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Länder und Reiseziele abseits von USA und Kanada => Bunte Reisewelt => Reiseberichte abseits von USA und Kanada => Thema gestartet von: Doreen & Andreas am 22.09.2008, 08:55 Uhr

Titel: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 22.09.2008, 08:55 Uhr
Ich möchte dieses neue Board hier gleich mal nutzen, um auf unseren gerade fertiggestellten Bericht unserer diesjährigen Norwegen-Reise hinzuweisen.  :zwinker:

 :arrow: Norwegen 2008 (http://www.neef-online.de/norwegen)

Viel Spaß beim Schmökern...  :lesend:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Susan26 am 25.09.2008, 16:43 Uhr
Hallo Andreas,

gerade erst hab ich dieses Board entdeckt und war so begeistert ..... und dann seh ich auch gleich noch deinen RB ;-)
In diesem Board werd ich mich wohl auch mal melden und versuchen noch ein paar mehr USA-Begeisterte auch für Skandinavien zu interessieren.

Schön, dass es das jetzt hier auch gibt :-)
Susan
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: BettinaW am 25.09.2008, 20:29 Uhr
Hallo Andreas,

deine tollen Bilder haben schöne Erinnerungen an einen schönen Uraub in Norwegen hervorgerufen.....genauso wie die Lust mal wieder hinzufahren.

Gruß
Bettina
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Susan26 am 26.09.2008, 21:31 Uhr
So Andreas, jetzt habe ich endlich Zeit, mir auch die Bilder zu eurer tollen Tour anzusehen :-)

Susan
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 29.09.2008, 08:22 Uhr
Danke, danke, danke...
Ich hatte schon überlegt, den Bericht und die Bilder komplett hier einzustellen. Aber gerade das Einbinden der Bilder hätte doch mehr Zeit gekostet, als ich im Moment zur Verfügung habe.
Aber schön, wenn es Euch gefallen hat  :wink:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 06.10.2008, 14:25 Uhr
In diesem Board werd ich mich wohl auch mal melden und versuchen noch ein paar mehr USA-Begeisterte auch für Skandinavien zu interessieren.
Bis dahin halte ich hier die Stellung, Susan.
Eine uns wohl bekannte Moderatorin hat mich dazu ermuntert, den ganze Bericht auch hier zu veröffentlichen.  :P
Mit den Bildern bin ich jetzt soweit und im Moment sieht´s von der Zeit her auch ganz gut aus...
Also fange ich doch hier mal in aller Ausführlichkeit an. Vielleicht gibt es ja noch ein paar hilfreiche Kommentare  :wink:




Ein Wort zuvor...

Sommer 2007: Unsere Kanada-Reise lag fast drei Jahre zurück, die letzten Urlaubsreisen hatten uns zweimal an die Ostsee geführt und in diesem Jahr sollte es in die Lüneburger Heide gehen. Kurz: Das Fernweh meldete sich mit Nachdruck und die Tatsache, dass unser Sohn im nächsten Jahr in die Schule kommen sollte, machte die Dringlichkeit einer für längere Zeit letzten Fernreise außerhalb der Feriensaison nur noch deutlicher. Inzwischen hatten wir aber ein weiteres Mal Nachwuchs bekommen. Unsere Tochter Lisa war jetzt etwa ein halbes Jahr alt, aus unserer Sicht für eine stressfreie Flugreise im nächsten Jahr vielleicht doch noch etwas zu klein. Also berieten wir, was wohl für Eltern und Kinder ein gleichsam interessantes Urlaubsziel sein könnte und kamen dabei recht schnell auf Skandinavien. Auch die Art des Reisens war schnell klar: Wohnmobil mit Kind, damit hatten wir schon sehr gute Erfahrungen. Es wurden Reiseführer und Internet-Foren durchforstet und nach einigem Hin und Her war unser Urlaubsziel für 2008 klar: Norwegen sollte es sein! Es folgte die Anschaffung weiterer länderspezifischer Reiseführer, Berichte und Blogs im Web wurden durchforstet und so entstand Stück für Stück eine Reiseroute, die ohne viele nervig lange Fahrtage einen durchaus repräsentativen Eindruck von Norwegen vermitteln könnte. Zusätzlich kaufte Andreas noch einen kleinen Norwegisch-Sprachkurs auf CD, den er in den folgenden Wochen oft auf seinem Arbeitsweg im Auto hörte und sich so einige Grundkenntnisse aneignete. Im Januar buchten wir das Wohnmobil bei dem Leipziger Familienunternehmen, das wir bereits für unsere ersten Wohnmobilerfahrungen im Frühjahr 2004 ausgewählt hatten. Dadurch waren wir dort Wiederholungstäter, was uns einen entsprechenden Rabatt verschaffte. In den folgenden Monaten wurden noch Details der Reise verfeinert und Anfang Juni war es dann endlich soweit: Das Abenteuer Norwegen konnte beginnen…

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 06.10.2008, 14:29 Uhr
6. Juni 2008: Abholung Wohnmobil

Hurra, es ist soweit. Die letzten Tage hatten noch einmal ordentlich für Wirbel gesorgt. Zuerst musste Andreas aufgrund einer Sprunggelenkverletzung sportlich etwas kürzer treten und dann zog er sich noch eine heftige Blockierung der Rückenmuskulatur zu. Aber alles kam rechtzeitig wieder ins Lot und auch die Arbeit wurde halbwegs fertig. Umso mehr waren wir jetzt aber wirklich urlaubsreif. Um 14:30 Uhr holten wir Lisa und Vincent aus dem Kindergarten ab und fuhren mit ihnen zur Wohnmobilvermietung. Die Übernahme des gut sieben Meter langen Gefährtes auf Ford-Transit-Basis dauerte mehr als eine Stunde und bescherte uns einige angenehme Überraschungen. Im Gegensatz zu dem Fiat, den wir 2004 bekommen hatten, war hier vieles großzügiger gestaltet und besser durchdacht.

(http://www.neef-online.de/nor/1-1.jpg)

Für die Kinder gab es im Heck ein üppiges Doppelstockbett, dessen oberer Teil mit einem Netz gesichert werden konnte. Beim unteren Bett gab es eine Schiebetür, mit der ein Herausfallen verhindert werden konnte. Das Doppelbett im -extra überhöhten- Alkoven war sehr bequem und bot mehr als ausreichend Platz für zwei Erwachsene. Auch sonst gab es eigentlich alles, was man in drei Wochen Campingurlaub brauchen könnte.
Verglichen mit unserem 28´-Motorhome in Kanada war der Platz natürlich schon etwas beschränkter, aber dafür sollte der Verbrauch auch nur etwa halb so hoch sein. Während Doreen mit Lisa im Auto nach Hause fuhr, wollte Vincent unbedingt bereits die Heimfahrt im Wohnmobil machen. Also luden wir den Kindersitz um und los ging´s. Daheim angekommen manövrierten wir das Gefährt in unsere Einfahrt und brachten dann quasi den Rest des Tages damit zu, es zu beladen.

(http://www.neef-online.de/nor/1-2.jpg)

Obwohl wir bis weit nach Mitternacht wie die Ameisen emsig zwischen Haus und Wohnmobil hin- und herliefen, blieb doch noch einiges für den nächsten Morgen zu tun.


Gefahrene Strecke: 10 km
Übernachtung: zu Hause
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 07.10.2008, 00:12 Uhr

Uihh, das ist ja toll :D Du stellst deinen Norwegen-Reisebericht jetzt in voller Länge hier rein :D Finde ich echt klasse, Andreas :abklatsch: :D

Übrigens habe ich mir den Platz im Alkoven gesichert, man sieht ganz gut raus :wink:
Yipp - morgen geht's los! Auf nach Norge :D

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 07.10.2008, 08:39 Uhr
Yipp - morgen geht's los! Auf nach Norge :D
Noch nicht ganz, aber die Richtung stimmt schon mal...
Schön, daß Du noch mal dabei bist, Angie. Bitte einsteigen und anschnallen, wir wollen los.
Einkaufsmöglichkeiten gibt´s unterwegs noch...


7. Juni 2008: Taucha – Bispingen

Der Tag begann so, wie der vorige aufgehört hatte. Nach dem Frühstück wurden weiter Listen durchgegangen, Schränke gefüllt, gepackt und geräumt. Vincent bekam als Urlaubsüberraschung noch das aktuelle Micky-Maus-Heft, eine Fünf-Freunde-Hörspiel-CD und ein neues Quiz, was ihm lange Fahrzeiten etwas verkürzen sollte. Gegen 12 Uhr waren wir dann endlich abfahrbereit. Aber natürlich sind uns beim Einräumen des Wohnmobils noch einige Kleinigkeiten eingefallen, die wir noch rasch besorgen wollten. Also beschlossen wir, zunächst ins nahegelegene Paunsdorf-Center zu fahren, dort die benötigten Sachen einzukaufen und anschließend gleich den Mittagsstopp bei McDonalds zu machen. Gesagt – getan; wir statteten rasch der Apotheke und dem MediaMarkt einen Besuch ab, besorgten für Lisa Nudeln mit Wurstgulasch beim Fleischer sowie für Vincent ein HappyMeal bei McDonalds und Wraps für Doreen und Andreas. Damit weihten wir gleich auf dem Parkplatz unser Wohnmobil ein und starteten gegen 13:30 Uhr endlich in Richtung Autobahn. Doch bereits in der ersten Kurve wurde unsere Fahrt jäh gebremst, da auf einmal der Besteckkasten aus seiner Halterung rutschte und sich sein Inhalt mit lautem Getöse auf dem Fußboden verteilte. Damit waren wir nun um eine Erfahrung reicher, sammelten alles in Windeseile wieder ein und verriegelten anschließend den Besteckkasten sowie alle anderen Fächer und Schubkästen.

Um 14:00 Uhr verließen wir endlich den Raum Leipzig und fuhren auf der A14 in Richtung Westen. Unser Ziel war es, heute ungefähr bis auf Höhe Hamburg zu kommen, damit morgen der Weg bis Billund / Dänemark nicht mehr gar so weit sein würde. Am Kreuz Magdeburg wechselten wir auf die A2 in Richtung Hannover. Gegen 16:30 Uhr machten wir an der Raststätte Lehrter See eine Stunde Pause, um dann frisch gestärkt die Fahrt fortsetzen zu können. Wir nutzten die Gelegenheit zu einem Fahrerwechsel, außerdem durfte Vincent vorn auf dem Beifahrersitz Platz nehmen und seine neue CD hören. Denn ein Manko unseres Wohnmobils hatten wir in den ersten Stunden Fahrt bereits entdeckt: Das Autoradio bot zwar eine Fader-Funktion, aber was nutzte die, wenn es hinten keine Lautsprecher gab… Wir fuhren nun auf der A7 in Richtung Hamburg und das Wetter schlug allmählich um. Es wurde trübe und fing schließlich an zu regnen. Nach einigen Kilometern hatten wir die Regenfront jedoch hinter uns gelassen und hielten Ausschau nach einem Campingplatz für unsere erste Nacht. Der ADAC Campingplatzführer war dabei eine ganz gute Hilfe und so fanden wir schließlich gegen 19 Uhr ein Plätzchen auf dem Campingplatz Bispingen-Behringen. Der Platz ist ruhig, liegt an einem Bach und wird familiär geführt. Für das Frühstück wurden frische, selbst gebackene Brötchen angeboten (auch sonntags), was wir gerne annahmen.

(http://www.neef-online.de/nor/2-1.jpg)

Wir richteten uns ein wenig ein, riefen kurz die Großeltern in Pirna an und aßen dann gemütlich Abendbrot draußen, neben unserem Wohnmobil. Anschließend machten wir mit den Kindern noch einen kleinen Spaziergang über den Platz, damit sie die nötige Bettschwere bekamen. Vor dem Schlafengehen sollte es aber noch eine kleine Überraschung geben: Wir hatten extra für den Urlaub einen tragbaren DVD-Player gekauft, um bei Regenwetter oder für die Kinder langweiligen Fahrstrecken die gute Laune aufrecht zu halten. Den weihten wir jetzt mit einer Sandmännchen-DVD ein, die wir extra vorher zusammengestellt haben. Die erste Folge lief auch fast komplett durch, dann hängte sich der Player aber auf und wollte partout nicht weiter. Auch Neustart, Herausnehmen und wieder Einlegen der DVD änderten daran nichts. Andere Scheiben liefen dagegen ganz klaglos, daher folgerten wir, daß nur diese DVD eine Macke hatte (klasse, ausgerechnet diese!!!), und nicht der Player. Nachdem die Kinder im Bett waren, ließen wir den Abend bei einer Flasche französischem Merlot aus dem Campingplatz-Shop ausklingen (unsere selbst mitgebrachten Reserven für Skandinavien wollten wir nicht gleich am ersten Tag anreißen).


Gefahrene Strecke: 350 km
Übernachtung: Campingplatz Bispingen-Behringen (18,30 €)

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Susan26 am 07.10.2008, 10:22 Uhr
Andreas, das ist ja schön, da bin ich natürlich auch mit an Bord - so habe ich noch ein wenig Luft bis ich mich dann hier melden (muss). ;-)

Susan
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.10.2008, 08:44 Uhr
Andreas, das ist ja schön, da bin ich natürlich auch mit an Bord - so habe ich noch ein wenig Luft bis ich mich dann hier melden (muss). ;-)

Susan
Oh. Schön, daß Du auch noch mal mitfährst, Susan.
Willkommen an Board, dann kann´s ja weiter gehen:


8. Juni: Bispingen – Grindstad

Wir haben ausgezeichnet im Alkoven geschlafen und auch die Kinder schienen mit ihren Betten ganz gut zu Recht zu kommen. Gegen 8 Uhr standen wir allmählich auf und holten die Brötchen im Shop ab. Das Wetter war sonnig und so frühstückten wir draußen neben dem Wohnmobil. Dann begann zum ersten Mal unser tägliches Ritual, das sich in den nächsten drei Wochen immer wiederholen sollte: Tisch abräumen und zusammen mit den Stühlen verstauen, Doreen wusch das Geschirr ab, während Andreas mit den Kindern Zähneputzen ging und die Bodum Coffeemaker ausspülte.

Um 11 Uhr bezahlten wir unseren Platz und die Brötchen und füllten an der nahegelegenen Tankstelle noch den Tank des Wohnmobils auf. Dann ging die Fahrt los. Wir erreichten Hamburg, passierten die Stadt durch den Elbtunnel und fuhren weiter über Flensburg bis zur dänischen Grenze, wo wir gegen 13:30 Uhr ankamen. Kontrolle gab es keine und wir beschlossen, den ersten Rastplatz in Dänemark für´s Mittagessen zu nutzen. Der Platz war schön, wir parkten im Schatten und während in der Küche des Wohnmobils Fischstäbchen mit Reis und Mais brutzelten, entdeckten wir sogar einen kleinen Badesee mit Steg. Gegen 15:30 Uhr setzten wir unsere Fahrt fort. Doreen saß am Steuer, Andreas blätterte wieder im ADAC Campingplatzführer und entdeckte, dass der Platz in Billund nahe des örtlichen Flughafens liegt und daher mit entsprechender Lärmbelästigung zu rechnen war. Also suchten wir eine Alternative in nicht allzu großer Entfernung und fanden einen Platz im 15km entfernten Grindstad. Diesen erreichten wir um 17 Uhr und fragten als erstes nach den Zahlungsmöglichkeiten, da wir keinerlei Dänische Kronen hatten. EC- oder Kreditkarten wurden leider nicht akzeptiert, aber Euro wurden zu einem akzeptablen Kurs angenommen. Das ersparte uns immerhin den Gang in die Stadt zu einem Bankautomaten. Wir beantragten hier die Camping Card Scandinavia, die auf den meisten Plätzen in ganz Skandinavien benötigt wird. Dann suchten wir uns einen hübschen Stellplatz, bestellten im Shop Brötchen für den nächsten Morgen und spielten mit Vincent eine Runde Billardgolf.

Anschließend gab es Abendbrot und danach durften sich die Kinder noch auf dem Spielplatz austoben. Besonderes Highlight war hier ein großes Hopsefeld, das von vielen Kindern genutzt wurde und natürlich auch unseren beiden Rackern riesig Spaß gemacht hat. Als die beiden schließlich im Bett waren, gab es für uns noch ein Glas Orangensaft und gegen 23:30 Uhr machten auch wir das Licht aus.
Ach ja, A propos Licht: Wir hatten den Eindruck, dass es hier bereits wesentlich länger hell war, als daheim. Immerhin waren wir etwa 700km nach Norden gefahren, das könnte schon einen gewissen Unterschied ausmachen. Wir waren gespannt, wie sich das in den nächsten Tagen entwickeln würde; bis zur Mittsommernacht fahren wir stetig weiter in Richtung Norden…

Von der vielen Fahrerei heute gibt´s keine Fotos, sorry. Dafür dann aber ab morgen wieder umso mehr  :wink:


Gefahrene Strecke: 350 km
Übernachtung: Aktiv Camping Grindstad (33 €)
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.10.2008, 16:07 Uhr
9. Juni: Legoland Billund

Heute wurde nicht so lange geschlafen, um 7:30 Uhr standen wir auf. Nach dem Frühstück packten wir zusammen und fuhren los. Gegen 10:30 Uhr kamen wir auf dem Parkplatz von Legoland Billund an und reihten uns in die Warteschlange an einer der Kassen ein. Vincent hatte mit einem Gutschein aus seinem Lego-Magazin freien Eintritt, Lisa sowieso, da sie ja noch keine drei Jahre alt war. Zuerst schauten wir uns im Miniland um. Das ist das Herz und der ursprüngliche Kern des Legolands, in dem berühmte Bauwerke im Kleinformat aus Legosteinen nachgebaut wurden.

(http://www.neef-online.de/nor/4-1.jpg)

(http://www.neef-online.de/nor/4-2.jpg)

(http://www.neef-online.de/nor/4-3.jpg)

(http://www.neef-online.de/nor/4-4.jpg)

Dann fuhren wir mit dem Mine Train und der Monorail, genossen die Aussicht vom Lego Top Tower (außer Vincent, der einfach Angst vor der Höhe hatte) und bummelten durch die Westernstadt. Anschließend warfen wir einen Blick auf die Statoil Verkehrsschule, die Vincent gerne absolviert hätte. Aber einerseits war diese erst ab sieben Jahren, andererseits hätten wir hier eine Dreiviertelstunde warten müssen. Also gingen wir mit etwas gedrückter Stimmung zum Burger House, wo es Hamburger und Salat zum Mittagessen gab. Viel größer war die Auswahl leider nicht und auch die Sandwiches, die es nebenan gegeben hätte, waren nicht gerade eine verlockende Alternative.

Während des Essens entdeckte Vincent, dass in wenigen Minuten ein Racers-Film in den Lego Studios beginnen sollte und so ging Andreas mit ihm hinein. Das ganze entpuppte sich als technisch wirklich anspruchsvolles 4D-Kino mit tollen Effekten… für Vincent aber leider etwas zu aufregend. Daher mussten wir die Vorstellung vorzeitig verlassen, setzten uns auf die Terrasse des Saloons und gönnten uns einen Donut, einen Muffin, zwei Espresso und ein wenig Schokolade. Vincent drehte eine Runde auf dem Western Ride Karussell, dann gingen wir vorbei an der Wildwasserbahn zu den Piratenbooten, wo Doreen mit beiden Kindern eine Runde fuhr. Anschließend liefen wir zum Pirate Splash Battle, wo man die Boote vom Ufer aus mit Wasser bespritzen kann, selbst vom Boot aus aber auch bespritzt wird. Vincent bekam hier einen kräftigen Schwung Wasser ab und seine Stimmung war schlagartig wieder im Keller. So liefen wir erst mal weiter und sahen uns das Schwimmbad, den Vikings River Splash und die Jungle Racers an, das Thema Wasser war für Vincent jedoch ein für alle mal abgehakt… An der Lego City Feuerwache schauten wir eine Weile den Feuerlösch-Wettkämpfen zu und Vincent rang sich fast dazu durch, zusammen mit Andreas auch einmal mitzumachen. Aber nur fast! Dafür fuhr er aber bei der Jungle Rallye ein paar Runden mit dem Elektroauto und war anschließend wieder zufrieden. Nach so viel Aufregung brauchten wir erst mal eine Verschnaufpause und so verweilten wir an einer Spielecke neben der X-Treme Racers Achterbahn, wo Lisa und Vincent eine ganze Zeit lang mit Lego Bausteinen spielten. Dann warfen wir noch einen Blick in das große Ritterschloss, welches auch eine große Achterbahn beherbergte und ließen die Kinder noch eine Weile auf dem großen Abenteuerspielplatz nebenan toben. Vor der Miniburg gab es dann sogar noch eine Theatervorführung mit vielen Wassersprüngen und anderen Artistikeinlagen zu sehen.

(http://www.neef-online.de/nor/4-5.jpg)

(http://www.neef-online.de/nor/4-6.jpg)

Die Zeit war wie im Fluge vergangen und die letzte Stunde der Öffnungszeit hatte begonnen. Wir bummelten langsam zurück zum Miniland. Bei der Lego Safari fuhren Vincent und Doreen mit Lisa noch eine Runde, dann ließ sich Andreas mit Vincent im Miniboot den Fluß entlang treiben. Zu guter Letzt machte Doreen mit beiden Kindern noch eine Fahrt mit der Lego Eisenbahn, bevor wir allmählich in Richtung Ausgang liefen. Natürlich sahen wir uns noch einmal genau im Miniland um und bestaunten die vielen erstaunlichen Details und schließlich durfte sich Vincent im Front Gate Shop noch einen Lego Polizeihubschrauber aussuchen.

Damit war dieser erlebnisreiche Tag im Legoland aber dann wirklich zu Ende. Unser Fazit: Der Park lohnt wirklich einen Besuch; Jung und Alt kommen sicher auf ihre Kosten. Nur das Speisenangebot fanden wir etwas einseitig. Wir überlegten, ob wir noch ein paar Kilometer fahren sollten, entschieden uns aber letztlich dafür, eine weitere Nacht auf dem Grindstad Aktiv Campingplatz zu verbringen. Nach diesem anstrengenden Tag waren wir den Rest des Abends faul. Die Kinder gingen noch einmal kurz auf den Spielplatz und wir bestellten im Shop noch Brötchen für den nächsten Tag. Nach dem Abendbrot gab es für Vincent statt Sandmann noch eine Folge von „Thomas und seine Freunde“, dann ging es ins Bett. Wir waren ebenfalls müde und so beendeten auch wir diesen Tag bereits um 23 Uhr.


Gefahrene Strecke: 30 km
Übernachtung: Aktiv Camping Grindstad (33 €)
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 08.10.2008, 16:22 Uhr

Diese Lego-Bauwerke sind wirklich beeindruckend.
Hast du bei der Brötchenbestellung berücksichtigt, dass ich morgen mit euch frühstücken möchte? :wink: :essen:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 09.10.2008, 08:53 Uhr
Diese Lego-Bauwerke sind wirklich beeindruckend.
Dabei zeigen die Bilder nur eine winzige Auswahl dessen, was man dort zu sehen bekommt. Der sitzende Indianer mit der qualmenden Friedenspfeife besteht -wenn ich mich recht entsinne- aus ca. 3,2 Millionen Steinen.

Eins der größten Bauwerke war diese Bohrinsel hier:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11823/Lego_Bohrinsel.jpg)

Alles aus kleinen Legosteinchen  :shock:
Wer denkt sich nur die Baupläne aus...  :P

Hast du bei der Brötchenbestellung berücksichtigt, dass ich morgen mit euch frühstücken möchte? :wink: :essen:
Setz Dich ruhig dazu, Angie. Wir haben so reichlich geordert, daß es meist für den Nachmittagssnack mitgereicht hat. Und Platz haben wir auch genug.


10. Juni 2008: Grindstad – Hirtshals

Heute sollte ein reiner Fahrtag werden, ohne besondere Zeitvorgaben und Highlights. Wir ließen es also ruhig angehen, schliefen bis 8:30 Uhr und holten dann im Campingplatzshop frische Brötchen für Angie und uns und ein paar süße Teilchen für den Nachmittag bzw. falls auch Michi Appetit bekommt  :wink:.
Nach dem Frühstück packten wir alles zusammen, zahlten unseren Platz und die Brötchen und fuhren gegen 10:45 Uhr los. Da sowohl unsere Vorräte als auch der Tankinhalt unseres Wohnmobils zur Neige ging, suchten wir zunächst nach einer Einkaufs- und Tankmöglichkeit. In Give fanden wir gleich hinter dem Ortseingang einen Netto-Markt, der aber leider keine Kartenzahlung anbot. Also fuhren wir noch ein Stück und entdeckten kurz darauf ein Einkaufszentrum mit angeschlossener Tankstelle. Hier wurden auch EC- und Kreditkarten akzeptiert und so wurde erst mal eingekauft und getankt. Gegen 12 Uhr setzten wir unsere Fahrt fort. Es war unglaublich windig und so war das Fahren recht anstrengend, da es gar nicht einfach war, das Wohnmobil in der Spur zu halten. Später zogen immer mehr Wolken auf und es gab einzelne Schauer. Bei Hobro machten wir Mittagspause auf einem Rastplatz, um 15:30 Uhr fuhren wir weiter in Richtung Hirtshals. Der Wind ließ nicht nach und uns kamen erste Bedenken bezüglich unserer Überfahrt am nächsten Tag. Wir hatten gelesen, dass ab einer bestimmten Windstärke die Fähre über den Skagerrak aus Sicherheitsgründen nicht fahren würde, alle Alternativen wären in jedem Fall mit Zeit und Fahrerei verbunden.

Gegen 17 Uhr erreichten wir Hirtshals und folgten den Ausschilderungen zum Campingplatz. Es ging am Hafen und dem Nordseemuseum (das Punkt 17 Uhr seine Türen schloss) vorbei, bis wir vor einem Schild standen, welches die Weiterfahrt für Fahrzeuge über 1,6t untersagte. Da unser Wohnmobil, wie andere sicher auch, aber nahezu 3,5t auf die Waage brachte, konnte dies unmöglich der richtige Weg sein. Wir wendeten also und suchten bis zum Ortseingang zurück nach anderen Hinweisschildern, konnten jedoch keine entdecken. Also fuhren wir wieder den bereits bekannten Weg, auf dem uns schon andere ratlose Wohnmobilfahrer entgegen kamen. Schließlich fragten wir einen Jogger, ob wir auf dem richtigen Weg zum Campingplatz seien. Der bestätigte uns, dass wir der Straße folgen sollten und nach einigen Kilometern den Platz finden würden. Also ignorierten wir das Schild, fuhren weiter und fanden uns daraufhin auf einer immer schmaler werdenden Straße durch den Wald. Irgendwann kamen wir über eine kleine Brücke, die offensichtlich der Grund für die Gewichtsbeschränkung war. Nachdem wir noch einmal eine Rollerskaterin nach dem Weg gefragt hatten, kamen wir schließlich an der Rezeption des Kjul Camping Platzes an und checkten für eine Nacht ein. Der Platz war sehr weitläufig auf einer zum Meer hin geneigten Wiese mit freiem Blick auf das Wasser.

(http://www.neef-online.de/nor/5-1.jpg)

Nach all der Fahrerei brauchten die Kinder ein bisschen Auslauf und so gingen wir als erstes auf den Spielplatz, der ganz offensichtlich schon bessere Tage gesehen hatte. Aber immerhin gab es auch hier ein Hopsefeld und so war die Stimmung für den Abend gerettet. Anschließend spielten wir alle zusammen noch ein bisschen Ball und folgten dann dem Pfad durch die Dünen zum Strand. Der Weg war weitaus weiter als angenommen und der heftige Sturm war alles andere als angenehm. Er peitschte uns die Sandkörner entgegen, was sich auf der Haut wie lauter kleine Nadelstiche anfühlte. Daher ließen wir es mit einem kurzen Blick auf den Strand und die schon ziemlich verrückten Windsurfer in den Wellen bewenden und gingen zum Abendbrot zurück zu unserem Wohnmobil.

Nachdem die Kinder im Bett verschwunden waren und Doreen noch eine Dusche genommen hatte, genehmigten wir uns noch ein Glas Limonade sowie einen Joghurt und planten mit Reise- und Campingplatzführer noch einige Details für die nächsten Tage. Gegen 23:30 Uhr löschten wir schließlich das Licht.


Gefahrene Strecke: 290 km
Übernachtung: Kjul Camping (31 €)

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 09.10.2008, 17:46 Uhr
Diese Lego-Bauwerke sind wirklich beeindruckend.
Dabei zeigen die Bilder nur eine winzige Auswahl dessen, was man dort zu sehen bekommt. Der sitzende Indianer mit der qualmenden Friedenspfeife besteht -wenn ich mich recht entsinne- aus ca. 3,2 Millionen Steinen.

3,2 Millionen Legosteinchen.... Das muss man sich mal vorstellen...

Eins der größten Bauwerke war diese Bohrinsel hier:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11823/Lego_Bohrinsel.jpg)

Alles aus kleinen Legosteinchen  :shock:
Wer denkt sich nur die Baupläne aus...  :P

Mir bleibt wirklich die Sprache weg :shock: Aber ich kann versichern, ICH habe mir die Baupläne nicht ausgedacht :wink:

Der Platz war sehr weitläufig auf einer zum Meer hin geneigten Wiese mit freiem Blick auf das Wasser.

Und ihr ward anscheinend die einzigen Camper in dieser Nacht dort, oder?

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 10.10.2008, 08:20 Uhr
Und ihr ward anscheinend die einzigen Camper in dieser Nacht dort, oder?
Nein, waren wir nicht, die meisten standen nur auf der anderen Seite der Wiese... keine Ahnung warum. Vielleicht, weil der Weg zu den Duschen und Toiletten dadurch 20m kürzer war  :shock: :zuck:

Bitte zieht jetzt langsam die Schwimmwesten an und nehmt noch die eine oder andere Pille, heute steht eine stürmische Überfahrt bevor:


11. Juni 2008: Hirtshals – Kristiansand

Die Nacht war stürmisch und zum ersten Mal wurde es überhaupt nicht richtig finster. Klar, wir waren am gestrigen Tage ja wieder ein ganzes Stück weiter nach Norden gekommen. Als wir gegen 8:30 Uhr aufstanden, hatten sich die Wolken verzogen und es herrschte Sonnenschein, aber noch immer ein kräftiger Wind; wenn auch nicht mehr so stark wie gestern. Wir frühstückten, Packten zusammen und bezahlten unseren Stellplatz. Auch hier hatten wir Glück und konnten in Euro bezahlen; notfalls wäre auch die Visa-Karte akzeptiert worden, dann wären aber 5% Aufschlag fällig gewesen. Wir fuhren zum Color-Line-Terminal und reihten uns in die Schlange der Wartenden ein. Nach etwa einer Stunde legte die M/S Superspeed 1 an und wurde entladen.

(http://www.neef-online.de/nor/6-1.jpg)

(http://www.neef-online.de/nor/6-2.jpg)

Wir staunten nicht schlecht, wie lang der Strom an PKW´s, LKW´s und Wohnmobilen anhielt, die aus dem Inneren der Fähre ans Tageslicht kamen. Dann begann das Boarden. Wir fuhren unser Wohnmobil in die uns zugewiesene Reihe im Bauch des Schiffes und verlustierten uns dann auf dem Passagierdeck. Zunächst erkundeten wir die Aufenthaltsräume, Cafés und Shops und kamen schließlich zur Spielecke, wo wir erst einmal eine Weile blieben. Gegen 13:00 Uhr verließ die Fähre mit etwa 45 Minuten Verspätung den Hafen von Hirtshals und wir bekamen recht bald den bei diesem Wind herrschenden Seegang zu spüren. Andreas wurde etwas flau im Magen, was aber nach etwa 20 Minuten, in denen wir neben dem Glaskasten mit dem Kinder-Bällebad saßen, wieder nachließ. Wir liefen dann noch etwas durch das Schiff, schauten uns im pünktlich nach dem Ablegen geöffneten Duty-free-Shop um und suchten uns dann eine Sitzgelegenheit im Aufenthaltsbereich, denn inzwischen war Doreen infolge des Rollens des Schiffes etwas flau geworden. Lisa bekam davon in ihrem Buggy kaum etwas mit und schlief nach einer kleinen Snackpause bald ein. Andreas spazierte mit Vincent noch ein bisschen auf dem Deck umher und warf auch mal einen Blick nach draußen, bis auch Vincent über leichte Übelkeit klagte. Die beste Ablenkung vom Schwanken des Schiffes gab es sicher beim Herumtollen im Bälleparadies, also gingen Andreas und Vincent für den Rest der Fahrt wieder dorthin.

(http://www.neef-online.de/nor/6-3.jpg)

Kurz nach halb vier erreichten wir den wunderschönen Schärengürtel vor der Küste von Kristiansand und legten etwa eine halbe Stunde später im Hafen an.

(http://www.neef-online.de/nor/6-4.jpg)

Wir begaben uns zurück in unser Wohnmobil und konnten kurze Zeit später ohne irgendwelche Kontrollen vom Schiff und weiter in die Stadt fahren.

(http://www.neef-online.de/nor/6-5.jpg)

Diese begrüßte uns mehrfach mit dem Slogan „Norwegens meistbesuchte Stadt“, was wir nicht so recht glauben wollten. Sicher lässt sich das auf den Fährhafen mit zahlreichen Verbindungen in andere Länder zurückführen, es schien uns aber dennoch recht unglaubwürdig. Wir schlugen in unserem Reiseführer nach und suchten den dort empfohlenen Wohnmobil-Parkplatz als Ausgangspunkt für einen Bummel durch die Altstadt. Leider entpuppte sich die Zufahrt als recht schwierig, da die Straße dorthin durch Bauarbeiten stark eingeengt war. Nach einer unfreiwilligen Runde durch das Zentrum und einigem Beobachten des Baustellenverkehrs wagten wir uns schließlich doch hindurch. Allerdings konnten wir den Parkplatz nicht finden, da auf dem Gelände gerade ein neues Terminal der TT-Line errichtet wurde. Nach einigem Suchen fanden wir schließlich einen kostenfreien Platz im angrenzenden Industriegebiet und machten uns auf zu einem kurzen Stadtbummel. Wir liefen zum Hafen, sahen uns kurz die alte Festung an und ließen uns anschließend für einige Minuten auf einem Spielplatz nieder.

(http://www.neef-online.de/nor/6-6.jpg)

Was uns sofort auffiel war, dass viele junge Väter um diese Uhrzeit (kurz nach 16:30 Uhr) mit ihren Kindern auf dem Spielplatz waren - in Deutschland außer am Wochenende nahezu undenkbar. Nach einer Weile schlenderten wir weiter durch die Altstadt, Posebyen und warfen einen kurzen Blick auf die alte Domkirche.

(http://www.neef-online.de/nor/6-7.jpg)

Damit hatten wir die in unserem Reiseführer erwähnten Sehenswürdigkeiten bereits komplett besichtigt und ansonsten gab es leider nicht viel mehr zum Verweilen. Die Geschäfte hatten alle bereits um 17 Uhr geschlossen, Straßencafés oder Kneipen konnten wir überhaupt keine entdecken. Wir zweifelten ernsthaft, ob wir den schon erwähnten Slogan vielleicht falsch verstanden oder einfach das touristische Zentrum der Stadt nicht gefunden hatten.

Im Moment war uns aber nicht nach weiterem Suchen zumute, wir wollten erst mal auf einen Zeltplatz und aufgrund des heute ausgefallenen Mittagessens ein frühes Abendbrot machen. Also liefen wir zurück zum Wohnmobil, blätterten im Reise- und dem ADAC-Campingplatzführer, die beide den Zeltplatz Dvergsnestangen-Senter empfahlen und beschlossen, diesen anzufahren. Die Fahrt dahin gestaltete sich als recht abenteuerlich, über Berg und Tal auf einspuriger Straße und zog sich scheinbar unendlich lange hin. Schließlich erreichten wir den Platz, der in wunderschöner Umgebung lag, ansonsten aber leider von vielen Dauercampern und Baustellen geprägt war. Wir ergatterten noch einen kleinen Stellplatz an der Straße und gingen dann mit den Kindern erst mal auf den sehr schönen, weitläufigen Spielplatz.

(http://www.neef-online.de/nor/6-8.jpg)

Nachdem alle Rutschen durchprobiert und natürlich auch das Hopsefeld ausgiebig getestet worden war, gingen wir zum Abendbrot zurück zum Wohnmobil. Lisa fing beim Essen an zu bocken, wollte zuerst alles, aß letztlich aber fast gar nichts und war daraufhin die erste, die ins Bett ging. Vincent schaute noch eine Folge von „Thomas und seine Freunde“, während Andreas eine Dusche nahm – kalt, in Ermangelung eines entsprechenden Tokens, denn die Rezeption hatte inzwischen bereits geschossen. Nachdem die ganze Aufregung des Tages aufgrund der Überfahrt und des fehlenden Mittagessens von uns abgefallen war, setzten wir uns noch bei einer Flasche Wein zusammen und begossen ein wenig unsere Ankunft in Norwegen.


Gefahrene Strecke: 30 km
Übernachtung: Dvergsnestangen Senter (275 NOK)


Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 10.10.2008, 13:59 Uhr
Der Verbrauch unseres Fahrzeuges hat sich merklich gesteigert. 156 Klicks auf den Bericht können wohl kaum von drei Mitfahrern kommen. Es scheint, als hätten wir einige Blinde Passagiere an Bord...  :wink:
Bevor es in das wohlverdiente Wochenende geht, fahren wir aber noch ein Stück:


12. Juni: Kristiansand – Byglandsfjord

Die Nacht war kalt, sehr kalt. Also schlossen wir irgendwann die Dachluke und wachten gegen 9 Uhr wegen Mangel an Frischluft mit Kopfschmerzen auf. Mit dem Kaffee verflogen die Kopfschmerzen allmählich. Wir packten zusammen, Andreas leerte zum ersten Mal die Toilette und gegen 11:15 Uhr verließen wir den Campingplatz. Im nahe gelegenen ICA-Supermarkt füllten wir anschließend unsere Vorräte auf und fuhren dann auf der E18 in Richtung Arendal. Die Straße führte abwechselnd durch Waldstücke mit zahlreichen Tunneln, dann wieder am Ufer mit Blick auf wunderschöne Buchten und Schären entlang. In Lillesand wollten wir einen kurzen Stopp machen. Der Ort liegt malerisch an der Küste und hat einen sehr sehenswerten Schärengürtel. Aber der erste schöne Parkplatz am Hafen mit Tisch und Bänken war leider schon besetzt und trotz etlicher Anstrengungen gelang es uns nicht, unser Wohnmobil in einer noch freien PKW-Parklücke unterzubringen. Ein Stück weiter war dann ein großer Stellplatz am Bootsanleger, der aber nicht wirklich anheimelnd aussah und leider auch keine Sitzmöglichkeiten für ein Mittagessen am Hafen bot. Also entschieden wir uns schweren Herzens zur Weiterfahrt und warfen nur im Vorbeifahren den einen oder anderen Blick auf die weißen Häuschen und einige einladende Straßencafés. Wir schauten in die Karte und mussten uns entscheiden, ob wir der E18 bis Arendal folgen und dann auf der E42 weiter nach Evje fahren oder eine der kleineren Straßen von Lillesand oder Grimstad direkt nach Nordwesten nehmen sollten. Da die bisherige Strecke zeitweise schon recht schmal war und nur selten die gestatteten 80km/h wirklich zuließ, verzichteten wir auf noch kleinere Straßen und entschieden uns für die zeitlich sicher günstigere Route über Arendal.

Etwa auf halbem Weg nach Grimstad passierten wir eine Mautstation, wo wir 25NOK am Kassenhäuschen bezahlten. Grimstad selbst liessen wir links (respektive rechts) liegen, uns war eher nach Strand als nach einem weiteren Stadtbesuch zumute. Daher bogen wir auf die RV420 ab und folgten der schmalen Straße bis zum Møysand Familiencamping, wo wir gegen 14 Uhr unser Wohnmobil abstellten und Nudeln kochten. Der Campingplatz liegt direkt an einem der -laut unserem Reiseführer- schönsten Strände Südnorwegens und so spazierten wir nach dem Mittagessen eine Weile durch den Sand und genossen die Sonne.

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Wir sammelten Muscheln, fanden dabei auch einige Münzen im Sand und legten dann ein Muschelbild.

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Gegen 16:45 Uhr mussten wir uns aber losreißen, denn wir hatten noch ein Stück Weg vor uns. Wir folgten der E18 bis Arendal und wechselten dort auf die RV42 nach Evje. Die Straße verließ nun die Küste und die Landschaft änderte sich. Es ging stetig bergan und statt der malerischen Buchten und Schären gab es nun nicht minder sehenswerte kleine Seen, oft auch mit winzigen Inselchen darin. Trotz der vorgerückten Stunde genossen wir die Fahrt und machten immer wieder Fotos von der wunderschönen Landschaft, die ständig neue, tolle Ausblicke bot. Plötzlich standen wir vor einem Baustellenschild. Die RV 42 war zwischen Svenes und Vegusdal gesperrt und die Umleitung führte in Richtung Süden. Da wir bei der Entscheidung für eine Route die Karte ausführlich studiert hatten, war uns klar, dass es in diese Richtung keine wirklich günstige Alternativstrecke gab und uns sicher ein längerer Umweg bevorstand. Tatsächlich wurden wir auf die RV41 nach Herefoss und die RV406/405 über Sennumstad umgeleitet, was in Summe ca. 40km Umweg und eine geschlagene Stunde Zeitverlust bedeutete! Unsere Laune verfinsterte sich, genau wie das Wetter auch. Es zogen dunkle Wolken auf und zeitweise gab es kräftige Schauer. Dazu kam noch, dass die kurvenreiche Straße zum Teil sehr schmal war, daher war bei Gegenverkehr entsprechend Fingerspitzengefühl gefragt. Doreen beherrschte unser Gefährt jedoch mit schlafwandlerischer Sicherheit und meisterte souverän so manches Ausweichmanöver. Da diese zusätzlichen Kilometer in unserer Planung nicht enthalten waren, neigte sich die Tanknadel zu allem Überfluss auch noch bedrohlich dem E und wir waren froh, in Herefoss eine kleine Tankstelle mit Shop zu finden. Hier konnte Andreas nun endlich erfolgreich seine Norwegisch-Grundkenntnisse anwenden und wir gönnten uns neben der Tankfüllung für´s Wohnmobil gleich noch zwei Becher Coffee-to-go. Bei der Weiterfahrt kam dann immer genau zu dem Zeitpunkt der Verkehr entgegen, wenn Doreen gerade nach ihrem Kaffeebecher greifen wollte. Dadurch war diese Fahrt recht zermürbend. Die Temperatur sank auf etwa 10°C und hin und wieder regnete es.

Als wir endlich wieder die RV42 erreicht hatten, begann sich unsere Stimmung zu bessern und sogleich hörte auch der Regen auf. Bei Evje bogen wir auf die RV9 in Richtung Haukeli ab. Die Straße folgte dem steinigen Bett des Otra-Flusses, der hier ein tiefes Tal in den Fels gegraben hat. Kurz vor Byglandsfjord fanden wir einen wunderschön gelegenen Rastplatz an einem Wasserfall im Fluss. Wir nutzten die Gelegenheit zu einer kurzen Pause, aßen die Donuts, die wir heute Morgen im ICA gekauft hatten und schossen einige Fotos.

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Da es hier aber bereits wieder empfindlich kalt war, brachen wir schon bald wieder auf und fuhren noch ein kleines Stück bis zum Neset Camping in Byglandsfjord. Dieser Platz lag traumhaft schön auf einer Halbinsel im Fjord (der eigentlich gar kein Fjord, sondern ein Fluss ist), überall gab es Tiere: Kaninchen hoppelten über den ganzen Platz, am Ufer schwammen Enten mit ihrem Nachwuchs… es war einfach nur schön. Dazu schien auch wieder die Sonne, so dass wir nun wieder wunschlos glücklich waren und das Panorama in vollen Zügen genießen konnten. Das Panorama erinnerte uns ein wenig an Waterton in Alberta und auch ein weiteres Ereignis am nächsten Tag sollte uns noch an unseren Aufenthalt dort vor vier Jahren zurückdenken lassen…

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Nachdem wir uns einen schönen Platz für unser Wohnmobil gesucht hatten, bestellten wir im Shop noch Brötchen für den nächsten Morgen und gingen anschließend auf den Spielplatz. Auch hier gab es wieder ein großes Hopsefeld, so dass sich die Kinder nach der durch die Umleitung zusätzlich verlängerten Fahrt endlich wieder austoben konnten. Nebenbei hörten wir die Ergebnisse der heutigen Fußball-EM-Spiele: Deutschland hatte überraschend gegen Kroatien verloren und musste nun sogar um den Einzug ins Viertelfinale bangen…

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Gegen 21 Uhr verzogen wir uns in das Wohnmobil zum Abendbrot. Dabei stellten wir fest, dass uns langsam das Wasser auszugehen drohte. Wir sollten am nächsten Tag vor der Abfahrt also unbedingt den Tank wieder füllen. Nachdem die Kinder im Bett waren, haben auch wir keine großen Sprünge mehr gemacht. Die lange Fahrt hatte uns ziemlich geschafft. Andreas schrieb noch rasch den Tagesbericht und um 23:30 Uhr waren wir im Bett und schliefen rasch ein.


Gefahrene Strecke: 185 km
Übernachtung: Neset Camping (235 NOK)

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Heiner am 10.10.2008, 14:16 Uhr
Hi!

Da wir jetzt ja festen Boden wieder erreicht haben, und nicht  mehr Gefahr besteht als blinder Passagier über Bord geworfen zu werden, melde ich mich noch als Mitfahrer.

Gruß Heiner
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 10.10.2008, 14:25 Uhr
Hi!

Da wir jetzt ja festen Boden wieder erreicht haben, und nicht  mehr Gefahr besteht als blinder Passagier über Bord geworfen zu werden, melde ich mich noch als Mitfahrer.

Gruß Heiner
Die Gelegenheit bestünde schon noch ein, zwei mal Heiner.  :wink:
Aber ich werde mich hüten  :zwinker:
Welcome on board   :rotor:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 11.10.2008, 13:40 Uhr

Eure Lisa hat anscheinend vor gar nichts Angst, oder? Tobt überall mit herum, mit und ohne Vincent die Rutsche hinunter - gefällt mir :D

Nur ein wenig zu kühl ist mir, ich werde mir wohl ein oder zwei Norweger-Pulli zulegen :wink:

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 11.10.2008, 20:37 Uhr

Eure Lisa hat anscheinend vor gar nichts Angst, oder? Tobt überall mit herum, mit und ohne Vincent die Rutsche hinunter - gefällt mir :D
Ja, absolut. Während Vincent in dem Alter auf dem Spielplatz das Weite suchte, wenn größere Kinder kamen, kann es Lisa nie turbulent genug zugehen. Größere Kinder schüchtern sie keineswegs ein...

Nur ein wenig zu kühl ist mir, ich werde mir wohl ein oder zwei Norweger-Pulli zulegen :wink:
Das machst Du Recht, Angie. Diesmal geht es noch, aber die nächste Nacht wird noch kälter...


13. Juni: Byglandsfjord – Valle

In dieser Nacht haben wir wieder gut geschlafen und gegen 9 Uhr standen wir bei schönstem Sonnenschein auf und holten die bestellten Brötchen im Shop ab. Bei der Gelegenheit konnten wir auch gleich den Chef des Hauses nach Unternehmungsmöglichkeiten am Vormittag fragen. Er schlug uns einige Wanderungen und Fahrradtouren vor und bot uns ein Kanu oder Tretboot an, das wir einfach nehmen und anschließend nur wieder zurückbringen sollten… völlig kostenfrei. Wir waren begeistert und Vincent hatte sich ganz schnell für das Tretboot entschieden. Nach dem Frühstück ging Andreas zunächst mit den Kindern auf den Spielplatz, während Doreen das Wohnmobil ein wenig ausfegte. Danach sahen wir uns das Tretboot an, das für uns vier allerdings ein wenig zu klein war. Also entschieden wir uns für ein Ruderboot und gingen erneut in den Shop, um nach Schwimmwesten für die Kinder und passenden Rudern zu fragen. Wir konnten uns aus dem Fundus etwas Passendes aussuchen, schoben dann das Boot ins Wasser und ruderten schließlich über den See zu einer kleinen Insel.

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Hier stiegen wir kurz aus und Vincent konnte seiner Fantasie freien Lauf lassen. Er nahm die Insel für sich „in Besitz“ und errichtete mit Andreas einen entsprechenden Gedenkpfahl.

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Bei der Weiterfahrt erspähten wir eine Möwe zwischen den Felsen, die uns argwöhnisch betrachtete und beim Näherkommen sichtlich nervös wurde. Also schauten wir etwas genauer hin und entdeckten schließlich ein Nest mit drei oder vier kleinen grauen Knäueln darin. Daraufhin nahmen wir wieder etwas Abstand und beobachteten die Möwe mit ihren Küken noch ein Weilchen.

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Inzwischen hatte es sich leider gewaltig eingetrübt und es setzte ein leichter Nieselregen ein. Da Lisa auch langsam etwas unruhig wurde, ruderten wir zurück zum Ufer. Während Doreen mit Lisa und Vincent im Sand spielte, brachte Andreas die Ruder und Schwimmwesten zur Rezeption. Anschließend tollte er noch ein wenig mit den Kindern umher und Doreen widmete sich inzwischen dem Essenkochen Das Wetter besserte sich unterdessen wieder und so deckten wir den Mittagstisch draußen neben dem Wohnmobil.

Dabei passierte es plötzlich: Lisa, die während des bisherigen Urlaubs mehr und mehr Sicherheit beim Ein- und Aussteigen durch die Seitentür erlangt hatte, trat auf einmal ins Leere und fiel der Länge nach über die Treppe hinweg aus dem Wohnmobil. Deja vu, dachten wir, denn bei unserem Wohnmobilurlaub 2004 in Kanada war es Vincent, der aus dem Fahrzeug gefallen war und sich eine Platzwunde am Kopf zugezogen hatte. Zum Glück war Lisa nichts passiert und sie konnte bald wieder lachen, nachdem sie den ersten Schrecken überwunden hatte. Gegen Ende unseres Essens begann es aber leider wieder zu regnen, daher flüchteten wir nach drinnen und Andreas räumte blitzschnell Tisch, Stühle und die Markise abfahrbereit zusammen. Vor dem Aufbruch gönnten wir uns jedoch noch eine Tasse Kaffee und Lisa schlummerte schon für einige Minuten ein.

Gegen 15 Uhr brachen wir endgültig auf, nachdem wir den Wassertank des Wohnmobils noch rasch aufgefüllt hatten. Die Fahrt ging immer am See entlang, wir genossen in Ruhe das vorbeiziehende Bergpanorama und ließen ab und zu den schnelleren Verkehr passieren. Die Straße folgte meist dem malerischen Verlauf des Ufers oder klammerte sich spektakulär an steil emporstrebende Felswände; es gab fantastische Ausblicke auf das Tal und die umliegenden Berge. Immer wieder sahen wir große Werbetafeln, die auf ein Country-Festival in Ose Anfang Juli hinwiesen. Als wir den Ort erreichten, sahen wir bei einer kleinen Ranch bereits die Vorbereitungen dafür: eine große Bühne wurde aufgebaut und alles herum liebevoll hergerichtet.

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Da im Moment jedoch sonst noch gar nichts los war, machten wir nur kurz Halt beim Reiarsfossen und fuhren dann weiter nach Rysstad. Hier befand sich das Setesdalmuseet, welches ab dem 20. Juni von 12 – 15 Uhr geöffnet hat und den Besucher über die Geschichte des Tals und seiner Bewohner informiert. Wir waren also genau eine Woche zu früh dran, von der Uhrzeit her aber ohnehin zu spät. Daher warfen wir nur einen Blick von außen auf das Museum und die auf der anderen Straßenseite gelegene, kleine Kirche und setzten unsere Fahrt ohne größeren Aufenthalt fort.

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Nach ein paar Kilometern gab es auf einmal Schilder, die eine ´automatiske Bomstasjon´ ankündigten, kurz darauf eine Geschwindigkeitsbegrenzung und Kameras. Wir sahen keine Möglichkeit zum Bezahlen oder ein Ticket zu nehmen, also konnten wir uns nur dem Schicksal fügen und die Klärung auf später verschieben. Auf der Weiterfahrt entdeckten wir noch eine gut getarnte Blitz-Patrouille in den Büschen, kurz darauf das Polizeiauto am Straßenrand. Da wir aber vorschriftsmäßig unterwegs waren, brauchten wir uns keine Gedanken zu machen. Wir machten noch einen kleinen Fotostopp an einem Wasserfall und einen weiteren Halt an der Touristeninformation in Valle, wo wir kurz im Auto vesperten, dann fuhren wir zum Flateland Camping, der wie der Platz gestern wieder idyllisch auf einer Halbinsel lag und von Bergen und Wasserfällen umschlossen wurde. Es war einfach nur traumhaft…

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Wir suchten uns einen Stellplatz, stellten Tisch und Stühle raus und bauten auch wieder die Markise auf. Die Kinder erkundeten sofort den Spielplatz und tollten auf dem Hopsefeld herum.

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Wir gesellten uns noch eine Weile dazu und genossen dann in Ruhe die wunderschöne Umgebung. Zum Abendbrot zogen wir uns aber doch ins Wohnmobil zurück, da es draußen allmählich empfindlich kühl wurde. Nur Lisa verputzte ihren Fruchtzwerg noch draußen, danach verschwand sie aber ganz schnell in ihrem warmen Bett. Wir spielten mit Vincent noch ein bisschen Volleyball auf dem Spielplatz sowie einige Runden UNO im Wohnmobil. Danach durfte er sich noch eine Geschichte vom Kleinen Eisbären ansehen, bevor auch er in seinem Schlafsack verschwand. Andreas machte noch rasch die Notizen des Tages und verstaute anschließend die Campingmöbel und die Markise. Gegen 23:30 Uhr war schließlich auch für uns der Tag zu Ende…


Gefahrene Strecke: 95 km
Übernachtung: Flateland Camping (235 NOK)

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 12.10.2008, 15:45 Uhr

Während Vincent in dem Alter auf dem Spielplatz das Weite suchte, wenn größere Kinder kamen, kann es Lisa nie turbulent genug zugehen. Größere Kinder schüchtern sie keineswegs ein...

So verschieden können Kinder sein. Wie das wohl in ein paar Jahren aussieht? :wink:

Nur ein wenig zu kühl ist mir, ich werde mir wohl ein oder zwei Norweger-Pulli zulegen :wink:
Das machst Du Recht, Angie. Diesmal geht es noch, aber die nächste Nacht wird noch kälter...

Die Pullis habe ich schon, aber noch kälter??? Hilfe!!! :wink: :lol:

Hier stiegen wir kurz aus und Vincent konnte seiner Fantasie freien Lauf lassen. Er nahm die Insel für sich „in Besitz“ und errichtete mit Andreas einen entsprechenden Gedenkpfahl.

So bleibt das Vaterhirn jung :wink: :nixwieweg:

Auf der Weiterfahrt entdeckten wir noch eine gut getarnte Blitz-Patrouille in den Büschen, kurz darauf das Polizeiauto am Straßenrand.

Na, jetzt wird's heiter. Ich hab' schon mal meine Tarnkappe aufgesetzt :wink:


Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 13.10.2008, 08:03 Uhr
14. Juni 2008: Valle – Odda

Die Nacht war unglaublich kalt und wir haben trotz Zudecke und Jogginganzug ziemlich gefroren; unser Stellplatznachbar erzählte sogar etwas von nur 2°C. Um 9:30 Uhr krabbelten wir schließlich doch unter den Decken hervor. Draußen war schönes Wetter und im Licht der wärmenden Sonnenstrahlen ließ es sich besser aushalten als im kalten Wohnmobil. Also räumten wir Tisch und Stühle wieder raus und frühstückten im Sonnenschein. Anschließend packten wir zusammen und warfen noch einen Blick in die Rezeption, um nach Möglichkeiten zum nachträglichen Bezahlen der Maut zu fragen. Leider war dort jedoch niemand anzutreffen und so verschoben wir die Klärung ein weiteres Mal.

Wir leerten noch den Abwassertank des Wohnmobils und verließen gegen 12 Uhr schließlich den Zeltplatz. Die Straße stieg nun stetig an und in der Ferne konnte man einzelne Schneefelder auf den Berghängen erkennen. Den ersten Stopp legten wir in Bykle ein.

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Direkt an der Straße steht hier gegenüber dem modernen Kirchenneubau eine kleine weiße Holzkirche, die vor allem wegen ihrer Rosenmalereien im Inneren berühmt ist. Eine junge, in Tracht gekleidete Frau empfing hier die Besucher am Eingang und erzählte bereitwillig über die Geschichte der Kirche, des Ortes und seiner Bewohner.

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Anschließend fuhren wir weiter und erreichen gegen 13:30 Uhr den Wintersportort Hovden. Schon von weitem kann man hier die Skipisten und Liftanlagen am Berg erkennen, die im Winter sicher eine Menge Besucher anziehen. Da die Saison aber gerade vorbei war, ging es vergleichsweise ruhig im Ort zu. Wir nutzen die Gelegenheit zu einem Einkauf im KIWI Markt, der uns von Angebot und Leistung jedoch nicht so überzeugte. Daher wechselten wir auf die andere Straßenseite zum ICA und vervollständigten dort unsere Vorräte, bevor wir unsere Fahrt fortsetzten. Nach einer Weile hatte die Steigung ein Ende und wir fanden uns auf einem Hochplateau mit zahlreichen Schneefeldern wieder, der Hardangervidda.

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Die Vegetation war hier weitaus spärlicher und die gesamte Landschaft wirkte karg, jedoch keinesfalls langweilig. Der Himmel hatte sich zugezogen und von Osten her zogen Schneeschauer herüber, was dem Landschaftsbild eine zusätzliche Dramatik gab. Da es bereits 14:30 Uhr war, hielten wir an einem kleinen Rastplatz, machten Mittagspause und kochten uns anschließend noch einen Kaffee.

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Während der Weiterfahrt sahen Lisa und Vincent einige Eisbär-Geschichten von DVD, während wir die Ausblicke auf die sich ständig ändernde Landschaft genossen und ein um das andere Mal einen kurzen Fotostopp einlegten. An einem Schneefeld nahe der Straße hielten wir an und machten einen kleinen Spaziergang. Die Abwechslung tat gut und auch die Sonne war uns wohl gesonnen und lugte kurz hinter der Wolkendecke hervor.

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Dann ging es weiter durch einige Tunnel und spektakuläre Serpentinen hinab ins Tal. Bei Haukeligrend wechselten wir auf die E134 in Richtung Haugesund. Die Straße folgte zunächst dem Verlauf des Tals und führte später durch unzählige Tunnel und an noch gefrorenen Seen vorbei durch die schneebedeckte Landschaft. Nach Røldal hinab ging es wieder in steilen Serpentinen und durch zwei Kehrtunnel ins Tal. Wir hielten kurz im Ort, um die sehenswerte Stabkirche vor der spektakulären Bergkulisse zu besichtigen.

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Anschließend fuhren wir weiter nach Jøsendal und zweigten dort auf die RV13 nach Odda ab. Die Fahrt ging entlang eines recht großen Baches und in der Ferne konnte man ab und zu schon erste Ausläufer des Folgefonn-Gletschers sehen. Wir blätterten bereits im Campingführer, um einen Platz für die Nacht herauszusuchen, als plötzlich ein Schild am Straßenrand den Latefoss ankündigte. Dieser gilt als einer der schönsten Wasserfälle Norwegens und wir hatten gar nicht mehr daran gedacht, dass er auf unserer heutigen Route lag. Kurz darauf tauchte linker Hand ein großer Wasserfall auf, dessen Gischt bis über die Straße zu unserem Wohnmobil wehte. Andreas packte die Foto- und Video-Ausrüstung aus und nutzte das dämmrige Licht für einige Langzeitbelichtungen mit dem Stativ.

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Da die Kinder zu quengeln begannen, fuhren wir rasch weiter, bis auf einmal der zweiarmige Latefoss rechts der Straße auftauchte. Da half kein Meckern und Lamentieren, wir machten nochmals einen kurzen Foto- und Videostopp.

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Danach fuhren wir aber ohne weitere Verzögerung nach Odda. Unterwegs sahen wir noch einige weitere, schöne Wasserfälle und kurz vor Ankunft bot sich ein toller Blick auf das Gletschermassiv auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses. Gegen 19:30 Uhr erreichten wir endlich Odda und fuhren zum schon recht gut gefüllten Campingplatz. Wir bekamen noch einen schönen Stellplatz am Bach, aber leider war kein Stromanschluss mehr verfügbar. Was uns aber noch weniger gefiel war, dass dieser Platz der bisher erste war, auf dem es keinen Spielplatz gab. Nach der langen Fahrt war das natürlich besonders schade, aber die Kinder trösteten sich beim Herumpatschen in den Regenpfützen.

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Vincent bespritzte sich dabei total und Lisa fiel schließlich sogar ganz hinein, also mussten sie sich vor dem Abendbrot noch einmal umziehen. Wir fragten dann noch an der Rezeption nach einer Möglichkeit, die vorgestern geprellte Maut nachzubezahlen und erfuhren, dass man dies an allen ESSO (und eventuell auch anderen großen Tankstellen) nachholen könnte.

Nach dem Abendbrot brachte Doreen die völlig übermüdete Lisa ganz schnell ins Bett, während Vincent noch eine Weile las und Andreas Reisebericht schrieb. Da Vincent nicht so recht einschlafen konnte, spielten wir mit ihm noch eine Runde Labyrinth, um 23:30 Uhr war dann aber wirklich für alle Schlafenszeit.


Gefahrene Strecke: 170 km
Übernachtung: Odda Camping (290 NOK – 40 NOK da kein Stromanschluß)


Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Susan26 am 13.10.2008, 09:51 Uhr
Hallo Andreas,

die Eisbär-DVD passt ja so langsam zur Reise ;-)
Trotz Wettereskapaden ein schöner Tag - ich mag die Gegend um Odda. Wir hatten beim letzten Mal aber auch mehr Glück mit dem Wetter und strahlend blauben Himmel (leider kann ich das grad nicht beweisen, da die Fotos daheim sind ;-) ) und trotzdem konnten wir damals nicht zelten, da es so eine steife Brise gab, dass es schlicht unmöglich war, das Zelt aufzubauen. Ich erinnere mich noch gern an das deutsche Pärchen, dass sich damals auf dem Zeltplatz den besten Platz gesichert hatte: etwas leicht erhöht, toller Blick auf die schneebedeckten Berge und den strahlend blauen Fjord  :P ... die lagen irgendwann zu zweit auf ihrem teilweise abgebauten Zelt, weil die Gefahr bestand, dass ansonsten alles wegfliegt  :shock: ... im Laufe des Abends sind sie dann in die Hütte neben uns umgezogen  :lol:

Susan
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 13.10.2008, 12:57 Uhr

Jetzt, wo ich genügend Abstand zum Schnee habe :wink:, gefallen mir sogar schneebedeckte Berge wieder :lol:

Der Doppel-Wasserfall ist traumhaft schön!! Ein ganz toll gelungenes Fotos :daumen:

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 14.10.2008, 09:14 Uhr
Hallo Andreas,

die Eisbär-DVD passt ja so langsam zur Reise ;-)
Och, so schlimm war es eigentlich gar nicht. Tagsüber war es jedenfalls meist angenehm warm.
Aber da gibt es ja auch die Eisbärgeschichte, wo Lars auf eine Südessinsel gelangt...  :lol:
Insofern has Du schon Recht, Susan  :wink:

Trotz Wettereskapaden ein schöner Tag - ich mag die Gegend um Odda. Wir hatten beim letzten Mal aber auch mehr Glück mit dem Wetter und strahlend blauben Himmel (leider kann ich das grad nicht beweisen, da die Fotos daheim sind ;-) )[/quote]
Macht ja nix, ich kann mich an Deine Bilder vom Folgefonn-Gletscher erinnern und bin froh, daß wir die Wanderung nicht zu Ende gegangen sind. Aber ich greife vor, das kommt ja erst im nächsten Tagesbericht...  :oops:

Der Doppel-Wasserfall ist traumhaft schön!! Ein ganz toll gelungenes Fotos :daumen:
Danke, Angie. Der Latefossen wird nicht umsonst als einer der schönsten und meistbesuchten Wasserfälle Norwegens bezeichner.
Obwohl, mir haben viele der kleineren, weniger bekannten oft besser gefallen. Aber das liegt vielleicht auch am jeweiligen Touristenaufkommen vor Ort...
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 14.10.2008, 09:41 Uhr
15. Juni 2008: Odda – Eidfjord

Aufgrund unserer gestrigen späten Ankunft hatten wir uns entschlossen, einen Wecker zu stellen, damit wir morgens etwas eher in die Gänge kommen. Ausschlafen im Urlaub ist zwar schön, aber wenn sich dadurch die Fahrerei bis in den Abend zieht und letztlich die Laune der Kinder sinkt, ist auch niemandem geholfen.

So kam es, dass an diesem Tage der Wecker ab 7:30 Uhr versuchte, uns durch sein Piepsen wach zu bekommen… gegen 8:15 Uhr hatte er es dann geschafft . Wir standen auf, frühstückten und packten zusammen. Gegen 10 Uhr waren wir abfahrbereit. An der Rezeption hatten wir gestern etwas über eine Wanderung zum Gletscher gelesen und in unserem Reiseführer wurde diese als anstrengend, aber sehr schön beschrieben. Also folgten wir der Ausschilderung zum Buerbreen, wobei sich die Fahrt recht abenteuerlich gestaltete. Die Straße stieg nach dem Ortsausgang stetig an und war sehr schmal. Es stellte sich als gute Entscheidung heraus, dass wir heute so zeitig aufgebrochen waren, dadurch mussten wir noch nicht mit Gegenverkehr rechnen. Nach einem geöffneten Tor mit Viehgittern im Boden, wie wir sie bereits von Australien her kannten, ging die Straße in eine Schotterpiste über und immer wieder lagen Schafe am Straßenrand oder liefen vor uns über den Weg. Nach einer Weile erreichten wir den kleinen Parkplatz, auf dem bisher nur wenige Fahrzeuge standen und von wo aus man schon einen schönen Blick zum Gletscher hatte.

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Blick zum Gletscher (http://www.neef-online.de/nor/p_10-2.htm)

Das Wetter war etwas trübe, aber unten am Fjord zeigten sich bereits einige Wolkenlücken, so dass wir guter Dinge waren, während der Wanderung auch noch etwas Sonne abzubekommen. Wir setzten Lisa in die eigens für diesen Urlaub gekaufte Rückentrage und wanderten entlang des Gletscherbaches bergauf. Vorbei an einigen Häusern führte der Weg durch das Tal, welches uns mit seinen unglaublich hohen, steilen Felswänden und unzähligen Wasserfällen sehr beeindruckte und ein wenig an die grünen Klippen auf Kauai erinnerte. Nach einem weiteren Tor wurde der Weg schmaler, führte über einige Zuläufe des Gletscherbaches hinweg und dann an dessen steinigem Ufer entlang.

(http://www.neef-online.de/nor/10-4.jpg)

Später verlief der Pfad durch dichtes Buschwerk steil bergan. An schattigen Stellen war es zum Teil recht matschig und man musste genau hinsehen, wohin man seine Füße setzte. Vincent rutschte einmal kurz aus und schlug hart mit dem Oberkörper auf einem Stein auf, zog sich aber glücklicherweise keine schlimmeren Verletzungen zu. Der Weg wurde beschwerlicher und vom Gletscher war durch die dichte Vegetation gar nichts mehr zu sehen. Auf etwa halber Strecke erreichten wir einen etwas exponierten Felsen, von dem wir einen tollen Blick zurück in das Tal bis hinab zum Fjord werfen konnten.

(http://www.neef-online.de/nor/10-3.jpg)

Auch den Gletscher und den weiteren Verlauf des Weges konnten wir sehen und genau in diesem Moment kam die Sonne hinter den Wolken hervor und überflutete die Landschaft mit einem herrlichen, warmen Licht; ideal zum Fotografieren, da wir die Sonne nun genau im Rücken hatten. Da sich der Blick auf die Eismassen in absehbarer Zeit nicht verbessern, der Weg aber steiler und schwieriger werden würde, beschlossen wir, dass diese Stelle für uns der Umkehrpunkt sein sollte. Alles andere wäre zu zeitaufwändig und mit den Kindern auch unvernünftig gewesen…

Also kraxelten wir den Weg wieder hinab und trafen nun schon eine ganze Menge Wanderer.

Blick zurück (http://www.neef-online.de/nor/p_10-5.htm)

Das letzte Stück nach dem Durchqueren der Bachzuläufe und dem Passieren des Gatters lief Lisa allein und wir hatten viel Spaß, ihr dabei zuzusehen, wie sie Steine sammelte, Blumen betrachtete und Bienen und Schmetterlinge beobachtete.

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Zurück am Wohnmobil bemerkten wir, dass es im Inneren außerordentlich unangenehm roch; offensichtlich aus dem Abwassertank. Wir verstöpselten den Abfluss im Spülbecken und fuhren zurück zum Campingplatz, um den Abwassertank zu leeren. Bei der Gelegenheit füllten wir auch gleich noch Frischwasser nach und suchten die Toiletten auf, bevor wir die heutige Tagesetappe in Angriff nahmen. Noch in Odda hielten wir an einer großen Shell-Station, tankten das Wohnmobil auf und fragten, ob wir unsere Mautschulden nachbezahlen könnten. Leider war dies hier nicht möglich und wir mussten es ein weiteres Mal verschieben. Wir verließen den Ort, der uns entgegen anders lautender Beschreibungen im Reiseführer sehr gut gefallen hatte und folgten der Straße, die sich immer am Sørfjord entlang schlängelte. Die Sonne meinte es gut mit uns und mit der Art, wie sich die Häuser der kleinen Ortschaften an den Berg schmiegten, ergab sich zum Teil ein fast mediterraner Anblick. Über allem thronte jedoch der Folgefonn-Gletscher und in der Ferne konnte man viele Schneefelder sehen. Nach einer Reihe von Tunneln kamen wir nach Tyssedal, wo wir zu einem kleinen Abstecher zur Måglibahn abzweigten. Wir hatten von dieser kleinen, privaten Zahnradbahn gelesen, die von der lokalen Energiegesellschaft betrieben wird und in der Nähe eines Staudamms auf den Berg führen sollte. Also verließen wir den Fjord für eine Weile und fuhren in Richtung Skjeggdal. Die steil ansteigende Serpentinenstraße wurde immer schmaler und zweimal mussten wir zurücksetzen, um dem Gegenverkehr auszuweichen. Andreas hatte mehr und mehr Spaß an dieser abenteuerlichen Strecke, während Doreen beim Blick in den Abgrund immer stiller wurde und sich standhaft weigerte, zu filmen. Noch einmal mußten wir dem Gegenverkehr ausweichen, der sich gerade so an unserem Wohnmobil vorbei zwängen konnte. Gegen 13:30 Uhr erreichten wir schließlich die Talstation der Bahn. Leider war diese jedoch seit einiger Zeit für den Touristenverkehr gesperrt; beim Anblick der steilen, nicht ganz fluchtenden Gleise und des offenen Wagens ohne irgendwelche Gurte oder Sicherheitsbügel kamen uns aber ohnehin Zweifel, ob wir eine Fahrt damit wirklich in Betracht gezogen hätten.

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Wir nutzten die Ruhe hier oben für eine Mittagspause. Doreen briet Fischfilets für uns und Fischstäbchen für die Kinder und zum Abschluss genehmigten wir uns noch einen Kaffee. Als wir uns gerade zur Rückfahrt rüsteten, zogen dunkle Wolken auf und es begann zu tröpfeln. Während wir die engen Kehren hinunter zum Fjord fuhren, erwischte uns der Regen voll, aber glücklicherweise ging es abwärts ohne heikle Ausweichmanöver.

Ausblick auf Tyssedal (http://www.neef-online.de/nor/p_10-8.htm)

Wir fuhren weiter nach Ullensvang, wo wir die hübsche Kirche mit ihren sehenswerten Bleiglasfenstern und interessanter Deckenbemalung besichtigten. Uns fielen die vielen Obstbäume an den Hängen auf und beim Nachlesen fanden wir heraus, dass hier eines der größten Obstanbauzentren Norwegens liegt. Auf der Weiterfahrt passierten wir unglaublich viele Tunnel, dazwischen gab es aber immer wieder wunderschöne Ausblicke über den Fjord.

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Einer der unzähligen Tunnel (http://www.neef-online.de/nor/p_10-11.htm)

Das Regenwetter ließen wir dabei allmählich hinter uns.

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Über Lofthus erreichten wir Kinsarvik, einen lebhaften Touristenort, wo wir zum ersten Mal auch Busse mit japanischen Touristen sahen. Ein Grund für die Popularität der Stadt dürfte auch die Fährverbindung von hier nach Utne, dem gegenüberliegenden Ufer des Hardangerfjordes, sein.

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Hardangerfjord bei Kinsarvik (http://www.neef-online.de/nor/p_10-13.htm)

Wir hielten kurz an einer ESSO-Tankstelle, wo Andreas nun endlich die Geschichte mit der nicht bezahlten Maut klären wollte. Mit dem Kfz-Kennzeichen und einem entsprechenden Mautticket hätten wir hier den säumigen Betrag bezahlen können, nur leider hatten wir kein Ticket. Auch kein Problem, dann käme die Rechnung per Post an die Adresse des Fahrzeughalters, wurde uns erklärt. So fuhren wir wieder unverrichteter Dinge weiter, hatten aber nun Gewissheit über den weiteren Lauf der Angelegenheit. Über Brimnes, von wo aus uns am nächsten Tag die Fähre nach Bruravik bringen sollte, fuhren wir weiter nach Eidfjord, einem Ort in traumhafter Lage zwischen Bergen und Fjord. Zunächst folgten wir aber der Straße über Sæbø zum Vøringfossen, einem weiteren sehenswerten Wasserfall. Es ging wieder einmal bergauf, durch einige Tunnel und sogar einen Kehrtunnel hindurch, bis wir den Parkplatz am Souvenirladen erreichten. Wir bummelten kurz durch den Shop und gingen dann für ein paar Fotos zum Aussichtspunkt, von dem man den Wasserfall leider kaum sehen, dafür aber einen guten Blick auf das darüber thronende Fossli-Hotel werfen kann.

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Wir fuhren daher noch das restliche Stück bis zum Hotel. Tagesgäste dürfen den Parkplatz gegen eine Gebühr von 30 NOK nutzen, bei unserer Ankunft war das Kassenhäuschen jedoch nicht mehr besetzt und so sparten wir diesen Betrag. Über einen kleinen Pfad erreichten wir eine Aussichtskanzel, wo sich uns ein traumhafter Überblick auf den Vøringfossen und in das Tal Richtung Eidfjord bot, gesäumt von vielen kleinen Wasserfällen, deren Gischt im Gegenlicht das Herz eines jeden Fotofreundes höher schlagen ließ. Doreen wehrte sich wieder standhaft, Bilder und Video so nahe am Abgrund stehend zu machen und übergab die Ausrüstung daher an Andreas, der den Auslöser schließlich glühen ließ.

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Noch ein Detail des schönen Wasserfalls (http://www.neef-online.de/nor/p_10-16.htm)

Blick entlang des Tals zurück zum Fjord (http://www.neef-online.de/nor/p_10-17.htm)

Suchbild: Wer ist hier der Troll? (http://www.neef-online.de/nor/p_10-18.htm)

Als wir alle wieder am Wohnmobil angekommen waren, machten wir noch eine kurze Snackpause mit Obst, Donuts und Pfannkuchen und fuhren dann zurück nach Sæbø, wo wir auf dem NAF Campingplatz direkt am Eidfjord eincheckten.

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Nachdem das Auto abgestellt und der Strom angesteckt war, gingen wir mit Lisa und Vincent gleich mal auf den Spielplatz, der zwar kein Hopsefeld, dafür aber zwei Rutschen und einen Sandkasten hatte und damit auch für viel Spaß bei den Kindern sorgte. Vincent lernte dabei den fünfjährigen Karl kennen, der mit seinen Eltern im Wohnmobil neben unserem campierte und den wir in den nächsten Tagen immer mal wieder treffen sollten. Kurz vor dem Abendbrot zauberte ein kurzer Schauer einen tollen Regenbogen über das Tal, ringsherum kamen die Menschen herbei und man hörte die Auslöser im Akkord klicken.

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Nach dem Essen riefen wir noch kurz bei Oma und Opa in Pirna an, um mal wieder ein Lebenszeichen von uns zu geben. Anschließend ging Andreas mit Vincent duschen, während Doreen Lisa ins Bett brachte. Nachdem auch Vincent im Bett lag, duschte Doreen und Andreas tippte Reisebericht. Da Vincent noch nicht einschlafen konnte, spazierte Andreas mit ihm noch mal auf einen Steg am Fjord. Um 23:30 Uhr war dann aber Nachtruhe für alle.


Gefahrene Strecke: 125 km
Übernachtung: NAF Camping Sæbø (190 NOK)



Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Susan26 am 14.10.2008, 09:56 Uhr
Andreas, schöne Fotos - schöne Aussichten.

Ich will (noch mehr) URLAUB ;-)
Susan
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.10.2008, 07:52 Uhr
Andreas, schöne Fotos - schöne Aussichten.

Ich will (noch mehr) URLAUB ;-)
Susan
Kannst Du haben, Susan. Zumindest virtuell  :wink:
Es geht weiter und heute verwöhnt uns auch die Sonne mal wieder:


16. Juni 2008: Eidfjord – Haukeland

Wieder piepste der Wecker um 7:30 Uhr. Wir sahen aus dem Fenster und uns lachte herrlicher Sonnenschein entgegen.

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Also standen wir auf und bauten unseren Frühstückstisch an der frischen Luft auf. Aus dem Shop des Campingplatzes drang frischer Brötchenduft in unsere Nasen, aber leider gab es die Brötchen nur auf Vorbestellung. Also begnügten wir uns mit den Resten vom Vortag. Nach dem Frühstück gingen Lisa und Vincent noch mal auf den Spielplatz, gegen 10:30 Uhr fuhren wir los.

Wir hatten gestern bei der Durchfahrt einige hübsche Läden gesehen und wollten deshalb heute ein wenig im Ort bummeln. Aber um diese Tageszeit war überhaupt noch nichts los, die meisten Geschäfte hatten noch geschlossen. Also machten wir einen kurzen Abstecher zum nahe gelegenen Sima-Kraftwerk, dem zweitgrößten Kraftwerk in Norwegen und einem der größten Wasserkraftwerke in ganz Europa. Besichtigungen gab es aber nur im Rahmen geführter Touren, was wir vor allem mit Lisa aber nicht unbedingt wollten. Wir überlegten kurz, ob wir noch dem Einöd-Bauernhof Kjeåsen einen Besuch abstatten sollten, verwarfen aber den Gedanken im Hinblick auf die heute noch anstehende Fahrstrecke. Also fuhren wir wieder zurück nach Eidfjord, wo inzwischen die ersten Geschäfte geöffnet hatten. So einladend wie am Abend zuvor sah es bei näherer Betrachtung aber noch immer nicht aus und so verschoben wir den Einkaufsbummel und fuhren nach Brimnes, wo wir die Fähre nach Bruravik nahmen.

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Die Überquerung des Hardangerfjordes ging rasch und bot bei schönstem Sonnenschein tolle Ausblicke. Am anderen Ufer schmiegte sich die RV7 eng an den Fels und aufgrund des regen Verkehrs waren auf der schmalen Straße oft nervige Ausweichmanöver von Nöten. Die Strecke selbst war aber sehr sehenswert und mit der Ruhe und Gelassenheit von Urlaubern konnten wir die Fahrt auch entsprechend genießen.

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In Alvik hielten wir zu einem kurzen Einkauf im COOP, dann suchten wir uns einen schönen Rastplatz am Fjord für eine Mittagspause.

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Im Anschluß fuhren wir weiter bis Norheimsund. Wir hatten Glück und bekamen einen Platz auf der kleinen Parkfläche am Steinsdalsfossen. Zeitgleich mit uns kam ein Bus an und dessen Insassen stürmten sofort den Pfad zum Wasserfall.

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Da es zudem auch noch leicht zu nieseln begann, vertaten wir uns zunächst im ersten der drei Souvenirshops auf der gegenüber liegenden Straßenseite und kauften ein paar Postkarten sowie entsprechende Briefmarken. Auch einige lustige Souvenirs entdeckten wir, wie zum Beispiel einen Elch mit Schirm und Regenmantel, der auf Knopfdruck „Singing in the rain“ trällert. Wir kauften jedoch weiter nichts, sondern schlüpften in unsere Regenjacken und liefen nun den Weg hinauf, der bis hinter den Wasserfall führt.

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Anschließend durchstöberten wir noch den zweiten Souvenirshop, wo wir für Vincent recht preisgünstig einen Wikingerhelm erstanden. Schließlich gingen wir auch noch in den dritten Laden und genehmigten uns im angeschlossenen Café zwei Espresso, eine Erdbeerwaffel und einen Muffin. Hinter Norheimsund verließ die RV7 die Fjordregion und führte stetig bergan. Die Landschaft änderte sich komplett und nach dem mediterranen Panorama bisher fühlte man sich auf einmal wie in die grüne Hügellandschaft Irlands versetzt. Es gab wieder viele Wasserfälle zu sehen, nach einigen Tunneldurchfahrten folgten plötzlich wieder Schneefelder, bis es schließlich auf der RV16 wieder bergab in Richtung Bergen ging.

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Bei Indre Arna bogen wir auf die RV580 in Richtung Süden ab und steuerten den Lone Camping Platz in Haukeland an, wo wir für zwei Nächte unser Quartier aufschlagen wollten. Der erste Eindruck war eher ernüchternd: ein riesiger Platz neben der Shell-Tankstelle direkt an der Hauptstraße, dazu eine schier unendliche Wartezeit an der Rezeption. Als Andreas endlich an der Reihe war und sich auf norwegisch nach einem Stellplatz, der Busverbindung nach Bergen und einem Fahrplan erkundigte, war die junge Frau sichtlich überrascht und wollte gar nicht glauben, dass wir erst seit einer Woche in Norwegen waren und Andreas vorher nur einen kleinen Sprachkurs von CD gepaukt hatte. Beim weiteren Gespräch kamen die Norwegischkenntnisse dann jedoch schnell ins Holpern, weil es über den Wortschatz der Überlebenskenntnisse von der CD hinaus ging. Andreas war aber dennoch recht zufrieden, dass die Mühe nicht ganz umsonst war… Wir erkundeten nun den Platz, der sich als noch größer als angenommen herausstellte und abgesehen vom Eingangsbereich ganz idyllisch gelegen war. Nach einer kurzen Runde konnten wir sogar einen hübschen Stellplatz in zweiter Reihe, nahe dem Wasser ergattern.

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Damit waren wir zufrieden und gingen mit den Kindern auf den Spielplatz, sahen uns die Enten, Kaninchen und Ziegen in den Tiergehegen an und machten auch gleich Abfahrtsort und -zeiten für den Bus nach Bergen ausfindig. Zurück am Wohnmobil aßen wir Abendbrot und spielten anschließend eine Runde UNO mit Vincent. Die Kinder gingen um 22:00 Uhr ins Bett, während wir bei einer Flasche Weißwein noch einmal den Tag Revue passieren ließen und den Reisebericht aktualisierten. Zu fast schon gewohnter Zeit um 23:30 Uhr verzogen wir uns dann auch ins Bett.


Gefahrene Strecke: 150 km
Übernachtung: Lone Camping Haukeland (245 NOK)

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.10.2008, 16:24 Uhr
17. Juni 2008: Bergen

Heute wollten wir Bergen erkunden. Unser Reiseführer betitelte es als „Stadt im Regen“, da es statistisch wirklich nur wenige Sonnentage im Jahr hier gibt. Vincent hatte das gelesen und daher von vornherein eigentlich keine Lust, diese Stadt zu besuchen. Je mehr wir uns nun in den letzten Tagen Bergen näherten, desto häufiger wurden die Niederschläge, was uns schon etwas skeptisch auf den heutigen Tag blicken ließ.

Der Wecker riss uns erneut um 7:30 Uhr aus dem Schlaf, es dauerte aber doch bis 8:15 Uhr, bis wir aus den Federn kamen. Wir frühstückten in aller Ruhe und packten anschließend einen Rucksack für den Stadtbummel in Bergen. Beim darauf folgenden Abwaschen des Geschirrs stellte sich heraus, dass unser Wassertank gähnend leer war. Also musste schnell Nachschub her und so füllte Andreas fünf Kannen á zehn Liter ein. Dann brach auf einmal Hektik aus: Der Bus nach Bergen fuhr Punkt 11 Uhr, Doreen musste noch mal auf die Toilette, die Kinder waren auch noch nicht angezogen und es ging schon auf 10:30 Uhr zu. Drei Minuten vor 11 Uhr brachen wir endlich auf und sahen den Bus gerade noch an der Haltestelle vorbeifahren; wenn jemand ein- oder ausgestiegen wäre, hätten wir ihn vielleicht noch bekommen… Entsprechend sank unsere Stimmung und beim Blick auf den Fahrplan wurde die Laune gleich noch schlechter: Bis 11 Uhr fuhr der Bus alle halbe Stunde, über Mittag jedoch nur stündlich. Das bedeutete, dass wir jetzt eine ganze Stunde verbummeln mussten. Wir warteten weitere fünf Minuten in der Hoffnung, dass es ja doch nicht unser Bus war, den wir davonfahren gesehen hatten. Dann beschlossen wir, das Beste aus der Sache zu machen und nutzten die Zeit, um beim Bäcker Brötchen für das morgige Frühstück zu kaufen. Anschließend bummelten wir etwas durch den nebenan befindlichen SPAR-Markt und brachten unsere Einkäufe ins Wohnmobil. Andreas ging mit Lisa und Vincent noch mal zu den Tiergehegen und fütterte dort den Ziegenbock. Gegen 11:45 Uhr liefen wir allmählich zur Bushaltestelle, um nicht noch einmal zu spät zu kommen. Punkt 12 Uhr kam der Bus Nr. 900, mit dem wir bis Nesttun fuhren und dort in die Nr. 24 umstiegen. Dieser brachte uns schließlich ins Zentrum von Bergen. Wir stiegen am Torget aus und gingen zunächst auf den Fischmarkt. Hier herrschte geschäftiges Treiben und es gab eine Riesenauswahl an Obst, Snacks, Souvenirs und natürlich Fisch.

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Vincent wollte schon seit einigen Tagen Kirschen haben, die im Supermarkt jedoch stets unglaublich teuer waren (bis zu 150 NOK pro Kilo!). Hier sollte das Pfund lediglich 39 NOK (immer noch etwa 4,90 €) kosten, also schlugen wir zu und erkundeten dann weiter den Markt. Da es inzwischen nach 13 Uhr war, entschieden wir uns, gleich hier Mittag zu essen. Vincent hatte Appetit auf einen Hot Dog mit Rentierwurst, während wir uns jeweils für eine Mixed Seafood Platte mit Chips entschieden. Doreen bekam vom Fischfilet aber nur die Panade, den Rest verputzte Lisa mit sichtlichem Appetit. Gut gesättigt bummelten wir am Hafen entlang und sahen uns das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Bryggen an.

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Vincent entdeckte eine Bimmelbahn, mit der man zu jeder vollen Stunde eine Stadtrundfahrt machen konnte und wollte natürlich unbedingt mitfahren. Wir überlegten, ob uns das 120 NOK pro Person wert ist und vertrösteten unseren Sohn auf die nächste Abfahrt. Unterdessen liefen wir in Richtung Harkonshalle, dann zur Marienkyrkje und schließlich durch Gamle Bergen.

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Hier wurden einige alte Häuser der Stadt, die anderswo neuen Bauten weichen mussten, konzentriert wieder aufgebaut und liebevoll wieder hergerichtet. Es gibt Kunsthandwerke, Galerien und Souvenirläden und das Ganze ist wirklich sehenswert. In einer der Galerien fand Vincent ein wirklich schönes Modell der Fløyenbahn, welches aber 170 NOK kosten sollte. Das empfanden wir als Andenken für ein Kind jedoch zu teuer. Daher schlugen wir vorerst einen Preisvergleich vor und drängten dann zur Rückkehr zum Hafen, um weiteren Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Dort führte dann aber kein Weg mehr an der Stadtrundfahrt vorbei, mit einem Familienticket für 240 NOK kamen wir aber recht günstig weg. Die in einem Wagen sogar deutschsprachige Fahrt war wirklich interessant, führte während etwa 55 Minuten durch viele sehenswerte Viertel der Stadt mit einem Halt auf halber Höhe des Fløyen, von wo aus man bereits einen tollen Blick über die Stadt hatte. Insofern war das Geld gut investiert und Vincent hatte auch seinen Willen bekommen. Anschließend schlenderten wir durch das Zentrum, stockten an einem Bankautomaten unseren, in dieser Stadt schnell schwindenden, Bargeldvorrat wieder auf und lenkten unsere Schritte dann zur Talstation der Fløyenbahn.

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Hier lösten wir eine Berg- und Talfahrt und um 17 Uhr fuhren wir mit dem blauen Waggon nach oben. Das brachte uns die nächste Diskussion mit Vincent ein, der viel lieber mit dem roten Waggon gefahren wäre. Dazu kam, dass mit uns eine Busladung Japaner in die Bahn einstieg, die sich lautstark unterhielten, natürlich ständig fotografierten und dabei keinerlei Rücksicht auf andere Fahrgäste oder gar unsere im Buggy sitzende, zu Recht genervte, Lisa nahmen. Oben angekommen entschädigte uns jedoch ein grandioser Ausblick und die Kinder konnten sich die Zeit auf einem hübsch angelegten Spielplatz vertreiben.

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Im Souvenirshop schauten wir, ob es hier vielleicht ein ähnliches Modell der Bahn preiswerter als in der Galerie in Gamle Bergen gäbe, was sich aber leider als Fehlanzeige herausstellte. Vincent kaufte dafür eine Ansichtskarte der Bahn, die er an Oma und Opa in Pirna schicken wollte. Wir wechselten uns mit dem Beaufsichtigen der Kinder auf dem Spielplatz ab, genossen das tolle Panorama und machten entsprechend eine Menge Foto- und Videoaufnahmen. Für die Talfahrt warteten wir extra auf den roten Waggon und somit waren alle wieder bei bester Laune. Zurück im Stadtzentrum suchten wir uns zunächst ein Café, wo wir ein Weilchen saßen und uns ausruhten. Dann durchstöberten wir noch eine Reihe Souvenirshops nach einem Modell der Fløyenbahn, wurden aber nirgends fündig. Also liefen wir nochmals nach Gamle Bergen in die Galerie und nach einigem Hin und Her gaben wir schließlich nach und kauften die Bahn, die sich immerhin als echte Handarbeit entpuppte.

Nachdem nun auch der letzte Wunsch befriedigt und die Zeit schon recht weit fortgeschritten war, bummelten wir allmählich zurück zum Torget. Am Fischmarkt gönnten wir uns noch ein Eis und sahen den Händlern beim Zusammenpacken ihrer Stände zu. Lisa kostete wieder kräftig bei Doreens Tiramisu-Eis und als Vincent sein Vanilleeis nicht ganz schaffte, verputzte sie diesen Rest auch noch mit! Offensichtlich sollten wir unsere Tochter in Zukunft stets als vollwertigen Esser mit einplanen… Beim Blättern in den Besichtigungs-Tipps zu Bergen fiel uns anschließend noch eine supermoderne Einkaufsgalerie auf, deren Lage wir vom Fløyen aus bereits ausmachen konnten.

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Also bummelten wir auf dem Weg zur Bushaltestelle durch die ´Galleriet´, spazierten danach an der Fontaine vor der Kunstgalerie vorbei und sahen dabei einen Bus Nr. 24 vorbei fahren. Da wir aber auch die Linien 20 – 23 nach Nesttun nutzen konnten, machten wir uns darüber keine Gedanken und warteten einfach auf den nächsten Bus. Nach einigen Minuten kam bereits die Nr. 21 und um 19:43 Uhr waren wir in Nesttun. Beim Blick auf den Fahrplan der Linie 900 nach Haukeland mussten wir aber feststellen, dass gerade um 19:40 Uhr ein Bus abgefahren war und wir wieder eine Stunde auf den Nächsten warten mussten. Kurz überlegten wir, in einer Pizzeria in der Nähe zu essen, um die Zeit zu nutzen. Aber letztlich schien uns die Zeit dafür doch zu knapp und wir wollten nicht noch einen Bus verpassen. Also liefen wir nur durch den gegenüber der Bushaltestelle liegenden MENY-Markt, wo wir eine Spielecke fanden, in der die Kinder die Zeit überbrücken konnten. Am Ende war es sogar recht schwierig, sie rechtzeitig von den Spielsachen loszueisen, wir schafften es aber rechtzeitig zur Haltestelle und fuhren zurück zum Campingplatz. Während der Fahrt sahen wir bereits, wie sich der Himmel mehr und mehr mit Wolken zuzog und pünktlich bei Ankunft an unserem Wohnmobil regnete es die ersten Tropfen. Wir machten ein schnelles Abendbrot im Wohnmobil, Lisa war sehr müde und ging danach sofort freiwillig ins Bett. Draußen regnete es sich allmählich ein. Während Vincent eine Thomas-Geschichte von DVD schaute und dabei Kirschen aß, tippte Andreas ein wenig am Reisebericht: Mit dem Wetter hatten wir richtig Glück heute, mehr Glück jedenfalls, als mit den Bussen…
Gegen 23:30 Uhr machten wir wieder das Licht aus.


Gefahrene Strecke: 0 km
Übernachtung: Lone Camping Haukeland (245 NOK)



Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Susan26 am 15.10.2008, 21:05 Uhr
Hallo Andreas,

ich fand Bergen auch schön ...okay, das Wetter ;-)
Damals habe ich dort mein erstes Lachsbrötchen gegessen (ja,ja die Ossis  :lol:), weil im Reiseführer stand, dass es die besten sind ... ganz viel Lachs und wenig Brötchen. Und es war auch wirklich gut  :D

So, jetzt bin ich mal gespannt, wo es morgen hingeht  :lol: ... der RB mit Bilder ist übrigens noch viel besser!!!! Schön, dass du dir die Mühe machst!
Susan
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 16.10.2008, 08:06 Uhr
Ja Susan, Bergen ist wirklich eine Reise wert... vor allem, wenn man so ein Glück mit dem Wetter hat wie wir.  8)
Den Fischmarkt fanden wir auch klasse. Wir essen Fisch sehr gern und am besten ist er dort, wo er ganz frisch vom Kutter kommt... nicht aus der Kühltheke, wo die Nordseekrabben schon eine Woche alt sind, weil sie nach dem Fang zum Konservieren nach Holland, dann zum pulen nach Marokko und mit neuen Konservierungsstoffen zurück nach Holland und dann per LKW in die Läden transportiert worden sind  :zuberge: :nono: ... aber ich schweife ab.
Na jedenfalls war der Fisch dort zumindest erschwinglich, was in Norwegen nicht ganz selbstverständlich ist.

Bezüglich Reisebericht hier im Forum: Ich bin Angie sehr dankbar, daß sie mich dazu ermutigt hat. Durch die Rückmeldungen hier macht das Schreiben gleich noch mal so viel Spaß  :wink:
Schade nur, daß es noch so viele Blinde Passagiere gibt  :zuck:


18. Juni 2008: Haukeland – Flåm

Während der gesamten Nacht hatte es immer wieder Schauer gegeben und auch am Morgen regnete es munter weiter. Wir ignorierten deshalb eine ganze Weile das Piepsen unseres Weckers, zwischen 8:15 und 8:30 Uhr standen wir dann aber doch auf.

Nach dem Frühstück packte Doreen alles reisefertig zusammen, Andreas leerte den Fäkaltank und gegen 11 Uhr waren wir abfahrbereit. Schnell wurde noch der Abwassertank geleert und Frischwasser nachgetankt, dann ging die Fahrt los über die E16 nach Voss. Die Straße führte zunächst am Fjord entlang und wir passierten unglaublich viele Tunnel; irgendwann -schon längst im zweistelligen Bereich- hörten wir zu zählen auf. Nur Vincent zählte bei jedem Tunnel die Sekunden vom Anfang bis zum Ende. Gegen 12:30 Uhr kamen wir in Voss an. Am Ortseingang grüßte uns der mondäne Bau von Fleischer´s Hotel am Fuß des Berges, kurz dahinter befand sich die Talstation der Seilbahn zum Hangurfjellet.

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Im Vorbeifahren sahen wir einige Wohnmobile am Ufer des gegenüber liegenden Sees stehen, dann kam auch schon der Turm der sehenswerten Vanskyrkja in Sicht. Wir beschlossen, uns einen Parkplatz zu suchen und hier Mittagspause zu machen. Nach einer Runde durch die Stadt drehten wir um und suchten die Zufahrt zu dem Uferplatz, die wir hinter einer Tankstelle fanden. Einen Hinweis auf Parkgebühren gab es nicht, nur ein „No Camping“-Schild stand auf dem Platz, aber wir wollten ja hier nicht übernachten. Also stellten wir unser Fahrzeug hier ab und machten uns zu einem kleinen Stadtbummel auf.

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Gegenüber der Kirche standen eine Reihe Busse und entsprechend viele Touristen tummelten sich in der Umgebung. Je weiter man sich jedoch entfernte, umso ruhiger wurde es und so genossen wir den Bummel durch die verkehrsberuhigte Einkaufsmeile im Zentrum. Zwischendurch blinzelte sogar die Sonne für kurze Zeit durch die dichte Wolkendecke, aber nach wenigen Minuten begann es schon wieder zu nieseln. Wir nutzten die Gelegenheit, um einmal einen Blick in ein Vinmonopolet zu werfen. Abgesehen vom Bier im Supermarkt darf in Norwegen nur in diesen staatlichen Geschäften Alkohol verkauft werden. Wir waren überrascht von der unglaublichen Auswahl von Wein, Whisky etc. aus aller Welt in den gut sortierten Regalen. Hier stand einfach alles, was Rang und Namen hatte; einzig die Preise bewahrten uns vor einem Kaufrausch…

Da vom Wetter her keine Besserung zu erwarten war, kauften wir im SPAR-Markt rasch noch ein paar Zutaten für das Mittagessen ein und liefen zurück zum Wohnmobil. Während Doreen Essen kochte, ging Andreas mit den Kindern zum See. Besonders Lisa hatte unglaublichen Spaß daran, Steine ins Wasser zu werfen. Nach dem Essen kochten wir noch einen Kaffee, räumten dann alles zusammen und gegen 15:30 Uhr wollten wir wieder aufbrechen. Allerdings war die Ausfahrt auf einmal mit einer abgeschlossenen Kette versperrt. Die war bei unserer Rückkehr zum Wohnmobil ganz sicher noch nicht da und erst wenige Minuten vor uns waren auch andere Fahrzeuge wieder vom Platz gefahren. Da weit und breit niemand zu sehen war, gab es nur zwei Möglichkeiten für uns: An der nahe gelegenen Tankstelle zu fragen oder aber die Kette über die daneben befindliche Wiese zu umfahren. Wir entschieden uns für Letzteres. Doreens Bedenken, dass der Hang recht steil sei und wir mit dem Heck aufsitzen könnten, zerstreute Andreas mit dem Hinweis auf den hügeligen Zeltplatz in Byglandsfjord; da wären wir einen ähnlich steilen Hang problemlos hinunter und wieder rauf gefahren. Also nahmen wir kurz Anlauf, umkurvten die Kette über das auf dem Rasen aufgezeichnete Fußballfeld und fuhren dann über den Bürgersteig zurück auf die Straße. Gut, dass unser Wohnmobil so „handlich“ war…

Wir verließen Voss nach Norden und während Lisa sofort in ihrem Sitz einschlief, schaute Vincent „Findet Nemo“ von DVD. Am Tvindefossen machten wir einen kurzen Fotostopp, anschließend fuhren wir weiter auf der E16 nach Gudvangen.

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Die Straße führte durch ein Tal mit atemberaubenden Ausblicken auf die umgebenden, hohen Felswände und spektakuläre Wasserfälle. Den Abzweig zum Naerøyfjord ließen wir zunächst links liegen, da wir ohnehin in zwei Tagen wieder hier vorbei kommen würden. Kurz nach Gudvangen ging es in einen 11,2 km langen Tunnel, Vincent gab das Sekundenzählen nach einer Weile auf und konzentrierte sich lieber wieder auf seinen Film.

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Auch am hinter dem Tunnel gelegenen Abzweig nach Undredal fuhren wir vorbei; uns zog es jetzt nach Flåm, wo wir gegen 17:30 Uhr eintrafen. Unsere erste Station war der Bahnhof, denn wir wollten uns gleich die Tickets für die Bahnfahrt am nächsten Morgen sichern. Am Kai hinter dem Parkplatz lag ein riesiges Kreuzfahrtschiff, die MSC Lirica, ein weiteres (die Mona Lisa) wartete bereits weiter draußen im Fjord. Wir sahen dem Treiben zwischen Kai und Bahnhof eine Weile zu, als auf einmal Hektik auf dem Parkplatz ausbrach, Leute wild gestikulierend umher liefen und telefonierten. Als wir uns umdrehten, sahen wir den Grund für die Aufregung: Offensichtlich hatte es gerade einen heftigen Steinschlag am gegenüberliegenden Hang gegeben. An der Staubwolke konnten wir noch erkennen, wo die Felsbrocken oberhalb des Campingplatzes abgerutscht und in die Tiefe gestürzt waren. Zwischen dem Hang und den Campern lagen aber noch eine Senke und die breite Straße, so dass den Menschen keine Gefahr drohte. Da in der Zwischenzeit mehr und mehr Wohnmobile in den Ort kamen, beschlossen wir, uns erst einmal einen Stellplatz zu sichern.

Der Check-in auf dem Zeltplatz war sehr freundlich und entgegenkommend. Wir bekamen eine Menge Tipps zu Unternehmungen im Flåmtal, der Fährfahrt durch den Naerøyfjord und Besichtigungsmöglichkeiten am Jostedalsbreen. Da wir uns noch nicht entschieden hatten, ob wir eine oder mehrere Nächte hier bleiben wollten, gaben wir einfach unsere Camping Card ab und konnten das Bezahlen auf den Abfahrtstag verschieben. Ein Mitarbeiter fuhr dann mit dem Fahrrad voraus und schlug uns einen schönen Stellplatz vor, direkt gegenüber dem Spielplatz, da wir ja mit Kindern unterwegs waren, mit schönem Blick auf das Tal und die Trasse der Flåmbahn. Vincent traf hier Karl, seinen Spielfreund vom Saebø-Camping in Eidfjord, wieder. Die Kinder verschwanden umgehend auf dem Spielplatz, während wir uns häuslich einrichteten. Das schlechte Wetter hatten wir hinter uns gelassen (wahrscheinlich hat es sich nicht durch den langen Tunnel getraut) und so kurbelten wir die Markise heraus, bauten Tisch und Stühle auf und schnallten die Fahrräder vom Träger ab. Nachdem wir Lisa und Vincent mit Mühe vom Spielplatz losgeeist hatten, radelten wir zum Bahnhof und besorgten die Tickets für die Fahrt nach Myrdal morgen 11:00 Uhr. An der Rezeption des Zeltplatzes hatte man uns ermutigt, das gesamte Tal mit dem Fahrrad zurück zu fahren und unsere Bedenken gegenüber den steilen Serpentinen im obersten Teil zerstreut, notfalls könnten wir die Räder dort schieben. Ursprünglich wollten wir die gesamte Strecke hinauf und den Rückweg ab der Hälfte mit dem Rad fahren. So aber kauften wir nur die Fahrkarten für die Hinfahrt, die inkl. Fahrräder immerhin auch 760NOK kosteten.

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Anschließend bummelten wir durch den Souvenirshop am Bahnhof und kauften im COOP Frühstücksbrötchen und Reiseproviant für unseren morgigen Ausflug. Zurück auf dem Zeltplatz zog es die Kinder sofort wieder auf den Spielplatz und wir staunten nicht schlecht, als wir sahen, dass Lisa bereits ohne Hilfe die Rutsche hinabsauste und anschließend außen herum wieder hoch krabbelte. Auch gegenüber den großen, um sie herumtollenden Jungs war sie absolut nicht schüchtern…

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Gegen 20:15 Uhr aßen wir Abendbrot, Lisa brauchte eine Intensivreinigung in der Wohnmobildusche und schlief danach rasch ein.

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Vincent sah sich noch eine Thomas-Geschichte an und ging dann mit Andreas zum Zähneputzen in den Waschraum. Gegen 22:00 Uhr verschwand er auch im Bett. Während Doreen eine Waschmaschine in der Laundry ansetzte, tippte Andreas am Reisebericht. Danach wurde der Rucksack für morgen gepackt und die Wäsche in den Trockner gesteckt. Nachdem alle Arbeiten erledigt waren, ließen wir den Tag in aller Ruhe bei einer Flasche Lindemans Merlot ausklingen.


Gefahrene Strecke: 150 km
Übernachtung: NAF-Camping Flåm (230 NOK)

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Palo am 16.10.2008, 15:00 Uhr
Dann will ich mich mal ganz schnell als blinder Passagier outen. Toller Bericht !!  :groove:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 16.10.2008, 18:15 Uhr
Dann will ich mich mal ganz schnell als blinder Passagier outen. Toller Bericht !!  :groove:

Vielen Dank und ganz offiziell willkommen an Bord.
Dafür gibt´s gleich noch einen Tag, das momentane Wetter bei uns paßt gerade ganz gut zu  Thema  :?

Ihr habt hoffentlich festes Schuhwerk und die Regensachen eingepackt...


19. Juni 2008: Flåmtal

Während der Nacht gab es immer wieder einzelne Schauer. Unsere Gedanken kreisten um die geplante Radwanderung und wir hofften inständig, dass sich das Wetter bis zum Morgen bessern würde.

Als um 7:30 Uhr der Wecker die Nacht für uns endgültig beendete, war von Wetterbesserung leider keine Spur. Auf dem Weg zum Waschraum erkundigte sich Andreas an der Rezeption nach der aktuellen Prognose, diese versprach zwar nachlassende Schauer, erwies sich allerdings als äußerst schwammig… Also entwarfen wir während des Frühstücks einen Alternativplan, der ohne Fahrräder auskam und stattdessen unsere Regenkleidung sowie einmal mehr Lisas Tragekraxe ins Spiel brachte: Wir wollten den Zug nach Myrdal nehmen, dann so weit wie möglich das Tal hinab laufen und irgendwo auf dem Rückweg wieder in die Flåmbahn einsteigen. Gesagt - getan; während Doreen noch das Frühstücksgeschirr wegräumte und die Fotoausrüstung zusammenpackte, lief Andreas mit Vincent und Lisa bereits zum Bahnhof und tauschte dort die Einwegtickets inkl. Fahrradtransport gegen ein Familienticket für Hin- und Rückfahrt ein. Das klappte reibungslos und wir bekamen sogar noch 10 NOK heraus. Inzwischen kam Doreen mit Rucksack, Foto- und Videokamera nach und wir warfen noch einen flüchtigen Blick auf die heute am Kai liegende MS Discovery, bevor wir uns in die Schlange der auf die Abfahrt des Zuges Wartenden einreihten.

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Der Hafen von Flåm im Regen (http://www.neef-online.de/nor/p_14-2.htm)

Punkt 11:00 Uhr setzte sich die Bahn in Bewegung und schlängelte sich entlang der steilen Trasse bergauf. Die beeindruckenden Ausblicke auf das Tal und unzählige Wasserfälle wurden immer wieder durch kürzere oder längere Tunnel unterbrochen und auch sonst nahm das Regenwetter vielen Panoramen den Reiz. Auf halber Strecke, bei Berekvam, gab es einen Halt, da nur hier die Strecke zweigleisig war und das Passieren des Zuges aus der Gegenrichtung ermöglichte. Ein weiterer fünfminütiger Stopp wurde am Kjosfossen, einem spektakulären Wasserfall direkt hinter einem Tunnel, gemacht. Hier gab es eine kurze musikalische Einlage, bei der eine Tänzerin am Wasser und auf der daneben stehenden Ruine umher wandelte.

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Auf der Ruine wird getanzt (http://www.neef-online.de/nor/p_14-4.htm)

Durch einige weitere Tunnel, die zum Teil 360° durch den Berg führten und Fenster nach draußen hatten, gelangten wir schließlich zur Endstation. Gegen 12 Uhr hatten wir den Bahnhof von Myrdal erreicht, wo ein ziemliches Gedränge herrschte. Die meisten Fahrgäste blieben zur Rückfahrt im Zug sitzen, andere stiegen aus, um in die auf dem Nachbargleis wartende Bergenbahn umzusteigen. Wir setzten Lisa in ihre Trage, zogen die Regenjacken über und brachen gegen 12:15 Uhr zur Wanderung ins Tal auf. Zunächst mussten wir dem Bahnsteig bis zum Ende folgen und dann die Gleise überqueren, um zum Anfang des Wanderweges zu gelangen.

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Start des Wanderweges in Myrdal (http://www.neef-online.de/nor/p_14-6.htm)

Dieser war anfangs sehr steinig und folgte einem kleinen Bach. Auf dem Kamm der gegenüber liegenden Bergkette lag noch jede Menge Schnee, der Blick ins Tal wurde von Wolkenfetzen versperrt, durch die wir erst einmal hindurch mussten. Auf das erste, noch halbwegs ebene Stück folgten dann einige steile, wiederum sehr steinige Biegungen. Hatten wir zu Beginn schon Zweifel, ob wir diesen Weg mit Fahrrädern und zwei Kindern stressfrei bewältigt hätten, so waren wir uns jetzt einig, dankbar für den Regen zu sein, der uns davor bewahrt hat, diese Strecke mit dem Rad in Angriff zu nehmen.

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Serpentinen führen das steilste Stück hinab (http://www.neef-online.de/nor/p_14-8.htm)

Wir wanderten durch die Wolken hindurch und kamen wegen ständiger Foto- und Filmstopps nur sehr langsam voran. Während für uns die Wanderung bei dem feuchten Wetter ziemlich anstrengend war, hatte es Lisa auf Papas Rücken warm und bequem und so dauerte es nicht lange, bis sie einschlief. Zwei andere Wanderer überholten uns auf den Serpentinen, weitere Leute schienen heute nicht unterwegs zu sein. Am Ende der Kehren wurde Vincent etwas quengelig, also legten wir eine Rast unter einem kleinen Felsüberhang ein. Von hier aus konnten wir einen der Tunnel mit Fenstern sowie ein Stück des weiteren Streckenverlaufes sehen. Während unseres Picknicks kamen zwei Leute den Weg herauf, die uns offenbar wegen der kleinen Kinder recht überrascht anschauten. Wir warteten, bis wir den nächsten Zug talwärts fahren sehen konnten, dann brachen wir wieder auf.

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Blick auf die gegenüber am Hang verlaufende Bahnstrecke (http://www.neef-online.de/nor/p_14-11.htm)

Weiter ging´s im Regen (http://www.neef-online.de/nor/p_14-12.htm)

Der Weg wurde nun weniger steil und bot ständig neue tolle Aussichten. Immer wieder stürzten Wasserfälle von den steilen Felswänden herab und vereinten sich mit dem neben dem Weg talwärts drängenden, tosenden Bach. Nach einer Weile wurde Lisa unruhig, es wurde schwieriger die Kinder bei Laune zu halten und wir sehnten uns förmlich nach dem nächsten Haltepunkt der Bahn. Nach jeder Kurve hielten wir Ausschau nach der Bahntrasse, zunächst erwarteten uns jedoch ein unbeleuchteter Fußgängertunnel, ein paar Bergziegen am Wegesrand und immer wieder eine weitere Biegung des Weges.

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Aussicht am Haltepunkt Blomheller (http://www.neef-online.de/nor/p_14-16.htm)

Gegen 15 Uhr erreichten wir schließlich die Schutzhütte am Haltepunkt Blomheller, wo bereits eine junge Radfahrerin saß und rastete. Nach einigen Minuten holte sie ein mehrsprachiges Informationsblatt über die Geschichte des Flåmtals aus dem Rucksack, befestigte dieses in der Hütte und radelte dann weiter. Wir warfen einen Blick auf den Fahrplan, einen weiteren auf die Uhr und sahen uns fragend an. Es war kurz nach 15 Uhr, um 15:09 Uhr sollte der nächste Zug zurück nach Flåm kommen. In Blomheller hält dieser jedoch nur, wenn man vorher das Zusteigen an diesem Punkt mit dem Zugbegleiter vereinbart hat. Sollten wir wirklich das Pech haben, dass uns der Zug hier stehen ließ und wir noch weitere 2,5 Kilometer bis Berekvam laufen müssten?

Es vergingen einige bange Minuten, dann hörten wir den Zug hupen und Andreas ging vor die Hütte, um auf uns aufmerksam zu machen. Zu unserer großen Überraschung kam der Zug jedoch nicht von Myrdal, sondern von Flåm. Da sich das einzige zweigleisige Stück in Berekvam befindet, bedeutete dies, dass in den nächsten Minuten kein Zug in der Gegenrichtung zu erwarten war. Irgendetwas stimmte offenbar mit dem Fahrplan nicht. Wie auch immer, der Zug hielt und der Zugbegleiter fragte, ob wir mitfahren wollten. Wir verneinten, meldeten aber unser Zusteigen für die Rückfahrt an.

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Powwow in der Schutzhütte (http://www.neef-online.de/nor/p_14-15.htm)

Der Zug fuhr weiter und wir gingen zurück in die Hütte, wo wir nun eine Stunde warten mussten. Also gab es zunächst ein weiteres Picknick mit unserem restlichen Wanderproviant. Dann stellten wir Lisas Kraxe in die Mitte und tanzten ein ausgelassenes Powwow um sie herum, um uns aufzuwärmen und die Stimmung etwas aufzubessern. Nach etwa vierzig Minuten betrat ein älteres Schweizer Paar die Hütte. Sie waren von Flåm bis hierher gelaufen und wollten nun ebenfalls zurück fahren.


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Um 16:25 Uhr kam endlich die Bahn, mit der wir wieder zurück fuhren; gegen 17:15 Uhr kamen wir geschafft, aber zufrieden auf dem Campingplatz an. Vincent schaute sich eine DVD an und während Doreen und Andreas abwechselnd duschten, klopfte der kleine Karl an der Tür und wollte mit Vincent spielen. Er und seine Eltern hatten heute eigentlich auch mit dem Rad durch das Flåmtal fahren wollen, haben aber vor dem Wetter kapituliert und den Tag auf dem Platz ausgesessen. Sie hofften auf besseres Wetter am nächsten Tag und waren dankbar für einige Tipps, die wir ihnen geben konnten. Nach dem Abendbrot brachten wir Lisa rasch ins Bett, während Vincent und Doreen noch einige Postkarten schrieben. Anschließend ging Andreas mit Vincent zum Zähneputzen in den Waschraum und erkundigte sich bei Karls Eltern nach deren weiterer Route, um eventuelle Treffen zu koordinieren. Zum Abschluss des Tages knabberten wir noch ein paar Salzstangen zu einem Glas Ginger Ale. Da wir aber ziemlich geschafft waren, zogen wir uns bereits um 22:45 Uhr zurück ins Bett.


Gefahrene Strecke: 0 km
Übernachtung: NAF-Camping Flåm (230 NOK)

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 17.10.2008, 14:40 Uhr
Na, seid Ihr alle noch k.o vom Wandern?
Aber Pause gibt´s keine, vor dem Wochenende seid Ihr noch eingeladen, eine der schönsten Fjordpassagen Norwegens mitzumachen.
Auf geht´s:


20. Juni 2008: Flåm - Fjærland

In dieser Nacht klangen die Niederschläge allmählich ab, aber eine wesentliche Verbesserung der Wetterlage war leider nicht in Sicht. Wir wollten heute mit der Fähre von Gudvangen durch den Nærøyfjord nach Kaupanger fahren. Laut unserem Reiseführer sollte man dafür in der Hauptsaison vorreservieren oder aber zeitig genug da sein, damit man auch mit kommt. Daher weckte Andreas um 7 Uhr die Kinder und nach einer kurzen Kuschelrunde im Alkoven standen wir auf und frühstückten. Während Doreen das Geschirr abwusch und die Sachen zusammen packte, schnallte Andreas die Räder wieder auf den Fahrradträger und um 9:30 Uhr waren wir abfahrbereit. Das war Rekordzeit in diesem Urlaub! Wir leerten noch unseren Abwassertank und füllten frisches Wasser auf, unterdessen ging Vincent rasch zum Zähneputzen in den Waschraum. Unser Timing hätte nicht besser sein können, denn als wir mit dem Wasser auffüllen fertig waren, warteten bereits zwei weitere Wohnmobile hinter uns. An der Rezeption bezahlten wir den Platz für die vergangenen zwei Nächte, dann verabschiedeten wir uns und fuhren los.

Es ging zurück durch die langen Tunnel, die wir vorgestern bereits in der anderen Richtung passiert hatten. Obwohl wir früh dran waren, ließen wir den Abstecher zur Stabkirche nach Undredal erneut aus. Wir werden in den nächsten Tagen noch mehrere Gelegenheiten haben, andere Stabkirchen zu sehen. Der Platz auf der Fähre war uns im Moment einfach wichtiger. Um 10 Uhr erreichten wir die Anlegestelle in Gudvangen, unsere Fähre ging um 12 Uhr und wir waren das dritte Fahrzeug in der Reihe. Die Wartezeit überbrückten wir, indem wir die Tourbusse beobachteten, die Fahrgäste für die Fähre nach Flåm brachten.

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Dann bummelten wir eine Weile durch den Souvenirshop neben der Anlegestelle, der aber unglaublich teuer war. Wir hatten vor einigen Tagen das Kinderbuch „Der kleine Troll“ für 98 NOK in einem Geschäft gesehen und verglichen seither in allen Souvenirgeschäften die Preise. Während es meist um die 98 oder 99 NOK kosten sollte, wir es in Bergen auch schon für 129 NOK gesehen hatten, war es hier dagegen mit 176 NOK ausgepreist!!! Daher verließen wir diesen Shop, ohne etwas zu kaufen. Als wir zurück im Wohnmobil waren, hatte Lisa auf einmal eine wikingerähnliche Figur in der Hand, die sie sich offenbar unbemerkt irgendwo im Souvenirladen gegriffen hatte. Da wir aber ehrliche Leute sind (und die Figur auch ausgesprochen hässlich war), brachte sie Andreas zurück in den Laden…

So verging die Zeit allmählich und uns kam der Gedanke, dass wir durch die Überfahrt heute keine Gelegenheit hätten, im Wohnmobil Mittagessen zu kochen. Als die Fähre gegen 11:40 Uhr anlegte, schmierte Doreen deshalb rasch noch einige Schnittchen und kochte ein paar Eier, die wir als Schnellimbiss verzehrten. Kurz darauf begann das Boarden und wir brachten gerade so die 760 NOK für die Überfahrt in Bar zusammen; Zahlung mit Karte war leider nicht möglich. Dann ging alles ganz schnell und während Andreas mit der Fotoausrüstung noch den Blick auf Gudvangen festhalten wollte, legte die Fähre bereits ab. Als er zurück zum Wohnmobil kam, war die Stimmung auch etwas gereizt, schließlich wollten Doreen und die Kinder auch etwas von der Landschaft sehen und nicht nur die Wände des Schiffsrumpfes. Wir zogen uns rasch die Jacken über und gingen dann hinauf auf das Oberdeck. Die Fahrt durch den schmalen Nærøyfjord war sehr beeindruckend.

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Die steilen, sehr hohen Felswände verstärkten den Eindruck der Enge oftmals noch und immer wieder konnte man eindrucksvolle Wasserfälle von der Abbruchkante herabstürzen sehen. Der Dauerregen hatte glücklicherweise aufgehört und zeitweise riss sogar die Wolkendecke auf und ein paar Sonnenstrahlen zauberten einen goldenen Glanz auf die Landschaft.

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Dann fuhren wir in den wesentlich breiteren Sognefjord ein, über den in spektakulärer Weise eine Hochspannungsleitung verlief.

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Zwischendurch ging Doreen mit der sehr müden Lisa für eine Weile zurück ins Wohnmobil, zum Ende der Überfahrt kamen die beiden aber wieder auf das Oberdeck, während Vincent in der Lounge darunter in seinem Micky-Maus-Heft las.

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Gegen 14:00 Uhr erreichten wir Kaupanger. Wir verließen die Fähre und fuhren zunächst nach Sogn, um die dortige Stabkirche besichtigen.

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Stabkirche in Sogn (http://www.neef-online.de/nor/p_15-8.htm)

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Nach einem kurzen Stopp, bei dem die Kinder das Fahrzeug nicht mal verließen, fuhren wir weiter, zunächst bergauf, bis sich die Straße mit wundervollen Ausblicken auf Sogndal wieder hinab zum Fjord schlängelte. Schade war nur, dass wir keinen schönen Haltepunkt mit freiem Blick fanden, aber an jedem Parkplatz waren die Bäume so hoch gewachsen, dass sie die Sicht auf den Fjord versperrten. So fuhren wir erst einmal eine Runde durch das schöne Zentrum von Sogndal, stellten unser Fahrzeug auf den Parkplatz des RIMI-Marktes und gingen Einkaufen. Da uns durch die Überfahrt das Bargeld ausgegangen war, musste Andreas rasch am gegenüberliegenden Bankautomaten ein paar Scheine besorgen, bevor wir mit dem Einkauf zur Kasse gehen konnten. Anschließend entdeckten wir auf der anderen Straßenseite ein Postamt und nutzten die Gelegenheit, um unsere ersten Urlaubsgrüße in den Briefkasten zu werfen. Außerdem besorgten wir beim Bäcker noch frische Brötchen, Brezeln und Donuts, bevor wir unsere Fahrt fortsetzten. Ursprünglich wollten wir heute auf einem Campingplatz in Sognedal übernachten, aber es war noch so früh am Tage, dass wir beschlossen, schon heute in Richtung Fjærland zu fahren und dadurch morgen mehr Zeit für die westlichen Gletscherzungen des Jostedalsbreen zu haben.

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Unterwegs machten wir einen Halt an einem sehr schön gestalteten Rastplatz mit allerlei interessanten Informationstafeln über die Gletscher in dieser Region und deren Entstehung. Leider holte uns hier das schlechte Wetter wieder ein, so dass wir unsere Kaffeepause im Wohnmobil machen mussten. Wir erfuhren aber immerhin, dass es in der Nähe des Gletschermuseums in Fjærland einen Campingplatz gab und damit stand das Ziel für heute fest. Die Fahrt dorthin dauerte auch nicht mehr allzu lang, allerdings konnten wir wegen des Regens und der tief hängenden Wolken von der tollen Berglandschaft kaum etwas sehen. Kurz vor dem Abzweig zum Gletschermuseum mussten wir jedoch noch eine Mautstation passieren, wo 175 NOK zu zahlen waren. Auf die Frage, ob wir mit dem Ticket die Station unentgeltlich passieren könnten, wenn wir noch heute zurückfahren, erhielten wir nur ein bedauerndes Kopfschütteln; für die Rückfahrt wären nochmals 175 NOK fällig. Damit erübrigte sich für uns die Frage, ob wir doch heute noch zurück nach Sogndal fahren und dort übernachten würden, zumal das Gletschermuseum, als wir gegen 17:30 Uhr dort ankamen, ohnehin bereits geschlossen war. Wir fuhren also gleich weiter zum nur wenige Meter dahinter liegenden Bøyum Camping und bezogen dort unseren Stellplatz für die Nacht. Der Platz war eigentlich sehr schön, nicht sehr groß und familiär, an einem Bach gelegen mit wunderschönem Blick auf die schneebedeckten Berge ringsum sowie einem kleinen Spielplatz.

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Wir konnten uns nicht erklären, warum kaum andere Besucher hier waren. Leider war es nach wie vor total verregnet, aber die Kinder brauchten nach all der Fahrerei dringend Bewegung und so schlüpfte Andreas in die Regensachen und ging mit Lisa und Vincent noch für eine Weile draußen spielen. Nach einigen Minuten begann jedoch ein Traktor das Feld nebenan zu düngen, so dass sich rasch ein irrsinniger Gestank verbreitete und dem Spiel ein jähes Ende machte. Vincent begann daraufhin, „Lauras Stern“ von DVD zu schauen, dann aßen wir Abendbrot, brachten Lisa ins Bett und spielten mit Vincent noch ein wenig Stadt-Land-Fluss. Anschließend durfte er seinen Film zu Ende sehen, während Andreas Reisebericht schrieb. Um 22:30 Uhr gingen wir schließlich auch ins Bett.


Gefahrene Strecke: 70 km
Übernachtung: Bøyum Camping Fjærland (160 NOK)





Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Crimson Tide am 17.10.2008, 15:03 Uhr
Na, seid Ihr alle noch k.o vom Wandern?


 :lol:  k.o. vom Wandern???? :oops:  Nein! Ich habe verschlafen!

Kaum ist man mal eine Woche wegggewesen, kriegt man nix mehr mit!

Ich habe mich am Stück mit Norwegen infiziert und nun komme ich weiter mit, wenn ich noch darf!  :lol:

Und Eure "Kleine" ist ja schon wieder soooooo groß!  :shock:

Mensch, wie die Zeit vergeht!

Wunderschöne Bilder, auch von Eurer Familie!  :clap: :clap: :clap:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 17.10.2008, 15:13 Uhr
Na, seid Ihr alle noch k.o vom Wandern?


 :lol:  k.o. vom Wandern???? :oops:  Nein! Ich habe verschlafen!

Kaum ist man mal eine Woche wegggewesen, kriegt man nix mehr mit!

Ich habe mich am Stück mit Norwegen infiziert und nun komme ich weiter mit, wenn ich noch darf!  :lol:

Aber klar doch, welcome on board.

Und Eure "Kleine" ist ja schon wieder soooooo groß!  :shock:

Mensch, wie die Zeit vergeht!
Nicht wahr, Monika?! Genau das ging mir auch gerade durch den Kopf, als ich gerade mal vom Forum aufgeschaut habe  :lol: :lol: :lol:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 17.10.2008, 23:15 Uhr

Hechel, hechel.... :wink:

Jetzt bin ich aber hinterher gehetzt! Ich hatte euch aus den Augen verloren, dann musste ich mir in Bergen noch mal etwas Wärmeres zum Anziehen kaufen, aber ehe eure Wanderung begann, war ich an Ort und Stelle :D

Süß, eure Lisa in der Campingdusche!
Und beide - Lisa und Vincent - haben zeitweise ein sehr verschmitztes Lächeln. Von wem sie das bloß haben :think: :wink:

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.10.2008, 21:01 Uhr

Hechel, hechel.... :wink:

Jetzt bin ich aber hinterher gehetzt! Ich hatte euch aus den Augen verloren, dann musste ich mir in Bergen noch mal etwas Wärmeres zum Anziehen kaufen, aber ehe eure Wanderung begann, war ich an Ort und Stelle :D

Sehr gute Idee, Angie. Heute wollen wir uns mal einige Gletscherzungen betrachten.
Sind alle wieder an Bord? Dann kann es ja weitergehen:


21. Juni: Fjærland - Gaupne

Heute war mal wieder ausschlafen angesagt. Wir standen erst kurz vor 9 Uhr auf und frühstückten in aller Ruhe. Das Wetter hatte sich in keiner Weise verbessert, es regnete nach wie vor. Vincent ließ sich davon aber nicht beeindrucken, ging trotz des Regens bis zur Abfahrt auf den Spielplatz und sammelte einige Steine.

Gegen 11 Uhr verließen wir schließlich den Zeltplatz und fuhren das kurze Stück zum Norsk Breenmuseum hinüber. Als wir das Museum betraten, begann gerade ein Film über die Gletscherzungen des Jostedalsbreen und wir setzten uns mit in den Saal. Auf der gewölbten Leinwand sahen die Bilder von Expeditionen und Hubschrauberflügen natürlich besonders beeindruckend aus, für die Kinder waren sie aber doch ein wenig zu gewaltig und so verließen wir die Vorführung vorzeitig und sahen uns ausgiebig das sehr interessant gestaltete Museum an. Es gab eine Menge über die Entstehung von Gletschern sowie die Eigenschaften von Eis und Wasser zu erfahren. Für die Kinder gab es viele Exponate zum Ausprobieren und Untersuchen, was natürlich besonders Spaß machte. So konnte man zum Beispiel an einer Handpresse selbst herausfinden, wie sich Eis unter hohem Druck verhält, die schmirgelnde Wirkung von Eis und Geröll auf anderem Gestein untersuchen, Aufbau und Funktionsweise eines Gletscherkraftwerkes betrachten und sogar durch eine nachgestaltete Gletscherspalte laufen. Für die Erwachsenen war unter anderem der Vergleich von Alter und Größe des Sognefjordes gegenüber dem Grand Canyon in den USA interessant… Zum Abschluss stiegen wir noch auf das Dach des Museums, von wo aus man eigentlich einen guten Blick auf viele umliegende Berge haben sollte, die anhand einiger Tafeln näher erläutert wurden. Leider hingen die Wolken aber so tief im Tal, dass man von der tollen Umgebung gar nicht viel sehen konnte.

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Dafür entdeckten wir ein sehr munteres, schwarz weiß gefiedertes Vogelpärchen mit roten Schnäbeln, das offensichtlich auf dem Dach ihr Nest hatte und daher wegen unserer Anwesenheit hier sehr aufgeregt war. Nach einiger Zeit sahen wir auch ein oder zwei wollige Küken über das begrünte Dach huschen, ihre Tarnung war jedoch so gut, dass wir sie bald wieder aus den Augen verloren.

Um 12 Uhr rissen wir uns endlich los, schließlich wollten wir einige Gletscherzungen heute noch im Original mit eigenen Augen sehen. Zunächst fuhren wir zum Bøyabreen und hielten kurz vor dem offiziellen Parkplatz. Das Wetter hatte bisher leider kein Einsehen mit uns und so beschlossen wir, die in Kanada bewährte Taktik zu wiederholen und erst einmal Mittagessen zu kochen. Während Lisa schlief und Doreen das Wasser für die Reisnudeln aufsetzte, erkundeten Vincent und Andreas schon mal den Weg zum Gletschersee, machten einige Foto und Filmaufnahmen und warfen Steine ins Wasser.

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Steine ins Wasser werfen macht immer Spaß (http://www.neef-online.de/nor/p_16-5.htm)

Als die zwei zurück zum Wohnmobil kamen, war das Essen bereits fertig und Lisa wieder wach. Leider besserte sich das Wetter während des Essens nicht und die Aussicht wurde auch nicht besser. Vincent ging noch einmal kurz mit Doreen zum Gletschersee, während Andreas mit Lisa spielte und Kaffee ansetzte. Die beiden kamen aber recht bald zurück, weil der Regen wieder stärker wurde. Also fuhren wir wieder zurück in Richtung Fjærland, machten unterwegs aber noch einen kurzen Abstecher zum Supphellebreen.

Die Straße wurde zusehends schmaler und nachdem wir einen Bauernhof passiert hatten wurde sie sogar unbefestigt. Wir hatten kurz Zweifel, ob wir diesen Pfad bei dem Regen mit unserem riesigen Gefährt wirklich weiterfahren sollten. Aber nach wenigen Minuten hatten wir bereits das Ende der Strecke mitten im Wald erreicht. Hier gab es Parkmöglichkeiten für vier, maximal fünf Autos und da hier bereits zwei andere Fahrzeuge standen, stellten wir uns dazu. Zuerst zog Andreas allein mit Fotoapparat und Videokamera los. Der Weg führte an einem Bach entlang und kurz nach einer Biegung konnte man oberhalb eines kleinen Sees die Eismassen zwischen dem Felsmassiv und den Wolken hervorlugen sehen.

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Leider zog der Dunst aber immer weiter herab, so dass sich die Sicht mehr und mehr verschlechterte. Also kehrte Andreas rasch zum Wohnmobil zurück und nachdem auch Doreen noch einen kurzen Blick auf den wolkenverhangenen Gletscher geworfen hatten, kehrten wir zur Hauptstraße zurück. Wir zahlten an der Mautstation in Fjærland nochmals 175 NOK und fuhren wieder nach Sogndal. Als wir den Bergetunnel passiert hatten, ließ der Regen allmählich nach; später kamen sogar vereinzelt sonnige Abschnitte dazu. Lisa war inzwischen wieder eingeschlafen, daher ging Doreen in Sogndal rasch allein in den Supermarkt, um Milch, Brot und andere Dinge des täglichen Bedarfs zu besorgen. Es folgte noch ein kurzer Tankstopp, bevor es auf der E5 weiter in Richtung Gaupne ging.

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Dort bogen wir auf die RV55 ab, eine 36km lange, sehr schmale und kurvige Straße mit vielen Tunneln, die immer im Tal des Gletscherbaches entlang zum Nigardbreen, einer weiteren Gletscherzunge des Jostedalsbreen, führt. Den Regen hatten wir offensichtlich auf der anderen Seite des Berges gelassen. Zeitweise kam sogar die Sonne heraus und tauchte die Landschaft mit wieder einmal vielen Wasserfällen in ein phantastisches, goldenes Licht. Gegen 17:40 Uhr kamen wir am Visitorcenter an, welches jedoch bereits geschlossen war. Das Kassenhäuschen für die Privatstraße bis zum Gletschersee war jedoch noch besetzt und so zahlten wir rasch die 25 NOK und fuhren die letzten Kilometer bis zum Parkplatz. Dort bot sich uns ein phantastischer Blick auf die riesige, sich zu Tal schlängelnde Gletscherzunge des Nigardbreen.

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(http://www.neef-online.de/nor/16-10.jpg)

Wir zogen uns flugs an und liefen zur Anlegestelle des Bootes, mit dem man den Gletschersee überqueren kann, um direkt zum Gletschermund zu gelangen. Hier machte gerade das letzte Boot des Tages wieder fest. Auf unsere Frage hin wurden wir auf den nächsten Morgen ab 10 Uhr verwiesen, alternativ gäbe es auch einen Wanderweg um den Gletschersee herum, der jedoch nicht ganz einfach und mit Kindern auch nicht zu empfehlen sei. Wir waren ein wenig enttäuscht und begannen daraufhin, die ersten Meter des Weges zu laufen. Nach dem Überwinden der ersten Hindernisse in Form einiger gewaltiger Felsbrocken mussten wir jedoch einsehen, dass es ohne Tragekraxe für Lisa und vernünftiges Schuhwerk für uns aussichtslos und unvernünftig war und kehrten deshalb um. Zurück am Wohnmobil griff sich Andreas das Teleobjektiv, um zumindest aus der Ferne noch einige Aufnahmen der eindeutig beeindruckendsten der heute besuchten drei Geltscherzungen zu bekommen. Entsprechend machten wir noch eine Reihe Film- und Fotostopps auf dem Rückweg zum Visitorcenter und beschlossen dann, am nächsten Tag nicht noch einmal zurückzukommen.

(http://www.neef-online.de/nor/16-11.jpg)

(http://www.neef-online.de/nor/16-12.jpg)

Die Fahrt über die schmale Straße hinauf und wieder zurück sowie die Bootsfahrt würden zusammen einfach zu viel Zeit beanspruchen und für Lisa und Vincent wäre das ein weiteres Mal sicher auch zu langweilig. Wir machten eine kurze Snackpause und fuhren anschließend zurück nach Gaupne, doch bereits nach der ersten Rechtskurve mussten wir bereits wieder anhalten. Wie schon am Abfahrtstag in Leipzig hatten wir vergessen, den Besteckkasten zu verriegeln und so war dieser mit lautem Poltern und Rasseln wieder einmal im Gang gelandet. Als wir endlich alles wieder aufgesammelt und verstaut hatten, fuhren wir ohne weitere Zwischenfälle nach Gaupne, wo wir um 19:45 Uhr auf dem Sandvik Camping eincheckten.

Der Platz war wunderschön terrassenförmig angelegt und bot einen tollen Blick auf die umliegenden Felsen. Für die Kinder gab es auf dem Spielplatz unter anderem ein Trampolin, so dass sie endlich wieder hopsen konnten. Das war genau das Richtige nach dem langen Tag im Wohnmobil und so ging Doreen mit Lisa und Vincent spielen, während Andreas noch die Markise aufbaute und das Stromkabel vom Verteiler zum Wohnmobil zog. Anschließend erkundeten wir gemeinsam den Spielplatz, probierten auch die Rutsche, den Sandkasten sowie weitere Schaukeltiere aus und unterhielten uns eine Weile mit einem Schweizer, den wir bereits auf dem Zeltplatz in Haukeland und auf dem Fischmarkt in Bergen getroffen hatten.

Gegen 21:45 Uhr aßen wir Abendbrot, anschließend brachte Doreen Lisa ins Bett und Vincent tippte auf Papas Handheld-Computer seine Reiseerinnerungen. Danach spielten wir zu dritt noch eine Weile Labyrinth und UNO. Um zehn Minuten vor Mitternacht gingen wir nach draußen, denn wir wollten zusammen noch ein wenig die Mitsommernacht feiern. Wir setzten uns draußen an den Tisch, öffneten eine Flasche Wein und genossen die Ruhe und das dämmrige Licht.

(http://www.neef-online.de/nor/16-13.jpg)


Mitternacht zum Mittsommer (http://www.neef-online.de/nor/p_16-14.htm)

Nach einigen Foto- und Videoaufnahmen, bei denen wir eine Menge Spaß hatten, huschten wir wieder ins Wohnmobil und brachten Vincent ins Bett. Andreas tippte noch den Bericht des heutigen Tages, dann leerten wir den Wein und legten uns schließlich gegen 1 Uhr auch zur Ruhe.


Gefahrene Strecke: 165 km
Übernachtung: Sandvik Camping Gaupne (175 NOK)

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Susan26 am 19.10.2008, 10:33 Uhr
Andreas, so wie auf euren letzten beiden Fotos - das ist für mich das Tolle an Skandinavien ... keine dunkle, düstere Nächte  8)
So, ich muss mich jetzt mal für ein paar Tage von der Reisekarawane verabschieden, lese aber nach meiner Rückkehr (dienstlich und dann aber auch verdienter Urlaub ;-) ) alles nach  :D

Susan
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Matze am 19.10.2008, 11:29 Uhr
Der Verbrauch unseres Fahrzeuges hat sich merklich gesteigert. 156 Klicks auf den Bericht können wohl kaum von drei Mitfahrern kommen. Es scheint, als hätten wir einige Blinde Passagiere an Bord...  :wink:

So ein Mist, nun habt ihr mich entdeckt!  :lol: :lol:

Fahre voller Begeisterung mit!

(aber nachmachen, wohl eher nicht - aber man sollte nie "nie sagen"  :wink: :lol: )
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Matze am 19.10.2008, 12:56 Uhr
Zitat
Der ADAC Campingplatzführer war dabei eine ganz gute Hilfe und so fanden wir schließlich gegen 19 Uhr ein Plätzchen auf dem Campingplatz Bispingen-Behringen. Der Platz ist ruhig, liegt an einem Bach und wird familiär geführt. Für das Frühstück wurden frische, selbst gebackene Brötchen angeboten (auch sonntags), was wir gerne annahmen.

Einfach so an Celle vorbei fahren ...  :nono: :nono: :never: :never:

Und ihr hättet Campinggebühr sparen können... :lol: :lol:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 19.10.2008, 15:04 Uhr
Andreas, so wie auf euren letzten beiden Fotos - das ist für mich das Tolle an Skandinavien ... keine dunkle, düstere Nächte  8)

Ja Susan, das haben wir hier dahim sehr vermißt. Daran könnte man sich gewöhnen  :P

So, ich muss mich jetzt mal für ein paar Tage von der Reisekarawane verabschieden, lese aber nach meiner Rückkehr (dienstlich und dann aber auch verdienter Urlaub ;-) ) alles nach  :D

Wir sind in der zweiten Ferienwoche auch im Urlaub, daher versuche ich, den Bericht vorher zu Ende zu schreiben...

Einfach so an Celle vorbei fahren ...  :nono: :nono: :never: :never:

Und ihr hättet Campinggebühr sparen können... :lol: :lol:
Naja, Matze  :? Celle war uns an diesem ersten Tag einfach noch nicht weit genug...  :oops:

Fahre voller Begeisterung mit!

(aber nachmachen, wohl eher nicht - aber man sollte nie "nie sagen"  :wink: :lol: )
Abwarten, inzwischen habt Ihr ja Erfahrung damit  :wink: :lol:


Habt Ihr die Skier eingepackt? Heute gibt es die Gelegenheit zum Skilanglauf  :lol:


22. Juni 2008: Gaupne – Lom

Nach dem langen Abend gestern wollten wir den Tag heute ganz ruhig angehen. Lisa war als erste wach und nachdem sie uns mehr oder weniger lautstark geweckt hatte, brachte sie Andreas zum Kuscheln mit in den Alkoven. Vincent wagte sich schließlich als erster raus und weil das Wetter wieder freundlich war, kam er von der Toilette gar nicht auf direktem Wege zum Wohnmobil zurück, sondern ging erst mal zum Hopsen auf das Trampolin. Gegen 10 Uhr frühstückten wir bei schönstem Sonnenschein draußen vor dem Wohnmobil. Dafür holten wir extra vom nicht belegten Nachbarplatz die Tisch-Bank-Kombination, an der wir schon gestern Abend mit unserem Wein gesessen hatten. Anschließend gingen Lisa und Vincent wieder hüpfen, während Doreen das Wohnmobil aufräumte und Andreas wieder einmal den Fäkalientank leerte. Um 11:30 Uhr waren wir schließlich abfahrbereit. Die Fahrt ging auf schmaler Straße immer am Fjord entlang bis nach Skjolden.

(http://www.neef-online.de/nor/17-1.jpg)

Den Abzweig nach Urnes zur dortigen Stabkirche ließen wir rechts liegen und folgten der Straße, die nun den Fjord verließ und sich spektakulär in engen Kehren den Berg hinauf bis auf 1400 m Höhe schraubte. Dabei gab es natürlich auch immer wieder Wasserfälle zu sehen und mehr als einmal hielten wir an, um das beeindruckende Panorama zu genießen

(http://www.neef-online.de/nor/17-2.jpg)

Kurz nach dem Höhenmarker 1100 m machten wir auf einem Parkplatz Mittagspause und bestaunten die umliegenden, bis zu 2400 m hohen, schneebedeckten Gipfel.

(http://www.neef-online.de/nor/17-4.jpg)

Auch den bisherigen Verlauf der Serpentinenstraße konnte man von hier aus sehr gut sehen und wir wunderten uns, dass für diese Route bisher keine Maut fällig gewesen war.

(http://www.neef-online.de/nor/17-3.jpg)

Nach dem Mittagessen und einer Tasse Kaffee fuhren wir weiter über den Sognefjellpass und erreichten den Jotunheimen Nasjonal Park. Hier oben auf dem Hochplateau des Sognefjellet lag zum Teil noch reichlich Schnee und in der Ferne konnten wir noch mehr schneebedeckte Gipfel emporragen sehen.

(http://www.neef-online.de/nor/17-5.jpg)

(http://www.neef-online.de/nor/17-6.jpg)

Völlig verblüfft waren wir aber, als wir an gut besuchten Skiloipen vorbei fuhren. Damit hatten wir Mitte Juni überhaupt nicht gerechnet! Anschließend erwarteten uns weitere Serpentinen, die wieder talwärts führten.

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(http://www.neef-online.de/nor/17-8.jpg)

An der Sognefjellshytter wollten wir noch einmal rasten und einen Fotostopp einlegen, aber ein plötzlicher Wetterumschwung bewegte uns doch zur unverzüglichen Weiterfahrt. Wir retteten uns ins Tal und hielten kurz am Elveseter-Hotel. Das Wahrzeichen dieses, 25 Kilometer vor Lom gelegenen, Anwesens ist die 32 Meter hohe Sagasäule, auf der Szenen aus der Geschichte Norwegens von der Wikingerzeit bis zur Unabhängigkeit im Jahre 1814 dargestellt sind.

(http://www.neef-online.de/nor/17-9.jpg)

Doch das Wetter hatte uns rasch eingeholt und so fuhren wir weiter bis nach Lom, wo wir gegen 17 Uhr eintrafen. Der Ortskern ist sehr schön, alle Häuser sind holzverkleidet und in dunklem Braun gehalten. Wir drehten eine kleine Runde durch das Zentrum, aber da Sonntag war, hatten alle Läden geschlossen.

(http://www.neef-online.de/nor/17-10.jpg)

Trotzdem war ein Großteil der Parkplätze belegt und eine Menge Leute flanierten auf der Straße. Den Grund für das geschäftige Treiben hatten wir bald herausgefunden: Neben der berühmten Stabkirche war heute Jahrmarkt, was natürlich viele Touristen und Einheimische anzog. Leider wurden dort aber bereits die ersten Buden abgebaut und schon bald darauf war auch der Regen angekommen, was uns dazu bewog, zunächst den Zeltplatz zu suchen. Nach einer weiteren Ehrenrunde durch den Ort fanden wir schließlich das Nordal Turistcenter und die Rezeption des Zeltplatzes. Dort verwies ein Schild aber auf das daneben gelegene Hotel/Cafeteria. Andreas zog mit Camping Card und Kreditkarte los und kam erst nach schier endloser Zeit zurück zum Wohnmobil. An der Kasse der Cafeteria drängten sich nicht nur die Camper, sondern auch Hotelgäste und Besucher des Dinnerbuffets und entsprechend überfordert war das Personal. Auch preislich lag der Platz oberhalb von allem, was wir bisher gesehen hatten; schlug er doch mit immerhin 275 NOK zu Buche. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen und erkundeten anschließend die Lage des Spielplatzes und der sanitären Anlagen. Dabei entdeckten wir, dass sowohl die warmen Duschen als auch die hier verfügbare Sauna im Preis inklusive waren, was die Kosten letztlich wieder relativierte. Natürlich wollten wir die Sauna nun aber auch nutzen. Also beschlossen wir, die Kinder heute früh zu Bett zu bringen und einen entspannenden Wellness-Abend zu genießen.

Zunächst aber gingen wir zur nahe gelegenen Esso-Tankstelle, da uns sowohl Milch als auch Kaffee ausgegangen waren; Dinge, ohne die ein vernünftiges Frühstück jedoch undenkbar war. Auf dem Rückweg machten wir noch einmal Halt am Spielplatz, damit sich Lisa und Vincent vor dem Essen noch richtig austoben konnten. Nach einem verhältnismäßig frühen Abendbrot ging Andreas mit Vincent zum Zähneputzen, während Doreen schon mal Lisa ins Bett bringen wollte. Doch ausgerechnet an diesem Abend brauchte unsere Tochter ewig zum Einschlafen; als Andreas und Vincent wieder kamen, war bei Lisa noch keine Spur von Müdigkeit und sie schaukelte sich mit allerlei Faxen und Kasperei immer wieder hoch. Um 21:45 Uhr hatte sie es dann endlich geschafft. Vincent durfte sich noch eine DVD aussuchen, die er ansehen konnte, während wir in die Sauna gingen. Wir genossen die Entspannung und Ruhe, denn wir waren offenbar die einzigen Gäste, die dieses Angebot nutzten.

Als Andreas kurz vor 23 Uhr als erster zurück zum Wohnmobil kam, hörte er schon von weitem ein leises Wimmern. Vincents Film war bereits fünf Minuten zuvor zu Ende gewesen und entsprechend fühlte er sich allein und hatte Angst bekommen. Also haben wir ihn erst einmal getröstet, noch eine Weile mit ihm gesprochen und etwas getrunken, Danach schrieb Vincent noch eine Postkarte, während Andreas den Reisebericht für heute tippte. Gegen 0:15 gingen wir aber alle ins Bett und machten das Licht endgültig aus für heute.


Gefahrene Strecke: 110 km
Übernachtung: Nordal Turistcenter Lom (275NOK)

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Matze am 19.10.2008, 18:24 Uhr
Andreas, weiterhin sehr schöner Bericht!

In Rodgau müssen wir uns mal ein wenig über dieses WoMo unterhalten...!
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 19.10.2008, 19:31 Uhr
In Rodgau müssen wir uns mal ein wenig über dieses WoMo unterhalten...!
Aber gern. Bei dem, worüber wir uns alles unterhalten müssen, komme ich mit Freitag Abend sicher nicht zu früh...  :wink:
Ich hoffe, Ihr bleibt auch wieder bis Sonntag Mittag, meine Beiträge sind ja inzwischen beide auf Sonntag gerutscht  :wink:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Matze am 19.10.2008, 19:51 Uhr
In Rodgau müssen wir uns mal ein wenig über dieses WoMo unterhalten...!
Aber gern. Bei dem, worüber wir uns alles unterhalten müssen, komme ich mit Freitag Abend sicher nicht zu früh...  :wink:


Das glaube ich auch!



Ich hoffe, Ihr bleibt auch wieder bis Sonntag Mittag, meine Beiträge sind ja inzwischen beide auf Sonntag gerutscht  :wink:

Aber sicher doch - bin doch gespannt auf Deine Beiträge - sind doch Anregung.... :lol: :lol:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 20.10.2008, 08:45 Uhr
Nachdem es in den letzten Tagen jede Menge wunderbare Landschaft gab, widmen wir uns heute mal einem anderen Thema, für das Norwegen berühmt ist: Stabkirchen. Von den gut 30 Bauwerken dieser Art, die es heute noch in Norwegen gibt, haben wir an diesem Tag immerhin vier besichtigen können...


23. Juni 2008: Lom – Øyer

Heute riss uns um 7:30 Uhr wieder mal der Wecker aus den Träumen. Es gelang uns aber, ihn eine ganze Weile erfolgreich zu ignorieren, so dass wir erst um 9 Uhr aus den Betten krochen. Das Wetter war ganz ok, die Wolkendecke lockerte immer mal auf und ließ die Sonne hindurchblinzeln. Wir frühstückten in aller Ruhe, anschließend vertrieben sich die Kinder noch ein wenig die Zeit auf dem Spielplatz, während wir das Wohnmobil abfahrbereit machten.

Gegen 11 Uhr verließen wir den Campingplatz, leider ohne eine Möglichkeit gefunden zu haben, den Abwassertank zu leeren. Wir fuhren zur nahe gelegenen Stabkirche, stellten unser Fahrzeug auf dem großen Parkplatz davor ab und besichtigten das wunderschöne alte Gotteshaus von allen Seiten.

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Danach stöberten wir noch ein wenig im Souvenirshop gegenüber und kauften für Lisa und Vincent das Buch „Der kleine Trolljunge und die Hexe“. Als nächstes stand mal wieder ein Großeinkauf im ortsansässigen COOP auf dem Programm, denn unsere Vorräte waren in den letzten Tagen bedenklich zur Neige gegangen und die Noteinkäufe an der Tankstelle sollten nicht zur Regel werden.

Um 12:15 Uhr waren wir mit all dem fertig und verließen Lom in Richtung Otta. Die Straße führte immer am Fluss entlang, in Vågåmo machten wir einen kurzen Stopp und sahen uns die Stabkirche im Ort an.

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Dann ging es ein Stück auf der RV15 zurück bis Randen, wo wir auf die RV51 abbogen. Unser Reiseführer empfahl diese Route für einen Abstecher nach Heidal, einem lebendigen Dorf mit vielen sehenswerten, alten Gebäuden. Die Straße wand sich steil den Berg hinauf, war aber nicht unbedingt spektakulär. Nach einer Weile bogen wir auf die RV257 ab, um nach Heidal zu gelangen. Unterwegs hielten wir beständig Ausschau nach einem schönen Rastplatz, denn inzwischen wurde es langsam Zeit für eine Mittagspause. In Heidal fanden wir schließlich einen Platz mitten im modernen Ortskern, direkt neben einem Spielplatz. Das wäre schlichtweg ideal gewesen, aber da unsere Abwassertanks randvoll waren und das beim Kochen und anschließenden Abwaschen anfallende Wasser ja auch irgendwo hin musste, entschieden wir uns, zuerst eine Möglichkeit zum Tanks leeren zu suchen. Das stellte sich aber leider als gar nicht so einfach heraus. Campingplätze mit entsprechenden Möglichkeiten gab es keine in der Nähe und so versuchten wir unser Glück an einer Statoil-Tankstelle. Auf unsere Nachfrage dort ernteten wir nur ein bedauerndes Kopfschütteln, sie hätten keine Möglichkeit der Schmutzwasserentsorgung. Wir sollten an einer größeren Tankstelle an der E6 fragen. Ein wenig genervt fuhren wir weiter, auch der Ort Heidal selbst hielt nicht so Recht, was der Reiseführer versprochen hatte. Einzig die kleine Stabkirche mit ihren Nebengebäuden mitten im Wald fanden wir ganz sehenswert.

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Bei Sjoa trafen wir dann wieder auf die E6, wo wir an einer Shell-Tankstelle schließlich unsere Abwassertanks leeren konnten, völlig unentgeltlich sogar. Inzwischen knurrten uns aber auch ganz schön die Mägen und die Kinder forderten ebenfalls schon lautstark nach einer Pause. Also fuhren wir weiter in der Hoffnung, bald einen geeigneten Rastplatz zu finden. Während es auf den kleinen Nebenstraßen immer wieder schön gelegene Parkplätze gegeben hatte, konnten wir entlang der gut ausgebauten E6 aber weit und breit keine einzige Haltemöglichkeit finden. Als nach endlos langer Fahrt endlich ein Rastplatz ausgeschildert war, begann gerade eine lang gestreckte Baustelle und der Platz, der mitten darin lag, wurde von der Baufirma als Materiallager benutzt. Unsere Stimmung sank ins Bodenlose und es gab während der Fahrt erst mal jeweils eine Banane für jeden auf die Hand, um den ärgsten Hunger zu stillen. Die ausgeschilderten Abzweige zum landschaftlich sehr attraktiven Peer-Gynt-Veien ignorierten wir folglich alle, auf einen größeren Umweg über mautpflichtige, unbefestigte Straßen hatte im Moment keiner von uns Lust! Gegen 15:45 Uhr erreichten wir Ringebu, was eigentlich schon das Ziel der heutigen Tagesetappe sein sollte.

Nachdem wir unser großes Gefährt eine Runde durch die kleinen Straßen des Ortes manövriert hatten, stellten wir es kurzerhand auf dem Parkplatz des COOP-Marktes ab und bummelten auf der Suche nach etwas Essbarem ein wenig durch die Fußgängerzone. Der Ortskern war eigentlich recht hübsch, wirkte zu dieser Tageszeit aber ein wenig wie ausgestorben. Wir beschlossen, statt eines verspäteten Mittagessens im Wohnmobil eine ausgiebige, frühe Kaffeepause zu machen. Das war mit Abstand die beste Idee des Tages; wir ließen uns in der Gaststube einer Bäckerei nieder, bestellten Kaffee und ein paar süße Teilchen und genossen die Ruhe und das Flair des liebevoll gestalteten Lädchens. Weil wir noch Hunger hatten und es so lecker schmeckte, kauften wir gleich noch ein Brötchen und zwei Schokotaler, blieben noch ein Weilchen sitzen und beobachteten die Einheimischen, die vereinzelt in die Bäckerei kamen. Nach einiger Zeit rafften wir uns dann endlich wieder auf, gingen mit Lisa und Vincent noch kurz auf den Spielplatz vor dem Rathaus, brachen dann aber bald zur Weiterfahrt auf.

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Gegen 17 Uhr kamen wir an der sehr sehenswerten Stabkirche von Ringebu an, die jedoch soeben ihre Pforten schloss. Wir hatten gerade noch Gelegenheit, das wunderschön am Hang gelegene Bauwerk von außen zu betrachten.

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Anschließend fuhren wir auf der ca. 4km langen Panoramastraße mit Blick auf das Gudbrandstal zurück zum Zentrum und verließen dann den Ort in Richtung Lillehammer.

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Eigentlich hatten wir ja genug von der Fahrerei heute, daher blätterte Andreas im ADAC-Campingführer und fand auch recht schnell einen Platz in Øyer, der eine schöne Lage und vor allem einen großen Spielplatz versprach. Den steuerten wir an und wurden nicht enttäuscht.

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Es gab zwei Spielplätze, ein Trampolin und sogar ein Schwimmbad mit Wasserrutsche. Wir suchten uns einen Stellplatz direkt neben dem Spielplatz am Schwimmbad, die Kinder hüpften und rutschten und auch bei uns wich der Ärger über den sinnlosen Umweg über Heidal und den versäumten Abstecher auf den Peer-Gynt-Veien langsam einer gewissen inneren Zufriedenheit.

Doreen ging mit Vincent ins Schwimmbad, unterdessen hüpfte und schaukelte Andreas mit Lisa, die gar nicht genug bekommen konnte. Anschließend gab es frisches Brot und Kjøtbøllar zum Abendbrot und wir meldeten uns mal wieder telefonisch bei Oma und Opa. Allmählich wurde es ruhiger, wir brachten die Kinder ins Bett und während Andreas noch die Erlebnisse des Tages tippte, schaute Vincent noch eine Thomas-Geschichte von DVD. Irgendwie konnte er jedoch keine Ruhe finden, also stand er gegen 22 Uhr noch einmal auf und wir spielten zwei Runden Mau-Mau. Um 22:45 Uhr war dann aber wirklich Schlafenszeit und auch wir verkrochen uns in den Alkoven. Andreas war schnell entschlummert, doch auf einmal begann Lisa zu quengeln. Doreen versuchte ihr Bestes, sie wieder zum Einschlafen zu bringen, aber leider erfolglos. Schließlich holte sie Lisa noch mal mit in den Alkoven zum Kuscheln, aber auch das hatte keinen Zweck. Nach einer Stunde hatte Andreas genug und brachte Lisa wieder in ihr Bett. Doreen machte ihr noch ein Fläschchen Tee und nach einer weiteren Stunde schlief unsere Tochter endlich ein – nachdem die Flasche restlos leer war… Um 0:30 Uhr kam Andreas endlich auch wieder ins Bett und es kehrte Ruhe ein.


Gefahrene Strecke: 175 km
Übernachtung: PlusCamp Rustberg (175 NOK)

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 20.10.2008, 16:28 Uhr
24. Juni 2008: Øyer – Lillehammer

Während der Nacht war der Lärm der Straße und der am anderen Ufer verlaufenden Bahnlinie leider sehr laut zu hören. Um 7:30 Uhr erlöste uns der Wecker, aber wir brauchten mal wieder bis 9 Uhr, um aus den Betten heraus und an den Frühstückstisch zu kommen. Während wir das Wohnmobil abfahrbereit machten, tobten Lisa und Vincent noch ein wenig auf dem Spielplatz umher.

Gegen 11:15 Uhr füllten wir rasch den Frischwassertank auf und verließen dann den Campingplatz. Nach der langen Fahrerei und den vielen Stabkirchen gestern sollte es heute mal wieder eine Attraktion für die Kinder geben. Wir fuhren zum Lekeland Hafjell, einem kleinen Erlebnispark in Øyer. Hier sind zwei Straßenzüge der Stadt Lillehammer aus dem Jahr 1900 in Miniatur (Maßstab 1:4) als Lilleputhammer nachgebildet. Außerdem gibt es eine Reihe von Fahrgeschäften für Kinder sowie eine Menge Spiel-, Mal- und Bastelmöglichkeiten.

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Unsere Kinder hatten eine Menge Spaß in den kleinen Häusern. Lisa fühlte sich sofort in der Puppenküche wohl und spielte dann im Haus nebenan mit riesigen Legosteinen. Vincent fuhr einige Runden mit einem Elektro-Rennauto und danach sogar mit Lisa zusammen in einem kleinen Taxi. Anschließend ging es zum Herumtollen auf das Hopsefeld und Vincent und Andreas fuhren mit dem Wasserscooter.

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Schließlich leisteten wir uns ein Eis, bevor wir den Park um 14 Uhr wieder verließen. Doreen kochte im Wohnmobil das Mittagessen, inzwischen machte Andreas im ICA-Markt nebenan rasch einige Besorgungen. Nach dem Essen fuhren wir zurück durch Øyer in Richtung Hunderfossen Familienpark, den wir jedoch bewusst nicht ansteuerten. Ein Erlebnispark sollte genug sein für heute. Stattdessen fuhren wir zum Norsk Vegmuseet, wo es eine interessante Ausstellung zum Thema Straßenbau in Norwegen gab. Das Museum selbst war kostenlos, nur für zwei Becher Kaffee, die wir uns gönnten, zahlten wir insgesamt 10 NOK. Lisa und Vincent hatten eine Menge Spaß in der Spielecke des Museums und mit einigen Vehikeln auf dem Außengelände.

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Mittlerweile war es bereits 16:30 Uhr, daher ließen wir die umfangreiche Sammlung von Baumaschinen aus mehreren Epochen auf dem Außengelände unbeachtet und fuhren weiter nach Lillehammer. Hier führte uns der erste Weg in den Olympiapark, wo wir gegen 17 Uhr ankamen. Besonders sehenswert sind natürlich die beiden Ski-Sprungschanzen, die hier an den Berg gebaut wurden. Mit einem Sessellift kann man nach oben fahren und den Blick vom Schanzenturm genießen. Leider war dieser Lift absolut nichts für Kleinkinder, also gab es keine Chance, mit Lisa hinauf zu fahren. Daher entschied sich Andreas, mit Lisa in der Kraxe die Stufen hinauf zu steigen. Da Vincent ein wenig Angst vor der Fahrt im offenen Lift hatte, lief er ebenfalls mit die Stufen hinauf, während Doreen die 45 NOK für den Sessellift bezahlte und gemütlich nach oben fuhr. Der Blick von oben war einfach toll und entschädigte auch für die schweißtreibende Treppenorgie.

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Als wir schließlich auf den Schanzenturm steigen wollten, waren wir überrascht, dass hier nochmals 15 NOK fällig waren. Im Preis für den Sessellift war diese Gebühr jedoch schon enthalten und als Doreen ihr Ticket vorwies, konnten wir alle ohne weitere Kosten nach oben. So sparten Vincent und Andreas den separaten Eintritt…

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Abwärts fuhr Doreen wieder mit dem Lift, während Andreas mit den Kindern die Stufen nahm. Um 18:45 Uhr waren wir alle zurück am Wohnmobil und fuhren zum Lillehammer Camping am Mjøsasee.

Nachdem wir uns wegen einiger Sackgassen und Einbahnstraßen etwas verfahren hatten, kamen wir letztlich doch um 19 Uhr dort an. Der Platz war riesig, die Parzellen aber ziemlich klein und eng beieinander. Nachdem wir uns mit unseren Platznachbarn, die wegen der etwas ungewöhnlichen Nummerierung versehentlich unseren Platz belegt hatten, rasch geeinigt hatten, ging Andreas mit den Kindern noch mal auf den Spielplatz. In der Zwischenzeit kümmerte sich Doreen um das Abendbrot. Nach dem Essen brachten wir zunächst Lisa ins Bett, während Vincent weiter an seinen Reiseerinnerungen tippte. Andreas fand auf der Suche nach geeigneten Getränken für den Abend sogar noch eine Flasche Wein, die wir jedoch für den morgigen Abend kalt stellten. Anschließend machte sich auch Vincent bettfertig, durfte aber zuvor noch eine Thomas-Folge von DVD schauen. Um 23 Uhr war für ihn aber endgültig Schlafenszeit. Andreas tippte noch ein paar Zeilen Reisebericht, gegen 23:30 Uhr ging dann aber auch bei uns das Licht aus.


Gefahrene Strecke: 40 km
Übernachtung: Lillehammer Camping (240 NOK)

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 21.10.2008, 01:28 Uhr

Ehrlich, auch ohne Reisevorbereitung für Norwegen hätte ich dort im Juni nicht so viel Schnee erwartet.

Insgesamt gesehen ein äußerst informativer Bericht :daumen:


meine Beiträge sind ja inzwischen beide auf Sonntag gerutscht  :wink:

Hast du bemerkt, dass ich dir am Sonntag Platz zum Abschluss gemacht habe :?: :wink:

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 21.10.2008, 08:55 Uhr
Hast du bemerkt, dass ich dir am Sonntag Platz zum Abschluss gemacht habe :?: :wink:
Natürlich, Angie. Den habe ich ja auf Wolfgangs Hilferuf hin gefüllt. Nun muß ich nur noch rechtzeitig mit dem Kanada-Film fertig werden...

Aber vorher geht es hier weiter:


25. Juni 2008: Lillehammer – Oslo

Der Tag begann genau so, wie die vergangenen Tage auch: Um 7:30 Uhr piepste der Wecker, wir widerstanden seinem Charme jedoch bis 9 Uhr, dann standen wir auf. Das Wetter war super, es erwartete uns ein blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Da es auch windstill war, räumten wir nach längerer Zeit mal wieder Tisch und Stühle vor die Tür und frühstückten draußen. Die Kinder genossen das schöne Wetter und tobten mit Lisas Buggy und dem Buggy ihrer Puppe Anna übermütig um das Wohnmobil herum. Selbst zum Zähneputzen nahm Lisa ihre Anna und den Buggy mit.

Um 11 Uhr rissen wir sie dann aber aus dem Spiel heraus und verließen den Campingplatz. Zunächst führte uns der Weg nach Maihaugen, einem großen Freilichtmuseum mit einer Sammlung alter Häuser und Gebäuden von Bauernhöfen aus dem Gudbrandstal. Am Parkplatz wurde man sogleich zur Kasse gebeten: 12 NOK pro Stunde bzw. 40 NOK für ein Tagesticket. Wir warfen Münzen für etwa 1,5 Stunden ein, viel mehr Zeit wollten wir hier nicht verbringen, schließlich sollte es heute noch bis nach Oslo gehen. Kaum waren wir auf dem Gelände, bemerkten wir, dass sich sowohl Anzahl der Bilder in der Spiegelreflexkamera als auch der Speicherplatz in der Digitalkamera dem Ende zu neigten. Also lief Andreas noch mal zurück zum Wohnmobil, um einen Ersatzfilm (den letzten!) sowie die zweite Speicherkarte zu holen. Damit war die erste Viertelstunde unserer Parkzeit bereits verstrichen. Um 12 Uhr starteten wir endlich den Rundgang über das sehr weitläufige, liebevoll angelegte Gelände. In vielen Gebäuden gab es Erläuterungen oder Vorführungen von historisch gekleideten Menschen und schon bald wurde uns klar, dass wir die Dimensionen dieser Anlage völlig unterschätzt hatten.

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Nichts desto Trotz sahen wir uns die vielen alten Hütten genau an, Lisa und Vincent gefielen vor allem die Tiere, die überall dazwischen herumstreunten und wir ließen kaum einen Weg des Areals aus. Gegen 13:15 Uhr meldete sich der Hunger, praktischer Weise gerade, als wir an einem Café vorbei kamen und so beschlossen wir, hier Mittag zu essen.

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Das Angebot war jedoch ziemlich spärlich, die Preise dafür umso gesalzener. Wir kauften zwei Plinsen, eine Waffel mit Marmelade, ein Rømmegrøt mit Zucker und Zimt sowie ein Wasser, alles zusammen für 149 NOK. Immerhin wurden die Kinder satt und wir bekamen auch von allem eine Kostprobe. Anschließend leisteten wir uns noch je ein Eis für Vincent, Doreen und Andreas und setzten dann unseren Rundgang fort. Die Parkzeit war inzwischen längst abgelaufen und Andreas wurde entsprechend unruhig. Daher handelten wir die Häuser im moderneren Teil Maihaugens etwas kürzer ab, blieben aber dann doch bei einer Live-Show mit Musik und Tanz vor den Stadthäusern des 20. Jahrhunderts eine ganze Weile stehen. Die Stimmung war ganz einfach zu mitreißend, als dass wir daran einfach hätten vorbeigehen können…

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Um 14:15 Uhr kamen wir schließlich wieder bei unserem Wohnmobil an. Einige Fahrzeuge vor und neben uns, bei denen offensichtlich gar keinen Parkschein sichtbar war, hatten Strafzettel hinter dem Scheibenwischer stecken. Daher schlichen wir mit etwas mulmigem Gefühl um unser Gefährt herum, konnten aber nichts Derartiges entdecken. Glück gehabt! Wir waren ja auch nur knapp eine Stunde drüber…

Wir fuhren ins Zentrum, fanden nach einigem Hin und Her einen Parkplatz in der Nähe der Stadtkirche und konnten mit Vincents und unseren letzten Münzen gerade so einen Parkschein bis 16 Uhr lösen. Das ließ uns zwar nicht üppig viel Zeit, aber für einen kleinen Stadtbummel musste es einfach reichen. Wir schlenderten die Storegata entlang, als Vincent auf einmal seinen Spielfreund Karl auf der Straße entdeckte. So hielten wir denn noch ein kurzes Schwätzchen über die Erlebnisse der letzten Tage. Karl und seine Eltern waren tatsächlich den gesamten Weg durch das Flåmtal mit den Fahrrädern gefahren, hatten im ersten, steilen Abschnitt aber schon ziemlich zu kämpfen gehabt. Anschließend waren sie noch bis Alesund und anschließend über den Trollstigen, die E136 und die E6 hierher gefahren. Ein gewaltiges Pensum für die vergangenen vier Tage, wie wir fanden. Nach einer Weile wurde Lisa auf einmal unruhig und wir bemerkten, dass es sehr streng aus ihrer Windel duftete. Also verabschiedeten wir uns und suchten ein nettes Café, wo Lisa auf der Toilette eine frische Windel bekam. Wir nutzen die Gelegenheit für zwei doppelte Espresso, während sich die Kinder in der Spielecke mit Legosteinen beschäftigten. Auf dem Rückweg zum Wohnmobil kauften wir rasch noch ein paar Sachen zum Abendbrot im KIWI-Markt, wobei wir schon wieder arg auf die Uhr schauen mussten. Um 16:20 Uhr waren wir schließlich zurück und hatten wieder Glück, es hatte sich niemand für unsere überzogene Parkzeit interessiert. Während Doreen die Einkäufe verstaute, machte Andreas rasch noch ein paar Fotos von der Kirche, dann waren wir abfahrbereit.

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Kurz vor der Auffahrt auf die E6 tankten wir an einer Statoil-Tankstelle noch einmal voll, dann verließen wir Lillehammer in Richtung Oslo. Lisa und Vincent hörten Kinderlieder, nach einer Weile war Lisa eingeschlafen und Vincent schaute „Cars“ von DVD.

Die Fahrt verlief relativ unspektakulär mit im Tempomat eingestellten 80 km/h. Kurz vor dem Abzweig zum Flughafen Oslo gab es auf einmal einen riesigen Stau wegen einer Baustelle. Da Oslo den Zuschlag für die Nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2011 erhalten hat, wird bis dahin eine Menge an den Zufahrtswegen gebaut. Ähnliches hatten wir ja bereits bei der Fahrt von Whistler nach Vancouver erlebt… Doch auch diese Unterbrechung war irgendwann überstanden, allerdings wurden sowohl Vincent als auch Lisa langsam ungeduldig. Über die ab hier autobahnartig ausgebaute Straße fuhren wir nach Oslo hinein und dann auf den Ring 3 in Richtung Bogstad. Hier kamen wir wieder einmal durch eine automatische Mautstation, an der es nur Kameras gab, keine weitere Möglichkeit zum Bezahlen. Unser Wohnmobilvermieter darf sich also über noch mehr Post freuen…

Gegen 20 Uhr kamen wir endlich auf dem Campingplatz Bogstad, unterhalb des Holmenkollen an. Wir buchten einen Stellplatz für zwei Nächte, parkten unser Wohnmobil rasch auf einem hübschen Stellplatz am Waldrand und während Andreas zum Bezahlen zur Rezeption lief, ging Doreen mit den Kindern bereits auf den Spielplatz. Gegen 20:45 Uhr gab es dann Abendbrot, wobei wir feststellten, dass unser Gefährt offensichtlich eine ziemliche Schräglage hatte: ständig rollten irgendwelche Gegenstände vom Tisch weg. Also parkte Andreas noch einmal kurz um und stellte das Wohnmobil zum ersten und einzigen Mal auf dieser Reise auf Keile, damit es gerade stand. Lisa brachten wir gegen 22:00 Uhr ins Bett und als Andreas noch mit Vincent zum Zähneputzen ging, erfuhren die beiden noch vom 3:2-Halbfinalsieg Deutschlands gegen die Türkei. Vincent schlief daraufhin rasch ein. Wir öffneten noch den gestern bereits kalt gestellten Riesling-Traminer aus dem Saale/Unstrut-Gebiet, besprachen die Planung für die nächsten Tage, Andreas tippte noch ein wenig Reisebericht und dann ging es schließlich um 0:45 Uhr ins Bett.


Gefahrene Strecke: 200 km
Übernachtung: Bogstad Camp & Turistsenter (290 NOK)

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 22.10.2008, 10:37 Uhr
Nach gut zwei Wochen Natur sind wir heute wieder mal in einer Großstadt unterwegs...
Hoffentlich verschlaft Ihr nicht die Abfahrt des Busses... einige von Euch sind wohl noch recht müde von der langen Mittsommernacht  :wink:
Oder seit Ihr doch noch mal zurück zum Nigardbreen gefahren, wegen der Bootsfahrt  :shock: ???

Egal, wir nehmen jetzt jedenalls den Bus in die Hauptstadt. Einsteigen, los geht´s:


26. Juni 2008: Oslo

Heute ging das Aufstehen mal wieder ohne Hilfe des Weckers und dennoch waren wir nicht später dran als sonst. Wir frühstückten, packten den Rucksack und Lisas Buggy und waren um kurz nach 11 Uhr fertig zum Aufbruch.

An der Rezeption des Campingplatzes kauften wir 24-Stunden-Tickets für Bus, Bahn und Fähre und gingen hinüber zur Bushaltestelle. Pünktlich um 11:48 Uhr kam der Bus Nr. 32, mit dem wir bis ins Zentrum von Oslo hätten fahren können. Wir hatten aber den Hinweis bekommen, dass wir wesentlich schneller wären, wenn wir in Røa T in die U-Bahn umsteigen würden, also stiegen wir dort aus dem Bus aus. Leider mussten wir ein paar Minuten nach der U-Bahn Station suchen und verpassten dadurch unseren Anschluss. Wir warteten auf die nächste Bahn, mit der wir bis zum Nationaltheater fuhren. Zeitlich hatten wir gegenüber dem Bus weder etwas gewonnen noch verloren. Wir orientierten uns kurz, Lisa bekam auf einer Parkbank gleich noch eine frische Windel, dann liefen wir zum Hafen.

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Zunächst mussten wir in der Nähe des Rathauses aber erst mal wieder an einen Bankautomaten, um etwas Bargeld zu besorgen. Dann bummelten wir zur Anlegestelle der Fähre nach Bygdøy, wo wir auch gar nicht lange warten mussten. Beim Einsteigen wurde unser voll bepackter Buggy argwöhnisch betrachtet, dann bekamen wir die Order, diesen zusammenzuklappen, da mit dieser Fähre eigentlich keine Kinderwagen transportiert würden. Alternativ könnten wir auf die nächste, größere Fähre warten. Eigentlich fanden wir die ganze Aktion ziemlich sinnlos, die Fähre war halbleer und niemand störte sich an dem Buggy. Da wir aber nicht wieder aussteigen und warten wollten, fügten wir uns schweigend, luden Foto- und Videoausrüstung, die Wasserflasche und Regenjacken aus, klappten Lisas Buggy zusammen und genossen dann die Überfahrt. Erster Anlaufpunkt auf der Halbinsel Bygdøy war für uns das Fråm-Museum.

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Hier war Fridtjof Nansens Expeditionsschiff, welches auf insgesamt drei Expeditionen zum Nord- und Südpol genutzt wurde, an Land gebracht und ein Museum mit sehr interessanter Ausstellung drum herum gebaut worden. Wir besichtigten ausgiebig das Schiff und besonders Vincent war ganz begeistert davon. Anschließend war es bereits Zeit zum Mittagessen, daher kauften wir am Kiosk nebenan zwei Hot Dogs und zweimal Fish & Chips für insgesamt mehr als 200 NOK. Nicht unbedingt günstig, aber wenigstens wurden wir diesmal alle satt… Wir warfen dann einen kurzen Blick in das gegenüberliegende Kontiki- und Ra-Museum, nutzten jedoch nur rasch die Toilette und liefen dann zum Wikingerschiff-Museum, das Vincent weit mehr interessierte.

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Der Fußmarsch dorthin zog sich allerdings gewaltig, so dass wir ziemlich müde waren, als wir schließlich dort ankamen. Die Ausstellung war ebenfalls sehr interessant und vermittelte eine Menge Hintergrundwissen über das technische Verständnis der Menschen zur damaligen Zeit sowie die Navigationsmöglichkeiten und -fähigkeiten der Wikinger. Insgesamt war das Wikingerschiff-Museum nicht ganz so gewaltig wie das Fråm-Museum, gefiel uns aber dennoch sehr gut. Wir liefen dann zur Anlegestelle Dronningen, da diese näher lag als Bygdøynes, wo wir angekommen waren. Dort warteten wir auf die Fähre und erwischten diesmal die größere, auf der auch Kinderwagen transportiert wurden. Dennoch gab es wieder Ärger, der Buggy durfte nicht unten im Sitzbereich stehen sondern musste auf das Oberdeck gestellt werden; das Personal ließ keinerlei Widerrede zu. Das passte Lisa wiederum gar nicht. Sie war müde, wollte einerseits auf Mamas Schoß, andererseits aber auch ihren Buggy in der Nähe haben und so gab es während der gesamten Überfahrt ein entsprechendes Gejammer… wiederum eigentlich völlig unnötig!

Am Rådhusbrygge angekommen, bummelten wir kurz durch einige Souvenirshops und lenkten dann unsere Schritte zur Karl-Johans-Gate, der Hauptgeschäftsstraße von Oslo.

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Hier schlenderten wir eine Weile auf und ab, sahen den Straßenkünstlern zu und genossen das bunte Treiben. Lisa schlief irgendwann ein und wir wollten unseren Füßen auch eine Ruhepause gönnen. Also suchten wir nach einem schönen Platz für eine Kaffeepause und wurden im Cathedral-Café fündig.

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Wir bestellten zwei doppelte Espresso, eine 7Up für Vincent und einen Kjæfjordkake, von dem wir alle mal probierten. Leider verdüsterte sich der Himmel zusehends und wir hatten nicht mehr die Ruhe, länger sitzen zu bleiben.
Wir gingen die Straße weiter hinunter in Richtung Bahnhof, bis uns eine riesige Baugrube den Weg und die Sicht versperrte. Auf dem Rückweg begann es zu regnen und wir flüchteten uns in den Burger King. Vincent hatte ohnehin noch Hunger und wollte einen Hamburger, für Lisa gab es einen Muffin. Als der Regen kurzzeitig nachließ, hangelten wir uns durch eine Reihe Geschäfte bis zum Hard Rock Café und warfen einen kurzen Blick hinein.

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Da es für die Kinder hier aber nicht so gemütlich gewesen wäre, kaufte Andreas nur rasch das obligatorische T-Shirt und wir gingen weiter in Richtung Schloss. Das Wetter schien ein Einsehen mit uns zu haben, zumindest hörte schon mal der Regen auf. Als wir das Schloss erreichten, war gerade eine Wachabnahme vor dem Tor und wir sahen eine Weile zu.

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Dann gingen wir durch den Park und eine Runde um das Schloß herum. Der Himmel klarte zusehends auf und so kam uns die Idee, zum Abendessen in ein Restaurant zu gehen bzw. einen schönen Freisitz zu suchen. Wir liefen hinunter nach Aker Brygge, einem sehr schön restaurierten Hafenviertel mit jeder Menge Geschäften und Restaurants.

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Ein wenig erinnerte uns das Szenario an ´The Rocks´ in Sydney. Die Preise in den Gaststätten waren hier aber wirklich unglaublich und nach einigem Überlegen, ob uns ein Abendessen über 100 Euro wert wäre, gaben wir den Gedanken wieder auf. Wir nutzten nur rasch eine Toilette, um Lisa noch einmal eine frische Windel zu verpassen, dann bummelten wir am Hafen entlang allmählich wieder in Richtung Bushaltestelle. Die Linie 32 konnten wir gerade noch an uns vorbei fahren sehen und laut Fahrplan hatten wir nun 30 Minuten Zeit bis zum nächsten Bus. Diese Zeit nutzten wir, und liefen noch mal über ein Straßenfest, für das auf der anderen Straßenseite Zelte und sogar eine Bühne aufgebaut waren. Das ganze entpuppte sich als eine Informationsveranstaltung der Schwulen und Lesben, auf der jede Menge frivole Süßigkeiten verteilt wurden, die Lisa und Vincent gern entgegen genommen und uns zum Schmunzeln gebracht haben. An einem Stand gönnten wir uns noch zwei Waffeln für wohltuend preiswerte 20 NOK… also nichts gegen die Homo-Szene Norwegens!!

Als die Zeit heran war, gingen wir hinüber zur Haltestelle und fuhren mit dem Bus zurück zum Campingplatz. Dort schauten wir noch mal kurz in die Rezeption sowie in den Shop der gegenüber liegenden Tankstelle, bevor wir uns vor dem herannahenden Gewitter im Wohnmobil verkrochen. Die erste Aktion vor dem Abendbrot war, Lisa in der Wohnmobildusche einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Sie hatte während der gesamten Busfahrt an einem Lutscher herumgemampft und war dementsprechend natürlich total verklebt. Gegen 22:30 Uhr gab es noch ein kurzes Abendessen, anschließend wurde Lisa ins Bett gebracht und während Doreen mit Vincent duschen ging, begann Andreas, die Ereignisse des Tages in den Reisebericht zu schreiben. Als Vincent und Doreen wiederkamen, ging auch Andreas noch unter die Dusche und brachte gleich noch einen Kanister Trinkwasser mit, da wir festgestellt hatten, dass unser Frischwassertank schon wieder leer, die Abwassertanks dafür proppenvoll waren. Wir besprachen dann bei einem Joghurt noch die Planung für die nächsten Tage und Andreas schrieb noch ein wenig am Reisebericht weiter. Um 0:45 machten wir dann das Licht endgültig aus.


Gefahrene Strecke: 0 km
Übernachtung: Bogstad Camp & Turistsenter (290 NOK)


Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Matze am 22.10.2008, 17:36 Uhr
Durch eine Stadt zu bummeln, gehört für mich zum Urlaub!

Schöner Tagesbericht.
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 23.10.2008, 01:59 Uhr

Andreas, diese norwegischen Namen bringen mich noch um :lol: Die sind ja kaum zum Aussprechen :lol:

Und jetzt noch etwas Anderes - die Stabkirchen, die du immer erwähnst und von denen du auch sehr viele schöne Fotos gemacht hast.

Zwar meine ich, deinen Reisebericht sehr genau zu lesen, aber entweder habe ich etwas doch überlesen oder es steht nicht drinnen, nämlich meine Neugier zu stillen, was eine Stabkirche ist :wink:

Mittlerweile habe ich wikipedia befragt und bin ein wenig klüger :wink:
Erstaunlich, dass es in Norwegen mal 750 Stabkirchen gab und heutzutage - angeblich - nur mehr 33 :shock:

Auch der Aufbau solch einer Stabkirche ist echt interessant!

Wenn's nur nicht so kalt in Norwegen wäre :wink: Das ist der einzige Grund, was uns von solch einer Reise abhält...

Umso schöner dein Reisebericht, denn ich fahre in wohliger Wärme weiterhin mit :wink:



Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 23.10.2008, 09:02 Uhr

Andreas, diese norwegischen Namen bringen mich noch um :lol: Die sind ja kaum zum Aussprechen :lol:

Angie, nach ein paar Tagen im Land ging es uns damit genauso, wie mit den schier unaussprechlichen Namen auf Hawaii: Wenn man einmal einen Blick dafür hat und den Rhythmus der Silben beherrscht, ist es ganz einfach  :zwinker:

Und jetzt noch etwas Anderes - die Stabkirchen, die du immer erwähnst und von denen du auch sehr viele schöne Fotos gemacht hast.

Zwar meine ich, deinen Reisebericht sehr genau zu lesen, aber entweder habe ich etwas doch überlesen oder es steht nicht drinnen, nämlich meine Neugier zu stillen, was eine Stabkirche ist :wink:

Mittlerweile habe ich wikipedia befragt und bin ein wenig klüger :wink:
Erstaunlich, dass es in Norwegen mal 750 Stabkirchen gab und heutzutage - angeblich - nur mehr 33 :shock:

Auch der Aufbau solch einer Stabkirche ist echt interessant!

Oh, entschuldige. Vielleicht sollte ich beim nächsten Bericht auch etwas mehr Hintergrundinformationen geben. Bei Monika und Yvonne lernt man immer so unheimlich viel dazu... Aber dan würden meine Berichte ja noch länger werden...  :kratz:

Wenn's nur nicht so kalt in Norwegen wäre :wink: Das ist der einzige Grund, was uns von solch einer Reise abhält...

Wenn das der einzige Grund ist, der Dich von einer Norwegenreise abhält, dann empfehle ich Dir Südnorwegen im Juli. Susan hat mit ihrem kürzlich gestellten Non-USA-Rätsel ja beeindruckend gezeigt, daß man für spektakuläre Landschaften gar nicht so weit in den Norden fahren muß. Und bei den sogenannten "Weißen Orten" an der Südküste kann man sogar im Meer baden...
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Susan26 am 23.10.2008, 09:38 Uhr
Wenn's nur nicht so kalt in Norwegen wäre :wink: Das ist der einzige Grund, was uns von solch einer Reise abhält...

Wenn das der einzige Grund ist, der Dich von einer Norwegenreise abhält, dann empfehle ich Dir Südnorwegen im Juli. Susan hat mit ihrem kürzlich gestellten Non-USA-Rätsel ja beeindruckend gezeigt, daß man für spektakuläre Landschaften gar nicht so weit in den Norden fahren muß. Und bei den sogenannten "Weißen Orten" an der Südküste kann man sogar im Meer baden...

Angie, da will ich dich doch auch mal beruhigen ;-) Man kann in Skandinavien echt Schiet-Wetter haben (aber zumindest bei uns in Deutschland ja auch), aber man kann auch richtig tolles, heißes Sommerwetter haben!!! Ich hab mir 2005 in Norwegen einen echt heftigen Sonnenbrand geholt und bei unseren Wanderungen damals (z.B. die Preikestolen-Tour) hatte ich echt zu kämpfen ;-)
Das Problem ist halt nur, dass man vorher nicht weiß, was für ein Wetter man nun wirklich bekommt  :?

@Andreas: Schon einmal ins NON-USA-Bilderrätsel von gestern abend gesehen? ;-) (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=36141.msg471399#msg471399)
Das hättest du doch auf den ersten Blick gelöst, oder????  :oops: Leider musste ich das gestern Abend einstellen, weil mir so langweilig ... Fußball im TV  :lol:

Susan

PS: So viele Stabkirchen wie ihr gesehen habt, haben wir noch nicht geschafft :respekt:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 23.10.2008, 10:26 Uhr
@Andreas: Schon einmal ins NON-USA-Bilderrätsel von gestern abend gesehen? ;-) (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=36141.msg471399#msg471399)
Das hättest du doch auf den ersten Blick gelöst, oder????  :oops: Leider musste ich das gestern Abend einstellen, weil mir so langweilig ... Fußball im TV  :lol:
Ja, hab ich heute Morgen. Habe doch auch in meiner Antwort an Angie darauf hingewiesen:

Zitat
Susan hat mit ihrem kürzlich gestellten Non-USA-Rätsel ja beeindruckend gezeigt, daß man für spektakuläre Landschaften gar nicht so weit in den Norden fahren muß.

Allerdings schaffe ich es irgendwie nie in den Non-USA-Rätselthread, wenn gerade ein Rätsel läuft.
Dein Rätsel von Moritzburg hätte ich sofort lösen können; das gestrige wohl erst nach dem dritten Bild. Wir waren da ja (noch) nicht.

PS: So viele Stabkirchen wie ihr gesehen habt, haben wir noch nicht geschafft :respekt:
Mag sein, die berühmteste (die in Borgound, ist auch im Miniaturwunderland in Hamburg nachgebildet  :wink: ) haben wir auf unserer diesjährigen Route knapp verpaßt. Aber uns waren kürzere Fahretappen der Kinder wegen lieber.
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 23.10.2008, 10:29 Uhr
27. Juni 2008: Oslo – Göteborg

Langsam neigte sich unser Urlaub dem Ende zu. Ein Grund mehr für uns, es wieder gemütlich angehen zu lassen und keinen Wecker zu stellen. Andreas wachte um 8:15 Uhr als erster auf und weckte nach und nach den Rest der Familie.

Nach einem gemütlichen Frühstück packten wir zusammen, leerten die Campingtoilette und die Abwassertanks und füllten ein letztes Mal frisches Wasser auf. Beim Verlassen des Campingplatzes hielten wir noch mal an der Rezeption. Da wir gestern eine ganze Menge Bargeld aus dem Automaten gezogen und letztlich gar nicht so viel gebraucht hatten, verfügten wir an unserem letzten Tag in Norwegen noch über eine ganze Menge Norwegische Kronen und mussten uns daher beim Souvenirkauf nicht zurückhalten… Hier im Shop gab es den singenden Elch, den wir erstmals am Steinsdalsfossen entdeckt und später in verschiedenen Souvenirläden immer wieder gesehen hatten, zum unschlagbaren Schnäppchenpreis. Also schlugen wir heute zu. Anschließend fuhren wir, mit einem überflüssigen Abstecher in eine Sackgasse, zum Holmenkollen.
Aber immerhin sahen wir dadurch den einzigen lebensgroßen Elch unserer Reise:

(http://www.neef-online.de/nor/22-1.jpg)

Am Holmenkollen sahen wir uns die große Skisprungschanze an, die für die Nordische Ski-WM 2011 einer moderneren Anlage weichen soll. Im Gegensatz zu den Schanzen in Lillehammer ist die Holmenkollenschanze nicht an den Berg gelehnt, sondern steht frei auf dem Gipfel. Dann bummelten wir ein wenig durch den Souvenirshop und kauften für Lisa ein niedliches Elch-Kissen, das sie auch gleich in ihr Herz schloss. Auch den singenden Elch entdeckten wir hier wieder, aber zu einem wesentlich höheren Preis, als wir im Campingplatz-Shop bezahlt hatten. Wir schauten uns noch den Skisimulator von außen an und linsten kurz ins Skimuseum und dessen Shop hinein.

(http://www.neef-online.de/nor/22-2.jpg)

(http://www.neef-online.de/nor/22-3.jpg)

Eigentlich wollten wir ja auch noch einen kleinen Troll als Andenken kaufen, aber hier fanden wir leider kein schönes Exemplar mehr. Da hätten wir wohl schon eher im Gebrige oder im Fjordland zuschlagen sollen. Mit der Zeit zogen mehr und mehr Wolken auf und es begann zu nieseln. Dadurch war die Sicht auf die Stadt und deren Umgebung sehr getrübt, was uns den Abschied etwas leichter machte.

Wir fuhren über den Ring 3 wieder zur E6, einmal mehr an den wachsamen Kameras der automatischen Mautstation vorbei und verließen Oslo nach Süden. Als wir die letzten Ausläufer der Stadt hinter uns gelassen hatten, waren an einer weiteren Mautstation nochmals 20 NOK fällig, die wir dort aber in Bar bezahlen konnten. Der Regen wurde stärker, Lisa war bald eingeschlafen und Vincent schaute sich wieder einen Film von DVD an. Gegen 14 Uhr erreichten wir Moss und fuhren an einer Raststätte raus, um dort eine Mittagspause einzulegen. Doreen kochte Kartoffeln und Spinat, dazu gab es ein leckeres Lachsfilet und für die Kinder Fischstäbchen und außerdem ein paar Erbsen. Gut gestärkt setzten wir die Fahrt fort, fuhren aber gleich noch mal in den Ort, um eine Möglichkeit zum Einkaufen zu suchen. Wir wollten einerseits alle leeren Flaschen los werden, andererseits noch das Nötigste für die nächsten Tage einkaufen, um uns längere Shoppingstops in Schweden zu ersparen. In einem Einkaufszentrum nahe der Autobahn konnten wir alles zu unserer Zufriedenheit erledigen, nahmen noch zwei Becher Kaffee und zwei Schokowaffeln für die Weiterfahrt mit und füllten mit den letzten Norwegischen Kronen noch einmal den Tank unseres Wohnmobils. Nur zwei 20-NOK-Münzen behielten wir übrig, für den Fall, dass wir nochmals die eine oder andere Mautstelle passieren müssten.

Die Fahrt verlief nun zunächst ziemlich ereignislos, bis wir bei Frederickstad an einer Baustelle eine geschlagene Stunde im Stau verbrachten. Vincent vertrieb sich die Zeit mit dem Film ´Ice Age´, Lisa schaute kurz mit, schlief dann aber gleich wieder ein. Kurz vor der Grenze erwartete uns tatsächlich noch eine Mautstation, wo wir für 20 NOK zur Kasse gebeten wurden, gegen 18:15 Uhr waren wir auf schwedischem Boden. Wir wechselten noch einmal den Fahrer, danach ging es auf gut ausgebauter Autobahn mit Tempo 110 km/h weiter. Die Kinder sehen noch einige Geschichten vom kleinen Eisbären und um 20:15 Uhr erreichten wir endlich Göteborg. Wir steuerten ohne größere Umwege den Liseberg Campingplatz an und Lisa und Vincent freuten sich schon über den großen Spielplatz, den man bereits von der Rezeption aus sehen konnte. Dann geschah aber etwas, was wir während des gesamten Urlaubs nicht erlebt hatten: Der Campingplatz war komplett ausgebucht, kein einziger Platz mehr frei. Und das ausgerechnet heute, wo wir so lange gefahren waren. Auf unsere Frage, ob es in der Nähe noch weitere Übernachtungsmöglichkeiten gäbe, wurden wir zum Delsjön Camping geschickt, nur etwa fünf Minuten entfernt.

Dieser Platz entpuppte sich als ehemalige Pferderennbahn mit einfachsten Sanitäreinrichtungen und ohne Spielplatz. Uns war nach der vielen Fahrerei aber alles Recht, außerdem hätte es in der Umgebung auch keine weiteren Alternativen gegeben. Der Check-in dauerte recht lang, da es offensichtlich Probleme mit dem Computer gab. Schließlich gaben die Leute an der Rezeption auf, wir bekamen einen Platz zugewiesen und sollten am nächsten Morgen bezahlen. Kurz vor 21 Uhr hatten wir endlich unseren Stellplatz bezogen, spielten mit den Kindern noch eine Weile Ball und zogen uns dann zum Abendbrot ins Wohnmobil zurück. Lisa fand gegen 23:15 Uhr ins Bett, Vincent ging noch rasch Zähneputzen, schlief dann aber auch ganz schnell ein. Für uns gab es noch einen Joghurt und um 0:00 Uhr war auch für uns dieser lange Tag zu Ende.


Gefahrene Strecke: 330 km
Übernachtung: Delsjön Camping Göteborg (315 SEK)


Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Crimson Tide am 23.10.2008, 21:23 Uhr
Aber immerhin sahen wir dadurch den einzigen lebensgroßen Elch unserer Reise:

(http://www.neef-online.de/nor/22-1.jpg)




Phhhhh....einen Elch gesichtet....Na und!  :D
 
Ich habe letztes Jahr einen Wapiti-Bock und einen Büffel gleichzeitig gekrault!  :lol:

http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/Sonstiges/2007-09-17ThRooseveltNP008.jpg
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 23.10.2008, 23:02 Uhr
Oh, entschuldige. Vielleicht sollte ich beim nächsten Bericht auch etwas mehr Hintergrundinformationen geben. Bei Monika und Yvonne lernt man immer so unheimlich viel dazu... Aber dan würden meine Berichte ja noch länger werden...  :kratz:

Also meinetwegen können deine Reiseberichte gerne länger werden und ich weiß - echt schlimm :wink: - dass mich auch Hintergrundinformationen interessieren :wink: Was machen wir bloß mit mir? :wink: :lol:

Wenn das der einzige Grund ist, der Dich von einer Norwegenreise abhält, dann empfehle ich Dir Südnorwegen im Juli. Susan hat mit ihrem kürzlich gestellten Non-USA-Rätsel ja beeindruckend gezeigt, daß man für spektakuläre Landschaften gar nicht so weit in den Norden fahren muß.

Ich habe mich bei Susans Rätselbild ohnehin gefragt, ob sie Schönwetter für diese Reise mitgebucht hatte.



Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 23.10.2008, 23:08 Uhr
Phhhhh....einen Elch gesichtet....Na und!  :D
 
Ich habe letztes Jahr einen Wapiti-Bock und einen Büffel gleichzeitig gekrault!  :lol:

http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/Sonstiges/2007-09-17ThRooseveltNP008.jpg
Eigentlich wollte ich damit auch viel mehr meiner Enttäuschung Ausdruck verleihen, daß wir nicht einen einzigen Elch ín Natura gesehen haben. Im Yellowstone N.P. und auch im Waterton N.P. und Banff N.P. hatten wir jeweils mehr Glück  und waren z.T. ganz nahe dran. Irgendiwe ist Nordamerika für Tierbeobachtungen vielleicht doch besser geeignet...  :? :shock:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 24.10.2008, 08:24 Uhr
28. Juni 2008: Göteborg – Trelleborg

Heute schliefen wir wieder richtig aus, standen erst um 9:30 Uhr auf und machten Frühstück. Es war bedeckt, aber immerhin regnete es nicht. Wir packten zusammen und bezahlten anschließend den Platz. Der Computer funktionierte wieder, alles ging schnell und reibungslos und so waren wir nach wenigen Minuten wieder unterwegs.

Auf dem Weg zur Autobahn hielten wir noch kurz an einer Shell-Station und füllten den Tank noch einmal voll. Beim Verlassen der Tankstelle hätten wir es fast geschafft, die Zapfsäule zu rammen, da die Ausfahrt so eng war, dass wir mit unserem großen Gefährt kaum genügend Platz zum Manövrieren hatten. Glücklicherweise behielt Doreen die Übersicht, dennoch gab es ein kurzes Rumpeln beim Losfahren, was wir aber nicht eindeutig zuordnen könnten. Daher stieg Andreas aus, um einerseits Doreen einzuweisen, andererseits aber unauffällig auf die Zapfsäule und unser Wohnmobil zu linsen, ob wir vielleicht doch mit dem Fahrradträger oder einem Lenker die Säule gestreift hatten. Es waren aber nirgends irgendwelche Spuren zu entdecken, offensichtlich rührte das Geräusch woanders her und so konnten wir die Fahrt relativ beruhigt fortsetzen.

Viel Abwechslung gab es heute jedoch auch nicht. Wir folgten der E6 in Richtung Malmö, Vincent hörte CD´s und Lisa schlief. Gegen 14:00 Uhr machten wir Mittagspause auf einem Rastplatz, Andreas spielte mit den Kindern Ball, während Doreen Nudeln kochte.

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Anschließend gab es noch einen Kaffee und um 15:30 Uhr machten wir einen Fahrerwechsel und fuhren weiter. In Malmö angekommen, verließen wir die Autobahn und folgten der Ausschilderung durch die Vororte zum Öresundbrücke-Aussichtspunkt. Wir schauten uns dieses gewaltige Bauwerk eine Weile an, bummelten am Ufer entlang und warfen Steine ins Wasser.


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Als es wieder zu regnen begann, flüchteten wir zurück ins Wohnmobil und machten eine kleine Vesperpause mit Schokowaffeln, Keksen, Apfelschorle und Saft. Dabei konnten wir beobachten, wie ein Frachtschiff den Hafen von Malmö verließ und durch die Brücke hindurch in Richtung Ostsee fuhr. Gegen 18:00 Uhr fuhren wir weiter nach Trelleborg, wo wir auf einem großen Parkplatz am Ortseingang das Wohnmobil von Vincents Spielfreund Karl entdeckten.

Zunächst machten wir jedoch eine Stippvisite am Fähr-Check-in, um die örtlichen Gegebenheiten zu erkunden. Dann fuhren wir eine kurze Runde durch die Stadt, die um diese Zeit aber wie ausgestorben wirkte. Offensichtlich hatten sich viele Bewohner über das Mitsommer-Wochenende auf´s Land zurückgezogen, wie wir schon in vielen Reiseführern gelesen hatten. Da wir bis zur Abfahrt unserer Fähre noch einige Zeit totzuschlagen hatten, fuhren wir noch mal zurück auf den Stellplatz am Ortseingang. Das ganze entpuppte sich als ziemlich grausiger, stinkender Platz mit einem Toilettenhäuschen, den viele Wohnmobilfahrer als kostenlose Übernachtungsmöglichkeit vor bzw. nach der Überfahrt nutzten. Vincent und Lisa spielten eine Weile mit Karl, während sich Doreen mit dessen Eltern unterhielt und Andreas den Reisebericht aktualisierte.

Um 20 Uhr verabschiedeten wir uns zum letzten Mal; wir fuhren zum Fährterminal während Karl und seine Eltern noch hier übernachteten und morgen früh die erste Fähre nehmen wollten. Wir checkten gegen 20:30 Uhr für unsere Fähre, die MS Skåne, ein und stellten uns in die Warteschlange. Dort machten wir bis zur Abfahrtszeit Abendbrot und meldeten uns telefonisch noch mal bei Oma und Opa in Pirna. Als wir gerade mit dem Abwasch fertig waren, begann das Boarding. Besser hätte unser Timing also gar nicht sein können. Wir stellten unser Fahrzeug im Deck 7 ab, packten unsere Sachen für die Nacht in eine Tasche und begaben uns dann zur Rezeption auf Deck 9, wo wir die Schlüsselkarte für unsere Kabine bekamen. Wir hatten eine Außenkabine gebucht und hatten Blick nach Achtern und auf das Parkdeck. Vincent war total mit seinem Wackelzahn beschäftigt, der in den letzten Tagen immer loser geworden war. Andreas nutzte die Zeit bis zur Abfahrt und filmte den Blick von außen auf das Fenster unserer Kabine. Dann liefen wir noch eine kurze Runde über die Decks und erkundeten das Schiff. Verglichen mit der MS Superspeed, mit der wir vor zweieinhalb Wochen über den Skagerrak übergesetzt waren, war die Skåne etwas weniger modern und bot auch nicht so viele Zerstreuungsmöglichkeiten für die Passagiere. Immerhin gab es ein Restaurant, ein kleines Kino, einen Duty-free-Shop und eine Kinderspielecke.

Das alles hatten wir aber schnell erforscht und da die Fensterplätze im Restaurant alle als Trucker-Bereich gekennzeichnet waren, gingen wir wieder in unsere Kabine, um die Abfahrt von dort aus zu verfolgen. Doreen machte Lisa inzwischen bettfertig und Andreas filmte vom Sonnendeck aus das Auslaufen aus dem Hafen Trelleborg. Als er wieder zurück in die Kabine kam, war Vincents erster Milchzahn endgültig heraus gefallen und seine Aufregung natürlich entsprechend groß. Lisa dagegen war ziemlich müde und sollte rasch einschlafen, daher ging Andreas mit dem völlig aufgekratzten Vincent noch eine Runde durch das Schiff und in die Spielecke, während Doreen Lisa ins Bett brachte. Nachdem sich unser Sohn genügend ausgetobt hatte, kamen er und Andreas schließlich zurück in die Kabine und es kehrte langsam Ruhe ein. Gegen 23:45 Uhr waren wir endlich alle im Bett und machten das Licht aus.


Gefahrene Strecke: 335 km
Übernachtung: Außenkabine MS Skåne (100 €, im Voraus gebucht)


Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 25.10.2008, 08:19 Uhr
29. Juni: Rostock – Taucha

Das Telefon von Andreas weckte uns ganz sanft um 5:05 Uhr, fünf Minuten später dröhnte auch der Weckruf aus dem Bordlautsprecher, davon hätten wir nicht aus dem Schlaf gerissen werden wollen… Andreas stand gegen 5:15 Uhr auf und ging zum Filmen auf Deck 10. Von dort war bereits der Hafen von Warnemünde zu sehen, deshalb wurde rasch auch der Rest der Familie aus dem Bett geworfen. Wir zogen uns an, packten unsere Tasche und standen um 6:00 Uhr bereits an der Tür zum Autodeck. Bis zum Anlegen vergingen aber noch einige Minuten.

Beim Verlassen der Fähre gehörten wir zu den Ersten, die vom Schiff fahren konnten. Daher überholten uns bald eine ganze Reihe Autos, deren Fahrer es offensichtlich besonders eilig hatten. Wir hielten zunächst Ausschau nach einem Parkplatz, weil wir vor allem erst einmal in aller Ruhe frühstücken wollten. Leider war jedoch vorerst keine Rastmöglichkeit zu finden, dann auf einmal war die Autobahn gesperrt und eine Umleitung führte über Güstrow. Über diesen Umweg waren wir nicht besonders glücklich, wir nutzten aber die Gelegenheit und tankten an einer Jet-Tankstelle gleich noch einmal voll. Zurück auf der A19 fuhren wir gleich am ersten Parkplatz wieder raus und machten Pause. Es war gerade einmal 7:00 Uhr, für den Urlaub eigentlich noch keine rechte Frühstückszeit. Vincent aß kaum etwas, denn ihm war ein wenig übel. Daher durfte er bei der Weiterfahrt vorn sitzen und eine CD hören, die ihn etwas ablenken sollte.

Doreen und Lisa schliefen hinten gemütlich weiter und so kamen wir schnell voran. Andreas fuhr zügig, denn er wollte zum Mittag auf jeden Fall den Berliner Ring hinter sich gelassen haben. Den nächsten Stopp machten wir erst gegen 12 Uhr an der Raststätte Zörbig. Vincent bekam ein Micky-Maus-Heft und wir fragten nach einer Möglichkeit, unser Brauchwasser zu entsorgen. An der Tankstelle wurden wir zum Restaurant geschickt, dort verwies man uns zurück zur Tankstelle. Also beschlossen wir, es an einer anderen Raststätte nochmals zu versuchen oder notfalls zu Hause einen Campingplatz anzusteuern. Doreen übernahm ab jetzt das Steuer für den Rest der Fahrt.

Am Rasthof Leipzig-Nord fragten wir wieder nach einer Entsorgungsmöglichkeit. Nach kurzer Beratung wurden wir zum Trucker-Parkplatz geschickt, wo wir den Inhalt des Tanks einfach auf die Wiese lassen sollten. Das war ganz sicher nicht die eleganteste Lösung, da wir dadurch dort einen etwas strengen Geruch verbreiteten. Wir waren jedoch froh, nicht noch einen Campingplatz ansteuern oder das alles zu Hause in die Kanalisation leiten zu müssen und schließlich hatte uns der Betreiber des Rasthofes diesen Platz zur Entsorgung explizit zugewiesen. Nachdem auch das erledigt war, fuhren wir die letzten Kilometer bis nach Hause, wo wir bereits um 13:00 Uhr ankamen; wesentlich früher, als wir eigentlich erwartet hatten. So konnten wir in aller Ruhe zu Hause Mittagessen kochen und hatten noch jede Menge Zeit zum Ausräumen und Säubern des Wohnmobils, welches wir am nächsten Morgen wieder abgeben mussten.

Gefahrene Strecke: 400 km
Übernachtung: zu Hause


Nun war auch dieser Urlaub schon wieder vorbei; viel zu früh eigentlich, aber das ist ja für gewöhnlich immer so. Norwegen hat uns sehr gut gefallen, das Wohnmobil war für eine Reise mit Kindern wieder die ideale Wahl. Die An- und Abreise per Fähre sowie die Planung der Tagesetappen hatten sich als sehr effektiv und gut machbar erwiesen. Auch wenn wir nur einen kleinen Teil dieses faszinierenden Landes in den gut drei Wochen erkunden konnten, denken wir, durchaus einen repräsentativen Eindruck von Norwegen bekommen zu haben. Campingplätze und Tankstellen waren teurer als erwartet, diese Mehrkosten haben wir aber durch geringere Ausgaben bei der täglichen Versorgung vollständig kompensiert, so dass unser geplantes Budget exakt gestimmt hat.

Gern würden wir bei einer unserer nächsten Reisen wieder einmal nach Norwegen fahren, dann vielleicht etwas mehr vom Süden, wie den Lysefjord und Stavanger oder auch vom Norden, wie Geiranger, Trondheim und die Lofoten besichtigen. Skandinavien ist in unseren Augen jedenfalls mehr als nur eine weitere Reise wert und auch wenn es nicht gleich im nächsten Jahr sein wird, irgendwann kommen wir sicher wieder…


Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Matze am 25.10.2008, 12:52 Uhr
Nun ist dieser Urlaub auch wieder zu Ende!

War eine schöne Tour!
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 26.10.2008, 00:34 Uhr

Andreas, herzlichen Dank für diesen tollen und informativen Reisebericht :daumen: :daumen:

Ich bin sehr gerne mitgefahren, aber beim nächsten Mal nehme ich noch wärmere Klamotten mit :wink:

Wann dürfen wir deinen nächsten Reisebericht erwarten :?: :wink:

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Crimson Tide am 29.10.2008, 14:27 Uhr
Vielen Dank, daß wir mitfahren durften!  :groove: :groove: :groove: :clap: :clap: :clap:

Walter war ja schon mal in Norwegen, mit einem Segelschiff, aber ich habe jetzt richtig Lust bekommen!

Und das WoMo-Fahren mit Kindern erinnert mich sehr an eine Reise, die wir mal durch Deutschland gemacht haben. Da waren unsere Kinder immer am Schlafen, während wir fuhren, und Abends, wenn wir schlafen gehen wollten, waren sie putzmunter!  :roll: :D

Heute sind die Gören 18 und 20 Jahre alt, wo ist die Zeit geblieben... *seufz*

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 31.10.2008, 00:04 Uhr
Vielen Dank für Eure netten Kommentare. So macht das Schreiben gleich viel mehr Spaß...


Andreas, herzlichen Dank für diesen tollen und informativen Reisebericht :daumen: :daumen:

Ich bin sehr gerne mitgefahren, aber beim nächsten Mal nehme ich noch wärmere Klamotten mit :wink:
Ach Angie, wir konnten doch oft genug draußen frühstücken und tagsüber kurzärmlig herumlaufen. Bis auf die Regentage zwischen Bergen und Gaupne war es doch ganz erträglich...

Wann dürfen wir deinen nächsten Reisebericht erwarten :?: :wink:
Naja, mal sehen. Einerseits habe ich vor fast einem Jahr schon mal unseren USA-Ersttäterbericht angekündigt, andererseits könnte ich, wenn Dirk mit seinem Bericht fertig ist, den Westen Australiens in drei Wochen beisteuern...  :wink:


@Monika: Tipps zum Thema Norwegen geben wir immer gern, nächste Gelegenheit wäre in Rodgau  :lol:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 31.10.2008, 01:03 Uhr

andererseits könnte ich, wenn Dirk mit seinem Bericht fertig ist, den Westen Australiens in drei Wochen beisteuern...  :wink:

Bin dafür :D :daumen: Nicht allein deswegen, weil wir in Westaustralien auch schon ganz schön herumgekrebst sind :wink:

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Doreen & Andreas am 31.10.2008, 16:52 Uhr

andererseits könnte ich, wenn Dirk mit seinem Bericht fertig ist, den Westen Australiens in drei Wochen beisteuern...  :wink:

Bin dafür :D :daumen: Nicht allein deswegen, weil wir in Westaustralien auch schon ganz schön herumgekrebst sind :wink:
Dann könntest Du sicher auch einiges darüber hier schreiben...  :wink:
Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: Angie am 31.10.2008, 22:09 Uhr

andererseits könnte ich, wenn Dirk mit seinem Bericht fertig ist, den Westen Australiens in drei Wochen beisteuern...  :wink:

Bin dafür :D :daumen: Nicht allein deswegen, weil wir in Westaustralien auch schon ganz schön herumgekrebst sind :wink:
Dann könntest Du sicher auch einiges darüber hier schreiben...  :wink:

Stimmt :wink: Aber in diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass mein NT- und WA-RB noch nicht "aufbereitet" ist :oops: Ich lasse dir mal den Vortritt :wink:

Titel: Re: Norge 2008... Trolle, Fjorde, Wasserfälle
Beitrag von: linksilo am 05.05.2010, 19:02 Uhr

(http://www.neef-online.de/nor/13-6.jpg)

Auch am hinter dem Tunnel gelegenen Abzweig nach Undredal fuhren wir vorbei; uns zog es jetzt nach Flåm, wo wir gegen 17:30 Uhr eintrafen. Unsere erste Station war der Bahnhof, denn wir wollten uns gleich die Tickets für die Bahnfahrt am nächsten Morgen sichern. Am Kai hinter dem Parkplatz lag ein riesiges Kreuzfahrtschiff, die MSC Lirica (http://www.kreuzfahrten-msc.de/unsere-flotte/msc-lyrica.html), ein weiteres (die Mona Lisa) wartete bereits weiter draußen im Fjord. Wir sahen dem Treiben zwischen Kai und Bahnhof eine Weile zu, als auf einmal Hektik auf dem Parkplatz ausbrach, Leute wild gestikulierend umher liefen und telefonierten. Als wir uns umdrehten, sahen wir den Grund für die Aufregung: Offensichtlich hatte es gerade einen heftigen Steinschlag am gegenüberliegenden Hang gegeben. An der Staubwolke konnten wir noch erkennen, wo die Felsbrocken oberhalb des Campingplatzes abgerutscht und in die Tiefe gestürzt waren. Zwischen dem Hang und den Campern lagen aber noch eine Senke und die breite Straße, so dass den Menschen keine Gefahr drohte. Da in der Zwischenzeit mehr und mehr Wohnmobile in den Ort kamen, beschlossen wir, uns erst einmal einen Stellplatz zu sichern.

Dieses Foto ist originell :) Ich habe nie ähnlich lang Tunnel durchgefahren.
Und betreffs Kreuzfahrtschiffes MSC Lirica muss ich sagen, das dieses MSC Schiff ist sehr schön. Und Kreuzfahrten mit der MSC Lirica ist ausgezeichnet Zeitvertreib.