Zeit lang Surikats, also Erdmännchen und Erdhörnchen, zu. Es folgen dann keine weiteren nennenswerten Tiersichtungen, Oryx, Gnu und Springbock gibt es auch hier zuhauf. Gegen ein Uhr erreichen wir das Südende Twee Rivieren; unser Camp für die nächsten 2 Nächte.

Wir gehen zunächst an die Rezeption in ein großes rundes Gebäude in dem auch die südafrikanischen und botswanischen Grenzbeamten sitzen und zeigen unser Permit. Das bekommen wir auch wieder ausgehändigt und sollen auf dem Campingplatz eine freie Site suchen. Die richtige Site zu finden ist schwierig, wenn es eine große Auswahl gibt, also fahren wir erstmal etwas unschlüssig über den Platz und wissen nicht so recht wohin. Es sollte etwas Schatten haben und der Boden halbwegs eben sein, der Platz nicht in der Mitte und nicht zu sehr an der Straße, na wo denn nu? Also nehmen wir halt einen und stellen erst mal das Zelt auf, damit es trocknen kann. Wir spannen auch eine Leine und hängen die Schlafsäcke darüber. Dann gehen wir in den Shop hoch und schauen mal was die so alles haben. Der Shop ist größer als in Mata-Mata und bietet alles Notwendige was man so braucht, sollte mal was ausgehen. Wir sind jedoch gut versorgt und gehen wieder zurück zu unserem Platz.

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Elke bereitet das Mittagessen vor und ihr fällt wieder mal der Kühlschrankdeckel mit voller Wucht auf den Kopf, das gibt eine große Beule und ist auch so ein Ärgernis. Der Kühlschrank ist zwar schön groß und kühlt sehr gut, aber wenn man was haben will, dann muss man ihn komplett herausziehen und ausräumen und da der Deckel keine Arretierung hat, fällt er immer wieder zu. Wir essen dann und ich schreibe schon mal ein Stück Bericht, dann wird es wohl eine Siesta geben. Der letzte Satz wurde zu früh geschrieben, wir haben ein paar Sachen gewaschen. Natürlich gibt es hier nur Handwäsche, aber das hat in Teamarbeit gut funktioniert. Problem war dann hinterher die Wäschklammern zu finden, aber das haben wir dann auch geschafft.

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Am späteren Nachmittag geht es dann nochmal auf zum Abend-Game-Drive, wir fahren die östliche Strasse Richtung Nossob hoch. Der Anfang der Strasse ist gut zu fahren, dann kommt ein lange Baustelle und es gibt eine einspurige Ausweichroute. Dieses Flußtal ist viel trockener, aber es gibt hier auch Gnus, Springbock, Straus, Oryx und Schakale, sogar eine große Schildkröte sehen wir. Irgendwann heißt es dann umdrehen, sonst schaffen wir es nicht mehr rechtzeitg vor Torschluss zurück ins Camp.

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Es gibt noch einen schönen Sonnenuntergang wenn auch vom Tal aus keine schönen Fotoplätze um den fotografieren zu können. Im Staub-Convoi fahren wir mit anderen Fahrzeugen zurück. Dabei kommt uns ein lange Schlange in die Quere, sie hat sich auch gleich aufgerichtet, aber bis wir zum Stehen kommen und zurück fahren, ist sie schon im Gras verschwunden.

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Am Camp wird wieder der Braii angefeuert und Elke brät die Kartoffeln, die wir gestern nicht mehr gegessen haben zusammen mit dem Gemüse in der Pfanne direkt auf dem offenen Feuer an. Gegrillt werden heute Springbock Steaks. Die sind zwar etwas fester als die Steaks und Filets der Vergangenheit, schmecken aber auch sehr gut. Hinterher gibt es noch eine Mango und dann wird abgespült. Da gerade die Küche besetzt ist, gehen wir vorher noch duschen und machen den Abwasch hinterher.

Es hat heute wieder einen tollen Sternenhimmel, das Kreuz des Südens können wir heute aber nicht ausmachen. Dann ziehen wir uns zurück, am Campingplatz ist es auch schon sehr ruhig geworden.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 13.01.2013, 12:22 Uhr
11. Tag
Montag, 16. April


Zwischen 4 und 5 fängt es an zu regnen, es ist wohl deswegen auch draußen etwas Betrieb. Ich steige ebenfalls mal runter und räume das zusammen, was nicht nass werden sollte. Die alte Zeltplane werfe ich über Tisch und Stühle und verkrieche mich nochmal in den Schlafsack, allerdings nur für eine halbe Stunde.

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Um 10 vor 5 stehen wir auf und machen unser schnelles Frühstück, bauen das Zelt ab und sind um 10 vor 6 das zweite Auto, das vor dem Tor wartet. Es hat in der Zeit nicht mehr geregnet und durch die Wolken gibt es einen fantastischen Sonnenaufgang, der sich auch sehr lange hinzieht. Leider gibt es bei Twee Rivieren keine besonders guten Stellen für Sonnenaufgangfotos, wir machen dennoch einige und sind von dem Himmelsspektakel sehr beeindruckt.

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Tiere gibt es zwar auch immer wieder zu sehen, sobald wir im Rivier sind, allerdings halten wir eher für Landschaftsaufnahmen. Wir nehmen die Lower Dune Road nach Osten, die Landschaft ist dort zwar schön, aber Tiere gibt es hier so gut wie keine. Im Nossob Rivier, sehen wir dann wieder kleine Schakale und Adler, neben den allseits bekannten Oryx, Gnus und Springböcken.

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Die Straße wird zur Sandpiste und im Schatten einer großer Wolke, nehmen wir unser zweites Frühtück ein. Danach machen wir noch kurz Pause im Auto bevor es weiter geht, aber die Müdigkeit übermannt uns beide und so bleiben wir an einem Wasserloch stehen und schlafen noch eine Stunde, bis die Sonne es zu warm im Auto werden läßt. Inzwischen sind einige Oryx an die Wasserstelle gekommen, trauen sich aber nicht ran.

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Wir fahren den sandigen Weg weiter bis zum nächsten Rastplatz, um dort Mittag zu machen. Hinterher geht es über die Upper Dune Road wieder zurück nach Westen. Auch hier ist die Landschaft der Kalahari sehr schön. Im Tal sehen wir 2 Giraffen und fahren auf den Rastplatz und warten dort den Sonnenuntergang ab und bis es Zeit wird, dass wir rechtzeitig das Gate erreichen. Elke sucht noch das seit gestern vermisste Bundeswehrmesser, Andy schreibt schon mal den Bericht und lädt die ersten Bilder.

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Auf der Rückfahrt zum Gate, gibt es zwar schon noch schöne und bunte Wolkengebilde, aber die Landschaft gibt hier so gar nichts her, echt schade. Im Shop kaufen wir noch Brot und Cola bevor wir auf unsere Site fahren. Der Campingplatz ist hier heute auch sehr leer, vielleicht sind die meisten Camper weiter nach Nossob gezogen, weshalb wir da keinen Platz mehr bekommen habe oder die Mitcamper von gestern waren wohl wirklich nur zum Wochenende hier. Wir stellen das Zelt auf, machen Feuer und Elke bereitet das Essen vor. So wie es aussieht könnte wieder ein Gewitter anmarschieren - hoffen wir mal nicht. Beim Essen spaziert ein kleiner schwarzer Skorpion an unseren Füßen vorbei, was uns doch etwas erschreckt, da ich die Abdeckplane fürs Zelt gerade unters Auto gelegt habe. Der Springbock schmeckt heute besser als gestern, allerdings facht der Wind heute auch die Glut heftig an und bläst sie dabei auch aus dem Braii. Das Wetter hält, obwohl es immer wieder mal Böen gibt.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Easy Going am 13.01.2013, 14:18 Uhr
Hallo Andy,

seid Ihr nun nach Mata Mata oder nach Twee Rivieren gefahren ?
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 13.01.2013, 18:08 Uhr
Also mir gefallen die "Wetterbilder" hervorragend!
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 14.01.2013, 08:09 Uhr
Hallo Horst, wir sind über Mata Mata eingereist und waren da eine Nacht, dann sind wir nach Twee Rivieren und haben dort 2x übernachtet. Leider ist es nichts mit einem kleinen Camp im Norden geworden alles voll.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 14.01.2013, 08:15 Uhr
12. Tag
Dienstag, 17. April


Der Wecker klingelt schon um 4:30 Uhr für uns. Wir haben uns gestern noch entschlossen lieber noch früher aufzustehen, um rechtzeitig am Tor zu sein und heute keine zweite Frühstückspause einzulegen, deshalb muss nochmal Wasser für die Thermosflasche gekocht werden. Grund dafür ist eine mögliche lange Tagesetappe. Der nächste geplante und bereits bezahlte Übernachtungsstopp ist Bagatelle, von Mata-Mata aus sind das gut 350 km zu fahren und wir können nicht exakt abschätzen, wie lange wir dafür brauchen werden. Sollten wir das nicht schaffen, werden wir halt irgendwo anders was finden.

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Wir schaffen alles gut in der Zeit und fahren um 10 vor 5 Uhr durchs Gate, leider gibt es keinen so schönen Sonnenaufgang wie gestern. Trotzdem werden immer wieder mal ein paar Bilder gemacht. Wir sind auch ganz alleine unterwegs es folgt uns keiner. Wir nehmen die Lower Dune Road nach Westen und auch hier kein anderes Auto zu sehen. Im Auob Tal sehen wir sehr viele Giraffen, das sind bestimmt über 10 Stück, aber keine Menschen. Erst als wir weiter an Mata-Mata rankommen gibt es Gegenverkehr.

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Ca. 21 km vor Mata-Mata, stehen 3 Autos am Rand und wir sehen auch sofort weshalb. Im Schatten liegen 2 Löwenweibchen und die sehen sehr müde und abgemagert aus. Da ist uns das Glück zum Schluss doch noch hold, haben wir doch eben erst bedauert gar keine Raubtiere gesehen zu haben. Als die anderen Wagen fahren, können wir uns in optimale Position bringen, jedoch liegen die beiden mit dem Gesicht abgewandt da, nur ab und zu hebt eine mal den Kopf um sich dann wieder abzulegen. Wir warten gut 20 Minuten, aber es tut sich nicht viel mehr. Einige Fotos haben wir ja bekommen und so ziehen wir weiter.

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In Mata-Mata bin ich dann ins Office und habe unser Permit vorgelegt, das noch einen Stempel benötigte. Die Beamten sind auch sofort raus und haben das Auto inspiziert, worauf sie es allerdings besonders abgesehen haben ist mir noch schleierhaft. Jedenfalls habe ich an der Tafel erst mal unsere heutigen Tiersichtungen markiert, bis jetzt war noch gar keine Markierung da. Im Auto haben sie dann die Flasche Scotch entdeckt, die ja auch nicht versteckt war, was ihre Aufmerksamkeit erregte und wir wurden nach weiteren Flaschen gefragt. Haben wir aber nicht und die beiden Beamten haben uns das auch ohne weitere Kontrolle abgenommen und wir durften die Schranke mit dem Wunsch für eine gute Fahrt passieren. Die Namibische Border Control ist dann wie üblich abgelaufen, jeder ein Formular ausfüllen, ein kleiner Zettel fürs Auto und das wars. Hier gab es gar keine Durchsuchung des Autos.

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Kurz nach der Grenze, das fiel uns schon bei der Hinfahrt auf, gibt es wieder sehr viele Schildkröten auf der Strasse und dabei auch besonders winzige. Natürlich habe ich dann gleich mal ne Kehrtwende gemacht und wir haben uns so einen Winzling ganz genau angesehen. Als Elke die Kröti für ein Größenverhältnisfotos in die Hand nahm, machte sich das Tierchen in den Panzer und Elke nass.

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Auf der weiteren Fahrt suchen wir lange nach einem geeigneten Rastplatz, es gibt zwar viele Bäume, aber nirgends kann man stehen bleiben. Der einzige gute Platz liegt an der Strasse vor einer Farm. Die Farm wird wohl von Schwarzen betrieben, was man sofort sieht. Es kam dann auch mal einer angeschlendert und ist in die Wiese hinter uns und wieder über die Strasse. Er war wohl nur neugierdig, was wir hier machen und als er sieht dass wir essen, macht er wieder kehrt.

In Gochas steuern wir die Tanke an. Ein Jugendlicher füllt uns den Tank und das sehr langsam, das hatte ich aber auch gesagt. Ein anderer hat zwar gleich zur Scheibenwaschbürste gegriffen, die Scheibe dann aber doch nicht sauber gemacht, so dass das für Elke übrig blieb. Der Tankbefüller bekommt 2 Rand und freut sich richtig darüber. Die Rechnung habe ich dann im Office bezahlt und es geht weiter.

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Die Strasse führt weiter dem Auob River entlang und an den Talrändern sind Felsen zu sehen, die doch stark an Utah erinnern. Die weitere Landschaft erinnert mich fast etwas an Australien erinnert, obwohl ich nicht so recht sagen kann, was dies auslöst.

In Stampriet wechselte der Fahrbahnbelag zu Teer und wir sind in den Supermarkt und haben ein paar Dinge eingekauft, es gab jedoch keine Tomaten. An der Tanke war ein Schild von einem Agri Mart und Elke meinte, dass es da vielleicht Tomaten gibt. Das wäre möglich, war meine Antwort und ich fuhr weiter. 100 m weiter dann von Elke die verblüffte Frage, warum wir da nicht hinfahren. Also umdrehen, da es da ja möglicherweise Tomaten gibt und mir wurde nun klar, dass die erste Feststellung von Elke schon die Aufforderung an mich war, dort zu halten. Versteh' einer die Frauen und es ist wirklich manchmal verzwickt, genau zu merken, was nun angesagt ist. Es gab dort übrigens keine Tomaten.

Auf Teer darf man 120 fahren, ich fahre dann 100, denn das Lenkrad fängt schon über 80 an zu schlagen, das liegt wohl an dem groben Profil, ich weiß es nicht. Jedenfalls sind es keine 50 km mehr bis zum Abzweig auf eine gute Gravelroad und nochmal 23 km auf dieser bis es zur Bagatelle Game Ranch abgeht. Es sind gerade Arbeiter am Tor und die machen es uns auch sofort auf und wir fahren auf tiefrotem Sand 3 km bis zur Farm. Fast so, als hätte man für die Gäste einen "roten" Teppich ausgelegt.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-286.jpg)

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Dort werden wir freundlich empfangen und bekommen eine kurze Einweisung, nehmen noch zwei gefrorene Rindersteaks mit und werden zu unserer Campsite eskortiert. Die Sites liegen alle an einer Düne aus tiefrotem Sand und jede Site hat ein eigenes Waschhaus. Feuerholz liegt schon bereit und in der Lodge gibt es kostenlos Kaffee und Kuchen. Also richten wir uns kurz ein und laufen dann zu Fuß zur Lodge für Kaffee und Kuchen, als es zu regnen beginnt. Wir sitzen unter einem Blechdach und auf einmal werden die "Einschläge" auf das Dach richtig laut; wir staunen nicht schlecht: es  hagelt.

An der Rezeption haben wir uns dann über Aktivitäten hier auf der Ranch und das Einkaufen in Marienthal erkundigt. Letztendlich hat uns die junge Frau dann alles auf deutsch erklärt, vorher hatten wir die ganze Zeit englisch gesprochen und wir wussten nicht dass sie auch deutsch kann.

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Wir sind dann langsam zurück gelaufen und doch noch etwas naß geworden, eine Katze ist uns ein kleines Stück dabei gefolgt. Es gab einen fantastischen Sonnenuntergang, den wir von unserer roten Düne über unserer Site beobachtet haben. Im Westen gab es etliche Schauer die aus den Wolken gefallen sind und das Panorama hier ist wirklich sehr schön.

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Dann habe ich versucht ein Feuer zu machen, was mit dem Holz, das man hier kostenlos gestellt bekommt, nicht so einfach ist. Es will nicht so gut brennen und ich weiß auch gar nicht was das für eine Sorte ist, denn es ist ganz dunkebraun. Es qualmt auch sehr stark und man muss viel pusten, damit es brennt. Bis das eine gute Glut gibt, dauert es länger als sonst, aber wir haben hier auch keine Eile und es wird ja früh dunkel, so dass man auch viel Zeit abends hat. Letztendlich haben wir dann gute Springbock Steaks gegessen und Elke hat ein Auberginen-Paprikag-Gemüse dazu gemacht. Zum Nachtisch gab es wieder Mango, die auch so schon prima war, ich habe sie allerdings mit etwas Scotch noch verfeinert.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 15.01.2013, 08:02 Uhr
Heute gibts leider gar keine Bilder  :(

13. Tag
Mittwoch, 18. April


Zum Sonnenaufgang bin ich um 6:15 Uhr aufgestanden und auf die Düne gelaufen. Es war keine Wolke am Himmel und so war der Sonnenaufgang nicht so spektakulär. Ein Strauss und eine ganze Herde Springböcke sind vorbeigezogen. Wir haben dann ganz gemütlich gefrühstückt, wir haben heute keinen Zeitdruck.


Etwas später kamen ein Pferd und 2 Ponys vorbei, die vermutlich nach was Essbarem gesucht haben, aber von uns nichts bekamen. Beim Streicheln eines Ponys biss es mir in den Bauch, nicht schlimm aber erschrocken habe ich mich doch, es hätte mich ja auch tiefer treffen können. Elke hat noch Wäsche gewaschen und ich habe mir die Karte für die morgige Route in den Norden vorgenommen und schon mal die Etappe geplant. Es ist wohl am schnellsten, wenn wir die geteerte B1 über Windhuk nehmen, als eine kürzere Route an Windhuk vorbei, wo man nicht abschätzen kann, wie man vorwärts kommt.

Gegen halb zehn haben wir das Zelt eingeklappt und sind nach Marienthal gefahren. Wir wollen die freie Zeit heute zum Einkaufen nutzen und brauchen das dann morgen nicht in Windhuk erledigen. Bis Marienthal sind es ca. 50 km die sich gemütlich fahren lassen. Die Bahnlinie geht direkt durch die Stadt und teilt diese in zwei Siedlungen. Wir sind zunächst in den Shoprite Markt auf der anderen Seite der Bahn gefahren. Hier kaufen überwiegend Einheimische ein und der Supermarkt ist groß und bietet nicht nur Lebensmittel, sondern alles was man darüber hinaus noch so braucht. Auch einen Wasserkocher haben wir gekauft, da der Gaskocher von Hester eine Krankheit ist und ein Topf Wasser ein halbe Stunde braucht. Ich habe zwar die Düse schon 2x gereinigt, aber da kommt kein richtiger Druck raus. Im Etosha haben wir auf jeden Fall wieder Strom und da geht das elektrisch schneller. 2 Träger haben uns dann geholfen die Einkäufe zum Auto zu bringen, wofür sie auch einen Dollar bekamen, ein Jugendlicher, der vor dem Auto wartete und auf den Hüfttasche von Elke mit den Worten „there is the money“ zeigte hat nichts bekommen. Wir wissen einfach nicht, ob sie nur bettlen, weil wir Touristen sind, oder sie es wirklich nötig haben.

An der Hauptstrasse gibt es dann auch Banken und hier haben wir uns nochmal 2000 Dollar gezogen und bei dem Umhergekurve, welche Bank wir nehmen sollen, haben wir eine Pharmacy entdeckt, die auch gleichzeitig ein Schuhgeschäft ist. Wir haben dort eine Tinktur gegen Zahnfleischentzündung gekauft, die mich seit 2 Tagen nervt. Dann sind wir noch in den großen Spar Markt gefahren, da noch Getränke und Fleisch fehlten. Leider gibt es in den Supermärkten kein Game Fleisch zu kaufen, nur Schwein, Rind und Lamm was schon komisch ist, da es in Windhuk bei Wörmann Brock jede Menge Wild gab. Also müssen wir doch noch morgen einen kurzen Stop dort einlegen, um uns mit Fleisch einzudecken.

Die Rückfahrt nach Bagatelle verlief dann in soweit ereignislos, als dass die Fahrt gut verlaufen ist, wir haben mal rein interessehalber das Radio angemacht und prompt die Deutsche Welle gefunden. Schon witzig dass wir uns hier in Namibia deutsche Schlager anhören, das würden wir sonst nicht gegen Geld machen. Witzig sind auch die Meldungen über Gesuche, Angebote und Veranstaltungen, wie .B. den Karnevalsverein in "Okovangisonstwo", der dringend bunte Glühlampen benötigt, und dass am Sonntag die deutschen Pfadfinder in Windhuk einen Frühschoppen mit Fassbier und Bratwurst veranstalten.

An unserer Campsite sortieren wir die Einkäufe und ordnen dabei auch die Beladung neu und machen anschließend Mittag. Ich fülle noch Luft nach in die Reifen auf der linken Seite und checke den Ölstand. Dann war es auch schon Zeit uns auf die Socken zu machen, mittlerweile war es halb vier und wollten ja noch den Dünen-Walk gehen und so sind wir mit Foto und Wasser los getigert, dabei haben wir uns schon mal Gedanken über unsere weitere Entwicklung unseres Gartens zu Hause gemacht.

Als wir am braunen Wasserfass ankommen stellen wir fest, dass der Dünen -Walk eigentlich hinter unserer Campsite liegt und wir hier falsch sind. Allerdings haben wir die Aussicht von der Düne erst mal genossen und sind zu den Dünen-Chalets gegangen und uns auf die überdachte Veranda gesetzt. Weiteres Vorgehen ist nun, in die Lodge zu gehen und dort Kaffee zu trinken und dann nochmal zum Auto zurück zu gehen um den zweiten Foto zu holen, denn um 5 wollen wir bei der Cheetah Fütterung dabei sein.

Gesagt getan, wir setzen uns mit Kaffee und Kuchen wieder in den Garten an den Pool und relaxen. Dann geschwind den Kilometer zum Auto und wieder zurück. Um kurz vor 5 geht die Tour schon los und es sind doch soviel Leute heute mit dabei, dass ein Gamedrive Pickup voll wird. Wir fahren nicht allzuweit, aber Paul unser Führer erklärt vor dem Zaun schon mal ein paar Dinge die es zu Geparden zu wissen gibt, auch dass die CCF hier diese Tiere unterhält und man kann Pate werden, damit ein Gepard hier aufgezogen wird. Dann passieren wir das doppelte Tor und die 3 Jungs warten schon auf uns, bzw. die Fütterung. Aber noch ist es nicht so weit, Paul erklärt noch viel mehr interessante Dinge und fährt durch das ganze Gelände und die Cheetahs folgen uns immer wieder. Dann gibt es endlich das begehrte Stück Eselfleisch und die Geparden verziehen sich ins hohe Gras und sind nicht mehr zu entdecken.

Da die Zeit drängt, denn die Sonne ist schon am Horizont angekommen, wird die Tour hier beendet, normalerweise darf man noch aussteigen, aber dazu ist jetzt im Winter keine Zeit. Wir fahren auf eine Düne und Paul bereitet alles für einen Sundowner Drink vor, während ich und auch die anderen Fotos vom schönen Sonnenuntergang machen. Dann gibt es für jeden einen Drink und Paul erzählt noch die eine und andere Geschichte und beantwortet Fragen. Als es schon dunkel ist wird die Party beendet und wir fahren zur Lodge zurück. Paul fährt uns dann noch zur Campsite, wo wir gleich mit dem Feuermachen und der Essenszubereitung beginnen. Das Holz das hier ausliegt ist übrigens doch Kameldorn, allerdings ist das wirklich altes Holz, da es komplett Dunkelbraun ist. Die Steaks die wir gestern hier gekauft haben waren dann die schlechtesten, die wir bis jetzt hatten. Geschmacklich nicht gut und zäh wie Leder, das hat uns  ziemlich geärgert und am nächsten Tag noch mehr als wir gesehen haben was die uns dafür berechnen.


Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Wilder Löwe am 15.01.2013, 08:32 Uhr
Keine Fotos? Schade!
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Ganimede am 15.01.2013, 12:52 Uhr
Schöne Erinnerungen und Sehnsüchte weckst Du da  :winke:

Nach Deinen Schilderungen bin ich doch froh, dass wir damals den Allradcamper und nicht die Dachzeltversion genommen haben. Dort konnte man wenigsten drin sitzen und war nicht so der Witterung ausgesetzt.

Gruß
Volker
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 16.01.2013, 07:36 Uhr
Ja das ist in dem Fall schon eleganter, aber eigentlich nicht notwendig. Es regnet ja kaum und kalt wird es auch nicht, was das Schöne an Namibia ist. In USA kann es abends und nachts schon ganz schön kühl werden.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 16.01.2013, 07:40 Uhr
14. Tag
Donnerstag, 19 . April


Es hat ein klein wenig geregnet in den Nacht und irgendwie stehen wir heute schief, wir rutschen beide auf eine untere Ecke zu. Warum das so ist, dazu später mehr. Heute ist Elke um kurz nach 6 schon draußen und ruft zum Sonnenaufgang, also gut dann raus und Foto geschnappt und rauf auf die Düne.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-299.jpg)

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-300.jpg)

Es hat heute Wolken und es sieht ganz gut aus, da sich der Sonnenaufgang bei Wolken immer etwas länger hinzieht, lasse ich den Foto auf dem Stativ Intervallaufnahmen machen, derweil kann ich mich rasieren. Dann kommt der Schock am Morgen, der bringt Kummer und Sorgen. Wir haben vorne links einen schönen Platten, deshalb steht der Wagen auch so schief. Gestern Nachmittag hatte ich ja schon Luft nachgefüllt nun ist er platt und ein wieder auffüllen macht wohl keinen Sinn.

Vor dem Frühstück ist also noch Arbeit angesagt, zum Glück ist es bewölkt und noch nicht so warm. Also hintere Sitzbank leer räumen, Werkzeug raus und ran. Leider reicht der Wagenheber nicht aus, den Reifen frei zu bekommen, kann ja nicht sein. Später wird mir klar, dass die Reifen die drauf sind ja auch nicht original sind und es deshalb nicht geht. Ich schaue zwar noch im Handbuch nach dem richtigen Ansatzpunkt aber den haben ich schon. Auch weitere Holzstücke helfen nicht aus der Missere. Zum Glück stehen wir hier auf Sand und ich kann den Reifen ausgraben, eine Schaufel ist ja mit an Board. Den Ersatz nehme ich von der Ladefläche, da mir das einfacher erscheint, also muss die Ladefläche frei geräumt werden. Für den guten Reifen muss das Loch noch tiefer geschaufelt werden und dann geht das auch.

Nach der Aktion gibt’s erst mal Kaffee und Frühstück, dann muss alles zusammen geräumt werden, damit ich mal aus dem Loch rausfahren kann und den Luftdruck kontrollieren kann. Da fehlt natürlich was und muss nachgefüllt werden. Bis wir dann alles haben und abfahrbereit sind, ist es 8:40 Uhr na zum Glück sind wir früh aufgestanden, haben wir doch heute eine lange Fahrt vor uns. In der Lodge begleichen wir unsere Rechnung und ich bin schon etwas erstaunt, dass das Cheetah Feeding nun doch nicht inklusive ist, gut nachdem es den Sundowner Drink gegeben hat, bin ich schon stutzig geworden, aber jetzt ist es klar, mit dem Fleisch zusammen müssen wir nochmal 450 Dollar zahlen. Wir verabschieden uns und es hat uns hier sehr gut gefallen.

Auf dem Weg zur C20 probieren wir gleich mal mit dem Handy Hester zu erreichen, aber wir haben noch keinen Empfang, erst vor Marienthal gibt es Empfang. Wir erreichen Hester und machen aus, den Reifen bei ihm vorbei zu bringen, da wir ja eh bei ihm in der Nähe sein werden. Wir fahren so mit 100 dahin und als ich nach einer Baustelle wieder Gas gebe, fällt mir eine weitere gelbe Leuchte auf. Was ist denn das nun wieder? Also habe ich Elke gleich mal zum Handbuch lesen abkommandiert, jedenfalls soll man sofort anhalten und tätig werden. Also gut die nächste Rest Area, ist in Sichtweite also links ran und Motorhaube auf. Das Problem liegt an der Dieselpumpe, entweder Wasser oder der Filter. Ich schraube die Entlüftung auf und pumpe, es kommt aber nur Diesel raus, also ist das gut, ein weiterer Test ergibt, dass es kein Wasser sein kann, die Leuchte bleibt an, somit kommt nur der Filter in Frage und solange der Motor läuft kann man wohl fahren. Also weiter und wieder bei Hester anrufen, der meint wohl auch dass es der Filter ist und wir sollen kommen, er wechselt den Filter.

Um kurz nach 12 sind wir dann in Windhuk und finden auch gleich wieder zu Hester, der sieht sich die Sache kurz an und meint nur dass sein Mechaniker heute krank ist. Anstatt gleich den Filter zu wechseln, versucht er die Lampe zum erlöschen zu bringen indem er die Batterie abklemmt. Das hilft nichts und er zwickt den Stecker zur Dieselpumpe ab und läßt von seinem Hiwi einen aus einem Unfallwagen bringen. Diese Aktion finde ich zwar nicht gut, aber es ist ja sein Auto. Nachdem das Kabel an den Stecker geflickt ist, was jetzt eine weitere Fehlerquelle für die Zukunft ist, springt der Motor nicht mehr an. Ich habe während der Zeit, den kaüutten Reifen von der Ladefläche geholt und war nicht immer mit dabei. Jedenfalls ist für mich fast klar, dass da Luft drin ist, aber pumpen nützt nichts und orgeln auch nicht. Hester ruft seinen Mechaniker an, er solle wieder kommen, da es ein Problem gibt. Die Entlüftungsschraube will er nicht öffnen, damit kein Diesel sein Einfahrt beschmutzt, aber es bleibt wohl nichts anderes übrig. Also wird der Hiwi geschickt eine Schüssel zu holen und er schraubt die Schraube ganz raus, aber woher soll er es auch wissen, dass man die nur wenige Umdrehungen öffnet. Diesel läuft raus und auch nach pumpen springt das Ding nicht mehr an. Da kommen zwei Typen, ich weiß nicht was die eigentlich wollten, jedenfalls ist einer wohl Mechaniker und schraubt endlich die Pumpe auf und legt den Filter frei. Dann kommt endlich sein Mechaniker und er übernimmt, baut einen neuen Filter ein und macht das Ding wieder zu. Während dessen läßt Hester einen Gartenschlauch holen und die Einfahrt damit abspritzen. Leider springt auch jetzt der Motor immer noch nicht an, was kann das denn nur sein? Der Mechaniker macht dann den Sicherungskasten auf und Hester sagt ihm welche Sicherung für die Einspritzung ist, aber die ist gut, darauf hin läßt er sich ein Kontakspray bringen und der Sicherungskasten wird damit geflutet. Anscheinend war das die Rettung denn nun springt der Motor an. Für mich zwar nicht begreiflich, aber gut. Der Motorraum wird noch mit Wasser ausgewaschen und auch der Boden nochmal, wir bedanken uns und fahren wieder.

Da nun einiges an Diesel verloren gegangen ist, fahren wir zu der Tankstelle, die wir schon kennen und tanken voll. Dann zum Wörmann Brock Supermarkt, leider ist die komplette Kühlung leer, da was repariert wird und mit Fleisch ist somit nix. An der Tankstelle hat Elke gelesen, dass es dort auch Fleisch gibt, also wieder zurück. Es gibt zumindest ein Rinderfilet, aber das reicht nicht, also müssen wir doch zu dem großen Spar. Der Spar Markt ist wirklich sehr groß und man kommt sich vor wie in Deutschland, die Fleisch und Wurstauslage sieht genauso aus und auch das was drinn liegt ist alles deutsch. Auch die Bäckerei hat deutsches Brot und Semmeln, dazu gibt es ein Restaurant, das ich sofort ansteuere da hier mit Pizza aus dem Holzofen geworben wird. Elke will erst noch nach dem Fleisch schauen ich bestelle ne Cola und Pizza. Irgendwann kommt Elke mit den veschiedensten Wildfleisch Sorten und ist ganz Happy, dazu hat sie schöne Körnerstangen und einen Salat. Den darf sie auch hier essen uns so warten wir auf die Pizza, da dann auch kommt und sehr gut schmeckt. Der Kaffee schmeckt übrigens hier auch sehr gut und billig ist alles obendrein. Einzig an der Kasse kostet uns der Spass mit dem Fleisch über 600 Dollar, aber das sollte für eine Woche reichen.

Jetzt könen wir endlich nach 3 Stunden Windhuk die Stadt wieder verlassen und Elke lotst mich auf dem schnellsten Weg auf die B1 nach Norden. Da es sehr früh dunkel wird, können wir das angepeilte Ziel Waterberg heute nicht mehr schaffen und Elke sucht nach einer Alternative, die sich mit der Wewelsburg Farm bietet, die liegt 70 km nördlich von Okahandja und das erreichen wir gemütlich bei Tageslicht.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-301.jpg)

Wir sind die einzigsten Gäste und der Besitzer heizt gleich mal den Donkey an, damit es warmes Wasser zum duschen gibt, ansonsten ist alles hier sehr einfach aber ausreichend. Wir stellen unser Camp auf und Elke testet gleich mal den neuen Wasserkocher, da es in der Dusche Strom hat. Der funktioniert prima und im dunkeln bereiten wir das Essen vor, bzw. schreiben Bericht. Den neuen Gaskocher, den uns Hester mitgegeben hat ist noch schlechter als der alte und kann definitiv nicht verwendet werden. Überhaupt ist die Ausrüstung die man von Hester bekommt ein zusammengewürfeltes Zeugs, das zum Teil nicht mehr funktioniert und somit wertlos ist, was uns ärgert. Diese Kleinigkeiten machen den Tag immer wieder zum Ärgernis und er legt keinen Wert darauf, dass Dinge die zum Zubehör des Autos gehören auch funktionieren, ein grosser Minuspunkt. Doch wie sollen wir nun das Gemüse anbraten? Elke stellt die Pfanne einfach auf den Grillrost und es klappt, es ist zwar sehr heiß das Gemüse zu wenden, aber es geht dieses Mal. Als Fleisch gibt es heute Beef Stripes, aber die sind so dünn, dass ich Angst haben die fallen durch den Rost und so werden die nach dem Gemüse in der Pfanne auf der Glut gebraten.

Geschmeckt hat das besser als gestern, aber lange nicht so gut, wie das Fleisch das wir schon gehabt haben. Was einem hier und die letzten Abend auch stark beeinträchtigt sind die Unmengen an Motten, großen Bugs und allerlei andere Insekten, die durch das Licht angezogen werden und den Tisch und alles was darauf steht bevölkern. Nach dem Essen sind wir dann beide erst mal duschen, das Wasser ist sehr heiß und man muss obacht geben sich nicht zu verbrühen. Nach dem duschen grad als wir zurück gehen, kommen noch andere Camper angefahren, es ist schon lange dunkel und wir würden nicht in der Dunkelheit fahren wollen. Elke schält noch eine Mango, während die anderen wohl nur ihr Nachtlage herrichten und dann schlafen gehen. Die Mango schmeckt hervorragend und dazu gibt es noch ein Scotch und dann sind auch wir bettreif. Es fahren aber immer noch Autos und LKWs an der Strasse vorbei.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Easy Going am 16.01.2013, 09:11 Uhr
Hallo Andy,
wir haben ja letzten Herbst einen Dachzeltcamper von KEA angemietet.
Fazit - nächstes mal wenn es geht wieder beim Hubert.
Fast doppelt so teuer, nervige Wagenübernahme und mit der Kupplung in der Werkstatt.
Ausrüstung war allerdings sehr gut.
Bis auf den Kühlschrank der über Nacht nicht am Strom anschließbar war wie wir das vom Hubert kannten, deshalb haben wir dann ein paar mal Eis gekauft und mit reingelegt.
Irgendwelche Probleme gibt's halt immer ....
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 16.01.2013, 09:57 Uhr
Ich seh schon: In Namibia braucht man eine gehörige Portion Abenteuerlust...  :lol:
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Ganimede am 16.01.2013, 10:14 Uhr
Ich seh schon: In Namibia braucht man eine gehörige Portion Abenteuerlust...  :lol:
Und immer eine Rolle Klebeband und ein Stück Draht griffbereit.  :lol:

Die Beschreibung der Reparaturversuche vom Eigentümer klingen für mich aber so, dass ich da kein großes Vertrauen hätte irgendein ein Auto zu mieten.
Man kann doch nicht einfach ein paar Stecker abschneiden, weil man die Warnleuchte aushaben will  :roll:
Die Ursache muss doch behoben werden. Was nützt es dem Mieter, wenn die Lampe aus ist aber der Filter voll Wasser und die Karre bleibt in der Botanik stehen?
Wir hatten bei Asco Car Hire gemietet und waren dort recht zu frieden.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 16.01.2013, 12:09 Uhr
Hallo Andy,
wir haben ja letzten Herbst einen Dachzeltcamper von KEA angemietet.
Fazit - nächstes mal wenn es geht wieder beim Hubert.
Fast doppelt so teuer, nervige Wagenübernahme und mit der Kupplung in der Werkstatt.
Ausrüstung war allerdings sehr gut.
Bis auf den Kühlschrank der über Nacht nicht am Strom anschließbar war wie wir das vom Hubert kannten, deshalb haben wir dann ein paar mal Eis gekauft und mit reingelegt.
Irgendwelche Probleme gibt's halt immer ....

Na ja es kann immer was passieren, auch bei einem großem Vermieter. Die Übernahme bei einem kleinen Vermieter geht meist einfacher und unkomplizierter. Die Frage ist halt, passt der Preis zur Leistung, bei Hubert kann man sagen ja.

Ich seh schon: In Namibia braucht man eine gehörige Portion Abenteuerlust...  :lol:

Ja aber auch nicht zwingend, man kann das Land auch sehr "normal" bereisen. Wir sind allerdings auch etwas Abenteuerlustig.

Ich seh schon: In Namibia braucht man eine gehörige Portion Abenteuerlust...  :lol:
Und immer eine Rolle Klebeband und ein Stück Draht griffbereit.  :lol:

Die Beschreibung der Reparaturversuche vom Eigentümer klingen für mich aber so, dass ich da kein großes Vertrauen hätte irgendein ein Auto zu mieten.
Man kann doch nicht einfach ein paar Stecker abschneiden, weil man die Warnleuchte aushaben will  :roll:
Die Ursache muss doch behoben werden. Was nützt es dem Mieter, wenn die Lampe aus ist aber der Filter voll Wasser und die Karre bleibt in der Botanik stehen?
Wir hatten bei Asco Car Hire gemietet und waren dort recht zu frieden.

Ja mit Klebeband kann man viel reparieren.
Die Reparaturversuche des Vermieters waren schon haaresträubend und das bei einem relativ neuem Auto. Das war auch für mich nicht vertrauenserweckend.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 17.01.2013, 07:42 Uhr
15. Tag
Freitag, 20. April


Auch in der Nacht ist immer wieder mal einer vorbei gefahren. Die Hähne krähen weit vor Sonnenaufgang und die anderen Camper sind noch bei Dunkelheit los gefahren. Wir stehen nach dem Sonnenaufgang auf und Frühstücken. Die Arbeiter kommen und bringen die Tiere aus dem Gehehe auf die Wiesen und später kommt auch der Besitzer und nimmt den Gaskocher mit, das hat er mir gestern Abend noch angeboten. Er schaut mal ob er mit Druckluft das Ding gangbar machen kann. Nach einiger Zeit kommt er wieder und meint er würde einigermaßen gehen, aber auf unserer Gasflasche geht er nicht, gut die ist auch nicht mehr so voll und bringt wohl auch zu wenig Druck, was sich an dem alten Kocher schon gezeigt hat. Somit hat sich das Kochen mit Gas auf dem Teil für den Rest des Urlaubes erledigt, unbrauchbar. Wir reden noch ein paar Minuten über das Leben in Namibia und verabschieden uns dann.

Die Fahrt nach Norden geht wie gestern durch grünes mit vielen Bäumen bewachsenen Farmland, hauptsächlich aber Tierzucht. In Otjiwarongo fahren wir durch den Ort, würden gerne im Spar einen Kaffee trinken, aber da ist irgendeine Veranstaltung auf dem Parkplatz und wir fahren lieber weiter. 20 km vor Tsumeb machen wir dann wieder mal eine Pippipause und gleich Mittag, da es einen schönen großen schattenspenden Baum gibt.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-302.jpg)

In Tsumeb besorgen wir bei Cymot nochmal eine Campingaz Kartusche, damit wir wieder einen Gaskocher betreiben und wir an den Abenden noch unsere Lampe nutzen können. Zwei Jungs kommen sofort ans Auto gesprungen und haben eine Liste mit Spenden dabei, die sie für das Fußballteam sammeln. Demnächst gibt es wohl ein Spiel gegen eine Mannschaft aus Windhuk. Als wir dann vor den Spar Markt fahren, wo Elke noch ein paar Kleinigkeiten kaufen will, bleibe ich am Auto und einer der Jungs kommt wieder her und erzählt von deutschen Fußballvereinen und Spielern. Dann bittet er um irgendwas deutsches und ich verspreche ihm er bekommt was, wenn Elke wieder da ist. Als sie kommt geben wir dem jungen ein T-Shirt von mir und er ist sichtlich glücklich damit, auch wenn es ihm reichlich groß ist und er mit dem aufgedruckten Logo wohl nicht viel anfangen kann.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-303.jpg)

Wir fahren die letzten 100 km bis nach Namutoni in den Etosha Park. Am Eingangstor muss ein Permit ausgefüllt werden und wir dürfen die Schranke passieren. Kurz danach sehen wir schon die ersten Zebras im Busch stehen und wir fahren für Fotos zurück. Dann tauchen noch mehr Zebras neben der Strasse auf und sogar eine Giraffe, das fängt ja gut an. In Namutoni gehen wir ins Office, legen unsere Buchungen vor und bezahlen dort auch den Eintritt für die nächsten 5 Tage. Das sind 850 Dollar, ganz schön viel im Vergleich und dafür bekommen nicht mal eine Karte vom Park, die müsste man sich im Shop besorgen, aber in unserem Reiseführer ist eine ausreichend gute Karte drin, so dass wir diese zunächst mal benutzen wollen.

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Im alten deutschen Fort Namutoni werfen wir mal einen Blick Richtung Wasserloch. Von hier kann man zwar ein paar wenige Tiere sehen, aber der Blick zum Wasserloch wird durch hohes Schilf versperrt. Wir suchen dann erst mal eine Campsite und wählen die Nummer 3, auf der es 2 schöne Bäume schattenspendende Bäume hat. Tisch und Stühle werden aufgebaut, Elke würde gerne ein Sprite trinken, aber da es das letzte gekühlte für ein Radler ist, gibt es etwas Zank darum und sie trinkt dann einen Kaffee. Wir schreiben Bericht und Postkarten und ruhen uns erst mal aus.

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(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-313.jpg)

Dann ist Game Drive angesagt, wir haben noch 2 Stunden bevor das Tor schließt, das ist heute um 17:57 Uhr. Kurz nach Namutoni sind schon die ersten Tiere zu sehen, Oryx, Gnu, Springbock und Zebra, dann kommt eine ganze Herde Giraffen in Sicht, die auch alle zu uns rüber laufen. In einer Kurve läuft eine Schildkröte auf der Strasse und am Wasserloch Chodab sind 2 Giraffen. Es scheint, als lauert irgendwo Gefahr, denn sie trinken nicht, obwohl sie das immer wieder anstreben. Es dauert einige Minuten bis eine etwas trinkt, dann aber abrupt abbricht und weiter zieht. Die andere macht immer wieder einen Schritt aufs Wasser zu, traut sich aber auch nicht zu trinken. Wir warten ziemlich lange, die Giraffe verharrt immer noch unentschlossen und wir fahren wieder vor zur Hauptstrasse. Der Blick auf die Etosha Pfanne ist schon toll, man könnte wirklich meinen es ist Wasser drin; wie bei einer Fatamorgana wird einem das vorgegaukelt. Die Fahrt zum nächsten Wasserloch geht durch den Busch, wir sehen gepunktete Hühner, Impalas und Kudus. Am Wasserloch selbt ist allerdings nichts los. Also wieder zurück und noch ein paar Sonnenuntergangsbilder einfangen; die zahlreichen Giraffen werten diese Bilder noch richtig auf.

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(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-323.jpg)

Rechtzeitig sind wir am Camp und jetzt ist schon etwas mehr los, es ist aber nicht voll. Wir nehmen das Stativ und suchen den Weg zum Wasserloch, der geht über etliche Holzstege an den Unterkünften vorbei und wir kommen noch rechtzeitig zum letzten Tageslicht. Gnus sind gerade da und die jungen Tiere tollen umher. Dann kommen noch Zebras zum Trinken, verschwinden aber auch gleich wieder, genauso wie wir.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-325.jpg)

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-326.jpg)

Am Camp läuft das gewohnte Procedere ab, Zeltaufbau, Feuerholz hacken und Grill anzünden. Elke bereitet Gemüse und Fleisch vor und ich tippe bei einem Radler den Bericht und sichte die Bilder. Heute kommt Zebrafleisch auf den Grill und das ist dermaßen gut und weich, ein Traum. Das Gemüse wird wieder in der Pfanne auf dem Feuer gebraten und bekommt dadurch einen besonderen Geschmack, den man sonst nur mit einem Wok erhält. Das Abendessen ist jedenfalls top und wird mit einem gutem Nachtisch und Drink gekrönt.

Hinterher wird noch abgespült und geduscht und wir lassen den Abend ausklingen. Das war schon mal ein guter Auftakt im Park, mal sehen was der morgige Tag bringt.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Ganimede am 17.01.2013, 08:20 Uhr
Es geht in den Etosha  :D  Bin gespannt auf Eure Tiersichtungen. Zebras kucken und Zebras essen  :heulend: :grins:
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 17.01.2013, 08:36 Uhr
Als Fleischesser bekommt man wohl recht viel Abwechslung auf den Grill...  :| Ich werde wohl lieber meinen eigenen Gaskocher mitbringen, damit ich mir immer eine Veggiepfanne zubereiten kann.  :wink:

Aber wunderbare Bilder! Den Etosha sollte man sicher an das Ende der Reise legen, denn tiermäßig ist das doch auf jeden Fall das Highlight, oder?
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: unterwegsontour am 17.01.2013, 10:33 Uhr

Etwas spät springe ich noch auf ... und nachdem ich in einem Rutsch durch die Wüste hinterher bin kann ich jetzt den Etoscha langsam und in Ruhe genießen.

Tolle Bildern, bes. von den Sonnenauf- und untergängen!   :hand:



Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 18.01.2013, 14:06 Uhr
Es geht in den Etosha  :D  Bin gespannt auf Eure Tiersichtungen. Zebras kucken und Zebras essen  :heulend: :grins:

Na klar das ist natürlich schon etwas anderes, wenn man das Tier auch in der Natur beobachtet. Aber wir haben das gar nicht miteinander in Verbindung gebracht, da wir es ja nicht selber erlegen. Wir haben in diesem Urlaub sehr viel Fleisch gegessen, das machen wir sonst (daheim) nicht.

Als Fleischesser bekommt man wohl recht viel Abwechslung auf den Grill...  :| Ich werde wohl lieber meinen eigenen Gaskocher mitbringen, damit ich mir immer eine Veggiepfanne zubereiten kann.  :wink:

Aber wunderbare Bilder! Den Etosha sollte man sicher an das Ende der Reise legen, denn tiermäßig ist das doch auf jeden Fall das Highlight, oder?

Ja der Etosha ist auf jeden Fall ein Highlight, allerdings auch sehr touristisch. Da geht es im KTP deutlich angenehmer zu, allerdings mussten wir die Tiere dort auch suchen, die im Etosha fast überall zu finden sind.


Etwas spät springe ich noch auf ... und nachdem ich in einem Rutsch durch die Wüste hinterher bin kann ich jetzt den Etoscha langsam und in Ruhe genießen.

Tolle Bildern, bes. von den Sonnenauf- und untergängen!   :hand:





Immer rein. Danke.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 18.01.2013, 14:16 Uhr
16. Tag
Samstag, 21. April


Um 5 Uhr ist die Nacht für uns um und wir beginnen langsam mit Frühstück und zusammenpacken. Ich glaube wir sind die einzigen, die um diese Zeit frühstücken. Um kurz vor 6 h kommt auch bei den übrigen Campern Bewegung auf und die meisten starten auch gleich, noch nicht mal für einen Kaffee ist Zeit. Wir passieren um kurz nach 6 h das Gate und machen uns auf nach Chodab.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-327.jpg)

Die Sonne geht auf und wie bestellt rücken zwei Giraffen ins Bild und werfen sich in Pose. Ich bin so darauf fixiert zu fahren und das Ziel zu erreichen, dass ich gar keine Augen für die Umgebung habe. Elke schreit plötzlich "DA" und "HALT" also bremse ich weiß noch gar nicht warum, bis ich rechts vor uns den Grund sitzen sehe: ein Leopoard. Bis die Kamera trotz Griffweite in Stellung ist, läuft er auch schon über die Strasse.

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Mein Foto hat noch ein Problem mit der Speicherkarte und Elkes Kamera ist nicht auf das Licht eingestellt. So ne Sch.... der Leopard bleibt ein paar Meter links neben der Strasse im Gras sitzen und inspziziert die Umgebung und entfernt sich immer weiter. Wir fahren weiter zum Wasserloch und freuen uns über diese ausergewöhnliche Sichtung.

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Am Wasserloch ist schon richtig was los: Eine Hyäne hat wohl schon genugt und es kommen etliche Gnus zum trinken.Wir beobachten für einige Zeit das Kommen und Gehen und es geht den kurzen Stich wieder zurück auf die Hauptroute. An der Sichtungsstelle von vorhin, stehen jetzt etliche Autos, aber der Leopard ist wohl gerade weit weg oder nicht zu sehen. Wir fahren weiter, zunächst nach Namutoni, Wasser vom Kühlschrank holen, Saniätreinrichtung aufsuchen und Post einwerfen. Dann weiter auf der Strasse nach Norden, dort sehen wir Springbock, Gnu, Zebra und Giraffen, auch 2 Warzenschweine und etliche bunte Vögel. Die Strasse führt dann direkt durch die Pfanne, bzw. Sumpfgebiete; da steht tatächlich noch das Wasser und es folgt auch noch ein großes Schlammloch. Die Straße wird auch immer schmieriger und matschiger so dass wir hier beschließen umzudrehen, bevor wir festsitzen.

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Es gibt noch eine weitere Strasse nach Norden von Namutoni aus und wenn wir gerade weiter gefahren wären, dann wären wir hier raus gekommen. Im Sichtungsbuch in Namutoni habe ich auch gelesen, dass an einer der Wasserstellen ein Rhino gesichtet wurde, aber jetzt ist rein gar nichts zu sehen. Wir treffen auf andere und die erzählen, dass gleich hier am Wasserloch 2 Löwen im Schatten schlafen, also fahren wir rein sehen aber nichts und auch weitere Autos kommen und sehen keine Löwen, dafür erfahren wir, dass der Leopard dann noch einen Springbock gerissen und die Beute fast bis zur Strasse geschleift hat, tja das haben wir leider verpasst, genauso wie die Löwen hier.

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Der Weg führt uns ein weiteres Mal nach Chudob und jetzt sieht man ein noch junges totes Zebra vorm Wasserloch liegen und 4 Schakale reißen daran rum, auch ein Raubvogel macht einen Versuch auf einen Happen, kommt aber nicht zum Zug. Wer das Zebra gerissen und liegen gelassen hat, ist nicht auszumachen. Es steht noch ein kleines Rudel Eland Antilopen hier, die belassen es aber mit Gras und kommen nicht ans Wasser. Dafür kommen dann noch weitere Zebras und Warzenschweine.

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Wir stehen eine ganze Weile am Wasserloch und warten auf weitere "Darsteller" und nach gut ner halben Stunde geht die Fahrt weiter und wir kurven weit durchs Land, jedoch ohne weiteren Sichtungen. Wir steuern die nächsten Toiletten mitten in der Pampa an und diese sind in einem erbärmlichen Zustand. Da sehen die Rastplätze im KTP doch wirklich erstklassig aus. Für die 85 Euro Eintritt wird einem hier wenig an Infrastruktur geboten, keine Visitor Information mit Material über den Park, keine Ranger die Fragen beantworten, tja das ist nicht USA und auch nicht Südafrika.

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Wir erreichen gegen Mittag unser Tagesziel Halali und checken erst mal ein, wenn man das so nennen will, ob wir das müssen wissen wir nicht, man könnte auch so rein fahren. Fest vergebene Plätze gibt es auch hier nicht, also ist es egal ob man sich regisitriert. Der Campingplatz ist größer als Namutoni, aber lang nicht so schön. Es hat zwar Bäume, aber die lassen viel Sonne durchscheinen und der Boden ist steinig, kein Vergleich. Wir suchen uns eine Site in der Nähe des Wasserloches. Die ausgewählte Site hat keinen Strom, also nochmal eine andere nehmen, Platz ist genug. Dann gibt es wieder einen Tomaten-Gurken-Salat mit Ziegen-Feta und Biltong mit Brot. Danach wird noch der Bericht geschrieben und wir machen ein wenig Siesta.

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Gegen 15 Uhr fahren brechen wir nochmal auf und fahren und fahren durch den Busch. Überall kann man erkennen, daß Elefanten hier waren, wir sehen jedoch keinen. Auch andere Tiere sind rar, nur ein paar wenige Giraffen, Impalas und Springböcke. Die Strassen sind stark ausgewaschen und tiefe Spuren sind eingefahren, jetzt ist es zwar trocken aber sehr holprig. Am Etosha Viewpoint wollten wir zwar den Sonnenuntergang ansehen, aber wir können nur schwer abschätzen, wie lange wir zurück ins Camp brauchen um rechtzeitg vor Torschluß im Camp zu sein, also wird vom „Beach“ eine kurze Aufnahme gemacht und wir düsen zurück nach Halali.

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Dort fahren wir direkt zum Wasserloch, es sind viele Leute da, die Sonne geht gerade tiefrot unter, ansonsten ist nichts in Sichtweite. Wir warten lange bis es fast dunkel ist, dann taucht lautlos ein Rhino auf, einfach so aus dem (Nichts) Busch. Es kommt langsam näher zum Wasser und beginnt zu trinken, steigt nahezu etwas unbeholfen und wacklig auf den Beinen ins Wasserloch und trinkt immer wieder. Irgendwann hat es genug, beendet das Fußbad und bleibt am Wasserloch stehen. Dann verschwindet es im Busch,  kommt nach einigen Minuten von der anderen Seite aus dem Busch. Ich würde sagen es waren 2 Rhino; Elke meint es war das das gleiche von soeben, weil es auf dem Nachhauseweg gemerkt hat, das es doch noch Durst hat. Sei es wie es will, wr haben ein Rhino gesehen und nach dem ereignislosen Nachmittag doch noch Glück gehabt.

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Zurück am Camp wird alles fürs Abendessen vorbereitet, heute gibt es Ostrich (Strauß). Das Steak ist zwar gut, aber an Geschmack und Zartheit des Zebra-Steaks kommt es nicht ran. Da wir heute ziemlich erledigt sind, kriechen wir dann auch schon bald in unsere Behausung.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: unterwegsontour am 18.01.2013, 18:04 Uhr

 :applaus:  ein toller Tag!! Da setzt sich dich Leopard doch extra für euch in Pose .. und ehrlich gesagt - auch wenn man ein Foto nicht so toll ist, diese Tiere einfach nur zu sehen ist doch schon ein Erlebnis für sich.


Ich würde sagen es waren 2 Rhino; Elke meint es war das das gleiche von soeben, weil es auf dem Nachhauseweg gemerkt hat, das es doch noch Durst hat.

Sind das die Fotos von den beiden unterschiedlichen Sichtungen? Wenn ja, dann war es nur ein Black Rhino - keine zwei.


Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 18.01.2013, 21:48 Uhr
Immer dieses frühe Aufstehen... In den USA fällt mir das ja aufgrund des Jetlag leicht. Aber in Namibia? Das wird echt hart! Aber wenn man dann mit einem Leo belohnt wird, dann ist alles wieder gut.  :lol:
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Ganimede am 19.01.2013, 11:34 Uhr
Immer dieses frühe Aufstehen... In den USA fällt mir das ja aufgrund des Jetlag leicht. Aber in Namibia? Das wird echt hart!

Uns hat es gefallen. Man lebt halt mehr mit dem Tageslicht. Dafür ist um 21-22 Uhr auf dem Campingplätzen schon Nachtruhe angesagt  :lol:

Eine schöner Tag im Etosha mit tollen Sichtungen  :dance:
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 19.01.2013, 16:28 Uhr

 :applaus:  ein toller Tag!! Da setzt sich dich Leopard doch extra für euch in Pose .. und ehrlich gesagt - auch wenn man ein Foto nicht so toll ist, diese Tiere einfach nur zu sehen ist doch schon ein Erlebnis für sich.


Ich würde sagen es waren 2 Rhino; Elke meint es war das das gleiche von soeben, weil es auf dem Nachhauseweg gemerkt hat, das es doch noch Durst hat.

Sind das die Fotos von den beiden unterschiedlichen Sichtungen? Wenn ja, dann war es nur ein Black Rhino - keine zwei.




Ne das war nur das Erste Rhino.

Immer dieses frühe Aufstehen... In den USA fällt mir das ja aufgrund des Jetlag leicht. Aber in Namibia? Das wird echt hart!

Uns hat es gefallen. Man lebt halt mehr mit dem Tageslicht. Dafür ist um 21-22 Uhr auf dem Campingplätzen schon Nachtruhe angesagt  :lol:

Eine schöner Tag im Etosha mit tollen Sichtungen  :dance:

Ja das Frühe Aufstehen fällt schon schwer, aber hier lohnt es sich wirklich früh aufzustehen. Zum einen sind die Sonnenaufgänge toll und die Chancen bei Tiersichtungen groß.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 19.01.2013, 16:50 Uhr
17. Tag
Sonntag, 22. April


Und schon wieder klingelt der Wecker, natürlich ist es immer noch dunkel und wir wollen und müssen raus. Frühstück wie üblich dann zusammenpacken. Um 6 Uhr gehen wir den Weg hoch zum Wasserloch, es sind schon ein paar weinige Leute da, aber keine Tiere. Vielleicht sind wir zu ungeduldig, aber auch die anderen halten sich nicht allzu lange und wir gehen auch nach einer halben Stunde.

Zum Goas Wasserloch soll es nochmal gehen. Auf dem Weg dorthin entdecken wir nach einer scharfen Kurve auf der Straße Tiere. Die machen sich sofort aus dem Staub und verschwinden im Busch und wir erkennen gerade noch, dass es eine Löwin mit 2 Babys war. Das Foto von hinten wird natürlich nicht besonders. Wir stellen sofort den Motor aus und lauschen; wir hören sie auch noch im Busch, jedoch lässt sie sich nicht mehr blicken und nach einiger Wartezeit fahren wir weiter.

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In Goas gibt es nicht viel zu sehen, in der Ferne sind Hyänen auszumachen aber viel zu weit weg für ein Foto. Es geht auf die Hauptstrasse und nach Süden, wir fahren ein paar Wasserlöcher an, aber auch nichts zu sehen. In der Ferne ist was auszumachen, vielleicht sind das Elefanten. Ein vermeintliches Tier richtet sich gerade auf, das muss (!) ein Elefant sein der den Rüssel hebt, aber ich bekomme statt dessen nur ein Lachen von Elke zurück die im Fernglas sieht was es ist: Ein Kipplaster. Manch anderer Elefant in der Ferne entpuppt sich nicht selten als Zebra, aber die sehen sich ja auch sehr ähnlich.

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Vor dem Gemsbokvlakte Wasserloch kommen uns nicht enden wollendene Herden von Zebras entgegen und am Wasserloch selbst ist Hochbetrieb: Zebras, Springböcke, Oryx und Schakale tummeln sich dort. Die Zebras steigen auch immer wieder direkt ins Wasserloch; ein unglaubliches Schauspiel und ein stetes Kommen und Gehen.

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Am Wasserloch Olifantsbad hingegen ist gar nichts los. Wir fahren zur nahegelegenen Picknick Aerea die komplett eingezäunt ist. Ein sehr holpriger und rauher Weg führt zu den Toiletten und wenigen Picknickplätzen; das sieht zwar schon besser aus als gestern, aber wirklich einladend ist es auch hier nicht.

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Von dort fahren wir direkt ins Camp Okaukuejo, wo wir die nächsten 3 Nächte verbringen. Das Camp sieht sehr gut aus, alles schön angelegt und schöne Gebäude. Wir bekommen hier eine Site zugewiesen und sehen uns kurz im Shop um. Die Einfahrt zum Campingplatz finden wir nicht gleich, da man das Camp erst durch ein Tor verlassen muss um dann gleich durch ein Zauntor wieder rein zu fahren. Unsere Site hat 2 Bäume, wovon einer 2 große Webervögel Nester trägt. Schatten haben wir jedenfalls und Vögel, da wir direkt in der Einflugschneise stehen und die gefiederten Freunde hier eine Wasserstelle haben, natürlich auch. Ein paar Hörnchen sausen wie verrückt über den Platz und tollen umher. Gerade als wir ankommen bekomme ich Kopfschmerzen und lege mich nochmal ins Auto, bis Elke zum Essen ruft.

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Auch wenn es mittags immer wieder dasselbe gibt, der Salat mit Feta ist einfach prima und erfrischend. Nach dem Essen suchen wir das Wasserloch und werden nach etwas Umherirren hinter den luxurösen Rundhütten fündig.

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Es geht natürlich nochmal auf Nachmittags-Game-Drive. Ziel ist Nebrownii, auf dem Weg dorthin kommen uns zwei große weiße Gestalten entgegen, zwar nicht an der Strasse, sondern etliche Meter im Dornbusch und wir können es kaum fassen: es sind tatsächlich Dickhäuter. Im Sichtungsbuch haben wir gelesen, dass am Wasserloch gestern zwei Elefanten gesehen wurden und jetzt kommen sie wohl gerade von dort. Fotos sind allerdings durch die Entfernung und die Büsche nicht gut möglich, deshalb fahren wir nach Nebrownii. Dort ist wieder mal Leere, also umdrehen - mal sehen wie weit die Elefanten nun sind. Die Entfernung der Elefanten zur Strasse ist immer noch gleich und so stellen wir uns an den Strassenrand und warten ab, fahren immer wieder mal ein paar Meter weiter vor, aber gut zu sehen sind sie nicht. Das geht eine ganze Stunde so, dann kommen die Strassenarbeiter mit etlichen LKWs angerauscht und stauben uns ein. Auch sie stoppen kurz und sehen sich die Elefanten an; vom erhöhten Sitzplatz des LKW's haben die natürlich einen weitaus bessern Blick. Da es den Anschein hat, die Dickhäuter wenden sich nun von uns ab, fahren wir nach Pan an den Rand der Salzpfanne. Zwar ganz "nett" hier aber auch nicht spektakulär und weit und breit nichts, was wir entdecken können und  es geht wieder zur Hauptstrasse zurück. Die beiden Elefanten sind kurz davor die Strasse zu Überqueren, was für ein Glück. Darauf haben wir ja gewartet. Es haben sich mittlerweile einige Autos eingefunden und wir erleben die Elefanten nun ganz nah, wie sie die Strasse passieren. Als sie auf der anderen Seite im Gegenlicht sind, ist für uns das Spektakel vorbei, wir haben tolle Bilder machen können und sind glücklich.

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Im Camp tanken wir - vielleicht schon zum letzten Mal - und bauen das Dachzelt auf. Danach packen wir die Fotoausrüstung und gehen zum Wasserloch. Die Sonne ist gerade am Untergehen und wir setzen uns auf eine Bank. Zu sehen gibt es gerade keine Tiere, dafür genießen wir den Sonnenuntergang. Auch lange danach kommen keine Tiere, so bereiten wir erst mal das Abendessen vor.

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Heute gibt es nochmal einen Rest Strauss und Oryx, als Vorspeise die letzten Rinderwürstchen und Elke kocht zum Gemüse noch Kartoffeln, ein richtig gutes Abendmahl, das wir allerdings vor den Schakalen, die hier herumstreunen, im Auge behalten und beschützen müssen. Sie versuchen immer wieder, was vom Grill zu erhaschen, was ihnen aber nicht gelingt - dafür gibts einen Steinwurf hinterher.

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Nachdem unsere Nachbarn lange nicht mehr vom Wasserloch zurückkehren, muss es da jetzt was Interessantes geben und nach dem Abwasch gehen wir mal schauen. Dort ist jetzt das Hauptprogramm zu sehen. 2 Elefanten, 4 Nashörner, eine Hyäne und eine Giraffe sind da und es ist ein Schauspiel erster Klasse. Gespannt schauen alle den Tieren beim nächtlichen Umtrunk zu; es herrscht Flüstermodus. Es kommt eine Herde Zebras,  die kurz bevor sie zum trinken ansetzen, von einem Nashorn attackiert werden und ins Wasser fliehen, um zum Zuge zu kommen. Die Herde verlässt den Ort auch rasch wieder. Die ersten beiden Elefanten verschwinden lautlos in der Finsternis, als würde man sie ausblenden und prompt tauchen zwei weitere Elefanten aus der Finsternis auf.

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Wir wollen wir noch duschen und sind wohl die letzten, die heute das Waschhaus benutzen, es ist schon nach 22:00 Uhr. Als wir fertig, können wir es nicht lassen ein weiteres Mal zum Wasserloch zu gehen, das von unserer Site nicht weit entfernt ist. Die Schauspieler haben gewechselt: ein Nashorn, ein Elefant und Löwenmütter mit ihren Kindern sind nun da. Wow darauf haben wir gewartet und sind happy. Wenn die Löwin zum Ruf ansetzt und ein Männchen, das etwas weiter weg außer Sichtweite ist, mit tiefem Gebrüll erwidert, dann geht das durch Mark und Bein und man bekommt eine Gänsehaut, so ergreifend sind die Geräusche. Leider ist das Wasserloch weit weg und die Beleuchtung nicht sehr hell, so dass man mit der ISO Zahl weit hoch muss, ob die Bilder was werden wird sich zeigen. Ich glaube es war schon nach 23:00 Uhr als wir endlich nach diesem ereingnisreichen Tag in unsere Schlafsäcke steigen.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 19.01.2013, 22:59 Uhr
Zitat

In der Ferne ist was auszumachen, vielleicht sind das Elefanten. Ein vermeintliches Tier richtet sich gerade auf, das muss (!) ein Elefant sein der den Rüssel hebt, aber ich bekomme statt dessen nur ein Lachen von Elke zurück die im Fernglas sieht was es ist: Ein Kipplaster. Manch anderer Elefant in der Ferne entpuppt sich nicht selten als Zebra, aber die sehen sich ja auch sehr ähnlich.

 :lachroll:

Das kenne ich: Im Yellowstone meinte ich überall Bären ins Gehölz verschwinden zu sehen. Nur habe ich dann wirklich jedes Mal erkennen müssen, dass da doch nur ein Baumstumpf oder so war. Keine Bären für Anti, aber Elefanten für Andy! Super!

Die Aufnahmen am Wasserloch sind demnach ohne Blitz und mit hoher Isozahl? Naja, eine Löwin oder ein Nashorn mag sicher nicht gerne geblitzt werden...
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 20.01.2013, 15:53 Uhr
Zitat

In der Ferne ist was auszumachen, vielleicht sind das Elefanten. Ein vermeintliches Tier richtet sich gerade auf, das muss (!) ein Elefant sein der den Rüssel hebt, aber ich bekomme statt dessen nur ein Lachen von Elke zurück die im Fernglas sieht was es ist: Ein Kipplaster. Manch anderer Elefant in der Ferne entpuppt sich nicht selten als Zebra, aber die sehen sich ja auch sehr ähnlich.

 :lachroll:

Das kenne ich: Im Yellowstone meinte ich überall Bären ins Gehölz verschwinden zu sehen. Nur habe ich dann wirklich jedes Mal erkennen müssen, dass da doch nur ein Baumstumpf oder so war. Keine Bären für Anti, aber Elefanten für Andy! Super!

Die Aufnahmen am Wasserloch sind demnach ohne Blitz und mit hoher Isozahl? Naja, eine Löwin oder ein Nashorn mag sicher nicht gerne geblitzt werden...

Ja so ist das mit der Einbildung.  :D

Die Wasserlöcher sind alle beleuchtet, ein Blitz wird nur wenig nützen und wäre wahrscheinlich auch nicht erlaubt. Wenn man gute Objektive hat, dann braucht man mit der ISO Zahl auch nicht so weit hoch. Die Bilder sind mit ISO 1600 gemacht.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 20.01.2013, 16:01 Uhr
18. Tag
Montag, 23. April


Die Schakale haben während der Nacht den Mülleimer, die hier nicht wie in Hallali gesichert sind, umgeworfen und geplündert. Schon wieder um 5 Uhr aufstehen, es fällt immer schwerer. Wir sind wieder die ersten auf dem Platz und essen unser Müsli. Noch bevor die Sonne aufgeht sind wir am Wasserloch. Die Lampen sind aus und es ist zum fotografieren zu dunkel. Die Löwen sind noch da.

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Die Babys tollen herum, aber die Mama macht sich langsam auf den Weg und muss die Kinder immer wieder auffordern zu kommen. Bevor es einigermaßen hell ist, sind sie verschwunden und so auch wir.

Wir packen schnell zusammen, vielleicht können wir die Löwen ja von der Strasse aus noch sehen. Aber leider haben sie wohl einen anderen Weg eingeschlagen. Dafür ist der Sonnenaufgang dank der Wolken heute wieder besonders schön.

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Wir warten etwas und fahren dann zum Zauberwald. Das hört sich vielversprechend an, ein anderer Begriff dafür ist Upside Down Forest, weil man sich die Sage erzählt, als Gott an den Moringabäumen vorbei ging fand er sie so häßlich, dass er sie umgekehrt in die Erde steckte. Hier gibt es eine Vielzahl dieser Bäum; sie werdne auch gerne von den Elefanten umgeschubst. Spektakulär ist diese Gegend nicht und so drehen wir auch nach etlichen Kilometern  wieder um.

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In Okondeka sind jetzt noch mehr Gnus und auch Zebras da. Ein Gnu Bulle attackiert immer wieder seine Wiedersacher und jagt diese über die Fläche, er hat ganz schön zu tun, da es sehr viele sind. Strausse lassen sich im Sand nieder, streuen mit den Federn Sand und Erde über sich und reiben den Kopf in der Erde. Springböcke hüpfen durch die Gegend, jedoch sind die Tiere vom Parkplatz sehr weit weg, so dass wir keine Fotos davon machen. Es kommen auch immer mehr Zebras, wir legen uns eine halbe Stunde zurück die Müdigkeit fordert ihren Tribut. Es kommen auch immer wieder Autos und so ist an Schlaf nicht zu denken. Es gibt somit ein zweites Frühstück hier draußen. Als wir damit fertig sind und immer noch keine Löwen auftauchen, fahren wir ins Camp zurück. Auf dem Weg dorthin sehen wir noch etliche Zebra Herden.

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Zurück im Camp wird erst mal ausgeruht und getrunken. Wir schauen uns die Bilder an und schreiben schon mal Bericht. Dann macht Elke wieder einen Salat und wir essen und wir machen danach kurz Siesta, bis neue Nachbarn kommen die ihr Auto immer wieder umparken und ständig den Motor laufen lassen, das nervt. Bis wir wissen was wir nun machen dauert es einige Zeit.

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Im Park haben wir schon viele Strassen abgefahren und morgen soll es ja auch noch mal Programm geben. Der hintere linke Reifen hat schon wieder zu wenig Luft, was das Nachmessen beweist, also fahren wir erst mal zur Tankstelle. Die Frau Tankstellenwärterin, die uns auch gestern bedient hat, sagt sie hat zwar Luft, aber das Messgerät sei kaputt. Macht nix, hab ja selbst eins, also schaltet sie den Kompressor ein und ich fülle Luft nach, hoffentlich hält der Reifen. Erst heute habe ich nachgedacht, wann ich bzw. wir den letzten Platten hatten: es war 1999 im Frankreich Urlaub, da hatten wir gleich zwei; einen in Mimizan Plage und den nächsten in Paris. Also seit 13 Jahren keinen Platten, weder im Urlaub noch zu Hause und das bei den Pisten, die wir in USA und auf Island gefahren sind.

Wir drehen noch ne Runde und Elke navigiert mich auf eine noch nicht befahrene Strasse über die Savanne und durch den Busch. Wir entdecken aber nicht viel. An der Gemsbockvlakte sind gerade mal 4 Zebras und auf dem weiteren Weg sind wieder die 2 Elefanten von gestern zu sehen, aber weit weg und im Busch. 500 Meter weiter steht ein Bus an der Seite und wir halten natürlich, es ist aber nichts zu sehen. Der Fahrer verrät, dass hier 2 Löwen liegen, wir sehen immer noch nichts, doch dann entdeckt Elke einen Löwen, der unter einem Baum schläft. Ich brauche noch etwas Nachhilfe bis ich ihn auch sehe. Wahnsinn, gerade haben wir uns unterhalten nun eigentlich alle Tiere gesehen zu haben, nur Löwen bei Tageslicht nicht und schon liegt einer vor uns. Er ist zwar durch ein paar Büsche verdeckt aber man kann ihn gut sehen, es ist ein junges Männchen mit einer noch kleinen Mähne, trotzdem sehr schön anzusehen. Ab und zu hebt er den Kopf um nachzusehen wer ihn wohl stört. Erst später sehen wir dass direkt hinter ihm eine junge Löwin liegt, die sich kaum rührt.

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(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-461.jpg)

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-467.jpg)

Der Bus fährt zum Glück bald weiter so dass wir nun den besten Standpunkt haben. Es kommen dann noch weitere Autos die natürlich auch alle stehen bleiben. Wir warten ab, ob die beiden sich noch erheben, aber das werden sie wohl erst nach Sonnenuntergang tun und da müssen wir schon im Camp sein. 15 Minuten vor der Schließung des Gates fahren wir los, es sind nur 3 km bis Okaukuejo und wir richten schnell unser Zelt auf, schnappen die Fotoausrüstung und ziehen zum Wasserloch. Dort sind gerade noch 3 Giraffen beim Trinken und 2 Elefanten kommen gerade. Wir beobachten das Treiben, bis die Elefanten wieder von der Bühne verschwinden und gehen dann auch, da vorerst keine anderen Darsteller einen Auftritt haben.

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Das Feuer wird angeheizt und ich gehe gleich mal zum Duschen. Der fehlende Duschkopf wurde erneuert, aber der Ablauf um den sich heute gekümmert wurde geht immer noch nicht. Nach meiner Komplettwäsche ist Elke schon soweit mit der Küche und wir können Grillen und das Gemüse auf dem Feuer braten. Es gibt Oryx, der wieder mal sehr gut ist. Die Schakale haben den Braten auch schon gerochen und wir müssen sie immer wieder verjagen; nur dumm, dass unsere Nachbarn ihnen was zu fressen gegeben haben. Die Löwenbilder werden dann auch noch angesehen und es sind doch ganz brauchbare dabei, leider ist halt immer wieder ein Zweig im Weg.

Nach dem Essen gehen wir wieder Bushmann-TV schauen. Wir sind erst gegen 21:00 Uhr dort und die Zuschauerplätze sind alle belegt, es dauert aber nicht lange und wir bekommen eine freie Bank. 5 Rhinos sind da und eine Giraffe, zwei Elefanten sind gerade am Kommen. Also das Programm kann losgehen und es ist schon immer wieder aufs Neue beeindruckend, wie sich die Tiere verhalten.

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Die Rhinos stehen lange dicht gedrängt neben oder voreinander und rühren sich nicht, dann auf einmal kommt Hektik auf, sie schnaufen heftig und es sieht so aus als würden sie raufen. Ein Rhino weicht dann immer wieder rückwärts aus.

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Die Elefanten trinken immer wieder gemütlich und geben sich als Abschluss eine Munddusche. Nahezu 200 Liter können diese Tiere in sich reinschütten und teilweise gurgelt das Wasser in den Schlund wie bei einem Gully. Die Giraffe ist besonders vorsichtig, sobald es ein Geräusch gibt, sieht sie auf, verharrt in der Stellung und wartet ab. Als Löwen dann zum ersten Mal zum Gebrüll ansetzen, das aber noch aus einiger Entfernung kommt, trinkt sie nochmal weiter. Als die Löwen das zweite Mal brüllen,  klingt das schon näher und sie zieht sich langsam zurück, dabei macht sie immer wieder Pausen beim Gehen. Es kommt noch ein weiteres Rhino, sommit haben wir 6 wobei eines wohl ein Spitzmaul- und die anderen Breitmaul-Rhinos sind. Dann kommen noch mal 2 Elefanten, die anderen beiden sind in der Dunkelheit verschwunden. Die Löwen brüllen immer wieder, aber sie kommen wohl nicht näher. 2 Eulen fliegen auch heran und lassen sich auf den Bäumen nieder und beobachten die Szenerie genau wie wir. Schakale laufen die ganze Zeit durchs Bild. Einfach toll das zu beobachten, aber irgendwann werden wir müde und verziehen uns.

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Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 22.01.2013, 07:34 Uhr
19. Tag
Dienstag, 24. April


Die Löwen haben während der Nacht immer wieder gebrüllt und liegen wohl südlich des Camps, deshalb wird der Plan umgeworfen und statt Sonnenaufgang am Wasserloch, wollen wir gleich raus und die Strasse abfahren und sie suchen. Wir sind um 10 vor 6 Uhr am Gate und haben Frühstück und Abbau schon erledigt. Das Gate ist zwar zu aber nicht verschlossen, Elke zieht es auf und als ich raus fahre, kommt schon einer daher und sagt wir dürfen nicht fahren und müssen bis 8 nach 6 warten. Etwas verärgert über diese Bürokratie beugen wir uns und warten an der Einfahrt.

Um 6 Uhr dürfen wir fahren und suchen langsam das Gelände an der Strasse  nach den Löwenab, die Augen streng auf die Umgebung gerichtet. Wenn sie jetzt nochmal brüllen würden, dann könnten wir sie gut orten, tun sie aber nicht. Zweimal fahren wir hin und wieder zuruück, aber es ist weit und breit nichts zu sehen. Vielleicht wäre es doch besser gewesen zum Wasserloch zu gehen. Der Plan wird ein weiteres Mal umgeworfen, man muss ja flexibel sein, die Tiere sind es auch und wir fahren zu dem Ort, an dem wir gestern Nachmittag die Löwen gesehen haben. Auf der Fahrt erleben wir einen schönen Sonnenaufgang mit glutroter Sonne, dazu noch einen schönen Baum als Motiv, typisch afrikanisch wie wir finden. Löwen sind jetzt keine mehr da, dafür sehen wir direkt an der Strasse 2 Elefanten als Entschädigung.

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Über Gemsbokflakte und Nebrownii, wo beides Mal nichts los ist fahren wir nach Homob. Ein sehr schönes Wasserloch, mit etlichen Gnus, Springböcken und Zebras und vielen Vögeln - es ist hier ein stets Kommen und Gehen.

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Wir sind alleine und legen uns erst mal ab, beobachten immer wieder und dösen so vor uns hin. Dann kommen zwei Fahrzeuge und fahren auch kurz darauf wieder. Elke holt unser zweites Frühstück und wir essen erst mal Honigbrote und trinken Kaffee. Danach fahren wir wieder langsam zur Strasse zurück und beobachten die Schatten der Bäume genau, aber nichts auszumachen. An der Hauptstrasse ist eine Baustelle und ein LKW wässert den Schotter, damit es nicht so staubt wenn der Grader darüber fährt und die aufgeworfene Erde und Steine verteilt, allerdings ist das soviel Wasser, dass wir ein Stück weit im Schlamm fahren müssen.

Das Ziel ist für heute Mittag Halali, da es dort ungechlortes Trinkwasser gibt und unsere Vorräte zur Neige gehen. Also haben wir uns entschlossen, von dort Wasser zu holen und da auch gleich Mittagspause u machen. Wir sind noch etwas früh dran und so fahren wir langsam die Strasse nach Goas und halten nochmal Ausschau nach Löwen, hier haben wir ja vor 2 Tagen schon welche gesehen. Leider auch hier nichts, wo es so schöne Bäume mit gutem Schatten gäbe. In Goas sind dieses Mal wenigstens ein paar Impalas zu sehen. Wir warten noch ein wenig ab, bis es nach Halali geht und wir dort eine schattige Site beziehen.

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Wir haben jede Menge Zeit und da hier nichts los ist, beginnt Elke Wäsche zu waschen und ich verpasse der Gaslampe einen neuen Glühstrumpf, der alte ist gebrochen. Zum Glück habe ich 2 Erstzstrümpfe dabei, denn der erste geht gleich kaputt. Dann schreibe ich den Bericht, Elke ist fertig mit der Wäsche und bereitet schon mal den Salat zu. Bei warmem Wind und der trockenen Luft ist die Wäsche im Handumdrehen trocken . Nach der Arbeit und dem Essen wird für eine halbe Stunde eine Ruhepause eingelegt. Danach machen wir uns nochmal frisch und schauen uns am Empfang das Sichtungsbuch an, es sind aber nur Einträge von den Nachtfahrten drin. Im Shop nehmen wir noch Feuerholz und Tee mit und es geht wieder auf die Piste nach Süden. Wir fahren die Wasserlöcher an der Hauptstrasse in umgekehrter Reihenfolge ab, es ist aber nichts los dort. Die Baustelle wird auch nochmal passiert und der Matsch fliegt uns wörtlich um die Ohren. Dann werden wir von einem Idioten überholt, obwohl ich schon das Speedlimit erreicht habe, der schert direkt vor uns wieder ein und wir bekommen jede Menge Steine ab, den Staub im Etosha braucht man gar nicht erwähnen, der ist allgegenwärtig. Der irre Fahrer hält jetzt immer wieder an und wenn wir auftauchen gibt er Stoff staubt uns erneut ein.

Es wird uns zu bunt und schließlich überholen wir ihn und biegen kurz darauf nach Aus ab. Die Piste wird schlecht und ist sehr holprig zu fahren. Dazu zieht sie sich ganz schön und wir bekommen möglicherweise ein Zeitproblem, also fahre ich so schnell es geht bis Aus. Der Typ taucht irgendwann im Rückspiegel auf, kann aber hier nicht überholen. In Aus ist leider auch nicht viel zu sehen, also weiter nach Olifantsbad. Auch hier keine Tiere, dann fahren wir doch noch zu der Stelle, an der wir die Löwen gestern Abend gesehen haben, vielleicht sind sie ja jetzt wieder da. Da kommt der Typ wieder angerauscht und fährt deutlich schneller als erlaubt, die Piste ist auch sehr eng, aber es passen 2 Autos nebeneinander. Als er überholt, kommt ein Schlagloch und ich weiche etwas nach rechts aus, was dem natürlich gerade nicht gefällt, ließ sich aber nicht vermeiden. Er läßt sich kurz zurück fallen und überholt dann doch und prescht davon. Eine ärgerliche Episode des heutigen Tages. Alle übrigen Fahrer haben sich rücksichtsvoll verhalten, Ausnahmen waren nur manche Baustellen LKWs, die auch immer sehr schnell unterwegs waren.

Zusammengefasst könnte man sagen: „Wir unternahmen Fahrten durch den Park zu verschiedenen Wasserlöchern hatten jedoch keine spektakulären Sichtungen. Ausnahme waren die Elefanten am Morgen und das rege Treiben in Homob.“

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Zurück im Camp haben wir wieder neue Nachbarn, die begrüßen uns auch gleich, was schon etwas ungewöhnlich ist. Es sind wohl Engländer, mir kommt es jedenfalls von der Aussprache so vor. Wir machen auch gar nicht lange rum und nehmen die Fotoausrüstung und gehen zum Wasserloch. Tiere sind zwar momentan keine da, aber der Sonnenuntergang ist schon im vollen Gange. Wir kommen sogar etwas zu spät. Eigentlich wollte ich schon gehen, aber Elke wollte noch bleiben und es hat sich gelohnt, die Wolken bekamen zwar keine Färbung mehr ab, aber der Himmel hat noch ein schönes Rot bekommen.

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Nach dem Sonnenuntergang geht es zurück und ich mache auch gleich Feuer. Unser Nachbar bietet mir Feueranzünder an, aber ich habe ja selbst welche mitgebracht. Das Feuermachen ist mit dem Holz hier schon eine kleine Kuns; zu Beginn des Urlaubs musste ich mich ganz schön plagen, das Feuer in Gang zu halten. Mit einem Pagodenfeuer geht das allerdings prima und es brennt dann von alleine, sprich ich bin meist nach dem Anzünden in die Dusche und als ich fertig war, hatte ich schon eine schöne Glut. Wobei die Afrikaner das Fleisch auch gerne brennen, d.h. auf der Flamme grillen und nicht erst abwarten, bis es eine Glut gibt. Mit den Nachbarn hat sich im Laufe des Abends ein gutes Gespräch entwickelt, sie sind tatsächlich aus England, hatten aber lange Zeit in Südafrika eine Farm.

Nach den Springbocksteaks gab es noch einen Nachtisch und Leute die vom Wasserloch kamen, haben erzählt dass Löwen da sind, unser Nachbar hat sie allerdings nicht gesehen. Elke ist dann zum Duschen und ich habe abgespült und hatte mit einem südafrikanischen Paar ein nettes Gespräch. Diese Gespräche waren in der Vergangenheit kaum gegeben, man ist unter sich geblieben, was sehr schade ist. Danach sind wir ans Wasserloch vor und haben mal nach dem rechten gesehen. Heute regnet es Myriaden von Insekten vom Himmel; schon bei den Vorbereitungen fürs Essen mussten wir die Lampe ausmachen, da sonst die Tiere alle im Essen gelandet wären. Auch am Wasserloch bei den Flutlichtern regnet es diese Tierchen vom Himmel; der gesamte Boden war schon damit übersät Etliche Gäste haben sich richtig eingemumt oder sind dann auch gleich wieder gegangen, weil sie sich davor geekelt haben. Wir sind geblieben, trotz Insektenregen. Ein Elefant und ein Rhino, im Hintergrund waren Löwen zu sehen und die Eulen waren auch wieder da, schon vorher hat man sie gesehen, sogar bei der Jagd.

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Wir sind lange geblieben und ein großer Elefant kam noch, hat lange und viel getrunken, dann ist er in das Wasser gestiegen und hat sich abgeduscht. Die Löwen haben sich trotz unserer Ausdauer zu warten leider nicht mehr gezeigt und so sind wir nach einer Stunde gegangen.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Easy Going am 22.01.2013, 09:28 Uhr
Hallo Andy,

Zusammengefasst könnte man sagen: „Wir unternahmen Fahrten durch den Park zu verschiedenen Wasserlöchern hatten jedoch keine spektakulären Sichtungen.
Das ist uns auch schon öfter passiert - natürlich wünscht man sich Tage mit Löwen, Leo's, Hyänen und Co. die sich vor der Fotolinse abklatschen, aber das wäre nicht Afrika.
An manchen Tagen kann es schon mal vorkommen, daß man nur rumfährt, Staub schluckt und wenig sieht - und dann unvermittelt kommt der Kloppertag, man ist elektrisiert und hinterher voller Begeisterung.
In jedem Fall habt Ihr schon viele tolle Sichtungen gehabt. Bei der ersten Afrikatour gleich ein Leo .... dafür hätten wir Vater und Mutter verkauft.  :lol: :wink:



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Das wäre der Killer für die Bilderrätselprofis geworden.  :wink:
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 22.01.2013, 10:02 Uhr
Ich rätsel noch!  :lol:
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 23.01.2013, 15:51 Uhr
Fertig gerätselt?  :D
Weiter gehts.


20. Tag
Mittwoch, 25. April


Wieder um 5 Uhr raus, man ich bin doch noch müde. Wir frühstücken und sind beim Hellwerden am Wasserloch. Zebras kommen gerade, die Eule ist noch da, aber keine Löwen. Es tut sich auch nichts weiter und nach einer Dreiviertelstunde gehen wir zurück.

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Unsere Nachbarn sind nun auch wach und wir unterhalten uns weiter. Nebenzu nehmen wir unser zweites Frühstück ein und es gibt immer wieder ein neues Gespräch und bevor wir uns endgültig verabschieden, tauschen wir noch Adressen aus.

Die Fahrt zum Anderson Gate bringt nichts an Tieren, aber kurz vor dem Tor ist das Wasserloch Ombika und dort hat es Zebras, Gnus und Kuhantilopen, sowie ein Warzenschwein. Na das ist doch was zum Abschied.

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Unsere Zeit im Etosha hat "stark" angefangen und zum Schluss etwas nachgelassen, trotzdem war es der Brüller, was Tiersichtungen betrifft. Gut gefallen hat uns Namutoni als Camp, Okaukuejo war ok und Halali nicht besonders. Das Wasserloch in Okaukuejo ist am Abend und Morgen stark, sowie einige Wasserlöcher im Süden und im Norden, die Mitte des Parks war zu dieser Zeit eher schwach. So mein Fazit, aber das kann sich ja immer wieder ändern.

Nach einer Stunde kommen wir nach Ojio, dort haben wir den Supermarkt angesteuert und Elke will ein paar Sachen holen. Gleich waren zwei Jungs da, die mir zunächst etwas Smalltalk über Deutschland vorgetragen haben, dann haben sie sich vorgestellt und nach meinem Namen gefragt, aber den Trick kenne ich und als ich ihnen begreiflich gemacht habe, dass ich meinen Namen nicht sage, haben sie gesagt, „oh you know it“ und sind weiter. Nach ein paar Minuten sind zwei Männer gekommen und haben wieder angefangen irgendwas zu erzählen, zunächst mit der gleichen Masche, aber dieses Mal habe ich gesagt ich sei nicht aus Deutschland, sie haben gerätselt und gerätselt und sind nicht drauf gekommen. Ich gebe mich als Österreicher aus. Ja was man nicht alles macht und auf einmal die südlichen Nachbarn als Heimat ausgibt. Die Österreicher werden es mir hoffentlich verzeihen, aber das hat auch hier geklappt, mit Austria können sie nichts anfangen und erzählen und es wird auch häufig mit Australia verwechselnt. So war das Gespräch schnell beendet und nun ging es wieder ans Geschäft, als ich meinen Namen auch diesmal nicht preis gab, haben sie es mit betteln versucht, auch ein paar Worte in Heiikom (mit Klicklauten) haben sie gesagt, aber wo soll man da anfangen mit Geben, es gibt so viele arme Menschen hier. Also sind sie auch weiter und Elke ist zum Glück gekommen.


Ein paar Kilometer weiter haben wir die Hauptstrasse verlassen und sind auf eine D Piste, die am Anfang etwas schräg bergab führte und viel losen Schotter hatte. Dort ist mir der Wagen fast außer Kontrolle geraten, ich konnte ihn aber wieder einfangen und wir sind lange im Tal des Ugab Rivers entlang gefahren.

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Kurz vor der Fingerklip Lodge haben wir im Schatten eines großen Baumes Mittag gemacht und sind danach weiter zum Lodge Eingang. Eine Torwächterin hat uns geöffnet, für Tagesgäste kostet es 5$ pP zum Fingerklip Felsen zu gehen. Wir sind dort kurz hinaufgestiegen, haben ein paar Fotos gemacht und es ging auch kurz darauf weiter. Das Tal des Ugab Rivers ist landschaftlich sehr schön und gefällt uns.

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Die Piste wird zusehends schlechter und führt immer wieder direkt an Farmen der Heiikom vorbei und die Lebensweise und Gebäude sind doch sehr primitiv. Einmal war an einer Farm das Tor zu und vier Kinder haben es belagert und für uns geöffnet. Sie verlangten nicht aktiv einen Zoll, haben es aber wohl erwartet. Elke hat ihnen Kaugummis gereicht, die sie etwas komisch angesehen haben, als ob sie sowas noch nie gesehen hätten, sie haben diese aber angenommen.

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Es wurde dann so heiß, dass wir doch wieder mal die Klima an und die Fenster zugemacht haben. In Korixas sind wir nochmals zum Supermarkt, da das Gemüse in Ojio schon ziemlich verdorben war und Elke nichts gekauft hat. Hier ist vor dem Supermarkt starker Betrieb, viele sitzen auf den Stufen und stehen herum, aber ans Auto gekommen ist keiner, vielleicht weil da ein Schild stand „No Hawking“. Dann sind wir 115 km südlich, nach Uis gefahren. Die Landschaft hat sich von Buschland in hügeliges und bergiges Land mit roten Felsen verändert. Sehr schön; diese Art Landschaft gefällt uns am besten und weiter im Süden im Naukluft Gebirge sieht es ähnlich aus.

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Nach 4 Uhr waren wir in Uis und waren schon gespannt wie der Ort aussieht. Der ist nicht groß und wir fahren erst mal daran vorbei, da die Beschilderung zum White Lady Campground etwas verwirrend ist. Wir kehren um, finden auch gleich hin und die Besitzerin empfängt uns freundlich. Wir sind die ersten Gäste und können uns einen Stellplatz aussuchen. Der Campground ist ein großer sandiger Platz, von Mauern umgeben und in der Mitte gibt es einen kleinen Pool. Es sieht alles sehr ordentlich aus und wir richten uns ein. Elke kommt mit einer Schüssel Wasser an, wischt das Auto von innen raus und befreit es von dem feinen Staub, der sich überall abgelegt hat. Es kommen noch zwei weitere Autos, aber es ist genug Platz. Das Feuermachen wird heute etwas kritisch, da das Holz zum Teil faul ist und esriesige Prügel sind, die sich nicht spalten lassen. Beim Versuch es klein zu machen bekommt der Betonuntergrund Risse und ich lasse es sein. Es gibt keinen guten Holzhackplatz hier, entweder Sand oder Beton, der nichts aushält.

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Es hat dann doch noch geklappt mit dem Feuer, ohne das ich viel Arbeit bzw. Puste rein stecken musste. Die Steaks waren wieder hervorragend, heute gab es einen Salat dazu und natürlich ein Bier. Nach dem Essen hab ich mal die weiteren (letzten Tage) geplant und Elke hat sich einen frisch aufgebrühten Tee über die Hose geschüttet, was zum einen  weh tut und zum anderen ärgerlich ist. Sie ist sofort in die Dusche und hat die Hose raus gewaschen. Zum Glück gab es keine Verbrennung und es ist gut ausgegangen. Die Planung konnte ich dann soweit abschließen, dass wir morgen das Permit kaufen können und für die zweite Nacht wären wir noch flexibel. Allerdings weiß ich noch nicht, wo wir die letzte Nacht verbringen werden. In der Nähe von Windhuk wäre gut, dann ist die Anfahrt dahin nicht so zeitaufwendig, mal sehen. Heute schlafen wir mal verkehrt rum, wenn man das so sagen kann, denn das Auto steht ein klein wenig schräg und so liegen wir mit dem Kopf zum Eingang.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 23.01.2013, 23:18 Uhr
Ich muss noch viel über Namibia/Afrika lesen und lernen. Aber ich fange ja erst jetzt ernsthaft damit an, mal grob eine Reise dorthin zu planen und in meinem Reiseführer habe ich erst die ersten Seiten gelesen. Daher weiß ich nicht, was es mit dem "Namenstrick" auf sich hat. Klärt mich bitte einer auf?  :D
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: unterwegsontour am 24.01.2013, 09:15 Uhr

Daher weiß ich nicht, was es mit dem "Namenstrick" auf sich hat. Klärt mich bitte einer auf?  :D

Sie fragen nebenbei nach deinem Namen und schnitzen ihn dann in eine Nuss, die du danach abkaufen sollst. Die meisten lassen sich dann überreden, weil ja schon der Name draufsteht. Ich habe zwei dieser Nüsse zu Hause, einen mit und einen ohne Namen, sie sehen echt schön aus. Aber vorher das Motiv ansehen, die Nuss auswählen und erst DANN den Namen eingravieren lassen ... ist auch ein nettes Mitbringsel  :wink:

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 24.01.2013, 09:23 Uhr
So etwas habe ich mir beinahe gedacht. Okay, wenn man das weiß, kann man sich ja darauf einlasen oder eben nicht.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 24.01.2013, 13:45 Uhr
21. Tag
Donnerstag, 26. April


Wir konnten mal wieder ausschlafen und sind erst um 6:45 Uhr aufgestanden, haben gemütlich gefrühstückt und dann alles weitere auch in Ruhe erledigt. Ich habe dann noch den Kompressor raus geholt und hinten links Luft nachgefüllt, der Reifen verliert jetzt täglich Luft. Um 8:30 Uhr fahren wir vom Hof und wieder raus in die Wüste. Es sind bis Hentiesbay ca. 100 km, die es zunächst durch einige Riviere auf und ab geht, an den Hütten der Herero vorbei, die auch immer wieder an der Strasse versuchen Dinge zu verkaufen und uns zuwinken. Ein Eselswagen kommt uns entgegen, viel mehr Verkehr ist nicht. Irgendwann geht es dann nur noch schnurgerade langsam dem Atlantik zu. Die Luft ist schon merklich kühler und es weht ein heftiger Wind.

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Kurz nach Hentiesbay gibt es eine Polizeikontrolle ,die wir aber schnell pasieren können ,dann sieht man ein gestrandetes Schiff an der Skelettküste, also runter von der Salzstrasse, den 4WD eingelegt und rein in den Sand. Der ist ganz schön tief und schwer zu befahren. Wir kommen aber ganz gut hindurch und halten im weichen Sand, was keine gute Idee ist, denn möglicherweise kommen wir nicht mehr weg. Aber das soll später die Sorge sein, jetzt wird erst mal an den Strand gelaufen und fotografiert.

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Wie aus dem Nichts kommen auf einmal 2 Männer auf uns zu und wollen uns Steine verkaufen. Wir sind nicht interessiert und dann fragen sie nach Wasser und Brot, da sie aus dem Damaraland sind und hier am Strand schlafen und nichts haben. Damit können wir helfen und sie sind froh etwas bekommen zu haben. Mittlerweile kommen weitere Besucher und sie stürzen sich auf die. Derweilen versuchen wir weiter zu fahren was nicht gelingt, schiiet. Also die Untersetzung rein und los, es geht mühsam aber langsam mit hoher Drehzahl kommen wir vorwärts, bleiben aber wieder stecken als ich versuche zu schalten. Vorwärts geht nun gar nichts mehr, aber rückwärts zum Glück. Dann nehme ich nochmal Anlauf und fahre vorwärts langsam raus, geschaltet wird nun nicht mehr, der Motor dreht hoch und ich wühle mich in Richtung Strasse.

Wir fahren weiter auf der Salzstrasse nach Swakopmund. Die Stadt ist doch größer als erwartet und wir müssen uns erst mal orientieren. Das Auto wollen wir am Swakopmund Hotel abstellen, dort soll man wohl parken können. Als wir an der Polizei vorbei kommen, denken wir dass wir auch hier parken könnten, allerdings ist kein Parkplatz frei und wir fahren um den Block und landen beim Hotel. Der Parkplatz davor ist groß und hat genügend freie Plätze. Wir sind uns noch unsicher, ob wir auch parken dürfen und als ein Wächter daher kommt, fragen wir. Das Parken ist kein Problem, es kostet auch nichts, was aber auch kein Problem wäre.

Wir nehmen einen Foto und die Strassenkarte mit und ziehen los in die deutscheste Stadt in Namibia. Der kalte Wind vom Atlantik zieht durch die Strassen und im Schatten kann es da schon sehr kühl werden, obwohl die Sonne scheint. Wir sehen uns die historischen Häuser an und es gibt auch viele Geschäfte, Cafes und Bäcker, viele mit deutschen Namen. Es gibt auch überhaupt keine Bettler und auf den Strassen fühlt man sich sicher.

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So schlendern wir gemütlich durch die Strassen und Geschäfte und kaufen im Wörmann Haus, wo jetzt der Sitz der NWR ist, das Permit für morgen. Die Frau im Büro hat einen Schal umgebunden und eine dicke Winterjacke an, obwohl sie nicht sichtlich erkältet ist. Es ist einfach ein komplett anderes Klima hier an der Küste.

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In einer deutschen Bäckerei und Metzgerei essen wir zu Mittag, ich versuche die Nürnberger Bratwürste mit Kartoffelsalat und die schmecken so gut, dass man nicht mal Senf dazu braucht. Dann sehen wir uns noch im Wörmann Brock Supermarkt um, um später die Preise vergleichen zu können. Der ist wirklich gut sortiert und bietet alles was man braucht. Es geht noch zur Jetty, wie die Landungsbrücke hier genannt wird. Jetzt ist sie zwar nicht mehr so lange, aber man kann wieder raus gehen und die Stadt vom Meer aus ansehen.

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Der Südwester weht hier stark und kalt, die Wellen brechen sich an den Betonpfeilern, ein Klima, das so gar nicht nach Namibia passt. Durch die etwas abgelegenen Strassen und am Prinzessin Ruprecht Heim und der Kaserne vorbei geht es  zurück zum Auto, es ist schon spät und wir wollen noch einkaufen.

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Das tun wir im Spar, der ebenfalls sehr gut sortiert ist und Wildfleisch hat;  wir legen da noch mal 650 Dollar hin. Es sind auch sehr viele Angestellte, die hier arbeiten, das ist bestimmt das 4-fache was sonst so üblich ist, jeder hat einen festen Job und wenn es nur das Polieren der Zitrusfrüchte oder das Abwiegen des Gemüses ist. Ich bin unschlüssig, ob ich nochmal etwas Diesel tanken soll, es ist schwer einzuschätzen, da wir noch nie den Tank leer gefahren haben und da es morgen in die Wildnis geht, tanke ich lieber nochmal 30 Liter. An der Shell kommen sofort 5 Arbeiter her gesprungen und fangen an mit tanken und jede Scheibe am Auto wird sauber geputzt, sogar die Scheinwerfer. Die sind wirklich mit Freude und Eifer am werkeln. Ich lasse nochmal den hinteren linken Reifen checken, aber der Druck ist ok. Auch habe ich erfahren dass gestern Bayern gegen Rom in der Champions League gewonnen hat, das interessiert mich aber nicht. Als sie dann ein Trinkgeld erhalten strahlen die Gesichter und wir fahren weiter. Wir haben uns dann etwas verfahren und die B2 nicht gefunden, da sie nicht ausgeschildert ist, dank GPS findne wir den Weg und die 12 km raus zum Sophia Dale Basecamp.

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Die Sites sind schön angelegt, mit Holzzaun und teils mit Überdachung und wir haben uns eingerichtet. Das Feuer hat heute auch mehr Unterstützung gebraucht, es ist immer wieder anders und wenn man nicht genug Kleinholz hat schwierig. Der Wind hat zwar nachgelassen aber es ist hier schon ganz schön kühl und ein Fleece ist notwendig. Elke macht dann einen Salat zum Essen und irgendwann gibt es auch eine schöne Glut und wir können endlich Grillen.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: unterwegsontour am 24.01.2013, 19:24 Uhr


Wir konnten mal wieder ausschlafen und sind erst um 6:45 Uhr aufgestanden,

 :lachroll:   mir geht es immer ähnlich, aber unter ausschlafen versteht manch anderer bestimmt eine ganz andere Uhrzeit   



Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Ganimede am 24.01.2013, 20:35 Uhr
Gut das ihr das Auto nicht am Strand ausbuddeln musstet  :lol:

Swakopmund hat uns auch gut gefallen. Kalt war es dort auf dem Campingplatz in der Nacht  :o  Dort waren wir schön in einer Kneipe abends Essen (und ich brauchte mal nicht den Grill anwerfen  :wink:  .
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Wilder Löwe am 24.01.2013, 21:23 Uhr
Hört man in Swakopmund eigentlich noch Deutsch? Ich meine jetzt nicht nur von Touristen, sondern von den Einwohnern?
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 25.01.2013, 14:30 Uhr


Wir konnten mal wieder ausschlafen und sind erst um 6:45 Uhr aufgestanden,

 :lachroll:   mir geht es immer ähnlich, aber unter ausschlafen versteht manch anderer bestimmt eine ganz andere Uhrzeit   





Ja mag sein, aber ist doch schon mal besser als 5:00 Uhr oder?

Hört man in Swakopmund eigentlich noch Deutsch? Ich meine jetzt nicht nur von Touristen, sondern von den Einwohnern?

Ja schon, aber alle einheimischen deutschen haben vermutlich irgend ein Geschäft und dort trifft man sie dann.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 25.01.2013, 14:42 Uhr
22. Tag
Freitag, 27. April


Die ganze Nacht über herrschte reger Verkehr und obwohl das ein schön angelegter Campingplatz ist, stört der Lärm enorm. Heute Morgen ist alles klamm und feucht; kein Wunder - wir sind nahe am Meer. Es hat hier zwar keinen Nebel wie in Swakopmund, aber die Luftfeuchtigkeit istauch hier sehr hoch. Wir frühstücken zügig, denn in Kürze haben wir Programm und es wird nochmal ein ganz besonderer Tag werden. Um 8 h treffen wir Chris von Living Desert Adventures vorm Swakopmund Hotel und gehen mit ihm auf die Little Five Tour in den Dorob National Park der Namib. Freunde haben uns diese Tour wärmstens empfohlen.

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Wir sind rechtzeitig da und und nicht nennenswert später kommt er auch schon angefahren mit seinem blitzblank geputzen Land Rover. Wir steuern 2 Guest Houses an und holen Lutz und Berrit sowie Michael und Ilona ab. Alles Deutsche, allerdings versteht Berrit kaum englisch was Chris immer wieder auf die lustige Art völlig fassungslos erwähnt. Christ dagegen spricht ein Kauderwelsch aus deutsch und englisch; wenn es um's Erklären von Naturwissenschaften geht, dann reichen die Deutschkenntnisse nicht aus und wir dolmetschen für Berrit.

Über dem Swakop River beginnen schon die Dünen der Namib,  wir fahren gar nicht weit rein und es beginnt die Exkursion. Über Swakopmund sieht man gerade den Nebel hinweg ziehen und die Stadt verschwindet für kurze Zeit, wir hingegen stehen in der Sonne und im kühlen Wind.

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Steven, Chris' Kollege, kommt ebenfalls mit einem Land Rover und 4 Passagieren dazu und zieht sofort los und erkundet die Gegend. Chris stellt uns alle vor und nun beginnt der Unterricht.

Zunächst erklärt er die Physik der Dünen bis ins Detail und das hier einzigartige Klima und die Lebewesen, die es nur hier gibt. Mittlerweile wird Lutz von Chris liebevoll "Lutzi Baby" genannt und er bezieht ihn in seine Erklärungen stets mit ein, was dann in etwa so klingt: Lutzi Babay, warum Hier are no Big Elephants? Because there are no big Waterdrops, we have here microdrops and so we have microelephants. Also der Ostwind weht alles mögliche an Gräsern und Samen in die Dünen, das sammelt sich am Ende der Düne und gibt Müsli. Der Nebel bringt Feuchtigkeit, die sog. Milch. So ernähren sich Silberfische von diesem Müsli und kleine Tiere. Das nennt Chris dann Buffet. Zum Buffet kommen natürlich auch andere Tiere, wie Geckos, Eidechsen, Spinnen, Schlangen, Vögel und die Nahrungskette geht so weiter bis hin zum Quadbike Fahrer, der mit seinem irrsinnigen Hobby das  alles in kurzer zeit und für immer zerstört.

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Die Quad Biker sind ihm ein großer Dorn im Auge, er hat eine Website zur Rettung der Namib gegründet, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Die Quads zerstören die Kruste die sich über Jahrhunderte gebildet hat für immer und so bricht diese wichtige Schicht für das Ansiedeln von Pflanzen auf und damit wird die Lebensgrundlage vernichtet. Er zeigt Luftaufnahmen von Spuren im Sand die schon sehr alt sind. Einen Teilerfolg hat er erziehlt indem der Dorob Nationalpark gegründet wurde und hier nur noch registrierte Touren gemacht werden dürfen. Das Problem ist der Individual Biker.

So zurück zur Tour, als die Theorie abgeschlossen ist, wenden wir uns der Praxis zu. Steven hat für uns ein Chamäleon ausgemacht und wir stehen eigentlich nur 10 m davon entfernt. Es sitzt gut getarnt inmitten eines Dollarbusches, der hier überall wächst. Ein trächtiges Weibchen ist es und Chris holt Larven als Köder und setzt eine auf ein Blatt. Nur will die Larve so gar nicht wie Chris will und sträubt sich, so dass das Chamäleon erst mal gar nicht reagiert.

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Zunächst jedenfalls, denn mit der dritten Larve klappt es endlich und die Zunge schnellt heraus und holt sich das Futter, dann klappt es auch mit den anderen Larven. Dann zeigt er noch wie sich das Chamäleon in der Wüste bewegt und die Farbe dabei ändert und das alles bevor die Tour überhaupt begonnen hat, so Chris' Worte.

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Als nächstes gräbt er im Boden und findet ein paar Termiten und dann einen Gecko. Der Unterschied zur Eidechse ist, dass Geckos keine Krallen haben sondern "Saugnäpfe" haben und auf glatten Flächen, wie z.B. an einer Scheibe, sitzen können. Die Haut eines Geckos ist durchsichtig und man kann die Adern und sogar die letzte Mahlzeit im Magen sehen, Chris sagt, die letzte Mahlzeit seien ein paar wenige Termiten gewesen. Der Gecko hält still und sitzt brav auf der Hand oder im Sand. Dazu hat er einen witzigen Gesichtsausdruck und es ist mein Liebling. Christ gräbt ein Loch in den Sand und findet den Höhlengang und setzt den Gecko dort ab. Das Tier braucht Luft und Dunkelheit und sofort beginnt er sich weiter in die Höhle einzugraben, am Licht hat er keinen einzigen Mucks gemacht und das alles bevor die Tour überhaupt begonnen hat.

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Nun gehen wir zu einer Düne, schauen uns das Müsli an und Steven steht keine 30 cm neben einer, gut getarnt und nahezu völlig in den Sand eingegragebenen Sidewinder Schlange. Nur der Kopf ist bei genaumen Hinsehen zu erkennen. Chris treibt sie aus dem Sand und sie macht sich in rasantem Tempo auf und davon. Chris gibt jedoch mit einem Stöckchen die Richtung vor und sie bewegt sich die Düne hinauf. Dann wieder hinunter und sie gräbt sich in den Sand ein, Christ treibt sie zum Schutz vor den hier ansässigen Falken zu einem Busch wir lassen sie nun in Ruhe. Die Schlange hat kein einziges Mal versucht Chris oder den Stock zu attakieren, sie hat stets versucht zu fliehen, was schon erstaunlich ist. Und das alles bevor die Tour begonnen hat, aber wann beginnt denn nun die Tour? Gibt es noch eine Steigerung, denn bis jetzt war das schon super.

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An der gleichen Düne gräbt er eine Dancing White Lady aus, eine weiße Spinne. Chris erklärt das Verhalten und die Lebensweise, zeigt uns warum die Spinne so heißt und läßt sie dann in wieder in ein Loch eingraben.

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Nun ist Zeit für ein Getränk, die er gekühlt dabei hat. Er hat kleine Wasserflaschen mit seinem Logo drauf, die sich prima als Souvenir eignen.

Steven hat mittlerweile den Luftdruck in den Reifen vermindert und wir fahren ein Stück weiter, machen kurz  darauf aber schon wieder Halt. Hier gräbt er einen Skunk aus dem Sand, das ist quasi eine Blindschleiche. Die ist im Sand wahnsinnig schnell und wenn sie auf der Hand liegt ganz glatt und weich. Man muss höllisch aufpassen, das Tier nicht wieder zu verlieren, da es sich permanent windet und schlängelt und die Freiheit sucht.

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Steven hat ein weiteres Chamäleon entdeckt und treibt es auf uns zu. Auch das Tier wird mit Larven gelockt und ist sichtlich verärgert, da es seine Farbe ändert.

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Nun geht es ein mitten in die Dünen hinein, über eine Ebene in der es Schlangen und Skorpione geben könnte, wir sehen aber leider keine. Die Dünen sind hier nicht nur gelblich, sondern haben auch rötliche und schwarze Schattierungen, es sieht grandios aus und das bei hohem Sonnenstand. Auch zu der Färbung gibt es noch eine Randnotiz und Demo von Chris: Das schwarze ist Mangetit und das sammelt er mit einem großen Magneten einfach so auf; der rote Farbton stammt von feingemalenem Granat. An einer niedrigen Düne bekommen wir Instruktionen für eine Pinkelpause: die Herren gehen links herum, die Damen rechts und bitte auf den Sand pinkeln und nicht auf den Boden.

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Beim Weiterfahren sammelt Chris immer wieder Müll auf, den der Wind gestern vom Meer über die Dünen hierher geblasen hat. Es ist ihm wichtig, die Natur hier unberührt zu lassen so gut es geht. Wir fahren zweimal auf hohe Dünen und halten für das Panorama. Der letzte Halt ist kurz vor dem Meer und hier sieht Chris etlichen Plastikmüll am Fuße der Dünen liegen, alleine schafft er es nicht und er braucht Hilfe dabei. Natürlich muss man die Düne dann wieder hoch, aber mit einem Trick bekommt er doch noch Freiwillige, denn wenn eine große Lawine ausgelöst wird, dann gibt es ein sonderbares Brummen, den der rutschende Sand durch Reibung erzeugt und tatsächlich vibriert die Düne unter unseren Füßen und wir hören das Brummen trotz des Windes.

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Es ist fast ein Uhr und die Tour geht zu Ende. Chris setzt die Leute wieder dort ab, wo er sie aufgesammelt hat. Wir verabschieden uns auch von Berrit und Lutz, die aus Dresden sind und tauschen Adressen aus. Als uns Chris am Hotelparkplatz absetzt gibt er mir noch eine Visitenkarte und ich will die in das Portemonaie schieben als mir auffällt dass mein Führerschein nicht mehr da ist. Auwei. Gestern bei der Polizeikontrolle habe ich ihn noch gehabt und wieder zurück gesteckt, aber vielleicht nicht richtig, denn die Karten halten nicht so gut. Im Auto bei Chris liegt jedenfalls nichts und wir verabschieden uns, er will das Auto sauber machen und wir sollen morgen mal anrufen.

Da ich nicht fahren möchte, da heute auch ein Minister oder Präsident in der Stadt ist und überall Polizei an den Kreuzungen steht, muss Elke zum ersten Mal fahren. Das klappt ganz gut trotz Scheibenwischer und wir müssen erst mal an eine Tankstelle, der Problemreifen braucht etwas Luft. Dann geht es hinaus in die Wüste, ich versuche mich zu erinnern wo ich den Geldbeutel gestern noch gebraucht habe und rufe noch beim NWR an, aber da nimmt keiner mehr ab.

Bis zur Blutkuppe sind es gut 100 km, aber die Strasse ist dank der Minen hier teilweise geteert und es läuft ganz gut. Als wir auf die Gravelroad zur Blutkuppe abbiegen, sehen wir Strausse und Zebras und bald haben wir den Fels erreicht.

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Ich sehe auf der Südeseite interessante Gesteinsformationen und steige hinauf für ein paar Fotos.

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Da es auf der Nordwestseite die schöneren Campingplätze geben soll fahren wir um den Berg und müssen dann durch tiefen Sand und Kies. Ganz hinten sind schön Sites, aber es hat viele kleine Fliegen und Mücken. Wir überlegen etwas, fahren dann von dem etwas feuchtem Eck weiter und besteigen dann die Blutkuppe im späten Nachmittagslicht.

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Als wir oben sind kann man noch weitere Sites sehen, an denen wir vorher vorbei gefahren sind und entscheiden uns dorthin zum Übernachten zu fahren. Wir sehen noch etliche Salamander und einen Hasen, sowie Mäuse und fahren dann auf Site 7. An einer Site stehen viele Zelt und es läuft auch ein Generator, allerdings sind keine Autos zu sehen. Es ist bereits dunkel, als mehrere Autos kommen und zu dieser Site fahren, man hört auch Motorenlärm, der wohl von der nahegelegenen Uranmine kommt.

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Wir genießen den Sonnenuntergang noch auf den Felsen bei einem Köcherbaum und richten uns dann ein, bzw. machen das Essen fertig. Leider sind die Springbocksteaks heute sehr zäh und nicht so der Bringer. Wir schlachten noch eine Mango zum Nachtisch und es gibt noch einen Absacker. Ich mache einen weiteren Versuch mit Startrails. Dann waschen wir uns und sehen noch ein paar Bilder von heute an und dann ist auch Schluss. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende und der Urlaub auch bald und wie sagte Chris doch so schön „Die Tropfen je feiner, die Tiere sind kleiner“.

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Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Wilder Löwe am 26.01.2013, 13:50 Uhr
Wie immer sehr beeindruckende Fotos, vorallem auch von den kleinen Tieren.

Hoffe, der Führerschein hat sich wieder eingefunden.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 26.01.2013, 16:52 Uhr
Leider nicht und dann doch, aber das ist eine andere Geschichte.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 26.01.2013, 16:57 Uhr
23. Tag
Samstag, 28. April


Die Nacht war nicht so ruhig wie erwartet; es herrschte reges Kommen und Gehen zu der großen Campingsite und auch schon früh am morgen, hören wir aus der Ferne LKW-Motoren brummen. Wir stehen auf als es hell wird und frühstücken gemütlich bei Sonnenaufgang.

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Um halb acht fahren wir los und wieder zurück Richtung Swakopmund. Am Abzweig zum Welwitschia Drive biegen wir ab und sehen sofort auf der linken Seite sehr viele Welwitschias. Das sind ganz besondere endemische Wüstengewächse.

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Wir fahren weiter den Drive ab und halten an den markierten Punkten, in unserem Reiseführer sind die Haltepunkte alle beschrieben. Ganz besonders schön sind die beiden Viewpoints zu der sog. Mondlandschaft.

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Dann geht es nochmal nach Swakopmund aus zweierlei Gründen: Elke möchte noch in 2 Geschäfte, die Souvenirs und Kunsthandwerk einer Initiative von Frauen verkaufen und ich möchte meinen Führerschein suchen. Wir starten an der Shell Tankstelle, dort wurde etwas gefunden, was mich schon in Hoffnung versetzt. Im weiteren Gespräch stellt sich dann heraus, das es mehrere Dinge waren und eine Mutter alles mitgenommen hat, da sie nicht wußte was alles ihrer Tochter gehört, aber ein deutscher Führerschein sei wohl nicht dabei gewesen. Die Teppichweberei von der Elke gelesen hat, liegt gleich in der Nähe. Dort liegen überall schön gefärbte dicke Wollkkneuel herum mit denen die Teppiche gewebt werden. Auch eine Bizerba Waage von 1958 steht in der Werkstatt und wer weiß, vielleicht hatte die mein Opa auch schon in den Händen? Die ausgestellten Teppiche sind nicht so unsere Richtung; man kann sich hier aber auch nach Vorlage was anfertigen und schicken lassen. Die Fahrt geht weiter zum Laden von Helping Hands. Dort gibt es Nara-Öl-Produkte, die ausschließlich von Frauen hergestellt werden, aber leider ist die Auswahl nicht sehr groß. Wir finden dafür ein geflochtenes Körbchen und ein Giraffenpuzzle. Nicht weit weg ist die „Ritterburg“ in der das NWR sein Büro hat und man möchte es nicht glauben, obwohl die nur wochentags auf haben, ist jemand im Permit-Büro. Aber auch hier wurde kein Führerschein gefunden. Elke geht dort noch aufs Klo und kennt nun den Trick, wie aus dem Wasserhahn Wasser kommt, denn darauf bin ich 2 Tage vorher gekommen. Wenn man den Wasserhahn aufdreht kommt nämlich kein Wasser, aber man sieht, dass das Waschbecken benutzt wurde. Unter dem Waschbecken ist ein weiterer Hahn, der das Wasser zum Fließen bringt. Derweil rufe ich bei Chris an um nachzufragen, ob im Auto was gefunden wurde, was auch nicht der Fall ist und falls bei der heutigen Tour im Sand was gefunden wird, ruft er zurück. Wir fahren noch zum Parkplatz am Hotel, dort auch Fehlanzeige und auch bei der Polizei. Die zeigen uns eine riesige Schublade mit Fundsachen, darunter sind Reisepässe, Führerscheine, Kreditkarten und sonstige Dokumente, aber nicht mein Führerschein. Da wir schon mal hier sind gehen wir noch in die Bäckerei Raith und trinken einen großen Kaffee, der hier sehr gut ist und essen ein süßes Stück dazu. Hier wurde auch nichts gefunden und die letzte Chance ist der Campground der eh auf dem weiteren Weg liegt. Vorher macht Elke nochmal ein paar Aufnahmen der Namib unter dem Nebel. Bei Sophia Dale leider auch Fehlanzeige und das war meine letzte Hoffnung, jetzt haben wir alle Punkte abgegrast, wo wir geparkt und ausgestiegen sind oder ich bezahlt habe, aber überall niente. Wo kann der denn nur geblieben sein?

Es hilft nichts wir müssen weiter und Elke muss dann durch Windhuk fahren, wo die Polizeikontrollen sind. Da wir nun schon fast 13:00 Uhr haben, halten wir dann auch an einer Rest Area, die ein Dach und Schatten bietet und machen Mittag.

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Ich pumpe den Problemreifen auf, während Elke den Salat zubereitet. Es ist wieder sehr warm geworden und auch trocken, das kann man gut am Brot erkennen, das offen herum liegt, denn nach ein paar Minuten schon sind die Scheiben ausgetrocknet. Es sind noch einige Kilometer, bis der Wegweiser zur Spitzkoppe uns zum Abbiegen zwingt und wir noch 30 Kilometer auf einer Gravelroad zurück legen müssen. Die Landschaft und das Panorama werden immer schöner.

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Der Campingplatz an der Spitzkoppe wird als Community Projekt der einheimischen Bevölkerung betrieben und das sieht auf den ersten Blick ganz ordentlich aus. Wir bekommen erklärt wo die Campsites sind und was es sonst noch zu sehen gibt. Duschen hat es am Eingang, die wir dann später auch benutzen wollen.

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So suchen wir erst mal eine Site und finden auch gleich eine inmitten schöner roter Felsen mit Blick auf die Spitzkoppe. Wir setzen uns sehen uns unter einen Felsüberhang und lassen die Landschaft auf uns wirken.Da wir nicht wissen, wie weit es zur Bridge ist, nehmen wir das Auto - hätten das kurze Stück aber auch laufen können. Einen Plan haben wir nicht bekommen, genausowenig gibt es an den vielen Abzweigungen Wegweiser zur Orientierung.

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Als wir von der Bridge wieder kommen macht sich gerade ein Overlander LKW auf unserer Site breit. Ich gehe gleich hin und mache denen klar, dass das unsere Site ist, weil hier auch bereits ein Teil unserer Campingausrüstung steht, aber es beginnt eine Diskussion die, wie ich gleich merke, wohl zu nichts führt. Der LKW ist wohl immer wieder hier und es gibt angeblich nur 2 Sites für LKWs, wobei ich das nicht glaube, denn auf den anderen Sites hat auch überall ein LKW Platz. Sie sagen wir können die Site doch miteinander teilen, aber das wollen wir nicht, wir wollen unsere Ruhe heute Abend. Außerdem wurde uns gesagt wir sollen nur eine freie Site nehmen und diese war frei und wir die ersten hier, warum wird das nicht respektiert? Dann kommen sehr fadenscheinige Argumente, von wegen dass die Zelte dann im Gras bei Schlangen und Skorpionen aufgestellt werden müssen. Ich bleibe zunächst bei meiner Meinung und tue die immer wieder kund und als ich mich mit einer deutschen Mitreisenden unterhalte, packen die den Tisch wieder ein und der LKW fährt. Aber er dreht nur um, damit wir die eine Seite der Site haben und sie die andere. Weitere Diskussionen führen zu nichts, als noch mehr Ärger und wir packen unsere Sachen wieder ein und fahren.

Zunächst wollen wir einen anderen Platz finden, es gibt genügend freie Plätze, aber dieser war auch der schönste. Einige gefallen uns nicht, doch weiter an der Spitzkoppe dran finden wir was passendes. Wir platzieren wieder mal Stühle und Tisch und fahren zum Eingang vor. Den Ärger lassen wir dann gleich mal beim Manager ab, der zwar jetzt nichts unternimmt, was uns schon klar war, aber ich muss das los werden. Er meint, dass er den Fahrer morgen abmahnt und auch einen Brief an den Veranstalter schreibt und dass das schon öfter vorgekommen sei. Wir sollen uns beruhigen und er würde uns einen schönen Platz zeigen, aber wir haben schon einen gefunden mit dem wir zufrieden sind.

Nachdem der Ärger abgeklungen ist, gehen wir in die Duschen, die man eigentlich nur als Paar betreten kann, da man zwischen den beiden Duschen durchsehen kann. Gleichzeitig füllen etliche junge Männer das etwas höher gelegene Wasserfass aus Kanistern auf. Das Wasser ist warm und es ist eine Wohltat, den Staub und den Ärger abzuwaschen. Meine Haare sind in Null Komma Nix trocken, Elke's brauchen doch etwas länger und wir fahren auf unsere Site zurück die bereits im Schatten liegt. Dort richten wir uns ein und ich hacke gleich mal Holz und lege es der Größe nach aus, wie jeden Tag, damit das Anzünden dann einfacher wird. Wir machen zum Sonnenuntergang hinter der Spitzkoppe noch ein paar Fotos und Elke zieht mir noch 3 Holzspreißel aus der Hand, die fange ich mir jeden Tag ein. Ich sollte doch meine Handschuhe zum Holzhacken anziehen, vergesse ich aber immer.

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Elke bereitet Fleisch und Beilagen vor und ich sehe mir die Bilder an, wobei ich ganz vergesse, das Feuer anzuzünden und so verspätet sich das Abendessen etwas. Da wir aber gelesen haben, dass die Einheimischen das Fleisch überm Feuer und nicht über Glut grillen, versuchen wir das auch mal und es geht auch. Der Springbock ist zwar auch wieder etwas zäh, aber doch besser als gestern. Als Nachtisch gibt es wieder eine köstliche Mango, für mich wieder in Whiskey Soße und der pure Schluck hinterher darf auch nicht fehlen. Die Flasche muss ja morgen Abend leer werden. Ich mache dann noch 2 Sets für Startrails und wir betrachten nochmal die Sterne über Namibia. Der Mond ist fast schon wieder auf halbe Größe geschrumpft und leuchtet sehr hell.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Easy Going am 26.01.2013, 17:41 Uhr
Als Nachtisch gibt es wieder eine köstliche Mango, für mich wieder in Whiskey Soße und der pure Schluck hinterher darf auch nicht fehlen. Die Flasche muss ja morgen Abend leer werden.
Ja Reisen heißt auch Opfer bringen.  :wink:
Übrigens sind wir abends meist so spät dran, daß fast immer mit Feuer und nicht mit Glut gegrillt wird - klappt eigentlich ganz gut.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 26.01.2013, 22:37 Uhr
Uih, die "Boulders" gefallen mir ja ausgesprochen gut! Und sogar ein Arch dabei! Da wird die USA-Sehnsucht ja noch kleiner und die Namibia-Sehnsucht noch größer...  :wink:
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 27.01.2013, 11:17 Uhr
Als Nachtisch gibt es wieder eine köstliche Mango, für mich wieder in Whiskey Soße und der pure Schluck hinterher darf auch nicht fehlen. Die Flasche muss ja morgen Abend leer werden.
Ja Reisen heißt auch Opfer bringen.  :wink:
Übrigens sind wir abends meist so spät dran, daß fast immer mit Feuer und nicht mit Glut gegrillt wird - klappt eigentlich ganz gut.

Manche Opfer bringt man gerne  :D

Uih, die "Boulders" gefallen mir ja ausgesprochen gut! Und sogar ein Arch dabei! Da wird die USA-Sehnsucht ja noch kleiner und die Namibia-Sehnsucht noch größer...  :wink:

Es gibt in ganz Namibia Landschaften die sehr stark an den Südwesten der USA erinnern. Das hat uns auch gefallen.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 27.01.2013, 11:22 Uhr
24. Tag
Sonntag, 29. April


Die Nacht war angenehm, was Temperaturen und Ruhe angeht. Um kurz vor Sonnenaufgang weckt mich Elke und wir stehen auf und machen gleich ein paar Fotos. Wir frühstücken, während die Sonne die Spitzkoppe langsam erleuchtet.

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Nachdem alles wieder eingeräumt ist, pumpe ich nochmal den Reifen auf und wir machen uns auf zum Eingang. Dort bezahlen wir den Zutritt zu Bushmann Camp und fahren ganz hinter zum Parkplatz.

Nun heißt es einen steilen Fels hoch zu steigen, es ist eine Kette angebracht, die wir aber nicht benötigen. Oben angekommen hat man einen prima Ausblick und wir sehen noch weiter oben Bergziegen.

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Eine Familie ist auch schon da und verschanuft erst mal während wir weiter gehen. Wir trennen uns dann, da ich voraus gehe und über die Kuppe einen Alkoven entdecke, den ich ansteure. Elke geht nach der Kuppe links und sieht ebenfalls einen Alkoven. Hier gibt es Felszeichnungen unter einem Felsüberhang, wir haben jedoch keine Beschreibung und müssen uns selbst auf die Suche begeben.

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Ich klettere über eine steile Stelle und befinde mich in einem Slot Canyon den ich in einen Fuß am linken und einen am rechten Fels nach unten Steige, dabei gilt es zwei Waterholes zu überwinden. Die Felsen sind etwas rauh, was einen guten Grip mit den Schuhen gibt, aber mit den Händen muss man doch aufpassen.

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Ich erkunde den hinteren Bereich, der ein Paradies ist und finde einen Köcherbaum, sowie viele Bäume mit roten Blüten. Irgendwann mache ich mich dann wieder auf nach vorne und steige zum anderen Alkoven empor.

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Dort ist Elke und die andere Familie. Es gibt hier einige Rock Paintings aus alter Zeit in rot und weiß auf den Fels gezeichnet. Manche kann man gut erkennen, manche weniger und einige wurden wohl schon abgeschlagen und mitgenommen. Das Familienoberhaupt besprüht ein paar Paintings mit Wassernebel, damit man diese erkennen kann, aber ob das gut ist, glaube ich nicht.

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Zum Abschluss machen wir noch ein paar Fotos vor einem Balanced Rock und steigen weider ab. Zum Glück waren wir schon am frühen Morgen hier. Es ist schon jetzt sehr warm und wir schwitzen, ein gekühltes Wasser und Cola sind ja schon in Reichweite.

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Am Eingang angekommen suchen wir Kleidungsstücke, die noch in tadellosem Zustand sind, wir diese aber hier lassen wollen und übrige Lebensmittel heraus und geben sie der Frau an der Rezeption, die sie dankbar annimmt. Dann fahren wir unsere letzte Gravelroad, wieder vor zur B2. Nach Karibib ist eine Polizeikontrolle und da ich fahre, hoffe ich auf keine Schwierigkeiten, aber der Polizist will zum Glück meinen Führerschein nicht sehen und fragt nur wo wir hinwollen, dann dürfen wir weiter. Ungefähr 40 km vor Okahandija halten wir an einer Rest Area und machen Mittag. Ab hier fährt Elke weiter, da es ja um Windhuk feste Polizeikontrollen gibt und wir jetzt keine Probleme bekommen wollen.

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An den beiden Polizeikontrollen werden wir durchgewunken. Auf Höhe der Stadtmitte von Windhuk stehen zwei Fahrzeuge am Rand und gerade als wir vorbeifahren, springt ein schwarzer Junge mit einer Tasche in der Hand vor uns über die Strasse. Ein weißer Mann folgt ihm und uns ist natürlich sofort klar, was da gerade passiert ist. Aus irgendeinem Grund musste der Mann halten und der Junge ist dazu gekommen, hat eine Türe aufgerissen und das nächstliegende Gepäckstück geschnappt. Deshalb haben wir auch unsere Taschen am Rücksitz mit einem Kabelschloss gesichert und das ist der Vorteil wenn man keine Zentralverriegelung hat, die hinteren Türen sind zu. Die Situation hat uns beiden einen kleinen Schock versetzt, beinahe hätten wir ja jemanden Überfahren.

Wir fahren wieder aus Windhuk hinaus und den Pass hoch in Richtung Süden, dort befindet sich das Monteiro Mountain Camp, wo wir die letzte Nacht verbringen wollen. Von der Rezeption geht ein Junge voraus und zeigt uns unsere Campsite. Der Platz ist zwar in Nähe der Hauptstrasse, aber heute ist nicht viel Verkehr und der Platz ist sehr schön angelegt, mit vielen Pflanzen und auch Schatten. Wir machen erst mal Pause, bevor es daran geht, das Auto komplett auszuräumen und schon die Dinge in die Taschen zu packen, die wir nicht mehr brauchen. Das ist eine unliebsame Arbeit, die aber gemacht werden muss. Wir brauchen aber noch etliches Zeug heute Abend und morgen Früh, so dass wir das Packen erst morgen abschliessen können. Strom hat es hier auch und so kommt unser Wasserkocher nochmal zum Einsatz und die Akkus können geladen werden. Als wir das Packbare verstaut haben und der Tisch wieder frei ist, kann ich das Notebook anwerfen und ein Radler zum Tippen trinken, während Elke schon mal die Duschen aufsucht.

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-718.jpg)

Dann wird natürlich wieder ein Feuer entzündet und das letzt Steak gegrillt. Das war nochmal ganz lecker und als Abschluss wird der letzte Tropfen aus der Whiskeyflasche geholt und wir genießen noch ein letztes Mal den grandiosen Sternenhimmel.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: unterwegsontour am 27.01.2013, 11:28 Uhr

Den Campingplatz an der Spitzkoppe fand ich mit am besten! Habe dort Silvester verbracht - traumhaft!



Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 27.01.2013, 12:10 Uhr
Mein Foto des Tages:

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-706.jpg)


Das mit dem Jungen ist ja ein Ding! Da wird einem wieder bewusst, dass man nicht allzu sorglos reisen sollte!
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Easy Going am 27.01.2013, 13:05 Uhr
Mir gefällt das mit den Klippspringern (?) besonders gut

(http://trailheads.de/tl_files/bilder/2012-Nam/NAM-693.jpg)
 - tolle Situation wie da zwei links und zwei rechts des weißen Farbbandes wie für das Foto hindrapiert stehen.
Wieviele Namibia-Dollar hast Du dafür an die 4 bezahlen müssen ?  :wink:
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 27.01.2013, 16:21 Uhr
Die Frage muss lauten, wie lange habe ich für diese Einstellung gewartet?  :D
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 28.01.2013, 07:40 Uhr
25. Tag
Montag, 30. April


Zum Sonnenaufgang stehen wir auch heute wieder auf, zunächst wird in der Sonne gefrühstückt und dann beginnen wir auch unsere beiden Taschen zu packen. Das Ganze dauert etwas, aber wir haben auch Zeit, der Heimflug geht erst heute Abend. Nach 9 Uhr verlassen wir die Campsite und fahren nach Windhuk, in die Stadtmitte. Im Reiseführer wird ein sicheres Parkhaus beim Kalahari Sands Hotel beschrieben, dort wollen wir hin, wissen aber gar nicht, ob wir da überhaupt von der Höhe her rein passen. Der Verkehr wird in der Stadtmitte immer stärker, aber ich lotse Elke, die ja fahren muss wegen der Polizeikontrolle, gut zum Parkhaus. Wir passen gerade so rein, aber so ein Parkhaus ist auch in Namibia eng und wenn man die Lenkung komplett einschlägt, dann ruckt es stark beim Fahren. Dort wo wir gerade stehen, steht an der Wand „Car Wash“ und wir wissen nicht, ob man da parken darf. Da auch die Ausfahrt hier ist, gehe ich rüber zum Kabäuschen und frage mal nach. Alles ok wir können hier parken und stellen das Auto ab. Na prima, das hätten wir dann schon mal.

So entern wir die City und befinden uns auch sofort in einem Trubel von Menschen. Erst mal orientieren und da wir keinen Plan haben, das heißt einen Stadtplan haben wir, aber wohin nun? Die Christuskirche ist auf dem Hügel zu sehen und so gehen wir an am Boden ausgelegten Schnitzereien und nur mit Lendenschurz bekleideten Himba-Frauen den Hügel hoch. Auf halbem Weg werden wir von hinten in gutem deutsch angesprochen und ein junger Mann erzählt was von Kindern, die irgendwann mal in der DDR waren und was von der SWAPO, sowie dass er in Deutschland Musik studiert hat und jetzt zum Unterricht muss. Aber er hat auch eine Spendenliste dabei und will natürlich Geld. Wir haben gar nicht mehr soviel Bargeld und ich gebe ihm das Wechselgeld vom Campingplatz, das sind nur 20$, aber viel mehr besitzen wir nicht mehr.

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Die Christuskirche ist offen und so treten wir ein, eine Reisegruppe war wohl gerade da und wir setzen uns einen Moment. Die Kirche ist innen sehr schlicht eingerichtet, wie evangelische Kirchen auch bei uns. Ein Führer der einem Paar etwas zu der Kirche erzählt hat, meint nun dass er jetzt abschliessen würde. Also müssen wir raus, er ist wohl der Guide einer kleinen Gruppe, hat aber einen Schlüssel für die Kirche. Da hatten wir wohl Glück, dass wir überhaupt rein konnten.

Direkt hinter der Kirche ist ein sehr modernes Gebäude und auch die Statue des Südwesterreiters zu sehen. Das ist unser nächstes Ziel. An diesem Denkmal wird allen deutschen Toten, während der Aufstände gedacht.

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Wir gehen dann noch ein Stück weiter die Strasse vor, aber an der nächsten Kreuzung ist nichts mehr Interessantes für uns auszumachen und wir gehen zurück, da wir im Plan gesehen haben, dass der Tintenpalast auf der anderen Seite der Kirche liegt.

Eigentlich sind wir an den ganzen Gebäuden und Museen nicht so interessiert, auch die Stadt selbst interessiert uns wenig, wir müssen nur ein paar Stunden hier verbringen. Vor dem Tintenpalast, der die Amtsstuben der kaiserlichen Beamten beherbergte, liegt ein schöner Park. Wir gehen aber weiter und müssen auf der Strasse gehen, da der Fußweg abgesperrt ist, hier wohnt wohl der Präsident, oder jemand anderer der wichtig ist. Den Hügel wieder runter und wir sind wieder im Getümmel der Menschen. In einer Passage setzen wir uns auf einen Kaffee und ruhen uns erst mal aus. Dann gehen wir noch ein kurzes Stück weiter und am ehem. kaiserlichen Vermessungsamt machen wir wieder kehrt.

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Wir schlendern noch durch die Post Street Mall und sehen uns in einem Outdoor und Sportgeschäft um. Da es nun schon fast Mittag ist und wir langsam Hunger bekommen, entscheiden wir uns zum Super Spar zu fahren und dort wieder Mittag zu essen.

Diesmal fahre ich wieder und Elke lotst mich ebenfalls zielgenau auf den Parkplatz. Während ich sofort im Restaurant Platz nehme, holt sich Elke wieder einen Salat und kommt später dazu. Wir essen gemütlich und kaufen hinterher noch ein paar Dinge ein. Dann begeben wir uns auf die andere Strassenseite, dort ist auch eine große Mall und wir schlendern auch hier durch die Gänge. Was auffällig ist, vor den Geldautomaten sind überall sehr lange Schlangen, das war auch in der City schon so. Wir werden müde und könnten etwas Augenpflege gebrauchen, da wir die hier nicht bekommen, setzen wir uns in ein Caffe und trinken auch diesen in aller Ruhe und beobachten Menschen die vorbei gehen. Doch irgendwann wollen wir wieder aufstehen und gehen nochmals in den Spar, da Elke noch was zum Knabbern möchte. Danach fahren wir auf den Hügel Auas Blick und dort befindet sich ganz hinten eine Sackgasse, wo auch keine Häuser mehr stehen und hier gönnen wir uns noch etwas Rast. Da der Kaffee allerdings schon wirkt, sind wir gar nicht mehr müde und fangen an noch die letzten Dinge in die Taschen zu räumen und dabei fällt mir mal wieder die Autotüre zu und trifft auf die Cargotasche, in der ein kleine Tube Sonnencreme ist. Der Deckel springt ab und die Sonnencreme in die Tasche, na prima. Nun muss das auch noch abgewischt werden und zum Schluss pumpe ich nochmals den Reifen auf und wir machen die letzte Fahrt zu Hester.

Der ist gerade nicht da und wir sollen noch etwas warten. Also räumen wir das Auto aus und setzen uns in die schattige Sitzecke und warten ab. Der Mechaniker holt dann mal das Auto und Elke gibt ihm noch übrigen Saft und noch ein Bier das übrig ist. Eine Frau sagt, dass der Shuttle unterwegs hierher sei und uns dann zum Flughafen bringen wird. Fast zeitgleich taucht ein großer weißer Mann und Hester auf, die sprechen für uns nicht Verständliches miteinander und Hester sagt noch zu uns, dass der kaputte Reifen geflickt werden konnte und wir jetzt hinten rechts eine Schraube drin hätten. Wenn der auch geflickt werden kann, dann ist es gut, ansonsten wird er sich noch mal melden. Er will gar nicht wissen, wie es uns gefallen hat und ob es sonst noch was gibt, das mit dem Auto zu tun hat. Da könnten wir ihm einiges erzählen, tun es aber nicht. Er ist schon sehr einsilbig, der Hester. Sollten wir nochmal nach Namibia kommen, was nicht ausgeschlossen ist, ist fraglich, ob wir nochmal bei ihm mieten.

Wir werden dann von dem Taxifahrer in Windeseile zum Flughafen gebracht und sind noch vor 17:00 Uhr dort. Am Checkin ist fast nichts los und wir bekommen unsere Bordkarten sehr schnell und sind das Gepäck los. Der Flug geht nun nicht um 19:05 Uhr wie es im Reiseplan steht sondern um 20:05 Uhr, also ist noch jede Menge Zeit. Wir setzen uns deshalb vor die Halle in einen kleinen Park und genießen hier nochmal den letzten Sonnenuntergang.

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Als es dunkel ist, kommen wieder die Schnaken raus und wollen uns stechen, deshalb gehen wir dann doch rein. Elke wirft noch eine Karte in den Postkasten und kauft noch einen Schal, dann gehen wir durch die Pass- und Sicherheitskontrolle. Die Sicherheit wird hier nicht sehr groß geschrieben, denn es ist nur ein Beamter da, der den Scanner und die Personenkontrolle durchführt. Alles was im Rucksack ist, macht keine Schwierigkeiten, obwohl sonst Kamera und Notebook ja ausgepackt werden müssen. Die Personenkontrolle wird dem Metalldetektor überlassen und der ist wohl schwach eingestellt, denn er piepst nie.

Im Wartebereich sehen wir uns den Duty Free Shop an, aber alles ist hier im Vergleich zu Deutschland teuer und so kaufen wir nichts. Dann heißt es warten, die Halle füllt sich und da die Lautsprecheranlage nicht funktioniert, versucht sich eine Mitarbeiterin dann zum Boarding aufzurufen, was wohl viele nicht verstehen, aber das macht auch nichts. Man muss nur der Menge durch eine der Türen folgen und übers Flugfeld, wo man heute fotografieren könnte, zum Flugzeug laufen. Davor hat sich mittlerweile eine lange Schlange gebildet und dann kommt noch eine weitere Treppe angetuckert, die aber nur für Business und First ist. Macht nichts, wir kommen auch so ins Flugzeug und haben wieder 2 Plätze an Fenster und Gang. Die Maschine wird einigermaßen voll und so gibt es keine Möglichkeit, leere Sitze zu belegen.

Zum Abendessen gibt es dieses Mal noch die Auswahl zwischen Fisch und Rind, da hatten wir gerade nochmal Glück und das Rind mit Gemüse und Reis ist ganz ok. Bier und Wein wird wieder serviert und gerade Wein sehr viel getrunken. Wir sind beide jetzt dermaßen müde, dass wir nachdem das Essen abgeräumt ist, sofort die Sitze nach hinten klappen, die Decken und Kissen richten und die Augen schließen. Wir können auch beide ganz gut schlafen, wachen zwar immer wieder mal auf und verändern die Sitzposition etwas, aber es gelingt doch die Nacht mit Schlafen zu überbrücken.

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 28.01.2013, 07:42 Uhr
Der Rest kommt heute auch noch gleich mit und damit ist das Ende erreicht. Wer nochmehr Bilder und auch Videos sehen möchte findet diese auf meiner Homepage (http://trailheads.de). Danke fürs mitfahren.



26. Tag
Dienstag, 1. Mai


Wir werden 2 Stunden vor der Landung geweckt und es gibt heute sogar ein warmes Frühstück mit Rührei, Grilltomate, ein Schinkenstückchen und 2 Kartoffelwürfel. Das ganze schmeckt aber gar nicht besonders, Elke rührt es gar nicht an, ich probiere es wenigestens, aber nach 2 Bissen gebe ich auch auf. Der Joghurt schmeckt dafür ganz gut und eine Semmel mit Butter und Marmelade. Dazu gibt es natürlich auch Getränke, die nach der langen Zeit auch notwendig sind. Die Landung verläuft dann normal gut und wir gehen langsam zur Passkontrolle und warten dann lange auf unser Gepäck. Mittlerweile wurde das Band abgeschaltet und wir und auch andere warten immer noch. Nach einigen Minuten läuft das Band wieder an und dann kommt auch das Gepäck, na prima. Mit dem Bus geht es zum Terminal 1 und hoch zum Bahnhof. Wie schon vermutet, funktionieren die Abholcodes für unser Bahnticket nicht und wir müssen welche kaufen. Elke ist mittlerweile in den Rewe und holt noch was zum Essen und Trinken für die Bahnfahrt. Leider können am Automaten keine Reservierungen für den nächsten Zug mehr gekauft werden, weshalb wir gleich in die Lounge runter fahren und dort bekommen wir Ticket und Reservierung. Da der Zug auch bald kommt, bleibt keine Zeit hier die Toiletten aufzusuchen und auch der Kaffee kann nicht ganz aufgetrunken werden. Dafür stehen wir jetzt am Bahnsteig und erfahren dass der Zug 5 Minuten Verspätung hat, na das hätten wir früher wissen sollen, dann hätten wir etwas langsamer machen können. Der Zug ist gar nicht voll, aber das weiß man vorher auch nicht und so setzen wir uns erst mal und essen noch Butterbrezen und Obst. Während der Fahrt schreibe ich noch den Bericht nach und Elke kümmert sich um unser Shuttle in Augsburg. Das Wetter wird auch immer besser, in Frankfurt war es doch sehr bewölkt, im Süden jedoch scheint die Sonne.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: unterwegsontour am 28.01.2013, 08:55 Uhr

 :heulend:  schade das es jetz vorbei ist


 :applaus:   :dankeschoen:   für diesen tollen Reisebericht, der mich in Erinnerungen schwelgen lies     :applaus:



 :verwirrt:  erfahren wir noch wie/wo der Führerschein wieder auftauchte?

Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 28.01.2013, 09:15 Uhr
Danke für den tollen Reisebericht! Er wird mir sicher bei meiner Planung helfen, auch wenn es für uns vermutlich keine Campingreise werden wird.

Danke schön und bis bald mal.

Andrea :winke:
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 29.01.2013, 08:05 Uhr
Ja alle schön Dinge gehen leider vorbei und bei Urlauben läßt sich das sogar sehr gut vorhersagen.  :(

Die Geschichte mit dem Führerschein kann ich ja noch zum Besten geben.

Nach der Rückkehr habe ich mich sofort bei der Führerscheinstelle erkundigt, was zu tun ist. Ich dachte ich muss den Verlust bei der Polizei melden, war aber nicht so. Das Amt kann das alles machen. Ich habe eine Eidesstattliche Versicherung abgeben müssen und den Verlust schildern, das kostet 30€. Was die mir nicht sagten, das ich den Verlust doch auf der Polizei melden kann, dann kostet es wohl nichts. Klasse Geldmacherei, ob das bei der Polizei wirklich nichts kostet weiß ich aber nicht gewiss.  :?
Nun nach 2 Wochen soll ich den neuen Führerschein abholen und siehe da, in meiner Akte lag nun der alte Führerschein!  :D Was war passiert?
Ein deutsches Ehepaar hatte den Führerschein in Swakopmund auf der Strasse gefunden und da keine Adresse drauf steht nach der Rückkehr an das Landratsamt geschickt. In einem Anschreiben wurde der Fundort genau beschrieben und das war wohl ziemlich genau die Stelle, an der wir nach der Little 5 Tour abgesetzt wurden. Da hatte ich ja den Verlust bemerkt und geschaut aber nicht gefunden. Leider wurde mir der Brief nicht ausgehändigt und ich kann mich nicht bedanken. Für mich hat das nun eh keinen Unterscheid gemacht, da der neue ja schon fertig und bezahlt war, also musste ich den nehmen und der alte wurde vernichtet.  :(
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Anti am 29.01.2013, 08:27 Uhr
Dass der nun ausgerechnet von Deutschen gefunden wird... Und die ihn auch noch mitnehmen und sich die Mühe machen, ihn dir über Umwege wieder zukommen lassen wollen... Irre Geschichte, auch wenn sie für dich mit Umständen und Geld verbunden war.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Ganimede am 29.01.2013, 08:43 Uhr
Vielen Dank für den tollen Reisebericht  :winke:

Bei der Spitzkoppe wurde uns ausdrücklich gesagt, wir dürfen nur mit Führer zu Bushmann Camp. Wir haben extra nochmal nachgefragt. Darauf hatten wir aber keine Lust.
Ansonsten kann ich Eure Eindrücke und Erlebnisse gut nachvollziehen. Ich meine gelesen zu haben, dass das mit den Spenden für die Ex-DDR Kinder auch nur ein Masche ist, um Geld zu schnorren.
Das eine Behörde einen neuen Führerschein kostenlos in Deutschland ausstellt, halte ich für ein Gerücht. Es sei denn es war ein Raubüberfall und Deine Versicherung übernimmt den finanziellen Schaden  :wink:

Werdet Ihr nochmal nach Afrika fahren? Hat es Euch denn insgesamt gefallen?

Gruß
Volker
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Wilder Löwe am 29.01.2013, 09:50 Uhr
Danke für den schönen Reisebericht und vorallem die tollen Bilder. Namibia bleibt weiter an erster Stelle meiner Wunschreiseziele, es ist wirklich ein wunderschönes, interessantes Land.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 29.01.2013, 11:24 Uhr
Vielen Dank für den tollen Reisebericht  :winke:

Bei der Spitzkoppe wurde uns ausdrücklich gesagt, wir dürfen nur mit Führer zu Bushmann Camp. Wir haben extra nochmal nachgefragt. Darauf hatten wir aber keine Lust.
Ansonsten kann ich Eure Eindrücke und Erlebnisse gut nachvollziehen. Ich meine gelesen zu haben, dass das mit den Spenden für die Ex-DDR Kinder auch nur ein Masche ist, um Geld zu schnorren.
Das eine Behörde einen neuen Führerschein kostenlos in Deutschland ausstellt, halte ich für ein Gerücht. Es sei denn es war ein Raubüberfall und Deine Versicherung übernimmt den finanziellen Schaden  :wink:

Werdet Ihr nochmal nach Afrika fahren? Hat es Euch denn insgesamt gefallen?

Gruß
Volker

Da habe ich mich wohl nicht richtig ausgedrückt. Die Ausstellung des Führerscheins kostet selbstverständlich Geld, ich glaube das waren 17€. Es ging nur um die Verlustmeldung, bzw. die eidesstatlich Erklärung, die mir 30€ gekostet haben, ob das bei der Polizei auch was kostet, weiß ich nicht sicher.

Ja insgesamt war das ein schöner Urlaub und Namibia hat uns gut gefallen. Das Klima war einfach top, man braucht sich um das Wetter keine großen Gedanken zu machen. Wir würden da auch wieder hinfahren und wieder im Dachzelt schlafen. Momentan haben wir andere Ziele.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: KarinaNYC am 29.01.2013, 16:36 Uhr
Zum Ende des Berichts oute ich mich mal als stummen Mitfahrer und habe 2 Fragen (in der Hoffnung das nicht irgendwo überlesen zu haben): warum werden die Gatter zu so merkwürdigen Uhrzeiten wie 6:08Uhr geöffnet?
 
Und was hat es mit dem "Namenstrick" auf sich (als ihr am Parkplatz angesprochen wurdet)?
 
Ansonsten: traumhaft schöne Aufnahmen und schön geschrieben, beim Kipplaster-Elefant hab ich echt aufgelacht  :lolsign:
 
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: Easy Going am 29.01.2013, 17:32 Uhr
Hi Andy,

ein schöner Bericht mit tollen Fotos - Namibia ist für den ersten Afrikabesuch ideal - ich bin sicher irgendwann werden weitere Afrika-Reisen bei Euch folgen.
Titel: Re: Namibia am Ende der Regenzeit
Beitrag von: AndyOne am 30.01.2013, 11:40 Uhr
Zum Ende des Berichts oute ich mich mal als stummen Mitfahrer und habe 2 Fragen (in der Hoffnung das nicht irgendwo überlesen zu haben): warum werden die Gatter zu so merkwürdigen Uhrzeiten wie 6:08Uhr geöffnet?
 
Und was hat es mit dem "Namenstrick" auf sich (als ihr am Parkplatz angesprochen wurdet)?
 
Ansonsten: traumhaft schöne Aufnahmen und schön geschrieben, beim Kipplaster-Elefant hab ich echt aufgelacht  :lolsign:
 

Ahh ein blinder Passagier! Afrika ist doch immer für eine Überraschung gut.  :D


Die Öffnungs- und Schließzeiten hängen von Sonnenauf- und untergang ab, deshalb muss man immer schauen wann die Zeiten für den Tag(e) ist.

Leute, meist Männer, sprechen einen auf der Strasse an und erzählen irgendeine nette Geschichte, erwähnen nebenbei ihren Namen (der oft ein deutscher ist) und fragen nach deinem Namen. Diesen ritzen sie dann in eine kleine Nuss ein und prompt bekommst Du so einen Schlüsselanhänger mit deinem Namen drauf. Das ist dann ein Angebot, dass du nicht ablehnen kannst/willst, nachdem sie jetzt noch mit einer Mitleidsgeschichte beginnen.

Wenn wir nach unserer Herkunft gefragt wurden haben wir ja auch oft Austria angegeben, damit können die wenigsten was anfangen und außer einer kennt Mozart. Das gibt dann auch nicht so viel Gesprächsstoff. Mir ist das alles lässtig, ständig angebettelt zu werden, drum versuche ich die Gespräche zu vermeiden, bleibe aber dabei höflich.