Ostermontag 1.4.2013 Heute morgen hat der Wetterbericht leider Recht behalten, es ist stark bewölkt und auch etwas kühler. Nach dem Auschecken können wir unsere Koffer im Hotel lassen, es gibt einen abgesperrten Lagerraum dafür und man bekommt Nummern wie bei einer kommerziellen Gepäckaufbewahrung. Im Hotel ist der Service natürlich kostenlos. Eine gute Lösung denn am Bahnhof gibt es keine Schließfächer!
Das Wetter ist heute für eine Stadtbesichtigung nicht so geeignet außerdem haben wir die meisten Viertel schon gesehen und die Geschäfte sind geschlossen, Ostermontag ist auch in Frankreich Feiertag. In der alten Charité gibt es zwei Sonderausstellungen dazu ist dort eine Art Völkerkundemuseum untergebracht, das klang interessant und mir hat dieses Gebäude eh am besten von allen gefallen und wir sind gern noch mal hingegangen.
man sieht wie stark zerstört das Gebäude war und wie perfekt es restauriert wurde.
Diese rosa Schilder sollte man beachten wenn man während des Kulturjahres in Marseille ist. Überall wo so ein Schild steht wird gerade etwas fürs Publikum geboten, die grellen Schilder sind hunderte Meter weit zu sehen
Zunächst waren wir in der alten Kapelle, dort war die Ausstellung "Le trésor des Marseillais" über die Stadt Marseille in der Antike. Marseille war damals eine reiche griechische Stadt und jede Stadt die auf sich hielt hatte in Delphi einen eigenen Tresor - eine Art Tempel der für die Götter möglichst reich geschmückt war. Für uns war das sehr interessant, wir waren vor ein paar Jahren in Delphi und ich konnte mich noch an die Gebäude erinnern. Die Beschilderung war klasse: die Texte waren in französisch, englisch und ! griechisch
Danach haben die Fotoausstellung des Fotografen Josef Koudelka besichtigt, der in allen Ländern rund ums Mittelmeer die Überreste griechischer und römischer Kultur fotografierte. Da ist uns die Idee gekommen vielleicht auch mal durch die Türkei zu fahren.
Und danach waren wir dann noch in der ständigen kulturhistorischen Ausstellung der alten Völker Südamerikas, Afrikas und Ozeaniens. Die Ausstellungsräume sind in der obersten Etage des Gebäudehofes, dabei haben wir festgestellt, dass man auch ohne Eintrittskarte in die oberen Gänge gehen kann von wo aus man die Charité noch viel besser fotografieren kann als vom Hof aus:
die meisten Objekte stammen von privaten Sammlern, die sie dem Museum vermacht haben und viele waren aus ehemaligen französischen Provinzen wie französisch-Polynesien, französisch-Guyana etc.
Überwiegend waren es Masken und Puppen, in stockdunklen Räumen schwer zu fotografieren. Die Ausstellung ist außergewöhnlich, das Münchner Völkerkundemuseum hat so was nicht vorzuweisen. Ein paar Beispiele:
eine kleine ägyptische Sammlung gab es auch, neben den üblichen Sarkophagen die man in allen ägyptischen Museen sieht gab es hier etwas besonderes: Mumien von Tieren! Am schönsten erhalten war dieser mumifizierte Ibis:
nun war es schon 13 Uhr und wir haben uns ins Museumscafe gesetzt, gemütlich einen Kaffee getrunken und sind ins Hotel zurück gefahren und haben unsere Koffer geholt, wir mußten dann nur noch die 100 Meter durch den Bahnhof zum Flughafenshuttle und waren um 15 Uhr im Flughafen. Dort war nur sehr wenig los, was ein Glück war, denn die Gepäckförderanlage war ausgefallen jeder Koffer mußte von einem Angestellten transportiert werden, was für ein Aufwand!
Die Maschine kam zu spät aus München an, so dass wir statt um 17 Uhr erst eine halbe Stunde später abgeflogen sind, aber um 19 Uhr standen wir schon in München am Gepäckband und ja es hat funktioniert unsere Koffer waren dabei!
Fazit: Marseille ist eine Reise wert, wir waren positiv überrascht, die Stadt und das Wetter haben unsere Erwartungen übertroffen. Auch das Hotel war genau die richtige Wahl und empfehlen wir gerne weiter. Wir würden potenziellen Besuchern aber raten lieber noch ein Jahr zu warten bis die Bauarbeiten fertig sind. Wer nicht unbedingt eine spezielle Sonderausstellung während des Kulturjahres sehen will verpaßt ja nix, die historischen Gebäude stehen dann auch noch und die neuen Museen sind hoffentlich fertig. Derzeit ist auch das Naturkundemuseum wegen Umbau geschlossen, das wäre auch etwas für verregnete Tage.
Ostern haben wir irgendwie versäumt, Osterhasen wurden keine gesichtet, dafür haben wir den Frühling erlebt, das war uns auch wichtiger.
So und der nächste Reisebericht von mir kommt aus dem „richtigen“ Urlaubsland: USA
allerdings erst im September
au revoir et à bientôt
Paula