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Autor Thema: Neuseeland 2018/2019  (Gelesen 14337 mal)

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mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #45 am: 01.02.2020, 09:19 Uhr »
15. Tag, Samstag 05.01.2019: Ohakune – Havelock North

Der heutige Tag ist sehr Architekturbilder-lastig. Da dieser Schwerpunkt in Napier in die Tagesmitte fällt, läßt sich der Tag schlecht in zwei Teile zerlegen. Wer wenig Interesse an Architektur hat, muß daher einiges überscrollen

Marianne schläft ganz passabel, ich ganz bescheiden – der Rücken schmerzt nachhaltig. Ich bin schon lange vor 7:30 wach und schalte den Wecker ab.

Trotzdem sind wir einigermaßen rechtzeitig beim Frühstück, wo schon das holländische Paar und ein Paar aus Mainz beisammen sitzen. Wir haben dasselbe bestellt wie gestern – zudem gibt es eine gute Nachricht: "Unser" Shop hat ab 10:00 offen.

Alan informiert noch die holländischen Gäste, daß in Napier ein Radrennen stattfindet, das zu teilweisen Straßensperrungen führt. Wir seien nicht betroffen, da wir ja in Havelock North wohnen.

Nachdem wir alles zusammengepackt haben, fahren wir los in den Ort. Marianne wartet auf die Öffnung des Ladens, während ich nach einer Apotheke suche, um etwas wie ABC-Pflaster zu besorgen – gefunden habe ich eine: Samstags geschlossen. Marianne hat inzwischen erfahren, daß die gesuchten Untersetzer ausverkauft sind. Dafür kauft sie ein paar andere Kleinigkeiten.

Wir fahren los in Richtung Napier, zunächst über Hauptstraßen, dann über eine kleine Nebenstraße bergauf bergab mit vielen Kurven. 140 km durch schwarzwaldähnliche Landschaften nahezu ohne ein Haus und völlig ohne Menschen oder gar Ortschaften. Erst viel Grünland mit Schafen und Kühen, die bei einer kurzen Fahrpause einen Höllenlärm bereiten, dann viel Wald und offensichtlich auch Nationalparks – aber ohne größere Infrastruktur. Erst kurz vor Napier kommen wir wieder in zivilisierte Regionen.


Farm an der Te Moehau Road


Te Moehau Road


Landschaft an der Erewhon Road


Schafe an der Ohinewairua Station an der Erewhon Road


Rinderherde an der Taihape-Napier Road


Schafe an der Taihape-Napier Road


Taihape-Napier Road

Da wir viel zu früh zum Einchecken im B&B dran sind, ignorieren wir die Anweisungen des Navi und die morgendlichen Warnungen von Alan und halten uns an die Wegweiser, die zur Innenstadt von Napier führen. Die Vorstädte von Napier ziehen sich ewig lange hin und wir fühlen uns irgendwie vom Ambiente her an Palm Springs erinnert. In der Stadt herrscht einiger Verkehr und wir fahren direkt in ein Parkhaus rein, an dem wir zufällig vorbeikommen, um nicht lange rumsuchen zu müssen.

Gleich beim Ausgang findet sich eine Apotheke, die Wärmepflaster führt. Dann gehen wir durch die Innenstadt mit ihren unendlich vielen Art Deco Gebäuden. Napier wurde 1931 durch ein Erdbeben stark zerstört und innerhalb der nächsten zwei Jahre wieder aufgebaut - praktisch einheitlich im Art Deco Stil. Somit ist die Stadt ein Mekka für Architekturliebhaber dieser Zeit. Hunger haben wir aber auch. Die ersten Restaurants machen uns wenig an, doch dann sehen wir eine Ecke weiter einladende Sonnenschirme stehen. Wir landen bei Portofino, wo es Pellgrino und Penne Arrabiata gibt - sehr lecker zubereitet.


Napier, Emerson Street


Napier, Former Hotel Central - Emerson and Dalton Street


Napier, Emerson Road


Napier, Former Central Fire Station - Tennyson Street


Napier, Theatre Lane - Murals

Danach pilgern wir noch einmal durch einige Straßenzüge mit Art Deco Häusern. Mit am besten gefällt uns das Daily Telegraph Building. Wir bummeln durch ein oder zwei Geschäfte mit Einrichtungsgegenständen. Dann schauen wir noch kurz zum Park am Strand und peilen dann wieder das Parkhaus an.


Napier, Municipal Theatre


Napier, Hildebrands Building - Tennyson and Dalton Street


Napier, Public Trust Building - Tennyson and Dalton Street


Napier, Daily Telegraph Building - Tennyson Street


Napier, Thorps Building - Tennyson and Hastings Street


Napier, Harstons Building - Hastings Street


Napier, The County Hotel - Browning Street


Napier, Hawkes Bay Museum


Napier, Packard 120 des Art Deco Trust


Napier, Oldsmobile F 29 eines Touranbieters


Napier, Harold Lathan Arch


Napier, Park


Napier, gespiegeltes T&G Building

Zum B&B ist es dann doch noch ein ganzes Stück, so daß wir ziemlich genau um 16:00 ankommen. Diane, die Innkeeperin nimmt uns gleich in Empfang und führt uns ins Haus – eine schöne große Villa mit wunderbarem Garten nebst Pool mit Pergola ein Stückchen hangabwärts. Unser Zimmer ist ebenfalls schön groß, allerdings direkt neben dem Frühstücksraum. Diane bietet uns einen Kaffee auf der Veranda, erklärt uns einiges und gibt uns noch zwei Bilderbücher mit örtlichen Sagen zum Anschauen. Außerdem empfiehlt sie uns ein japanisches Restaurant, wo wir sie gleich einen Tisch für uns reservieren lassen.


Napier, Marine Parade


Havelock North, Havelock House


Havelock North, Havelock House - Zimmer


Havelock North, Havelock House - Garten


Havelock North, Havelock House- Pool


Havelock North, Havelock House

Nach einer kurzen Erholungspause gehen wir an den Pool – Marianne geht dann auch schwimmen, ich traue mich mit meinem Rücken nicht. Dann schaffen wir es gerade noch rechtzeitig, zu dem ausgesuchten Japaner Piku in einer Winery zu fahren. Um keine Auswahl treffen zu müssen, wählen wir eine Shared Platter und dazu japanisches Asahi Bier – endlich mal ohne Zitrushopfen. Zum Nachtisch gibt es noch einen Orange and Almond Cake with Matcha (Green Tea) Ice Cream. Das Essen ist ausgezeichnet und appetitlich angerichtet, so daß wir gleich für morgen nochmals reservieren.


Havelock North, Piku - Shared Platter


Havelock North, Piku - Orange and Almond Cake

Kurz vor Dämmerung sind wir zurück am B&B und setzen uns nochmals auf die Veranda mit Bier, PC usw.

229 km
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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #46 am: 02.02.2020, 11:27 Uhr »
16. Tag, Sonntag 06.01.2019: Havelock North und Umgebung

Geschlafen habe ich trotz schmerzendem Rücken ganz gut – das Wärmepflaster hat Wirkung gezeigt, auch wenn ich es gegen 05:00 entfernt habe. Der Wecker kräht, als das Handy 07:20 zeigt. Wir sind einigermaßen ausgeschlafen und machen uns fertig. Komischerweise ist draußen absolute Ruhe. Auch als Marianne unsere zu waschende Wäsche rausbringt, regt sich nichts. Der Vergleich von Uhr und Handy zeigt dann auch eine schlappe Stunde Unterschied. Das Handy hatte sich gestern aus nicht nachvollziehbaren Gründen in den Grundeinstellungen verstellt, was ich zwar repariert zu haben glaubte, aber offensichtlich nicht ganz vollständig. So waren wir eine Stunde zu früh dran und dösen in reisefertigem Zustand noch ein wenig.

Etwas vor der vereinbarten Zeit von 08:30 gehen wir dann raus und frühstücken mit Cereals, hausgemachtem Rhabarberkompott und Marmelade und bekommen dann auf unsere Frage nach einem cooked item auch noch die berühmten poached eggs von unserer Innkeeperin Diane.

Für heute ist eine Führung in einem Weingut über das Reisebüro vorgebucht. Wir fahren schon um 09:00 los in Richtung Vinery, so daß wir eine knappe halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit zugange sind. Wir werden trotzdem freundlich entgegengenommen und bekommen eine Privatführung durch die Produktionsanlagen. Gründer war ein schweizstämmiger Neuseeländer namens Steinmetz, dann wurde das Gut von einem McDonald übernommen, der zur Vermeidung von Verwechslungen mit der Burgerkette dann zum Namen Church Street Vinery wechselte. Heute gehören sie zu Pernod Ricard.

Im Keller gibt es ein kleines Museum mit Darstellung von Produktionsszenen. Die Figuren wurden nach lebenden Personen gestaltet, die im Unternehmen arbeiteten und von denen Masken abgenommen wurden.

Zum Abschluß bekommen wir noch eine Weinprobe mit einem ausgezeichneten Sekt Blanc de Noirs, einigen Weiß- und Rotweinen sowie einem Rose, von dem wir zwei Flaschen für den Verzehr auf der weiteren Reise kaufen. Ein Großeinkauf wre sinnlos, da wir ja ständig mit dem Auto unterwegs sind und Marianne nicht viel Wein verträgt.


Havelock North, Endsleigh Road - an der unser B&B liegt


Napier, Chruch Road Winery


Napier, Church Road Winery


Napier, Church Road Winery - auch Schnäpse werden hier gebrannt


Napier, Church Road Winery - Museum


Napier, Church Road Winery


Napier, Church Road Winery

Wir sind so zeitig fertig, daß wir noch den Farmers Market von Hastings besuchen können, den uns Diane ans Herz gelegt hatte. Angeblich handelt es sich um den größten lokalen Farmers Market auf der südlichen Hemisphäre.

Wir bekommen einen Parkplatz direkt am Eingang und werden von einem Straßen- (oder eher Markt-)musikanten abgefangen, der recht gut deutsch spricht und uns ein wenig vorfiedelt – angeblich eine musikalische Reise durch die Welt, die wir aber trotz der von ihm genannten Länder, denen die einzelnen Versatzstücke zuzuordnen seien, her nicht wirklich nachvollziehen können. Dennoch war es sehr unterhaltsam.

Der Markt selbst ist eine eher überschaubare Veranstaltung mit einer Reihe von Ständen rund um eine große Wiese; in der Mitte spielt eine Band, die Leute kaufen ein oder sitzen unter Bäumen im Gras oder an improvisierten Tischen. Insgesamt eine äußerst relaxte Veranstaltung.

Wir kaufen ein schönes Holzbrett, ein paar Minitomaten und auf Empfehlung der Führerin in der Vinery einen Käse.


Hastings, Farmers Market - Geigenspieler


Hastings, Farmers Market


Hastings, Farmers Market


Hastings, Farmers Market

Anschließend fahren wir zu einer weiteren Empfehlung von Diane, nämlich zur Birdwoods Gallery. Eine kuriose und idyllische Veranstaltung mit einer Galerie zimbabwischer Kunst – insbesondere ein bemerkenswerter Skulpturengarten –, einem Restaurant mit ausgedehntem Garten, einem Süßwarenshop und einem Eisstand. Wir finden gerade noch Platz an einem großen Gartentisch, bestellen hausgemachte Limonaden und einen Avocado-Feta-Toast und genießen das ganze Ambiente ausgiebig.


Havelock North, Birdwoods - Garten


Havelock North, Birdwoods - Park


Havelock North, Birdwoods - Skulpturenpark


Havelock North, Birdwoods - Frauenkopf


Havelock North, Birdwoods - Metall-/Efeuschafe


Havelock North, Birdwoods - Wasserbecken


Havelock North, Birdwoods - Blechwildschweine


Havelock North, Birdwoods - Ice Cream Shop


Havelock North, Birdwoods - Süßwarenshop

Anschließend fahren wir zurück ins B&B – gerade mal 600 Meter – und machen eine gemütliche Siesta, sammeln die aufgehängte Wäsche ein und bereiten uns auf den Abend vor.

Gegen 17:00 fahren wir in Richtung Restaurant, aber nicht ohne vorher einen Abstecher auf den Te Mata Peak zu unternehmen, auf den eine zum Schluß ziemlich enge einspurige Straße mit ein paar Ausweichen führt. Dort oben hat man einen fantastischen Ausblick auf Land und Meer, Hügel und Fluß – ein absolutes must.


Te Mata Peak, Tukituki River


Te Mata Peak, Blick nach Südwesten


Te Mata Peak, Blick zur Hawkes Bay

Im Piku schließlich essen wir Fischbällchen, rohen marinierten Kingfish, phantastisches Lamm mit Japanese Slaw und als Nachtisch noch eine Coconut-Panna-Cotta mit Sesam-Eis, dazu zwei japanische Biere.

Zurück im B&B gehen wir den Rose an, unterhalten uns mit Diane. Sie erzählt uns, daß das Haus im Winter praktisch nicht warm zu bekommen ist, weil es – wie praktisch alle Häuser in Neuseeland keine Doppelverglasungen hat – nur im Wohnzimmer sind zwei große Fenster damit ausgestattet, was aber nicht ausreicht. Deshalb fahren sie jeden Winter nach England, wo sie auch herstammt. So viel zum energetischen Vorbildland Neuseeland. Nach Beschäftigung mit dem PC fallen wir ins Bett.

78 km
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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #47 am: 03.02.2020, 08:49 Uhr »
17. Tag, Montag 07.01.2019: Havelock North – Wellington

Ich habe saumäßig geschlafen, weil der ganze Rücken wehtut. Marianne hat etwas Kopfweh. Gegen 08:30 sind wir beim Frühstück, wo schon die anderen Gäste sitzen - ein junges Paar, wieder einmal aus Holland. Sie haben schon die Südinsel hinter sich und haben nur noch wenige Tage.

Nachdem das Auto gepackt ist, bekommt Marianne von Diane noch eine schöne Abalone-Muschel geschenkt. Sie erklärt uns noch, daß die auf der Außenseite hochglänzenden Muscheln künstlich poliert sind, während sie im Naturzustand nur innen glänzen, außen aber eine matte Kalkschicht haben. Dann machen wir uns auf den Weg und fahren fast in einem Rutsch nach Wellington. Eine Tankpause machen wir in Waipukurau, eine hydrologische in Dannevirke, einer skandinavischen Gründung. Dort gehen wir auch ein wenig umher – einige ganz hübsche alte Gebäude können aber über den offensichtlichen Verfall des Ortes nicht hinwegtäuschen.


Paki Paki, Stock Road - noch recht nahe an Havelock North


am Hwy 2 bei Poukawa


Hwy 2 bei Takapau


Hwy 2 bei Norsewood


Dannevirke, Public Library


Dannevirke, Salvation Army Hall

Bei der Weiterfahrt durchqueren wir eine Regenfront, müssen wegen einer Straßensperrung eine Umleitung fahren und machen an einem Parkplatz im Nirgendwo nochmals Rast, wo wir ein paar Cracker mit Frischkäse essen. Irgendwann schließlich wir die Straße vierspurig und führt nach Wellington. Die ganze Zeit – bis auf die Umleitung, die Ortskundige offenbar anderweitig umfahren, haben wir sehr regen Verkehr – wir fahren praktisch ständig Kolonne.


Napier Road bei Papatawa - es beginnt naß zu werden


Pukerua Bay


Hwy 1 vor Wellington


Wellington


Wellington, Waterloo Quay

In Wellington finden wir schnell zum Hotel und geben alsbald den Versuch auf, gegenüber eine Parkuhr ordnungsgemäß zu bedienen. Wir fahren ein Stück weiter, wenden in einem waghalsigen Manöver und stellen uns vor den Eingang. Ich organisiere einen Gepäckwagen und lade die wichtigsten Teile aus. Das Auto überlassen wir dem Valet.

Das Zimmer liegt im 8. Stock mit einer riesigen gemeinsamen Terrasse davor. Von dort hat man einen tollen Blick auf die Bucht Wellington Harbour. Leider ist alles ziemlich grau in grau. Marianne kocht einen Kaffee und anschließend machen wir eine halbe Stunde Schlafpause. Dann gehen wir los und steuern mehr oder eher weniger geradlinig die Cuba Street an, die ich im Internet als Freßmeile entdeckt habe.

Unterwegs gibt es ein paar ganz ansehnliche Gebäude und Straßenzüge zu beäugen. Auch das Wetter spielt mit und wird zunehmend besser. Auffallend war für uns eine kleine Tafel an einem eigentlich recht prächtig ausschauenden Gebäude mit einigen Läden und Restaurants unten: Das Gebäude ist erdbebengeschädigt ("Earthquake Prone Building") und die Eigentümer werden verpflichtet, es zu sanieren oder abzureißen. Vom Zustand her irgendwie schon fast richtig "Cuba". In der Cuba Street lassen wir uns im Scopa nieder und essen Pasta mit Meatballs bzw. eine Pizza Paesano mit Peroni bzw. lokalem Dead Canary. Während wir gemütlich vor uns hinmampfen, sehen wir am Eingang ... die Hamburger von der ersten Nacht! Wir bitten sie zu uns an den Tisch und es entwickelt sich ein längeres Geplauder. Sie wohnen auch noch im gleichen Hotel.


Wellington Harbour von der Hotelterrasse aus


Wellington, Blick auf die Stadt von der Hotelterrasse aus


Wellington, Central Fire Station


Wellington, Blair Street


Wellington, Wild Zebra - ein Hostel in der Tory Street


Wellington, St James Theatre


Wellington, 101 - 117 Cuba Street


Wellington, 101 - 117 Cuba Street - "Earthquake Prone Building"


Wellington, Cuba Street - Scopa

Nach dem Essen trennen wir uns und wir gehen noch die komplette Cuba Street entlang und dann einen großen Bogen und wieder zurück zur Cuba. Unterwegs sehen wir wieder einige ganz interessante Gebäude. Bald sind wir wieder an der Wasserlinie. Dort relaxen die Leute in einem kleinen Park vor einem Restaurant. Vor dem Museum suchen und finden wir schließlich den kürzesten Weg zum Hotel. Marianne schaut einen Film an, ich bekomme ein Glas Rose zur PC-Arbeit.


Wellington, Art Deco in der Cuba Street


Wellington, kleine Holzhäuschen in Tonks Grove


Wellington, großes Mural in der Abel Smith Street


Wellington, Park am Jervois Quay


Wellington Harbour


Wellington, Bootshäuser an der Oriental Parade - im Hintergrund unser Hotel


Wellington bei Nacht von der Hotelterrasse aus

304 km
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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #48 am: 04.02.2020, 09:08 Uhr »
18. Tag Dienstag 08.01.2019: Wellington
Part I: Guided Walking Tour

Wir schlafen recht gut und gehen es gemütlich an. Zwei Mails aus München werden uns in den nächsten Tagen Arbeit bereiten. Das Frühstück ist nicht gar so schlecht wie in vielen Kritiken beschrieben, aber es wird offenbar zu späterer Zeit wenig nachgefüllt. Das Wetter ist zunächst etwas überzogen, entwickelt sich dann aber traumhaft schön.

Wir trödeln zunächst so, daß wir uns schließlich beeilen müssen, um um 10:00 am Treffpunkt für den City Walk zu sein. Dort heißt es zunächst Tickets kaufen, dann führt eine Nachfahrin schottischer Einwanderer uns und eine Australierin – also insgesamt gerade mal drei Personen – kreuz und quer durch die Stadt. Besondere Aufmerksamkeit widmet sie den vielen Statuen und Plastiken im öffentlichen Bereich. Außerdem erklärt sie uns, daß wir in der Hafenregion in weiten Bereichen auf über dem Wasser errichteten Quays laufen. Weitere Beiträge zur Landgewinnung haben die Erdbeben geleistet – so fand sich ein Schiff nach einem Beben hoch über der Wasserlinie wieder. Zunächst bewegen wir uns jedoch im Umfeld der Waterfront.


Wellington, alte Tür an der Waterfront


Wellington, Rathaus


Wellington, Te Ngakau Civic Square


Wellington, Skulpturen an der City to Sea Bridge


Wellington Harbour


Wellington, bemalter Container


Wellington, Wakas im Wharewaka Function Centre


Wellington, Skulptur an der Waterfront "Fruits of Garden"


Wellington, Munchen Food Hall


Wellington Museum

Dann geht es weiter ins "Landesinnere", Auch hier zeigt sie uns etliche schöne alte Gebäude. In der Shopping Mall in der ehemaligen Zentralbank treffen wir rechtzeitig ein, um die große Uhr in Aktion zu sehen. Um punkt 11:00 öffnet sich der obere Teil wie Blütenblätter und man sieht einige Ansichten aus verschiedenen Epochen der Stadt.

Dann kommen wir am obersten Gerichtshof vorbei, einem bemerkenswert verkleideten Neubau. Gegenüber liegt das dem komplett aus Holz gebaute ehemalige Parlament, das wie ein Steinbau ausschaut. Heute befindet sich dort eine Universität. Da dürfen wir auch innen rein schauen und die Konstruktion sowie das Treppenhaus und die Holzverkleidungen bewundern. Der bekannteste Bau ist wohl das ebenfalls in unmittelbarer Nähe liegende neue Parlament, der "Beehive" - das sehen wir aber nur von außen. Dafür dürfen wir ein Stück weiter in die alte Kirche Old St Pauls, ein wunderschöner Holzbau. Dort in der Nähe verabschiedet sich die Australierin.


Wellington, Old Bank Arcade


Wellington, Old Bank Arcade - Uhr geschlossen


Wellington, Old Bank Arcade, Uhr


Wellington, Old Bank Arcade, Uhr


Wellington, Old Bank Arcade, Uhr


ein wohl nicht ganz ernst gemeintes Poster in der Stadt


Wellington, Katherine Mansfield-Skulptur - progressive neuseeländische Autorin des beginnenden 20. Jh.


Wellington, Supreme Court


Wellington, Supreme Court - Wappen


Wellington, Victoria University - ein kompletter Holzbau


Wellington, Victoria University


Wellington, Victoria University


Wellington, Victoria University - Treppenhaus


Wellington, Victoria University


Wellington, Parlament


Wellington, Old St Pauls


Wellington, Old St Pauls

Uns begleitet die Führerin noch nach unten zur Hauptstraße. Wir kommen nochmals am Parlament vorbei und gehen die Hauptstraße noch ein ganzes Stück entlang, bis wir zur Cable Car kommen.



Wellington, Parlament


Wellington, Parlamentary Library
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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #49 am: 04.02.2020, 17:42 Uhr »
18. Tag Dienstag 08.01.2019: Wellington
Part II: Botanic Garden und Ausklang

Für 5 NZD/Person fahren wir hinauf und gewinnen tolle Blicke über die Stadt. Oben orientieren wir uns zunächst und gehen dann den Weg durch den botanischen Garten hinunter. Der botanische Garten kostet keinen Eintritt. Er zieht sich über den gesamten Hügel. Die Anlage ist sehr schön gestaltet, mit vielen Ausblicken und vielen Blumenbeeten. Besonders gefällt Marianne die Hortensienecke mit vielen verschiedenen Farbtönen. Es gibt aber auch eine ganze Ecke mit Agaven und Kakteeen, einen Kräutergarten usw.


Da geht's zur Cable Car


Wellington, Cable Car


Wellington, Blick von der Bergstation der Cable Car


Wellington, Northland


Wellington, Botanic Garden - Hortensien


Wellington, Botanic Garden - Hortensien


Wellington, Botanic Garden - Hortensien


Wellington, Botanic Garden - Agaven

Unten angekommen will Marianne natürlich in den Rose Garden. Ich auch - denn da ist ein Restaurant. Wir entscheiden uns dafür, nicht den kurzen Weg quasi an der Straße entlang zu gehen, sondern für den scenic path. Der geht allerdings zunächst wieder etwas bergauf über den Pine Hill. Dafür bietet er hübsche Aussichten.


Wellington, Botanic Garden - Rose Garden


Wellington, Botanic Garden - Rose Garden


Wellington, Botanic Garden - Rose Garden

Beim Rosengarten gehen wir zum Restaurant, wo ein schöner freier Tisch im Schatten auf uns wartet. Wir nehmen jeder einen Rhubarb-Apple-Crumble und einen Americano. Nach einem neuerlichen Spaziergang durch den Rosengarten und einem Blick in den Shop gehen wir über einen alten Friedhof, der durch eine brutale mehrspurige Straße geteilt wird, weiter hinunter in die Stadt.


Wellington, Botanic Garden Restaurant - Crumble


Wellington, Botanic Garden - Rose Garden


Wellington - Bolton Street Cemetery


Wellington - Bolton Street Cemetery

Dort sind wir schon zu müde, um noch wirklich zu shopppen. Daher setzen wir uns ins Cafe in der alten Zentralbank. Ich nehme einen Peach Iced Tea, Marianne bekommt eine Iced Chocolate - insgesamt eher etwas enttäuschend. Dann wackeln wir zurück über die Waterfront zum Hotel und machen eine Erholungspause.


Wellington, Kinder am Sprungbrett


Wellington, Circa Theatre


Wellington, Skulptur Other Worlds

Danach geht es erneut in die Stadt, wo wir in der Cuba Street wieder einen Italiener aufsuchen – heute ist Ombra dran. Marianne nimmt Lammspieß mit Tomaten, Brot und Salat, ich Lamm-Meatballs mit Tzaziki und Tabouleh, dazu ein Whistling Sisters bzw. ein Peroni. Das Essen ist ausgezeichnet und gerade genug für uns.

Auf dem Rückweg ins Hotel drehen wir noch eine Schleife und entdecken in der Tory Street neben ein paar interessanten modernen Gebäuden auch noch zwei putzige Kleinode. Zurück im Hotel wird die Mailarbeit erledigt, dazu ein Bier und den Rest Rose, so daß wir nicht allzu früh ins Bett fallen.


Wellington, Tory Street


Wellington, Tory Street

Zur Einstimmung auf die morgige Fährtour schaue ich mir noch ein paar nette Videos an – das beeindruckendste ist dieses (wer sich nicht die gesamte Länge antun will, dem seien zumindest die Abschnitte 2:30 – 3:30, 4:45 – 5:10 und 5:30 – 6:00 dringend empfohlen):



Kein Wunder, daß die Mitnahme von Mietwagen auf Fähren bei den Autovermietern nicht sonderlich beliebt ist.

0 km
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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #50 am: 04.02.2020, 21:22 Uhr »
Schöne Bilder, da habt ihr in Wellington auch echt gutes Wetter gehabt. Und die Stadt hat echt ein nettes Flair.

Doreen & Andreas

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #51 am: 05.02.2020, 08:16 Uhr »

Kein Wunder, daß die Mitnahme von Mietwagen auf Fähren bei den Autovermietern nicht sonderlich beliebt ist.

Holy shit, das kann einem den Urlaub aber ganz schön vermiesen...  :shock:
Viele Grüße,
Andreas
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lonewolf81

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« Antwort #52 am: 05.02.2020, 08:49 Uhr »

Kein Wunder, daß die Mitnahme von Mietwagen auf Fähren bei den Autovermietern nicht sonderlich beliebt ist.

Holy shit, das kann einem den Urlaub aber ganz schön vermiesen...  :shock:

Diese Fahrten in dem Stil sind aber auch eher die Ausnahme.

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #53 am: 05.02.2020, 10:01 Uhr »
Diese Fahrten in dem Stil sind aber auch eher die Ausnahme.
Es geht auch noch schlimmer: https://nzhistory.govt.nz/media/video/suilven . Zur Einstimmung auf die Fahrt jedenfalls ganz unterhaltsam.

Wir hatten demgegenüber das andere Extrem, das wohl ebenfalls eher die Ausnahme ist: nämlich in der George Strait eine völlig ruhige See und nur ein laues Lüftchen, obwohl der Wetterbericht einiges an Wind vorhergesagt hatte. Nur kurz nach Wellington hat es kurz geschwankt:


19. Tag, Mittwoch 09.01.2019: Wellington – Mapua

Wir schlafen nicht besonders. Um 05:45 (!) kräht der Wecker und mühsam torkeln wir aus dem Bett, machen uns fertig und packen die Koffer. Um 06:30 bestellen wir das Auto vom Valet und bekommen die Auskunft, daß es schon vor dem Eingang steht. So gehen wir zum Frühstück, das mangels großem Appetit heute klein ausfällt. Hauptgang ist eine Anti-Seekrankheits-Tablette.

Pünktlich um 07:00 sind wir am Empfang zum Auschecken. In relativ kurzer Zeit sind wir am Fährenterminal, wo wir uns am Ende der Schlange in Reihe 2 anstellen sollen. Nach einiger Wartezeit dürfen wir dann mit dem Auto aufs Schiff. Nach ziemlich langer Kurverei auf den Decks bekommen wir dann unseren Platz und gehen hinauf auf Deck 8, wo wir in der Cafeteria einen Cappo zu uns nehmen.


Wellington, Warteschlange an der Fähre


Interislander Ferry, Einfahrt zu den Parkdecks

Schon kurz vor der fahrplanmäßigen Abfahrtszeit setzt sich die Fähre in Bewegung. Bei einem Erkundungsgang stelle ich fest, daß es bedeutend bessere Plätze gibt als in dem Cafe. Zuerst wechseln wir in die Family Lounge, dann – nachdem ich erkundet habe, ob das einen Aufpreis kostet (kostet keinen) – in eine Lounge auf der rechten Seite, die mit großen Flugzeugsesseln ausgestattet ist. Wir bekommen zwar keine Fensterplätze mehr, können aber doch eine Ahnung mitnehmen, was draußen vor sich geht. Auch Marianne geht endlich einmal die Gegend erkunden.

Schon deutlich vor Erreichen der George Strait fängt das Ding an, einigermaßen zu schwanken. Das hört aber bald auf und wir gleiten so ruhig über die George Strait, daß wir gar nichts davon bemerken.


Interislander Ferry, Rückblick nach Wellington


Interislander Ferry, Rückblick auf Mount Victoria


Interislander Ferry, Rückblick


Interislander Ferry

Nach einiger Zeit sind wir im Queen Charlotte Sound der Südinsel, wo sich tolle Ausblicke auf grüne Hügel bieten, zunächst nur Gras, dann Wald. In etlichen Buchten sind Austernbänke und Fischzuchten angelegt. Da bleibe ich natürlich nicht im Sessel sitzen, sondern gehe zum Fotografieren auf das Außendeck.

Wir nehmen noch je ein kleines Törtchen zu uns, bevor dann der Run auf die Fahrzeuge beginnt. Der endet allerdings in einer längeren Wartezeit im Auto, bevor wir ausfahren dürfen.


Interislander Ferry, Queen Charlotte Sound


Interislander Ferry, Queen Charlotte Sound


Interislander Ferry, Queen Charlotte Sound - Austernbänke


Interislander Ferry, Queen Charlotte Sound - Gegenverkehr


Interislander Ferry, Queen Charlotte Sound


Interislander Ferry, Kanufahrer im Queen Charlotte Sound

Wir fahren dann wieder einmal Kolonne. In Havelock fällt uns am Straßenrand ein hübsches Cafe auf – Captains Daughter. Gerade richtig für unsere Essenspause. Wir bekommen einen schönen Platz auf der Terrasse. Marianne ißt Feta+Feige im Wrap, ich einen gebackenen Camembert - alles sehr appetitlich zubereitet. Dazu gibt es Ginger Bier.

Bei der Weiterfahrt bergauf bergab durch Schwarzwaldlandschaften fallen mir dann allerdings fast die Augen zu – das frühe Aufstehen und möglicherweise auch die Anti-Seekrankheits-Tablette rächen sich nun. Der Blick auf die durch industrielle Holzwirtschaft völlig verunstalteten Hügel hält noch halbwegs wach. So machen wir nach (wieder einmal) einem Stau noch eine Pause in Nelson, gehen die Einkaufsstraße auf und ab, kaufen ein paar Enkelinnen-T-Shirts und schauen etliche recht hübsche alte Häuser an.


Nelson, Trafalgar Street


Nelson, Trafalgar Street - Womens Club


Nelson, Trafalgar Street


Nelson, Trafalgar Street

Bald danach sind wir in Mapua im Accent House und lassen uns einweisen. Die Innkeeperin bucht uns für morgen eine Schifferlfahrt am Abel Tasman NP entlang. Für ein Restaurant empfiehlt sie uns, an die Wharf zu gehen und dort zu schauen. Der Fußweg zur Wharf dauert gut 20 Minuten. Dort schauen wir uns kurz um. Die Auswahl ist nicht sehr groß. Wir landen im Apple Shed, das direkt am Waimea Inlet liegt und schöne Blicke aus dem Fenster bietet. Wir nehmen den Marktfisch des Tages bzw. Fischbällchen und trinken ein Bier dazu. Das Lokal gefällt uns so gut, daß wir gleich für morgen wieder reservieren; denn heute hatten wir gerade noch den letzten Tisch bekommen.


Mapua, Accent House


Mapua, Apple Shed - Catch of the Day


Mapua, Apple Shed - Smoked Fish Croquettes


Mapua, Waimea Inlet


Mapua, Reiher am Waimea Inlet

Zurück im B&B gibt es dann noch PC und Bier auf der eigenen Terrasse, bis uns die Schnaken fressen.

5 + 164 km
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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #54 am: 05.02.2020, 12:22 Uhr »
Bei dem Wetter ist die Überfahrt ein Traum. Ich glaube inzwischen fährt die Fähre dann auch einfach gar nicht mehr, wenn die Bedingungen so schlimm sind wie in den Videos.

Hattet Ihr das Te Papa Museum in Wellington nicht auf dem Schirm oder keine Zeit dafür?

mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #55 am: 05.02.2020, 16:12 Uhr »
Hattet Ihr das Te Papa Museum in Wellington nicht auf dem Schirm oder keine Zeit dafür?
Das wäre unser Schlechtwetterprogramm gewesen. So hatten wir gar keinen Drang nach Indoor-Veranstaltungen. Eine "Grundausbildung" über Geschichte und Kultur hatten wir ja im Museum in Waitangi bekommen, so daß wir lieber das schöne Wetter für draußen genutzt haben..
Gruß
mrh400

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« Antwort #56 am: 06.02.2020, 12:02 Uhr »
20. Tag, Donnerstag 10.01.2019: Mapua – Kaiteriteri - Mapua

Geschlafen hat Marianne gut, ich weniger, weil zur Abwechslung mal der Bauch grummelt. Der Wecker kräht uns dann um 07:20 raus, weil wir ja pünktlich aufs Boot wollen.

Beim Frühstück treffen wir neben den gestern schon herumlungernden Australiern auch wieder einmal ein deutsches Paar an. Was den Australiern von Deutschland in Erinnerung ist: Die Surfer im Eisbach im Januar (das scheint für Touristen wirklich eine große Attraktion zu sein; zuletzt hat uns ein halbes Jahr vorher eine Angestellte in einem belgischen Tourismusbüro erzählt, daß ihre Erinnerung an München vor allem die Surfer beinhaltet).

Es gibt Rührei mit Bacon für Marianne und mit Salmon für mich. Dann fahren wir Richtung Kaiteriteri, wo wir deutlich zu früh eintreffen, weil die Innkeeperin uns eine viel zu lange Fahrzeit prophezeit hat – na ja, besser als umgekehrt. Wir bekommen gegen die Buchungsbestätigung unsere Bordkarten ausgehändigt und sollen uns ca. 10 Minuten vor Abfahrt an der Abfahrtstelle einfinden. Wir lungern noch ein wenig herum und stellen uns dann, als sich ein Boot nähert, in die Reihe der Wartenden – aber (nicht nur) wir stehen beim falschen Betreiber an. Unser Boot kommt erst ein paar Minuten später.


Mapua, Accent House – Park


Mapua Drive in Richtung Kaiteriteri


Motueka River


Kaiteriteri, Strand


Kaiteriteri, Ausflugsboot


Kaiteriteri, Duell der Boote

Wir setzen uns unten rein, um nicht sonnenverbrannt zu werden. Es geht mit hohem Tempo los, Wasserspritzer kommen herein und vor allem ein heftiger Wind, so daß wir uns im weiteren Verlauf in die Mitte setzen und froh über die frühe Platzwahl im Inneren sind.

Wir bekommen schöne bewaldete Küstenlandschaften zu Gesicht, wunderbares klares grünes Wasser, den Split Apple Rock und ein paar Seehunde. Nach einer Stunde kommen wir in Medlands Beach an, wo wir aussteigen müssen und auf die Rückfahrt warten. Eigentlich ist der Abel Tasman National Park ein großes Wandergebiet - man kann mehr oder weniger lange Wege zwischen den einzelnen Anlegestellen gehen. Aber wir wollen uns ja auch erholen und mal faul sein. Außerdem ist an dem Wegstück, das von den Anforderungen her für uns in Frage käme, ein Teilstück abgebrochen, so daß man je nach Gezeitenstand eine Passage zwischen knie- und hüfthohem Wasser oder eben gar nicht durchqueren kann. So haben wir uns nur für ein Stück Küstenfahrt und späteres Strandleben entschieden. Nach wenigen Minuten kommt ein ziemlich großes Boot, das uns wieder nach Kaiteriteri zurückbringt.


Abel Tasman NP, Häuschen in der Ngaio Bay


Abel Tasman NP, Strand in der Towers Bay


Abel Tasman NP, Höhlen in der Towers Bay


Abel Tasman NP, Split Apple Rock


Abel Tasman NP, Split Apple Rock


Abel Tasman NP, Marahau Sandy Bay


Abel Tasman NP, Seehund auf Adele Island


Abel Tasman NP, Rückblick auf Adele Island


Abel Tasman NP, Medlands Beach


Abel Tasman NP, Medlands Beach - Austernfischer


Abel Tasman NP, Pinnacle Island


Abel Tasman NP, Kanufahrer

Dort kehren wir bei Kai ein, wo uns ein freundlicher Inder mit Turban unsere Fish&Chips bringt. Dazu ein alkoholarmes Bier bzw. sparkling water.

Dann fahren wir auf Anraten unserer Innkeeperin nach Little Kaiteriteri, um dort an den Strand zu gehen. Der ist wirklich wunderschön. Wir finden einen Platz unter einem Baum, der uns etwas Schatten spendet. Der Wind bläst heftig und zugleich ist es bullenheiß. Das Wasser erreicht schnell Schwimmtiefe und ist ziemlich erfrischend. Ich gehe nur kurz schwimmen, weil mich der Wind und der grummelnde Bauch ziemlich fertig machen. Marianne hält es deutlich länger aus.


Little Kaiteriteri, Strand


Little Kaiteriteri, Strand

Nach gut zwei Stunden machen wir uns auf den Rückweg. In Motueka, das uns schon auf dem Hinweg als recht nettes Touristenstädtchen auffiel, machen wir noch einen kurzen Stop. Marianne kauft eine Leinenbluse und einen Anhänger.


Motueka, Schule

Wir kommen gerade so rechtzeitig zurück in unser B&B, daß wir uns noch duschen können, bevor wir uns auf den viertelstündigen Marsch zu unserem Restaurant machen – wieder Apple Shed, wo wir ja gestern schon vorreserviert hatten. Wieder gibt es zwei Handles Bier; diesmal nimmt Marianne den Fisch des Tages (Red Snapper), ich die Fischklößchen. Heute gönnen wir uns noch einen Nachtisch: Mousse au Chocolat mit Kirschen und Eis.


Mapua, Apple Shed - Waimea Inlet


Mapua, Apple Shed - Waimea Inlet


Mapua, Apple Shed - Waimea Inlet


Mapua, Apple Shed - Mousse au Chocolat

Im B&B dann PC-Arbeit, Biere auf der Terrasse.

67 km
Gruß
mrh400

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« Antwort #57 am: 07.02.2020, 10:14 Uhr »
21. Tag, Freitag 11.01.2019: Mapua – Punakaiki
Part I: Mapua - Punakaiki

Mein Bauch grummelt in der Nacht, Marianne schläft recht gut. Dem Wecker um 07:45 leisten wir nur mühsam Folge.

Beim Frühstück sind wir heute die einzigen Gäste, nur etwas später gesellt sich ein Verwandter der Innkeeper dazu, ein junger Mann aus dem UK, der nach einem Berufsjahr als Jurist eine Art Selbstfindungsreise unternimmt.

Als ich die Bootsfahrt bezahlen will, was etwas umständlich über einen mit dem Smartphone per WLAN oder Bluetooth gekoppelten Kartenleser funktionieren soll, bekomme ich zwar (auf deutsch) die Nachricht „PIN korrekt“, aber irgendwann heißt es dann transaction denied. Keiner weiß warum. Die Innkeeperin notiert sich die Kartendaten, um erforderlichenfalls manuell belasten zu können. Auf den Abrechnungen taucht der Betrag jedenfalls nur einmal auf.

Nachdem wir unsere Sachen gepackt haben, fahren wir los. Heute wird es eine etwas längere Tour. Nach einem kurzen Beginn tanken wir an einer Tankstelle, die komplett auf Selbstbedienung ausgerichtet ist – die Kreditkarte funktioniert. Daran kann es also vorhin nicht gelegen haben.

Dann geht es wieder lange durch schwarzwaldähnliche Landschaften – nur die Holzfabrik-Hügel stören wieder den Gesamteindruck. Einen kurzen Rundumblick nehmen wir am Hope Saddle Lookout. An der Bull Gorge Swinging Bridge verweigert Marianne, als sie am Eingang die Fotos sieht. Also fahren wir weiter bis zu Berlins Cafe, einem netten Laden mit eher klassischer Hintergrundmusik. Ich nehme mit meinem grummelnden Bauch nur ein Wasser und ein Muffin, Marianne Chicken Chips. Danach gönnen wir uns beide einen großen Cappo – das muß mein Bauch aushalten.


Landschaft am Mapua Drive


Waimea Inlet am Hwy 60


Winery am Hwy 6 bei Hope


Hope Saddle Lookout


Hope Saddle Lookout


Hwy 6 bei Inangahua - eine der vielen oneway-Brücken, die auch an Hauptstraßen anzutreffen sind


Berlin Café, Cappuccino

Die weitere Strecke führt uns ans Meer. Kurz vorher wechselt die Vegetation schlagartig. Am Cape Foulwind bewundern wir die ungetümen Wellen und laufen bis zum Seal Rock, wo in der Ferne einige wenige Seals zu sehen, zu hören und zu riechen sind. Es ist unfaßbar, wie die Tiere in der wilden Brandung zwischen den Felsen herumschwimmen, ohne sich ein Haar zu krümmen. Nach einer guten halben Stunde fahren wir weiter. Noch einen Stop gibt es am Irimahuwhero Lookout, wo wir erneut aus ein wenig Entfernung die heftige Brandung bewundern.


Kilkenny Lookout, Buller River


Hwy 6 bei Tiroroa - vor Gegenverkehr brauchten wir an dieser Stelle keine Sorge zu haben


Cape Foulwind


Cape Foulwind


Cape Foulwind, Walkway


Cape Foulwind, Weka


Cape Foulwind


Cape Foulwind, Seehunde


Cape Foulwind, Seehunde


Cape Foulwind


Cape Foulwind


Landschaft an der Wilsons Lead Road


Irimahuwhero Lookout


Irimahuwhero Lookout

Gruß
mrh400

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« Antwort #58 am: 07.02.2020, 18:26 Uhr »
21. Tag, Freitag 11.01.2019: Mapua – Punakaiki
Part II: Punakaiki; Truman Track und Pancake Rocks

Der Parkplatz zum Truman Track im Paparoa National Park ist schnell gefunden. Dieser kurze Weg führt zunächst durch einen richtigen Urwald, um dann unvermittelt vor der Küste zu enden. Auch hier gibt es gigantischen Wellengang zu bewundern.


Truman Track, Palmen


Truman Track, Baumstamm


Truman Track, Palme


Truman Track, Strand


Truman Track, Strand

Danach wollen wir weiter zum Rocks Homestay B&B – das Navi redet erst etwas von wenden, führt uns dann aber in irgendeine Sackgasse zum Meer. Eine Frau, die dort spazierengeht, weiß auch nicht, wo wir hinmüssen. Ich fahre daher einfach weiter bis zur nächsten "Ansiedlung" an den Pancake Rocks, wo es auch ein Visitor Center gibt. Der Mann dort kennt sich aus – unser Quartier wäre vor dem Truman Track gelegen. So gesehen hatte das Navi mit seiner ersten Ansage „bitte wenden“ recht. Also fahren wir zurück und biegen in einen schmalen einen schmalen Schotterweg, wo wir die zu uns passende Hausnummer ziemlich am Ende finden.

Dort nimmt uns Peter aus dem Schwarzwald entgegen und erklärt uns das großzügig gebaute Haus. Es ist voll mit schönen Kunstwerken aus Afrika (Ghana), wo er vorher 20 Jahre lang lebte. Unser Zimmer hat einen eigenen Patio mit Bibliothek und ist insgesamt sehr schön. Peter rät uns eher zu einem Urwaldweg als zu den Pancake Rocks und nennt uns zwei Restaurants, wo man etwas essen kann.


Punakaiki, Rocks Homestead - Schlafzimmer


Punakaiki, Rocks Homestead

Da es schon eher spät ist, entscheiden wir uns, gleich zum Essen zu fahren, und zwar zum empfohlenen Pancake Rocks Cafe. Dort gibt es freitags ab ca. 19:00 "open mic", d.h. jeder kann eine Performance bieten, wenn er denn will. Vor jedem Auftritt wird ein Rätsel gestellt, wo zu einem Namen eine zweite passende Person zu finden war. Marianne ist gleich dabei, und weiß, daß Doris Day vorzugsweise mit Rock Hudson gespielt hat. Sie hat damit als erste einen Marshmallow gewonnen.

Letztlich haben nur die uralt-Profis gesungen, mit mehr oder weniger brüchiger Stimme aber großem Engagement. Vor allem ein Oldie mit Zöpfchen-Bart gefällt uns. Er braucht zwar bei jedem Lied einige Zeit zum Einsingen, kommt dann aber gut in Form. Mit je zwei Pils und einer halben Pizza hören wir einige Zeit zu.


Pancake Rocks Cafe


Pancake Rocks Cafe


Pancake Rocks Cafe


Pancake Rocks Cafe

Da schöne Abendsonne herrscht, wollen wir aber doch noch die Pancake Rocks besuchen. Wie zuvor schon gibt es wieder Monsterwellen, dazu hübsch flach geschichtete Felsen in der Abendsonne. Die Lichtverhältnisse sind für Fotos etwas schwierig, der unmittelbare Eindruck aber um so stärker.


Küste an den Pancake Rocks


Küste an den Pancake Rocks


Pancake Rocks


Pancake Rocks


Pancake Rocks


Pancake Rocks


Pancake Rocks ...


... und ihre Interpretation

Nach diesem Rundgang fahren wir zurück ins B&B und setzen uns in den Patio für PC und Lektüre und genießen den Sonnenuntergang


Sonnenuntergang bei Punakaiki

313 km
Gruß
mrh400

Simone_JJ

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #59 am: 08.02.2020, 09:25 Uhr »
Habe jetzt alles nachgelesen. Am meisten mag ich das intensive Grün in Verbindung mit dem Meer. Sehr schön. Und Ihr habt echt ein Händchen dafür - auch ohne vorherige Recherche - immer so hübsch angerichtete Tellerchen zu bekommen.  :hippie: