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Autor Thema: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland  (Gelesen 35221 mal)

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DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #45 am: 05.05.2015, 23:38 Uhr »
10.2.15 Ein zweifelhafter Fjord

Nachdem die Datumsverwirrung ja am Vortag gerade noch rechtzeitig beseitigt werden konnte, standen wir pünktlich am vereinbarten Treffpunkt in Te Anau. Wir mussten noch ein paar Minuten warten, weil ein paar, das aus Queenstown anreiste, umnterwegs in einen Schafstau geraten war ;)
Dann ging es mit dem Bus nach Manapouri zu den kleinen Hafen.  Dort war am Morgen ganz schön was los, da mehr oder weniger gleichzeitig mehrere Schiffe zu Touren auf dem See und zur Überfahrt über den See für die verschiedenen Doubtful Sound-Touren aufbrachen. Die Anreise zum Doubtful Sound ist gar nicht so einfach, da es keine Möglichkeit gibt, per Auto dorthin zu kommen. Man fährt erst mit dem Boot zum Westzipfel des Lake Manapouri, dort geht man von Bord und wird anschließend mit einem Bus ca. 20 km über den Wilmot Pass zum Doubtful Sound gefahren, wo man dann die eigentliche Kreuzfahrt beginnt. Die Straße über den Wilmot Pass gibt es nur deshalb, weil hier in den 70ern ein Wasserkraftwerk gebaut wurde, dass die 230 m Höhenunterschied zwischen Lake Manapouri und dem Doubtful Sound ausnutzt um 800 MW Energie für das Aluminium-Werk in Bluff bereit zu stellen. Für den bau war es einfacher, Material, Teile und Arbeiter übers Meer herzubringen und über die extra dafür erbaute Passstraße zu fahren als vom Landesinneren über den Lake Manapuri dorthin zu gelangen. Nach der Fertigstellung des Kraftwerks wurde dann bald die Straße für den Tourismus genutzt.
Hier liegt auch die Geburtsstelle der neuseeländischen Umweltschutzbewegung. Ursprünglich hatte man vorgehabt, den Wasserspiegel des Lake Manapouri um 30 m zu erhöhen und ihn dadurch mit dem Lake Te Anau zu verbinden. Dagegen bildete sich eine der ersten großen Umweltschutzkampagnen, die 'Save Manapouri Campaign', die letztlich dieses Vorhaben erfolgreich verhindern konnte.

Schon die Fahrt über den Lake Manapuri in einem großen Schnellboot war sehr eindrucksvoll.









Nach einer knappen Stunde erreichten wir den kleinen Hafen am Westzipfel des Sees. Über diese Berge mussten wir noch hinüber, um zum Fjord zu kommen.



Wir wurden von unserem Kapitän eingesammelt und mit dem Kleinbus über den Pass gefahren. Auch diese Busse werden per Schiff hier her gebracht und fahren nur zwischen den beiden Häfen hin und her. Es gibt im Doubtful Sound drei kleine Companies, die mit Schiffen für 8-12 Passagiere "Overnight-Cruises" anbieten und eine große Gesellschaft, die auf 'gefakten' Dreimastern Tagestouren und Kreuzfahrten über Nach durchführt. Klingt viel aber auf den Fjord haben wir nur selten ein anderes Schiff gesehen.

Die Passhöhe


Der erste Blick auf den Doubtful Sound von oben.



Unten haben wir uns noch einen der beiden Tunnel angeschaut, durch den das Wasser vom See zu den Turbinen und dann zum Fjord herunter geleitet wird.



Dann ging es auf die 'Southern Secret', wo wir schon von einem bescheidenen Lunch erwartet wurden.



Noch ein paar Eindrücke vom Boot





Die Lobster (eigentlich sind es eher Langusten) waren sehr lecker!
Anschließend habe wir unser Gepäck in den Kabinen unter Deck verstaut. Es gibt 5 recht enge aber ausreichende Kabinen für 10 Passagiere.
Bei schönstem Wetter sind wir derweil in gemütlichem Tempo in den Fjord hinaus geschippert. Zuerst sind wir nach links in den Hall Arm abgebogen.





Dort wartete schon wie bestellt eine Gruppe Delphine auf uns.



Wer näher an die Tierchen heran wollte, konnte versuchen, sich mit dem Kajak heran zu pirschen.





Eine andere Gruppe Kanuten hatte eher die faule Variante gewählt ;)



Dann ging es wieder zurück in den Hauptfjord und weiter Richtung offenes Meer.



Während der Kapitän seinem unglaublich stressigen Job nachging



durften die Gäste etwas entspannen.



Langsam zog die wunderbare Fjordlandschaft an uns vorbei.





Wie man den Bildern deutlich ansehen kann, befinden wir uns hier in der regenreichsten Ecke Neuseelands. Statistisch regnet es hier jeden 2. Tag und die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 7 m! (zum Vergleich: Hamburg bringt es auf ca. 75 cm) Aber was interessiert mich Statistik? ;)
Gelegentlich beobachteten uns ein paar Einheimische.



Dann war es Zeit für ein bisschen Action. Zuerst wurden ein paar Hummerfallen eingeholt. Die Gäste von morgen wollen ja auch ein paar Leckerchen.







So richtig erfolgreich waren wir dabei noch nicht. Also ging es jetzt zum angeln. Erstens für frische Köder für die Hummerfallen und natürlich auch in der Hoffnung, was leckeres fürs Abendessen zu erwischen.


Großer Mann mit kleinem Fisch ;)
Fürs Abendessen wollte nichts geeignetes Anbeißen aber Spaß gemacht hat es trotzdem und die Hummerfallen konnten neu bestückt werden.

Während sich drinnen leckere Dinge ankündigten



sank draußen die Sonne langsam tiefer.





Der Sonnenuntergang war durchaus nett anzuschauen.





Nach dem leckeren Abendessen (Wahlweise Lamm oder Hühnchen und noch ein paar übrig gebliebene Langusten - lecker!) saßen wir noch ein bei einem Gläschen Wein oder zwei (den musste man selber mitbringen) mit den anderen Gästen zusammen bevor es recht früh in die Heia ging. Ich wollte ja schließlich spätestens um 5:00h wieder an Deck sein, um den hoffentlich wolkenlosen Sternenhimmel zu bewundern.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #46 am: 07.05.2015, 17:00 Uhr »
11.2.15 Doubtful Sound & Milford Sound

Um 5:00h piepte mein Handy los und 10 Minuten später war ich auch schon auf Deck. Zu meiner Freude stand schon eine Thermoskanne Kaffee bereit, so dass ich nicht auf das dringend benötigte Koffein zum wach werden verzichten musste. Der Himmel war tatsächlich sternenklar und absolut faszinierend. Leider ist es nicht so einfach, von einem Schiff aus den Sternenhimmel zu knipsen, auch wen es vor Anker liegt, weil es halt trotz Windstille ein bisschen schwankt. Mit ein bisschen kürzeren Belichtungszeiten und höheren Isos ging es immerhin so weit, dass man einen Eindruck bekommt..





Anfangs war ich ganz alleine auf Deck, nach und nach kamen aber mehr Sternengucker dazu. So ganz langsam wurde es jetzt heller, wobei nach wie vor nur der Mond etwas Licht gab.









Nachdem ich den zweiten Kaffee auf hatte, zeigt sich langsam ein zarter Hauch von Morgenröte am Himmel.





Zwischenzeitlich war der Kapitän fleißig gewesen und hatte die Hummerfallen hoch geholt. Diesmal waren sie deutlich besser gefüllt. Kein Wunder, bei den mit Liebe geangelten Ködern ;)



Dann wurde der Anker gelichtet und wir ritten nicht wie Lucky Luke in den Sonnenuntergang sondern fuhren ganz langsam in den Sonnenaufgang.



So richtig hell wurde es aber noch lange nicht, weil die Sonne sich noch eine ganze Weile hinter tiefhängenden Nebelschwaden versteckte. Sah toll aus.






Das ist übrigens der gefakete Großsegler von der anderen Cruise-Line. Gefaked deshalb, weil es ein Plattbodenschiff ist und die Segel nur Deko sind.





Die anderen saßen schon fast alle beim Frühstück aber ich konnte mich einfach nicht losreißen, vor allem weil die Sonne jetzt doch den Kampf gegen den Nebel gewann.











Dann war es auch für mich Zeit fürs Frühstück ;) Als wir langsam wieder Richtung Hafen zurück kamen, hatte sich die Sonne vollends durchgesetzt.



Zumindest einer der vielen Wasserfälle wollte doch auch aufs Bild.



Dann ging es im Bus wieder über den Pass.



Und mit dem Boot über den Lake Manapouri.



Am Hafen wurden wir abgeholt und wieder in Te Anau abgesetzt. Nachdem wir unser Auto und Gepäck abgeholt hatten, sind wir versuchsweise zum nächsten Hotel gefahren (ein sehr nettes kleines B&B und hatten Glück, dass wir schon einchecken konnten. Nach einem kurzen Päuschen haben wir uns noch mal auf den Weg gemacht, um die Highlights entlang der Straße zum Milford Sound in Augenschein zu nehmen.



Mirror Lakes







Bis zur Einfahrt in den Homer Tunnel sind wir gekommen. Dort sind wir ein Stückchen Richtung Homer Tunnel Icefield hoch gelaufen, eigentlich in der Hauptsache, um Keas zu sehen, die man hier angeblich fast immer findet. Es waren aber leider keine da.



Auf dem Rückweg haben wir noch einen Blick ins wunderschöne Gertrude Valley geworfen.



Danach kam noch der eine oder andere Viewpoint aber der Hunger trieb uns jetzt zurück nach Te Anau.







Ein leckeres Steak wrtete in "Downtown" Te Anau und da das B&B in zu Fuß erreichbarer Nähe war auch leckeres kühles Ale dazu. Dann habe ich online noch 2 Plätze auf dem ersten Boot am nächsten Morgen auf dem Milford Sound gebucht, bevor es recht früh ins Bett ging. Das waren zwei wunderschöne Tage, vielleicht bis hierhin die schönsten dieser Reise.
Gruß
Dirk

Antje

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #47 am: 07.05.2015, 20:21 Uhr »
Schmacht - das sind die Momente, die Neuseeland so magisch machen.

lonewolf81

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #48 am: 08.05.2015, 09:59 Uhr »
Freut mich, dass ihr auf dem Doubtful Sound auch so wahnsinig gutes Wetter hattet wie wir. Die Fahrt auf dem kleinen Schiff ist in der Tat ein Traum.

Man könnte noch anmerken, dass es auf dem großen "fake-schiff" deutlich unpersönlicher zugeht. Es gibt zwar morgens und abends großes Buffet, aber dafür sind da bis zu 60 Leute dabei und die Fahrt ist teilweise auch kürzer. Da das Schiff größer und schneller ist, wird zur Overnight Cruise erst am Nachmittag gestattet, auf der "Southern Secret" hat man deutlich mehr Zeit auf dem Wasser.

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #49 am: 08.05.2015, 11:30 Uhr »
Schmacht - das sind die Momente, die Neuseeland so magisch machen.


Stimmt!

Da das Schiff größer und schneller ist, wird zur Overnight Cruise erst am Nachmittag gestattet, auf der "Southern Secret" hat man deutlich mehr Zeit auf dem Wasser.

Das war neben der geringeren Passagierzahl das Hauptargument für diese Cruise. Und die Entscheidung war auf jeden Fall richtig. Es war toll!
Gruß
Dirk

ludowigo74

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Re:
« Antwort #50 am: 08.05.2015, 12:06 Uhr »
Ist ja traumhaft schön.  Da muss ich dann wohl auch mal los.  Allerdings werde ich wohl erstmal sparen müssen.....
Grüsse, Lutz

MisterB

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #51 am: 08.05.2015, 15:59 Uhr »
Hi.
Da gibt's doch noch Platzhirsch "Realjourneys" glaube ich. Ich meine die wären (zumindest damals) auch mit dicken Pötten durch den Doubtful gedampft.
Unsere Tour damals mit Fjordland Cruises war auch recht überschaubar. Ich meine wir wären insgesamt 6 (?) Leute gewesen. Plus einen Skipper und eine gute Fee für all den Rest.

Obwohl man an dem Tag ja eigentlich nix gemacht hat, dafür wars nicht langweilig.

Gruß
Bernd
Meine kleine Reiseseite mit meinen Reiseberichten
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lonewolf81

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #52 am: 08.05.2015, 16:15 Uhr »
Realjourneys ist der Platzhirsch mit dem "Fake-Schiff".

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #53 am: 10.05.2015, 18:56 Uhr »
Neuseeland legt jetzt mal ein Päuschen ein, weil ich mich für ein paar Tage nach New York verabschiede. ;)
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #54 am: 26.05.2015, 23:14 Uhr »
New York beendet, Pause beendet.
Weiter geht es mit NZL!


12.2.15 Milford Sound

Da ich wie geschrieben die erste Bootstour um 9:00h nehmen wollte, mussten wir fürh raus. Es sind ja doch ca- 120 km kurvenreiche Landstraße bis zum Milford Sound mit der zusätzlichen Verzögerung durch den Tunnel. Wir waren auch zeitig unterwegs und kamen die ersten km gut voran. Dann hatte ich (natürlich genau als der kurvige Teil anfing)) eine Kolonne aus mehreren Reisebussen und einigen PKW dahinter vor mir. Die schlichen um die Kurven und keiner der PKW machte Anstalten mal zu überholen. Also habe ich angefangen das Feld von hinten aufzurollen. Irgendwann hatte ich es geschafft, war an der Kolonne vorbei und konnte wieder fröhlich Gas geben. Aber nur kurz, dann wiederholte sich das Spielchen. Ich habe nicht mitgezählt aber ich schätze mal, dass es auf den 120 km insgesamt sicher 50 oder 60 Überholvorgänge waren. Schließlich schien ich die morgendliche Karawane aus Reisebusen Richtung Milford Sound hinter mir gelassen zu haben und konnte normal weiter fahren. Auch am Tunnel gab es keine größeren Verzögerungen. Für ein paar Fotos der Wolken, die über dem Pass hingen, hat es aber gereicht.





Am Milford Sound angekommen, gingen wir zügig zum Ticketschalter, holten unsere Karten ab, gingen weiter zum Kai und aufs Schiff. Hinter uns wurde die Gangway eingefahren und noch bevor wir überhaupt auf dem Oberdeck angekommen waren, legte das Schiffchen auch schon ab. Es war also kein Überholvorgang zu viel ;)

Timing ist alles! :D

Dank der frühen Zeit war das Schiffchen allenfalls zu einem Drittel belegt und jeder hatte den Platz den er wollte auf dem Oberdeck. Vorbei ging es am eindrucksvollen Mitre Peak hinaus in den Fjord.





Das Wetter wurde immer besser und der Himmel riss auf.



Gut gefallen hat mir wieder die dichte Vegetation des Regenwaldes, die bis zur Wasseroberfläche hinunter reicht.





Der Milford Sound ist deutlich kleiner als der Doubtfull Sound und so hatten wir schon nach einer knappen Stunde den Ausgang des Fjords zum offenen Meer erreicht. Hier drehten wir um und machten uns auf die Rücktour.





Der Fjord lag jetzt im leichten Gegenlicht, was die einzelnen Felsen sehr schön kulissenartig hervortreten ließ.





Mehr oder weniger "alle paar Meter" gab es kleinere und größere Wasserfälle, die die steilen Felsen herunter stürzten.



Ein bisschen Wildlife konnten wir vom Schiff aus auch noch beobachten.



Ein wenig später konnten wir zunächst bei anderen Schiffen beobachten, wie sie so nah an die nächsten Fälle heranfuhren, dass der Bug fast im Wasserfall verschwand.



Da dachte ich noch, dass das wohl nur mit kleineren Schiffen möglich ist. Unser Kapitän war anderer Meinung und steuerte auch unseren großen Pott bis auf wenige Meter an die Fälle heran.





Wir waren nah genug dran für eine gepflegte Gischt-Dusche auf dem Oberdeck ;)
Danach ging es ganz gemächlich zurück zum Hafen.







Am Ende (oder am Anfacg?) des Fjords gab es noch mal große Wasserfälle zu bewundern.





Außerdem konnte man die Starts und Landungen der Ausflugsflieger bewundern. Sah lustig aus, wie sie vom Regenwald verschluckt wurden.



Nach gut 2 Stunden war der Spaß auch schon wieder vorbei. Jetzt warteten schon deutlich mehr Passagiere am Kai, obwohl es auch nicht so aussah, als ob es auf der nächsten Tour eng werden würde. Bei der Ausfahrt aus dem Hafengbiet musste ich für diese schöne Spiegelung noch einen illegalen Stop einlegen.



Jetzt wollten wir es etwas ruhiger angehen lassen und uns noch einige Highlights entlang der Zufahrt zum Milford Sound anschauen. Erster Stop was 'The Chasm', einige Stromschnellen, die ich ehrlich gesagt nicht so eindrucksvoll fand.





So hatte ich Zeit genug, mich auf dem Weg mit der Vegetation zu beschäftigen.



Deutlich eindrucksvoller als die Stromschnellen fand ich auf dem Parkplatz das Mahnmal gegen zu schnelles fahren. So sieht es aus, wenn man einmal zu oft versucht, zu überholen.



Zurück durch den Tunnel gab es auch diesmal keine Keas zu sehen. Um es vorweg zu nehmen: Ich habe während der ganzen Reise keinen einzigen gesehen. Der Blick ins Gertud Valley hatte uns am Vortag so gut gefallen, dass wir dort eine Wanderung ins Tal hinain gemacht haben.









Einfach eine wunderschöne Landschaft!

Unterwegs gab es noch einige Stromschnellen und einen Wasserfall direkt am Straßenrand zu bewundern.





Bevor wir uns endgültig auf den Weg nach Queenstown gemacht haben sind wir auf die Lower Hollyford Road abgebogen, eine Gravelroad, der wir ca. 16  km bis zum Parkplatz für die Humboldt Falls gefolgt sind. Von dort läuft man zunächst über eine Hängebrücke und dann mehr der weniger am Bach entlang ca. 1 km bis zum Viewpoint der Humboldt Falls. Trotz der Entfernung war ich von diesen ca. 270m hohen Fällen ganz angetan.





Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße haben wir noch einen Stop eingelegt, um das erste Stück des Marian Lake Tracks zu laufen. Die Wanderung zum marian Lake ist hin und zurück gut 7 km, so viel Zeit hatten wir nicht mehr. Aber am Anfang des Trails kommt man zu durchaus sehenswerten Stromschnellen. Bis dahin sind wir gelaufen und haben dann umgedreht.





Dann war es auch Zeit, endgültig der Landschaft um den Milford Sound Goodbye zu sagen. Wir mussten ja noch den ganzen Weg nach Te Anau zurück und dann weitere 170 km bis Queenstown fahren. Das haben wir dann mit einem Tankstop in Te Anau ohne weitere Pausen erledigt. Lediglich ein Fotostop am Lake Wakatipu war drin.



Queenstown nennt sich selbst "Adventure Capital of the World" und bietet alles, was Adrenalin freisetzt, von Rafting über Speedboat bis Bungee Jumping, Heli-Flying, Fallschirm springen, etc.,etc. Entsprechend touristisch geht es dort zu. Wir hatten ein ganz nettes ziemlich zentral gelegenes Hotel und haben uns gleich, nachdem die Waschmaschine, die zum Appartement gehörte, gefüllt war, auf den Weg in den Ort gemacht. Der Hunger trieb uns voran. In der Nähe des Hafens haben wir erst draußen gesessen, einen Straßenkünstler und dann den Sonnenuntergang genossen, bevor wir zum essen vor dem doch recht kühlen Wind nach drinnen geflüchtet sind.









Zurück im Hotel habe ich von der Terrasse noch die Skyline von Queentstwon by night auf den Sensor gebannt.


Gruß
Dirk

Doreen & Andreas

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #55 am: 28.05.2015, 08:13 Uhr »
Phantastische Bilder, Dirk, die wecken gewaltig das Fernweh.
So ein bisschen erinnern die Sounds in Neuseeland an die norwegischen Fjorde...  :P
Viele Grüße,
Andreas
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DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #56 am: 28.05.2015, 22:29 Uhr »
13.2.15 A day in Paradise

Der Sonnenaufgang fand hinter Wolken statt, so dass ich nach einem kurzen Blick nach drau0en weiter schlafen konnte. Nach gemütlichem Frühstück ging es dann immer am Lake Wakatipu entlang nach Westen bzw. Norden.





Erstes Ziel war Glenorchy, ein kleines Örtchen "am Ende" des Sees. Dort haben wir ein wenig den Speedboats zugeschaut.





Anschließend gab es einen Kaffee in einem netten Gartencafé. Nachdem wir uns ausreichend gestärkt hatten, ging es auf einer Gravelroad weiter nach Norden Richtung Mt. Earnslow. Die Straße hieß Paradise Road und die Landschaft machte diesem Namen durchaus Ehre.








Ja! ;)

Wir sind so 15 bis 20 km der Paradise Road gefolgt und haben es nicht bereut.



Was guckst Du?








Irgendwann hingen wir hinter einem Grader fest, der im Schrittempo die ganze Piste blockierte. Das war für uns das Zeichen, umzudrehen. Auf dem Rückweg sind wir noch ein Stück nach Westen abgezweigt Richtung Rees und Routeburn River. Dort ist der Start- bzw. Endpunkt für diverse Speedboat-Touren. Die haben uns weniger interessiert aber die diversen Wasserduchfahrten haben tierisch Spaß gemacht.




Bei dieser "Pfütze" war ich ungeduldig und bin statt den Bus durch zu lassen und am Rand lang zu fahren mitten durch mit Schwung. Da schwappte das Wasser sogar über die Motorhaube. Aber ich war schnell genug bzw. die Bugwelle groß genug, dass der Motor nicht abgesoffen ist. ;)

Auf dem Rückweg bot sich uns dann noch eine besondere Szene. Neben der schnurgeraden und gut befahrbaren Schotterpiste lag ein SUV auf dem Dach und drum herum stand eine asiatische Familie. Den Insassen war zum Glück nichts passiert und sie hatten schon den "ADAC" gerufen, so dass wir nichts für die tun konnten.
Aber wie man es schafft, sich auf schnurgerader Strecke zu überschlagen, bleibt mir ein Rätsel! ;)

Auch auf dem Rückweg am Lake Wakatipu entlang konnten wir natürlich an diversen Aussichtspunkten nicht einfach vorbei fahren.











Ein paar kleine Strände, an denen man etwas spazieren gehen konnte, haben wir auch gefunden. VOm Wetter her hätte man auch schwimmen gehen können aber das Wasser war doch sehr erfrischend ;)



Eigentlich wäre ich gerne zum Sonnenuntergang noch die Remarkables Road gefahren, eine Gravel Road durch die gleichnamigen Berge, aber es zog sich am späten Nachmittag immer mehr zu, so dass wir das auf den nächsten Morgen verschoben haben.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #57 am: 29.05.2015, 23:21 Uhr »
14.2.15 Wanaka

Tja, morgens war der Himmel genauso durchgehend grau wie am Abend vorher, die Fahrt durch die Remarkables zum Sonnenaufgang fiel also aus. Zu einer Speedboatfahrt hatte ich auch keine so richtige Lust und Bungee kam für mich sowieso nicht infrage. Also sind wir nach dem Frühstück gleich los Richtung Wanaka. Aber wenigstens ein Bildchen vom Shotover Rover und den Speedboats wollte ich noch machen.





Der direkte Weg nach Wanaka führt über eine sehr schöne Serpentinenstrecke mit diversen Aussichtspunkten über die Crown Range.





Auf der Höhe der Crown Range gab es dann noch eine besondere Sehenswürdigkeit. Bisher kannte ich aus den USA nur Bäume die mit Schuhen behängt waren. Ein Weidezaun mit Dutzenden von BHs war mir bisher noch nicht untergekommen ;)



In Wanaka haben wir eingecheckt und sind gleich weiter gefahren am Lake Wanaka entlang zur Treble Cone. Leider war die Gravel Road, die hinauf zu Wanakas Skigebiet und den Aussichtspunkten führt gesperrt aber immerhin ein paar Paraglider konnten wir bewundern.







Gleich nebenan stürzen zwei Wasserfälle die 300 m hohe Felswand hinunter. Über eine Weide läuft man querfeldein ca. 1 km bis zur Basis der Fälle.







Auf dem Rückweg tauchte plötzlich eine Rotte Hirsche auf und rannte direkt auf mein Patentöchterlein zu, die aus dem Stand fast einen Meter hoch gesprungen wäre, als sie sich plötzlich inmitten der Herde wiederfand. Angriff der Killer-Deer! ;)

Aussicht auf den Lake Wanaka




Am späteren Nachmittag sind wir noch zu einer Ghosttown ca. 45 km südöstlich von Wanaka gefahren.





Bendigo war in den 70er Jahren des 19.Jhdts. die Minenstadt Neuseelands. Hier wurde das meiste Gold gefunden. Ein paar Ruinen sind noch heute zu besichtigen und auch die Landschaft drumherum ist durchaus ansehnlich.





Die Bedingungen, unter denen hier Gold geschürft wurde, waren ziemlich hart. Die Minenschächte waren bis zu 180m tief und die Arbeiter mussten bei Schichtbeginn 180m Leitern hinunter und bei Schichtende wieder hinauf! Hat Spaß gemacht dort ein wenig herumzustöbern und wir hatten alles für uns alleine.

Zurück ging es über eine alte Brücke und vorbei an neugierigen Schafen.





Zum Abendessen gab es leckeres Lamm mit Blick auf den See.



Anschließend habe ich noch ein wenig den Sonnenuntergang über dem Lake Wanaka bewundert und mir schon mal mein Ziel für den Sonnenaufgang am nächsten Morgen angeschaut.






Gruß
Dirk

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #58 am: 30.05.2015, 16:49 Uhr »
15.2.15 Rob Roy

Zu meiner Sonnenaufgangslocation hatte ich es nicht weit. Direkt im Ort bzw.. am Ortsrand steht keine 5 Minuten mit dem Auto von unserem Hotel entfernt ein Willow Tree sehr malerisch und fotogen im Lake Wanaka. Vor Sonneaufgang wird er von ein paar Kormoranen als Schlafplatz beutzt.



Leider verabschieden die sich recht bald noch bevor das Licht am schönsten ist. Also kann man sich ganz allein auf den Baum konzentrieren.

Die Farben werden schöner


Jetzt hat die Sonne auch den Berge erreicht.


Noch mal in voller Pracht


Meine Konzentration auf den Baum wurde ein wenig gestört, weil kaum dass ich mein Stativ aufgebaut hatte, ein weiterer Knipser auftauchte und sich direkt neben mich stellen musste. Nicht nur dass er mir so dicht auf die Pelle rückte, er fing auch noch gleich an ohne Pause über die Ruderer zu mosern, die auf dem See ihr Morgentraining abhielten - an das natürlich auch noch auf deutsch!
Ich habe drei Kreuze geschlagen als er endlich aufgegeben hat und verschwunden ist!

Nach einem gemütlichen Frühstück sind wir wie am Vortag am See entlang nach Nordwesten gefahren. Kurz hinter dem Treble Cone endet der Asphalt und man fährt ca. 32 km mehr oder weniger "waschbrettige" Gravel Road bis die Piste an einem größeren Parkplatz endet.



Hier beginnt der Trail hinauf zum Rob Roay Glacier bzw,. zum Aussichtspunkt.
Erst läuft man ca. 15 Minuten relativ eben zu einer Hängebrücke über den Matukituki River









Danach verläuft der Trail durch den Bergwald und es geht ziemlich steil den Berg hinauf. Nach ca. einer Stunde hat man den ersten Viewpoint erreicht. Schon dieser Blick auf Gletscher und 300m hohen Wasserfall ist fantastisch.





Man fragt sich schon, warum man überhaupt noch weiter laufen soll. Das sollte man aber auf jeden Fall tun. Die Aussicht wird mit jedem Meter immer besser und der Weg steigt jetzt auch nicht mehr ganz so steil an.





Nach noch mal einer 3/4 Stunde hat man schließlich das Amphitheater am Ende des Trails erreicht. Wow! Bergwiesen übersät mit gelben Blumen, der Blick auf den Gletscher und Dutzende von Wasserfällen wo man auch hinsieht. Ein fantastischer Ort!















Das man die Pracht dort oben nicht für sich alleine hat, ist klar.



Für mich gehört dieser Ort auf jeden Fall zu den Top Ten der schönsten Aussichtspunkte, die ich bisher gesehen habe.
Nach einer guten Stunde staunen, knipsen und ein bisschen picknicken haben wir uns schweren Herzens losgerissen und den Abstieg begonnen.





Mir fiel der Abstieg fast schwerer als der Aufstieg. Erstens weil ich wie immer, wenn es steil bergab geht, mein linkes Knie spürte und zweitens weil ich sozusagen live mitverfolgen konnte, wie sich unter der rechten Großzehe eine Blase bildete. Wie ich dann beim Auto feststellen durfte, war es eine wunderschöne Blutblase.





Trotz dieses kleinen Malheurs war es eine wunderschöne Wanderung bei bestem Wetter!
Zurück in Wanaka waren wir zunächst mal ein Eis essen. Danach haben wir beschlossen, an diesem Tag nirgends mehr hin zu fahren. Wir waren nur noch kurz einkaufen und haben dann den Rest des Nachmittags auf unserer Terrasse verbracht und abends selber gekocht.
Ein toller Tag!
Gruß
Dirk

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Re: Very Down, Very Under - 5 Wochen Neuseeland
« Antwort #59 am: 01.06.2015, 23:05 Uhr »
Alle schon wieder nach Hause geflogen?

16.2.15 Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten

(und ich als Gert Fröbe  :D )

Morgens musste noch einmal "mein Baum" dran glauben.







Dann kam eines meiner Highlights der ganzen Reise. Ich hatte im Hotel in Wanaka einen Artikel oder eine Anzeige (weiß ich nicht mehr) über Classic Flights gesehen, einen Anbieter, wo man Rundflüge mit klassischen Doppeldeckern buchen kann. Daraufhin waren wir am Vortag am Flughafen gewesen und ich hatte kurz entschlossen gebucht.

Nach dem Frühstück und Checkout sind wir also zum Flughafen gefahren. 20 Minuten im offenen Doppeldecker waren gebucht. Ich wurde gewogen und bekam dann einen Overall, eine klassische Lederjacke , Lederhaube und Fliegerbrille verpasst. Leider gab es die Klamotten nicht in Größen für Erwachsene aber ich habe mich rein gequetscht.



Und das ist der Flieger: Eine Amerikanische Tigermoth aus den 40er Jahren. Nach einer kurzen Einweisung bin ich in die Maschine geklettert und wurde fest gezurrt. Letzteres war wörtlich zu nehmen. Das Gurtsystem ist nicht für Menschen über 1,85 gedacht. Irgendwie hat mein Pilot den Gurt zu gekriegt aber ich war da drin so zusammengepresst, dass ich Platzangst bekommen hätte. Ich dachte schon, ich müsste den Flug ausfallen lassen. Aber da ich ja sowieso keine Kunstflugfiguren gebucht hatte (die Option gibt es auch), haben wir uns schnell darauf geeinigt, dass auch der Hüftgurt alleine reichen würde.

Also Mikro eingestöpselt, damit ich mit dem Piloten kommunizieren kann, Füße so gestellt, dass sie nicht den Pedalen für das Seitenruder in die Quere kommen, Maschine an und los geht es!Richtung Startbahn



Viel früher (= mit viel geringerer Geschwindigkeit als ich erwartet hatte hoben wir ab, Und der Flug war viel ruhiger als ich erwartet hatte. Ein tolles Gefühl sozusagen aus dem fliegenden Cabrio die Welt von oben zu betrachten.













Sonnenschein, blauer Himmel, Schäfchenwolken - Lake Wanaka zeigte sich von seiner besten Seite! Nach einer Runde über den See sind wir noch eine Weile dem Verlauf des Clutha Rivers gefolgt bevor wir - viel zu früh für meinen Geschmack - wieder Kurs auf den Flughafen genommen haben. Gelandet sind wir ganz weich auf dem Gras neben der Startbahn









Peter, mein Pilot:


Es war ein absolut geiles Erlebnis. Ich kann es nicht anders sagen Für mich ganz besonders eindrucksvoll, weil es das erste mal war, dass ich mit einem Kleinflugzeug unterwegs war. Ich habe auf jeden Fall den ganzen Tag das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht gekriegt. ;)

Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, haben wir uns auf den Weg über die Berge gemacht. Heute wir wollten über den Bergkamm auf die Weststeite der Southern Alps nach Franz Josef Glacier. Außer ein paar Fotostops am Lake Hawea und am Nordende des Lake Wanaka sind wir mehr oder weniger durch gefahren.





Nur einen Wasserfall haben wir uns angesehen, weil er direkt neben der Straße lag. Den Namen habe ich vergessen. Und es waren auch nicht die Fälle, die mit in Erinnerung geblieben sind sondern die Hunderte von Steinmännchen.







Irgendwann war die Küste erreicht.



Von Fox Glacier nach Franz Josef Glacier folgte noch mal eine sehr schöne Serpentinenstrecke. Wobei die Serpentinen deutlich an Reiz verlieren, wenn man von den 25 km 15 hinter einem Tanklaster festhängt.



Nach dem Checkin im Hotel sind wir zu Fuß durch den Ort und haben als erstes mal einen Heliflug hinauf auf den Gletscher für den übernächsten Tag gebucht. Dann waren wir im West Coast Wildlife Center und haben die kleine Kiwi-Aufzucht-Station bewundert, wo wir in der künstlichen Nacht auch tatsächlich insgesamt 4 Kiwis gesehen haben. Anschlie0end gab es einen Happen zu essen.
Zum Sonnenuntergang bin ich an dem Abend nicht gefahren oder gewandert, der Sonnenuntergang kam zu mir. Blick vom Hotelbalkon:



Gruß
Dirk