Scheint ja keiner den nächsten Tag vermißt zu haben, aber dafür geht es dann heute mit 2 Tagen weiter:
22.10.2008 – MittwochSur – Wahiba Sand Dessert Nomadic Adventure Camp
Um es vorweg zu nehmen, ab hier wurde der Urlaub gewaltig besser.
Klar, verfahren gab es immer noch, aber nun waren wir im Oman angekommen und endlich konnten wir die Landschaft genießen. Die Tage zuvor waren vergessen und uns machte der Urlaub nun Spaß.
Auf diesen Tag freuten wir uns schon lange. Ging es doch für eine Nacht in die Wüste Ramlat Al Wahiba. Doch zuerst stand wieder ein Wadi an, diesmal Wadi Bani Khalid. Dieses soll das schönste des Omans sein und wirklich, es war super schön. Ca. 30km von der Hauptstraße entfernt, kommt man nach einer kurzen Gravelroad an einem Parkplatz an.
Straße zum Wadi:
Von dort aus geht man ein kleines Stückchen in das Wadi hinein und wird mit Wasserpools, die von Steinen umrahmt sind, empfangen. Kleine Picknickplätze und Sonnenplätze liegen rund um die Pools und im Wasser tummelten sich einige Touristen.
lt. Reiseführer sollte man aber noch ein wenig Wadi aufwärts (rechte Seite) gehen, dort gab es kleinere Wasserpools mit hochaufrragenden Felsen drum herum und auch kleine Wasserfälle. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen.
Die Szenerie um uns herum einfach nur toll. Schwimmsachen hatten wir dabei und so waren wir ruck zuck umgezogen und kletterten ins Wasser. Hatte ich doch mit viel kälterem Wasser gerechnet, war das Wasser aber angenehm temperiert. Nur die kleinen Fische knabberten am Bein, wenn man stehen blieb – das kitzelte. Mit der kleinen Digi-Cam in meiner hocherhobenen rechten Hand (muß wohl richtig doof ausgesehen haben), schwammen wir durch eine Art Slotcanyon. Ach, war das schön…..
Später bin ich noch auf den Felsen herumgeklettert und hätte tausend Fotos machen können – ja, so haben wir uns die Wadis im Oman vorgestellt.
Nachdem wir getrocknet waren, bei über 35 Grad dauert das nicht lange, ging es zurück auf die Hauptstraße. Einen kurzen Abstecher zum Lehmfort von Al-Mintirib (lohnte sich nicht), ehe wir gegen 15.00h in Al Wasil an einer Kreuzung, uns mit dem Inhaber Raschid des Dessert Nomadic Adventure Camp treffen wollten.
Dieser Ort liegt mitten in der Einöde, hat vielleicht so 20 Häuser, einen verfallenen Stadtkern und eben diese Hauptstraße, an der man sich für die Wüstenfahrten trifft. Es trudelten noch 2 weitere Jeeps und ein PKW ein. Die beiden Münchner aus dem PKW wurden im Jeep des Führers mitgenommen, wir anderen durften mit unseren SUV´s selbst in die Wüste fahren (1 Pärchen aus Aachen und eines aus Köln). Aus den Reifen wurde etwas Luft abgelassen und schon konnte die sandige Fahrt beginnen.
Unser erster Stopp war an einem Beduinen Camp, wo man uns Kaffee, gewürzt mit Kardamon und Safran, und süße Feigen anbot. Die Zwillinge des Oberhauptes dieses Camps, erst 4 Jahre alt, sahen richtig süß aus. Sie posierten für unsere Kameras.
Anschließend durfte, wer Lust hatte, an einem ca. 30 min. Kamelritt teilnehmen. Klar habe ich es mitgemacht, Achim wollte sich auf die stinkigen Viecher nicht setzen – Männer sind nun mal Mimosen - …..
"Kamel" auf Kamel:
Ich glaube, es lacht mich aus:
Dann hieß es wieder ab in die Jeeps, es geht weiter ins Camp, wo wir übernachten werden. Die Fahrt war ins. ca. 20 km tief in die Wüste hinein. Ohne Führer hätten wir uns restlos verfahren.
Vorher haben wir noch einen anderen Gast aus dem Sand geschoben. Der einheimische Fahrer wollte seinen Fahrgästen zeigen, wie man Dünen fährt und schwupp, steckte er im Sand fest. Bis fast zur Tür reichte der Sand. Nachdem wir aber alle, fast alle – man muß ja Fotos machen - mitgeholfen haben, ihn aus dem Sand zu befreien, konnte er seinen Weg fortsetzen.
Dieses Wüstencamp ist sehr ursprünglich. Geschlafen wird in kleinen Hütten, die mit Palmwedeln gedeckt sind, ebenso die Wände. Darin stehen zwei Betten auf einem Teppich, der direkt auf dem Sand liegt. Ein kleines Regal rundet die Einrichtung ab.
Vor der Hütte stehen noch 2 kleine Stühle und ein Tischchen. Die Eingangtür macht man mit einem kleinen Haken zu. Klein, aber fein.
Elektrisches Licht gibt es nicht. Erleuchtet wird das Camp durch Petroleumlampen bzw. Teelichter – gut, wer eine Taschenlampe dabei hat.
Die Duschen sind recht groß, aber nur kaltes Wasser. Die Toiletten – seht selbst…..
Wer wollte, konnte ein wenig in den umliegenden Dünen entlang laufen oder sich auf Kissen im „Wohnzimmer“ bequem machen, sich unterhalten, Kaffee oder Wasser trinken und einfach nichts tun.
Unser "Wohnzimmer", rechts auf dem Bild ist Achim zu sehen:
Gegen 19.00h gab es Abendessen, welches in Form eines kleinen Buffets aufgebaut war. Lecker und absolut ausreichend. Danach konnte man entweder schon ins Bett gehen, oder noch auf den Kissen sitzen, sich unterhalten und dem Lagerfeuer zusehen. Mehrmals sagten wir, jetzt ein schönes kaltes Bier oder ein Weißwein – das Leben wäre so schön gewesen…..
Einen tollen Sonnenuntergang konnten wir leider nicht erleben, da es wolkig war. Der Himmel färbte sich zwar ein wenig rot, aber wir hatten mehr erhofft.
Gegen 22.30h haben Achim und ich uns Bett fertig gemacht, nicht ohne vorher noch vor unserer Hütte wieder einen kleinen Rotwein zu uns zu nehmen. Wir hatten extra Rotwein mitgenommen, da man diesen auch „warm“ trinken kann, denn ohne Kühlschrank bekommt man Weißwein ja nicht so richtig schmackhaft.
Für diese Nacht hatte ich extra einen dicken Fleece-Pullover mitgenommen, da man doch immer wieder hört, wie kalt es nachts in der Wüste werden kann. Pustekuchen, erst gegen 3.00h morgens habe ich mich unter die Bettdecke verkrochen, da es ein wenig KÜHL wurde – nichts mit kalt.
Dessert Nomadic Adventure Camp
191 Km