26.04.2012
Da wir erst um 9:00 Uhr auf Madeira ankommen sollten, konnten wir heute etwas länger schlafen. Wir wurden gegen 7:30 Uhr wach, trotz des Seegangs hatten wir tief und fest geschlafen, eigentlich erstaunlich bei dem vollen Magen.
Das Frühstück kam wieder auf das Zimmer, wir wunderten uns ehrlich, dass wir schon wieder Hunger hatten. Der Himmel hing leider nicht voller Geigen, sondern voller dunkler Wolken und das sah bei der Einfahrt in den Hafen von Funchal so aus:
Irgendwie hatte ich Funchal und Madeira von 1998 sonniger in Erinnerung.
, egal. Trotz der Wolken entschloss ich mich für die kurze Hose, denn die Wettervorhersage war gar nicht so schlecht.
Um kurz nach 9:00 Uhr verließen wir die Adventure, hinter uns lag übrigens die Rotterdam, Holland - America Reederei. Der Transfer in die Stadt sollte $6 pro Strecke und Person kosten, das war uns dann doch etwas sehr heftig.
Wir liefen etwa 12 Minuten bis wir an diese Stelle kamen, wo wir unser Schiff bewundern konnten.
Ein paar Meter weiter fuhren die Hop on - Hopp off Busse ab und wir bestiegen einen, um einen besseren Überblick zu bekommen, denn man sah gleich, dass sich doch eine Menge verändert hatte.
Und los ging die Fahrt, in knapp einer Stunde sahen wir eine Menge, hier ein kleiner Überblick
Das Cabo Girao leider total in Wolken verschwunden.Wir kamen dann an dem Hotel vorbei, in dem ich vor 14 Jahren wohnte und stiegen aus.
Das Hotel selbst hatte sich kaum verändert, war sogar noch sehr gut in Schuss aber die Umgebung war total zugebaut. Schade, aber nicht zu ändern.
Mit dem nächsten Bus ging es zurück in die Stadt, unglaublich, welche Strecken ich damals zu Fuß zurück gelegt habe. Wir stiegen an der Seilbahn, der „Teleférico“ , aus, auch von dort bewunderten wir wieder unser Schiff
und dann fuhren wir mit der Seilbahn nach Monte. Unsere Kabine war voll mit Deutschen aber erstaunlicherweise kamen sie von keinem der Kreuzfahrtschiffe, sondern waren einfach Madeira-Urlauber.
Blick aus der Teleférico auf Funchal
Blick aus der Seilbahn auf die Schiffe
Oben in Monte war die Sonne noch nicht angekommen. Es hing alles voller Wolken, trotzdem war der Blick auf die Stadt sehr schön.
Wegen der Wolken und weil es jetzt doch schon später war, entschieden wir uns den Besuch im botanische Garten auf einen späteren Urlaub auf Madeira zu verlegen. Wir gingen gleich zum Bereich unterhalb der Kirche, um mit dem Korbschlitten, „carro de cesto“ runter in die Stadt zu fahren.
Zunächst einmal waren wir doch geschockt, als wir die Schlange sahen, die zwei Kreuzfahrtschiffe machten sich bemerkbar. Vor 14 Jahren standen die Carreiros total gelangweilt rum, weil kaum jemand kam. Wir warteten etwa 20 Minuten, und dann kamen wir an die Reihe, der Spass kostete 15€ pP, nicht wirklich ein Schnäppchen und dann ging die Fahrt los.
Hier das Ganze als Filmchen.Es hat wieder Spass gemacht und es ist wirklich in keinster Weise gefährlich. Unterwegs wurden wir fotografiert, um die Bilder bei unserer Ankunft fertig zu haben, verzögerten die Carreiros die Fahrt, na ja. Das Foto kostet 10€ und damit für uns preislich im Rahmen.
Am Ende der Fahrt wurde uns unmissverständlich der Hut hingehalten, so dass wir nicht aussteigen konnten, ohne Trinkgeld zu geben
, mit den je 2€ waren sie dann nicht einmal zufrieden, das fand ich doch schon mehr als merkwürdig.
Dann ging der Ärger aber richtig los, die Fahrt endet ja weit oberhalb der Stadt und daher hatten sich dort Taxifahrer postiert, die uns bedrängten, mit ihnen zu fahren. Einer meinte, es wären noch sieben Kilometer in die Stadt, und sie hätten auch feste Preise. Als wir ihn nach dem Preis fragten, sagte er 30€, ich glaube wir hatten ihn mehr als fassungslos angesehen. Der nächste wollte uns dann für 20€ runterfahren und meinte zu mir, ich könne unmöglich diese steile Strecke laufen, das fand ich doch sehr unverschämt. Als wir auf sein Angebot nicht eingingen, wollte er uns für 15€ fahren, uns war klar, dass das immer noch zu teuer war, Peter meinte OK für 10€ aber da drehte sich der Taxifahrer um und meinte nur wütend "Have a nice walk".
Ich war unglaublich sauer, nicht darüber, dass wir laufen mußten, das wollten wir ja eh, aber über diesen mehr als dreisten Versuch uns abzuzocken. Den ganzen Weg, der wirklich steil bergab ging, und in Sandalen nicht wirklich einfach zu laufen war, habe ich geschimpft und ich wollte von Madeira nichts mehr wissen. Wir benötigten übrigens etwa 20 - 25 Minuten für den Abstieg, so viel zu der Angabe mit den sieben Kilometern. Vor 14 Jahren habe ich so überaus positive Erfahrungen mit den Taxifahrern auf Madeira gemacht, sie waren so zuverlässig und überhaupt nicht teuer, deswegen hat mich dieser Abzockversuch auch noch schwer enttäuscht und desillusioniert.
In der Stadt suchten wir dann ein Lokal auf und aßen Toasta Mista, so konnten sich unsere Muskeln vom Abstieg erholen.
Als nächstes machten wir uns auf den Weg in die Markthalle, für mich ist das immer wieder ein Highlight in Funchal. Es war zwar schon nach der Mittagszeit, aber es gab noch viel zu sehen.
Thunfisch Nach dem Besuch der Markthalle wurde es langsam Zeit wieder zurück zum Schiff zu gehen. Wir hatten so viel mehr sehen wollen aber dafür blieb einfach nicht die Zeit.
Unterwegs war ich ganz nachdenklich. Hier in Funchal hat sich mir der ganz klare Nachteil einer Kreuzfahrt gezeigt, man erlebt den Ort immer nur im Außnahmezustand, nämlich überschwemmt mit Kreuzfahrern. Alle versuchen möglichst viel daran zu verdienen, sicher verständlich, aber vom eigentlichen Charme der Insel und auch des Ortes bekommt man so gar nichts mit. Es hilft alles nichts, wir müssen unbedingt Urlaub auf Madeira machen, dann sieht Peter auch mal das Madeira, das ich in zwei wunderschönen Wochen erlebt habe und dass Sabine und Manfred auch schon einige Male erleben durften.
Am späten Nachmittag machte sich die Crew zum Ablegen bereit
und langsam verließen wir den Hafen
Da das Leben als Kreuzfahrer anstrengend ist, hieß es kurz nach Ablegen schon wieder Aufhübschen, am Abend war wieder eine Formal Night, die letzte auf dieser Tour.
Eindrücke des Abendessens:
Meeresfrüchte VorspeiseDie Suppe war lecker aber ich weiß nicht mehr, was es für eine Suppe war.Hummer und ShrimppsZum Dessert ließen sich die Köche bejubelnUnser Dessert bestand aus der Geburtstorte, zu der wir unsere Tischrunde einluden, Liviu, unser Kellner, hatte sie schon in passende Stücke geschnitten.
Zum Absacker ging es in die Sportsbar, dort gab es zu den Drinks heute auch noch Tappas, gut, dass wir schon satt waren, da es aber wieder heftig schaukelte, gab ich meinem Magen Oliven und trockenes Brot und schon war er wieder brav.
Auf die Abendunterhaltung verzichteten wir nach den Landgängen, das wäre uns einfach zu viel geworden.