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Länder und Reiseziele abseits von USA und Kanada => Bunte Reisewelt => Reiseberichte abseits von USA und Kanada => Thema gestartet von: Inspired am 04.06.2013, 21:26 Uhr

Titel: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 04.06.2013, 21:26 Uhr
Hallo zusammen,

da falle ich mal gleich mit der Tür ins Haus und kündige meinen aktuellen Reisebericht an. Zum Raten, wo es genau hingeht, habt ihr nur wenig Zeit, denn der erste Streich der folgt auf dem Fuße :D

Allen Mitfahrern schon jetzt a very warm welcome!

Und? Wohin fahren wir jetzt? :D :D :D
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: paula2 am 04.06.2013, 21:30 Uhr
Irgendwo auf der britischen Insel  :D
Ich habe aber keine Ahnung ob das Schottland, England oder was drittes ist. Die Pilcherfilme schaue ich nie, aber auf die Insel fahre ich gerne mit. Perfekte Fortsetzung zu Andreas Schottlandreise!
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Sandra33 am 04.06.2013, 21:32 Uhr
Dahin, wo ich gerade herkomme  :lol:

Bin dabei. Gibt's auch Cream Tea? :essen: :essen: :essen:
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Flicka am 04.06.2013, 21:38 Uhr
Die Pilcherfilme schaue ich nie, aber auf die Insel fahre ich gerne mit.

Ach, jetzt hatte ich echt total auf dem Schlauch gestanden. Ich dachte, Pilcherpfade, ist das jetzt ein Dialekt oder gar die neue Rechtschreibung für Pilgerpfade?  :shock: :shock: :shock:  :D

Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 04.06.2013, 21:39 Uhr
OK, ihr habt es erraten...

Ja, es gibt auch Cream Tea und wir fahren nach England, erkunden den süd-westlichen Zipfel der Insel.

Und ja, ich finde auch, dass es Andreas Schottland-Reisebericht super ergänzt!

Und wir pilgern zu Frau Pilcher, wie offensichtlich eine Menge Deutsche derzeit, aber ein Dialekt ist´s nicht, nur ein Wortspiel ;)
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 04.06.2013, 21:49 Uhr
Freitag, 17.5.: Gen Westen fliegen und gen Süden fahren

Und wieder mal stand ich zwischen vielen USA-Reisenden mit Weiterflug-Bordkarten nach Washington und sonstwo hin an einem Gate.

Security Check voll und eine Schlange bis zur Passkontrolle, tja, die Reisewelle in Deutschland hatte wohl zu diesem Pfingstwochenende ihren ersten Höhepunkt erreicht.

Aber weiter nach Washington oder sonstwo hin ging es dieses Mal ohne mich. Zwar wollte auch ich (mal wieder) Richtung Westen, aber dieses Mal in den grünen Süd-Westen des Landes, in dem die neuen Häuser so alt waren wie die älteren Häuser in den USA.

Na ja, ich meine, ganz so einen Unterschied wird es nicht machen:

Plymouth, Falmouth und Portsmouth beispielsweise gibt es ja schließlich nicht nur in den USA, sondern auch in? Genau, in England!

Und schlechten Kaffee gibt es hier auch, zumindest verkündete das vor 5 Minuten mein Sitznachbar, als ich mir einen Kaffee bestellte: "Have you ever been to England before?" "Äääääh, yes?" "Well, never do that there!" Sprach's und versank umgehend wieder lautstark im Reich der Träume.

British Airways hieß mich herzlich willkommen und ich saß bequem. Und somit sollte für mich die Anreise schon nach etwa zwei Stunden enden, zwar auch wieder zunächst an einem Rental Car Center bei Hertz, aber dieses Mal sollte ich dann wohl auf der anderen Seite in mein Auto einsteigen.

Genießen wir also wieder mal den Süd-Westen, nur grüner, kühler, sicherlich auch regnerischer, kauziger, enger und mit vielen Küsten, Klippen und Meer. Auf gehts nach Cornwall bis zum Land's End die südliche Küste Englands von London aus bis zum äußersten westlichen Zipfel und dann etwas schneller auf nördlicher Route über Bath und Oxford wieder zurück.

Und kaum waren diese Sätze geschrieben, verkündete ein Flugbegleiter, dessen Gesicht mir bekannt vorkam, musste wohl aus einem Monty Python Film sein, dass ich nun meine Sitzlehne wieder senkrecht stellen und das iPad ausschalten sollte, also mache ich das besser brav.

Haaaach, da habe ich nun einen wunderbaren Tag hinter mich gebracht, leider mit eher bescheidenen Fotos. Irgendwie sind die Fotos so langweilig wie die aus meinen Englischbüchern, die mich von der 5. Klasse ab begleitet habe.

Aber, ich verrate es gerne: In Wirklichkeit ist nämlich alles ganz anders. England ist keineswegs schwarz-weiß und fast unkenntlich wie die Bilder in meinen Englischbüchern aus den 70ern, nein!

England ist grün und bunt. Die Landschaft hügelig wie in Deutschen Mittelgebirgen, ebenso erinnern die vielen Rapsfelder an Deutschland, aber der Himmel ist nicht eng, sondern weit wie an der See und aufgeschlossen und offen wie die Bevölkerung, eben eine Insel.

Die Einreise ein Klacks, sodass ich 20 Minuten nach der pünktlichen Landung bereits mit frisch gekauften britischen Pfund an der Haltestelle des Mietwagenshuttles stand. Und so fuhr mich der Hertz Shuttle zum Autovermieter und dort wartete in Bay 26 das von mir gemietete Auto auf mich. Der laut Ankündigung gemietete Vauxhall irgendwas (auf gut Deutsch Opel Meriva) oder ähnlich entpuppte sich als schnuckeliger, schwarzer, fast neuer Nissan Juke.

Übrigens, soooo einfach war die Autoanmietung noch nie. Dank Gold Service von Hertz musste ich ja nur einsteigen und losfahren. An der Ausfahrt stand ein Schild, ich solle meinen unterschriebenen Mietvertrag vorzeigen. Mangels Stift hatte ich das nicht getan. Nun ja, einen Stift würde er mir schon reichen, also kramte ich Führerschein, Pass und Kreditkarte raus. Aber was passierte? Vertrag abgeben, vorerst ohne Ausweis und das ganze andere Zeug, "Are you Birgit?" Auf mein Bejahen ging die Schranke auf. Wahnsinn!

So stieg ich also in die Jukebox und gehorchte der Navi, immer schön links bleibend. Na bitte, das funktionierte doch wunderbar! Ich Weltreisende,ich mit allen Wassern der sieben Ozeane Gewaschene sollte doch wohl mit einem britischen Schaltwagen klar kommen? Und rummmmmmms machte es und das erste Mal hatte ich mich verschätzt und war mit den linken Reifen über die Bordsteinkante gerappelt. Dass ich beim Einsteigen erst einmal auf den Beifahrersitz steigen wollte, vertuschte ich im letzten Moment vornehm, indem ich nur meine Jacke darauf ablegte und dass ich zumindest heute permanent nach links oben ins Leere griff, wenn ich mich anschnallen wollte, verschweige ich mal gleich.

Und so ging es erst einmal nach Eton, wo reiche Eltern und die Eltern kluger Stipendiaten ihre Kinder zur Schule gehen lassen. Leider war die Schule heute nicht öffentlich zugänglich. Und auf der anderen Seite der Themse wartete Windsor Castle. Dazwischen Dreizehnjährige in einer Art Frack mit weißem Hemd und weißer Fliege, Geschäfte für Golfbedarf (der Sport, nicht das Auto) und jede Menge Pubs.

Irgendwie erwartete ich nur noch, dass Harry Potter und Hermine Granger gleich um die Ecke bogen oder doch zumindest Hugh Grant mir vor die Füße lief, aber das geschah nicht. Dafür fuhren eine Menge anderer Engländer wie aus dem Bilderbuch hier in Oldtimern umher oder liefen in Fracks durch die Gegend.

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Ein paar Fotos des grauen Kastens Windsor Castle von außen, sehen genau so aus wie im Englischbuch 7. Klasse, und weiter ging es. Schließlich lag Stonehenge am Wegesrand. Es wird an diversen Stellen im Internet diskutiert, ob man dort gewesen sein muss. Ja, wenn es wie bei mir am Wegesrand liegt, dann sollte man halten. Die Felsen fallen ohnehin bereits aus der Ferne ins Auge, wie sie auf dem grünen Hügel stehen. Die 8 Pfund Eintritt allerdings habe ich mir gespart. Mir reicht ein Beweisfoto durch den Maschendrahtzaun, ohnehin lässt die Völkerwanderung dort keine mystischen Bilder zu, selbst wenn man das Talent hätte diese zu knipsen. Die Schafe drumherum allerdings blieben sichtlich unbeeindruckt sowohl von der Mystik als auch vom Rummel.

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Salisbury liegt nur ein paar Meilen weiter, dann nehme ich das auch noch mit. Eine total schöne, belebte Stadt mit Riverwalk und Kathedrale und netten Lädchen und Cafés. Auch hier wieder alles bunt, gar nix in schwarz-Weiß, oh Wunder! Eine Stunde muss reichen, schließlich möchte ich gerne noch bei Tageslicht das Meer sehen. Und so geht es auf und ab über Hügel und mit der einen oder anderen Berührung des linken Fahrbahnrandes über eher schmale Straßen und unzählige Kreisverkehre linksrum im Uhrzeigersinn, also DIE beherrsche ich nun!

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Der erste Blick aufs Meer, gleich bin ich da, an meinem ersten Ziel Lyme Regis an der Jurassic Coast. Wow, wirklich fast wie das Original in New England an der Küste nördlich von Boston! Sehr gut kopiert!

Und nun komme ich in meinem ersten Bed and Breakfast an, dem Devonia Guest House mit sehr "possierlicher" Wirtin, Typ immer gut gelaunte und etwas alternativ angehauchte agile Hausfrau um die 50, die sicher auch in mindestens 5 Vereinen tätig ist. Sehr schön, als erstes bekomme ich Kaffee (von wegen "never do that in England"), bewundere mein kleines Zimmer mit dem Mini-Bad und besonders den Blick auf das Meer in der Ferne und allem Schnick-Schnack um sich wie ein willkommener Gast zu fühlen. Kein Vergleich zu dem Hotel gestern in Frankfurt, wo man drei bis fünf routinierte Sätze ohne Luftholen direkt nach dem "Guten Abend" abspulte.

Ich gehe dann ziemlich fix die steilen Straßen runter zum Meer, direkt in ein Public House mit Fishpie mit Salat und zwei Pints des guten Palmers 200. Laut meiner Wirtin schließen die Lokale hier früh und ich habe nach einem Tag mit nix als Keksen nach dem Frühstück nun Kohldampf.

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Booaaaaah, warum immer in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah ist, so meine bierseligen Gedanken, als ich voll korrekt die genaue Marke und Größe des gewünschten Bieres angebe, die Nummer für das Essen entgegennehme, das dann später an den Tisch gebracht wird und alles gleich zahle. Sogar Reeses gibt es schließlich hier in England zu kaufen und einen SUV als Mietwagen, wenn auch nur in der Miniversion, gab es schließlich auch.

So, und nun geht es zurück in das Zimmer mit dem quietschenden englischen Bett mit den blütenweißen Laken, und morgen wird an der Küste gewandert und nach Fossilien gesucht!

In England regnet es immer? Heute einmal drei Tropfen und einmal eine viertel Stunde, während ich im Auto saß.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 04.06.2013, 21:53 Uhr
Hier noch der Link zum geplanten Reiseverlauf, den ich dann in Form von Tagestouren und einigen Umwegen ein wenig abgeändert habe, im wesentlichen stimmt es aber so:

Pilcherpfade (https://maps.google.com/maps?saddr=London+Heathrow+Airport,+London+Borough+of+Hillingdon,+Gro%C3%9Fbritannien&daddr=Windsor+Castle,+Windsor,+Gro%C3%9Fbritannien+to:Stonehenge,+Amesbury,+Gro%C3%9Fbritannien+to:Salisbury,+Gro%C3%9Fbritannien+to:Lyme+Regis,+Gro%C3%9Fbritannien+to:50.6010522,-3.8993215+to:Looe,+Gro%C3%9Fbritannien+to:Falmouth,+Gro%C3%9Fbritannien+to:Clovelly,+Gro%C3%9Fbritannien+to:51.1408899,-3.7018983+to:Porlock,+Gro%C3%9Fbritannien+to:Bath,+Gro%C3%9Fbritannien+to:Oxford,+Gro%C3%9Fbritannien+to:Warner+Bros.+Studio+Tour,+Aerodrome+Way,+Leavesden,+Watford,+Gro%C3%9Fbritannien+to:London+Heathrow+Airport,+London+Borough+of+Hillingdon,+Gro%C3%9Fbritannien&hl=de&ie=UTF8&ll=50.864911,-2.58728&spn=2.482482,5.410767&sll=51.094036,-3.616562&sspn=0.365695,0.719604&geocode=FfxnEQMdhB75_yFnQfZDVVPnjynpbcXNNHJ2SDFnQfZDVVPnjw%3BFaSUEQMdMMb2_yHl4ffFRkgvzimb6LU2OxF2SDHl4ffFRkgvzg%3BFYLtDAMdWiLk_yHd0tO84nCRlykR9gqFO-ZzSDHd0tO84nCRlw%3BFXE_CwMdWJ7k_ym3mwA2VYxzSDEGql7ygOCjDQ%3BFSQBBgMdwTDT_yl38avtqoBtSDE8pzBlPopgdg%3BFVwcBAMdR4DE_ym3lbsdr_hsSDHX98fotsV4jA%3BFQNgAAMdwAS8_ymTaGUghGFrSDG6UeKx07p0xg%3BFXtE_QId4rGy_ylVa7kPKCNrSDEoI6u0C_Dj8w%3BFfEvCgMdMN28_yld4WG0IhJsSDH2dFApzhJuNQ%3BFRlZDAMddoPH_yn7wGdsytFtSDHOWlucVc4_Tw%3BFTNjDQMd0STJ_ynDy4SfYtltSDFgam-5_41rNA%3BFbnuDwMdoP3b_ykt4T50pnhxSDEJmm3W0CeLEw%3BFVWsFQMdAs_s_ymvH8StgDNxSDECdFTLqNsgyA%3BFcu9FAMdAaD5_yHILkFMzM1EaSmtUOMvL0B2SDHILkFMzM1EaQ%3BFfxnEQMdhB75_yFnQfZDVVPnjynpbcXNNHJ2SDFnQfZDVVPnjw&oq=clov&mra=dpe&mrsp=9&sz=11&via=5,9&t=m&z=8)

Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 04.06.2013, 21:59 Uhr
Dahin, wo ich gerade herkomme  :lol:


Könnten wir uns irgendwo über den Weg gelaufen sein, Sandra?
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Sandra33 am 04.06.2013, 22:47 Uhr
Dahin, wo ich gerade herkomme  :lol:


Könnten wir uns irgendwo über den Weg gelaufen sein, Sandra?

Vielleicht. Ich bin vom 25.5. bis 3.6. da gewesen.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 04.06.2013, 22:55 Uhr
Na, da hatten wir dann nicht viel Möglichkeit uns zu begegnen... Wo warst du denn genau? Bist du auch geflogen?
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Anti am 04.06.2013, 23:01 Uhr
Hey, ihr könnt doch nicht ohne mich los! Nagut, den Flieger brauchte ich ja nicht, komme direkt aus Schottland runter...  :wink:

Schon ein sehr schöner erster Tag - das Grinsen ist schon ins Gesicht gemalt. Kann so weiter gehen!

Andrea
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Sandra33 am 04.06.2013, 23:17 Uhr
Na, da hatten wir dann nicht viel Möglichkeit uns zu begegnen... Wo warst du denn genau? Bist du auch geflogen?

Nach Deiner Karte wäre die einzige Möglichkeit am 25.5. in Bridgwater gewesen. Aber da fährt der normale Tourist normalerweise nur vorbei ;-)

Wir waren in Bridgewater (Freunde besuchen), Swanage, Hayle und Newquay.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 05.06.2013, 19:48 Uhr
Samstag, 18.5.: Grüne Küste, blaues Meer, ein Städtchen und ein Fischerdorf

Früh war die Nacht herum, es wird doch wohl wegen der einen popeligen Stunde kein Jetlag sein? Wahrscheinlich bin ich einfach nur ausgeschlafen!

Und versuche ich es doch mal mit dem Rennen hier, also ab in die Schuhe und dann ab zum Coastpath west. (Außer)Pustekuchen - schlammig ists und nass und außerdem steil ohne Ende. Na ja, das war dann eben eine halbe Stunde Trailrunning, soll ja auch sehr förderlich sein... Als Dreckspatz komme ich zurück und überlege, wie ich mich wohl in dem winzigen Bad am besten in die Dusche bugsiere ohne gleichzeitig irgendwas herunterzureißen.

Und nun Frühstück. Gestern schon durfte ich ankreuzen, was es heute sein sollte und entschieden hatte ich mich für Rührei mit Lachs auf gebuttertem Muffin. Sehr lecker! Noch ein Schälchen Obst und viel Kaffee (never do that in England?)

Und dann ging es los. Nochmals durch das nette Örtchen, das sich bei strahlend blauem Himmel von seiner besten Seite präsentierte.

So suchte ich also den Einstieg zum Coastpath und fand ihn. Irgendwie steht hier an jeder Ecke ein Engländer in grüner gewachster Barbour-Jacke mit mittelgroßem Hund. Ist mir deutlich lieber als fränkische Oberförster in grünem Loden mit sehr großem Hund oder Rauhaardackel und freundlicher sind sie auch, nur leider verstehe ich kaum etwas, wenn die reden, na ja, das würde einem Engländer in Franken wohl ähnlich ergehen...

Auf und ab über Wiesen und durch Wald, mitten über einen Golfplatz (Achtung vor fliegenden Bällen!) und ein kleines Stück durch Charmouth und dann bin ich an der Jurassic Coast mit steilem Hang auf der einen Seite und spiegelglatter See auf der anderen Seite. Große und kleine Paläontologen hauen hier mit Hämmern auf Steine ein und hoffen ein Dinosaurier-Skelett darin zu finden.

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Nun geht es hoch und ich sehe mir dieselbe Küste von oben an. Hier kann man nun stundenlang weiter gehen, auf und ab geht es. Irgendwann habe ich keine Lust mehr, drehe um und gehe wieder nach Lyme Regis. Schließlich ist es noch früh, da ich ja so früh auf war und in mir ruft die übliche Ungeduld, will Abwechslung haben, jetzt! Sofort!

Also bin ich gegen 14 Uhr wieder an meinem Startpunkt, werfe mich ins Auto und mache mich auf die etwa einstündige Fahrt nach Exeter, soll eine nette mittelalterliche Stadt mit vielen jungen Leuten sein.

Zuverlässig lotst die Navi mich zur Stadtmitte und als sie mir eine Entfernung von nur noch 400 Metern zur Kathedrale anzeigt, werfe ich an einem großen Parkplatz das Lenkrad herum und fahre mit quietschenden Reifen.... äh, nee, eher übervorsichtig mit der noch immer ungewohnten Perspektive (was die Engländer stets mit Engelsgeduld und ohne zu hupen ertragen) in die nächste Parklücke, werfe brav ein paar Pfund Geld in den Automaten und mache mich auf die letzten 400 Meter zur Kathedrale. Die ganzen jungen Leute, die der Reiseführer angepriesen hat, scheinen sich zum Beweis, dass es sie wirklich gibt,hier versammelt zu haben. Von irgendwo her schallt Musik, ein bisschen Stimmung wie auf einem Festival, scheint aber nur ein ganz normaler Samstag an einem sonnigen Tag zu sein.

Sonniger Tag übrigens bedeutet für das Empfinden der englischen Damen Minirock an den fleischigen rosa Beinen und Flip Flops und Spaghetti-Top, ich hingegen wage es so gerade eben die Strickjacke in die Tasche zu stecken und im T-Shirt herumzulaufen, ganz davon abgesehen, dass weder Flip Flops noch Spaghetti-Tops in meinem Kleiderschrank zu finden wären. Well, 17 Grad sind eben doch nicht soooo viel.

Ich marschiere beherzt in einige Läden und finde eine weiße Strickjacke im angesagten Lochmuster, eine dünne flieder-grau-farbene Fleecejacke und ein Kleidchen mit blauen Blumen drauf und marschiere glücklich mit meinen Tüten noch etwas durch die Stadt, in der ich zwar nicht viel, aber immerhin etwas Mittelalter gefunden habe.

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Nun soll es noch in das schmucke Örtchen mit dem verheißungsvollen Namen "Beer" gehen. Hier sind jede Menge entspannte Menschen unterwegs, die wohl den Nachmittag am Kiesstrand verbracht haben, Spaziergänger, die von den Klippen die Aussicht genießen, eine freundliche Katze. Der Fish and Chips Laden platzt aus allen Nähten, es ist schließlich Abendbrotzeit.

Fish and Chips will ich mir zwar auch irgendwann noch geben, aber hier lacht mich eher das gegenüber liegende indische Lokal an. Na ja, besser als in Erfurt war es hier allemal, aber wirklich spicy, wie bestellt, schmeckte es nicht. Das gibt eindeutig Abzüge in der A-Note. Abzüge in der B-Note gab es dafür, dass ich ewig auf die Rechnung warten musste, die mit dann betont im Laufschritt gebracht wurde. Na gut, das was die Italiener in Deutschland sind, die man an jeder Ecke findet, sind hier wohl die Inder - zum Glück - und ich werde England diesbezüglich sicher noch öfter als Trainingslager für den Herbst nutzen können.

Jedenfalls fand ich hier doch noch ein Fossil, wenn es nicht ein Stückchen vom hiesigen  Tourismusbüro hier verstreuten Gipses in Fossilienform ist.

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Und zwei Fitbit-Abzeichen (http://www.fitbit.com/de/one) habe ich heute verdient: Eins, weil ich über 40.000 Schritte gegangen bin und eins, weil ich über 200 Stockwerke (600 Höhenmeter) marschiert bin. Voller Stolz auf meine neuen Abzeichen und mit etwas wehen Beinen lege ich mich ins Bett, habe keine Lust mehr noch mehr Schritte und Höhenmeter ins örtliche Public House zu machen, auch wenn es mir eventuell sogar das 45.000-Schritte-Abzeichen und das 300-Stockwerke-Abzeichen eingebracht hätte...

In England regnet es immer? Nö, heute keinen einzigen Tropfen!
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Anti am 05.06.2013, 20:12 Uhr
Quer über einen Golfplatz? Die spinnen die Briten... sagte schon Obelix. Aber Exeter ist ja wohl der Hammer - soooo viele Leute! Man meint man sei in Rom oder so. Aber hübsch ist es dort!
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 05.06.2013, 20:19 Uhr
In Exeter war es total hübsch und entspannt, alle waren gut drauf, vielleicht auch wegen des guten Wetters: Das Wetter sei so gut, da sei alles Schlechte vergeben und vergessen, meinte eine Verkäuferin :)
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: SusanW am 06.06.2013, 12:03 Uhr
Hallo Birgit,

da Pilcherpfade auch Christiepfade zu sein scheinen, steige ich doch auch gern noch mit zu. Der Anfang ist schon mal vielversprechend  8)

War da was besonderes los in Eton, oder müssen die Schüler immer so rumlaufen? Wenn ja, schließe ich mich Obelix an  :wink:
Und wenn man die Augen etwas unscharf stellt, sieht man auch gleich die Ähnlichkeit mit Carhenge  :lol: Nur ist dort das Gras nicht so grün...

Das Fischerdörfchen gefällt mir, von der Sorte darf es noch ein paar geben auf der Reise.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Flicka am 06.06.2013, 18:50 Uhr
Ein sehr schöner launiger Bericht!

In Stonehenge war ich auch mal kurz auf einem Ausflug ab London, aber die erhoffte Mystik hat mir da angesichts der Nähe zum modernen Straßenverkehr irgendwie auch gefehlt. Dinosaurierknochensuchen, das wäre allerdings was für mich. Und hinterher die staubige Kehle in "Beer" spülen...  :D
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 06.06.2013, 21:47 Uhr
Also, zu Eton kann ich nur sagen, dass die Schule wegen irgendeines Events nicht zu besichtigen war, vielleicht lag es daran. In anderen Städten hatte ich so etwas nicht gesehen, außer ansatzweise in Oxford am letzten Tag.

Und Fischerdörfchen gibt es noch bis zum Abwinken, da muss halt jeder seinen "Liebling" finden.

Ich denke, mit Stonehenge ist es ein bisschen wie mit den Niagara-Fällen. Irgendwie will jeder mal da gewesen sein, aber ein Ziel zum Wiederkehren ist es nicht unbedingt.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 06.06.2013, 21:58 Uhr
Sonntag, 19.5.: Ponys im Dartmoor, eine Malocherstadt und noch ein Fischerdorf

Ziemlich früh gings los. Auf meiner Frühstücksorder hatte ich 8 Uhr angegeben und war somit die Erste unten. Und so saß ich schon kurz vor 9 Uhr im Auto Richtung Dartmoor.

Dieses ließ sich eher langweilig an, sah man es von dem Fahrabenteuer wie aus einem Computerspiel ab: Gewinne die meisten Punkte, indem du schnell durch die nur etwa zwei Meter breiten und von Hecken und Mauern gesäumten Straßen kommst, bevor dir jemand begegnet. Das ist schließlich bei der immer noch ungewohnten Perspektive aus dem Auto Nervenkitzel pur!

Aus dem Auto auf engen Straßen:

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Der Osten des Dartmoor:

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Nach einigen Meilen jedoch wurde die Landschaft karg. Schilder warnten vor auf der Straße liegenden Schafen und als Autos am Straßenrand standen, wies dieses auf die frei lebenden Dartmoor Ponys hin, die offenbar allesamt mit ganz frischen Fohlen unterwegs waren. Etwas später stolperte tatsächlich auch etwas wackelig ein Lämmchen auf die Fahrbahn und man konnte nun auch mal weit gucken über die nun fast baumlose Landschaft.

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Ein Stopp noch beim Dartmoor Prison Museum, dem ältesten Knast Englands,

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dann ging es weiter zunächst bis Tavistock, wieder mal einem netten Örtchen, in dem ich eine halbe Stunde herumlief.

Übrigens: Wirklich jede Menge Rennradfahrer hier unterwegs! Scheint eine sehr beliebte Gegend dafür zu sein! Immer, wenn ich einen davon überholt hatte und ihn dann im Rückspiegel gesund und munter vor sich hinstrampeln sah, war ich froh, ihn auf den engen Straßen nicht in die Hecke abgedrängt zu haben.

Übrigens ist es in England noch schwieriger als in den USA als Tourist zu verhungern oder zu verdursten. Supermärkte im Stile von Tante-Emma-Läden finden sich an jeder Ecke und haben auch in winzigen Orten täglich bis 22 Uhr geöffnet und wie fast überall fand sich auch hier in Tavistock ein Café, in dem es für mich Pasty mit Pork and Apple gab. Diese ungewöhnliche Kombi musste ich doch mal probiert haben. Ich schlenderte also mit meinem Pasty kauend zum Auto zurück.

Die Fahrt nach Plymouth sollte nur noch eine halbe Stunde betragen, diese legte ich so ziemlich im Regen zurück. Auch in Plymouth regnete es noch eine Weile. Keine Ahnung, ob die Stadt mir deshalb so unattraktiv erschien oder ob sie wirklich hässlich war: Irgendwie eine Malocherstadt, so grau wie in meinem Englischbuch, die Bauweise irgendwie dem Sozialismus abgeschaut.

Immerhin bannte ich die Stelle, an der die Pilgrim fathers mit der Mayflower ablegten auf ein Bild. Ehrensache, wenn man schon die Stelle kennt, wo sie dann landete! Man beachte die beiden Flaggen des Startpunktes und des Endpunktes der beschwerlichen Reise:

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Außerdem gibt es hier ein Meerwasserschwimmbad aus den 50er Jahren, ganz in der Nähe eine unfotografiert gebliebene Statue von  Sir Francis Drake genau an der Stelle, an der er beim Bowling gestört wurde, als die spanische Armada hier aufkreuzte, einen Leuchtturm als Farbtupfer und eine Gin Destille. Und das war es auch fast schon. Natürlich ist die Gegend um den Hafen nett hergerichtet mit Souvenirläden und Kneipen, aber das ist hier ja fast überall so.

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Der Weg nach Looe zog sich dann, denn die Navi war der Meinung, dass ich mit der Fähre fahren sollte und stellte mich diesbezüglich vor vollendete Tatsachen, setzte mich süffisant grinsend mit dem Hinweis, in 700 Metern solle ich mich links halten, direkt vor dem Wasser ab. Na gut, hier auf der Fähre war man etwas großzügiger mit dem Platz als anderswo, sodass das Auto es unbeschadet überstand, aber die Warterei nervte, denn inzwischen war es wieder sonnig und ich wollte noch ein bisschen etwas von Looe sehen. Mit noch einem weiteren Umweg, einer allerdings vorbildlich ausgeschilderten Umleitung wegen einer Baustelle erreichte ich dann Looe.

Okay, für den kleinen Ort war 17.30 Uhr noch früh genug. Das "Old Bridge House" für 42 Pfund englischen Geldes pro Nacht war schnell gefunden, das Auto gut geparkt für relativ wenige Pfund Geld auf dem großen Parkplatz 150 Meter weiter.

Wieder wurden mir die Zettel für die Breakfastorder erklärt, das scheint wohl so üblich zu sein, es gibt hier außerdem eine gut ausgestattete Bar des Vertrauens und man hatte mir statt des gebuchten Einzelzimmers ein Zweibettzimmer gegeben, rang mir allerdings das Versprechen ab, das zweite Bett nicht zu benutzen und auch nichts draufzulegen, häääää? Ja, sowas gibt es! Sowieso ging es hier strenger zu: Frühstück von 8 bis 9 und Check Out um 10. Ich verkniff mir zu fragen, ob ich beim Betreten des Hauses die Schuhe ausziehen muss. Ich schätze, die Engländer machen das von sich aus schon.

Lustig. Seit einiger Zeit kämen so viele Deutsche, meint der Hausherr. Das liege an den Filmen nach den Romanen einer gewissen Rosamunde P., erklärte ich meinem Gastgeber, alle wollten nun die schöne Landschaft live sehen, in der diese spielten. Mehr könne ich dazu aber nicht sagen, denn (ich schwöre, es ist wahr), ich selbst habe noch keinen dieser Filme bisher ganz gesehen, obwohl ich mir das als Reisevorbereitung doch fest vorgenommen hatte!

Sightseeing bei Sonnenschein im Schnelldurchgang ist angesagt. Die von meinem heutigen Wirt empfohlene Laufstrecke entpuppt sich als supersteiler Waldweg, zumindest wird er das nach einigen Metern. Vielleicht habe ich den falschen Weg genommen? Ich mache kehrt und renne runter, irgendwann geht es auch in anderer Richtung wieder bergauf. Irgendwie wird alles sehr steil nach einer Weile, also mache ich rennend Sightseeing in der Altstadt, laufe nochmals den Weg zu beiden Seiten des Flusses relativ flach so lange es flach bleibt, habe irgendwann 12 km und angeblich 566 Höhenmeter hinter mich gebracht und mir mein Abendbrot und meine Pint Doombar Bier verdient.

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Noch ein reingeschmuggeltes Bild vom nächsten Tag:

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Das empfohlene Public House sorgt zuverlässig für beides. Nun sitze ich hier mit Chili con Carne,  wundere mich mal wieder, dass ich in England noch nie wirklich schlecht gegessen habe im Gegensatz zu den Mahlzeiten im angeblichen Schlemmerparadies Italien und beschließe, die letzte Runde nicht mehr abzuwarten, sondern mich auf den Weg zu machen, solange ich in meinem Zimmer das richtige Bett noch vom Verbotenen unterscheiden kann.

In England regnet es immer? Immer nicht, aber heute hat es insgesamt 1 bis 1,5 Stunden lang mal mehr und mal weniger stark geregnet, irgendwas zwischen Nieselregen und Kapuze-Aufsetz-Regen. Das ließ die Engländer fast unbeeindruckt. Sie liefen in Anzügen und ärmellosen Sommerkleidern durch Plymouth und saßen nett plaudernd mit ihrem Kaffee draußen.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: SusanW am 06.06.2013, 22:15 Uhr
Aha, jetzt gibts also Gin statt Whisky  :drink:  :wink:

Dartmoor und Prison das ist dann wohl doch mehr Christie statt Pilcher, oder? Und Sherlock Holmes hat hier ja wohl auch ermittelt...
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 06.06.2013, 22:18 Uhr
Gin statt Whisky? Auch eine Art der Unterscheidung zwischen den verschiedenen Regionen, hicks!

Also, Dartmoor Prison war schon ziemlich unheimlich...
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Anti am 06.06.2013, 22:30 Uhr
Das mit dem Gin ist mir auch gleich aufgefallen...  :D  Cheers to Queen Mom!
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 07.06.2013, 22:09 Uhr
MO, 20.5.: Ausblicke und Anblicke an der cornischen Küste

Puuuuuh, das zum Frühstück bestellte Omelett war so riesig und so fettig, dass ich es nur halb schaffte. Für morgen würde ich wieder Lachs mit Rührei bestellen, das es hier schließlich auch gab.

Gut gestärkt ging es auf den gut ausgeschilderten Coastpath Richtung Polperro, ein Schmugglernest, immer mit den Resten des Meeres (wegen Ebbe) links von mir, vor mir ein mal ebener und mal steil abfallender oder ansteigender Weg. Außer den üblichen Engländern mit ihren Hunden noch fast niemand unterwegs. Unterwegs ein kleiner Ort mit 2 Cafés, falls man den Blick bei einem Kaffee genießen will. Ich sach ja, in England verhungert oder verdurstet so schnell keiner.

und während in den USA überall Warnschilder aufgestellt wären, auf denen vor dem Verhungern und Verdursten, außerdem vor Sonnenbrand und Sonnenstich, vor dem Tod beim Sturz von den Klippen und nasser Kleidung sowie Gefahr des Ertrinkens bei einem unvorsichtigen Bad im Meer gewarnt würde, und während in Deutschland einfach überall wortlos als Mahnung und Warnung Zäune aufgebaut wären, wanderte man hier einfach munter vor sich hin, nur begleitet von Meeresrauschen, Möwengeschrei und ab und zu dem begeisterten Bellen eines Hundes, der im Meer baden oder dort nach den von Frauchen geworfenen Tennisbällen suchen durfte.

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Wie laut Reiseführer versprochen, kam ich nach gut 2 Stunden in Polperro an. Donnerwetter nochmal, dass das einmal ein prima Schmugglernest war, das glaube ich sofort. Eingekuschelt in eine Bucht, hohe Felsen drumherum. Sollte ich mal die Branche wechseln und Piratenfilme drehen wollen, DAS wäre mein Drehort!

Dieser Ort als Highlight und Ziel nach dem schönen Weg mit dem Blick auf das kristallklare Wasser war es echt wert, ihn zu Fuß anzustreben, zumal der Parkplatz wohl so weit außerhalb ist, dass es von Looe aus schon fast nur unwesentlich länger ist.

Sehr viel gab es außer der Kulisse hier nicht zu sehen. Man hätte noch das Schmugglermuseum besuchen können, statt dessen erstand ich ein T-Shirt und eine Jacke um dann zurück in Looe (beim Schlendern mit verdammt heißer Cornish Pasty mit Lamm und Minze) festzustellen, dass es das dort auch gegeben hätte, Na ja, macht nichts.

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Fast im Laufschritt ging es übrigens zurück nach Looe, schließlich hatte ich die Landschaft nun genug bewundert, so war der Weg in etwas mehr als 1,5 Stunden geschafft. Im Gegensatz zu meinem ziemlich einsamen Hinweg, hatte sich nun auch der Rest des Touristenstromes auf den Weg gemacht, Immer wieder begegneten mir Menschen oder ich überholte welche. Die einzigen mit korrekter Wanderausrüstung inklusive Walkingstöcken übrigens sprachen Deutsch...

Und alle Achtung: Unterwegs begegnete mir eine junge Frau in flottem Lauftempo auf dem teilweise steilen Weg mit Rucksack auf dem Rücken und hatte auch noch Puste genug mich freundlich zu grüßen. Bei dem Tempo brauchte sie für die 8 km sicher deutlich weniger als 1 Stunde.

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Nun brauchte Miss Ungeduld Kontrastprogramm in Form von Kultur. Also auf nach Lanhydrock, ein großzügiges Landhaus mit großzügigem Garten. Da heute Montag ist und ich nicht gut recherchiert hatte, war das Haus allerdings geschlossen, sodass ich der Entscheidung enthoben war, mir eine Führung anzutun, die ich zugegeben immer ein wenig öde und viiiieeeeel zu lang fand. Ich marschierte ein wenig über die grünen und gepflegten Wiesen, fotografierte das Haus von allen Seiten und war dann der Meinung, genug gesehen zu haben für  siebeneinhalb Pfund britischen Geldes...

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Ach ja, auf dem Weg fuhr ich durch Lostwithiel. Das sagte mir etwas, denn der Reiseführer war der Meinung, das sei sehenswert, alte Stadt, durch Zinn reich geworden usw. Die ehemals reiche Stadt konnte sich erlauben, die Parkplätze noch kostenfrei anzubieten, also hielt ich an und machte mich auf die Suche nach dem ehemaligen Reichtum, der auch sorgfältig ausgeschildert war. Aber irgendwie packte mich diese Stadt nicht, sodass ich schnell wieder unterwegs war.

Und nun? Eigentlich hatte ich mir für morgen wieder mal zu viel vorgenommen, also nahm ich nun ein Ziel vorweg, es war eh nicht sehr weit. Ich fuhr also in das nächste idyllische Fischerdorf, nach Mevagissey, das ich bisher auf Karten nie gefunden hatte, weil ich bis gestern der Meinung war, es heiße wohl Megavissey...

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Polperro war sowieso nicht zu schlagen, und insofern rang mir Mevagissey nur ein müdes Lächeln ab. Irgendwie ist es derselbe Effekt wie mit den immer ähnlichen weißen Dörfern in Andalusien, den immer gleichen Westernstädtchen in den USA und den immer gleichen Dorfgasthöfen in Thüringen.

Froh, dass ich nur eine Stunde Parken entlöhnt hatte, machte ich mich auf den Rückweg, auf in das Public House in Looe. Es gibt Nudeln mit Hähnchen und Knoblauchbrot und ein paar Salatblättern, heute tatsächlich mal nicht so gut. Zur Wahl hätte heute noch der hiesige Inder gestanden (ich sag's ja, was in Deutschland die Pizzerien,...), aber dort kann man so schlecht nebenbei tippen, sodass ich nun hier entdeckte, dass Gin-Tonic durchaus erschwinglich ist. Mal sehen, ob ich es heute bis zur letzten Runde aushalte...

In England regnet es immer? Zwar sah es den ganzen Tag danach aus, aber es regnete de facto keinen Tropfen. Nur bisschen frisch war es immer dann, wenn ich mich nicht bewegt habe.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Anti am 07.06.2013, 23:00 Uhr
Polperro sieht wirklich schnuckelig aus. Aber dass du überall Möglichkeiten gefunden hast, an Nahrung zu kommen, irritiert mich. Oder die Schotten essen alle zu Hause. Denn wir haben unterwegs manches mal Kohldampf geschoben, weil wir keinen Imbiss fanden - selbst wenn er ausgeschildert war.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 07.06.2013, 23:24 Uhr
Ich habe mich immer eher gewundert, wo man überall fündig wurde...
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: sarahbonita am 08.06.2013, 15:47 Uhr
Juhu, ich komm auch noch hinterher gehechelt. Ich gebe auch gleich zu, dass ich einige Rosamund Pilcher Filme gesehen habe, weil mich die Landschaft und diese Häuser so faszinieren. Kenn man eine Geschichte, kennt man eh alle ;)

Und ich habe für unseren Cornwall Urlaub im Herbst eine Unterkunft in Polperro ergattert mit Blick aufs Meer. Die Koffer werden wir wohl durchs Städtchen Rollen müssen ;)

Bin schon gepsannt, wie es weiter geht.

Liebe Grüsse
Sarah
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 08.06.2013, 18:07 Uhr
Mit Polperro hattest du sicher das richtige Händchen. Dank des Parkplatzes außerhalb finde ich den Ort sehr gemütlich, ihr werdet daher sicher auch sehr ruhig schlafen, nachdem ihr die Koffer durch das Dorf gezogen habt :D
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Flicka am 09.06.2013, 08:16 Uhr
Der Tag wäre auch nach meinem Geschmack gewesen und macht Lust auf den Bretagne-Urlaub, der mal wieder in 7 Wochen ansteht.  :D


Ich gebe auch gleich zu, dass ich einige Rosamund Pilcher Filme gesehen habe, weil mich die Landschaft und diese Häuser so faszinieren. Kenn man eine Geschichte, kennt man eh alle ;)


Ich muss zugeben, dass ich vor Jahren als Urlaubslektüre zwei oder drei Bücher gelesen habe, und wenn ich nicht völlig falsch liege, läuft die Handlung eigentlich immer folgendermaßen ab:

Unglückliche Frau lebt in London in einer unglücklichen Beziehung mit einem Karrieremenschen. Als sich das Unglück noch weiter vertieft (Seitensprung des Karrieremenschen?) flüchtet sie hinaus aufs Land und wird noch vor ihrer eigentlichen Ankunft eines feschen bodenständigen Naturburschens ansichtig. Nach einigen Irrungen und Wirrungen landet sie als glückliche Frau in einer glücklichen Beziehung mit dem Naturburschen. Ende.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 09.06.2013, 11:11 Uhr
Oh ja, die Naturburschen habe ich alle getroffen. Kann ich verstehen, dass unglckliche Frau aus London mit dem Schnösel nicht glücklich wurde und denn auf das Rustikalmodell umgestiegen ist ;)

Ach ja, und Bretagne hätte ich auch gerne mal. Dummerweise sind es von mir aus eben noch einmal etliche Stunden mehr als von dir aus dorthin. Du schaffst die Strecke mit dem Auto sicher an einem Tag, oder?
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 09.06.2013, 11:26 Uhr
DI, 21.5. Wind um die Nase...

Zum Frühstück ließ ich mir zur Vorsicht Ei mit Lachs statt eines Omeletts servieren. Sehr lecker! Noch ein bisschen Toast. Warum heute nicht mal mit Nutella? Merkwürdig klein die Nutellapäckchen. Ach, upps, ist doch kein Nutella. Komisch, ich wusste gar nicht, dass es Rübenkraut in England gibt. Aber gerne, auch das hatte ich schon ewig nicht gegessen... Begeistert biss ich in den Toast und konnte mich gerade noch beherrschen, den Bissen nicht in hohem Bogen über den schön gedeckten Tisch zu spucken. Was war das denn? Maggi? Aß ich etwa gerade einen Toast mit Maggi??? Buääääääähhh, brrrrrr spotz spei! "Oh, you tried the mermite." Diskret ließ die Wirtin das corpus delicti verschwinden. Immerhin hatte ich es insofern richtig gemacht, als das Zeug wohl tatsächlich auf Brot und nicht über's Rührei gehörte, aber DAS passiert mir definitiv NIE WIEDER!

In einer großzügigen Schleife über den Norden Cornwalls geht es heute ins eigentlich gar nicht so weit entfernte Falmouth. Eigentlich hätte ich an der Nordküste zwei Nächte noch bleiben wollen, aber zum einen ist alles relativ nah beieinander, zum anderen mahnten alle möglichen Reiseführer und Internetseiten, dass es dort in St. Ives, das ich eigentlich ins Auge gefasst hatte, völlig überlaufen sein soll. Und sowieso sei die Südküste lieblicher und milder...

So fuhr ich also in Richtung Padstow. Hier war es tatsächlich nicht ganz so idyllisch wie in den in Buchten gekuschelten Fischerdörfern an der Südküste, dafür war die Küste rauer, windiger, wilder. Vor Padstow lagen bei Ebbe große Sandbänke trocken und luden zum Spaziergang ein. Warum bin ich nicht hier geblieben? Zumal auch Shopping in einem günstigen Schuhgeschäft, bei Fat Face, Weird Fish, White Stuff und Seasalt Spaß macht, nicht zuletzt hat auch irgendein britischer Starkoch hier sein Restaurant, über das ich allerdings nicht gestolpert bin.

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Durch die Einkäufe in kleinen Dosen hier und da ergab sich übrigens spätestens heute ein gewohnter Anblick des Kofferraums bei "Birgit unterwegs"

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Ich weiß nicht, irgendwie klemmt es ein bisschen bei mir bei der Urlaubsplanung. Muss wohl irgendeine naive Vorstellung vom idealen Meer sein: Das muss ruhig und glatt und kristallklar sein. Erst wenn ich an einem wilden Meer stehe und es mir die Haare ins Gesicht weht, dann merke ich, dass ich klares ruhiges Meer langweilig finde, dass es zwar gut aussieht, aber nicht spürbar ist, dass ich eigentlich das andere Meer will, das nicht gefällig und verhalten plätschert, sondern sich ranschmeißt und daran erinnert, dass man Respekt vor dem Wasser haben sollte. Erinnert mich bitte daran, wenn ich wieder mal bei eine Urlaubsplanung der Meinung bin, dass die Küste A im Vergleich zu Küste B doch sicher schöner ist, weil ruhig und glasklar.

So konnte ich mich von den Bedruthan Steps zwischen Padstow und Newquay kaum losreißen. Der Wind wehte einen fast von der Klippe, an der wieder mal kein Schild stand, dass man doch runterstürzen könnte, die Wellen klatschten an Land und übertönten fast den Wind. Bunte Blumen an den Mauern und Hecken versüßten das Raue durch Farbkleckse.

Ich lief fast 1,5 Stunden hier herum, in jede Richtung ein Stück, und zu guter Letzt zeigten die Bedruthan Steps sich auch noch im bisher ersten sichtbaren Sonnenstrahl.

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Newquay hingegen finde ich hässlich. Zwar ist es wohl das lokale Surfermekka, aber ansonsten ein wenig malerischer und eher billig wirkender Ort. Spielhallen und alles, was mit Surfen zu tun hat, dominierten das Stadtbild in der Innenstadt.

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Aber merkwürdige britische Spiele spielte man hier - ist das Bowling?

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Lustig hier: Möwen gehen hier auf Essensjagd, indem sie unschuldigen deutschen Touristinnen das Pasty aus der Hand zu reißen versuchen. War ganz schön erschrocken über den Angriff eines weißen Etwas von rechts oben hinten... naughty!

Nun ging es in einem Rutsch durch nach Falmouth, eine etwas größere Stadt. Hier waren Anflüge von Bäderarchitektur zu erkennen und eine Bilderbuchburg ist zu besichtigen. Hier möcht ich Burgfräulein sein - obwohl: Zugig ist es hier schon sehr!

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Zunächst checkte ich aber im in der Nähe des Meeres gelegenen "The Lerryn" ein, wieder nett, sauber, fürsorglich, persönlich geführt, ein kleines aber feines und frisch renoviertes Zimmer war meins für die kommenden zwei Nächte.

Gefällt mir Falmouth? Ich weiß nicht genau. Cornwall ist keine Gegend aus einem Zeichentrickfilm, in der rosa Ponys singen und von lila und hellblauen Schmetterlingen geneckt werden, sondern eine Ecke von England, in der es gute und schlechte Phasen gibt und gab. Zumindest die Innenstadt hier gibt Anzeichen dafür, dass es derzeit hier nicht so gut läuft. Irgendwie hat vieles geschlossen, Obdachlose sind unterwegs, zum ersten Mal habe ich den Eindruck, dass man in England doch verhungern kann, wenn man kein Fastfood und keine Fish and Chips will oder wenn man keinen Job hat um selbiges zu zahlen.

Dass die Pubs auffordern sein Essen mitzubringen, finde ich irgendwie witzig, aber ich würde mich jetzt lieber in einen setzen und etwas Gutes bestellen als meine restlichen Kekse auszupacken. Aber ist nicht im Grunde das wahre Cornwall das, das sich nicht schminkt und zurecht macht für die begeistert aufjuchzenden Touris um dann vom Herbst bis Ostern im Winterschlaf zu versinken?

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Nun ja, so habe ich nun eine echte Stadt kennengelernt, die ist authentisch und nicht für die Touris rausgeputzt. Nur wundert mich irgendwie, dass der Reiseführer diese als kosmopolitische und quicklebendige junge und aufgeschlossene Studentenstadt bezeichnete. Aber wer weiß, vielleicht war ich zur falschen Zeit oder am falschen Ort unterwegs.

Ich entscheide mich spontan für das Falsche und esse schlecht (unverkennbar ein Fertiggericht mit der gleichen Knorr-Saucenmischung, die ich zu Hause auch manchmal verwende), immerhin günstig inklusive schlechter Vorsuppe und zwei Kugeln Vanilleeis zum Nachtisch als Early Bird Special beim Chinesen aus Mangel an Alternativen. Den üblichen Inder gibt es zwar, aber der scheint verwaist, obwohl mich ein paar indische Augen aus dem Hinterhof durch Zigarettenqualm hindurch anstarren, als ich die Speisekarte studiere. Offenbar der Koch des Etablissements. Nein danke!

Ich finde meinen Frieden mit Falmouth, als ich beim Verlassen der Lokalität erstaunt bemerkte, dass die den ganzen Tag dichte Bewölkung sich gelockert hat. Plötzlich ist das Meer blau, der Himmel auch, die Stimmung ist entspannt, die Häuser und die Menschen strahlen, es ist plötzlich nicht mehr 10 Grad kalt, sondern gefühlte 18 Grad warm.

Ich entschließe mich noch ein Stück den Coastpath zu gehen, schließlich ist es erst kurz nach 19 Uhr und es ist noch deutlich länger als 2 Stunden hell. Ich laufe los, immer der Nase nach, stoppe am Stadtstrand von Falmouth, laufe wieder mal an einem Golfplatz vorbei, habe die ganze Zeit atemberaubenden Blick nach links und komme nach einer Stunde in Maenporth an, gucke ein bisschen aufs Wasser, drehe um und bin gegen 21 Uhr wieder am Hotel.

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Hier sitze ich nun in der Lounge des Hotels, freue mich über das Vertrauen der Engländer in ihre Mitmenschen, denn auch hier gibt es eine Bar des Vertrauens in der "Lounge", in der ein lesbisches schwäbisches Pärchen die nächsten Reisetage plant. Mein Gruß wird nicht erwidert, also teile ich auch nicht mit, dass der Plan nach Plymouth weiter zu fahren, kein guter Plan ist. Überhaupt ist die eine der beiden nicht sympathisch, sie lässt sich bedienen und hat immer Recht, ist aber irgendwie wohl der kreative Part in der Beziehung und lässt sich für die Bastelarbeiten aus ausgeschnittenen Postkartenmotiven für das Reisetagebuch hemmungslos bewundern vom patenten Part der Beziehung, der inzwischen den nächsten Tag plant und offenbar auch Chauffeurin ist.

Morgen habe ich viel vor, Urlaubszeit fehlt mir wohl an allen Ecken und Enden, da heißt es früh aufzustehen. Bin gespannt, ob ich es schaffe und muss auch noch nachsehen, ab wann es denn hier Frühstück gibt. Einen Zettel im Zimmer gab es diesmal jedenfalls nicht.

In England regnet es immer? Auch wenn ich nach der Wolkendichte heute damit gerechnet hatte, dass jederzeit ein Guss den Tag und die Frisur versauen würde, geregnet hat es wieder mal keinen Tropfen.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Anti am 09.06.2013, 14:29 Uhr
In England regnet es immer? Das kann ich abändern in:

In Schottland regnet es immer? Ja, aber nie da wo ich war oder es gerade nicht gebrauchen konnte...
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Flicka am 09.06.2013, 17:48 Uhr

Ach ja, und Bretagne hätte ich auch gerne mal. Dummerweise sind es von mir aus eben noch einmal etliche Stunden mehr als von dir aus dorthin. Du schaffst die Strecke mit dem Auto sicher an einem Tag, oder?

Ist zwar ein langer Tag, aber ja, das klappt. Es gibt aber auch ganz nette Ziele links und rechts der Autobahn für eine Zwischenübernachtung. Wir hatten z.B. mal überlegt, auf Hin- oder Rückfahrt noch an die Loire zu fahren und in Chartres Zwischenstation zu machen.



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Wow! Herrliche Ausblicke!
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: paula2 am 10.06.2013, 10:54 Uhr
so jetzt bin ich endlich auch hinterhergereist  :D ich war eine Woche ohne WLAN  :(
das ist aber alles ziemlich urig, also mir gefällt das. Ich brauche nicht nur herausgeputzten Tourikitsch. Und Fish and Chips mag ich sehr, verhungern würde ich nicht. Dass man in Pubs sein Essen mitbringen darf finde ich nett, das ist dann wie in den bayerischen Biergärten (wobei man dort auch immer was zum Futtern kaufen kann falls man keinen Freßkorb mitschleppen will).
Die Wanderwege scheinen sehr gepflegt, das gefällt mir, man kann sich nicht verlaufen oder?
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: SusanW am 10.06.2013, 11:39 Uhr
Hach, die raue Küste mit den Blümchen finde ich schon mal sehr schön  :D Einiges sieht ja tatsächlich so aus, wie ich mir Cornwall so vorstelle.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 10.06.2013, 22:00 Uhr
Ja, tolle Anblicke, tolle Blümchen, aber auch der Touristenkitsch kommt nicht zu kurz.

Und, neeeeee, verlaufen kann man sich kaum. Nur bei Lyme Regis habe ich den Coast Path nicht immer sofort identifizieren können. Da war wegen Erdrutschen aber auch was gesperrt. Ansonsten immer dem Meeresrauschen nach und dann entscheiden: Willst du das Meer rechts oder links von dir haben :D
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 10.06.2013, 22:12 Uhr
MI, 22.5.: Sonne und Küste satt.

Ich hatte viel vor. die ganze große Runde durch den westlichen Zipfel Cornwalls stand an.

Zunächst ging es nach St. Ives, wie gesagt, dort hätte ich gerne übernachtet. Mich dafür zu entscheiden, wäre sowohl klug als auch angenehm gewesen. Zwar war es hier in dieser Ecke tatsächlich voll, aber es war alles noch im Rahmen, obwohl der große Parkplatz etwas außerhalb der Stadt schon fast voll war, als ich am späten Vormittag wieder fuhr.

St. Ives wird dafür gelobt, dass es hier ein ganz spezielles Licht gebe. Und tatsächlich war es sehr hell trotz des noch wolkigen Himmels. Gerne hätte ich den Ort abends erlebt, wenn Ruhe eingekehrt ist und die Touribusse weg sind. Als ob der Ort mich locken wollte noch ein bisschen zu bleiben, rissen die Wolken auf, als ich gerade wieder fahren wollte, ein letztes Sonnenfoto aus der Ferne war mir vergönnt.

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Superschön war dann der folgende Abschnitt von St. Ives in Richtung Land's End. Es ging durch fast baumlose Landschaft. Man konnte his dahin sehen, wo die Klippen begannen. Farmen, Kühe, alte Gemäuer prägen hier das Bild. Immer wieder hielt ich an um die Stille zu genießen und den Ausblick. Ja, es war tatsächlich still. Ob das allerdings im Juli auch noch so ist, wenn sich Wohnmobile, Busse und Mietwagen aneinander reihen, sei dahin gestellt.

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Muss man Land's End gesehen haben? Vielleicht. Die Bedruthan Steps waren schöner und wilder. Nur der Gedanke, dass man von hier aus nur sehr ausdauernd schwimmen muss um in die neue Welt zu kommen, war schon nett. Für eine viertel Stunde oder mehr mit Wind um die Nase und Sonne auf derselben reichte es allemal.

Ansonsten findet hier ein ziemlicher Rummel statt mit vielen Leuten, 4D-Film und Shops und dem teuersten Pasty ever, auf das ich spätestens dann leichten Herzens verzichtete, als ich an einer Tafel an der Wand zu lesen bekam, dass es sich um die ideale hochkalorische Nahrung für die Minenarbeiter früher gehandelt habe.

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Nun wollte ich das Minack Theatre sehen, eine Freilichtbühne direkt an der Klippe. Welch tolle Kulisse sich hier bot, konnte man schon bei der Anfahrt ahnen, aber zum wiederholten Male wurde mir zum Verhängnis, dass ich nicht genau genug hingesehen habe. Das Theater war heute nur bis Mittag zugänglich, weil am Nachmittag Veranstaltungen stattfanden. Pech gehabt und umgedreht.

Immerhin blieb so nun Zeit für Mousehole, einen winzigen Fischerort, den man gesehen haben sollte. Gnadenlos jagte mich die Navi durch eine Gasse, bei der links Blumenkübel standen und rechts eine niedrige Mauer war. Wenn das mal nicht so war, begegnete einem garantiert eine zerstreut wirkende Familie. Und irgendwann sah ich mich gleich drei Autos von vorne gegenüber, sodass ich über eine Kuppe zurücksetzen musste. Meiner Meinung nach müsste es eher Mousetrap heißen.

Puuuuh, dafür sorgte der Ort für Entspannung pur, das fanden außer mir noch eine Handvoll Menschen, die an die Mauer gelehnt im Sand sitzend oder mit Pinsel und Farbe die Kulisse festhaltend hier saßen und die Sonne genossen. Noch ein Eis und alles hat einmal ein Ende.

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Oh how lovely! Übrigens musste ich mich im Vokabular doch ein bisschen umgewöhnen: Während die Amis alles "great" oder "cool" finden oder bestenfalls "cute", wenn etwas beim besten Willen zu winzig oder zu niedlich ist und "great" absolut nicht zutreffend ist, fand man hier alles "lovely": Die Wahl des Essens seitens der Kellnerin, das Essen selbst seitens des Gastes, Ausblicke, Anblicke, Verhalten anderer, als ich beispielsweise angehalten habe um einen Radfahrer durchzulassen. Statt des in den USA allgegenwärtigen "scuuuuse me", ist man hier in einem fort und immerwährend "sorry".

Nun sollte es noch zum St. Michaels Mount gehen, Gegenstück zum Kloster Mont-Saint-Michel in Frankreich, nur kein Kloster, sondern weltlich, aber zumindest auf den ersten Blick nach den Bildern, die ich kenne, fast zum Verwechseln ähnlich. Der erste Anblick aus der Ferne erwirkt einen Wow-Effekt. Auch diese Insel ist bei Ebbe zu Fuß zu erreichen. Da aber Flut war, löhnte ich 2 Pfund britischen Geldes und ließ mich fahren. Übrigens: Auch der Rückweg kostet nur 2 Pfund Geld, man muss nicht warten, bis Ebbe ist und man den Weg benutzen kann.

Die Burg ist heute noch in Familienbesitz. Und so findet man neben uralten Ölschinken mit den Antlitzen der Ahnen hochmoderne Fotos der Jugend von heute in den Ausstellungsräumen, selbstverständlich sehr gediegene Jugend!

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Lizard wurde noch sehr empfohlen. Zwar war ich schon KO, aber das wollte ich mir nicht entgehen lassen, schließlich rügte der Reiseführer, dass dieses kleine Örtchen trotz seiner Schönheit vielen zu weit ab vom Schuss sei, obwohl man hier das finde, was man in Land's End vermisse, und als Weichei, dem eine halbe Stunde Fahrt zu weit ab vom Schuss ist, wollte ich nicht gelten. Und überhaupt, in Falmouth hätte ich auch wieder laufen müssen um in der sich mir eher abweisend präsentierenden Stadt etwas zu essen zu finden, sodass ich auf eine nette Kneipe in dem Ort mit Geheimtippcharakter hoffte.

Ich drehte vom Ortszentrum zunächst nach Westen, lief sozusagen mit der Kirche ums Dorf und genoss die tatsächlich sehr leere Küste der Landzunge mit tollen Ausblicken um dann von Osten wieder im Triumphmarsch in den Ort einzuziehen.

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Na bitte, wer sagt's denn, 19 Uhr, Abendbrotzeit und eine ganz nett wirkende Kneipe, eher ein Café als ein Restaurant, lag direkt vor meiner Nase. Zugegeben, Steak mit Salat ist in den USA sicher besser, aber es war ein netter Abschluss des Tages, dessen Nachwirkungen mir noch als Brennen der Sonne beim Schreiben dieses Berichtes in der Lounge des Hotels und einem Gin Tonic aus der Bar des Vertrauens im Gesicht stehen.

In England regnet es immer? Heute jedenfalls keinen einzigen Tropfen!
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: paula2 am 11.06.2013, 08:52 Uhr
hey das ist ja witzig: ein englischer Mont Saint Michel  :D in Frankreich sind sie am arbeiten, dasss es wieder eine Insel wird (vielleicht sind die Arbeiten jetzt auch schon fertig, ist schon ein paar Jahre her dass ich dort war).
Wenn ich nur wüßte dass es mit dem Wetter klappt würde ich wirklich auch gern nach England fahren. Und mit Wolken sieht ein Himmel eh interessanter aus als pur blauer Himmel. Die alten Gemäuer wie das in Lizard könnten genauso gut in Frankreich stehen. Gefällt mir super, kann so weitergehen  :daumen:
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 11.06.2013, 09:01 Uhr
Guten Morgen, Paula,

England ganz ohne Regen kann ich mir nur schwer vorstellen, und tatsächlich ist es wirklich so, dass er, wie mir schien, plötzlicher und heftiger kam als ich es sonst kannte.

Andererseits kam er nicht immer, wenn ich es erwartete, sondern blieb bei bedrohlichem Himmel oft genug trotzdem aus bzw. der Himmel riss auch manchmal unerwartet auf und bescherte mir eine oder mehrere Sonnenstunden, mit denen ich nicht gerechnet hatte.

Auf jeden Fall steht fest, dass ich auf dem Rückweg von Frankfurt nach Erfurt in den knapp 3 Stunden Autofahrt mehr Regen hatte als in den neun Tagen zuvor.

Mai und dann nochmals im September ist es wohl relativ stabil mit dem Wetter. Wenn man nicht baden, sondern etwas sehen will und wenn man nicht totgetreten werden will, dann sind das zudem auch die richtigen Monate. Daher hatte ich um Weihnachten herum relativ unbesorgt gebucht, als es galt ein Ziel zu finden, mit dem ich die lange Durststrecke bis zum nächsten großen Urlaub überbrücken kann.

Ich würde es an deiner Stelle wagen. Ansonsten bieten Die Pubs ja auch genügend überdachtes Vergnügen. Und die Engländer nehmen es echt cool, wenn es mal gießt.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: paula2 am 11.06.2013, 16:00 Uhr
nachdem September unser Lieblingsurlaubsmonat ist, ist das wirklich ein Argument. Oder vielleicht mal nur eine Woche im Mai zum "antesten" und dann im Herbst noch ein "richtiger" Urlaub  :D
mich reizt Schottland und England schon lange, bloß wie ich meinen Freund überreden kann weiß ich im Moment noch nicht. Da muss ich noch etwas Überzeugungsarbeit leisten  8)
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 11.06.2013, 17:14 Uhr
Na ja, Argument "Probewoche". Oder was auch geht, ist mit ein bisschen Zeit ein paar Tage London gekoppelt mit ein paar Tagen Cornwall.

Oder Argument. "Schöne Wanderwege"?
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Heike & Heimo am 11.06.2013, 19:14 Uhr
An den häufig auftretenden Regen kann ich mich noch gut erinnern, wenn unser Aufenthalt dort auch schon gute 15 Jahre her ist. Besonders gut kann ich mich noch daran erinnern, das der Regen beinahe waagrecht daherkam, was mich als Brillenträgerin besonders nervte.

Deine Tour brachte dich zu vielen Plätzen die auch wir damals besucht haben. Es ist sehr spannend mit dir mitzureisen und bei vielen Bildern zu sagen: "Schau mal, da waren wir ja auch." Ich glaube, ich werd mal meine alten Bilder durchsehen müssen...

lg, Heike
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 11.06.2013, 20:31 Uhr
Nach 15 Jahren ist es wirklich wieder mal Zeit alte Fotos anzusehen und zu überlegen, ob man nicht nochmal an das alte Ziel oder in die Nähe davon fahren will...
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 11.06.2013, 20:47 Uhr
Sorry, eigentlich wollte ich gerade weiter schreiben. Aber wie am Wochenende schon mal, will Picasa mir nicht alle Bilder anzeigen. Da muss ich nun wohl warten, bis das wieder möglich ist. :(
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: SusanW am 11.06.2013, 21:34 Uhr
Wieder schöne Bilder - wie ich mir Cornwall so vorgestellt habe  :D Nur Lands End fand ich jetzt weniger spannend, oder liegts nur an der Perspektive?
Da macht Lizard  offenbar wirklich mehr her.

Das Wetter sieht ja bisher ganz ordentlich aus, hoffentlich haben wir in Schottland auch so ein Glück.

Paula, ich konnte den Gatten auch nur zu "Schottland schnuppern" überreden mit dem Versprechen, dass es dann noch ins warme Spanien geht  8)
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 11.06.2013, 21:56 Uhr
In Land´s End war es ziemlich voll und auch nicht spektakulärer als auf der Lizard Halbinsel. Lizard fand ich schön wegen des strahlend weißen Leuchtturms, der abendlich friedlichen Stimmung und weil es insgesamt etwas abwechslungsreicher wirkte als Land´s Ende.

Ich kann aber nur nochmals sagen: Sofern man überhaupt eine Entscheidung treffen sollte, sollte man sich eben entscheiden, wie viel Zeit man an der raueren Nordküste verbringen will und wieviel Zeit an der ruhigeren Südküste und ob man lieber etwas größere Orte nimmt oder kleinere Orte mag.

Das Wetter hat sich wirklich fair verhalten. Sicher wäre da bestimmt noch mehr drin gewesen, aber ich konnte mich wirklich nicht beklagen, wie ich finde.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Saguaro am 12.06.2013, 09:10 Uhr
Hallo Birgit,

aus Zeitgründen kann ich deine Reise derzeit leider nicht begleiten und werde den RB irgendwann in Ruhe nachlesen, denn Rosamunde's Cornwall interessiert mich auf jeden Fall  :dance:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Heike & Heimo am 12.06.2013, 14:02 Uhr
Wieder schöne Bilder - wie ich mir Cornwall so vorgestellt habe  :D Nur Lands End fand ich jetzt weniger spannend, oder liegts nur an der Perspektive?
Da macht Lizard  offenbar wirklich mehr her.

Also ich habe Land´s End eigentlich in sehr guter Erinnerung, was vielleicht auch daran liegen kann, dass bei uns nicht all zuviel los war.Ich war wirklich begeistert von der schroffen Küste. Lizard haben wir damals leider nicht gesehen (ein Grund mehr, mal wieder hinzufahren  :D)

lg, Heike
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 13.06.2013, 20:35 Uhr
DO, 23.5. Der Wind pfeift

Hier sitze ich beim Frühstück. Um mich herum schallt es auf Deutsch. Eine kleine geführte Wandergruppe vom Alpenverein mit herzhafter Reiseleiterin ist hier auch einquartiert und erfährt gerade, wie der Wetterbericht für heute ist und wohin es heute geht. Nun ja, verlaufen kann man sich nicht unbedingt auf dem Coastpath, aber vielleicht hilft eine Reiseleitung die schönsten Stellen zu finden, man muss nicht selbst auf der falschen Seite fahren und vor allem, man kann one way wandern, schafft sozusagen die doppelte Strecke ohne einen Weg zwei Mal gehen zu müssen und wird am Ziel wieder abgeholt vom Bus. Wenn man ein Gruppentyp ist, vielleicht keine schlechte Lösung.

Ach ja, das Autofahren - nur einmal habe ich bisher vor der falschen Tür gestanden, der Blick in den Rückspiegel führte ab dem zweiten Tag nicht mehr zu Panik, wo der wohl geblieben ist, wenn ich nach rechts oben schaute und auf dem linken Fahrbahnrand bin ich schon lange nicht mehr gelandet. Selbst die Kreisverkehre können mir nichts mehr anhaben, selbst wenn es mal, was gar nicht so selten ist, zwei ineinander übergehende Kreisverkehre sind.

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Nur den "magic Roundabout" (http://www.swindonweb.com/index.asp?m=8&s=115&ss=289) in Swindon werde ich meiden wie der Teufel das Weihwasser. Um Himmels Willen, ich hasse doch Achterbahnen - und hier müsste man auch noch selbst steuern in der Achterbahn!

Nur vor ein paar Tagen schon war ich irgendwann müde und war dann beim Durchfahren durch einen etwas größeren Ort der Meinung, dass nun doch mal Schluss sein müsste mit dem Unfug, ab sofort könnten wir doch alle bitte wieder auf der richtigen Seite fahren.

Und nun geht es los, auf uns wartet ein weiterer lovely Day. Aber bisschen fix, wir haben viel vor, vor allem eine etwas lange und nervige Fahrstrecke vor uns.

Zuerst geht es nach Tintagel, der Burg des Artus. Man hat den Eindruck, dass alles, das rund um die Alpen lebt, sich ausgedacht hat, heute herzukommen. Also verlege ich mich zur Abwechslung auf "darf ich mal vorbei?" statt auf "sorry". Der Wind weht mich fast weg und das Wetter scheint mein Anliegen, dass es an der See bitte windig und rau zu sein hat, sehr ernst zu nehmen und setzte es mit Bravour um.

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Mutprobe: Stell dich direkt an die Klippe, lehne dich gegen den Wind und versuche den richtigen Moment zu erwischen, in dem du nicht umkippen darfst, wenn der Wind für eine Sekunde nachlässt. Sensationell: Ich ließ mich durchpusten und verließ Tintagel frisch gelüftet, jedoch nicht ohne noch das alte Post Office, ein verwunschen wirkendes Haus, und noch einiges weitere in Tintagel zu fotografieren.

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Sollte ich mir Clovelly antun? Das nächste Bilderbuchfischerdorf? Na klar, schließlich würde es ja wohl das Letzte sein auf dieser Reise und außerdem kam ich ohnehin direkt vorbei. Hier zahlt man einen recht happigen Eintritt für das Betreten des Dorfes. Nun gut, das gibt es in den USA auch, und immerhin musste man hier nicht auch noch eine Fotografierlizenz wie in Taos Pueblo erwerben.

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In diesem Ort durfte ich jede Menge Katzen kennenlernen, das Dorf ist autofrei, das Fahren wäre hier auch gar nicht möglich. So bewegen die Einwohner alles mit einer Art Schlitten durch den Ort. Das hier allerdings ist wohl eher ein Oldtimer.

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Hier hatte ich in einem eher spießig wirkenden Café auch meinen ersten Cream Tea - also, ehrlich gesagt, profan gesprochen ist es nur Tee und ein Brötchen mit Erdbeermarmelade, allerdings ein besonders süßes Brötchen, eher wie Kuchen und die dazu gehörige Cream ist ein Zwischending aus Butter und Sahne.

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Was nun? Nach Porlock im Exmoor, bereits in Somerset, wo ich eine Zwischenübernachtung gebucht hatte, waren es noch 1,5 Stunden Fahrt. Ich beschloss, die Straßen zu nehmen, die auf der Karte als landschaftlich reizvoll ausgezeichnet waren. Es ging quer durch das Exmoor, fast wähnte man sich irgendwo in Wyoming, wenn nur die wieder mal deutlich zu engen und teilweise sehr steilen Straßen (bis zu 25% Steigung, das hätte ich eigentlich lieber beim Gehalt) nicht wären!

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Und übrigens, auch die Baustellenbetreuung ähnlich wie in den USA, allerdings mit "Stop an Go" statt "Stop and Slow".

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Kurz vor Porlock noch ein Stopp am "Valley of Rocks". USA-Fans schlägt das Herz höher, sie denken an Wüste und bizarre rote Gesteinsformationen in atemberaubend weiter Wüste. Bizarre Gesteinsformationen gab es, aber diese an atemberaubender grüner Steilküste. In meinem Kopf spielten sich Phantasien ab, die aus einem Gruselfilm entsprungen sein könnten mit einem smarten Menschen, der die junge Unschuld vom Lande hierher lockt und dann sein wahres Gesicht zeigt und diese von den wirklich senkrecht abfallenden Klippen stößt, AAAAAAAARRRGGHHHH!

Und hier, sozusagen zwischen Himmel und Erde und dem weiten Blick, konnte ich sehen, wie sich eine Regenwolke näherte: Der graue Schleier über dem Meer kündigte den Niederschlag an, innerhalb eines etwa 60 bis 90 Sekunden dauernden Regen- und Hagelschauers wurde ich nass, nach wenigen Minuten sah ich in der Ferne ansatzweise einen Regenbogen und wenige Minuten später sah ich den Weg wieder in strahlendem Sonnenschein vor mir liegen.

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Meine hier gewählte Unterkunft in Porlock mitten im Exmoor und nur ein paar Meter von der Küste entfernt, erwies sich als Volltreffer. "The Gables" ist ein allerliebstes reitgedecktes Haus, das, was man sich unter englischer Moorkate so vorstellen mag, mit Blümchen und Holz und Landhausstil. Der hier zur Begrüßung angebotene Kaffee kam in einer geblümten Tasse mit einigen sehr sorgfältig ausgewählten leckeren Keksen dazu.

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Das hier empfohlene Public House "Top Ship" bot mir gerade sehr lecker gebratenes Lamm, junge Kartoffeln, einen leckeren Salat und dazu Zaziki und ohne Ende leckeres Exmoor Ale. Und ich bestellte auch noch Nachtisch und bekam frisch schmeckenden Apple and Berry Crumble mit Vanillesauce.

Noch ist es draußen hell, also gibt es noch einen Spaziergang durch den Ort ans Wasser und zurück. Durch Marschenland wate ich halbwegs bis zum Kiesstrand und genieße ein paar Minuten die Abendstimmung, wieder mal pustet es mich halbwegs weg.

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In England regnet es immer? Heute hielt das Wetter bei 8 bis 10 Grad alles für mich parat, auch Regen: Dieser dauerte insgesamt etwa 5 Minuten und war verteilt auf vier Schauer, von denen ich einen im Auto und einen im Hotel erlebte.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 13.06.2013, 20:44 Uhr
Und nun kommt gleich noch ein weiterer Tag, da es in den letzten beiden Tagen nicht geklappt hat und Picasa gerade wieder so nett ist alle Bilder anzuzeigen...
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 13.06.2013, 20:49 Uhr
FR, 24.5.: Es wird wieder städtischer

Herrlich geschlafen habe ich in meinem rosageblümten Mädchenzimmer in diesem wunderschönen Haus! Beim Frühstück schon wieder Deutsche am Nebentisch, dieses Mal eine sehr nette norddeutsche junge Familie, mit der ich mich ein bisschen unterhalten habe.

Eigentlich sollte es ja erst einmal nach Glastonbury gehen, aber irgendwie war ich es ein bisschen Leid, die Parkplatzsuche, das Orientieren in wieder einem anderen Ort, außerdem war es wieder mal kalt und windig.

Und so befahl ich der Navi unterwegs, mich gleich nach Bath zu bringen.

Das Einchecken im Hotel war zwar (weil erst später Vormittag) noch nicht möglich, aber ich bekam einen Parkausweis und machte mich gleich auf in die Stadt. Ich muss sagen, dass ich spätestens jetzt zum bekennenden Fan der kleinen Orte und Dörfer mit ihren Pubs und den drei Läden und einer alten Kirche wurde, mal abgesehen von London natürlich. Bath ist nett und erinnert mit den gelben Häusern ein bisschen an Potsdam, aber auch wenn die Stadt im Reiseführer über den grünen Klee gelobt wurde, war ich nach einigen Stunden hier durch inklusive Shopping.

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Einen guten Teil der Zeit verbrachte ich damit mich auf die Jagd nach Fish and Chips zu machen, dieses Experiment stand nämlich noch aus. Ich lief systematisch alle Straßen ab und fand jede Menge Pasties, Pizza und Pommes, aber nicht das Gesuchte. Schließlich flüchtete ich mich in ein Public House, wo es Battered Cod und Chips gab. Ich schüttete brav Essig drüber, aber irgendwie blieb es eben doch nur Fisch mit Pommes, und ich stellte fest, dass ich auch auf die englische Version davon nicht stehe.

Englische Gepflogenheiten: Schlange stehen an der Bushaltestelle:

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Na gut, 16 Uhr, nun sollte mein Zimmer wohl bezugsfertig sein. Klar. Mike, ein älterer Engländer, wie er im Buche steht, der auch Butler in einem Herrenhaus, in dem es spukt, sein könnte, begrüßte mich mit Namen, ich wurde in mein Zimmer geleitet, das auf dieser Reise am wenigsten Schönste, eine kleine etwas schräge Bude ganz oben mit Blick auf einen Mauervorsprung. Immerhin konnte man sehen, ob der Himmel blau oder grau war.

Ich brauchte ein bisschen Ruhe, ging nach 2 Stunden nochmals los, ins Trainingslager für zukünftige Indienreisende, zum Ernährungsworkshop und bestellte das schärfste Essen auf der Karte...

Es war kalt und immer noch windig, inzwischen aber freundlicher als den ganzen Tag über. Ich entdeckte einen netten Weg immer am Wasser lang, erst am Avon und dann an einem Kanal oder Bach oder Seitenarm mit jeder Menge Schleusen und Hausbooten. Sehr nett!

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Ziemlich früh beschloss ich aber, dass der Tag mir genug geboten hatte. Durchgefroren machte ich mich auf den Weg ins Hotel zurück und fragte die üblichen Verdächtigen meiner Internetseiten in der Lobby ab. Das WLAN reichte wie oft nicht bis ins Zimmer.

In England regnet es immer? Heute war diesbezüglich der unangenehmste Tag. Immer wieder war es, als ob eine Wolke eine Hand voll Regentropfen wie Konfetti über mir verstreute. Einige Male aber schüttete die Wolke ziemlich plötzlich, heftig und zum Glück jeweils nur kurz gleich einen ganzen Eimer Regenwasserkonfetti aus.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: SusanW am 13.06.2013, 21:47 Uhr
Wow, hätte jetzt nicht gedacht, dass es Tintagel wirklich gibt  :shock: War mir jetzt so nur aus dem Buch "Die Nebel von Avalon" bekannt und hätte das unter dichterische Freiheit eingeordnet.

Ansonsten wieder interessante Eindrücke  :daumen: auch wie schnell sich so Wetterwechsel vollziehen...

Der "magische Kreisel" sieht ja wirklich verwirrend aus, selbst wenn ich den in "richtiger" Richtung durchfahren dürfte  :roll:
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 13.06.2013, 22:07 Uhr
Ja du, Tintagel gibt es wirklich, war mir auch nicht so klar. Und ich stelle mir immer vor, wie nett die Orte wohl abends sind, wenn die Tagestouris wieder weg sind...

Du bist eine Leseratte, ja? Dann ist dir vielleicht auch das Jane Austen-Haus in Bath aufgefallen oder ist´s nicht deine Richtung?
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: paula2 am 14.06.2013, 08:46 Uhr
Wow, hätte jetzt nicht gedacht, dass es Tintagel wirklich gibt  :shock: War mir jetzt so nur aus dem Buch "Die Nebel von Avalon" bekannt und hätte das unter dichterische Freiheit eingeordnet.

 :lol: genau das gleiche habe ich heute Morgen beim Frühstück gedacht als ich den neuen Tag gelesen habe  :lol:

da sieht man wieder: Reisen bildet  :lesend: auch das Postoffice dort gefällt mir total gut. Überhaupt eine idyllische Gegend, ich mag so kleine Orte und der hier schaut schon irgendwie verwunschen aus, erinnert mich stark an Catweazle (kennt den noch jemand?)

Deine Fahrkünste bewundere ich Birgit! Und dann auch noch auf steilen Bergstrassen ohne Leitplanken, welch ein Graus  :shock: da steht schon mal fest dass ich da nicht allein hinfahren kann, diese Strecke müßte mein Freund fahren. Und wenn ich die enge Starsse in Bath sehe wird mir ganz schlecht, das sind Strassen wie in Andalusien, schrecklich. Allerdings hast du mich heute auf eine Idee gebracht: mit einem Hausboot schippern, das kenne ich bisher nur aus Frankreich und wird noch lange ein Traum bleiben weil mein Freund das viel zu laaaangweilig findet.

Am besten vom heutigen Tag gefällt mir das Bild der Warteschlange am Bus. Very british  :D
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 14.06.2013, 22:50 Uhr
Samstag, 25.5. Pulsierendes Stadtleben

Mit einem kleinen Schlenker über ein paar alte Steine machte ich mich nach dem wieder mal guten Frühstück auf nach Oxford. Übrigens fand Mike heute morgen, dass ich hervorragend aussähe und fragte, ob ich gut geschlafen hätte und berichtete mir, dass das Wetter heute besser werden würde als gestern.

Die Steine, die großzügig um Avebury herum liegen, sind zwar kein perfekter Kreis, nicht von weitem sichtbar und nicht so malerisch wie Stonehenge, aber dafür darf man ganz umsonst ganz nah ran und es ist nicht überlaufen.

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Noch eine Weile Fahrt bis Oxford. Unterwegs hielt ich an einer Art Raststätte, eher nach dem Konzept der Autohöfe in Deutschland an und stellte erstaunt fest, dass man in England zwar nirgends für die Toilettenbenutzung zahlen musste, auch hier nicht, dafür aber überall für das Parken um die Toilette zu besuchen, so auch hier. Da gleicht sich doch alles wieder aus!

In Oxford angekommen, musste ich erst einmal ein bisschen verzweifelt sein. Wirklich schwierig hier mit dem Parken. Ein Parkplatz hätte bis morgen früh locker 30 Pfund britischen Geldes gekostet, fast überall war das Parken nur Anwohnern erlaubt oder auf den stets besetzten Parkplätzen hätte es nur 30 Minuten Parken gegeben mit dem Hinweis, dass man dann aber 2 Stunden nicht wiederkommen darf. Glücklich auf einem großen und leeren Bahnhofsparkplatz nahe des Hotels angekommen, stellte ich dann fest, dass man hier nur mit Handy bezahlen konnte und sowieso nur mit Erwerb eine Fahrkarte, seufz!

Also wieder losgefahren, auf einem Parkplatz gab es eine Lücke, nichts wie rein, aber niemanden, der Geld wollte. Das konnte doch wohl auch kaum sein. Um mich herum einige andere Ratlose bis eine offenbar Hiesige erklärte, dass hier normalerweise Studenten 5 Pfund britischen Geldes wollten und man dafür stehen bleiben konnte solange man wollte. So ganz traute ich dem Braten zwar nicht, aber ich beschloss erstmal einzuchecken, vielleicht konnte man mein Problem ja im Hotel klären.

Dort beunruhigte man mich wieder mal, schickte mich auf einen 1,5 km entfernten Park and Ride Parkplatz. Dass man dort für 1,5 Pfund britischen Geldes parken könne, stimmte zwar nicht, aber mein Parkschein erlaubte mir Schwarz auf Weiß, dass ich bis morgen hier stehen bleiben durfte.

Nun aber nichts wie ab in die Stadt, schließlich habe ich in den immerhin schon zwei Stunden hier nichts als Parkplätze ausgiebig besichtigt. Ich traute mich und nahm den Bus, obwohl ich Busfahren hasse. Im Gegensatz zu Straßenbahnen weiß man bei denen ja nie, wo sie denn nun genau langfahren, während Straßenbahnen ja irgendwie nicht so einfach weg können.

Oxford finde ich wunderbar. Die Stadt bietet das, was ich mir von Falmouth erwartet hatte: Lebendig, kosmopolitisch, studentisch.

Hier gibt es mindestens so viele Fahrräder wie in Münster, wo möglicherweise auch noch eins meiner alten Studentenfahrräder vor sich hin rostet. Überall in der Stadt altehrwürdige Gebäude, unterschiedlichste Typen unterwegs, ein buntes und quirliges und dennoch altehrwürdiges Stadtbild bot sich mir.

Ich lief mit einigen Seitenabstechern die High Sreet abwärts. Zu allen Seiten die unzähligen Colleges, Kirchen, ein Covered Market, viel Grün, ein botanischer Garten...

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Buhaaaaa, gut, dass ich das hinter mir habe. Ich kann mich noch gut an das flaue Gefühl vor Prüfungen erinnern...

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Es schloss sich hier ein etwas alternatives Viertel an mit Second Hand Läden, Lokalen und Läden aus aller Herren Länder, ein Bücherflohmarkt vor einer Kirche, und selbst ein Obdachloser lag in einem Hauseingang in seinen Schlafsack gewickelt mit einem Buch in der Hand.

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Ich marschierte langsam wieder in Richtung Hotel, am Castle vorbei. Leute saßen in der Sonne bei einem Glas Wein oder einem Kaffee. Ein herrlicher Abschlusstag, der die nervige Parkplatzssuche glatt wieder vergessen ließ.

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Abends folgte nochmals Indientrainingslager, mit Abstand das Beste der drei indischen Restaurants, und ein nettes Public House im alternativen Viertel. Auf meinem Weg Absolventen im Smoking auf dem Fahrrad.

Die letzten 24 Stunden des Urlaubs waren angebrochen. Nun hoffe ich noch, dass ich morgen gut nach London Heathrow zurück komme, dass alles mit dem Auto klappt und ich dann spät auch gut wieder in Erfurt lande. Fußballfans mögen mir verzeihen. Ich habe schon wieder vergessen, wer heute hier gegen wen spielt, aber morgen würden wohl, wie mir schon versprochen wurde, eine Menge betrunkene Deutsche am Flughafen stehen. Die einen würden ihren Kummer bekämpfen, die anderen den Sieg feiern. Na dann mal prost!

In England regnet es immer? Strahlende Sonne, den ganzen Tag, von morgens bis abends! Regen? Unvorstellbar, was soll das sein?
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Anti am 14.06.2013, 22:59 Uhr
Oxford hätte mir auch gefallen. Wirklich hübsch und lebendig! Trotz alter Gemäuer. Halt viel Charme.  :herz:
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Flicka am 14.06.2013, 23:04 Uhr
Ich habe zufälligerweise ein nettes Buch über die Sagen rund um König Artus und die Tafelrunde, und der Autor dieses Buches wurde bei seinem Tintagel-Besuch offenbar gleich mal von einem merkwürdigen Menschen angeknufft, der testen wollte, ob der Autor aus der Anderwelt stammt. Vielleicht stammte das ganze Volk bei deinem Besuch auch von dort.  :?

Ein sehr schöner letzter "voller" Urlaubstag mit tollem Wetter. In Oxford war ich leider nur mal sehr kurz und merke jetzt, dass es da sehr viel zu entdecken gibt.

Von den letzten Tagen gefallen mir übrigens besonders die Bilder der stolzen Katzen, die vor ihren Anwesen posieren.  :D
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 15.06.2013, 00:00 Uhr
Oh ja, Oxford wirkte einfach absolut liebenswert und lebenswert, einfach auch durch die studentische Atmosphäre, die ich hier in Erfurt sehr vermisse. In Jena gibt es das schon eher, aber Oxford hat mich wirklich sehr, sehr an "damals in Münster" erinnert.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 16.06.2013, 18:51 Uhr
SO, 26.5.: Zaubererwelt und zurück

Nun folgt zum Abschluss noch etwas ganz Anderes. Schon vor einigen Monaten buchte ich eine Tour durch die Harry Potter Studios. Irgendetwas muss man ja machen mit einem Abreisetag. Und wenn ich mir nichts fest vornehme, dann gehöre ich zu denen, die schon zwei Stunden nach dem Aufstehen am Flughafen sind, auch wenn der Flug erst am Nachmittag geht.

Ich buchte also die früheste Eintrittszeit, 10 Uhr. Laut Website waren drei Stunden veranschlagt, aber da ich mich ja kenne, weiß ich schon jetzt, dass mir zwei Stunden reichen würden.

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Irgendwann kurz vor 9.30 Uhr darf ich die Jukebox in der ersten Reihe direkt vor dem Eingang parken, mein Ticket mit Angabe der Buchungsnummer aus einem Automaten ziehen und verbunden mit einem Foto des Schranks unter der Treppe mit dem Warten auf das Öffnen der Pforten beginnen.

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Kurz vor 10 Uhr dürfen wir alle in eine Art Vorraum gehen. Nach einem Kurzen Warm Up über 5 Minuten geht es in ein Kino, nach wenigen weiteren Minuten Einstimmung durch Harry, Hermine und Ron persönlich hebt sich die Leinwand und es geht weiter in die große Halle. Ab hier kann man eigentlich auf eigene Faust weiter gehen, aber es werden hier noch Erklärungen gegeben.

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Es schließt sich eine Ausstellung mit verschiedenen Bühnenbildern, Original-Kostümen und tierischen Darstellern an, also Eulen und so. Man kann sich auf einem Besen beim Quidditch ablichten lassen, was die ganzen kleinen Fans in den rot-goldenen Schals und Umhängen Griffindors auch eifrig nutzen.

Die Ausstellung ist gut gemacht. Einspieler zeigen Kommentare von Mitwirkenden und Machern und Original-Szenen, die in den verschiedenen Bühnenbildern aufgenommen wurden.

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In einem kleinen Freiluftbereich kann man Butterbier und ein Sandwich kaufen, den Bus zu allen Zielen und die hölzerne Brücke von Hogwarts bewundern, außerdem den Ligusterweg (Privetdrive) Nr. 4.

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Es geht weiter in den zweiten Teil der Ausstellung. Hier gibt es einen Einblick in die Maske, man kann den Hippogreif bewundern, es gibt verschiedene Bauten wie Gringott's, Ollivander's und ein Geschäft mit Quidditch-Ausstattung.

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So früh hatte man hier nicht mit mir gerechnet und wies mich darauf hin, dass dieser Teil der Ausstellung erst in 10 Minuten öffne, aber wenn ich in Eile sei, könne ich gerne durchgehen. Der Mitarbeiter, der mir seither folgte wie ein Schatten, sah aus, als ob er bei Harry Potter eher ein Totesser als ein Guter wäre, war aber sehr nett.

Er freute sich sichtlich, als ich mich von dem riesigen Modell von Hogwarts am Schluss beeindruckt zeigte. Auf Monitoren kann man sehen, wie es bei den Drehs benutzt wurde und durch green Screens und andere Tricks plötzlich wirklich aussah und in einer Winterlandschaft stand.

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Ganz verlässlich nach amerikanischem Vorbild geht es natürlich durch einen Shop nach draußen. Hier gibt es im Grunde den gleichen Merchandise-Kram wie auch in Universal in Orlando in der Harry-Potter-Welt, also Zauberstäbe, Eulen, Zaubererumhänge, Bohnen aller Geschmacksrichtungen usw. Und natürlich kann man sich noch stärken mit Sandwiches, Kaffee und Kuchen.

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Ich hatte befürchtet, dass es sehr voll sein würde. Aber da ich die erste Eintrittszeit ausgesucht hatte, war eben noch kein anderer da und auch kein anderer mehr, der vielleicht schon seit Stunden hier herumtrödelte. Aber auch der Parkplatz war gegen 12 Uhr mittags erst halb gefüllt, sodass ich schon den Eindruck hatte, dass es auch ansonsten recht entspannt zuging hier.

Fazit: An einem richtig verregneten Wochenende oder wenn ich mal krank bin oder so muss ich mir mal alle Filme der Reihe nach geben. Das ist sicher wieder etwas völlig Anderes. Und diese ganzen Spezialeffekte, die in dem Film vorgestellt wurden, wurden auch in dem Ride in den Islands of Adventure in Orlando verwendet. So schließt sich der Bogen wieder und für mich ist erst mal gut mit Harry Potter.

Nun kann ich ausnahmsweise mal kostenloses Parken genießen, und zwar auf der Autobahn zum Flughafen. Nun ja, die Zeit reicht locker, zur Not lasse ich die Karre stehen und gehe die paar Meter zu Fuß. Nach etwa einer Stunde statt der laut google Maps und Navi angekündigten halben Stunde gebe ich das Auto wieder bei Hertz ab.

Das Tanken darfst du nicht vergessen, das Tanken darfst du nicht vergessen, das mein Mantra auf dem Weg. Schließlich bin ich das aus den UsA von Alamo und National Cars nicht mehr gewohnt. Und was vergesse ich? Natürlich das Tanken! Kein Problem, das können wir nachberechnen. Als ich nach dem Einchecken auf meine Abrechnung sehe, bekomme ich einen Schreck. Hätte ich gewusst, dass ich nun 77 Pfund britischen Geldes für einen halben Tank zahlen würde, wäre ich glatt nochmals losgefahren zu einer Tankstelle. Aber nun ist es zu spät und nicht mehr zu ändern. Sonst war alles prima bei Hertz, das mit dem Tanken habe ich ja selbst verbockt.

Noch eine halbe Stunde in der Sonne sitzen, durch den Security Check, die letzten Pfund britischen Geldes unters Volk bringen für Enchiladas, Salat und eine Cola und dann steht auch schon das Gate auf den Monitoren angeschlagen. Das Boarding zieht sich, aber der Flug ist nur kurz. Nach einer Stunde und zehn Minuten sollten wir immer noch pünktlich landen.

In England regnet es immer? Heute war strahlender Sonnenschein, zumindest durfte ich das bis kurz nach 16 Uhr bis zum Abflug prüfen. In Frankfurt hingegen sollte mich kühles und nasses Wetter erwarten. Auf den 2,5 Stunden Rückfahrt regnete es zumindest mehr als in den 9 Tagen zuvor im gesamten Urlaub.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 16.06.2013, 19:28 Uhr
Rückblick:

Im Grunde sind 9 Tage zu kurz, wenn man alles sehen will. Schließlich ist es ungefähr so, als ob man die gesamte Küste von Deutschlands Nord- und Ostsee mal eben in 9 Tagen sehen wollte, und das vorwiegend auf Nebenstraßen.

Für einen Eindruck reicht es aber absolut, wobei man sich im Grunde nicht stressen muss und sich auch für eine Ecke entscheiden könnte. schließlich sind die Fischerdörfer überall malerisch, die Küste überall atemberaubend, die Moore im Grunde ähnlich.

Sollte ich mich entscheiden müssen, würde ich insbesondere bei relativ knapp bemessener Zeit wohl recht fix zum äußersten Ende Cornwalls durchfahren, nach St. Ives, würde dann noch als Stadt unbedingt Oxford und auch Eton / Windsor mir nicht entgehen lassen.

Die Reisezeit würde ich wieder genau so wählen. Zwar war es selten wirklich stabil sonnig, aber es hat, wie in der Wetter-Statistik ersichtlich, auch recht wenig geregnet, und vor allem finde ich den Gedanken grauslich, mich durch deutlich vollere Straßen und Orte wühlen zu müssen.

Die Unterkünfte waren alle klasse, allerdings waren die vier kleineren Unterkünfte in den kleineren Orten deutlich netter und individueller, dabei ebenso komfortabel wie die beiden Stadthotels in Bath und Oxford, haben aber nur einen Bruchteil davon gekostet.

WLAN gab es überall, aber leider nicht immer stabil und nicht immer bis ins Zimmer.

Essen und trinken kann man prima, und auch nicht allzu teuer. Public Houses sind einfach entspannt und entspannend. Und als Land mit Connections in alle Welt findet man eben auch die Küche aus aller Welt.

Ansonsten ist Großbritannien ein super gastfreundliches Land, in dem ich mich super gut aufgehoben gefühlt habe und immer absolut herzlich behandelt wurde.

Gerne immer wieder!
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Flicka am 16.06.2013, 19:39 Uhr
Schade, schon wieder daheim.  :(

Aber schön wars! Vielen Dank fürs Mitnehmen und dafür, dass du mal wieder einen Punkt auf meine Liste unerledigter Urlaubsziele gesetzt hast. Na ja, jetzt, wo ich in Australien das Linksfahren geübt habe, könnte ich mich ja auch mal mit einem Auto auf britische Straßen wagen. :D


Mit dem Programm am Urlaubstag hatte ich nicht gerechnet. Aber irgendwie passt es schon zu der Reise. Obwohl ich nicht der allergrößte Harry-Potter-Fan bin (obwohl: gelesen und geguckt habe ich alles ;-) ) hätte mir die Tour wahrscheinlich auch Spaß gemacht.

Aber jetzt muss ich mich doch mal als völlig unwissend outen: Gedreht wurde das ganze doch nicht dort, oder?
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Anti am 16.06.2013, 20:04 Uhr
Früher hatte ich immer gedacht die britischen Inseln müssen ja total doof sein. Dann fuhr ein Freund nach Irland und ich war schon interessierter. Dann war ich in Schottland - und total begeistert! Und offensichtlich hat auch England sehr schöne Gegenden. Und das mit der Freundlichkeit habe ich auch so empfunden. Ich bin mit Sicherheit nicht das letzte Mal auf den Inseln gewesen - das bestätigt auch dieser Reisebericht wieder. Vielen Dank dafür!

Liebe Grüße, Andrea
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 16.06.2013, 20:06 Uhr
Ich weiß wohl, irgendwie passt das nicht zusammen, aber für den Abreisetag hatte ich etwas gesucht nicht zu weit vom Airport entfernt. Ich gebe aber zu, dass ich mich selbst am Vortag gefragt habe, wie ich denn auf DIE Idee gekommen bin und überlegt habe, Harry Potter zugunsten eines netten Vormittagsspaziergangs durch Oxford und eines gemütlichen Frühstücks dort irgendwo sausen zu lassen :D

Und doch, die Filme sind dort gedreht worden. Wenn man durch die relativ kleinen Hallen geht, in denen ein Szenenbild sich an das andere reiht, kann man sich das kaum vorstellen, dass das wirklich Hogwarts gewesen sein soll.

http://www.wbstudiotour.co.uk/de/die-tour/-die-tour

http://de.wikipedia.org/wiki/Warner_Bros._Studios,_Leavesden

Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Inspired am 16.06.2013, 20:13 Uhr
Ja, Andrea, ich habe auch wieder mal gedacht, dass die Insel mich sicher wieder sehen wird. Ich war zuvor schon einige Male in London, halt so Städtetrips über ein verlängertes Wochenende und fand es jedes Mal super.

Das nächste Mal tauschen wir dann vielleicht ja: Du machst dich auf in den Süden der Insel und ich werde dann sicher weiter im Norden landen. Ein super Zufall, dass dein Reisebericht sich mit meinem so schön ergänzt!
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Anti am 16.06.2013, 20:31 Uhr
Meine Reise ist ja schon 4 Jahre her und den Reisebericht dazu habt ihr Easy Going zu verdanken. Der war interessiert in einem Schottlandbericht. Den hat er bekommen, ihr auch und ich durfte einen schönen Urlaub noch einmal erleben. So schön England auch ist, ich muss unbedingt auch noch mal in die Highlands. Und vielleicht auf die Hebriden... Aber wenn das abgehakt ist, dann auch mal England. Da ist es auch schön!
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: unterwegsontour am 17.06.2013, 08:35 Uhr

So, jetzt bin ich mal endlich hinterhergefahren (gaanz brav links) und muss sagen ... "How lovely!"   :grins:

vielen herzlichen Dank für diesen herrlichen Bericht von der britischen Insel!!    :dankeschoen:

Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: paula2 am 17.06.2013, 08:42 Uhr
ja mit dem Linksfahren äh -laufen hatte ich auch so meinen Probleme  :D bin immer auf die falsche Seite ausgewichen. Mein Respekt Birgit, dass du das gewagt hast. Am Land kann ich mir das noch halbwegs vorstellen, aber durch London mit dem Mietwagen? Never ever!

Der letzte Tag hat mir auch sehr gut gefallen, vor x Jahren war ich mal in den Bavaria Filmstudios, da durften die Besucher selber eine kleine Filmszene drehen, echt witzig! Ich bin jetzt auch nicht soo der Harry Potter Fan, aber eine hübsche Eule könnte ich mir daheim schon vorstellen  :roll:

irgendwann schaffe ich es auch mal nach England und Schottland...danke fürs Mitnehmen  :dankeschoen:
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: SusanW am 17.06.2013, 15:10 Uhr
Hallo Birgit,

nee, Jane Austenb haus ist mir erst beim Nachgucken aufgefallen  :roll: Ich lese tatsächlich recht viel, aber in letzter Zeit meist nur was, das viele als trivial ansehen würden. Immerhin,  nachdem es in einigen Filmen immer wieder erwähnt wurde, hab ich mir auch Jane Austens "Stolz und Voruteil" zugelegt, angefangen, aber noch nicht allzuviel gelesen  :pfeifen: Agatha Christie ist da eher mein Fall.

Der letzte Tag war auch nochmal interessant. Harry Potter hab ich zumindest gelesen und geguckt  8) Nur ein bisschen seltsam, dass die Figuren da oft so kopflos herumstehen.

Herzlichen Dank für den interessanten Reisebericht, es hat großen Spaß gemacht mitzufahren - auch links. In nicht mal zwei Wochen dürfen wir das auch üben :?
 :dankeschoen:
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: Flicka am 17.06.2013, 23:44 Uhr

Und doch, die Filme sind dort gedreht worden. Wenn man durch die relativ kleinen Hallen geht, in denen ein Szenenbild sich an das andere reiht, kann man sich das kaum vorstellen, dass das wirklich Hogwarts gewesen sein soll.


Das war beim Lesen auch irgendwie mein Gefühl, nämlich dass es alles viel zu dicht zusammen ist, als dass da tatsächlich auch gedreht werden konnte. Deshalb dachte ich, die Sets wären dort quasi zusammengetragen worden. Aber umso schöner, dass es tatsächlich die "Originalschauplätze" sind.
Titel: Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
Beitrag von: sarahbonita am 25.08.2013, 00:13 Uhr
Soooo, jetzt habe ich es endlich geschafft, den Rest deines Berichtes zu lesen.
Hach und jetzt freu ich mich noch mehr auf meine Reise, denn sie wird der deinen recht ähnlich sein.

Leider habe ich auch mit kleinen Rückschritten zu kämpfen gehabt, hat mir doch die Besitzerin der wunderschönen Unterkunft in Polperro aus gesundheitlichen Gründen das Zimmer wieder storniert. Da ich unbedingt ein Zimmer mit Meerblick wollte, bin ich in Downderry im Oak Bee gelandet.

Vielen lieben Dank für deinen Bericht. Ich werde sicherlich die eine oder andere Idee noch in meine Planung einbauen und freue mich ungemein. Hoffentlich spielt bei mir das Wetter genau so mit.

Liebe Grüsse
Sarah