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Länder und Reiseziele abseits von USA und Kanada => Bunte Reisewelt => Reiseberichte abseits von USA und Kanada => Thema gestartet von: Doreen & Andreas am 13.08.2010, 08:57 Uhr

Titel: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 13.08.2010, 08:57 Uhr
Bei der Planung und Vorbereitung unses diesjährigen Frankreich-Urlaubes bekamen wir hier im Forum eine Menge Tipps und Hinweise.
Dafür möchten wir uns noch einmal herzlich bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben.  :verneig: :verneig: :verneig:

Und wie bedankt man sich hier im Forum am besten? Natürlich mit einem Reisebericht.  :lesend:
Wer also Interesse an einer Wohnmobilreise durch die Provence hat, ist herzlich eingeladen hier einzusteigen, Platz ist ausreichend vorhanden...
 :rv:



Frankreich? Ja, dieses Jahr sollte es endlich Frankreich sein! Seit längerem trugen wir uns schon mit dem Gedanken, mal einen Urlaub in unserem westlichen Nachbarland zu verbringen. Aber irgendwie hatten wir nie so den rechten Zugang dazu gefunden.  Bisher hatten wir uns stets auf Ziele im englischsprachigen Raum konzentriert. Vor zwei Jahren gaben wir dann Skandinavien den Vorzug, weil wir der Meinung waren, Trolle, Fjorde und Wasserfälle  (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=35777.0) könnten vielleicht interessanter für Kinder sein als Wein, Lavendel und alte Römerbauten. Doch in diesem Jahr siegte nun die Neugier und wir planten eine Reise durch die Provence; wiederum mit dem Wohnmobil, da sich diese Art zu Reisen mit unseren Kindern sehr bewährt hatte.
Nachdem sich beim letzten Mal Andreas ein paar Begriffe in Norwegisch angeeignet hatte, ergriff diesmal Doreen die Initiative in Sachen Sprachschule und begann 1 ½ Jahre im Voraus, ein wenig französisch zu lernen. Ein paar Grundkenntnisse in der Landessprache sind eigentlich nie verkehrt…
Zur Planung diente hauptsächlich der Wohnmobil-Tourguide Provence aus dem Reise-Know-How-Verlag (http://www.amazon.de/sch%C3%B6nsten-Routen-durch-Provence-Wohnmobil-Tourguide/dp/3831717583/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1281682784&sr=8-1). Mit dem entsprechenden Pendant für Südnorwegen hatten wir 2008 einen guten Griff gemacht und nach einigem Suchen und Vergleichen schien uns dieses Buch die beste Wahl zu sein. Es gab wieder eine Auswahl an Routen, die individuell miteinander verknüpft werden konnten und eine Reihe guter Tipps speziell für Wohnmobilreisende.
Doch bei der Routengestaltung ging es uns dann wie in den Jahren zuvor; so richtig fanden wir nicht den Zugang für die Region, es fehlte irgendwie die Initialzündung… mag es daran gelegen haben, daß es nicht so die Highlights für Kinder gab oder wir keine detaillierten Angaben zum Zeitbedarf bzw. Kilometerangaben für einzelne Tagesetappen und Abstecher finden konnten. Auch im Internet waren Wohnmobil-Reiseberichte für unsere Zielregion Mangelware, so daß die Planung ungewohnt schleppend verlief. Dazu kamen vereinzelte Berichte von aufgebrochenen Wohnmobilen in der Carmargue und an der Côte d'Azur sowie von Überfällen auf Autobahnraststätten, die uns etwas verunsicherten und uns schon fast auf Ferienhaus und PKW umschwenken ließen. Aber letztlich blieben wir aber doch bei der Entscheidung für das Wohnmobil, beschlossen jedoch, den äußersten Süden Frankreichs diesmal auszuklammern. Einige gute Hinweise bekamen wir dann noch im USA-Reise-Forum, wobei wir uns hier vor allem bei Katja, Kate und Heinz bedanken möchten, die mit ihren Antworten auf unsere Fragen eine Menge Tipps beisteuerten und auch einige Bedenken in Punkto Sicherheit zerstreuen konnten. Am Ende stand diesmal nicht so eine detaillierte Planung,  wie üblich, aber dennoch eine grobe Route, der wir zunächst folgen wollten und vor Ort je nach Laune und Gegebenheiten zusammenstreichen oder erweitern konnten. Also im Prinzip doch irgendwie so wie immer…
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 13.08.2010, 11:30 Uhr
Hallo,

da wir etwas ähnliches für nächsten Frühjahr planen, bin ich sofort dabei und schon mal gespannt, was ich für Tipps abstauben kann  :pfeifen:
Grad für unseren Junior....
Wir waren zwar schon öfter mit WoMo in Südfrankreich aber mehr Strandurlaub  am Atlantik oder der Cote d'Azur
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: NähkreisSteffi am 13.08.2010, 12:00 Uhr
Da möchte ich auch schon lange mal wieder hin. Bin mal gespannt, wie es euch gefallen hat.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: cleoxx am 13.08.2010, 13:53 Uhr
Hallo Andreas,

das könnte für uns in den nächsten Jahren durchaus auch mal ein Urlaubsziel werden. Insbesondere gespannt bin ich da natürlich auch wieder, wie es dann in Europa mit dem Wohnmobil klappt, aber wenn ich Euren Norwegen-Bericht noch richtig in Erinnerung habe, war das ja recht problemlos!

Grüßle
Elke
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: BigDADDY am 13.08.2010, 13:56 Uhr
... habe ich Wein gehört?

Na immer gern! - Und los....
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Canyoncrawler am 13.08.2010, 14:25 Uhr
Südfrankreich ? Da bin ich doch dabei.   :D
 
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.08.2010, 08:57 Uhr
Oh, inzwischen sind ja schon einige Gäste zugestiegen.
Willkommen an Bord, dann kann die Reise ja losgehen...


09. Juli 2010: Leipzig –Taucha

Lange hatten wir uns auf diesen Tag gefreut, nun war es endlich soweit. Heute würden wir unser Wohnmobil für den diesjährigen Urlaub übernehmen.
Gestern Nachmittag kam bereits ein Anruf von der Wohnmobilvermietung Ackermann (http://www.caravan-ackermann.de/), dass wir bereits gegen 11:00 Uhr unser Gefährt abholen könnten, anstatt erst um 15 Uhr.
Das spielte uns natürlich unheimlich in die Karten; gar zu gut war uns die Aktion des Einräumens für den Norwegenurlaub vor zwei Jahren noch in Erinnerung. Es wollte und wollte einfach kein Ende nehmen und schließlich trugen wir bis ein Uhr nachts Sachen vom Haus ins Wohnmobil, waren aber dennoch auch den halben Vormittag des nächsten Tages noch damit beschäftigt.
Andreas hatte sich seine Arbeit extra so eingeteilt, dass er an diesem Freitag Home-Office machen konnte und so für die Wohnmobilübernahme flexibel war. So fuhr er denn gegen 10:30 Uhr los, um unser Urlaubsgefährt abzuholen. Es war ein Campmobil vom gleichen Typ, wie wir ihn schon vor zwei Jahren hatten, dadurch lief die Einweisung deutlich schneller. Aber es offenbarten sich noch einige kleine Mängel, die zwar vor Ort in der Werkstatt sofort behoben werden konnten, letztlich aber doch ein wenig Zeit in Anspruch nahmen. Kurz nach 12:00 Uhr war er aber doch mit dem Fahrzeug zu Hause und parkte es auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

(http://www.neef-online.de/fra/1-1.jpg)

Vor zwei Jahren hatten wir das „Schiff“ noch in unsere Einfahrt manövriert, aber inzwischen ist da ein Zaun inklusive Gartentor entstanden und da passt so ein großes Gefährt nicht mehr so ohne weiteres durch.
Als auch Doreen von der Arbeit gekommen und die Kinder aus Hort und Kindergarten abgeholt waren, war es inzwischen Nachmittag und aufgrund der extremen Hitze hielt sich die Motivation zum Beladen erst einmal in Grenzen. Nach und nach begannen wir dann doch damit, aber es wurde wieder 1:30 Uhr und noch immer türmten sich Dinge im Haus, die im Fahrzeug verstaut werden mussten. Also würde sich unsere Abfahrt morgen wohl wieder auf den Nachmittag verschieben…


Gefahrene Strecke: 10km
Übernachtung: zu Hause
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 16.08.2010, 08:27 Uhr
Guten Morgen allerseits.
Letzte Gelegenheit, ein paar persönliche Dinge zusammenzupacken, dann fahren wir wirklich ab. Allerdings sind die ersten Tage ein wenig trocken und Fotos gibt es auch nahezu keine... es dauert halt einige Zeit, bis man die Provence erreicht hat.
Ich hoffe, das hält niemanden vom Mitreisen ab...


10. Juli 2010 Taucha – Dinkelsbühl

Um 8:30 Uhr standen wir alle gemeinsam auf und frühstückten. Anschließend setzten wir die Beladeorgie fort, während die Kinder anfangs im Garten spielten, sich später aber ins kühle Haus begaben und ein wenig fern sahen.
Petrus meinte es wirklich fast ein bisschen zu gut mit uns, die Temperaturen in der Sonne näherten sich schon vor dem Mittag der 50°C-Marke und auch im Schatten waren es bereits weit über 30°C.
Gegen 14:00 Uhr hatten wir es dann endlich geschafft, duschten noch einmal und sagten unserem Zuhause für die nächsten drei Wochen endgültig Lebewohl. Doch schon nach ein paar Metern legten wir den ersten Stopp ein, um noch schnell ein paar Getränkevorräte zu kaufen, der zweite Stopp folgte kurz darauf zum Mittagessen im Restaurant zum Goldenen „M“. Das hat inzwischen bei uns Tradition, weil wir es mit den Kindern meist nie schaffen, vor dem Mittag in den Urlaub zu starten. So ersparen wir uns den Aufwand für ein Mittagessen und für die Kinder gibt es gleich zu Beginn das erste Highlight.
Nach einer Stunde konnte es dann aber wirklich endlich losgehen und wir lenkten unser Wohnmobil in Richtung Autobahn.
Auf der A9 ging es zunächst bis zum Kreuz Nürnberg-Ost und ab dort auf der A6 weiter in Richtung Westen. Andreas fuhr und Doreen suchte unterdessen im ADAC-Campingplatzführer einen Platz auf unserer Route, den wir gegen 19 Uhr erreichen könnten. Unsere Wahl fiel auf den Campingpark Dinkelsbühl an der „Romantischen Straße“, einen terrassenförmig am Seeufer angelegten Platz mit Minigolfanlage, Spielplätzen, Bademöglichkeit im See und allen Möglichkeiten, die der Campingfreund so braucht.
Wir richteten uns für den Abend ein und während Andreas mit den Kindern zum Spielplatz ging, richtete Doreen das Innere des Wohnmobils bereits für die Nacht her.

(http://www.neef-online.de/fra/2-1.jpg)

Zum Abendessen setzten wir uns unter die seitliche Markise unseres Campmobils, wo wir durch die Fernseh- und Radiogeräte unserer Platznachbarn immer auf dem aktuellen Stand des „kleinen Finales“ der Fußball-WM gehalten wurden. Am Ende gewann die Deutsche Mannschaft mit 3:2, aber das sei hier nur am Rande erwähnt.
Nachdem die Kinder im Bett verschwunden waren, setzten wir uns noch ein paar Minuten nach draußen und genossen die laue Nacht. Andreas tippte noch den Bericht der vergangenen beiden Tage und bald darauf verkrochen auch wir uns in unsere Betten…

Gefahrene Strecke: 390km
Übernachtung: Campingpark Dinkelsbühl (24,10€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Susan26 am 16.08.2010, 09:10 Uhr
Guten Morgen Andreas,

endlich mal wieder ein RB, bei dem ich sehr gern mitfahre :-)
Allerdings war ich beim Motto der Reise am Anfang sehr irritiert ... irgendwie habe ich immer "Wein, Lanvendel und Römerbräute" gelesen  :lol:  :lol:  :lol:

Ich bin also gespannt, was ihr so alles gesehen und erlebt habt ... immerhin, für nächstes Jahr brauche ich auch endlich mal wieder ein Reiseziel ;-)
Susan
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 16.08.2010, 12:00 Uhr
Willkommen an Bord, Susan.
Schön, nach so langer Zeit mal wieder ein Lebenszeichen von Dir zu lesen  :P

Um es vorweg zu nhemen: Die Provence könnten wir Euch als Reiseziel uneingeschrämkt empfehlen. Da Ihr ohne Kinder unterwegs seid, bieten sich Euch noch eine Menge mehr Möglichkeiten in Punkto Wandern etc.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Matze am 16.08.2010, 12:47 Uhr
Ich reise gern wieder mit Euch mit ... :D :D

Aber diesmal werden wir Euren Spuren nur hier im Forum folgen. :lol:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 17.08.2010, 13:45 Uhr
Hallo,

auch wenn wir unsere eigenes Wohnmobil vor der Tür haben, kommt mir das doch sehr bekannt vor
Zitat
es wurde wieder 1:30 Uhr und noch immer türmten sich Dinge im Haus, die im Fahrzeug verstaut werden mussten.
  :wink:

Und das hier natürlich auch
Zitat
zum Mittagessen im Restaurant zum Goldenen „M“. Das hat inzwischen bei uns Tradition, weil wir es mit den Kindern meist nie schaffen, vor dem Mittag in den Urlaub zu starten. So ersparen wir uns den Aufwand für ein Mittagessen und für die Kinder gibt es gleich zu Beginn das erste Highlight.

irgendwie beruhigend das es nicht nur uns so geht  8)

Der Platz in Dinkelsbühl sieht nett aus, muß ich mir merken
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.08.2010, 08:23 Uhr
Hallo,

auch wenn wir unsere eigenes Wohnmobil vor der Tür haben, kommt mir das doch sehr bekannt vor
Zitat
es wurde wieder 1:30 Uhr und noch immer türmten sich Dinge im Haus, die im Fahrzeug verstaut werden mussten.
  :wink:

Und das hier natürlich auch
Zitat
zum Mittagessen im Restaurant zum Goldenen „M“. Das hat inzwischen bei uns Tradition, weil wir es mit den Kindern meist nie schaffen, vor dem Mittag in den Urlaub zu starten. So ersparen wir uns den Aufwand für ein Mittagessen und für die Kinder gibt es gleich zu Beginn das erste Highlight.

irgendwie beruhigend das es nicht nur uns so geht  8)

Danke, Susan. Na, dann sind wir ja auch beruhigt, wenn es noch andere gibt, denen es genauso geht  :lol:

Der Platz in Dinkelsbühl sieht nett aus, muß ich mir merken
Ja, der war zur Einstimmung wirklich gut. Was ich bisher verschwiegen habe: Der Platz liegt an einem kleinen See mit Badestelle. Man kann also sogar schwimmen gehen. Zwei Spielplätze und eine Minigolfanlage runden das Angebot für Kinder ab, das war wirklich ein entspannter Start in den Urlaub.

So, nun geht´s aber weiter. Wir wollen doch heute noch bis Frankreich kommen...


11. Juli 2010 Dinkelsbühl – Mulhouse

Heute begann für uns auch mental der Urlaub; wir schliefen bis 8:30 Uhr und standen  eigentlich auch nur auf, weil die Sonne schon wieder unermüdlich auf das Dach des Wohnmobils prasselte. Im Shop des Campingplatzes gab es frische Brötchen, wobei wir keinen Moment zu früh kamen und gerade noch die letzten hellen sowie zwei dunkle Brötchen ergatterten.
In aller Gemütlichkeit räumten wir anschließend wieder alles ins Wohnmobil  und starteten gegen 11 Uhr zur Weiterfahrt. Heute steuerte Doreen unser Gefährt und hatte als erste Aufgaben das Verlassen des Zeltplatzes sowie das Ansteuern der nahegelegenen Tankstelle zu meistern. Aber sie packte das ganz souverän und nachdem auch der Durst unseres Campers gestillt war (immerhin 15,3l/100km) ging es nun wirklich endlich weiter.
Über die A7 gelangten wir zurück zur A6, auf der wir bis zum Kreuz Walldorf fuhren und dann auf die A5 in Richtung Karlsruhe abzweigten. An der Raststätte Bruchsal legten wir unsere Mittagspause ein, die Kinder gingen kurz auf den Spielplatz, suchten aber schon bald wieder einen ruhigen Schattenplatz, denn das Thermometer war bereits wieder auf 36°C geklettert.
Die Weiterfahrt war zunächst ziemlich nervig, denn die Autobahn war in einem recht beklagenswerten Zustand. Folgerichtig mussten wir uns dann bis zum Hochschwarzwald durch eine Reihe endloser Baustellen kämpfen. Erst ab etwa Freiburg im Breisgau konnten wir die Fahrt wieder genießen; zum Glück waren wegen des Sonntagsfahrverbotes wenigstens keine Lastkraftwagen unterwegs…
Gegen 17 Uhr begannen die Kinder, die in der Zwischenzeit ein paar DVD´s und Hörspiele gesehen bzw. gehört hatten, unruhig zu werden und so machten wir noch einen kleinen Stopp mit Pfirsichen und Schokoriegeln. Am Dreieck Neuenburg wechselten  wir auf die A36 und nur wenige Minuten später überquerten wir den Rhein und befanden uns damit  ab sofort auf französischem Boden. Aus dem ADAC-Campingführer hatten wir einen schönen Campingplatz bei Mulhouse herausgesucht, der über einen Pool und freies WLAN verfügte. Die Anfahrt war gut ausgeschildert und so waren wir nach wenigen Minuten auf dem  Camping de l´Ill angekommen.
Wir suchten  uns einen schönen, schattigen Platz, stellten unser Wohnmobil ab und enterten als allererstes den Pool. Die Kinder waren begeistert und auch wir genossen die nach diesem langen Fahrtag wohlverdiente Erfrischung.

(http://www.neef-online.de/fra/3-1.jpg)

Zurück am Wohnmobil schnappte sich Vincent seinen Nintendo und war kurze Zeit später im Spiel versunken. Andreas tippte den aktuellen Tagesbericht, während Doreen bereits das Abendessen vorbereitete. Anschließend wollten wir noch einmal in den Pool springen, aber da dieser nur bis 21:00 Uhr geöffnet war, hatte er gerade eben geschlossen. Die Kinder setzten sich noch ein wenig vor den Wagen des Pizzabäckers, wo einige Leute das Endspiel der Fußball-WM verfolgten, aber auch dieser schloss pünktlich um 21:30 Uhr zu und die Fußballfans mussten sich nach einer anderen Gelegenheit umschauen, um das Spiel zu Ende zu sehen.
Wir brachten daraufhin die Kinder ins Bett und beschlossen den Abend noch mit einer Flasche Wein vor dem Wohnmobil. Ein paar vereinzelte Rufe und Vuvuzela-Klänge in der Ferne verrieten, dass sich beim WM-Finale wohl der Spielstand geändert hat und nach einiger Zeit begann ein Hupkonzert auf den umliegenden Straßen, welches bis spät in die Nacht kein Ende nehmen wollte. Offensichtlich gab es hier wohl einige Holland- oder Spanienfans, die den Sieg ihrer Mannschaft mit einem Autokorso feierten. Wer letztlich gewonnen hatte, erfuhren wir heute Abend nicht mehr, denn das WLAN des Platzes wollte an diesem Abend einfach nicht mehr…

Gefahrene Strecke: 380km
Übernachtung : Eurl Flobrival Camping de l´Ill (24,55€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Susan26 am 18.08.2010, 09:45 Uhr
Hallo Andreas,

ein Hoch auf die Neuerungen der Technik ... was würden Eltern ohne DVD und Nintendo bei langen Urlaubsanreisen nur machen ;-) Wie war das denn früher .... sind wir bald da?? :-)

Also: Viva la France :-) ... ich hoffe, dass es französischer Wein war  :drink:
Susan
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.08.2010, 13:15 Uhr
Hallo Susan,

normalerweise gibt es bei uns im Urlaub gar kein bzw. nur sehr eingeschränkt Fernsehen. Aber bei so einer Rundreise ist man zwangsläufig viel mit dem Fahrzeug unterwegs, was für die Kinder natürlich langweilig ist. Daher hatten wir schon für unseren Norwegenurlaub den kleinen DVD-Player besorgt, so daß die Kinder während der Fahrt immer mal einen Film ansehen oder eine CD anhören konnten.
Seitdem fordern sie das auf langen Autofahrten (z.B. auch in den Winterurlaub) natürlich ein und es ist nicht einfach (und oft auch nicht sinnvoll), dem auf langen Fahrten nicht nachzugeben. Aber auf der anderen Seite mußten sie dann auch in den Städten oder bei der einen oder anderen Wanderung mitziehen. Nicht, daß auf die Frage, was ihnen denn in Frankreich am besten gefallen hat, die Antworten "Bibi Blocksberg" und "Jim Knopf" kommen  :lol:
Aber nicht alles, was man sich als Erwachsener so ansehen will, ist auch für Kinder gleichermaßen interessant. Ob man da durch Avignon oder Pirna spaziert bzw. durch die Gorge de la Nesque oder das Bielatal wandert ist in Kinderaugen völlig gleich. Da zählt der allabendliche Poolbesuch doch deutlich mehr  :wink: :P

Was den Wein betrifft... ähm... in den ersten Tagen haben wir noch von heimischen Vorräten gezehrt. An diesem Abend war es wohl ein Saale-Unstrut-Wein. Die französichen Weine kommen später  :drink: ... war doch klar, daß Dich das interessiert!
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Susan26 am 18.08.2010, 15:46 Uhr
Nee, nee, nee, war dich klar, dass ich so etwas bei deinem Reisebericht ansprechen muss  8)

Kann ich verstehen ... man war ja auch mal jung und kann sich erinnern, was man da so unternehmen sollte, worauf man Null Bock hatte ;-) Tja, ich fürchte nur, dass es auch in den nächsten Jahren für euch nicht leichter wird ...

Susan
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 19.08.2010, 14:24 Uhr
12. Juli 2010: Mulhouse – Vienne

Es war wieder gegen 8:30 Uhr, als wir ausgeschlafen hatten und uns entschieden aufzustehen. Zum Frühstück gab es heute frisches Baguette und Croissants aus dem Zeltplatzshop… lecker. Anschließend packten wir schon mal unsere Sachen zusammen, schlüpften aber noch einmal in unsere Badesachen und gingen zum Pool, um uns vor der Abfahrt noch einmal zu erfrischen.
Um 11:30 Uhr konnte es dann endlich losgehen und wir verließen Mulhouse auf der A36 in Richtung Lyon. An der ersten Tankstelle füllten wir den Tank unseres Wohnmobils auf und nach ein paar Kilometern passierten wir eine Mautstation. Hierwaren die ersten 4,10€ Autobahngebühr fällig, die wir bequem mit Kreditkarte zahlten. Die Weiterfahrt war sehr abwechslungsreich, die Autobahn schlängelte sich im Rhythmus der Hügel bergauf und bergab, querte immer wieder kleine und größere Flüsse und führte abwechselnd durch grüne Wälder und trockene Felder.
Die nächste Mautstation ließ nicht lange auf sich warten. Hier mussten wir aber einfach nur ein Ticket ziehen, dann konnte die Fahrt weiter gehen. Doch schon nach kurzer Zeit ertönte der Ruf der Kinder nach einer Pause und so rollten wir gegen 13:00 Uhr auf einen kleinen Rastplatz, wo wir unser Wohnmobil im Schatten einiger Bäume parkten und Mittagspause machten. Wir kochten Spaghetti und genehmigten uns zum Nachtisch noch ein Stück Melone. Nach einer guten Stunde setzten wir unsere Fahrt fort, Vincent lauschte einem Hörspiel, während sich Lisa in ihren Sitz kuschelte und schon bald weggeschlummert war.
Das gab uns die Gelegenheit, endlich mal ein paar Kilometer am Stück zu fahren und etwas voran zu kommen. Wir folgten der A36 bis nach Dole und bogen dort auf die A39 ab, um dem hohen Verkehrsaufkommen auf der A6 zwischen Dijon und Lyon zu entgehen. Mit der Zeit zogen mehr und mehr Wolken auf und es trübte sich ein; auch die Temperatur sank deutlich. Während gegen Mittag noch ca. 33°C im Schatten herrschten, kühlte es sich bald auf unter 25°C ab und es trübte auch immer mehr ein. An einer Autobahnraststätte legten wir noch eine kleine Pause für einen Kaffee ein und hörten dabei schon das Donnergrollen in der Ferne. Kurz nachdem wir wieder gestartet waren, begann es zu regnen und immer wieder zuckten gewaltige Blitze über den Himmel. Urplötzlich schüttete es wie aus Eimern und das Wasser stand regelrecht auf der Straße; die Temperatur fiel bis auf etwa 18°C. Doch nahezu genauso schnell, wie wir in diese Wetterwand hineingefahren waren, hatten wir sie auch passiert und der Regen hörte allmählich wieder auf. Über Bourg-en-Bresse erreichten wir schließlich Lyon, welches wir südwestlich auf der Autobahn umfuhren. Einen kleinen Stau gab es beim Abzweig auf die A463 zwar doch, aber letzten Endes hatten wir auch dieses Nadelöhr recht bald hinter uns gelassen. Wir fuhren weiter nach Süden und kamen bald an eine Mautstation, an der wir das Ticket von der letzten Station vorweisen mussten. Für die Autobahnkilometer bis hierher mussten wir satte 40,20€ berappen, aber letztlich war uns das lieber, als die lange Kurverei über die Nationalstraßen und durch viele kleine Ortschaften hindurch. Bei Vienne verließen wir die Autobahn, wobei noch einmal 2,70€ Maut fällig wurden, um zu dem von uns ausgewählten Campground St.-Clair-du-Rhone zu gelangen.

(http://www.neef-online.de/fra/4-1.jpg)

Hier mangelte es jedoch an einer vernünftigen Ausschilderung und so waren wir froh, nach einiger Zeit die Hinweisschilder zum Camping Le Bontemps zu sehen, welcher ebenfalls ganz in der Nähe lag und genau wie der in St.-Clair mit einem Swimmingpool lockte. Also folgten wir den Schildern über schmale Sträßchen durch die reizvolle Landschaft und erreichten gegen 19:30 Uhr den weit abgelegenen Platz. Die Kinder nahmen sofort die Hüpfburg vor dem Eingang in Beschlag, während Doreen sich nach einem freien Platz erkundigte.

(http://www.neef-online.de/fra/4-2.jpg)

Dieser entpuppte sich zwar als deutlich teurer, als der ursprünglich anvisierte Campingplatz in St.-Claire, aber letzten Endes hatten wir alle genug vom vielen Fahren und waren froh, endlich irgendwo angekommen zu sein.
Als erstes erkundeten wir den Platz, Lisa tobte auf dem Spielplatz herum und schnell hatten wir auch die Poolanlage entdeckt. Die Temperatur hatte sich inzwischen auch wieder bei ca. 26°C eingepegelt,  doch leider holte uns hier der Regen ein, so dass wir uns lieber zum Spielen und anschließenden Abendessen unter das Vordach unseres Wohnmobils zurückzogen.

(http://www.neef-online.de/fra/4-3.jpg)

Nach dem Essen alberten die Kinder noch ein Weilchen herum, bevor es zum Zähneputzen in den Waschraum und schließlich zum Schlafen ins Bett ging. Doreen genehmigte sich noch eine Dusche und Andreas schrieb noch die Geschehnisse des Tages auf. Nach einem kleinen Schlummertrunk versanken aber auch wir recht schnell im Bett und dem Reich der Träume.

Gefahrene Strecke:  440km
Übernachtung: Camping Le Bontemps (41€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Susan26 am 19.08.2010, 14:33 Uhr
Ui, bei den Preisen weiß ich jetzt auch, warum wir damals (ohne Kinder ;-) ) die Alternative zur Autobahn genommen haben  :lol:
Hoffentlich wird das Wetter wieder besser ... obwohl, man weiß ja gar nicht, was schlimmer ist: zu heiß oder zu nass?!
Susan
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 19.08.2010, 15:04 Uhr
Yep, die Mautgebühren sind schon heftig. Darum haben wir später auch die Autobahn gemieden, wenn es ging.

Was das Wetter betrifft darf ich wohl vorwegnehmen: Es sollte nahezu der einzige Regen im ganzen Urlaub gewesen sein. Ein paar winzige Tropfen noch gegen Ende, ansonsten sengende Hitze  8)
Tja, wenn Engel reisen...  :engel2:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 19.08.2010, 21:26 Uhr
 :D ein paar Tage später sind wir die Strecke in der entgegengesetzten Richtung gefahren. Leider war es zu spät für einen Campingplatz, wir mußten dann bei Freiburg auf einer Raststätte übernachten - mit etlichen anderen WoMos.

Schön, die Rhone ist erreicht - jetzt bin ich gespannt, wie es weiter geht.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 20.08.2010, 11:59 Uhr
Schön, die Rhone ist erreicht - jetzt bin ich gespannt, wie es weiter geht.
Ja, wenn wir die Autobahn erst mal verlassen haben, wird es ruhiger... und es gibt auch mehr (und sehenswertere) Fotos  :wink: :lol:

Zuerst mal muß ich aber noch etwas nachreichen, was ich gestern vergessen habe:
Nach der Fahrt durch die Gewitterfront meldete sich auf einmal eine Warnlampe im Armaturenbrett und signalisierte in Problem mit der Motorsteuerung. Das blieb auch bis zur Ankungt auf dem Campingplatz so und änderte sich auch nach erneutem Start des Motors nicht. Da der WoMo-Vermieter keine freien Werkstätten gestattet, sahen wir uns schon am folgenden Tag die nächste Ford-Vertragswerkstatt suchen  :? :(

Und nun geht´s gleich weiter mit dem nächsten Tag...
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Susan26 am 20.08.2010, 12:05 Uhr
Na das nenn ich doch mal einen echten Cliffhanger ... lass uns nicht zu lange zappeln ;-)
Susan
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 20.08.2010, 12:53 Uhr
Na das nenn ich doch mal einen echten Cliffhanger ...
Ja, schade nur, daß ich den gestern unterschlagen habe.

Fortsetzung folgt gleich. Ich hatte schon alles fertig, aber dann ist mir der Browser mal wieder sang- und klanglos abgeschmiert  :koch: :sauer: :wut33: :wut54: :teufel: :bang: :blecken:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 20.08.2010, 13:01 Uhr
13. Juli 2010: Vienne – Vaison-la-Romaine

Es ist wieder um 8:30 Uhr, als wir gemeinsam aus den Federn kriechen. Irgendwie scheinen wir uns auf diese Zeit einzupegeln.
Auf dem Zeltplatz herrscht schon reger Betrieb, wir dagegen lassen es wieder in Ruhe angehen. Wir frühstücken, packen unsere Sachen zusammen, füllen das erste Mal Frischwasser auf und leeren die Abwassertanks. Dann geht die Fahrt gegen 10:30 Uhr weiter. Ein Blick auf die Armaturen zeigt, dass sich das Motorproblem über Nacht selbst repariert hat; offensichtlich hing es wohl doch nur mit dem starken Regen gestern zusammen. Zunächst müssen wir aber mal eine Tankstelle finden, unser Wohnmobil meldet noch eine Reichweite von 40km. An der ersten Zapfsäule rauschen wir zu schnell vorbei, die war aber auch winzig und unscheinbar. Hinter uns kommen weitere Fahrzeuge und so ist auf ein Umdrehen auf dem schmalen Sträßchen hier nicht zu denken. Also fahren wir weiter durch hübsche kleine Ortschaften mit sehenswerten, alten Natursteinhäusern und erreichen bald die Nationalstraße N7. Dieser folgen wir in Richtung Valence, irgendwo hier wird schon noch eine Tankmöglichkeit kommen. Im nächsten Dorf ist die Zufahrt zu dem gestern von uns gesuchten Campingplatz St-Clair-Du-Rhone ausgeschildert. Den brauchen wir nun auch nicht mehr; auf dem La Bontemps war es auch schön, wenngleich einiges teurer…
In der nächsten größeren Ortschaft sehen wir die Auffahrt zur Autobahn und auch gleich die erste Mautstelle, kurz dahinter entdecken wir aber einen riesigen Supermarché, der auch über eine Tankstelle verfügt. Zum Kampfpreis von 1,12€/l Diesel tanken wir voll und rollen dann zur Autobahn. Die Fahrt geht zügig voran, auch wenn der Verkehr hier einiges dichter ist, als in den letzten Tagen. Bald haben wir Montélimar erreicht und biegen kurz darauf an der Abfahrt 15 in Richtung Donzére ab. Kaum ist man von der hektischen Autobahn runter, befindet man sich in einer anderen Welt. Die ruhige, schmale Straße führt durch hügeliges Land, immer wieder vorbei an Weinbergen und Lavendelfeldern. Das erste Bergdorf ist gleich richtig sehenswert und wie machen einen kleinen Fotostopp.

(http://www.neef-online.de/fra/5-1.jpg)

Dabei entdecken wir die Hinweistafel auf  das Domaine Rozel, eines der vielen Weingüter hier, die zur Gratisverkostung einladen. Da lassen wir uns doch nicht lange bitten und so stehen wir nur wenige Minuten später auf dem Hof des Anwesens und läuten an der Glocke.

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Ein freundlicher junger Winzer öffnet den Keller und bittet uns hinein, die beiden kleinen Hunde erschrecken mit ihrer wilden Begrüßung aber erst mal unsere Kinder ein wenig. Lisa muss sogar auf den Arm genommen werden, damit sie sich wieder beruhigt. Wir probieren drei Roséweine, entscheiden uns für einen leckeren Cinsault-Carignan und nehmen auch noch ein Glas Lavendelhonig mit. Inzwischen geht es auf 14:00 Uhr zu, wir sollten also langsam nach einem Picknickplatz für´s Mittagessen Ausschau halten. In Grignan finden wir ein schattiges Plätzchen vor dem Eingang zum sehenswerten Chateau, welches sehr fotogen auf einem kleinen Hügel inmitten eines Lavendelfeldes thront.

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Während das Mittagessen so vor sich hin kocht, wandeln wir durch den Lavendel und genießen den tollen Blick und den berauschenden Duft. Aufgrund der unglaublichen Hitze entscheiden wir uns, das Chateau nicht näher zu besuchen und so fahren wir nach dem Essen weiter in Richtung Nyons. Immer wieder führt die Straße durch Weinberge, Lavendelfelder  und kleine Bergdörfer mit unglaublich engen Gassen. Über die D538 erreichen wir schließlich Noyns, fahren durch die sehenswerte Altstadt hindurch und finden schließlich den in unserem Reiseführer beschriebenen Wohnmobil-Stellplatz am Fluß neben dem Schwimmbad. Für 2€ kann man hier eine halbe Stunde parken, darüber hinaus wird sofort die Tagesgebühr von 9€ fällig. Da ringsherum jedoch Halteverbot für Wohnmobile ausgeschildert ist, überlegen wir nicht lange und stellen unser Gefährt hier ab. Am Ufer entlang gehen wir in Richtung der alten Ölmühle, gleich neben der sehenswerten Römerbrücke.

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Im Laden der Mühle probiert Doreen einige Olivenöle, bevor sie sich für ein Fläschchen entscheidet und auch eine Auswahl der leckeren Oliven nehmen wir für heute Abend mit. Anschließend bummeln wir noch ein wenig durch die Altstadt, erkaufen uns die gute Laune der Kinder mit einem Eis und dem Versprechen, wieder einen Campingplatz mit Pool zu suchen.

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Eine Erfrischung haben aber auch wir dringend nötig, die Hitze ist nahezu unerträglich. Also befragen wir den ADAC-Campingführer und entscheiden uns für den Domaine du Sagittaíre, der neben einer großen Badelandschaft auch mit Sport- und Unterhaltungsangeboten und Kinderprogramm lockt und mit Sicherheit einer der Spitzenplätze der Region ist, was sich natürlich auch im Preis niederschlägt!
Doch zunächst stehen wir vor der Aufgabe, unser Wohnmobil vom Stellplatz in Nyons wegzubewegen. Der Kassenautomat an der Schranke verlangt 9€, bietet eine Bedienung in sechs Sprachen, darunter auch in Deutsch und akzeptiert ausschließlich Kreditkarten. Kein Problem, die VISA unserer Hausbank musste bei den zahlreichen Mautstationen schon oft herhalten und hat immer anstandslos funktioniert. Macht sie hier auch, der Automat möchte aber diesmal eine PIN dazu! Die habe ich zwar, aber natürlich nicht im Kopf, wann braucht man schon mal die Pin zur Kreditkarte, wenn man daheim stets die EC-Karte benutzt.  :kratz: Also zweiter Versuch mit der DKB-VISA-Card. Der Kartenleser bringt eine französische Fehlermeldung, der Kassenautomat bestätigt den Abbruch der Aktion in Deutsch…prima!  :doh: Drei Weitere Versuche in allen denkbaren Positionen des Magnetstreifens bringen auch kein anderes Ergebnis, also übersetzen wir mit Hilfe des Wörterbuchs die Fehlermeldung: „Karte stumm!“ Na toll, dass sie nicht funktioniert, haben wir selbst schon festgestellt. Wir probieren Doreens Visa-Karte von unserer Hausbank, brechen aber nach zwei falschen Pineingaben ab. Dann ist Doreens DKB-Visa-Karte in allen vier Positionen dran, auch Fehlanzeige. Wir sehen uns hilfesuchend um und finden die Telefonnummer der örtlichen Gendarmerie, die als einziger Service am Kassenautomaten aufgedruckt ist. Bevor wir die aber wählen, geben wir Doreens Hausbank-Visakarte noch eine Chance. Der Automat ermahnt uns, daß dies der dritte und letzte Versuch ist und… akzeptiert die eingegebene Zahl. Die Schranke öffnet sich und wir können endlich dem Campingplatz mit dem rettenden Pool entgegenstreben...  :knockout: :verneig: :pfeifen:
Die Ausschilderung ist gut und schon bald stehen wir vor den Toren des Domaine du Saggitare und lesen uns den Preisaushang durch: 32€ für das Wohnmobil, 8€ pro Erwachsenem und 5€ pro Kind. Teurer sind wir noch nirgends untergekommen, aber versprochen ist versprochen, also Augen zu und durch. Aber denkste! Der Platz ist voll ausgebucht, für morgen könnten wir eine Reservierung bekommen. Nein, danke! Dann fahren wir lieber noch die zehn Kilometer bis Vaison-la-Romaine, dort gibt es mindestens drei Plätze, die auch einen Pool bieten und deutlich günstiger sind. Nach wenigen Minuten stehen wir mit unserem Fahrzeug auf einem wunderschönen Platz auf dem Camping Le Soleil de Provence, inmitten von Weinbergen und mit Blick auf den Mont Ventoux. Kostenpunkt? Keine Ahnung, wir sollen morgen bei Abfahrt zahlen. Kaum ist das Wohnmobil geparkt und die Markise ausgefahren, traben wir in Badesachen über den Platz und erfrischen uns nach Herzenslust im Wasser. Zunächst teilen wir den Pool noch mit einer Schar lärmender Kinder, aber schon bald wird es ruhig und wir haben das Wasser für uns… bis wir um 20:00 Uhr freundlich darauf hingewiesen werden, dass der Pool jetzt geschlossen ist! Wir ziehen uns zu unserem Wohnmobil zurück, essen Abendbrot und spazieren anschließend noch eine Runde über den Platz. Am Pool ist inzwischen Disco und während sich Lisa auf der Hüpfburg nebenan austobt, lassen wir uns mit Vincent zusammen an einem Tisch in der Nähe der Bar nieder. Doch lange halten die Kinder nicht mehr durch, also bringen wir sie zu Bett und beschließen den Abend bei einer Flasche Roséwein und Oliven vor unserem Wohnmobil.

Gefahrene Strecke:  180km
Übernachtung: Camping Le Soleil de Provence ( 37€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Susan26 am 20.08.2010, 13:22 Uhr
Hallo Andreas,

schön, das gefällt mir alles bisher sehr gut ... mal sehen, wann ich Urlaub habe ;-)

Gibt es denn auch noch ein Bild von eurem Campingplatz, der scheint ja sehr schön gewesen zu sein?

Susan
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 20.08.2010, 13:34 Uhr
Wie schön, noch eine Etappe bevor ich für's Wochenende leider aussteigen muss.  :dance:

1,12 Euro für Diesel  ist ein absoluter Schnäppchenpreis für Frankreich !  :shock:  Wir wähnten uns schon mit 1,18 Euro glücklich...

Tolle Lavendel-Feld-Bilder ! Damit werden wir wohl im Frühjahr kein Glück haben
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 20.08.2010, 13:42 Uhr
Gibt es denn auch noch ein Bild von eurem Campingplatz, der scheint ja sehr schön gewesen zu sein?
Leider nicht Susan. Wir dachten wohl, es gibt jetzt genügend andere Fotomotive, so daß wir nicht mehr jeden Stellplatz fotografieren müssen...  :wink:

Wie schön, noch eine Etappe bevor ich für's Wochenende leider aussteigen muss.  :dance:

1,12 Euro für Diesel  ist ein absoluter Schnäppchenpreis für Frankreich !  :shock:  Wir wähnten uns schon mit 1,18 Euro glücklich...

Tolle Lavendel-Feld-Bilder ! Damit werden wir wohl im Frühjahr kein Glück haben
Nur keine Panik. Am Wochenende haben wir auch was anderes vor. Wenn Du nächste Woche wieder einsteigst, verpasst Du nichts.
Die Spritpreise variierten übrigens recht stark. Wir hatten so ziemlich alles zwishen 1,13 und 1,33€: Und das muss geografisch und zeitlich nicht mal weit ausaeinander gelegen haben...
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Susan26 am 20.08.2010, 13:55 Uhr
Gibt es denn auch noch ein Bild von eurem Campingplatz, der scheint ja sehr schön gewesen zu sein?
Leider nicht Susan. Wir dachten wohl, es gibt jetzt genügend andere Fotomotive, so daß wir nicht mehr jeden Stellplatz fotografieren müssen...  :wink:

Wir haben uns das auch jedesmal vorgenommen und von wie vielen Zeltplätzen wir kein Foto haben, erzähl ich auch mal lieber nicht ;-)
Susan
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 20.08.2010, 14:36 Uhr
Wir haben uns das auch jedesmal vorgenommen und von wie vielen Zeltplätzen wir kein Foto haben, erzähl ich auch mal lieber nicht ;-)
Es ist nicht so, daß wir uns vorgenommen hatten, jeden Stellplatz zu fotografieren, Susan.
An den ersten Tagen gab´s nur einfach nicht viel mehr zu sehen  :wink:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 23.08.2010, 11:36 Uhr
14. Juli: Vaison-La Romaine – Villes-sur-Auzon

Heute ist französischer Nationalfeiertag. Wir stehen erneut um 8:30 Uhr auf; einfach unglaublich, diese Regelmäßigkeit.  :lol:
Der Tag begrüßt uns wieder mit strahlendem Sonnenschein und so ziehen wir nach dem Frühstück und dem Zusammenpacken unserer Sachen noch einmal los in Richtung Pool, um uns zu erfrischen. Während Vincent die riesige Rutsche lieber aus sicherer Entfernung betrachtet und im großen Becken seine Runden schwimmt, kann Lisa gar nicht genug vom Rutschen kriegen und probiert zusammen mit Andreas alle Bahnen mehrfach aus.
Gegen 11:00 Uhr ist dann aber wirklich Abfahrt; wir wollen das schöne Wetter und die tolle Sicht heute nutzen und auf den Mont Ventoux fahren, der schon aus der Ferne grüßt.

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Zunächst jedoch ist Vaison-la-Romaine unser Ziel, eine kleine, alte Stadt mit einem gut erhaltenen römischen Amphitheater und einem Chateau, welches auf einem Hügel oberhalb des Ortes thront. Wir drehen mit unserem Gefährt mehrere Runden durch den Ort, können jedoch keinen geeigneten Parkplatz finden. Die in unserem Reiseführer empfohlenen Plätze gegenüber der Besucherinformation sind mit einem Balken für Fahrzeuge mit weniger als 2,30m beschränkt; man will hier offensichtlich keine Wohnmobile in der Innenstadt. Ein offizieller WoMo-Stellplatz befindet sich etwas außerhalb des Zentrums, hier könnten wir für eine Tagesgebühr von 9€ parken. Nach einer weiteren Runde durch das Zentrum und einem kurzen Halt zwecks Nachfrage in der Besucher-Info bringt die Gewissheit: Außer dem Platz außerhalb gibt es keine Parkmöglichkeiten für Wohnmobile, die Gebühr wird jedoch nur bei Übernachtung fällig. Bei den schon wieder herrschenden Temperaturen von ca. 36° im Schatten wollen wir uns und den Kindern einen längeren Anmarsch in praller Sonne ersparen, zumal es vom Zentrum zum Chateau noch mal ein ganzes Stückchen weiter wäre. Ein kurzer Blick aus dem mit Warnblinkanlage haltenden Wohnmobil in das Areal des Amphitheaters ist alles, was wir dem eigentlich recht hübschen Ort an Aufmerksamkeit noch entgegen bringen, Fotos gibt es keine!
Stattdessen beschließen wir, nach Malaucene zu fahren, einem eher unscheinbaren, kleinen Ort, wo aber jeden Mittwoch ein provencialischer Markt stattfindet. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen, zumal der Ort direkt auf dem Weg zum Mont Ventoux liegt. Das Zentrum ist wegen des Marktes für den Autoverkehr komplett gesperrt, also wählen wir hier den hübsch an einem künstlich angelegten See gelegenen Wohnmobilstellplatz und laufen in den Ort hinein. Wir kommen keine Minute zu früh, denn die ersten Händler beginnen schon, ihre Stände wieder abzubauen.

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So reicht die Zeit gerade noch, um uns einen Überblick über die angebotenen Waren zu verschaffen, den Einkauf fürs Mittagessen machen wir dann aber doch im Laden um die Ecke…
Zurück am Wohnmobil bereitet Doreen das Mittagessen, welches wir an einem schattigen Picknickplatz am See einnehmen. Kurz nach 15 Uhr sind wir soweit, daß wir die Fahrt zum Gipfel des Mont Ventoux fortsetzen können. Die schmale Straße schlängelt sich in weiten Bögen den Berg hinauf, anfangs noch durch dichten Wald, weiter oben dann entlang der kahlen Flanke des Berges.

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Unterwegs gibt es mehrfach Gelegenheit, den Ausblick auf die Umgebung zu genießen; immer wieder laden Halte- und Aussichtspunkte zum Verweilen ein.

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Auf dem Gipfel erwartet uns ein kräftiger, kühler Wind. Die Aussicht nach allen Seiten ist aber phantastisch.

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Wir gehen noch ein paar Meter in Richtung des Observatoriums und schauen uns ein wenig um, dann setzen wir unsere Fahrt in Richtung Sault fort.

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Allerdings nur ein kurzes Stück, denn da entdeckt Andreas im Vorbeifahren das Tom-Simpson-Denkmal und stoppt noch einmal. Dieser Gedenkstein ist einem britischen Radprofi gewidmet, der im Jahre 1967 während der Tour de France hier kurz vor dem Erreichend es Gipfels kollabierte und starb.

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Der Gedenkstein war jedoch nur ein Grund für den Halt; der andere war, daß es hier einen Geocache gibt, den Andreas als seinen ersten außerhalb Deutschlands loggen wollte.
Wir fuhren weiter talwärts und genossen dabei die sich bietenden Ausblicke, bis die Straße wieder zwischen den Bäumen verschwand.

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Die engen Kehren erforderten stets ein hohes Maß an Umsicht, nicht nur wegen der entgegenkommenden Autos, sondern vielmehr wegen der vielen Radfahrer, die auf dieser Straße unterwegs waren. Überhaupt scheint sich das Rennradfahren auf Bergstraßen  in Frankreich großer Beliebtheit zu erfreuen, in den kommenden Tagen sollten wir noch oft Radfahrer auf schmalen Serpentinenstraßen zu Gesicht bekommen. Bei aller Aufmerksamkeit auf den Verkehr verpassten wir jedoch den Abzweig nach Sault, was wir jedoch erst bemerkten, als wir in Bedouin herauskamen.

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Ein Blick in die Karte verriet uns, daß wir etwa die Hälfte der kurvenreichen Straße zurückfahren müßten, worauf wir zu dieser fortgeschrittenen Stunde jedoch keine Lust hatten. Die Kinder wollten endlich auf einen Campingplatz, um noch in den Pool springen zu können. Also planten wir kurzerhand um und suchten aus dem Campingführer einen schönen Platz mit Pool in der Nähe heraus. Über schmale Nebenstraßen gelangten wir nach Villes-sur-Auzon, wo wir auf dem Campingplatz Les Verguettes unterkamen. Das Einrangieren unseres Gefährtes unter den tief hängenden Ästen war gar nicht so einfach, wurde aber im zweiten Anlauf souverän gemeistert. Wie versprochen war der Pool dann der erste Anlaufpunkt für die Kinder. Und das war auch gut so, denn nach einer halben Stunde schloss die Poolanlage und wir waren froh, noch in den Genuss dieser Erfrischung gekommen zu sein. Anschließend spielten Lisa und Vincent noch mit den Kindern unserer belgischen Platznachbarn, bis diese zum Abendessen ist Restaurant des Platzes aufbrachen. Da wir im Vorbeigehen etwas von Pizza gelesen hatten, wollten wir den Kindern eine Freude machen und ebenfalls essen gehen. Aber vor Ort stellte sich heraus, daß aufgrund des heutigen Tagesangebotes von Moules&Frittes keine Pizza gebacken wurde und die Enttäuschung war groß. So gab es denn doch Abendessen vor dem Wohnmobil, die Kinder bekamen die restlichen Spaghetti vom Mittag und waren damit auch ganz zufrieden.
Anschließend spazierten wir noch eine kleine Runde über den Platz,  brachten dann die Kinder ins Bett und setzten uns noch für ein paar Minuten bei eisgekühltem Aperol mit Bitter Orange nach draußen. Lange blieben wir jedoch auch nicht mehr wach und verschwanden auch recht bald im Alkoven des Wohnmobils.

Gefahrene Strecke: 85km
Übernachtung: Camping Les Verguettes (34€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 25.08.2010, 13:48 Uhr
15. Juli 2010: Villes-sur-Auzon – Orange

Der heutige Morgen begann genauso, wie die Tage zuvor: 8:30 Uhr aufstehen und gemütlich frühstücken. Anschließend erfrischten wir uns noch einmal im Pool, packten dann unsere Siebensachen zusammen und verließen den Campingplatz. Die Abwassertanks unseres Wohnmobils waren schon wieder voll, doch leider gab es keine Dumpstation auf diesem Platz. Also setzten wir einen weiteren wichtigen Punkt auf die Liste der Dinge, auf die wir bei der Auswahl des nächsten Übernachtungsplatzes achten wollten.
Von Villes-sur-Auzon aus folgten wir einer schmalen Bergstraße nach Osten, die uns zur Gorge de la Nesque bringen sollte.

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Zu Beginn wies ein Schild auf die maximale Fahrzeughöhe von 3,40m hin; mit unserem 3,20m hohen Gefährt sollten wir also keine Schwierigkeiten haben. Auch auf dieser Strecke begegneten wir immer wieder Fahrradfahrern, jüngere genauso wie ältere Jahrgänge. Die Straße schlängelte sich an einem Hang entlang und allmählich wurde die Schlucht zu unserer Rechten tiefer und steiler und aus dem Blätterwald lugten vermehrt wuchtige Felsen hervor. Immer wieder gab es spektakuläre Ausblicke, jedoch nur wenige Haltemöglichkeiten, so daß wir lange Zeit versuchten, aus dem fahrenden Auto heraus einige brauchbare Fotos und Videosequenzen zu erhaschen; meist jedoch erfolglos.

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Doreen kurbelte tapfer am Lenkrad und meisterte auch enge Passagen mit Gegenverkehr souverän, dennoch war ihr die Nervosität die gesamte Fahrt über anzumerken. Dann auf einmal kam ein Tunnel mit einer Höhenmarkierung von 3,20m und es mehrten sich die Bedenken, ob diese Straße wirklich für unser großes Reisemobil geeignet sei; alle Fahrzeuge die wir bisher gesehen hatten, waren deutlich kleiner. Da eingangs der Straße jedoch 3,40m angeschrieben waren, musste der Tunnel auch für uns passierbar sein. Also stieg Andreas aus und lotste Doreen in der Mitte der Fahrbahn hindurch. Letzten Endes ging es völlig problemlos. Als kurze Zeit später jedoch am nächsten Tunnel ein Schild mit einer Höhenangabe von 2,60m prangte, war es mit Doreens Beherrschung vorbei und auch Andreas kamen ernsthafte Bedenken. Schritt für Schritt navigierte er Doreen durch den Tunnel und auch hier war letztlich noch genügend Platz nach oben.

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Am Ausgang sahen wir dann die Auflösung des Ganzen: Es sind jeweils die Mindesthöhen an Seiten des Tunnels angeschrieben; wenn man sich in der Mitte hält, sollte man bis zu den eingangs erwähnten 3,40m keine Probleme haben.
Die weitere Strecke verlangte dann keine großartige Lenkradakrobatik mehr.


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 :arrow: Panorama 2 (http://www.neef-online.de/fra/7-P2.jpg)

Wir fuhren bis zum Ende der Schlucht und erreichten gegen 13 Uhr Monieux. Von der Straße aus blickten wir hinab auf den Lac du Bourguet und entdeckten dort einige schöne Picknickplätze, die wie geschaffen für unsere Mittagspause waren. Also zwängten wir unser Wohnmobil durch eine schmale Gasse und parkten kurze Zeit später am Picknickareal unter einigen großen Bäumen. Während Doreen sich um das Mittagessen kümmerte, ging Andreas mit Lisa und Vincent auf den nahegelegenen Spielplatz, doch da es dort kaum Schutz vor der unbarmherzigen Sonne gab, kehrten die drei bald zurück und ließen sich im Schatten nieder.
Nach dem Essen packten wir die Fotoausrüstung, einige Getränke und Snacks in den Rucksack und liefen ein Stück des Wanderweges in die Schlucht hinein.

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Obwohl es anfangs ein wenig Widerstand seitens der Kinder gab, zogen diese letztlich erstaunlich gut mit, so dass wir einige schöne Einblicke in die Gorge de la Nesque erlangen konnten, bevor wir nach einer kleinen Rast wieder zum Wohnmobil zurückkehrten.

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Hier gab es Eiskaffee und Saft als Erfrischung. Dann verließen wir Monieux nach Norden, denn wir hatten kurzfristig beschlossen, noch einen Abstecher nach Westen in Richtung Avignon und Orange zu machen. Als wir die Straße D1 erreichten, warfen wir von einer Anhöhe aus noch einen kurzen Blick nach Sault, auf eine nähere Erkundung der Stadt hatten wir jedoch keine Lust mehr.

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Über Villes-sur-Auzon fuhren wir nach Carpentras und von dort aus weiter bis Orange. Dort quälten wir uns während der Rush-hour 45 Minuten lang durch die Vororte, um zu dem von uns herausgesuchten Campingplatz zu gelangen. Zudem ließ auch die Beschilderung sehr zu wünschen übrig, so dass wir schon gewaltig Nerven ließen. Immerhin konnten wir von weitem bereits einen Blick auf den Arc de Triomphe werfen und nach und nach gelang es uns auch, mit Hilfe des GPS-Handys den Campingplatz einzukreisen, bis er sich nicht mehr länger verstecken konnte. Gegen 18:30 Uhr hatten wir unser heutiges Tagesziel erreicht und einen schönen Rasenplatz auf dem Camping-le-Jonquier bekommen. Natürlich wollten die Kinder als erstes in den Pool und danach noch auf den Spielplatz gehen. Nach der langen Fahrt mussten sie sich einfach ein bisschen austoben. Doreen studierte inzwischen einige Flyer mit Sehenswürdigkeiten der Umgebung in der Hoffnung, noch einige Highlights für Kinder am Wegesrand zu entdecken…
Zum Abendbrot hin wurden die Temperaturen allmählich wieder erträglich und so machten wir es uns unter der Markise neben dem Wohnmobil bequem. Nach dem Essen bewältigten wir rasch den Abwasch und gingen dann duschen. Dabei entdeckten wir ein paar wirklich heftige Mückenstiche bei Lisa, die offensichtlich auf dem Spielplatz Opfer einiger gieriger Blutsauger geworden war. Doreen verarztete die schnell anschwellenden Stiche und brachte dann die Kinder ins Bett, während Andreas noch ein wenig am Reisebericht tippte.
Mit einer Flasche Wein vor dem Wohnmobil beschlossen wir daraufhin diesen erlebnisreichen Tag.

Gefahrene Strecke: 95km
Übernachtung: Camping-le-Jonquier (34 €)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Matze am 25.08.2010, 16:09 Uhr
Diese Höhenangaben der Tunnels sind ja wirklich verwirrend - aber es ist ja alles gut gegangen.
Umdrehen wäre bestimmt nicht so toll gewesen.

Schöne kleine Wanderung habt ihr noch unternommen.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Susan26 am 25.08.2010, 16:52 Uhr
Hallo Andreas,

oops, da hab ich doch tatsächlich die Weiterfahrt verpasst. Schöne Aussichten, die du uns da präsentierst. Schon erstaunlich, wie viele Campingplätze es in der Gegend gibt, dass man immer so spontan umplanen kann ... und dann noch mit Pool. Aber bei den Temperaturen, bei denen ihr unterwegs wart, auch dringend notwendig.

So, jetzt pass ich wieder besser auf und verpasse nix mehr :-)
Susan
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Saguaro am 25.08.2010, 17:04 Uhr
Bin schnell hinterher geeilt  :pferd:.

Die Landschaft ist grandios  :daumen: und die Pässe beeindruckend. Hatte das WoMo gute Bremsen :zwinker: ?

LG,

Ilona
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: NähkreisSteffi am 25.08.2010, 21:53 Uhr
Ich bin jeden Tag gespannt darauf, wie es weiter geht.

Super Bericht mit tollen Bildern.

Bestärkt mich in der Meinung, dass wir auch mal wieder in die Provence müssen.

Weiter so.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 25.08.2010, 21:59 Uhr
Diese Höhenangaben der Tunnels sind ja wirklich verwirrend - aber es ist ja alles gut gegangen.
Umdrehen wäre bestimmt nicht so toll gewesen.
Ja, das hat schon mal für Adrenalinausschüttung gesorgt. An sich ist diese Art der Höhenangabe gar nicht schlecht. Als wir dan wußten, wie diese Informationen zu lesen sind, war ja alles gut.
Umdrehen wäre absolut nicht gegangen auf dieser schmalen Straße  :zuberge:

oops, da hab ich doch tatsächlich die Weiterfahrt verpasst.

Bin schnell hinterher geeilt  :pferd:.
Nun, das hätte ich gar nicht erwartet. Ich dachte schon, ihr seid wieder ausgestiegen, weil ich so bummle. Aber ich komme im Moment wirklich nicht jeden Tag dazu, eine Fortsetzung zu schreiben. Ich versuche aber, es zumindest alle zwei Tage zu schaffen.

Der Pool am Abend war stets ein absolutes Muß. Einerseits, weil es tagsüber wirklich unglaublich heiß war; andererseits, damit die Laune unserer Kinder erhalten blieb.

Die Bremsen des Wohnmobils waren schon ok und von uns ja bereits vor zwei Jahren in Norwegen getestet worden. Die wurden auch gar nicht so strapaziert, wie das Lenkrad... :wink:

Ich bin jeden Tag gespannt darauf, wie es weiter geht.

Super Bericht mit tollen Bildern.

Bestärkt mich in der Meinung, dass wir auch mal wieder in die Provence müssen.

Weiter so.
Vielen Dank und willkommen an Bord  :P
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 25.08.2010, 23:57 Uhr
Hallo,

weiter schöne Anregungen für unsere nächst Tour  8) und nun brauchen wir wegen der Tunnel-Höhen-Beschilderungen auch keine Panik mehr zu bekommen  :wink:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 26.08.2010, 14:40 Uhr
16. Juli 2010: Orange – Pont du Gard

Es war kurz nach 7:00 Uhr, als Andreas wach wurde und nicht mehr einschlafen konnte. Kurzerhand wurde aus der Not eine Tugend gemacht und so wurden die gestrigen Reisenotizen vervollständigt und einige Details für die nächsten Tage geplant.
Der Rest der Familie stand wie gewohnt gegen 8:30 Uhr auf, anschließend gab es Frühstück mit frischen Croissants und Baguette aus dem Campingplatz-Shop. Lisa und Vincent freuten sich schon, wie in den letzten Tagen vor der Abfahrt noch einmal in den Pool springen zu können, aber daraus wurde heute leider nichts. Wir waren um 10:30 abfahrbereit, der Pool wurde jedoch erst 11:00 Uhr geöffnet. Also nutzten wir die Zeit, um endlich unsere Abwassertanks zu leeren und frisches Wasser aufzufüllen. Doch auch das dauerte nur wenige Minuten und Zeit vertrödeln wollten wir eigentlich auch nicht. Mit dem Versprechen, daß sie heute Abend auf dem nächsten Campingplatz wieder baden dürfen, stimmten wir unsere Kinder milde und es konnte endlich losgehen.
Wir fuhren in Richtung Zentrum, doch keiner der kostenpflichtigen Parkplätze war groß genug für unser Wohnmobil. Gegenüber einem Einkaufszentrum fanden wir schließlich einen Platz, wo wir mit viel Geduld unser „Dickschiff“ rückwärts einrangieren konnten, so dass es nicht allzu weit aus der Parklücke herausragte. Und der Clou ist: der Platz war kostenfrei!
Wir spazierten durch die Stadt und wollten der Reihe nach die interessantesten Sehenswürdigkeiten anschauen.

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Die Hitze war jedoch schon wieder unerträglich, daher flüchteten wir kurz in die klimatisierte Touristeninformation, um uns einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Der Arc de Triomphe liegt ein wenig abseits und da wir ihn gestern im Vorbeifahren schon kurz erblickt hatten, beschlossen wir, nicht noch einmal dort hin zu laufen. So  blieb unsere Besichtigungsrunde recht kompakt, was auch die gute Laune der Kinder erhielt. In einer Fußgängerzone setzten wir uns kurz und tranken jeder ein Eisgetränk. Dann ging es weiter zum Römischen Theater, welches wir uns näher anschauen wollten. Es stammt aus dem 1. Jahrhundert und gilt als eines der am besten erhaltenen antiken Theater Europas. Im Sommer finden hier regelmäßig Konzerte und Opernaufführungen statt. Wir lösten eine selbstgeführte Audio-Tour, betraten das Areal und waren beeindruckt von der überwältigenden Größe.

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Die Sonne war heute wieder erbarmungslos und entsprechend aufgeheizt war es in diesem Kessel; wir fühlten uns teilweise wie in einer Sauna. Trotzdem verbrachten wir etwa eine Stunde hier und Vincent schaffte es sogar, nahezu alle Kapitel des Audioguides anzuhören. Unser Fazit: Das Théâtre antique d'Orange ist ausgesprochen sehenswert und unbedingt einen Besuch wert!

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Wir warfen noch einen kurzen Blick auf die gegenüber liegende Église Saint-Florent und bummelten anschließend in Richtung Rathaus. Dort fanden wir ein schattiges Plätzchen in einer Pizzeria, wo wir uns zum Mittagessen niederließen.

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Für die Jungs gab es Pizza, die Mädels aßen Crepes, alles frisch zubereitet und sehr lecker. Gut gestärkt gingen wir dann zurück zum Wohnmobil, füllten im Supermarkt unsere Vorräte und an der Zapfsäule davor den Tank unseres Fahrzeugs auf.

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Nein, das war weder ein Hinweis auf unser Wohnmobil, noch auf Ausflugsfahrten zu den nahegelegenen Weingütern der Region...  :lol:

Dann verließen wir die Stadt nach Süden; Lisa schlief rasch ein und Vincent hörte während der Fahrt eine CD. Unser nächstes Ziel war das Weinanbaugebiet Chateauneuf-du-Pape, welches wir bald erreicht hatten. Hier liegt ein Weingut neben dem anderen und man sieht Rebstöcke soweit das Auge reicht.

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Natürlich wollten wir hier auch den einen oder anderen Tropfen probieren, also suchten wir uns ein Anwesen aus, welches mit `Degustation gratuit` einlud, parkten auf dem Hof und läuteten an der Glocke. Ein gemütlicher, älterer Winzer öffnete den Keller und als er hörte, dass wir aus Deutschland kommen, kramte er ein paar eingerostete Deutsch-Kenntnisse aus und wir kamen nett ins Gespräch. Dabei probierten wir eine Reihe Weiß- und Rotweine und da wir ja mit einem großen Fahrzeug unterwegs waren, fiel es uns nicht schwer, einige Flaschen von den leckersten Tropfen mitzunehmen. Lisa schlief noch immer und Vincent spielte unterdessen Nintendo; also hatten wir noch Gelegenheit für weitere Weinproben. Wir suchten uns ein Weingut bei einer alten Schlossruine aus, allerdings war der Weinkeller ziemlich weit vom Parkplatz entfernt. Da wir unsere Kinder nicht so lang allein im Wohnmobil lassen wollten, verzichteten wir schweren Herzens auf eine Weinprobe hier.

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Immerhin hatte Andreas noch Gelegenheit, einen Geocache in der Nähe zu finden, bevor wir unsere Fahrt fortsetzten. Wir machten noch einen Stopp an der Chocolaterie Bernard Castelain, von der wir kürzlich einen Flyer entdeckt hatten. Das ganze entpuppte sich jedoch eher als große Verkaufshalle lokaler Produkte und war letztlich kein Highlight. Die hausgemachten Schokoladenkreationen, wovon es pro Person ein Stück gratis gab, waren hoffnungslos überteuert und die Weine, Oliven und anderen Produkte konnte man bei den nicht weit entfernten Erzeugern günstiger bekommen. Daher fuhren wir ohne längeren Aufenthalt weiter nach Avignon, passierten die Stadt im Süden und überqerten anschließend die Rhône in Richtung Nîmes. Den Hinweisen zum Pont du Gard folgend erreichten wir bald den Campingplatz La Sousta, der nur etwa 15 Gehminuten von dem berühmten römischen Aquädukt entfernt lag. Nachdem wir uns auf unserem Stellplatz eingerichtet hatten, gingen wir zunächst zum Schwimmen in den Pool. Danach machten wir uns auf den Weg zum Pont du Gard, wo wir im Licht der letzten Sonnenstrahlen eintrafen.

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Die Stimmung hier war einfach wunderbar. An der Uferpromenade zogen Musikanten und Artisten die Leute in ihren Bann, es gab Getränke und kleine, hausgemachte Snacks zu kaufen und die Kinder plantschten mit den Füßen im Wasser.

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 :arrow: Panorama (http://www.neef-online.de/fra/8-P1.jpg)

Wir tauchten ein in das tolle Flair und ließen uns bis zum Einbruch der Dunkelheit einfach treiben.

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Dann begann ein einzigartiges Schauspiel, bei dem die Brücke in wechselnden Farben angestrahlt wurde. Da wir das Stativ im Wohnmobil gelassen hatten, waren vernünftige Aufnahmen nahezu unmöglich und so genossen wir einfach den Augenblick und nahmen die Atmosphäre in uns auf. Die Kulisse vor Ort lässt sich mit Bildern ohnehin nicht annähernd einfangen. Andreas hat es dennoch mal versucht...

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Gegen 22:00 Uhr machten wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz, brachten rasch die Kinder ins Bett und ließen den Abend noch gemütlich bei einer Flasche Wein unter dem Sternenhimmel ausklingen. Einziger Wermutstropfen an diesem Abend war, daß Doreens Knie und Knöchel aufgrund einiger Insektenstiche unheimlich anschwollen und schmerzten; keine guten Aussichten für einen ausgedehnten Stadtbummel in Avignon am morgigen Tag…

Gefahrene Strecke: 55km
Übernachtung: Camping La Sousta (34€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Susan26 am 26.08.2010, 14:59 Uhr
Andreas, mir gefällt die Gegend immer besser, in der ihr unterwegs wart :-)
Klasse Fotos, klasse Aussichten!!!
Susan
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 26.08.2010, 15:39 Uhr
Andreas, mir gefällt die Gegend immer besser, in der ihr unterwegs wart :-)
Na, dann hat der Bericht bisher doch sein Ziel erreicht, Susan.
Aber mir ging es in diesem Urlaub genauso. Irgendwie habe ich vorher mental absolut keinen Zugang zu Frankreich bekommen. Habe ich ja vorab auch geschrieben, daß mir noch nie eine Urlaubsplanung so schwer gefallen ist, wie dieses mal. Vor Ort war aber alles absolut easy und ich hätte noch weitere Wochen bleiben können...  :P

Klasse Fotos, klasse Aussichten!!!
Danke, ich hoffe Du meinst damit nicht nur Bild 5 im letzten Reisetag  :lol:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Matze am 26.08.2010, 15:43 Uhr
Weinprobe ... und dann noch weiter fahren  :roll: :roll: :lol:

Toller Tag wieder und diese hist. Sehenswürdigkeiten "röm. Theater und Aquädukte" gefallen mir.

Die Fotos sind doch auch ohne Stativ gelungen :daumen:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Susan26 am 26.08.2010, 15:44 Uhr
Klasse Fotos, klasse Aussichten!!!
Danke, ich hoffe Du meinst damit nicht nur Bild 5 im letzten Reisetag  :lol:

Nee, das finde ich natürlich absolut passend, aber DEN Kommentar wollte ich mir diesmal sparen ;-)

Ich meine alle Fotos, von denen ich echt beeindruckt bin - Canon eben ;-)
Susan
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 27.08.2010, 08:32 Uhr
Weinprobe ... und dann noch weiter fahren  :roll: :roll: :lol:
Natürlich hat der Fahrer (an diesem Tage Andreas) lediglich die Nase ins Glas gehalten bzw. maximal dran genippt, so daß kein messbarer Alkoholpegel im Blut zustande gekommen sein sollte. Alkoholisiert Auto fahren (im In- wie Ausland) gibt´s bei mir nicht!!!

Die Fotos sind doch auch ohne Stativ gelungen :daumen:
Danke, das sind aber wirklich die einzig vorzeigbaren aus einer großen Anzahl und so ganz scharf sind sie denn doch nicht.

Klasse Fotos, klasse Aussichten!!!
Danke, ich hoffe Du meinst damit nicht nur Bild 5 im letzten Reisetag  :lol:

Nee, das finde ich natürlich absolut passend, aber DEN Kommentar wollte ich mir diesmal sparen ;-)
Eine Chance hast Du noch, Susan. Ich habe noch so ein Foto vom nächsten Reisetag  :wink: :lol:

Ich meine alle Fotos, von denen ich echt beeindruckt bin - Canon eben ;-)
Danke  :oops:  :verneig: ... im Namen unserer Kamera  :lol:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 28.08.2010, 14:57 Uhr

Hallo Andreas,


nun bin ich auch bei deinem Reisebericht up to date :D Ich hätte gar nicht gedacht, dass dir jemals eine Reiseplanung schwer fallen könnte, aber du hast sehr gut beschrieben, warum das so war. Umso schöner ist es jedoch, dass die Reise letztendlich doch ein großer Erfolg war.

Und ab jetzt bin ich laufend mit dabei :D


LG, Angie

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Saguaro am 28.08.2010, 15:04 Uhr
Andreas konnte auch ohne Stativ die Brücke "ins rechte Licht" setzen  :daumen:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: mrh400 am 28.08.2010, 16:01 Uhr
Hallo,
ich oute mich mal als stiller Mitfahrer, der die Region in früheren Zeiten intensiv bereist hat.

Ich habe noch so ein Foto vom nächsten Reisetag  :wink: :lol:
etwas ähnlich schönes habe ich auch noch im Archiv (s.u.)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Canyoncrawler am 29.08.2010, 08:20 Uhr
Hallo,

ich bin gerade hinterher gereist und habe mich an eurem Bericht erfreut.
Provence ist wie ein Zauberwort, da weiss ich sofort, da lässt sich gut urlauben.

Durch viele der beschriebenen Ortschaften sind wir auch zumindest schon mal durchgefahren, auf den Mt. Ventoux hoch haben wir es bisher noch nicht geschafft, da habt ihr uns was voraus.

Im Juli waren wir auch mal in Südfrankreich, da flirrte die Hitze so, dass wir uns kaum zum Wandern aufraffen konnten.
Dafür bietet der Juli die blühenden Lavendelfelder - im Juni sind die Felder noch überwiegend grau.

Am nächsten Wochenende starten wir auch wieder nach Südfrankreich, diesmal ganz ohne die Provence, es geht in die Pyrenäen (grösstenteils aber die spanische Seite).

Bin mal gespannt wie euch Avignon gefallen hat, das ist meine Lieblingsstadt in der Provence, sowohl architektonisch interessant als auch vom Flair unbeschreiblich.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 30.08.2010, 12:59 Uhr
Ich hätte gar nicht gedacht, dass dir jemals eine Reiseplanung schwer fallen könnte, aber du hast sehr gut beschrieben, warum das so war. Umso schöner ist es jedoch, dass die Reise letztendlich doch ein großer Erfolg war.
Ja, Angie. Aber während ich sonst Wochen und Monate im Voraus Plan A, B und C aushecke und mich in Details verliere, beschränkte ich mich diesmal auf eine grobe Routenabsteckung im GoogleMaps am Wochenende vorher... naja fast. Ein paar Reiseführer habe ich schon auch überflogen  :wink:

Und ab jetzt bin ich laufend mit dabei :D
Auch wenn unsere Tagesetappen nicht sooo lang sind, darfst Du auch gern einsteigen und mitfahren. Ist ja noch genügend Platz.

Andreas konnte auch ohne Stativ die Brücke "ins rechte Licht" setzen  :daumen:.
Danke, Ilona, aber das waren andere. Ich habe sie nur "abgelichtet"  :lol:

Hallo,
ich oute mich mal als stiller Mitfahrer, der die Region in früheren Zeiten intensiv bereist hat.

Ich habe noch so ein Foto vom nächsten Reisetag  :wink: :lol:
etwas ähnlich schönes habe ich auch noch im Archiv (s.u.)

Willkommen an Bord, Gerhard. Ja, solche "Erinnerungs"-Schilder haben wir auch oft gesehen, wobei es bei dem Steinschlag schon sehr gut paßt  :lol:

Bin mal gespannt wie euch Avignon gefallen hat, das ist meine Lieblingsstadt in der Provence, sowohl architektonisch interessant als auch vom Flair unbeschreiblich.
Schön, daß Du auf dem Weg in die Pyrenäen auch noch ein Stück mitfährst, Kate.
Um es vorweg zu nehmen: Avignon hat uns eigentlich sehr gut gefallen, allerdings fehlte uns für mehr als einen oberflächlichen Eindruck wirklich die Zeit. Und die Kinder kann man bei den Temperaturen auch nicht wirklich für Kultur begeistern.
Mal sehen, vielleicht schaffe ich es ja heute noch, den nächsten Tag einzustellen...
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 30.08.2010, 16:51 Uhr
Tolle Bilder vom Pont du Gard. So schön beleuchtet haben wir den noch nicht erlebt.

Zitat
Und die Kinder kann man bei den Temperaturen auch nicht wirklich für Kultur begeistern.

Nicht wirklich, selbst nicht bei "kühlen" Kathedralen und Burgen. Aber ehrlich, mir gehts da oft ähnlich  :whistle: Wobei dann doch so mancher Ausflugsplan dann sprichwörtlich ins Wasser fällt  :wink:

Und jetzt bin ich neugierig auf Avignon ....
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 31.08.2010, 09:03 Uhr
17. Juli 2010: Pont du Gard – Fontaine-de-Vaucluse

Wie gewohnt war für uns heute die Nacht wieder gegen 8:30 Uhr zu Ende. Die Sonne gab bereits wieder ihr bestes und so setzten wir uns zum Frühstück draußen unter die Markise des Wohnmobils. Die Schwellungen um die Insektenstiche in Doreens Beinen waren nicht abgeklungen, schmerzten und fühlten sich heiß an. Mit etwas Fenistil und einer Schmerztablette versuchte Doreen, das Ganze zumindest für heute zu verdrängen.
Nachdem wir ausreichend gestärkt waren, füllten wir unseren Frischwassertank mal wieder ein wenig auf und verließen um 11:00 Uhr den Campingplatz in Richtung Avignon. Unser Reiseführer malte die Parkplatzsituation für Wohnmobile dunkelschwarz und warnte ausdrücklich davor, ein größeres Gefährt innerhalb der Stadtmauern bewegen zu wollen. Als Notlösung wurde allen Ernstes empfohlen, das Fahrzeug vor dem Camping Auberge Bagatelle auf der Rhoneinsel abzustellen und eventuelle Beschwerden des Betreibers einfach zu ignorieren. Daher näherten wir uns der Stadt mit gemischten Gefühlen und versuchten unser Glück zunächst in Villeneuve-les-Avignon am gegenüberliegenden Ufer der Rhone. Hier herrschte reges Treiben und ein schier endloser Flohmarkt zog sich entlang der Straße. Bis wir einen Parkplatz gefunden hatten, lag die letzte Brücke bereits so weit hinter uns, daß an einen Fußmarsch nach Avignon nicht mehr zu denken war. Während Doreen etwas frisches Obst aufschnitt, berieten wir über mögliche Alternativen und beschlossen, zunächst einmal in Richtung Zentrum zu fahren und uns vor Ort selbst ein Bild zu machen.

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Als wir über die Pont Edouard Daladier auf die Isle Piot fuhren und bereits den Wegweiser zu besagtem Campingplatz sahen, fiel uns ein Hinweis zu einem P+R-Parkplatz auf, welcher auch über einige separate Wohnmobilplätze verfügte. Diesen Platz steuerten wir an, doch erwartungsgemäß waren um diese Zeit alle Plätze für Wohnmobile schon belegt. Mit ein wenig Rangierarbeit hätten wir noch eine kleine Ecke am Straßenrand ergattern können, doch während wir noch darüber nachdachten, gab uns der Fahrer eines spanischen Reisemobils zu verstehen, daß er in einigen Minuten wegfahren würde und wir seinen Platz haben könnten… Glück gehabt; ja wenn Engel reisen…  :engel1: :abklatsch:
Kurz darauf reihten wir uns an der Haltestelle des kostenlosen Busshuttles zum Zentrum in die Schar der Wartenden ein und nur wenige Minuten später standen wir vor den Toren der Stadtmauer.

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Die Innenstadt empfing uns quirlig und voller Touristen, kein Vergleich zu dem eher beschaulichen Orange vorgestern.

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Zunächst spazierten wir durch schmale Gassen zur Rue de la Republique, wo eine Reihe Restaurants und Cafés zum Verweilen einluden. Wir warfen einen Blick auf das Rathaus und die Oper, genehmigten uns dann ein Eis und schauten dem Tumult zu, den die Artisten eines gerade angekommenen Wanderzirkus veranstalteten, um für ihre Vorstellung zu werben.

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Dann gingen wir weiter zur Eglise Saint Pierre. Die Kirche beherbergt einen dekorativen Thron aus weißem Kalkstein sowie aufwendig geschnitzte Rennaissance-Holztüren im Portal und gilt als die wohl am prächtigsten ausgestattete Kirche Frankreichs.

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Hier hielten wir einen Moment inne und genossen die Ruhe, bevor wir uns wieder ins Getümmel der Straßen stürzten. Unser nächstes Ziel war der Papstpalast, welcher im 14. Jahrhundert Residenz der französischstämmigen Päpste war und mit seiner massiven, festungsähnlichen Fassade die Stadtansicht dominiert.

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Für eine Besichtigung des Inneren hatten wir jedoch keine Muße, außerdem stand uns der Sinn im Moment auch eher nach kulinarischen als kulturellen Genüssen. Wir gingen daher schnurstracks zur berühmten Pont Saint-Bénézet

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und liefen dann entlang der Stadtmauer zurück zum Startpunkt unserer kleinen Besichtigungsrunde.

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Unterwegs sahen wir übrigens dieses interessante Schild, welches uns irgendwie an gewisse Himmelfahrts-Männerrunden erinnerte  :lol:

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Im Freisitz des Restaurant Les Artiste genossen wir eine leckere Fischplatte, für die Kinder gab es je ein Kidsmenü mit Eis als Dessert. Zufrieden liefen wir anschließend zurück zum Wohnmobil. Auf den Shuttlebus wollten wir nicht warten, außerdem konnten wir so von der Brücke noch einen Blick zurück auf die Stadt werfen.

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Bei einem nächsten Besuch sollten wir hier vielleicht etwas mehr Zeit einplanen…

Über den Stadtring verließen wir Avignon in Richtung Isle-sur-la-Sorgue. Unser Tagesziel sollte Fontaine-de-Vaucluse sein, allerdings kannte der ADAC-Campingplatzführer keine Plätze in der Nähe. Da wir in den letzten Tagen jedoch stets mehr Campingplätze entdeckt hatten, als beim ADAC gelistet waren, wollten wir es heute auf gut Glück versuchen.  Als wir bei Le Thor in einen Kreisverkehr einfuhren, polterte es hinten auf einmal laut und wir trauen unseren Augen nicht: Lisa lag samt ihrem Kindersitz auf dem Fußboden und weinte. Offensichtlich war sie seit der Abfahrt in Avignon nicht angeschnallt, ist irgendwann eingeschlafen und nun bei einer scharfen Kurve runtergefallen. Glücklicherweise war nichts Ernstes passiert und wir konnten nach einer kurzen Pause weiterfahren... :pfeifen:

Fontaine-de-Vaucluse ist ein hübsches, kleines Städtchen, das alljährlich von vielen Urlaubern bevölkert wird. Grund ist die Quellgrotte der Sorgue, aus der je nach Wasserstand mehr oder weniger spektakulär ein gesamter, stattlicher Fluß auf einmal entspringt. Unser Reiseführer warnte vor Besuchen zum Wochenende; insbesondere um den Nationalfeiertag herum würden besonders viele Menschenmassen hier die Suche nach einem Stellplatz fast unmöglich machen. Na toll, bei uns traf im Moment beides zu… Doch wir waren relativ spät dran, so daß der Hauptstrom der Besucher offensichtlich schon abgeebbt war. Ein Campingplatz am Ortsende war schnell gefunden und nach anfänglichen Sprachschwierigkeiten bekamen wir fast den letzten Stellplatz, ganz am hinteren Ende. Für den Stromanschluss reichte unsere 25m-Kabeltrommel nicht aus, da musste der Campingplatzbeteiber sogar noch ein Verlängerungskabel spendieren. Einen Pool gab es auch nebenan und so sprang Andreas mit den Kindern schon mal ins Wasser, während Doreen noch einige Handgriffe im Wohnmobil erledigte und dann nachkam. Am Einlass erfuhr sie jedoch, daß das Schwimmbad nicht zum Campingplatz gehört und eigentlich Eintritt kostete. Da es jedoch ohnehin nur noch wenige Minuten geöffnet war, durften wir kostenlos hinein.
Gut erfrischt verließen wir nach 15 Minuten das Schwimmbad, zogen uns um und spazierten in den Ort.

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Das Zentrum ist hübsch herausgeputzt und eine Menge Restaurants buhlen um die Gunst der Gäste. An der alten Papiermühle konnten wir gerade noch einen Blick ins Innere werfen, dann schloss diese für heute ihre Pforten.

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Entlang des malerischen Wanderweges bummelten wir flussaufwärts zur Quelle.

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Bei unserem Besuch herrschte eher Niedrigwasser, aber Markierungen zeigen an, wie hoch der See in der Grotte im Frühjahr stehen kann.

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Während wir langsam zurück schlenderten, verschwand die Sonne allmählich hinter den umliegenden Bergen und tauchte alles in ein zauberhaftes, warmes Licht.

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Inzwischen war es spät geworden und wir entschieden uns für einen kleinen Imbiss unterwegs als Abendessen. Für uns gab es belegte Baguette, die Kinder bekamen Crepes, alles frisch zubereitet und wirklich lecker.
Zurück auf dem Campingplatz war für alle noch eine Dusche fällig. Anschließend brachten wir die Kinder ins Bett und sicherten die Fotos der letzten Tage auf dem Netbook. Bei einem Gläschen Aperol-Orange saßen wir noch ein wenig draußen und ließen den Tag Revue passieren. Gegen 23:30 wurde es uns jedoch zu frisch und wir verkrochen uns auch unter unsere Decken im Alkoven.

Gefahrene Strecke:  80km
Unterkunft: Les Pas Camping (21,60€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Matze am 31.08.2010, 11:30 Uhr
Ein wunderschöner Tag. Ich bin begeistert.

Und Glück habt ihr auch noch gehabt, bei der Parkplatz Suche für euer WoMo.

Diese Stadtmauer und der Palast des Papstes faszinieren mich sehr - sehe mir ja gern solch hist. Stätten an. Und wenn man gelegentl. einen hist. Roman liest, taucht oft auch das Geschehen um Avignon auf.
Interessant nun, dort davor zu stehen - ob wir selbst aber mal dazu kommen, bezweifle ich wohl eher.

Aber durch euren Bericht hat man doch einen kleinen Eindruck.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Saguaro am 31.08.2010, 14:40 Uhr
Sur le pont ...  :whistle: und immer wieder SAUF aufm Schild  :grins:.

Man könnte da glatt an Wasser denken  :zwinker:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 31.08.2010, 22:17 Uhr
Ja, Angie. Aber während ich sonst Wochen und Monate im Voraus Plan A, B und C aushecke und mich in Details verliere, beschränkte ich mich diesmal auf eine grobe Routenabsteckung im GoogleMaps am Wochenende vorher... naja fast. Ein paar Reiseführer habe ich schon auch überflogen  :wink:

Ergebnis der groben Routenabsteckung: Bis jetzt ist es eine wunderschöne und vor allen Dingen auch sehr interessante Reise.
Ich frage mich nur eines: Wie ist es euch gelungen, all das euren Kindern schmackhaft zu machen, damit sie sich nicht langweilen? Es hat ihnen offenbar gut gefallen, zumindest schreibst du nichts Gegenteiliges.

Auch wenn unsere Tagesetappen nicht sooo lang sind, darfst Du auch gern einsteigen und mitfahren. Ist ja noch genügend Platz.

Danke, ich hocke schon drinnen und fahre mit. Es geht mir nämlich ähnlich wie Matze: Ich bin mir sehr unsicher, ob wir jemals Frankreich bereisen, aber wer weiß? Man soll niemals "nie" sagen...

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 01.09.2010, 13:55 Uhr
Ich frage mich nur eines: Wie ist es euch gelungen, all das euren Kindern schmackhaft zu machen, damit sie sich nicht langweilen? Es hat ihnen offenbar gut gefallen, zumindest schreibst du nichts Gegenteiliges.
Tja, genau das habe ich mich vorher auch gefragt  :lol:
Die Kinder hatten ihre eigenen Highlights und die hatten kaum etwas mit den von uns geplanten zu tun.
Auf langen Fahrten durften sie wie vor zwei Jahren in Norwegen DVD´s schauen, wovon sie regen Gebrauch gemacht haben. Am Ende des Tages lockte immer ein Campingplatz mit Pool, zumindest haben wir immer versucht, das zu arrangieren. Auch die Aussicht auf einen Spielplatz sorgte stets für gute Laune, zumindest bei Lisa. Vincent hatte ja seinen Nintendo dabei und damit jede Menge Zeit verbracht. So viel, daß wir das zeitweise einschränken mußten. Aber Spielplätze interessieren ihn nicht mehr wirklich...
Wenn sich die Gelegenheit ergab und wir Zeit dafür hatten, haben wir natürlich auch mal zusammen mit den Kindern etwas gespielt. Einen Ball, ein Federballspiel, Boccia (eine Boule-Variante, sollte es jemand nicht kennen), ein Klettball- und ein Wurfballspiel hatten wir dabei und oftmals ergab es sich auch, daß sich auf den Campingplätzen andere Kinder als Spielgefährten fanden. Sprachprobleme gibt es bei den ganz Kleinen noch keine. Da macht einer eine Weile lang das nach, was der andere tut und schon haben alle einen Riesenspaß.
Städte oder irgendwelche Naturschauspiele waren meist nicht so interessant für die Kinder. Die Rundfahrt um die Gorge du Verdon zum Beispiel haben sie kaum aktiv erlebt. Da lief nebenbei der DVD-Player und die Frage an einem Lookout, ob sie vielleicht auch mal die größte Schlucht Europas sehen möchten wurde mit einem kurzen Blick aus dem Fenster oder aber allerhöchstens einem gestellten Foto vor dem Panorama abgetan.
In Städten und Bergdörfern haben unsere Kinder zwar erst mal lange Gesichter gemacht, aber dann meist erstaunlich gut mitgezogen. Bei Lisa mußte oft mal ein Eis die gute Laune verbessern, Vincent hat lieber irgendein Quiz mit uns gespielt, wobei es in 90% aller Fälle um Pokemon ging  :? :knockout: :verwirrt:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 01.09.2010, 13:56 Uhr
Ach ja: Die Audioguides auf selbstgeführten Touren, wie z.B. im Theater in Orange oder den Katakomben in Gordes waren auch interessant für unsere Kiddies. Vincent hörte sich wirklich interessiert alles an und auch Lisa lief mit den Kopfhörern auf den Ohren hinter uns her...
Dabei haben sie vielelicht sogar mehr Fakten mitbekommen, als ich, weil ich ja nebenbei noch fotografiert und gefilmt habe  :D
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 02.09.2010, 08:53 Uhr
So, nun will ich Euch mal nicht länger warten lassen.
Nach so viel Stadt und Kultur kommen heute die Freunde roter (und andersfarbiger) Steine auf ihre Kosten...


18. Juli 2010: Fountain-de-Vaucluse – Roussillion

Die Nacht war erfrischend kühl, endlich nicht mehr diese stehende Hitze, wie in den letzten Tagen. Dennoch waren sowohl Doreen als auch Andreas nachts mehrfach wach, konnten nicht so recht durchschlafen. Gegen 8:30 Uhr stand Andreas wie gewohnt auf, doch heute dauerte es fast bis 9:30 Uhr, bis auch der Rest der Familie vollständig am Frühstückstisch saß. Besonders die Kinder hatten heute gar keine Lust. So dauerte es denn auch bis nach 11:00 Uhr, bis wir zusammengepackt, den Zeltplatz bezahlt und frisches Wasser nachgetankt hatten und zu unserer heutigen Tagesetappe aufbrachen. Andreas war heute wieder mit dem Fahren an der Reihe und er beschloss, auf der touristischen Route nach Gordes zu fahren, anstatt auf dem direkten Weg. Diese Strecke entpuppte sich als landschaftlich sehr schön mit vielen schönen Aussichtspunkten, jedoch wie schon erwartet als sehr schmal und kurvenreich. Andreas machte dies aber viel Spaß, während sich Doreen doch das eine oder andere Mal wieder sehr an der Armlehne ihrer Tür festkrampfte. Das malerische Bergdorf Gordes war schnell erreicht.

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Nach einigen Panoramafotos und einer kurzen Übersichtsrunde durch den Ortskern stellten wir unser Wohnmobil auf dem Parkplatz bei der Gendarmerie vor dem Ortseingang ab (PKW 3€, WoMo 5€) und liefen hinauf ins Zentrum. Hier bummelten wir ein wenig durch die engen Gassen, sahen in einige kleine Geschäfte hinein und kauften ein paar Souvenirs sowie zwei Baguettes.

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Anschließend entschlossen wir uns, Les Caves du Palais Saint Firmin zu besichtigen (Erwachsene 5€, Kinder 4€). Zu Beginn gab es einen kurzen Film über die Geschichte des Dorfes und die Wiederentdeckung und Restauration der Katakomben und unterirdischen Gewölbe. Dann konnten wir mit einem Audioguide die Gänge auf eigene Faust erkunden, was sich als sehr interessant erwies.

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Als wir zurück ans Tageslicht kamen, kauften wir in einer Boulangerie noch ein paar süße Teilchen zum Kaffeetrinken und gingen dann zurück zum Wohnmobil. Inzwischen war es nach 14:00 Uhr und wir wollten einen schönen Picknickplatz für´s Mittagessen suchen. Doch leider konnten wir keinen Platz finden, der uns so recht zusagte und so beschlossen wir, bis nach Roussillion zu fahren und dort auf dem Stellplatz vor dem Ortseingang Mittagspause zu machen.

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Dort angekommen, stellten unseren Tisch und die Stühle in den Schatten und kochten Nudeln. Währenddessen sahen wir einen Wagen der Gendarmerie, der über den Platz fuhr, uns kritisch beäugte und anschließend weiterfuhr. Nach dem Essen packten wir Getränke, die Video- und die Fotokamera in den Rucksack und liefen in Richtung des Ockerbruches, welcher das unumstrittene Highlight der Region ist. Beim Verlassen des Parkplatzes fiel uns ein Schild auf, welches Wohnmobilen die Zufahrt ausdrücklich gestattete, jedoch das Aufstellen von Tischen und Stühlen untersagte. Naja, wir haben unsere Campingmöbel ja wieder weggeräumt und offensichtlich hat die örtliche Gendarmerie bei uns wohl noch mal ein Auge zugedrückt…
Nach einigen Minuten Fußweg in gleißender Sonne erreichten wir den Zugang den Carrières d'ocres de Roussillon (2,50€ p.P.). Hier wurde früher Ocker als natürlicher Farbstoff abgebaut und die Wände leuchten in allen erdenklichen Farbtönen zwischen gelb, rosa, rot, und braun.

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Dazwischen sorgen Kiefern und Hartlaubgewächse für grüne Akzente und nach jeder Biegung des Weges bietet sich ein neuer, toller Anblick.

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Wir liefen die kleinere der beiden Runden, da unsere Kinder schon verhältnismäßig k.o. waren und auch uns der Staub hier ziemlich zusetzte.

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Den Rückweg zum Wohnmobil wählten wir durch die engen Gassen des Dorfes und belohnten uns und die Kinder mit je einer Kugel Eis (2€!!).

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Anschließend suchten wir wieder einen Campingplatz mit Pool und fanden den Domaine des Chênes Blancs Camping. Als wir gegen 19:20 Uhr dort ankamen, war der Pool leider schon geschlossen und uns blieb nur die Dusche. Aber auch das war eine Wohltat nach der Besichtigung des staubigen Ockerbruches. Wir setzten uns zum Abendessen unter die Markise unseres Campers, brachten anschließend die Kinder ins Bett und beschlossen den Abend bei einer Flasche Wein. Nebenbei schrieben wir die ersten Ansichtskarten nach Hause und sicherten die Fotos auf dem Netbook.

Gefahrene Strecke: 50km
Übernachtung: Domaine des Chênes Blancs (35,50€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: mrh400 am 02.09.2010, 09:13 Uhr
Hallo,
Dort angekommen, stellten unseren Tisch und die Stühle in den Schatten und kochten Nudeln. Währenddessen sahen wir einen Wagen der Gendarmerie, der über den Platz fuhr, uns kritisch beäugte und anschließend weiterfuhr.
da habt Ihr aber Glück gehabt, daß Ihr nicht als Roma identifiziert und außer Landes expediert wurdet  :lol:

Den Rückweg zum Wohnmobil wählten wir durch die engen Gassen des Dorfes und belohnten uns und die Kinder mit je einer Kugel Eis (2€!!).
Eis vom Glacier war in Frankreich schon immer ein extrem teures Vergnügen. Hat sich offenbar nicht geändert.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 02.09.2010, 09:51 Uhr
Hallo,
Dort angekommen, stellten unseren Tisch und die Stühle in den Schatten und kochten Nudeln. Währenddessen sahen wir einen Wagen der Gendarmerie, der über den Platz fuhr, uns kritisch beäugte und anschließend weiterfuhr.
da habt Ihr aber Glück gehabt, daß Ihr nicht als Roma identifiziert und außer Landes expediert wurdet  :lol:
Naja, es standen auch noch andere Wohnmobile dort... jetzt wissen wir auch, warum die anderen alle im aufgeheizten Inneren geblieben sind  :lol:

Den Rückweg zum Wohnmobil wählten wir durch die engen Gassen des Dorfes und belohnten uns und die Kinder mit je einer Kugel Eis (2€!!).
Eis vom Glacier war in Frankreich schon immer ein extrem teures Vergnügen. Hat sich offenbar nicht geändert.
Im Nachhinein waren 2€ sogar noch die untere Preisgrenze... ich glaube wir werden so schnell nicht wieder meckern, warum der Italiener um die Ecke den Preis schon wieder erhöht hat... von 70ct auf 80ct pro Kugel.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 03.09.2010, 11:19 Uhr
Hallo ,

weiter tolle Eindrücke aus der Provence  :D Da kommt einiges auf den Merkzettel.

Zitat
Die Rundfahrt um die Gorge du Verdon zum Beispiel haben sie kaum aktiv erlebt. Da lief nebenbei der DVD-Player und die Frage an einem Lookout, ob sie vielleicht auch mal die größte Schlucht Europas sehen möchten wurde mit einem kurzen Blick aus dem Fenster oder aber allerhöchstens einem gestellten Foto vor dem Panorama abgetan.

Wie bekannt mir das doch vorkommt  :roll: DVDs konnte ich bisher noch vermeiden, Kerlie muss sich da die Zeit da mehr mit Hören vertreiben :musik:  Aussichtspunkte sind nur was, wenn man da wenigstens ein wenig herumklettern kann ... oder ein Eis zur Bestechung  :zwinker:

Zitat
wobei es in 90% aller Fälle um Pokemon ging  :?  :knockout: :verwirrt:
Bin ich froh, dass wir diese Phase schon hinter uns haben  :verneig:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 04.09.2010, 00:37 Uhr

Hi Andreas,


etwas verspätet erstmal danke für die Erklärung, womit ihr eure Kids beschäftigt habt. Wie auch schon in früheren Urlauben, eine gelungene Mischung.

Und zu dem neuesten Tag bzw. dessen Fotos: Ich bin echt sprachlos und wusste nicht, dass man in Frankreich dermaßen schöne Farben einfangen kann (Ockerbruch). So manches Foto könntest du genauso gut jemandem als aus dem Südwesten der USA stammend unterjubeln :wink:

Die kleinen Orte gefallen mir sowieso, ich liebe die engen Gassen usw.


LG, Angie

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 12.09.2010, 16:26 Uhr
So, bevor es noch offizielle Beschwerden gibt (einige Anfragen hinter den Kulissen gab es ja schon  :wink:) mache ich mal rasch mit dem nächsten Tag weiter...


19. Juli 2010: Roussillion – Apt – Lourmarin – Saignon – Apt – Rustrel

Heute stand eine Luberon-Rundfahrt auf unserem Plan. Unser Reiseführer bot jeweils eine Route entlang des Großen und des Kleinen Luberon an. Da wir heute auch noch die Ockerbrüche bei Rustrel besuchen wollten, hatten wir keine Zeit für beides und entschieden uns für den Großen Luberon.
Schon am Vormittag war es  wieder unglaublich heiß, daher genehmigten wir uns und den Kindern nach dem Frühstück noch ein Bad im Pool. Anschließend wurde zusammengepackt, der Abwassertank und die Campingtoilette geleert und gegen 12 Uhr waren wir bereit zur Abfahrt. Zunächst führte uns der Weg nach Apt. Hier herrschte ein ziemliches Verkehrschaos, so daß wir uns entschieden, gleich an der ersten Kreuzung abzubiegen und  in Richtung Lourmarin zu fahren. Doreen hatte heute wieder das Steuer übernommen und hatte schon nach kurzer Zeit ausreichend Anlass, über die unglaublich schmalen, kurvenreichen Straßen zu klagen. Als Fahrer konnte sie nur wenig den vielen schönen Ausblicken genießen, musste sie doch stets konzentriert den Blick auf die Straße heften.

(http://www.neef-online.de/fra/11-1.jpg)

In Lourmarin hielten wir für einen kurzen Blick auf das Chateau, dann fuhren wir auf der D956 über Cucuron nach Grambois, wo wir auf die D33 abbogen. Von den Dörfern entlang der Strecke war keines so spektakulär, daß es einen längeren Halt wert gewesen wäre. Also hielten wir Ausschau nach einem geeigneten Platz für ein Picknick und machten gegen 14 Uhr eine Pause am Straßenrand im Schatten einiger Kiefern. Frisch gestärkt setzten wir nach einer Weile die Fahrt fort, schüttelten aber ein ums andere Mal nur den Kopf über die Routenempfehlung des Autors unseres Reiseführers. Offensichtlich war dieser bei seinen Recherchen mit einem deutlich kleineren Gefährt unterwegs gewesen. Die Route D33, welche über Vitrolles bergauf und auf der anderen Seite wieder hinab nach Cereste führt, mag ruhig und wegen ihrer vielen Kurven für Motorrad-Fans ein Traum sein, für uns im über sieben Meter langen Wohnmobil wurde sie allmählich zum Albtraum! Bei Cereste erreichten wir die besser ausgebaute D900 in Richtung Apt und Doreen entspannte sich langsam wieder. Als jedoch Andreas hinter Le Griffon zum Abzweig in Richtung Castellet lotste, weil dies als landschaftlich besonders reizvolle Route beschrieben wurde, war es mit Doreens Ruhe endgültig vorbei. Die Straße wurde wieder schmaler, wand sich in engen Kehren wieder den Berg hinauf, wobei sie jedoch kaum Neues für das inzwischen reizüberflutete Auge bot. Die Stimmung im Fahrzeug wurde frostig, gesprochen wurde überhaupt nicht mehr. Zwar war bei der Talfahrt der Blick auf das auf einer Felsklippe thronende Saignon noch einmal sehr beeindruckend, doch unsere Laune war derart am Boden, daß keiner mehr an einen Abstecher dachte. Als wir endlich Apt erreicht und damit die Runde beendet hatten, sollte der Stress jedoch noch immer nicht vorbei sein. Die Hauptstraße war gesperrt und die Umleitung führte - wie konnte es anders sein- durch die schmalen Gassen der Stadt, die schon ohne Gegenverkehr eine Herausforderung für uns gewesen wären. Irgendwann war aber auch dies gemeistert und wir fanden uns auf einer breiten Hauptstraße wieder. Während Doreen schon darüber nachdachte, welchen Campingplatz wir heute denn ansteuern sollten, brachte Andreas die Ockerbrüche bei Rustrel wieder in Erinnerung, die wir ja noch ansteuern wollten. Die Reaktion darauf war ein eisiges Schweigen und die Kinder protestierten heftig; sie wollten unbedingt heute Abend wieder in einen Pool, je eher desto besser!
Dennoch fuhren wir nach Rustrel zum Parkplatz am Colorado Provencial, wie die Ockerbrüche dort genannt werden. Für das Parken wurden hier 6€ fällig, wofür wir unseren letzten 10€-Schein hin gaben; die Besichtigung selbst war kostenlos. Ein Blick auf den Übersichtsplan  (http://www.neef-online.de/fra/rutrel.jpg)zeigte uns: Die Wege durch das Gelände waren mal wieder geändert worden und hatten nichts mehr mit den im Internet zu findenden Beschreibungen gemeinsam. Es gab drei Routen, von denen die kürzeste mit 1,15 Stunden angegeben war und in das Areal le Sahara führte. Die Uhr zeigte gerade 16:30 Uhr und die Kinder sahen ihre Chancen auf den Pool schwinden; Doreen hielt sich aus jeglicher Diskussion komplett heraus. Da wir hier nun aber schon unser letztes Bargeld geopfert hatten, stand eine Umkehr nicht zur Debatte. Andreas hatte bei der Reisevorbereitung Berichte und Bilder von den Cheminées des Fées gesehen und wollte gern wenigstens einen Blick darauf werfen. Diese waren jedoch leider nicht mehr direkt zugängig, sondern konnten nur von einem Aussichtspunkt aus gesehen werden, der auf der zweitlängsten, mit 2 Stunden angegebenen Route lag. Nach einigen zähen Verhandlungen waren wir übereingekommen, dass wir den Circuit B bis zu den  schönsten Aussichtspunkten gehen, dann umkehren und je nach Zeit und Laune vielleicht noch ein Stück auf dem Circuit C in Richtung le Sahara laufen würden. Also gingen wir gegen 16:45 Uhr los, wobei Lisa streckenweise getragen und Vincent mit Pokemon-Quiz-Spielen bei Laune gehalten werden wollte. Doreen war wegen ihrer düsteren Stimmung nicht bereit, irgendwelche Fotos oder Videoaufnahmen zu machen, daher musste Andreas auch diesen Part allein übernehmen. Der Weg führte zunächst durch den Wald bis zu einer kleinen Brücke, wo sich die Routen B und C voneinander trennten. Anschließend ging es einen stark ausgewaschenen, steilen Pfad bergan, der zunächst nur wenig Sehenswertes bot. Nach einigen Biegungen gab der dichte Wald endlich einen Blick auf die Landschaft frei, kurz darauf erreichten wir den ersten Aussichtspunkt auf die Cheminées des Fées.

(http://www.neef-online.de/fra/11-2.jpg)

Ein Abstieg war jedoch untersagt und so konnten wir die tollen Formationen leider nicht aus der Nähe betrachten. Ein zweiter Aussichtspunkt bot anschließend einen schönen Blick auf le Sahara, welche durch faszinierende, verschiedenfarbige Ockerabbrüche gekennzeichnet ist.

(http://www.neef-online.de/fra/11-3.jpg)

An diesem Punkt berieten wir kurz, ob wir den schwierigen, ausgewaschenen Pfad zurückgehen oder vielleicht doch den Weg fortsetzen und über le Sahara zurück zum Ausgangspunkt gehen sollten. Letztere Variante war zwar nahezu doppelt so lang, jedoch - soweit wir das von hier aus beurteilen konnten – nicht so beschwerlich. Außerdem hatten wir die Hoffnung, noch ein paar schöne Einblicke in das Gebiet zu erhaschen, denn bisher hatte es uns hier bei weitem nicht so gut gefallen, wie gestern in Roussillion. Wir liefen also weiter und der Weg verschwand wieder im Dickicht des Waldes. Wegen einiger heftiger Auswaschungen gab es noch einmal zwei etwas schwierigere Passagen auf dem Weg nach unten, insgesamt war es aber wohl die richtige Entscheidung, den Weg fortzusetzen. Le Sahara bot tatsächlich noch mal einige schöne Formationen für das Auge und die Kameralinse.

(http://www.neef-online.de/fra/11-4.jpg)

(http://www.neef-online.de/fra/11-5.jpg)

Insgesamt waren wir von den Ockerbrüchen von Rustrel jedoch ein wenig enttäuscht. In der Literatur wie in vielen Reiseberichten werden sie gegenüber denen in Roussillion meist als die schöneren und sehenswerteren beschrieben. Das konnten wir jedoch nicht so recht nachvollziehen, was einerseits vielleicht etwas an unserer heutigen Tagesform, andererseits aber sicher an der neuen Wegführung durch das Gebiet liegt, welche die Schönheit der Cheminées des Fées höchstens ansatzweise erahnen lässt.
Der Rückweg zum Parkplatz führte vorbei an einigen Überbleibseln aus der Zeit des Ockerabbaus und zog sich noch einmal ganz schön in die Länge.

(http://www.neef-online.de/fra/11-6.jpg)

Ziemlich geschafft kamen wir nach fast exakt zwei Stunden wieder an unserem Wohnmobil an. Doreen hatte genug von der heutigen Fahrerei und überließ Andreas das Steuer. Wir fuhren schnurstracks zum nahe gelegenen Colorado Camping, einem schön ruhig im Wald gelegenen Platz. Gleich bei Ankunft gegen 19:00 Uhr erkundigten wir uns nach den Öffnungszeiten des Pools. Eine halbe Stunde blieb uns noch, damit waren die Kinder zufrieden. Doch gleich darauf kam die schockierende Nachricht: Es wurden keinerlei Karten akzeptiert, ausschließlich Bargeld. Der nächste Bankautomat befände sich in Apt, auf Wiedersehen! Da war guter Rat natürlich teuer. Wir standen vor der Entscheidung, entweder noch einmal umzukehren und zum Bargeld holen nach Apt zu fahren oder wieder den gleichen Campingplatz wie gestern anzusteuern. Doch bevor wir diesen erreichen würden, hätte auch da der Pool schon geschlossen. Da dieser Platz hier von der Lage her deutlich schöner war, entschieden wir uns für den kurzen Abstecher nach Apt. Andreas fegte mit dem Wohnmobil nur so über die Straßen und nach zehn Minuten standen wir auf dem zentralen Parkplatz in der 8 km entfernten Stadt. Doreen sprang rasch aus dem Fahrzeug, ging an den Geldautomaten und nur wenige Minuten später ging es im Eiltempo wieder zurück zum Campingplatz. Punkt 19:30 Uhr checkten wir an der Rezeption ein, Lisa verlangte nach einem Eis, das sie auch prompt bekam, dann bezogen wir unseren Stellplatz. Der Pool schien gerade geschlossen zu haben, doch dann entdeckten wir einige Kinder mit Schwimmsachen, die offensichtlich noch baden gehen wollten. Also zogen sich auch unsere Kinder rasch um und Andreas ging mit ihnen noch ein paar Minuten ins Wasser. Anschließend spielten Lisa und Andreas ein wenig Federball, Vincent zog sich für ein paar Minuten mit seinem Nintendo ins Wohnmobil zurück, und Doreen nutzte indessen die Dusche, um sich den Staub der Ockerbrüche von der Haut und den Ärger des Tages von der Seele zu spülen. Wir beschlossen, zum Abendessen in das Bistro des Campingplatzes zu gehen. Der Chef des Hauses und sein Sohn sprachen nur französisch und bei der Beschreibung des Speisenangebotes war Doreen mit ihren Sprachkenntnissen leider am Ende. Doch zum Glück kam die Inhaberin dazu, die einige Zeit in Deutschland verbracht hat und uns bei der Auswahl behilflich war. Da wir uns mit der Kuttelwurst nicht so recht anfreunden konnten, bestellten wir schließlich vier Portionen Pommes Frites und drei Hacksteaks. Zur Verdauung genehmigten sich Doreen und Andreas noch je einen Pastis und kamen kurz mit den Inhabern ins Gespräch. Vincent und Andreas spielten noch eine Partie am Kickertisch, danach gingen wir zurück zum Wohnmobil. Gegen 22:15 Uhr fanden die Kinder endlich ins Bett, während wir uns noch mit einer Flasche Rosé aus dem Campingplatzshop vor den Camper setzten. Andreas tippte rasch noch ein wenig Reisebericht und sicherte die Fotos; um 23:30 Uhr war dann aber auch für uns der Tag zu Ende.

Gefahrene Strecke: 135km
Übernachtung: Le Colorado Camping (30€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Susan26 am 13.09.2010, 10:16 Uhr
Hallo Andreas,

hört sich einem schwierigen Tag an, aber solche Tage gibt es eben auch im Urlaub und im Endeffekt hat ja doch in der Familie bekommen, was er wollte. Nur schade, dass es dann doch nicht so spektakulär war, wie ihr es euch erhofft habt.

Vielen Dank fürs weiterschreiben ... diesmal ganz offiziell und nicht hinter den Kulissen :-)
Susan
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 13.09.2010, 12:30 Uhr
Hallo,

das war ja wahrlich ein stressiger Tag. 

Zitat
... schüttelten aber ein ums andere Mal nur den Kopf über die Routenempfehlung des Autors unseres Reiseführers. Offensichtlich war dieser bei seinen Recherchen mit einem deutlich kleineren Gefährt unterwegs gewesen.

Obwohl wir bis dieses Jahr auch mit einem wendigeren WoMo unterwegs waren, hatten wir auch schon das ein oder andere Mal entsprechende Erfahrungen mit Wohnmobil-Reiseführern  :?

Freue mich auch, dass es noch weiter geht  :D
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 13.09.2010, 13:51 Uhr
Hallo Andreas,

hört sich einem schwierigen Tag an, aber solche Tage gibt es eben auch im Urlaub und im Endeffekt hat ja doch in der Familie bekommen, was er wollte.
Nun ja, solche Tage gibt es halt. Auslöser waren aber wirklich die Straßen, die ganz sicher nicht für so ein großes Gefährtv, wie unseres, gemacht waren sowie die Tatsache, daß wieder Doreen (die ja schon die kurvige Straße entlang der Nesque-Schlucht gefahren ist) mit dem Fahren an der Reihe war. Aber einfach mir das fahren überlassen wollte sie dann auch nicht  :pfeifen: ...zumindest nicht gleich... :zwinker:

Nur schade, dass es dann doch nicht so spektakulär war, wie ihr es euch erhofft habt.
Nun ja, ich habe mir im Nachhinein mal Kate´s (Canyoncrawler) Fotos angesehen und festgestellt, daß wir zu den spektakulärsten Stellen einfach nicht nah genug rangekommen sind. Die Cheminées des Fées haben wir nur aus einiger Entfernung von oben gesehen (zweites Foto), einige Formationen erkennt man aber deutlich wieder und die sind aus der Nähe einfach mal wesentlich beeindruckender. Ich glaube, wenn ich mit dem Fotoapparat über die Absperrung gestiegen wäre, wie ich es am Fontaine de Vaucluse schon mal gemacht hatte, hätte ich einen handfesten Ehekrach provoziert... mal ganz abgesehen von der schlechten Vorbildwirkung für die Kinder  :oops:
Bleibt zu hoffen, daß die schönsten Teile dieses Gebietes irgendwann wieder besser zugängig sind; im Moment halten wir die Ockerbrüche von Roussillion für sehenswerter.

Vielen Dank fürs weiterschreiben ... diesmal ganz offiziell und nicht hinter den Kulissen :-)
Keine Ursache... Du warst nicht die Einzige  :wink:

Freue mich auch, dass es noch weiter geht  :D
Natürlich geht es weiter. Ich bin nur an den letzten Reisetagen nicht mehr dazu gekommen, den Bericht vollständig auszuformulieren sondern habe nur noch Stichworte notiert. Da habe ich einiges nachzuholen, im Moment ist dafür aber nicht so viel Zeit.
Ganz abgesehen davon ist die Fotoauswahl jetzt deutlich anstrengender, als zu analogen Zeiten  :wink: :lol:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 13.09.2010, 22:10 Uhr

Hallo Andreas,


habe ich doch glatt die Weiterfahrt verpasst :oops:

Von den Fotomotiven her war es ein schöner Tag, allein vom Betrachten der Bilder habe ich den Eindruck, dass ihr eigentlich schon ganz schön nahe ward, aber dein Bericht zeigt, dass eher das Gegenteil der Fall war.

Die Zwistigkeiten haben gewiss auch einen Anteil getragen, dass ihr diverses gar nicht so richtig genießen konntet und Doreen ist ja mit dem Fahren ganz schön drangekommen.

Mal sehen, was der nächste Tag bringt.


LG, Angie

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 14.09.2010, 11:39 Uhr
habe ich doch glatt die Weiterfahrt verpasst :oops:
Sag Bescheid, wenn ich zu schnell bin. Ich warte doch gern etwas  :lol:

Von den Fotomotiven her war es ein schöner Tag, allein vom Betrachten der Bilder habe ich den Eindruck, dass ihr eigentlich schon ganz schön nahe ward, aber dein Bericht zeigt, dass eher das Gegenteil der Fall war.
Ich poste hier einfach mal den Link zu Katjas Bild in der Fotocommunity.

 :arrow: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/946349/display/22188801

Der Hoodoo im Vordergrund ist der gleiche, wie auf unserem zweiten Bild im Tagesbericht, die Formation rechts kann man in unserem Bild links auch wiedererkennen...
Wenn man mal ein bisschen im Web sucht, findet man noch wesentlich mehr Hoodoo-Bilder, davon konnte man von unserem Fotostandpunkt leider gar nichts entdecken.

Die Zwistigkeiten haben gewiss auch einen Anteil getragen, dass ihr diverses gar nicht so richtig genießen konntet und Doreen ist ja mit dem Fahren ganz schön drangekommen.

Mal sehen, was der nächste Tag bringt.
Um es vorweg zu nehmen, ich fahre unser "Dickschiff" in Richtung Gorge du Verdon. Rate doch mal, wer die kurvenreiche Fahrt entlang des North-Rim am Tag darauf fahren durfte :lol: :zwinker: :pfeifen:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 14.09.2010, 13:32 Uhr

Hallo Andreas,

Sag Bescheid, wenn ich zu schnell bin. Ich warte doch gern etwas  :lol:

Jetzt in dieser Minute könntest du z. B. weiter schreiben, ich sitze gerade vor dem PC :wink:
Nein, im Ernst, ich weiß, dass sich ein Reisebericht nicht von selbst schreibt und mit dem Schreiben ist es auch noch nicht getan.
Ich werde mich bemühen, nach deiner vielleicht jetzt folgenden schöpferischen Pause nicht wieder den Anschluss zu verlieren :wink:

Ich poste hier einfach mal den Link zu Katjas Bild in der Fotocommunity.

Das Foto habe ich mir angesehen. Du hast Recht, ihr seid bei weitem nicht so nahe dran gewesen, jetzt kann ich eure Enttäuschung besser verstehen.

Um es vorweg zu nehmen, ich fahre unser "Dickschiff" in Richtung Gorge du Verdon. Rate doch mal, wer die kurvenreiche Fahrt entlang des North-Rim am Tag darauf fahren durfte :lol: :zwinker: :pfeifen:

Lass' mich raten :kratzen: Doreen ist gefahren, weil sie ihre gestrige nicht besonders gute Laune wieder gut machen wollte :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 14.09.2010, 15:11 Uhr

Hallo Andreas,

Sag Bescheid, wenn ich zu schnell bin. Ich warte doch gern etwas  :lol:

Jetzt in dieser Minute könntest du z. B. weiter schreiben, ich sitze gerade vor dem PC :wink:
Nein, im Ernst, ich weiß, dass sich ein Reisebericht nicht von selbst schreibt und mit dem Schreiben ist es auch noch nicht getan.
Ich werde mich bemühen, nach deiner vielleicht jetzt folgenden schöpferischen Pause nicht wieder den Anschluss zu verlieren :wink:
Ich bin schon voll Eifer dabei, die Bilder des Tages sind ausgewählt und bearbeitet, mit dem Bericht bin ich auch gleich soweit. Ob ich es aber heute noch schaffe, das Ganze hier einzustellen, weiß ich nicht. Wenn nicht, gibt´s die Fortsetzung halt morgen.

Um es vorweg zu nehmen, ich fahre unser "Dickschiff" in Richtung Gorge du Verdon. Rate doch mal, wer die kurvenreiche Fahrt entlang des North-Rim am Tag darauf fahren durfte :lol: :zwinker: :pfeifen:

Lass' mich raten :kratzen: Doreen ist gefahren, weil sie ihre gestrige nicht besonders gute Laune wieder gut machen wollte :wink:
Nicht ganz, wir haben uns einfach jeden Tag abgewechselt... und Doreen hat diesmal recht oft solche Strecken erwischt, die ihr nicht so liegen. Mir haben solche Straßen ja schon in Norwegen Spaß gemacht, während Doreen kaum aus dem Fenster sehen, geschweige denn fotografieren konnte.
Aber statt dessen einfach mich fahren lassen, das wollte sie dann auch nicht. Da hat sie wohl zu viel Stolz...  :roll:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 14.09.2010, 15:42 Uhr
Ich bin schon voll Eifer dabei, die Bilder des Tages sind ausgewählt und bearbeitet, mit dem Bericht bin ich auch gleich soweit. Ob ich es aber heute noch schaffe, das Ganze hier einzustellen, weiß ich nicht. Wenn nicht, gibt´s die Fortsetzung halt morgen.

Wowww! Jetzt gibst du aber Gas :D

Nicht ganz, wir haben uns einfach jeden Tag abgewechselt... und Doreen hat diesmal recht oft solche Strecken erwischt, die ihr nicht so liegen.

Das liegt an der schwierigen Reiseplanung :lol: Man könnte dir glatt unterstellen, das war Absicht, wenn du nicht

Mir haben solche Straßen ja schon in Norwegen Spaß gemacht

geschrieben hättest :wink:

Aber statt dessen einfach mich fahren lassen, das wollte sie dann auch nicht. Da hat sie wohl zu viel Stolz...  :roll:

:lol: Das kann ich mir gut vorstellen :lol: Sie fuhr dann nach dem Motto "Jetzt erst recht!" :lol:

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.09.2010, 11:17 Uhr
Ich bin schon voll Eifer dabei, die Bilder des Tages sind ausgewählt und bearbeitet, mit dem Bericht bin ich auch gleich soweit. Ob ich es aber heute noch schaffe, das Ganze hier einzustellen, weiß ich nicht. Wenn nicht, gibt´s die Fortsetzung halt morgen.

Wowww! Jetzt gibst du aber Gas :D
Naja, ich stehe ja schon wieder auf der Bremse... geht aber wirklich gleich weiter  :wink:

Nicht ganz, wir haben uns einfach jeden Tag abgewechselt... und Doreen hat diesmal recht oft solche Strecken erwischt, die ihr nicht so liegen.

Das liegt an der schwierigen Reiseplanung :lol: Man könnte dir glatt unterstellen, das war Absicht, wenn du nicht

Mir haben solche Straßen ja schon in Norwegen Spaß gemacht

geschrieben hättest :wink:
Ja, ich habe normalerweise kein Problem mit solchen Strecken, hab ich ja in der Beschreibung vom 18.7. schon mal etwas angedeutet:
Andreas war heute wieder mit dem Fahren an der Reihe und er beschloss, auf der touristischen Route nach Gordes zu fahren, anstatt auf dem direkten Weg. Diese Strecke entpuppte sich als landschaftlich sehr schön mit vielen schönen Aussichtspunkten, jedoch wie schon erwartet als sehr schmal und kurvenreich. Andreas machte dies aber viel Spaß, während sich Doreen doch das eine oder andere Mal wieder sehr an der Armlehne ihrer Tür festkrampfte.

Aber statt dessen einfach mich fahren lassen, das wollte sie dann auch nicht. Da hat sie wohl zu viel Stolz...  :roll:

:lol: Das kann ich mir gut vorstellen :lol: Sie fuhr dann nach dem Motto "Jetzt erst recht!" :lol:
Ja, nur keine Blöße geben... aber ich bin da gar nicht anders  :knockout: :pfeifen:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.09.2010, 11:34 Uhr
20. Juli 2010: Rustrel – Gréoux-les-Bains

Um 8:30 Uhr standen wir auf und während Andreas das Frühstück vorbereitete, besorgte Doreen frische Croissants im Shop des Campingplatzes. Anschließend folgte die morgendliche Routine und gegen 11:00 Uhr verließen wir den Campingplatz. Über die immer wieder von Weinfeldern gesäumte D22 fuhren wir nach Gignac und später weiter auf der D51 Richtung Simiane-la-Rotonde. Den reizvollen Abstecher nach Oppedette und zur nahegelegenen Gorge-de-Oppedette ließen wir ganz bewusst weg. Unser Reiseführer warnte ausdrücklich davor, diese Route mit einem größeren Wohnmobil zu fahren und wir hatten die Lektionen des letzen Tages gelernt…
Die Landschaft war abwechslungsreich, leicht geschwungene Hügel wechselten sich mit weinbebauten Ebenen und den für die Provence so typischen Bergdörfern ab.

(http://www.neef-online.de/fra/12-1.jpg)

Kurz vor 12 Uhr erreichten wir die ersten Ausläufer von Banon und entdeckten sogleich den Hinweis auf die berühmte Fromagerie. Hier wird seit Generationen Ziegenkäse hergestellt, der traditionell in Kastanienblätter verpackt wird, was ihm ein ganz besonderes Aroma verleiht. Das Hinweisschild warb mit Werksverkauf und Verkostung, also steuerten wir die Käserei direkt an. Doch als wir dort ankamen, folgte sogleich die Enttäuschung: Für Besucher war ausschließlich zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet. So lange wollten wir nicht warten und wir ärgerten uns erneut über den gestern sinnlos auf schmalen Sträßchen vergeudeten Tag. Wären wir gleich am Morgen nach Rustrel gefahren, hätten wir die Ockerbrüche nicht in den heißen Nachmittagsstunden besuchen müssen, hätten insgesamt mehr Zeit zum Besichtigen dort gehabt und  wären anschließend pünktlich zu den Öffnungszeiten hier an der Fromagerie gewesen… Egal, hinterher ist man immer klüger!
Wir fuhren zurück in den Ort und folgten dann der D950 nach Forcalquier. Hier konnten wir in einem Intermarché unsere Vorräte wieder aufstocken, wobei natürlich auch einige Kostproben Ziegenkäse aus Banon (Schutzmarke Banon de Banon) den Weg in unseren Einkaufskorb fanden. Auf der Weiterfahrt änderte sich die Landschaft allmählich, die vielen Weinberge wichen nach und nach duftenden Lavendelfeldern, die sich in kräftigem Violett teilweise bis zum Horizont erstreckten. Inzwischen war es früher Nachmittag und wir suchten nach einem schönen Picknickplatz für eine Pause. Entlang der schmalen Landstraßen war lange Zeit kein geeignetes Plätzchen zu entdecken, erst als wir auf die A51 Richtung Ganagobie wechselten, fanden wir nach kurzer Zeit einen schattigen Rastplatz am Waldrand. Während Doreen das Essen kochte, besetzte Andreas schon mal einen der Tische. Doch schon nach wenigen Minuten kam er genervt zurück; um die Picknicktische herum wimmelte es von Ameisen. Daher gab es heute Mittagessen im Wohnmobil. Lisa schlief kurz darauf ein und so verlängerten wir die Pause bis ca. 16:00 Uhr. Dann ging es aber wirklich weiter, immer im Tal des Durance entlang bis nach Les Mées. Schon von Weitem konnten wir die Zipfelmützen der Pénitents des Mées erkennen, welche der Grund für unseren heutigen Schlenker nach Norden waren.

(http://www.neef-online.de/fra/12-2.jpg)

Wir fanden einen kleinen Rastplatz direkt unterhalb der Felsformation, wo wir das Wohnmobil abstellten. Andreas wollte das Gebiet gern ein wenig aus der Nähe erkunden. Doreen war jedoch nur wenig begeistert, weil dies wieder eine Wanderung in den heißen Nachmittagsstunden bedeutete und die Kinder wollten auch lieber weiter DVD schauen. Es kostete einiges an Überzeugungsarbeit, bis alle überein kamen, zumindest ein Stück des Weges zu laufen. Zu Beginn entsprach der Wanderweg dem Verlauf einer kleinen Straße, später bog ein schmaler Pfad ab, der direkt unterhalb der Felsen verlief.

(http://www.neef-online.de/fra/12-3.jpg)

Teilweise bot das Blätterdach der Bäume ein wenig Schatten, dann wieder gab es Strecken, die in der prallen Sonne lagen. Die Aussicht wurde nicht wirklich besser, daher beschloss Doreen nach einiger Zeit, nicht mehr weiter zu gehen, sondern an dieser Stelle auf die Rückkehr von Andreas und den Kindern zu warten.

(http://www.neef-online.de/fra/12-4.jpg)

Die Drei gingen noch ein paar hundert Meter weiter bis zu einer kleinen Höhle. Dann kehrten aber auch sie um, denn weitere lohnende Highlights waren nicht zu entdecken und die Zeit schritt unbarmherzig voran.

(http://www.neef-online.de/fra/12-5.jpg)

Von Les Mées aus folgten wir dem Verlauf der D4, die sich unglaublich kurvenreich vom Ufer des Durance weg, durch dichten Wald hindurch, bergan wand. Allmählich lösten Obstbäume die Lavendelfelder ab und wir erreichten ein Hochplateau. Am Horizont konnte man bereits an der einen  oder anderen Abbruchkante erahnen, wo sich unser morgiges Ziel, die Gorge du Verdon, auftat. Am frühen Abend erreichten wir Gréoux-les-Bains, einen Kurort am Rande des Parc Naturel Régional du Verdon. Hier herrschte pulsierendes Leben, Touristen strömten durch die Gassen und ein Hotel reihte sich an das nächste. Wir fuhren zunächst zum Camping la Pinede, dem laut ADAC-Campingführer schönsten Platz der Region mit allen denkbaren Annehmlichkeiten, inklusive Pool natürlich. Doch hier war kein Platz mehr zu bekommen, alles bereits belegt. Also fuhren wir weiter zum direkt nebenan gelegenen Camping Regain, der sich laut Beschreibung als ruhige Alternative verstand. Eine Rezeption gab es hier nicht, man sollte bei Bedarf im Bauernhaus vor dem Platz fragen. Auf unser Läuten öffnete eine alte Dame, die schon etwas gebeugt ging und offensichtlich auch nicht mehr gut hören konnte. Ob sie unsere Bitte verstand, konnten wir nicht ergründen. Sie antwortete jedenfalls auf Doreens Frage in irgendeinem Provinz-Akzent, von dem wir kein Wort verstanden. Nach einigen Minuten kam ein französisches Pärchen mit ihrem Auto gefahren, die offensichtlich einen Stellplatz für ihr Zelt suchten. Sie unterhielten sich eine Weile angeregt mit der Dame, aus ihren Minen konnten wir jedoch lesen, daß sie offensichtlich auch nicht die erhofften Informationen bekamen. Glücklicherweise kam in diesem Moment ein Mann mittleren Alters auf einem Traktor im die Ecke gefahren, der unser Anliegen verstand, sich auf ein altes Moped setzte und uns bedeutete, ihm zu folgen. Das war zwar gar nicht so einfach, doch nach ein paar Minuten fanden wir uns auf einem großzügig angelegten, sauberen Caravan-Stellplatz wieder und bekamen einen schönen Rasenplatz zugeteilt. Einen Pool gab es hier zwar nicht, dafür aber Zugang zu einer Badestelle im Fluß mit wundervollem Ausblick hinüber zur Stadt.
Wir richteten uns erst einmal ein, erkundeten dann den Platz und seine Einrichtungen genau und gingen anschließend auch noch mit den Kindern zum Baden. Das Wasser war natürlich deutlich kälter als in einem Pool. Aber es erfrischte ungemein und wir hatten die Badestelle die ganze Zeit für uns allein. Zum Abendessen setzten wir uns unter die Markise neben unser Wohnmobil. Danach brachten wir die Kinder ins Bett, sicherten die Fotos und ein paar Reisenotizen auf dem Netbook und ließen den Tag bei einer Flasche Rotwein gemütlich ausklingen.

Gefahrene Strecke: 125km
Übernachtung: Regain Camping (23 €)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 16.09.2010, 00:04 Uhr
Naja, ich stehe ja schon wieder auf der Bremse... geht aber wirklich gleich weiter  :wink:

Hab's gerade gesehen, dass du weiter geschrieben hast, muss ich aber erst noch lesen. Also so wirklich stehst du nicht auf der Bremse :wink:

Ja, nur keine Blöße geben... aber ich bin da gar nicht anders  :knockout: :pfeifen:

Dann seid ihr euch ja einig :wink:

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 16.09.2010, 00:20 Uhr
daher beschloss Doreen nach einiger Zeit, nicht mehr weiter zu gehen, sondern an dieser Stelle auf die Rückkehr von Andreas und den Kindern zu warten.

Streik! :dagegen: :lol:

Glücklicherweise kam in diesem Moment ein Mann mittleren Alters auf einem Traktor im die Ecke gefahren, der unser Anliegen verstand, sich auf ein altes Moped setzte und uns bedeutete, ihm zu folgen. Das war zwar gar nicht so einfach, doch nach ein paar Minuten fanden wir uns auf einem großzügig angelegten, sauberen Caravan-Stellplatz wieder und bekamen einen schönen Rasenplatz zugeteilt.

Also doch noch gut ausgegangen.
Diese Erzählung erinnert mich an etwas, das wir 2005 in einem Urlaub hier auf GC erlebt haben: Wir wollten unbedingt von San Nicolas de Tolentino die GC 210 nach Artenara fahren, eine landschaftlich traumhaft schöne Strecke, die eigentlich ein Muss für jeden GC-Besucher ist. Doch wir fanden in San Nicolas kein Hinweisschild, kein Nichts, außerdem war mittlerer Nachmittag, die Leute hielten Siesta. Von hinten kam ein Mopedfahrer, hielt neben unserem Auto an und fragte, wohin wir möchten. Mit einer Handbewegung deutete er uns, wir sollen ihm folgen, was wir getan haben. Abenteuerlich fuhr er vor uns durch immer enger werdende Gassen und wir fragten uns, wohin er uns wohl "entführt". Nie und nimmer hätten wir den Beginn (bzw. das Ende, je nachdem, wie man es sieht) der GC 210 ohne ihn gefunden (mittlerweile ist alles gut ausgeschildert). Das sind die Kleinigkeiten, an die man sich auch lange erinnert.

Zurück zu deinem Reisebericht:
Du hast zwar wieder sehr tolle Fotos eingestellt, aber mir fehlt eines :wink: Du schreibst von den Lavendelfeldern - hast du denn kein Bild davon? :pfeifen: :wink:


LG, Angie



Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 17.09.2010, 13:32 Uhr
Hi,

Zitat
Du schreibst von den Lavendelfeldern - hast du denn kein Bild davon?

Genau das vermiss ich auch  :wink:  8)

Ein bisserl merkwürdig find ichs ja schon, dass bei uns ebenso ich meist die "Lenkrad-Kurbel-Strecken" erwische   :kratz: Junior ist das aber immer ganz lieb, denn seit Vater fährt ihm da zu schnell   :P
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Saguaro am 17.09.2010, 17:58 Uhr
Man könnte meinen, Ihr habt die Tent Rocks besucht bzw. Kappadokien.

Die Zipfelmützensteine sind herrlich  :applaus: :applaus: :applaus:, da wäre ich auch gerne gewandert.

LG,

Ilona
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 20.09.2010, 10:22 Uhr
Glücklicherweise kam in diesem Moment ein Mann mittleren Alters auf einem Traktor im die Ecke gefahren, der unser Anliegen verstand, sich auf ein altes Moped setzte und uns bedeutete, ihm zu folgen. Das war zwar gar nicht so einfach, doch nach ein paar Minuten fanden wir uns auf einem großzügig angelegten, sauberen Caravan-Stellplatz wieder und bekamen einen schönen Rasenplatz zugeteilt.

Also doch noch gut ausgegangen.
Diese Erzählung erinnert mich an etwas, das wir 2005 in einem Urlaub hier auf GC erlebt haben: Wir wollten unbedingt von San Nicolas de Tolentino die GC 210 nach Artenara fahren, eine landschaftlich traumhaft schöne Strecke, die eigentlich ein Muss für jeden GC-Besucher ist. Doch wir fanden in San Nicolas kein Hinweisschild, kein Nichts, außerdem war mittlerer Nachmittag, die Leute hielten Siesta. Von hinten kam ein Mopedfahrer, hielt neben unserem Auto an und fragte, wohin wir möchten. Mit einer Handbewegung deutete er uns, wir sollen ihm folgen, was wir getan haben. Abenteuerlich fuhr er vor uns durch immer enger werdende Gassen und wir fragten uns, wohin er uns wohl "entführt". Nie und nimmer hätten wir den Beginn (bzw. das Ende, je nachdem, wie man es sieht) der GC 210 ohne ihn gefunden (mittlerweile ist alles gut ausgeschildert).

Naja, wir befanden uns ja schon auf dem Gelände des Campingplatzes, das Haus gehörte wohl den Inhabern. Aber der Mann ist mit seinem Moped so zügig den kleinen, von Bäumen gesäumten Weg entlang gefahren, daß wir mit dem Wohnmobil einfach nicht nachgekommen sind. Abgesehen davon, daß es unser Geschirr ganz schön durchgeschüttelt hat, mußten wir auch immer auf tief hängende Äste achten; Schäden am Alkoven sind von der Versicherung ausgenommen... :roll: :shock:

Zurück zu deinem Reisebericht:
Du hast zwar wieder sehr tolle Fotos eingestellt, aber mir fehlt eines :wink: Du schreibst von den Lavendelfeldern - hast du denn kein Bild davon? :pfeifen: :wink:

Also wenn ich ehrlich bin, nein  :knockout:
Die wirklich schönsten Lavendel-Bilder haben wir gleich am Anfang der Reise gemacht ( :arrow: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=47342.msg629068#msg629068).
Danach haben wir uns meist damit begnügt, das Ganze mit den Augen und den Herzen aufzunehmen. Oftmals war das Drumherum auch nicht so fotogen...
Wenn wir an jedem Lavendelfeld angehalten und Fotos gemacht hätten, wären wir warscheinlich noch immer unterwegs  :zwinker: :lol:

Hi,

Zitat
Du schreibst von den Lavendelfeldern - hast du denn kein Bild davon?

Genau das vermiss ich auch  :wink:  8)
Ok, ok, Ihr wollt Lavendel.  :lol:
Na, dann reiche ich mal noch ein paar Bilder nach. Aber die schönsten habt Ihr wirklich schon gesehen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11823/Lavendel-3_c.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11823/Lavendel-4_c.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11823/Lavendel-1_c.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11823/Lavendel-2_c.jpg)



Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 20.09.2010, 10:32 Uhr
Man könnte meinen, Ihr habt die Tent Rocks besucht bzw. Kappadokien.

Die Zipfelmützensteine sind herrlich  :applaus: :applaus: :applaus:, da wäre ich auch gerne gewandert.
Ja, Ilona, das dachten viele zuerst auch  :wink: :lol:
 :arrow: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=47763.0
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 21.09.2010, 22:22 Uhr
Wenn wir an jedem Lavendelfeld angehalten und Fotos gemacht hätten, wären wir warscheinlich noch immer unterwegs  :zwinker: :lol:

:lol: :lol: Das wäre allerdings leicht möglich :lol:

Ok, ok, Ihr wollt Lavendel.  :lol:
Na, dann reiche ich mal noch ein paar Bilder nach. Aber die schönsten habt Ihr wirklich schon gesehen...

Na also, geht doch, danke schön :D
Ich nehme die beiden letzten Bilder :wink: Solche Blumenmeere liebe ich.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 27.09.2010, 08:36 Uhr
So, nun habe ich Euch lange genug warten lassen.
Weiter geht´s...

21. Juli 2010: Greoux-les-Bains – Moustiers-Sainte-Marie – Castellane

Gegen 8:00 Uhr wurde Andreas von Lisas leisem Quengeln geweckt. Sie war noch müde, hatte aber wohl einen schlechten Traum gehabt. Andreas brachte sie zum Kuscheln zu Doreen in den Alkoven, zog sich an und schlenderte schon mal in Richtung der Waschräume, um die gestern Abend bestellten Croissants und Baguette abzuholen. Pünktlich um 8:15 Uhr fuhr der Campingplatz-Chef mit dem Auto vor und verteilte die frisch aus der Boulangerie geholten Backwaren. Inzwischen war auch der Rest der Familie aufgewacht und wir frühstückten in aller Ruhe. Dann verließen wir den Campingplatz und fuhren über Allemagne-en-Provence nach Moustiers-Sainte-Marie. Dieser malerische Ort schmiegt sich vor steil aufragenden Felsen an den Berghang. Oberhalb des Dorfes thront die Kapelle Notre-Dame-de-Beauvoir auf einem Felsen, zu der ein steiler, aber gut ausgebauter Weg hinauf führt. Zwischen den Felswänden hängt hoch über dem Dorf ein goldener Stern an einer langen Kette. Der Legende nach hat ihn ein aus dem Ort stammender Ritter als Dank für seine gesunde Rückkehr von den Kreuzzügen gestiftet. Seither ist dieser Stern das Wahrzeichen von Moustiers-Sainte-Marie.

(http://www.neef-online.de/fra/13-1.jpg)(http://www.neef-online.de/fra/13-2.jpg)

Wir parkten unser Wohnmobil auf dem Stellplatz unterhalb des Ortes, der tagsüber kostenlos ist, bummelten dann durch die schmalen Gassen des Ortes und schauten in einige der vielen Läden hinein. Neben den üblichen Souvenirgeschäften mit jeder Menge Nippes gab es auch zahlreiche Handwerks- und Kunstgewerbeläden, in denen für jeden Geschmack etwas zu finden war...  :zwinker: :lol:

(http://www.neef-online.de/fra/13-3.jpg)

Besonders die Herstellung von Keramik hat eine lange Tradition in Moustiers-Sainte-Marie.
Wir ließen uns zum Mittag auf der Terrasse eines kleinen Restaurants nieder, die Kinder aßen jeder einen Crepe, Doreen ein Baguette und Andreas probierte ein Panini. Anschließend schlenderten wir noch ein wenig durch den Ort, kauften einige Kleinigkeiten und kehrten dann allmählich zu unserem Wohnmobil zurück.

(http://www.neef-online.de/fra/13-4.jpg)(http://www.neef-online.de/fra/13-5.jpg)

Um kurz nach 14:00 Uhr fuhren wir weiter auf der D592 zum Nordrand der Gorge du Verdon. Wir ließen den Abzweig zum Lac-Sainte-Croix rechter Hand liegen und begnügten uns vorerst mit dem tollen Ausblick vom Belvedere de Galetas auf den türkisblauen See.

(http://www.neef-online.de/fra/13-7.jpg)

Kurze Zeit später passierten wir einen Felsdurchbruch und konnten dann die ersten atemberaubenden Blicke in die Schlucht des Verdon werfen.

(http://www.neef-online.de/fra/13-6.jpg)

Die Straße schlängelte sich zunächst an der Abbruchkante entlang, doch nur selten gab es Haltepunkte zum Genießen der Aussicht.

(http://www.neef-online.de/fra/13-8.jpg)(http://www.neef-online.de/fra/13-9.jpg)

Im Folgenden entfernte sie sich allmählich wieder vom Rand der Gorge. Daher bogen wir kurz hinter La-Palud-sur-Verdon auf die Route des Cretes ab, von der sich dicht nacheinander eine ganze Reihe spektakulärer Ausblicke boten.

(http://www.neef-online.de/fra/13-10.jpg)

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(http://www.neef-online.de/fra/13-12.jpg)

Wir beobachteten einige Kletterer, die sich gerade zum Abstieg in die Schlucht anschickten. Später konnten wir auch noch Gänsegeier über dem Abgrund kreisen sehen, welche vor einigen Jahren in der Gegend um Rougon wieder angesiedelt wurden. Die Straße schmiegte sich eng an den Fels, führte durch einige niedrige Tunnel hindurch und brachte Doreen fast wieder zum Verzweifeln.

(http://www.neef-online.de/fra/13-13.jpg)

Doch heute schlug sie sich wacker, wobei die Tatsache, dass das schmalste Stück nur in einer Richtung befahren werden durfte, sicher ein psychologisches Plus darstellte.

(http://www.neef-online.de/fra/13-14.jpg)

Nach dem Blick auf den Tunnels de Fayet, den wir am nächsten Tag auf der Fahrt entlang der Südroute passieren würden, führte die Panoramastraße wieder zurück zur D592, der wir nun in Richtung Castellane folgten. Nach einigen endlosen Kehren erreichte die Straße das Niveau des Verdon und wir konnten immer wieder Raftingtouren im Wasser beobachten. Gegen 17:15 Uhr kamen wir auf dem Camping du Verdon an, wo wir einen schönen Stellplatz mit Blick auf die umliegenden Felsen bezogen.

(http://www.neef-online.de/fra/13-16.jpg)

(http://www.neef-online.de/fra/13-15.jpg)

Lisa verschwand sofort auf dem Spielplatz und fand dort rasch Anschluss an andere Kinder. Doreen ging mit Vincent ins Schwimmbad und wurde nach einer Weile von Andreas abgelöst. Ab 18:30 Uhr war das Wasser jedoch ausschließlich Erwachsenen vorbehalten und so musste Vincent leider auch den Pool verlassen. Doch wir entdeckten auf dem benachbarten Stellplatz einen deutschen Wohnwagen mit einem Kennzeichen unseres Landkreises, kamen mit den Leuten ins Gespräch und Vincent spielte lange mit dem Sohn der Familie Federball. Gegen 19:30 Uhr setzten wir uns zum Abendessen vor unser Wohnmobil, anschließend spielten die Jungs noch eine Weile Fußball und Lisa tollte noch einmal auf dem Spielplatz herum. Als die Kinder dann endlich im Bett verschwunden waren, setzten sich unsere Platznachbarn noch auf einem Plausch zu uns und wir erzählten bis nach Mitternacht. Anschließend sicherte Andreas noch rasch die Bilder auf dem Netbook, um 0:30 Uhr gingen auch wir ins Bett.

Gefahrene Strecke: 95km
Übernachtung: Camping du Verdon (33€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Saguaro am 27.09.2010, 12:49 Uhr
Ich bin dermaßen überrascht, wie schön Frankreich ist  :daumen:. Die Schluchten und Gebirgsdörfer sind ein Traum  :applaus:.

Mit 1,5 Jahren Schulfranzösisch traue ich mich aber nicht so weit ins Landesinnere, sondern nur ins Elsass  :grins:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 27.09.2010, 12:56 Uhr
Das ging uns genauso, Ilona.
Ich habe ja schon mehrfach geschrieben, daß mir die Planung dieser Reise so schwer fiel, weil ich einfach nicht wußte, was uns erwartet. Umso positiver waren wir von der herrlichen Landschaft überrascht. Wenn man keine Erwartungen hat, können diese auch nicht enttäuscht werden 8) :lol:
Mit der Sprache war es auch nicht so schlimm. Keiner von uns hatte franzöisch in der Schule, Doreen hatte vor der Reise 1,5 Jahre lang einen VHS-Kurs besucht, das hat zum Verständigen völlig ausgereicht. Natürlich kommt man auch mal in eine Situation, wo es etwas holpert und man kaum etwas versteht. Aber die Menschen in der Provence waren ausnahmslos freundlich und hilfsbereit.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 27.09.2010, 13:21 Uhr

Andreas, deine Bilder von Schluchten bzw. überhaupt der Landschaften sind eine Wucht! :D :respekt: :respekt:
Schmunzeln musste ich, weil wieder einmal Doreen die schmalen Straßen fahren durfte :lol:

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 27.09.2010, 14:02 Uhr

Andreas, deine Bilder von Schluchten bzw. überhaupt der Landschaften sind eine Wucht! :D :respekt: :respekt:
Danke, das ist halt die geringe Auswahl aus dem digitalen Wust, die ich für vorzeigenswert halte  :wink:

Schmunzeln musste ich, weil wieder einmal Doreen die schmalen Straßen fahren durfte :lol:
Ja, das hatte ich ja schon mal angedeutet.
Aber da ich ja definitiv den nächsten Tag und damit die Südroute um die Gorge fahren würde, war der Protest diesmal nicht ganz so heftig...
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 27.09.2010, 16:05 Uhr
Danke, das ist halt die geringe Auswahl aus dem digitalen Wust, die ich für vorzeigenswert halte  :wink:

Ein paar mehr hätten es schon sein dürfen :wink:

Schmunzeln musste ich, weil wieder einmal Doreen die schmalen Straßen fahren durfte :lol:
Ja, das hatte ich ja schon mal angedeutet.
Aber da ich ja definitiv den nächsten Tag und damit die Südroute um die Gorge fahren würde, war der Protest diesmal nicht ganz so heftig...

Liest sich so, als ob die Südroute die noch schwierigere wäre :think: Nun ja, ich werde es erfahren :wink:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 27.09.2010, 16:18 Uhr
Danke, das ist halt die geringe Auswahl aus dem digitalen Wust, die ich für vorzeigenswert halte  :wink:

Ein paar mehr hätten es schon sein dürfen :wink:
Na, früher sollten es mal nicht mehr als zehn pro Tag sein. Und ich denke, Klasse ist allemal besser als Masse  :wink:

Schmunzeln musste ich, weil wieder einmal Doreen die schmalen Straßen fahren durfte :lol:
Ja, das hatte ich ja schon mal angedeutet.
Aber da ich ja definitiv den nächsten Tag und damit die Südroute um die Gorge fahren würde, war der Protest diesmal nicht ganz so heftig...

Liest sich so, als ob die Südroute die noch schwierigere wäre :think: Nun ja, ich werde es erfahren :wink:
Naja, die Südroute war nicht wirklich schwieriger. Schlüsselstelle ist vielleicht der Tunnel, aber ich will mal nicht vorgreifen  :lol:
Die Nordroute ist insofern anspruchsvoller, da diese Panorama-Rundfahrt extra zu einigen Aussichtspunkten hinführt und somit automatisch einige spektakuläre und vielleicht ein wenig ausgesetzte Stellen enthält... daß das halt wieder Doreen erwischen mußte  :pfeifen: :zuck: :think:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 27.09.2010, 16:28 Uhr
Na, früher sollten es mal nicht mehr als zehn pro Tag sein.

Ich will jetzt weder dich noch andere zum Massenbilder-Einstellen anregen, aber das mit zehn Bildern ist glücklicherweise seit 2 Jahren nicht mehr so:

Die Bildergröße sowie die Bilderanzahl pro Reisetag:

----

Wenn ihr pro Reisetag ungefähr 12 Bilder  in euren Reisebericht einfügt, hält sich die Ladezeit in Grenzen. Je mehr Bilder, umso länger die Ladezeit – das betrifft jedoch nicht nur Modem-Benutzer sondern auch User mit einem langsamen DSL-Zugang.
Aber auch mal ein paar Bilder mehr sind kein Problem, wenn ihr die Bildgröße entsprechend verringert.


:wink: :wink:

Naja, die Südroute war nicht wirklich schwieriger. Schlüsselstelle ist vielleicht der Tunnel, aber ich will mal nicht vorgreifen  :lol:
Die Nordroute ist insofern anspruchsvoller, da diese Panorama-Rundfahrt extra zu einigen Aussichtspunkten hinführt und somit automatisch einige spektakuläre und vielleicht ein wenig ausgesetzte Stellen enthält... daß das halt wieder Doreen erwischen mußte  :pfeifen: :zuck: :think:

Schon klar, weshalb es wieder Doreen erwischt hat :lol: Von Beginn an hat der "falsche" das Lenkrad übernommen :lol:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 27.09.2010, 21:26 Uhr
Hallo,

weiterhin schöne Eindrücke aus der Provence. Freue mich immer mehr auf die Frühjahrstour  :D  -auch ohne Lavendelfelder. Werde aber genau austüfteln, wie ich die Reiseroute lege, dass ich nicht auch immer die Bergetappen erwische  :wink:



Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: stephan65 am 27.09.2010, 21:38 Uhr
So, nun habe ich Euch lange genug warten lassen.
Weiter geht´s...

21. Juli 2010: Greoux-les-Bains – Moustiers-Sainte-Marie – Castellane


(http://www.neef-online.de/fra/13-8.jpg)


Witzig, das hängt so ähnlich hier rechts oberhalb meines Schreibtisches  :P

sehr schöne Bilder!
Ich konnte damals nachts nicht schlafen, weil ich wusste, dass ich am nächsten Tag über diese eine hohe Brücke fahren musste. :oops:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 28.09.2010, 08:16 Uhr
Na, früher sollten es mal nicht mehr als zehn pro Tag sein.

Ich will jetzt weder dich noch andere zum Massenbilder-Einstellen anregen, aber das mit zehn Bildern ist glücklicherweise seit 2 Jahren nicht mehr so:
Weiß ich doch, Angie  :wink:

Hallo,

weiterhin schöne Eindrücke aus der Provence. Freue mich immer mehr auf die Frühjahrstour  :D  -auch ohne Lavendelfelder. Werde aber genau austüfteln, wie ich die Reiseroute lege, dass ich nicht auch immer die Bergetappen erwische  :wink:
Freut mich, daß es Dir nach wie vor gefällt. Und ich hoffe, daß Du ein paar schöne Anregungen für den Urlaub im Frühjahr findest.
Die Bergstraßen sind eigentlich gar nicht sooo schlimm, da haben wir in Norwegen ganz andere Sachen erlebt  :lol:


sehr schöne Bilder!
Ich konnte damals nachts nicht schlafen, weil ich wusste, dass ich am nächsten Tag über diese eine hohe Brücke fahren musste. :oops:
Danke!
Die eine hohe Brücke kommt im heutigen Tagesbericht. Aber die ist eigentlich kein Grund, deswegen schlaflose Nächte zu verbringen...
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 28.09.2010, 08:27 Uhr
22. Juli 2010: Castellane – Aiguines - Les Salles-sur-Verdon

An diesem Morgen ließen wir es ruhig angehen und standen erst gegen 9:45 Uhr auf. Andreas bereitete das Frühstück zu, während Doreen Baguette und Croissants aus dem Shop des Campingplatzes besorgte. Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen, verabschiedeten uns kurz von unseren Stellplatznachbarn, leerten die Abwassertanks und füllten Frischwasser nach. Da uns das Bargeld schon wieder auszugehen drohte, fuhren wir als erstes nach Castellane, um dort einen Bank-Automaten zu suchen. Außerdem wollten wir bei der Gelegenheit endlich die inzwischen geschriebenen Urlaubspostkarten in einen Briefkasten werfen.
Die Straße führte wenige Meter oberhalb des Flusslaufes durch das Tal und wie schon gestern waren wieder eine Menge Raftingtouren zu sehen.

(http://www.neef-online.de/fra/14-1.jpg)

(http://www.neef-online.de/fra/14-2.jpg)

In Castellane angekommen suchten wir zunächst einen Parkplatz und wurden in der Nähe der alten Römerbrücke am Ortsrand fündig.

(http://www.neef-online.de/fra/14-3.jpg)

Für PKW gab es eine Reihe kostenloser Plätze, Fahrzeuge über 2m Höhe wurden mit 6€ pro Tag zur Kasse gebeten.
Wir liefen ins Zentrum des Ortes, fanden recht schnell einen Geldautomaten und stockten zum hoffentlich letzten Mal für diesen Urlaub unsere Haushaltskasse auf. Anschließend bummelten wir noch ein wenig durch die engen Gassen, schauten in einige Läden hinein, kauften Briefmarken für unsere Urlaubskarten und warfen diese in den nächsten Briefkasten.

(http://www.neef-online.de/fra/14-4.jpg)

(http://www.neef-online.de/fra/14-5.jpg)

Dann lenkten wir unsere Schritte allmählich wieder in Richtung Wohnmobil und verließen Castellane nach Süden. Allerdings verpassten wir offensichtlich den richtigen Abzweig nach Jabron und so fuhren wir einen weiten Bogen durch die Alpes maritime. Im Nachhinein stellten wir jedoch fest, daß die Darstellung der Straßen in unserem Reiseführer wohl nicht so ganz der Realität entsprach und wir gar keine andere Chance hatten, eine andere Route zu wählen, ohne zumindest einen Teil der Straße, die wir gekommen waren, wieder zurück zu fahren.  Bei La Bastide bogen wir auf die D21 in Richtung Osten ab und erreichten bald darauf Comps-sur-Artuby. Hier wechselten wir auf die D71, welche uns an den Südrand der Gorge du Verdon brachte.

(http://www.neef-online.de/fra/14-6.jpg)

Auch hier gab es wieder schöne Aussichtspunkte, von denen man zum Teil steil nach unten bis zum Grund der Schlucht blicken konnte.

(http://www.neef-online.de/fra/14-7.jpg)

Im Tunnels de Fayet, den wir gestern schon von der anderen Seite her gesehen hatten, hatten einige Touristen Ihre PKW vor den Aussichtsfenstern geparkt und damit die Ausweichstelle für größere Fahrzeuge blockiert. Und natürlich kam uns genau an dieser Stelle ein anderes Wohnmobil im Tunnel entgegen. Zurück ging es auch nicht mehr, da von dort schon weitere Fahrzeuge nachdrängten. Also stieg Doreen aus und lotste uns zentimetergenau zwischen den schroffen Felswänden und dem Gegenverkehr hindurch.

(http://www.neef-online.de/fra/14-8.jpg)

Nach dieser Einlage waren wir alle reif für eine Pause und wir beschlossen, den nächsten schönen Haltepunkt für unsere Mittagspause zu nutzen. Daher bogen wir um 14:45 Uhr an der Pont de l´Artuby, einer 100m langen Bogenbrücke, die hier einen Nebenarm des Verdon überspannt, kurz von der Straße ab und stellten unseren Campingtisch und die Stühle mit Panoramablick zur Brücke nach draußen.

(http://www.neef-online.de/fra/14-10.jpg)

Während Doreen das Essen kochte, machte Andreas noch rasch einige Fotos von dem beeindruckenden Viadukt.

(http://www.neef-online.de/fra/14-9.jpg)

Gegen 16:00 Uhr setzten wir unsere Fahrt fort. Wir passierten noch eine Reihe schöner Aussichtspunkte mit Blick auf die Schlucht und deren Ausgang hin zum Lac-Sainte-Croix.

(http://www.neef-online.de/fra/14-11.jpg)

(http://www.neef-online.de/fra/14-12.jpg)

Dann schlängelte sich die Straße allmählich abwärts und führte über Aiguines hinab zum Ufer des Sees. Unser heutiges Ziel war Les Salles-sur-Verdon, doch die beiden Campingplätze La Source und Les Pins waren bereits voll belegt. Etwas ratlos blätterten wir im ADAC-Campingführer und suchten die nächstgelegenen Plätze in 14 bzw. 16 Kilometer Entfernung heraus, die jedoch nicht über einen Pool verfügten. Doch zum Glück entdeckten wir kurz vor dem Ortsausgang noch ein kleines Hinweisschild zu einem weiteren Campingplatz, welcher etwas oberhalb des Sees in den Weinbergen lag. Auf unsere Nachfrage hin ergatterten wir den letzten Stellplatz mit Strom und einen der letzten Plätze überhaupt. Einen Pool gab es ebenso wie ein freies WLAN, da hatten wir mal wieder Glück gehabt…
Wir richteten uns kurz ein, gingen dann mit den Kindern zum Baden in den Pool und bestellten anschließend für den nächsten Morgen frisches Baguette und Croissants im Shop. Später setzten wir uns zum Abendessen vor unser Wohnmobil, wurden allerdings sofort von einer Menge Insekten bestürmt, die durch winzige Öffnungen sogar ins Innere des Fahrzeuges vordrangen. Hier half nur noch die „chemische Keule“; in der Zwischenzeit gingen wir noch eine große Runde und erkundeten den Platz ein wenig. Als wir zurück kamen, war das Wohnmobil praktisch wieder insektenfrei und wir brachten die Kinder ins Bett. Während Doreen noch einmal duschen ging, tippte Andreas ein wenig Reisebericht und sicherte die Fotos; der Insekten wegen jedoch im Wohnmobil. Zum Tagesausklang gab es noch ein Glas Wein für uns und auch Vincent kam noch einmal auf ein Glas Saft aus dem Bett. Doch an diesem Abend war die Luft bei uns recht schnell raus. Wir schafften gerade mal die halbe Flasche Wein, dann legten auch wir uns Schlafen.

Gefahrene Strecke: 95km
Übernachtung: Domaine le Chainterain (24€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: stephan65 am 28.09.2010, 08:27 Uhr
Zitat
Aber die ist eigentlich kein Grund, deswegen schlaflose Nächte zu verbringen...

Wenn man mit gewisser Höhenangst zu kämpfen hat, schon.  :grins:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Saguaro am 28.09.2010, 17:05 Uhr
Da uns das Bargeld schon wieder auszugehen drohte,

Tja, wenn man "wie Gott in Frankreich" lebt ... :zwinker:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 29.09.2010, 08:53 Uhr
Da uns das Bargeld schon wieder auszugehen drohte,

Tja, wenn man "wie Gott in Frankreich" lebt ... :zwinker:.
Keine Ahnung, was Gott hier so am Tag verpraßt...  :lol:
Aber wir hatten auch nicht damit gerechnet, so oft Bares zu brauchen. Anfangs ging eigentlich immer alles mit Kreditkarte. Aber in den letzten Tagen wollten die Inhaber der Campingplätze immer öfter nur Cash sehen  :shock:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 30.09.2010, 11:28 Uhr
Genießt noch einmal die Sonne und nutzt den Tag zum Baden, denn langsam kehren wir der Provence den Rücken...


23. Juli 2010: Les Salles-sur-Verdon – Digne-les-Bains – Seyne-les-Alps

Es war 8:10 Uhr, als Andreas von einem leisen, konstanten Geräusch geweckt wurde: Pitsch-patsch, pitsch-patsch. Kleine Regentropfen trommelten auf das Dach unseres Wohnmobils. Auf dem Campingplatz herrschte bereits geschäftiges Treiben: einige unserer Nachbarn bauten in aller Eile ihr Zelt ab, die meisten anderen Camper waren von den vereinzelten Tropfen aber unbeeindruckt, gingen in aller Ruhe zum Waschraum oder bereiteten das Frühstück vor.
Andreas beobachtete das Geschehen und die Wetterentwicklung bis etwa 8:30 Uhr, dann holte er die bestellten Croissants und Baguette. Leider gab es vorerst jedoch keine Wetterbesserung, daher blieben alle noch bis 9:15 Uhr liegen. Als der Regen endlich nachließ und schließlich sogar ganz aufhörte ging es dann aber zügig vorwärts. Frühstück, Packen und Aufräumen waren inzwischen Routine und so waren wir trotz des späten Starts in den Tag gegen 11:30 Uhr abfahrbereit. Eine Uferstraße nach Bauduen war laut unserem Reiseführer zwar seit Jahren geplant, doch scheiterte es bisher an der Umsetzung. Daher fuhren wir in Richtung Aups auf der D957, verließen diese aber nach einigen Kilometern, um wieder näher an den See zu gelangen.

(http://www.neef-online.de/fra/15-1.jpg)

(http://www.neef-online.de/fra/15-2.jpg)

Nach einem kurzen Abstecher in das malerische Bauduen, welches mit einer Reihe Cafés an der Uferpromenade und einem großen Bootssteg für Yachten und Ausflugsboote aufwartete, fuhren wir am Ufer des Lac-Sainte-Croix weiter in Richtung Riez. Wir genossen die Ausblicke auf kleine, einladende Badebuchten und über den türkisblauen See hin zu den Verdon-Bergen, durch die wir in den vergangenen Tagen gefahren waren.

(http://www.neef-online.de/fra/15-4.jpg)

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Die Straße wand sich allmählich am Westufer des Sees empor und die Aussichtsplätze auf den See wurden seltener. Wir wollten nach einer Bademöglichkeit Ausschau halten und folgten dem Abzweig in Richtung Sainte-Croix-du-Verdon. Die Straße führte zwar bis zu einem Parkplatz am Ufer, doch da wir nicht wussten, ob wir um diese Zeit dort noch unterkommen würden, parkten wir unser Wohnmobil auf einem extra dafür ausgewiesenen, tagsüber kostenlosen Stellplatz in halber Höhe und liefen dann hinunter zum See. Dort angekommen stellten wir fest, daß der halbe Parkplatz noch leer war und wir sicher keine Probleme gehabt hätten, unser „Dickschiff“ dort unterzubringen…
Egal, jetzt wollten wir baden. Also suchten wir einen Platz am kiesigen Ufer wo wir uns niederließen, zogen die Badesachen an und erfrischten uns im angenehm temperierten Wasser. Die Kinder hatten eine Menge Spaß und Vincent brachte seiner kleinen Schwester Schwimmbewegungen bei, so daß diese mit Ihren Schwimmärmeln schon ganz prima im Wasser voran kam.

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Allmählich füllte sich der Strand und nach einer kleinen Pause zum Aufwärmen und nochmaligem ausgiebigem Badevergnügen zogen wir uns wieder an und kehrten zurück unserem Wohnmobil. Unterwegs gab es an einem kleinen Imbissstand für alle ein Eis, damit wurde der steile Weg bergauf ein wenig versüßt. Wir fanden das Fahrzeug in praller Sonne stehend und waren uns rasch einig, hier und jetzt kein Mittagessen richten zu wollen. Stattdessen wollten wir auf der Weiterfahrt Ausschau nach einem Picknickplatz halten. Wir fuhren entlang der D11, welche sich kurvenreich, aber breit, durch duftende Lavendelfelder in Richtung Riez schlängelte. Ein Rastplatz nahe der Straße war auch bald gefunden, jedoch war dieser derart verschmutzt, daß uns jeder Gedanke an ein Mittagessen sofort verging. Inzwischen war es bereits 15:00 Uhr, daher beschlossen wir, zunächst unsere Vorräte aufzufüllen, dabei einen kleinen Snack zu uns zu nehmen und dann zum Abendbrot etwas Warmes zu essen. So fuhren wir weiter bis Riez, kauften dort im Intermarché ausgiebig ein und fanden auch eine schnelle Mahlzeit für zwischendurch: Lisa und Vincent aßen Würstchen und Brot, während wir uns Couscous-Salat mit Baguette schmecken ließen.
Über die D953 und die D907 ging es anschließend weiter nach Digne-les-Bains. Die Landschaft änderte sich dabei komplett: Sanfte Hügel gingen allmählich über in schroffe Felsen und es bot sich uns ein phantastisches Alpenpanorama. In Digne hatten wir Zweifel an der ausgeschilderten Routenführung für Fahrzeuge über 3m Höhe und folgten zunächst der Schwerlastroute. Das bescherte uns eine Ehrenrunde durch den Ort, die sich jedoch als recht interessant herausstellte. Erstmals seit Tagen sahen wir wieder eine westeuropäisch anmutende Stadt, nicht mehr nur enge Gassen und Natursteinhäuser sondern moderne Architektur. Ab dem Ortsausgang wand sich die Straße in engen, unglaublich steilen Kehren auf über 1200m Höhe, wobei es immer wieder tolle Aussichtspunkte gab. Die Route stieg weiter an und bei etwa 1500m passierten wir die Zufahrt zu einem Skigebiet.

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Es schloss sich die Abfahrt in ein wunderschönes Tal an, an dessen Ende wir den Ort Seyne-les-Alps erreichten. Hier hatten wir uns einen Campingplatz ausgesucht, der über einen Pool verfügte und verhältnismäßig preiswert war. Wir folgten der Ausschilderung, die sich jedoch irgendwo im Ort verlor. Entsprechend hatten wir bald den Ortsausgang erreicht, ohne auch nur eine Spur des Campingplatzes entdeckt zu haben. Hier musste wieder einmal das GPS helfen; wir programmierten die im Campingplatzführer angegebenen Koordinaten und stellten fest, daß wir offensichtlich schon 5km zu weit gefahren waren. Also hieß es kehrt und natürlich entdeckten wir beim Wenden ein Hinweisschild zu dem von uns gesuchten Platz. Mit dem GPS fanden wir eine unscheinbare Einfahrt, welche später in eine enge Straße mündete . Als uns dann auch noch ein Traktor mit voll beladenem Hänger entgegen kam und nahezu die gesamte Straßenbreite für sich beanspruchte, waren wir mit den Nerven fast am Ende. Doch kurz darauf erreichten wir endlich die Einfahrt zum Campingplatz und bekamen einen wunderschönen Wiesenplatz zugeteilt. Lisa stürmte sofort begeistert auf den riesengroßen, liebevoll angelegten Spielplatz, während Vincent es sich mit dem Nintendo auf seinem Bett gemütlich machte. Mag es an der fortgeschrittenen Zeit gelegen haben - es war unterdessen 18:40 Uhr – oder an der Höhe, in der wir uns hier befanden. Jedenfalls hatte es sich deutlich abgekühlt. Das Thermometer zeigte zwar noch 24°C, doch fühlte es sich deutlich kälter an und wir waren im Zweifel, ob wir wirklich noch in den so lang ersehnten Pool springen sollten. Zumindest anschauen wollten wir ihn uns aber und als wir dann vor dem gut gepflegten und sogar beheizten Becken standen, gab es doch kein Halten mehr. Wir genossen die wohltuende Erfrischung, doch da die Luft kühler war als das Wasser, dehnten wir das Bad nicht allzu sehr in die Länge. Zum Aufwärmen spielten Andreas und Lisa Federball, während sich Vincent wieder mit dem Nintendo im Bett verkroch. Eigentlich wollte Andreas ja die Zeit bis zum Abendbrot nutzen, um gleich den Reisebericht zu aktualisieren. Aber Lisa bestand darauf, daß er sie eine Weile auf den Spielplatz begleitete. Dort fand sie jedoch sehr schnell wieder Anschluss an andere Kinder und so hatte Andreas Zeit, im Licht der letzten Sonnenstrahlen ein paar schöne Aufnahmen von der Umgebung zu machen.

(http://www.neef-online.de/fra/15-7.jpg)

Abendessen gab es draußen unter der Markise des Wohnmobils. Allerdings zogen wir uns warme Sachen an, denn nach dem Sonnenuntergang war die Temperatur rasch bis auf 14°C gefallen. Nachdem die Kinder ins Bett gebracht waren, wurden noch rasch die Fotos gesichert und der Rest der gestern geöffneten Weinflasche geleert. Gegen 23:00 Uhr verzogen aber auch wir uns ins warme Bett…

Gefahrene Strecke: 140km
Übernachtung: Camping Le Prairie (33€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Susan26 am 30.09.2010, 12:18 Uhr
Hallo Andreas,

das letzte Bild gefällt mir gut ... kann die Stimmung drumrum spüren ;-)

Bin noch immer begeistert bei eurer Reise dabei und erstaunt, wie vielfältig das Land so ist :-)
Susan
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 30.09.2010, 13:05 Uhr
Hallo Andreas,

das letzte Bild gefällt mir gut ... kann die Stimmung drumrum spüren ;-)
Schön, daß das so rüber kommt, Susan. Ich war auch hin und weg von dem Anblick, habe Bilder im 30-Sekunden-Takt gemacht und jedes sah wieder anders aus.
Irgendwie erinnerte mich dieser Felskamm an den Lookout im Koke´e State Park auf Kauai, nur spiegelverkehrt  :lol:

Bin noch immer begeistert bei eurer Reise dabei und erstaunt, wie vielfältig das Land so ist :-)
Ja, von der Vielfalt waren wir selbst auch überrascht und nach diesem Urlaub würden wir wohl jederzeit wieder nach Frankreich fahren. Und das, obwohl wir vorher wirklich Schwierigkeiten hatten, uns mit diesem Reiseziel anzufreunden.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: NähkreisSteffi am 30.09.2010, 17:07 Uhr
Tolle Bilder. Ich glaube wir müssen auch mal wieder nach Frankreich. Weiter so.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Saguaro am 30.09.2010, 17:15 Uhr
Ich kann Susan und Steffi nur beipflichten  :applaus: :applaus: :applaus:.

Habt ihr überwiegend selbst gekocht oder seid ihr Essen gegangen? Wie sind die Preise in den Supermärkten?

LG,

Ilona
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 30.09.2010, 21:24 Uhr

Die heutige Route ließ sich offenbar gut fahren, zumindest lese ich nirgends, dass dir Schweißtropfen auf der Stirn gewesen wären :wink:

Landschaftlich ein Traum! Bild 2 und das letzte sind meine :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 01.10.2010, 00:44 Uhr
Tolle Bilder. Ich glaube wir müssen auch mal wieder nach Frankreich. Weiter so.
Nur zu, wir können es nach diesem Urlaub nur dringend empfehlen  :wink: :lol:

Ich kann Susan und Steffi nur beipflichten  :applaus: :applaus: :applaus:.
Danke, danke. Vielen Dank!

Habt ihr überwiegend selbst gekocht oder seid ihr Essen gegangen? Wie sind die Preise in den Supermärkten?
Wir haben vorwiegend selbst gekocht. Essen gegangen sind wir eigentlich nur in den Städten, also in Orange und Avignon. Ansonsten waren wir Selbstverpfleger.
Die Preise in den Supermärkten liegen schon etwas höher als hier in Deutschland. Aber wenn man lokale Produkte kauft und ein wenig vergleicht, zahlt man nicht unbedingt deutlich mehr als daheim.

Die heutige Route ließ sich offenbar gut fahren, zumindest lese ich nirgends, dass dir Schweißtropfen auf der Stirn gewesen wären :wink:
An diesem Tag bin ich ja gefahren und wie Du weißt, habe ich kein Problem mit engen, kurvenreichen Straßen

Landschaftlich ein Traum! Bild 2 und das letzte sind meine :wink:
Danke, Angie. Das letzte gehört auch zu meinen Favoriten. Seyne ist nun sicher kein Highlight, welches man in den Reseführern findet. Aber die Stimmung an diesem Abend und das weiche, warme Licht der letzten Sonnenstrahlen waren einfach phantstisch. Und ich weiß nicht, ob Du meine Assoziation zum Koke´e State Park nachvollziehen kannst...  :zwinker:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 01.10.2010, 11:32 Uhr
Die heutige Route ließ sich offenbar gut fahren, zumindest lese ich nirgends, dass dir Schweißtropfen auf der Stirn gewesen wären :wink:
An diesem Tag bin ich ja gefahren und wie Du weißt, habe ich kein Problem mit engen, kurvenreichen Straßen
Ooops... :oops:
Hier habe ich geschwindelt. Doreen ist gefahren, aber es war nicht ganz so aufregend, wie in den vergangenen Tagen.
Ich habe das wohl verwechselt, weil ich parallel schon am nächsten Reisetag geschrieben habe... und da hatte ich Serpentinen und steile Anstiege zur Genüge  :lol:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 01.10.2010, 11:53 Uhr
24. Juli 2010: Seyne – Gap – Grenoble

Andreas wachte kurz nach 6:00 Uhr auf und konnte nicht mehr einschlafen. Also stand er auf und tippte die Reisenotizen des gestrigen Tages; danach kuschelte er sich wieder in das warme Bett und auf einmal klappte es auch wieder mit dem Schlaf. Gegen 9:00 Uhr stand Doreen auf und besorgte Baguette und Croissants, anschließend purzelten auch die Kinder aus dem Bett und schließlich um 9:40 Uhr auch Andreas. Gefrühstückt wurde wieder draußen, aber zur Abwechslung suchten wir mal nicht den Schatten, sondern rückten die Stühle ins wärmende Sonnenlicht. Es ging ein ziemlich starker Wind, so stark sogar, daß Andreas sicherheitshalber die Markise einholte, damit sie nicht beschädigt würde. Nach dem Frühstück war Lisa sofort wieder auf dem Spielplatz verschwunden, während sich Vincent seinem Nintendo widmete. Andreas packte alle Sachen zusammen, während Doreen zur Rezeption ging und den Platz bezahlte. Gegen 11:35 Uhr starten wir den Motor, pflücken Lisa im Vorbeifahren vom Spielplatz und es stellte sich allgemein die Frage, wieso Andreas den ganzen Urlaub über morgens immer so antreiben musste, wenn der Abfahrtszeitpunkt auch ohne sein Drängen der gleiche ist…?
Wir fuhren die schmale Straße zurück in den Ort und natürlich kamen uns auch heute an der engsten Stelle zwei Traktoren entgegen. Auch im Ortskern von Seyne wurde es noch einmal eng, denn es war Wochenende und in den Straßen fand ein großer Trödelmarkt statt.
Nach dem Ortsausgang wand sich die Straße wieder kurvenreich bergan bis zu einem Pass, von dem aus wir einen wundervollen Blick auf den Lac de Serre Ponçon und den darüber liegenden Ort Saint Vincent les Forts hatten.

(http://www.neef-online.de/fra/16-1.jpg)

(http://www.neef-online.de/fra/16-2.jpg)

Wir bogen auf eine kleine Stichstraße ab, die hinauf in den Ort führte und sahen schon von weitem, daß hier heute offensichtlich eine Art Volksfest gefeiert wurde. Eine große Wiese war als Parkplatz abgesperrt worden; daneben gab es eine Reihe von Verkaufsständen, an denen mittelalterlich gekleidete Handwerker ihre Kunst demonstrierten und Waren zum Kauf anboten. Wenige Meter dahinter bereitete eine Gruppe von Paraglidern ihre Schirme zum Start vor. Wir parkten auf der noch recht leeren Wiese, sahen dem bunten Treiben eine Weile zu und liefen dann ein paar Schritte in den Ort hinein, der nur aus ein paar Wohnhäusern und einer Gaststätte zu bestehen schien. Viel gab es nicht zu sehen und auch auf die Besichtigung des ehemaligen Forts, welches auf einer Anhöhe über dem Ort lag und diesem seinen Namen gab, verzichteten wir. Ein Muss dagegen war ein Foto von unserem Sohn vor dem Ortseingangsschild zur Erinnerung, dann kehrten wir zurück unserem Wohnmobil.

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Wir fuhren zurück zur Hauptstraße und bogen nach wenigen Minuten auf die D900b ab, der wir bis nach Gap folgten.

(http://www.neef-online.de/fra/16-4.jpg)

Diese Stadt empfanden wir als nicht sonderlich sehenswert, war sie doch von einer Menge Bausünden geprägt, wie wir sie in ähnlicher Form aus Zeiten des Sozialismus in Ostdeutschland nur zu gut kannten. Wir ließen Gap daher rasch hinter uns und fuhren nun entlang der Nationalstraße N85. Diese schlängelte sich in engen Kehren mit bis zu 12% Steigung bergan und auf der anderen Seite des Gebirgskammes wieder hinab. Immer wieder waren wir heftigen Böen ausgesetzt, das Wohnmobil bot dem Wind eine große Angriffsfläche und so war es zeitweise schwierig, das Fahrzeug  in der Spur zu halten. Gegen 13:45 Uhr fanden wir einen Rastplatz im Tal und machten Mittagspause. Hier war es nicht mehr so windig und wir konnten uns zum Essen an einem Picknicktisch niederlassen. Anschließend gab es noch einen Kaffee, dann setzten wir unsere Fahrt fort. Es folgte wieder eine Reihe unglaublich enger Serpentinen, die sich mit zum Teil sehr steilen Passagen abwechselten. Dabei boten sich immer wieder tolle Ausblicke auf die spektakuläre Hochalpenlandschaft. In La Mure fanden wir einen Supermarché, der am Sonnabendnachmittag noch geöffnet hatte, nutzten die Gelegenheit zu einem Einkauf und füllten noch einmal den Tank unseres Wohnmobils auf; bei einem Dieselpreis von 1,10€/l konnten wir diese Gelegenheit einfach nicht verstreichen lassen.
Im weiteren Verlauf der Straße in Richtung Grenoble sahen wir immer wieder Warnschilder wegen des starken Gefälles; für LKW über 3,5t und Busse war diese Route sogar ganz gesperrt, dafür gab es eine Bypass-Strecke. Unser Fahrzeug lag knapp unterhalb der Gewichtsgrenze und  wir fieberten der angezeigten Schlüsselstelle der Straße mit Spannung entgegen. Nach einer Weile erreichten wir eine Schranke, die von Fahrzeugen unter 3,5t passiert werden darf, wenn der Fahrer einen roten Knopf drückt, damit ein Bediensteter das Auto kontrollieren kann. Bei uns öffnete sich die Schranke jedoch auch ohne Druck auf den Knopf nach einer Weile und letztlich war es auch nur halb so schlimm. Die Abfahrt war zwar steil, mit einem niedrigen Gang und Motorbremse jedoch problemlos zu fahren. Da hatten wir in Norwegen und Kanada schon ganz andere Routen mit dem Wohnmobil befahren, vor denen nicht so drastisch gewarnt worden war. Wie wir später jedoch gelesen haben, ist vor einigen Jahren ein polnischer Reisebus auf der Strecke verunglückt, der die Umleitung ignoriert hatte und einen Abhang hinunter gestürzt war, wobei es zahlreiche Tote und Verletzte gab. Die Umleitung existiert also schon nicht ganz ohne Grund.
Wir fuhren weiter und passierten bei Laffrey das Reiterstandbild Napoleons an der Prairie de la Recontre. Es erinnert daran, wie der Kaiser bei seiner Rückkehr von der Insel Elba hier auf ein feindliches Bataillon traf und es ihm gelang, der Verhaftung zu entgehen und seine royalistischen Gegner statt dessen auf seine Seite zu ziehen. Der Touristenrummel war groß, was uns dazu veranlasste, hier nicht zu verweilen, sonder rasch weiter zu fahren. Interessant war für uns aber die Menge an Reisebussen hier, für die die Strecke doch eigentlich gesperrt war…
Wir erreichten Vizille und sahen in der Gegenrichtung einen riesigen Stau, der bis zur Autobahn A51 zurück reichte. Offensichtlich hatten an diesem Wochenende in Frankreich die Ferien begonnen und entsprechend groß war der Andrang in Richtung Süden. Wir folgten der Autobahn bis nach Grenoble und waren beeindruckt von der tollen Landschaft, die die Stadt umgibt. Hier vereinen sich die Flüsse Isère und Drac vor einem imponierenden Alpenpanorama. Grenoble selbst fanden wir architektonisch aber eher enttäuschend, zumindest begeisterte uns das, was wir im Vorbeifahren von der Stadt sahen, nur wenig. An der Ausfahrt 24, kurz vor Beginn der Mautpflicht, verließen wir die Autobahn und fuhren noch 15km auf der Landstraße bis Theys. Wir hatten aus dam ADAC-Campingführer den Camping Les 7 laux herausgesucht und nahmen diesmal gleich von vornherein das GPS zu Hilfe. Das stellte sich auch als eine kluge Entscheidung heraus, denn die schmale Bergstraße, die zu dem entfernt in den Bergen gelegenen Platz führte, hätten wir sonst sicher nicht so schnell gefunden. Die Lage war aber exzellent mit einem schönen Blick ins Tal und auch hier gab es wieder einen beheizten Pool. Allerdings war es heute so kühl, daß keiner von uns wirklich Lust auf ein Bad verspürte. Lisa erkundete sofort wieder den Spielplatz, während Vincent sich mit seinem Nintendo beschäftigte. Andreas ging Duschen, unterdessen machte Doreen ein wenig Ordnung im Wohnmobil und wischte mal wieder durch. Anschließend spielten wir alle gemeinsam noch eine Runde Rommé, bevor wir uns zum Abendessen setzten; diesmal aber ins Wohnmobil, denn die Außentemperatur war inzwischen auf 13°C gefallen. Während Doreen mit den Kindern Duschen ging, erledigte Andreas den Abwasch. Allerdings nicht in der Spüle, sondern in einer separaten Schüssel, denn die Abwassertanks waren mal wieder voll und wir hatten heute keine Gelegenheit zum Leeren gefunden.
Den Tag ließen wir bei einer Flasche Rosé ausklingen. Andreas tippte nebenbei noch ein wenig am Reisebericht und gegen 23:30 Uhr legten wir uns schlafen.

Gefahrene Strecke: 195km
Übernachtung: Camping Les 7 Laux (29€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 01.10.2010, 23:32 Uhr
Die heutige Route ließ sich offenbar gut fahren, zumindest lese ich nirgends, dass dir Schweißtropfen auf der Stirn gewesen wären :wink:
An diesem Tag bin ich ja gefahren und wie Du weißt, habe ich kein Problem mit engen, kurvenreichen Straßen
Ooops... :oops:
Hier habe ich geschwindelt. Doreen ist gefahren, aber es war nicht ganz so aufregend, wie in den vergangenen Tagen.
Ich habe das wohl verwechselt, weil ich parallel schon am nächsten Reisetag geschrieben habe... und da hatte ich Serpentinen und steile Anstiege zur Genüge  :lol:

So-so, du schwindelst uns also an :lol: Immerhin: Du hast den Irrtum freiwillig zugegeben :wink:

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 01.10.2010, 23:35 Uhr
Danke, Angie. Das letzte gehört auch zu meinen Favoriten. Seyne ist nun sicher kein Highlight, welches man in den Reseführern findet. Aber die Stimmung an diesem Abend und das weiche, warme Licht der letzten Sonnenstrahlen waren einfach phantstisch. Und ich weiß nicht, ob Du meine Assoziation zum Koke´e State Park nachvollziehen kannst...  :zwinker:

Im ersten Moment nicht, aber dafür im zweiten :wink: Ich merke schon, es zieht dich wieder nach Hawai'i :hippie:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 02.10.2010, 00:09 Uhr
Andreas, beim Lesen deines heute (nein, eigentlich schon gestern :wink:) eingestellten RB-Tages stellt sich mir eine Frage: Du hast doch auch sicher gefilmt, oder? Wie wäre es, ein paar winzig kleine Videoclips zu schnipseln, diese bei YouTube hochzuladen und dann zusätzlich zu deinem RB zu posten? Und ja, ich weiß, dass das Arbeit macht, so ist es ja nicht :wink:, aber bei dieser traumhaften Landschaft drängt sich mir der Gedanke von Videoclips auf.

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Palo am 02.10.2010, 00:52 Uhr
Du hast doch auch sicher gefilmt, oder? Wie wäre es, ein paar winzig kleine Videoclips zu schnipseln, diese bei YouTube hochzuladen und dann zusätzlich zu deinem RB zu posten? Und ja, ich weiß, dass das Arbeit macht, so ist es ja nicht :wink:, aber bei dieser traumhaften Landschaft drängt sich mir der Gedanke von Videoclips auf.



Oh nicht doch, schöne Photos sind genug, Videos dauern ewig zum laden.


Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 02.10.2010, 00:54 Uhr
Oh nicht doch, schöne Photos sind genug, Videos dauern ewig zum laden.

Wer sagt denn, dass du dir Videos ansehen musst? :zuck:

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Palo am 02.10.2010, 01:02 Uhr
Oh nicht doch, schöne Photos sind genug, Videos dauern ewig zum laden.

Wer sagt denn, dass du dir Videos ansehen musst? :zuck:



Tue ich auch meistens nicht wegen der Ladezeit also was soll die viele Mühe so was zu erstellen.

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 03.10.2010, 07:57 Uhr
Danke, Angie. Das letzte gehört auch zu meinen Favoriten. Seyne ist nun sicher kein Highlight, welches man in den Reseführern findet. Aber die Stimmung an diesem Abend und das weiche, warme Licht der letzten Sonnenstrahlen waren einfach phantstisch. Und ich weiß nicht, ob Du meine Assoziation zum Koke´e State Park nachvollziehen kannst...  :zwinker:

Im ersten Moment nicht, aber dafür im zweiten :wink: Ich merke schon, es zieht dich wieder nach Hawai'i :hippie:

Naja, es gehört sicher einiges an Phantasie dazu:
(http://www.neef-online.de/hwi/kaw10.jpg)

(http://www.neef-online.de/fra/15-7.jpg)

Aber Du hast natürlich Recht, es zieht uns unheimlich in Richtung der Inseln. Ihr macht es einem mit den vielen Berichten im Moment ja auch wirklich nicht einfach, das Fernweh zu bekämpfen. Außerdem hatten wir damals auf unserer Hochzeitsreise gesagt, zum zehnten Hochzeitstag kommen wir wieder. Das wäre nächstes Jahr...  :wink: :lol: Aber so richtig wollen wir unseren Kindern die 24 Stunden Flug noch nicht zumuten...  :? :kratz: :think:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 03.10.2010, 08:08 Uhr
Andreas, beim Lesen deines heute (nein, eigentlich schon gestern :wink:) eingestellten RB-Tages stellt sich mir eine Frage: Du hast doch auch sicher gefilmt, oder? Wie wäre es, ein paar winzig kleine Videoclips zu schnipseln, diese bei YouTube hochzuladen und dann zusätzlich zu deinem RB zu posten? Und ja, ich weiß, dass das Arbeit macht, so ist es ja nicht :wink:, aber bei dieser traumhaften Landschaft drängt sich mir der Gedanke von Videoclips auf.
Angie, so Leid es mir tut, aber diesem Wunsch muß ich eine eindeutige Absage erteilen  :(
Im Moment habe ich wirklich tausend andere Dinge zu tun und denke nicht mal entfernt an das Urlaubsvideo. Ich habe mich offensichtlich schon mit dem Bericht etwas übernommen, wie Ihr vielleicht schon an den längeren Pausen hier bemerkt habt. Aber genau deshalb habe ich diesmal zuerst mit der Veröffentlichung hier begonnen, anstatt wie sonst erst auf unserer Homepage. Wenn andere mitlesen, ist der Druck zum Weiterschreiben einfach größer und die vielen netten Kommentare beflügeln gewaltig. Ansonsten wäre der Bericht sicher noch lange nicht so weit, wie er jetzt ist.
Es sind noch nicht einmal alle Bilder gesichtet und dementsprechend auch noch kein Fotobuch erstellt. Das Video vom Norwegen-Urlaub vor zwei Jahren liegt auch noch unangetastet auf der Festplatte. Irgendwie liegen die Prioritäten bei uns im Moment einfach woanders.
Morgen früh starten wir erst einmal in die Herbstferien und zum ersten mal besteigen wir mit beiden Kindern dabei ein Flugzeug  :wink: :lol:
Videoclips von Frankreich sind daher im Moment wirklich nahezu das Letzte, woran ich denke...

Daher verabschiede ich mich jetzt vorerst einmal an dieser Stelle, die letzten fünf Reisetage reiche ich ab Mitte Oktober nach. Aber es ist ohnehin nur noch die Rückreise nach Hause; am nächsten Reisetag verlassen wir Frankreich bereits, um über die Schweiz zurück nach Deutschland zu gelangen. Aber wie gesagt, Details gibt es am Mitte Oktober...
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: NähkreisSteffi am 03.10.2010, 10:43 Uhr
Hallo Andreas,

das kann ich gut verstehen. Bei uns ist es leider ähnlich.

Die Videos vom Osten 2008 und Westen 2009, sind auch noch nicht fertig. Am Samstag starten wir nach Florida, um uns noch ein bisschen Sonne zu gönnen. Im normalen Alltag bleibt nicht soviel Zeit, wenn man auch noch in einem Verein sehr aktiv ist wie wir und viele andere Verpflichtungen hat.

Ich wünsche euch einen schönen Urlaub,

viele Grüße

Steffi

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 03.10.2010, 10:53 Uhr
Hallo,

wünsche euch auch schöne Herbstferien !  :urlaub:   :sun:

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 03.10.2010, 16:29 Uhr

Hallo Andreas,

Angie, so Leid es mir tut, aber diesem Wunsch muß ich eine eindeutige Absage erteilen  :(

Das war mir ziemlich klar, nur dachte ich mir, fragen kostet trotzdem nichts :wink:

Morgen früh starten wir erst einmal in die Herbstferien und zum ersten mal besteigen wir mit beiden Kindern dabei ein Flugzeug  :wink: :lol:

Schönen Urlaub und bestes Wetter!


LG, Angie
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 22.10.2010, 11:45 Uhr
Die Herbstferien sind schon seit einigen Tagen vorbei, nun will ich diesen Bericht endlich wie versprochen fortsetzen.
Vielen Dank für Eure Geduld...  :P


25. Juli 2010: Grenoble – Chambery – Genf – Lausanne

Es war wieder recht frisch an diesem Morgen. Das Außenthermometer zeigte 13°C, daher gab es heute Frühstück im Wohnmobil. Anschließend ging Lisa noch einmal auf den Spielplatz, während wir zusammenpackten und auf dem Campingplatz nach einer Möglichkeit zum Entleeren unserer Abwassertanks suchten. Leider gab es die hier aber nicht, so daß wir einmal mehr in der Schüssel abwaschen und auf eine Entsorgungsmöglichkeit auf dem nächsten Campingplatz hoffen mussten.

Als wir in Richtung Autobahn fuhren, wurde uns so richtig bewusst, daß wir heute Frankreich verlassen und durch die Schweiz in Richtung Deutschland fahren würden. Letzte Gelegenheit also, noch ein paar Andenken und französische Spezialitäten zu kaufen. Daher ließen wir die Autobahnauffahrt im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und fuhren nach Le Touvet zum Intermarché. Der hatte tatsächlich auch sonntags bis 12:30 Uhr geöffnet und wir konnten noch einmal unsere Vorräte auffüllen. Vor allem bei Wein und Käse schlugen wir erbarmungslos zu… :pfeifen: :hand:
Während Doreen die Öffnungszeit noch bis zur letzten Minute ausreizte, wartete Andreas mit den Kindern im Wohnmobil.

Gegen 12:45 Uhr fuhren wir auf die A41 in Richtung Genf, löhnten an der ersten Mautstation 3,80€ und kurz nach dem die A43 nach Mailand abzweigt noch einmal 17,40€ Gebühr. Um 13:30 Uhr hielten wir zur Mittagspause an einer der letzten Raststätten auf französischem Boden, den wir gegen 15:00 Uhr endgültig verließen. Der Grenzübergang in die Schweiz war völlig unproblematisch, nur kurzeitig wurde der Verkehr etwas dichter, da alle Fahrzeuge zum Kauf einer Autobahnvignette kurz halten mussten. 40,-SFR waren dafür fällig, das hatten wir in den aktuellen Reisebestimmungen gelesen. Da wir keine Schweizer Franken dabei hatten, reichte Doreen einen 50€-Schein aus dem Fenster, der Grenzbeamte murmelte etwas von 40€ und gab uns das Wechselgeld in Schweizer Franken heraus und ehe wir uns versahen, waren wir schon wieder im flüssigen Verkehr.
Wenn der uns jetzt wirklich 40€ abgeknöpft hatte, waren das  einfach mal gut 10€ zuviel, die er in die eigene Tasche stecken konnte.  :shock: Daher waren wir zunächst einmal ganz schön sauer.  :sauer:  :blecken:  :koch: Die ganze Zeit in Südfrankreich war uns nichts dergleichen widerfahren; keine Überfälle, kein aufgebrochenes Wohnmobil, keine Taschendiebe etc… was hatten wir im Vorfeld alles für Horrorgeschichten gelesen.  :zuberge:
Und ausgerechnet hier in der liberalen Schweiz zog und der erste Schweizer, mit dem wir Kontakt hatten über den Tisch! Später stellten wir beim Nachrechnen fest, daß es wohl nur gut 5€ waren, die am Wechselgeld gefehlt haben. Die verbuchten wir einfach mal als Tauschgebühr und unsere Laune besserte sich schlagartig wieder. Gemessen an den Gesamtkosten des Urlaubs war dies ohnehin nicht der Rede wert…

Wir fuhren weiter, vorbei an Genf, wo wir bereits einige potenzielle Übernachtungsmöglichkeiten herausgesucht hatten. Doch eigentlich war es dafür noch viel zu früh und die Kinder waren auch noch bester Laune; also beschlossen wir, noch etwas weiter zu fahren. Beim Abzweig auf die AE62 in Richtung Zürich erwischten wir die falsche Abfahrt und kamen dadurch ein Stück nach Lausanne hinein, bevor wir eine Umkehrmöglichkeit fanden. Wir steuerten einen Campingplatz nordöstlich der Stadt an und bekamen dort einen schönen Rasenplatz zugewiesen. Nachdem wir uns dort eingerichtet, die Campingmöbel herausgestellt und die Markise ausgefahren hatten, erkundeten wir ein wenig die Umgebung.
 :rv:
An der Rezeption gab es für Lisa, Doreen und Andreas je ein Eis; Vincent hatte keinen Appetit. Anschließend inspizierten wir den großen Pool, den wir kostenlos hätten nutzen können, befanden das Wasser jedoch eindeutig für zu kühl. Wir machten noch eine kleine Kaffeepause am Wohnmobil und meldeten uns telefonisch mal wieder in der Heimat. Danach zog es Lisa auf den Spielplatz, wo sie wie gewohnt rasch Kontakt zu anderen Kindern fand, der Rest der Familie kam nach einer Weile nach. In der Nähe der Rezeption fand Andreas ein WLAN und bereitete gleich eine Urlaubs-Mail mit einigen Fotos vor. Doch der Netzwerkzugang entpuppte sich als kostenpflichtig und so musste die Mail noch eine Weile auf den Versand warten.
Abendessen gab es erneut im Wohnmobil, denn nach Sonnenuntergang kühlte es sich gleich wieder gewaltig ab. Während Doreen das Geschirr in der Schüssel abwusch, ging Andreas mit den Kindern zum Zähneputzen und spielte dann mit Vincent noch eine Runde Federball. Anschließend gingen die Kinder ins Bett und auch wir folgten ihnen kurze Zeit später.

Gefahrene Strecke: 170km
Übernachtung: Camping Forel (30€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Saguaro am 22.10.2010, 17:17 Uhr
Und ausgerechnet hier in der liberalen Schweiz zog und der erste Schweizer, mit dem wir Kontakt hatten über den Tisch! Später stellten wir beim Nachrechnen fest, daß es wohl nur gut 5€ waren, die am Wechselgeld gefehlt haben.
5 € kann man noch verschmerzen, 40 € wären heftig gewesen.

Habt ihr auf diesem Streckenabschnitt keine Bilder gemacht? Ich schau doch so gerne Bilder an  :dance:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: mrh400 am 22.10.2010, 19:13 Uhr
Hallo,
Und ausgerechnet hier in der liberalen Schweiz zog und der erste Schweizer, mit dem wir Kontakt hatten über den Tisch!
ich mache ja sehr oft und sehr gerne Urlaub in der Schweiz, aber als liberal würde ich die Schweizer nun wirklich nicht bezeichnen (man denke an die Minarett-Volksinitiative, Frauenstimmrecht auf Bundesebene seit 1971, auf Kantonsebene vollständig erst seit 1990)

Und was die Geschäftstüchtigkeit angeht, entsprechen sie manchmal auch den typischen Vorurteilen (s.u.), so daß ich es für durchaus möglich halte, daß der Zöllner den ganz offiziellen festgelegten "Wechselkurs für Vignetten-Kauf mit EUR an der Autobahn" zugrundegelegt hat.


Als der liebe Gott den Schweizer erschaffen hatte, war ihm dieser sogleich ans Herz gewachsen. Also fragte ihn der liebe Gott:
“Mein lieber Schweizer, was kann ich noch für dich tun?”
Der Schweizer wünschte sich schöne Berge mit saftigen grünen Wiesen und kristallklaren Gebirgsbächen. Gott erfüllte ihm diesen Wunsch und fragte wiederum: “Was willst du noch?”.
Darauf der Schweizer: “Jetzt wünsche ich mir auf den Weiden gesunde, glückliche Kühe, die die beste Milch auf der ganzen Welt geben.”
Gott erfüllte ihm auch diesen Wunsch, und der Schweizer molk eine der Kühe und liess Gott ein Glas von der wunderbaren guten Milch kosten. Und wieder fragte Gott:
“Was willst du noch?” -
“Zwei Franken fünzig für die Milch!”
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 25.10.2010, 08:31 Uhr
Habt ihr auf diesem Streckenabschnitt keine Bilder gemacht? Ich schau doch so gerne Bilder an  :dance:.
Tja, Ilona, ich habe die Speicherkarten auch hoch und runter gesucht. Aber offensichtlich fanden wir die französischen und schweizer Autobahnen dann doch nicht so fotogen, daß wir uns gern daran erinnern wollten...  :kratz: :zuck:
Im Prinzip war es auf dem Hinweg ja ähnlich, aber da hatte ich wenigstens das eine oder andere Bild von unserem Stellplatz gemacht  :knockout:


Und was die Geschäftstüchtigkeit angeht, entsprechen sie manchmal auch den typischen Vorurteilen (s.u.), so daß ich es für durchaus möglich halte, daß der Zöllner den ganz offiziellen festgelegten "Wechselkurs für Vignetten-Kauf mit EUR an der Autobahn" zugrundegelegt hat.
Wie auch immer, es war ja am Ende auch nicht so viel, wie erst vermutet. Mir stieß im ersten Moment nur etwas sauer auf, daß der Typ wirklich 40€ statt 40SFR kassiert haben könnte...
Aber wie man sieht, hat dies offensichtlich zumindest unsere Fotolaune etwas getrübt.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 25.10.2010, 10:04 Uhr
26. Juli 2010: Lausanne – Konstanz

Heute war mal wieder Ausschlafen angesagt, denn größere Highlights standen keine mehr auf dem Programm. Der Vorteil an so einer allmählichen Annäherung an die Heimat ist jedoch, daß man nicht von so einem plötzlichen Abschiedsschmerz geplagt wird, wie wenn man am letzten Urlaubstag Koffer packen muss und einem spätestens auf dem Weg zum Flughafen das jähe Ende des Urlaubs schmerzlich bewusst wird.
Wir standen gegen 9:00 Uhr auf, Doreen ging Croissants und Baguette besorgen und bereitete anschließend das Frühstück vor. Dieses genossen wir bei strahlendem Sonnenschein ganz gemütlich vor unserem Wohnmobil. Danach räumten wir in aller Ruhe unsere Habseligkeiten zusammen, verstauten alles und waren um 11:30 Uhr abfahrbereit. Bevor wir den Campingplatz verließen, nutzten wir aber noch die Gelegenheit, unsere Abwassertanks zu entleeren. Das war ja seit einigen Tagen überfällig…
Die Fahrt ging zunächst ein Stück entlang der E62 in Richtung Montreux, bevor wir auf die E27 nach Bern abbogen. Die Kinder schauten Biene-Maja-Geschichten, während wir einige Möglichkeiten ausloteten, bis wohin wir heute fahren wollten. Es ging zügig voran und entgegen unseren ursprünglichen Plänen könnten wir heute schon Deutschland erreichen. So würden wir einen kompletten Fahrtag einsparen, den wir irgendwo anders verbringen und den Kindern noch eine Freude bereiten könnten.
Gegen 13:30 Uhr machten wir einen Tankstopp an einer Marché-Raststätte und nutzten dies gleich für eine Mittagspause. Nach dem Essen gönnten wir uns noch einen Kaffee und setzten dann gut gestärkt die Fahrt fort. Bis Zürich gab es immer wieder endlose Baustellen und das monotone Poltern  bei Tempo 80 km/h auf der unebenen, aus Betonplatten bestehenden Fahrbahn erinnerte irgendwie an alte DDR-Autobahnen. Wir hofften, mit unserer gestrigen zusätzlichen Abgabe zur Autobahnmaut einen kleinen Teil zur Verbesserung der Fahrbahnqualität hier beitragen zu haben… die Straße hatte es jedenfalls bitter nötig.
Über Winterthur erreichten wir schließlich Kreuzlingen und damit das südwestliche Ufer des Bodensees und wenige Minuten später hatten wir in Konstanz wieder deutschen Boden unter den Rädern. Hier gab es aufgrund von Bauarbeiten einen kleinen Stau, währenddessen Doreen im ADAC-Campingführer nach lohnenswerten Übernachtungsplätzen in der Umgebung schaute. Der Campingplatz Himmelreich in Allensbach warb mit einem Sand- und Wasserspielplatz sowie einer Bademöglichkeit im Zeller See. Das gefiel uns und so drehten wir eine kleine Ehrenrunde über die B33 und steuerten diesen Platz an. Die Anlage war bei weitem nicht so schön, wie die Plätze, auf denen wir die letzten Nächte verbracht hatten. Es gab keine Abgrenzungen zwischen den einzelnen Stellplätzen und die Fahrzeuge standen relativ dicht gedrängt. Aber wir hatten keine Lust, noch länger zu fahren und konnten noch einen der letzten, sehr einfachen Rasenplätze in der Nähe des Restaurants und der Spielplätze ergattern. Also richteten wir uns hier ein, machten einen kurzen Spaziergang über den Platz und schleckten jeder ein Eis. Dann war irgendwie bei allen die Luft komplett raus; keiner hatte mehr Lust auf irgendwelche Unternehmungen und eine herannahende Regenfront ließ uns auch von einem Bad im See Abstand nehmen. Vincent verkroch sich mit seinem Nintendo im Wohnmobil, Andreas nutzte den WLAN-Surf-Stick und verschickte die gestern vorbereiteten Urlaubsmails an Oma&Opa. Da er nun einmal Internetzugang hatte, schaute er auch gleich nach möglichen Aktivitäten für den gewonnenen Tag. Auf dem Heimweg boten sich sowohl ein Abstecher im Legoland Günzburg als auch im Playmobil Funpark Fürth an. Da letzterer von den Eintrittspreisen deutlich günstiger war und wir diverse Legoländer in den vergangenen Jahren schon besucht hatten (2008 in Billund und 2009 in Berlin), fiel die Entscheidung zugunsten des Playmobil-Parks, den wir übermorgen ansteuern wollten. Den Kindern verreiten wir vorerst aber nichts davon…
Andreas surfte noch ein paar Minuten im Internet, dann gingen wir zum Abendessen ins Restaurant des Campingplatzes. Die Kinder tobten nach dem Essen noch ein wenig herum, während wir  uns noch je ein Glas Wein genehmigten. Dann waren wir alle aber schnell reif für´s Bett und verkrochen uns daher rasch im Wohnmobil.
Fotos gibt´s leider wieder keine, sorry. Irgendwie schlug uns wohl doch das herannahende Urlaubsende etwas auf´s Gemüt...

Gefahrene Strecke:  295km
Übernachtung: Campingplatz Himmelreich, Allensbach (21,90€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Saguaro am 26.10.2010, 17:14 Uhr
Fotos gibt´s leider wieder keine, sorry. Irgendwie schlug uns wohl doch das herannahende Urlaubsende etwas auf´s Gemüt...

Kenn ich und habe vollstes Verständnis dafür (http://www.smilies.4-user.de/include/Traurig/smilie_tra_149.gif) (http://www.smilies.4-user.de).

LG,

Ilona
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 27.10.2010, 01:25 Uhr

Hoppla, ich habe die Fortsetzung verpasst :oops: Und jetzt haben wir schon wieder deutschen Boden unter den Füßen. Irgendwie gefällt mir das nicht :kratzen: :wink: Das bedeutet ja, dass sich der Reisebericht dem Ende zuneigt und da habe ich grundsätzlich etwas dagegen :nono:

Aber gut, der nächste Reisebericht kommt bestimmt. Oder täusche ich mich, Andreas? :wink:


LG, Angie
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 27.10.2010, 08:36 Uhr
Fotos gibt´s leider wieder keine, sorry. Irgendwie schlug uns wohl doch das herannahende Urlaubsende etwas auf´s Gemüt...

Kenn ich und habe vollstes Verständnis dafür (http://www.smilies.4-user.de/include/Traurig/smilie_tra_149.gif) (http://www.smilies.4-user.de).
Danke, Ilona  :wink:
Beim nächsten Tag hab ich auch wieder ein Bildchen, oder zwei...



Hoppla, ich habe die Fortsetzung verpasst :oops: Und jetzt haben wir schon wieder deutschen Boden unter den Füßen. Irgendwie gefällt mir das nicht :kratzen: :wink: Das bedeutet ja, dass sich der Reisebericht dem Ende zuneigt und da habe ich grundsätzlich etwas dagegen :nono:
Ich prinzipiell auch, aber ich will es bei den Tatsachen belassen und den Bericht nicht mit Wunschvorstellungen verlängern  :lol:

Aber gut, der nächste Reisebericht kommt bestimmt. Oder täusche ich mich, Andreas? :wink:
Ähm, wenn Du auf unsere Herbstferien spekulierst, Angie, dann muß ich Dich (schon wieder) enttäuschen. Davon kann ich allenfalls ein paar Bilder präsentieren.
Aber nun laß mich erst mal diesen Bericht hier zu Ende bringen...  :wink:
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 27.10.2010, 10:15 Uhr
Ähm, wenn Du auf unsere Herbstferien spekulierst, Angie, dann muß ich Dich (schon wieder) enttäuschen. Davon kann ich allenfalls ein paar Bilder präsentieren.

Nein, die meinte ich nicht, sondern von eurem großen Urlaub, wann immer er sein wird.

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 27.10.2010, 16:05 Uhr
Ähm, wenn Du auf unsere Herbstferien spekulierst, Angie, dann muß ich Dich (schon wieder) enttäuschen. Davon kann ich allenfalls ein paar Bilder präsentieren.

Nein, die meinte ich nicht, sondern von eurem großen Urlaub, wann immer er sein wird.
Im Moment rechnen wir noch mit Juli 2011, aber allmählich läuft uns die Zeit zum Buchen davon.
Mal sehen, ob ich zum Wochenend-Event noch ein paar gute Tipps erhaschen kann... schade, daß Ihr wieder keinen günstigen Flug finden konntet.

So, jetzt geht es erst mal weiter mit dem Frankreich-Bericht.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 27.10.2010, 16:10 Uhr
27. Juli 2010: Konstanz – Salem – Fürth

Um 8:30 Uhr standen wir an diesem Morgen auf. Andreas bereitete das Frühstück vor, während Doreen Brötchen und Croissants besorgte. Es war seit zwei Wochen das erste Frühstück ohne frisches Baguette. Wir hatten uns doch sehr daran gewöhnt und vermissten dies jetzt irgendwie; wieder ein Zeichen dafür, daß sich der Urlaub unaufhaltsam dem Ende zu neigte.
Ganz allmählich holten wir dann die Kinder aus den Betten und frühstückten; heute mal wieder im Wohnmobil, denn der Himmel war trüb und der Rasen noch nass vom nächtlichen Regen.
Nachdem wir aufgewaschen, zusammengepackt, den Stellplatz bezahlt und die Chemie-Toilette geleert hatten, verließen wir den Campingplatz gegen 10:30 Uhr. Wir fuhren auf der B33 bis zum Kreuz Hegau und bogen dort auf die A98 ab, welche bei Stockach in die B31n überging. Unser Ziel war der Affenberg in Salem, wo wir ca. 11:20 Uhr eintrafen. Hier spaziert man durch ein großes Waldstück, in dem sich über 200 Berberaffen frei bewegen. Der Clou – nicht nur für Kinder – ist, daß man die Affen mit speziell zubereitetem Popcorn sogar füttern darf: Man hält es ihnen auf der flachen Hand hin und sie nehmen es sich ganz brav weg… faszinierend!

(http://www.neef-online.de/fra/19-1.jpg)

Hier waren wir vor sechs Jahren schon einmal mit unserem Sohn gewesen und hatten dies in guter Erinnerung. Auch der heutige Besuch sollte der Höhepunkt des Tages werden, nach anfänglicher Skepsis  waren unsere Kinder restlos begeistert.

(http://www.neef-online.de/fra/19-2.jpg)

Neben den Affen konnten wir noch eine Reihe anderer Tiere, wie Störche oder Damwild, beobachten und selbst ein kleiner Froschtümpel wurde für kurze Zeit zum Highlight.

(http://www.neef-online.de/fra/19-3.jpg)

(http://www.neef-online.de/fra/19-4.jpg)

Wir nutzten die Gelegenheit, im Freisitz der Schänke gleich noch Mittag zu essen; gegen 14:15 Uhr fuhren wir wieder los. Durch dichten LKW-Verkehr zog sich die Fahrt entlang der B31 in Richtung Lindau  unheimlich in die Länge und wir waren froh, als wir nach etwa einer Stunde endlich die A98 erreichten. Auf der Autobahn ging es wesentlich zügiger voran. Einen kurzen Tankstopp machen wir an der Raststätte Lonetal Ost an der A7, kurz darauf halten wir an einem kleinen Rastplatz und machen ein kleines Picknick im Grünen mit Kaffee bzw. Saft und Keksen. Anschließend geht es weiter über die A6 in Richtung Nürnberg und dann auf der A73 nach Fürth. Wir hatten uns den Campingplatz Zirndorf herausgesucht, da dieser nur wenige Gehminuten vom Playmobil Funpark entfernt, aber dennoch ruhig und im Grünen gelegen ist. Der Platz war ganz ok. Kein Highlight, aber immerhin ein Rasenstellplatz, saubere Sanitäreinrichtungen und ein ganz toller Spielplatz; das ganze zu einem günstigen Preis – was will man mehr?! Lisa ging mit Andreas sofort auf dem Spielplatz, Doreen schloss inzwischen den Strom an und baute die Markise und die Campingmöbel auf. Zum Abendessen gab es Brötchen mit Lachs. Anschließend machten wir noch einen kleinen Spaziergang, um zu erkunden, wie weit es bis zum Funpark ist und wie lange wir dafür brauchen würden. Der Weg war gut ein Kilometer lang und wir beschlossen, das Wohnmobil morgen auf dem Campingplatz stehen zu lassen und so eventuelle Parkgebühren zu sparen.
Im Dunkeln kamen wir zurück zum Wohnmobil, brachten die Kinder ins Bett und gingen dann nacheinander Duschen. Anschließend ließen wir den Tag mit einer Flasche Weißwein und französischen Oliven vor dem Wohnmobil ausklingen.

Gefahrene Strecke: 410km
Übernachtung: Campingplatz „Zur Mühle“ Zirndorf (22,50€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 27.10.2010, 16:17 Uhr
Hallo,

ha, da hätten wir für die Affen ja gar nicht den weiten Weg nach Gibraltar machen müssen :wink:  :)

Schade, dass wir die Provence jetzt hinter uns haben. Gespannt bin ich noch auf den Playmobilpark, obwohl Junior dem mittlerweile wohl schon entwachsen ist.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 27.10.2010, 23:29 Uhr
Im Moment rechnen wir noch mit Juli 2011, aber allmählich läuft uns die Zeit zum Buchen davon.

Wir fliegen höchstwahrscheinlich im Mai, aber ich habe auch noch nicht gebucht.

schade, daß Ihr wieder keinen günstigen Flug finden konntet.

Ganz aktuell nachgesehen: Pro Person € 428,-.

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 27.10.2010, 23:35 Uhr

Auch der heutige Besuch sollte der Höhepunkt des Tages werden, nach anfänglicher Skepsis  waren unsere Kinder restlos begeistert.

Ich kann mir gut vorstellen, dass der Affenberg jeden begeistert, allerdings wusste ich bis soeben nicht, dass es so etwas gibt. Wieder etwas gelernt :D


LG, Angie

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Saguaro am 29.10.2010, 17:38 Uhr
Ich wollte schon immer mal einem "Affen Zucker geben"  :lolsign:.

Spaß beiseite: Von dem Affenberg habe ich noch nie was gehört, deshalb DANKESCHÖN für die Info  :daumen:. Wenn ich mal in der Gegend bin, muss ich hin  :groove:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 02.11.2010, 15:57 Uhr
Gespannt bin ich noch auf den Playmobilpark, obwohl Junior dem mittlerweile wohl schon entwachsen ist.
Na, dann will ich Dich mal nicht zu lange warten lassen.
Langsam will ich mit diesem Bericht hier auch fertig werden, damit ich die Planung für den nächsten Urlaub angehen kann...



28. Juli 2010: Playmobil Fun Park Zirndorf

Gegen 7:00 Uhr wird Andreas von Motorengeräuschen geweckt, schaut kurz auf die Uhr und schläft dann noch einmal ein. Um 7:45 Uhr fährt laut hupend das Bäckermobil auf den Campingplatz, also steht Andreas nun doch auf und reiht sich in die rasch anwachsende Schlange von Wartenden ein. Mit frischen Brötchen und Croissants kehrt er ins Wohnmobil zurück, tippt noch ein paar Reisenotizen und schaut eine Weile ins Internet. Als der Rest der Familie gegen 9:00 Uhr erwacht, scheint entgegen der Wettervorhersage die Sonne und so gab es heute wieder mal Frühstück im Freien. Um 10:30 Uhr waren wir mit der morgendlichen Routine fertig und wollten gerade in Richtung Funpark losmarschieren, als sich der Himmel zusehends eintrübte und erste Regentropfen fielen. Wir überlegten kurz, doch noch einmal umzuplanen, entschlossen uns aber letztlich doch für den Fußmarsch und holten nur noch rasch die Markise ein.
Eine halbe Stunde später standen wir am Eingang des Playmobil-Funparks, wo für jeden Besucher 8€ Eintrittspreis fällig waren… sehr moderat, das gefiel uns! Für alle Kinder gab es ein Armbändchen, auf dem Name und eine Kontakt-Telefonnummer notiert werden sollten. Sehr clever, wie wir fanden. So können im Falle eines Falles elternsuchende Kinder rasch wieder zugeordnet werden.
Gleich nach dem Eingang befand sich der Steinbruch, in dem kleine Bauarbeiter nach Herzenslust baggern, bohren und spielen konnten.

(http://www.neef-online.de/fra/20-1.jpg)

(http://www.neef-online.de/fra/20-2.jpg)

Gelegentliche Regentropfen störten da überhaupt nicht und wir mussten unsere Kinder regelrecht loseisen, um auch noch die anderen vielen Highlights des Parks besichtigen zu können. Die alle beschreiben zu wollen, würde hier zu weit führen. Unter http://playmobil-funpark.de/funpark/node/12 kann man sich einen Überblick vom Park verschaffen. Wir besuchten das Baumhaus mit seinen verschiedenen Rutschbahnen, erkundeten das Piratenschiff und machten einen Floßfahrt, bei der wir fast geentert wurden und schauten uns die Ritterburg an. Zwischendurch gab es für Doreen und Vincent je ein Steakbrötchen, während Andreas die im Gewimmel der Burg verschwundene Lisa wiederzufinden versuchte und anschließend mit ihr durch die Katakomben und Keller der Anlage krabbelte. Als nächstes spielten unsere Kinder in der Arche Noah, bis es stärker zu regnen begann. Wir flüchteten daher erst einmal ins Restaurant, wo Andreas eine Lasagne und Lisa ein riesiges Stück Käsekuchen vertilgten. Da draußen  immer wieder heftige Regenschauer nieder gingen, erkundeten wir nun den Indoor-Spielbereich, wobei Lisa einmal mehr spurlos verschwand. Nach einer geraumen Weile vereinigten Suchens fanden wir sie endlich spielend in einer Traube anderer Kinder hinter einer kleinen Trennwand, wo sie die Zeit und uns vollständig vergessen hatte. Zu viert gingen wir nun zum riesigen Kletter-Dschungel mit Leitern, Brücken, Rutschen und Seilen – ein Paradies für kleine Entdecker ab sechs Jahren. Unsere Lisa zeigte sich von den vielen größeren Kindern rings herum völlig unbeeindruckt und mischte mit Ihren drei Jahren das Geschehen hier kräftig mit auf. Vincent dagegen fand das Ganze nach einer Weile nicht mehr so spannend und wollte lieber wieder nach Draußen. Dort spielte er über eine halbe Stunde ungeachtet der immer wieder einsetzenden, teils heftigen Regenschauer im Steinbruch und es kostete Andreas einiges an Überredungskunst, ihn irgendwann wieder ins Trockene zu locken. Dort beschäftigten sich unsere Beiden dann noch lange mit Autos, einem Wohnmobil und dem großen Prinzessinenschloß, während wir bei Kaffee und Kuchen einfach nur ausruhten und die Seele baumeln ließen.
Zum Abend hin besserte sich das Wetter wieder ein wenig und wir konnten noch einmal nach draußen gehen. Doreen und Lisa spielten mit der Eisenbahn, während Vincent mit Andreas eine Runde über den toll angelegten Minigolfplatz drehte.
Gegen 18:30 Uhr trafen wir uns wieder und gingen langsam in Richtung Ausgang. Im Shop wurden noch wichtige Weihnachtswünsche eruiert, erstaunlicherweise gab es aber nicht den befürchteten Kaufrausch, sondern wir verließen den Park so wie wir gekommen waren, ohne zusätzliche Tüten…
Dieser Park hat uns ausgesprochen gut gefallen: Ein riesiges Areal mit unterschiedlichsten Attraktionen aus allen Bereichen der Playmobilwelt. Überall steht Spielen im Vordergrund, so daß nie wirklich Langeweile aufkommt. Alle denkbaren Produkte können intensiv ausprobiert werden, was für die Entscheidung für oder gegen eventuelle Geburtstags- oder Weihnachtswünsche sehr hilfreich sein kann. Auch die Verpflegungsmöglichkeiten sind gut und der Eintrittspreis überraschend günstig für so einen großen Park. Sicher wird im taktisch klug vor dem Ausgang platzierten Shop eine Menge Umsatz gemacht, so daß die Rechnung für die Betreiber am Ende auch aufgeht. Wir können diesen Park in jedem Fall für Familien mit Kindern empfehlen und waren ganz sicher nicht das letzte mal hier… Leider haben wir -vielleicht auch aufgrund des durchwachsenen Wetters-  nicht so viele Fotos gemacht. Aber über die Google-Bildersuche findet Ihr jede Menge Bilder von diesem tollen Park.
Auf dem Weg zurück zum Wohnmobil machten Andreas und Lisa noch einen kleinen Abstecher für einen Geocache, Doreen und Vincent liefen schon voraus zum Wohnmobil. Dort angekommen waren wir alle erst mal ziemlich erschöpft von diesem anstrengenden Tag. Vincent spielte noch kurz auf seinem Nintendo, Lisa dagegen zog es trotz aller Müdigkeit wieder auf den Spielplatz. Andreas besorgte im Shop des Campingplatzes rasch ein paar Getränke und brachte Lisa anschließend mit zurück zum Wohnmobil.
Nach dem Abendessen verkroch sich Lisa sofort in ihrem Bett, startete noch ihre Lieblings-CD und war ganz schnell eingeschlafen. Vincent wartete kurz, und hörte sich dann noch eine andere CD an.
Wir genehmigten uns als Absacker noch ein Gläschen Pastis, legten uns aber auch schon um 22:00 Uhr geschafft schlafen.

Gefahrene Strecke: 0km
Übernachtung: Campingplatz „Zur Mühle“ Zirndorf (22,50€)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 02.11.2010, 21:00 Uhr

Hallo Andreas,


sag' mal, in eurer Lisa ist nicht zufällig ein Junge versteckt :wink: Sie scheint weitaus lieber mit "Bubenspielzeugen" zu spielen, als mit Puppen oder täuscht das?
Es war jedenfalls ein schöner Tag in diesem Playmobil Fun Park und eure Kinder werden noch oft daran denken.

Und was habt ihr Seltsames am Abend getrunken? Pastis? Was soll denn das sein?


LG, Angie

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 05.11.2010, 11:33 Uhr
Na, das liest sich doch nach einem gelungenen Kinder -Spieltag  8)

Schade, dass die reise nun dem Ende zugeht  :(
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 10.11.2010, 15:50 Uhr
sag' mal, in eurer Lisa ist nicht zufällig ein Junge versteckt :wink: Sie scheint weitaus lieber mit "Bubenspielzeugen" zu spielen, als mit Puppen oder täuscht das?
Nein, nein. Mit Puppen spielt sie auch ganz gern. Aber der Einfluß des großen Bruders ist schon nicht so ganz zu übersehen...  :wink: Wobei, manchmal hat sie einen weitaus größeren Hang zum Handwerklichen, als unser Sohn  :lol:

Und was habt ihr Seltsames am Abend getrunken? Pastis? Was soll denn das sein?

Pastis ist ein französischer Anis-Schnaps, vielleicht am ehesten vergleichbar mit Ouzo.
 :arrow: http://de.wikipedia.org/wiki/Pastis
 :arrow: http://de.wikipedia.org/wiki/Pastis_51 (das ist der, den wir gekauft hatten)


Na, das liest sich doch nach einem gelungenen Kinder -Spieltag  8)
Ja, ich denke, es hat allen super gefallen.

Schade, dass die reise nun dem Ende zugeht  :(
Stimmt! Ich scheue mich doch sehr davor, den Bericht endgültig zu Ende zu bringen  :?
Nein, im Ernst: Es kommt nur noch ein Tag und von dem gibt es nicht einmal Notizen. Aber ich reiche ihn schon noch nach, vielleicht zusammen mit einem Fazit, damit hier auch der Daumen dran kann  :P
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 10.11.2010, 22:12 Uhr
Nein, nein. Mit Puppen spielt sie auch ganz gern. Aber der Einfluß des großen Bruders ist schon nicht so ganz zu übersehen...  :wink: Wobei, manchmal hat sie einen weitaus größeren Hang zum Handwerklichen, als unser Sohn  :lol:

Es soll immer wieder mal vorkommen, dass Frauen bei handwerklichen Dingen geschickter als die Herren der Schöpfung sind :wink:

Pastis ist ein französischer Anis-Schnaps, vielleicht am ehesten vergleichbar mit Ouzo.

Uihh, wenn ich Schnaps höre, bin ich weg :nixwieweg:
Trotzdem danke für die Links.

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Doreen & Andreas am 19.11.2010, 13:12 Uhr
Zugegeben, ich habe lange versucht, es hinauszuzögern. Aber irgendwann ist jeder Urlaub einmal zu Ende und daher verdient es auch dieser Bericht, zu Ende gebracht zu werden.  :? :(
Hier also der Vollständigkeit halber noch der letzte Tag, auch wenn er keinerlei großartigen Erlebnisse mehr brachte und ich ihn daher auch nicht mit Bildern schmücken kann:


29. Juli 2010: Fürth - Taucha

Es war wieder 7:45 Uhr, als das Bäckermobil hupend auf den Campingplatz fuhr und Andreas aus den Träumen riss. Der Rest der Familie schlief noch, aber die Erinnerung an die gestrige, lange Warteschlange trieb Andreas aus dem Bett und mit verschlafenen Augen in die Reihe der frühstückshungrigen Wartenden vor dem Bäckermobil. Mit vier frischen Croissants, Brötchen sowie zwei Donuts kam er zurück ins Wohnmobil und weckte Doreen und die Kinder.
Nach dem Frühstück wurde ein letztes Mal zusammengepackt. Doreen fegte schon mal grob durch, während Andreas die Campingtoilette leerte und den Platz für die vergangenen zwei Tage bezahlte. Außerdem fragten wir gleich noch nach einer Möglichkeit, die Abwassertanks zu leeren und wir hatten Glück: Hinter der Rezeption gab es einen entsprechenden Schacht. Nur zu gut waren uns die Erfahrungen aus dem letzten Wohnmobilurlaub noch im Gedächtnis, als wir Mühe hatten, am letzten Tag vor der Abgabe noch das Abwasser loszuwerden…
Nachdem dies alles erledigt war, konnte es losgehen. Wir fuhren über die Bundesstraße B8 zur A73 und folgten dieser bis zur A9. Auf dieser ging es nun stetig in Richtung Norden. Wir kamen gut voran und hielten erst an der Raststätte Hirschberg für eine Mittagspause. Kaum waren wir in das Gebäude gehuscht, ging draußen ein unglaublicher Platzregen los, der gar nicht mehr enden wollte. Uns war es egal, wir hatten keine Eile und so gönnten wir uns nach dem Essen noch einen Espresso, während die Kinder in der Spielecke herumtobten. Die erste kleine Regenpause nutzten wir, um wieder in unser Wohnmobil zu gelangen. Dann ging die Fahrt ohne Unterbrechung weiter bis nach Hause. Das Wetter besserte sich mit jedem Kilometer, den wir weiter nach Norden kamen. In Taucha angekommen, hatten wir den Regen komplett hinter uns gelassen, so dass wir nach einer kleinen Kaffeepause in aller Ruhe ausräumen und auspacken konnten, während Lisa und Vincent schon wieder im Spiel vertieft waren.
Natürlich dauerte es wieder bis spät in die Nacht, bis auch die letzten kleinen Dinge ihren Weg aus dem Wohnmobil ins Haus gefunden hatten und das Fahrzeuginnere komplett gereinigt war.
Am nächsten Morgen tankten wir noch einmal voll und brachten unser treues Gefährt zurück zum Vermieter. Die Übergabe ging schnell und reibungslos und damit war er nun endgültig vorbei, unser Wohnmobilurlaub in der Provence…

Gefahrene Strecke: 315km
Übernachtung: zu Hause



Fazit: Frankreich hat uns überrascht, in positivem Sinne. Ich hatte ja schon mehrfach erwähnt, daß die Planung dieser Reise nicht so einfach war, wie sonst; daß wir zu diesem Land irgendwie nicht so recht den Zugang finden konnten, wie zu bisher bereisten, meist englischsprachigen Zielen...
Im Nachhinein betrachtet stellte sich das alles als unbegründet heraus. Frankreich im Allgemeinen und die Provence im Besonderen ist wunderschön. Landschaftlich hat diese Region unheimlich viele, abwechslungsreiche Highlights zu bieten. Kulturell sowieso, auch wenn wir die Kultur auf unserer Reise mit Kindern nicht unbedingt in den Vordergrund gestellt haben. Über die kulinarischen Höhepunkte brauchen wir sicher nicht zu spekulieren  :wink: :lol: Selten haben wir in einem Familienurlaub so viel Wein gekauft (und getrunken  :drink:). Aber auch viele landestypische Speisen haben uns ausgezeichnet geschmeckt und finden sich inzwischen auch zu Hause auf unserem Speiseplan wieder.
Das Vorurteil, daß Franzosen uns Deutschen gegenüber eher verschlossen und schwer zugängig seien, Fremde sogar ignorieren, wenn sie nicht in perfektem französisch angesprochen werden, können wir nicht bestätigen. Alle Einheimischen, mit denen wir Kontakt hatten, waren ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Natürlich haben wir auch in diesem, wie auch sonst in jedem Urlaub, versucht, ein paar grundsätzliche Dinge der Landessprache zu lernen und entsprechend anzuwenden. Ich denke, das so etwas in jedem Fall immer hilfreich ist.
Schließlich und endlich sind uns auch keine der vorab gehörten Horrorgeschichten von Überfällen auf Autobahnraststätten oder aufgebrochenen und ausgeräumten Wohnmobilen auf Wanderparkplätzen widerfahren. Sicher wird es soetwas auch immer wieder vorkommen, aber auch hier kann man durch sein eigenes Verhalten einiges von vornherein ausschließen bzw. eventuelle Risiken minimieren.
Uns hat es jedenfalls in Südfrankreich sehr gut gefallen, wir  haben viel gesehen und erlebt und uns in den drei Wochen gut erholt. Insofern können wir die Provence als Urlaubsziel jedem empfehlen und sicher werden auch wir selbst nicht zum letzten Mal diese Region bereist haben...


Vielen Dank allen, die uns im Nachhinein auf dieser Reise noch einmal begleitet haben. Danke für Eure zahlreichen Kommentare, so machte das Schreiben und Aufarbeiten der Erlebnisse doch gleich noch mehr Spaß.
Ich hoffe, Ihr hattet beim Lesen genausoviel Freude, wie wir beim Schreiben und wir konnten Euch mit diesem Bericht die Provence ein wenig schmackhaft machen.

Damit das Ende dieses Berichtes nicht so ganz unbebildert bleibt, hier noch einmal eine Übersicht unserer Reiseroute:

(http://www.neef-online.de/fra/franceroute.jpg)
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Angie am 19.11.2010, 21:45 Uhr

Hallo Andreas,


ganz herzlichen Dank für deinen Reisebericht. Du hast uns ganz tolle Landschaften gezeigt, enge :wink: und weniger enge Straßen, eher einsame Gegenden und ich habe wieder einmal mehr festgestellt, dass ihr die Urlaube auf alle 4 Personen maßgetreu zuschneidert: Für alle ist etwas dabei, dass natürlich die Interessen der Kinder mehr oder weniger im Vordergrund stehen, ist klar, aber ich habe das Gefühl, dass auch ihr nicht zu kurz gekommen seid (und damit meine ich jetzt nicht den Wein :wink:).

Ich sehe aber auch, dass ein Wohnmobilurlaub für euch eine nicht mehr neue, aber immer wieder perfekte Lösung ist.

Wie immer, bin ich gerne mitgefahren - nochmal ein großes Dankeschön, dass du die Arbeit des Reisebericht Schreibens auf dich genommen hast :daumen:


LG, Angie

Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: SusanW am 19.11.2010, 23:42 Uhr
Hallo,

herzlichen Dank für den schönen Reisebericht

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12633/dankeschoen.gif)

Es hat Spaß gemacht mit euch zu fahren und obwohl uns Frankreich nicht so unbekannt ist, konnten wir noch ein paar
nette Anregungen mitnehmen.
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: Saguaro am 20.11.2010, 16:49 Uhr
Hallo Doreen & Andreas,

(http://www.smilies.4-user.de/include/Schilder/smilie_schild_033.gif) (http://www.smilies.4-user.de) für den tollen Reisebericht  :applaus:.

Obwohl ich mich bisher für Frankreich als Urlaubsland nicht erwärmen konnte, war ich überrascht von den super Landschaften. Diese habt ihr ganz fantastisch abgelichtet  :daumen:. Unser Nachbarland kann sich sehen lassen!

LG,

Ilona
Titel: Re: Wein, Lavendel, Römerbauten: eine Wohnmobilreise durch die Provence im Juli 2010
Beitrag von: NähkreisSteffi am 20.11.2010, 19:17 Uhr
Hallo Ihr Beiden,

vielen Dank für die schönen Bilder und den unterhaltsamen Bericht.

Da unsere beiden Jungs nun bald nicht mehr mit uns in Urlaub fahren werden, da sie den Kinderschuhen entwachsen sind,  können wir außerhalb der Hauptferienzeit reisen und da wird es bestimmt auch mal wieder nach Südfrankreich gehen. Euer Bericht macht richtig Appetit darauf.

Viele Grüße

Steffi