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Autor Thema: Wir hatten einen Traum  (Gelesen 22440 mal)

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captsamson

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #60 am: 25.02.2014, 11:23 Uhr »
Hut ab vor einem solchen Abenteuer und Danke dass wir mitreisen dürfen!

 :dankeschoen: :respekt:
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grenzenlos

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #61 am: 25.02.2014, 11:32 Uhr »
Hut ab vor einem solchen Abenteuer und Danke dass wir mitreisen dürfen!

 :dankeschoen: :respekt:
Ebenfalls Danke! Ich mache dies ja gerne, kommt vom Herzen  :rv:
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Gruß Wi grenzenlos

grenzenlos

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #62 am: 26.02.2014, 07:55 Uhr »
Weltradeltour weiter mit

Brasilien 1 (bis Rio)

Die Frau des ehemaligen US- Präsidenten Franklin D. Roosevelt soll beim Anblick der Iguazu- Wasserfälle gesagt haben: Poor Niagara! (Arme Niagarafälle)
Ich kann ihr nur Recht geben, denn die größten Wasserfälle der Erde sind wohl auch tatsächlich die schönsten. Auf einer Breite von 2,7 Kilometer rauschen die Wassermassen in 255 Einzelfällen bis zu 82 Meter in die Tiefe.


Wassermassen

Die stürzenden Wassermassen, deren weithin hörbares Brüllen, das Dschungelgrün, die weißen Wolken, der blaue Himmel, die Millionen von Wassertröpfchen und gigantische Regenbögen gleichen in ihrem Zusammenspiel einer einzigartigen Naturinszenierung.
Nach viel Wasserfallwasser, pedalen wir über unendlich erscheinende grüne Hügelketten immer Richtung Osten. So mancher Flusslauf muss dabei überquert werden.


Flüsschendurchquerung

Wir fühlen uns wohl, denn die Sonne begleitet uns mit ihrer endlich wieder heißen Strahlenwucht. Nur die vielen Moskitos nerven zeitweise arg.
Abgekämpft erreichen wir nach gut 2 Wochen den Atlantik. Um die 8000 Kilometer Küste kann Brasilien sein eigen nennen. Bei dieser Länge ist natürlich Vielfältigkeit angesagt. Unser Radelweg führt uns der Küste entlang immer nördlich. Da an der brasilianischen Küste alles möglich ist, erleben wir sehr oft den Traum aller Radelfreunde. Es gibt nämlich viele Strände, die sehr gut zu beradeln sind. Uns überraschen auch die oftmals schönen Küstenortschaften.


Schöne Ortschaft

Von Ortschaft zu Ortschaft, von Strandabschnitt zu Strandabschnitt, von Flüsschen zu Flüsschen, fressen unsere Räder Kilometer für Kilometer.


Strandradeln

Immer von rechts spielen dabei die Wellen im Wind. Von links verneigen sich die Dünen und vereinzelte Palmen scheinen uns zu grüßen. Oft suchen wir uns am Abend einen Lagerplatz zwischen spielenden Wellen und grüßenden Palmen.
Wochen später treffen wir in Rio ein.


Copacabana

Da wir einige Zeit in Rio verweilen, erfüllen wir weit mehr als das übliche ,,Pflichtprogramm``.
Christos der Erlöser, wirkt wie ein Leuchtturm über der Stadt
Was bleibt von Rio in meinem Kopf hängen?
Für mich ist Rio eine Stadt unter Strom, unter Starkstrom. Sie riecht gut, sie stinkt, sie ist supermodern und doch auch vergammelt, sie ist liebenswert und betrügerisch, frisch gestrichen und angefault, sie ist verriegelt und doch 24 Stunden offen, sie ist verfressen und schreit gleichzeitig vor Hunger, sie ist versoffen und gewaltbereit, sie ist überschwänglich und gastfreundlich, sie ist naiv und raffiniert, sie ist durchaus eine Stadt zum Verlieben, doch zu verdanken hat sie dies hauptsächlich der unglaublich schönen Landschaft.


Christo


Spaßfraktion


Lieblich


Durchaus eine Stadt zum verlieben

Da Brasilien sehr groß ist, radeln wir im nächsten Teil bis zum Amazonas.

Bis dahin,
Grüße von Wi + Gi   www.grenzenlosabenteuer.de




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Gruß Wi grenzenlos

freddykr

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #63 am: 26.02.2014, 11:12 Uhr »
Rio ist eine tolle Stadt, die mich bestimmt auch mal wiedersehen wird.
Wir waren leider viel zu kurz dort (1,5 Tage), aber besser als gar nicht. ;-)
Viele Grüße,
Danilo


grenzenlos

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #64 am: 26.02.2014, 13:16 Uhr »
Rio ist eine tolle Stadt, die mich bestimmt auch mal wiedersehen wird.
Wir waren leider viel zu kurz dort (1,5 Tage), aber besser als gar nicht. ;-)
Ja, Rio ist gut. Wünsche für einen Besuch eine längere Zeit. Rio hat es verdient.
Muss ja nicht zur WM sein, denn da explodieren vermutlich die Preise  :dagegen:
Vielleicht klappt es ja mal Kranich-dienstlich  :dafuer:  :smiledance:
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Gruß Wi grenzenlos

freddykr

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #65 am: 26.02.2014, 15:09 Uhr »
Rio ist eine tolle Stadt, die mich bestimmt auch mal wiedersehen wird.
Wir waren leider viel zu kurz dort (1,5 Tage), aber besser als gar nicht. ;-)
Ja, Rio ist gut. Wünsche für einen Besuch eine längere Zeit. Rio hat es verdient.
Muss ja nicht zur WM sein, denn da explodieren vermutlich die Preise  :dagegen:
Vielleicht klappt es ja mal Kranich-dienstlich  :dafuer:  :smiledance:
Dienstlich eher nicht, aber privat bestimmt mal. Ich habe da nämlich noch so einen Plan einer kleinen RTW-Tour und da könnte Rio zu einem Stop werden.
Aber maximal 3-4 Tage, denn ab dann bekomme ich in Großstädten Lagerkoller. ;-)
Viele Grüße,
Danilo


grenzenlos

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #66 am: 26.02.2014, 15:41 Uhr »

[/quote]
Aber maximal 3-4 Tage, denn ab dann bekomme ich in Großstädten Lagerkoller. ;-)
[/quote]

Kenne ich :prost:
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grenzenlos

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #67 am: 27.02.2014, 07:46 Uhr »
Weltradeltour weiter mit
 
Brasilien (2)
 
Im Norden von Brasilien ist es für uns wirklich angenehmer, stellen wir gemeinsam fest. Tausend Kilometer Küste, hunderte Kilometer Strandradeln, tausend Kilometer Zuckerrohr, tausend Kilometer Dschungel, tausend Kilometer Pampa und tausend Kilometer Freundlichkeit, scherze ich. Dabei blicken wir in Belem (hier trifft der Amazonas aufs Meer) auf den Amazonas.
Die letzten Wochen von Rio bis zum Amazonas bleiben unvergessen. Besonders prägend war wieder die Strandradelei.


Strandradelei

Unvergessen bleiben auch all die netten Küstenorte. Bilderbuchansichten machen sich da sehr breit.


Bilderbuchansichten

Speziell in Rio hat uns der Unterschied von Arm und Reich mächtig irritiert. Im Norden ist vieles sozial verträglicher für unsere Köpfe.
Wir wollen weiter nach Manaus. Natürlich ist hier nichts mit Radeln. Wir brauchen ein Schiff.
Das Amazonasgebiet sprengt alle Vorstellungen. Halb Europa passt hier spielend rein. 3600 Flusskilometer bringt uns der Seelenverkäuferkahn stromaufwärts. Die Bewegungsfreiheit während der 6 Bootstage ist ziemlich eingeschränkt.


Bewegungsfreiheit eingeschränkt

Die Freizeitkulisse bildet halt in diesem Fall der Fluss, der so berühmte Amazonas. Man stellt schnell fest, der Fluss an sich ist allemal so manches Übelchen wert. So verbringen wir viele, viele Stunden an Deck und schauen in die Landschaft. Neben dieser täglichen Abwechslung gibt es bis Manaus sechs Zwischenstopps. Allerdings ist es uns nur einmal möglich, für 3 Stunden von Bord zu huschen. In dieser Spring-von-Bord-Ortschaft steigen ein Großteil der Goldsucher und weitere Männer mit Adlerblick aus. Es sind meist recht zwielichtige Gestalten. Ein Teil der Särge könnte hier eigentlich mit von Bord genommen werden, denn die Sterbe- und Mordrate ist in diesem Gebiet ausgesprochen hoch, flüstere ich Gi zu.


Sargbegleitung

Zwei Drittel der der Tour liegen da bereits hinter uns. Und genau in dieser Ortschaft steigen dann auch keine Damen vom horizontalen Gewerbe mehr zu. Es lohnt sich einfach nicht mehr. Die Goldjungs und Adlerblickjungs sind ja von Bord.
Von Manaus aus erforschen wir für einige Tage den Dschungel an einem Nebenarm des Amazonas.
Ein Indianer ist uns dabei behilflich. Er zeigt uns die Schönheiten und Gefahren der ``Grünen Hölle``.
Wir leben für Tage am Fluss.


Tage am Fluss

Wir sind begeistert, denn unser Dschungelführer ist ein absoluter Glücksgriff. Wir lernen unheimlich viel.
Ist die Spinne giftig?


Ja, sie ist giftig.

Wo gibt es sauberes Trinkwasser? In ganz bestimmten Lianen ist reichlich sauberes und kühles Trinkwasser, ist die Antwort. Wie funktioniert das? Einfach mit der Machete einen halben Meter absäbeln und trinken.


Schmeckt gut

Georg ist sein Name. Ein komischer Name für einen Indianer. Ist uns aber egal, denn Georg ist genial. So nebenbei spricht er auch 7 Sprachen. Er zeigt uns den Wasserfilter in den Lianen. Wir sind begeistert und trinken unheimlich viel Lianenwasser.


Wird ja auch gut gefiltert

Am letzten Abend sitzen wir im Kanu. Georg will uns zeigen, wie man in der Dunkelheit Krokodile mit den Händen fangen kann. Georg schafft alles. Nach nur einer Stunde hält er das erste Kroko in den Händen.


Handfang

Am nächsten Morgen verzichte ich auf mein schon gewohntes Morgenbad im Fluss, denn unsere Tour soll ja weiter gehen.

Doch davon berichte ich dann erst im nächsten Teil.  :wink:

Grüße von Wi + Gi www.grenzenlosabenteuer.de






 



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Saguaro

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #68 am: 27.02.2014, 09:11 Uhr »
Der mutige Georg war wirklich ein Glücksgriff  :daumen:. Solche Leute braucht es vor Ort, damit man mehr vom Land erfährt.

LG,

Ilona

PS: Im Fluss hätte ich aber bestimmt nicht gebadet  :nixwieweg:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


grenzenlos

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #69 am: 28.02.2014, 07:00 Uhr »
Der mutige Georg war wirklich ein Glücksgriff  :daumen:. Solche Leute braucht es vor Ort, damit man mehr vom Land erfährt.

LG,

Ilona

PS: Im Fluss hätte ich aber bestimmt nicht gebadet  :nixwieweg:.

Ja, Georg war ein absoluter Glücksgriff.  :groove: Er hat uns echt viel gelernt.

Mittags kannst baden, da machen die Krokos ein Mittagsschläfchen  :smiledance:
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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #70 am: 28.02.2014, 07:18 Uhr »
Weltradeltour weiter mit

Panama

Panama-Stadt hatten wir uns nicht so modern vorgestellt.


Modernes Panama

Wir nächtigen während unserer Tage in Panama-Stadt natürlich nicht im modernen Centrum. Wie üblich in Großstädten suchen wir ein billiges Quartier in der Altstadt. Volltreffer!
Unser Hotel ist da älteste der Stadt. Es hat gut 95 Jahre in den Mauern und entstand zu Zeiten des Kanalbaus. Es gibt einen schönen Innenhof mit Brunnen.
Doch aus den goldigen Wasserhähnen fließt schon lange kein Tropfen mehr.
Dafür ist unsere Aussicht auf unsere Gasse umso interessanter. Holzhaus drängt sich da an Holzhaus. Es ist noch immer ein Viertel der Armen.


Holzhaus drängt sich an Holzhaus

Als wir das Viertel nach Tagen radelnd verlassen wollen, schaffen wir nur einen Straßenzug. Ein Polizeiauto versperrt uns den Weg. Wo wollt ihr hin, werden wir gefragt. Zur Panamericana.
Nach nur 2 Kilometer sind wir auf deren Asphalt. Das Polizeiauto begleitet uns im ersten Gang. Durchs offene Fenster schaut dabei die Mündung einer Maschinenpistole. Wir sollen aufpassen, wird uns gesagt. Gi macht sich leichte Sorgen.
Am Stadtausgang überqueren wir die Brücke an der Kanalausfahrt. Dort erwartet uns eine Straßensperre. Die vermummten Kerle sind filmreif bewaffnet. Sie kontrollieren gerade einen schäbigen Bus. Dabei sind sie nicht zimperlich. Die Lautstärke ihrer Befehle wirken verwirrend auf uns. Wenig später sind wir allein auf der Panamericana.


Die berühmt-berüchtigte

Gi hat ihre Sprache wiedererlangt. Ich habe kein gutes Gefühl, sagt sie. Ich will sie beruhigen. Die Panamericana ist die Hauptschmuggelroute für allerlei Trogen. Die Kerle tun nur ihren Job. Sie sehen zwar nicht unbedingt so aus, doch sicherlich sind es nette Burschen, zumindest meistens…
Ich denke, Panama ist in Wirklichkeit ganz anders. Meine Gefühle sind gut.
Die nächsten Tage geben mir Recht. Und so, wie ich zum Glück Recht behalte, so ändern sich auch Gis Gefühle zu diesem Land. Viele Tage flitzen wir auf der berühmt-berüchtigten Straße entlang. Keine Bewaffneten und auch kein Berg versperren uns den Weg. Es lässt sich prima radeln. So schaffen wir an manchen Tagen um die 100 km. Dabei machen wir noch Abstecher zum Pazifik für längere Pausen. Jeden aber auch wirklich jeden Nachmittag fängt es zu regnen an. Wir schlafen an der Strecke im Zelt, in netten kleinen Hotels, auf dem Grundstück einer Kirche und finden sogar einen Campingplatz.
Manchmal suchen wir uns auch einen Platz im Dschungel.


Rastplatzsuche

Ideal ist es immer, wenn ein Fluss in der Nähe ist. Flüsse benutzen wir immer für Pausen, zur Abkühlung und Körperpflege.
Die Strecke bis zur Grenze überrascht uns immer wieder mit viel Dschungelgrün.


Idealer Ruheplatz


Dschungelgrün am Wegesrand

Fasziniert sind wir von der Farbenpracht der Tukane.


Tukan

Nach knapp zwei Wochen warten wir geschlagene 2 Stunden auf unsere Ausreisestempel. Was wir da noch nicht wissen, unser nächstes Radelland wird ein ganz besonderes für uns werden.


Wartegrenze

Doch die Warterei wird sich lohnen.
Vom herrlichen Costa Rica berichte ich im nächsten Teil.  :zeltfeuer:

Liebe Grüße Wi + Gi   www.grenzenlosabenteuer.de



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Gruß Wi grenzenlos

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #71 am: 03.03.2014, 07:01 Uhr »
Weltradeltour weiter mit
 
Costa Rica

Costa wird für uns ein Naturleckerbissen. Schon die kleine Denise zeigt uns am ersten Tag ihren weitläufigen Dschungelgarten. Zum Abschied zeigt sie uns noch was ganz besonderes. Sie hat zwei Hundeföten für die Ewigkeit aufbewahrt. Denis strahlt dabei unendlich viel Kinderstolz aus.


Kinderstolz

Uns sind natürlich lebende Tiere trotzdem lieber. Wir radeln entlang der Westküste immer Richtung Norden. Wir merken sehr schnell, das wird ein gutes Radelland. Tage verbringen wir am Meer. Noch nie haben wir so viele Papageien gesehen. Sie begleiten uns in Schwärmen. Genau wie wir scheinen sie das Meer zu lieben. Zwischen sehr viel Wasser halten wir es sehr lange aus.


Umspült

An einzelnen Flussläufen treffen wir immer wieder auf Krokos. Aus sicherer Entfernung bestaunen wir Urgetüme. Über 5 Meter sind sie lang. Stunden kann ich sie beobachten ohne Langweile. Gi lässt mich leider, oder vielleicht auch zum Glück, nicht näher ran, denn das Flussufer ist oft sehr schlammig und somit eine echte Gefahr.


Sind echt groß

Die Krokos zeigen uns den Weg zum nächsten Ziel. Flussaufwärts geht es in die Berge. Tage später erblicken wir den Arenal. Den aktivsten Vulkan im Land, den Arenal, wollen wir unbedingt anradeln. Er ist 1670 Meter hoch. Seit 1968 fließt regelmäßig Lava von seinen Hängen ins Tal. Der Weg dorthin ist mühsam, denn über 1100 Höhenmeter müssen wir bis zu seinem Fuß pedalen. Wenn Pisten geradelt werden, ist eine Großreinigung am Abend Pflicht.
Überqueren wir jedoch kleine Bäche, dann ist die Reinigung der Radel ein Kinderspiel.


Reinigung Pflicht


Reinigung Kinderspiel

Wir selbst baden oft bei heißen Quellen. Diese gibt es entlang der Strecke sehr oft. Den Eintritt in die Thermalbäder sparen wir uns, denn so mancher Bach und Flüsschen wird von den Quellen gespeist. Dort baden die Einheimischen und natürlich auch wir sehr freudig kostenlos.
In der Nähe vom Vulkan gönnen wir uns Luxus. Wir mieten ein Traumzimmer mit Aussicht.


Traumzimmer...

Die Gegend um den Vulkan ist einzigartig schön. Wir verlieben uns regelrecht ins viele Grün mir all seinen wunderbaren Rätzeln. Wanderung folgt auf Wanderung. Und jede Wanderung lässt uns staunen. Über all diese Schönheiten ragt der erhabene Vulkanberg. Wir können uns nicht satt sehen.


Arenal

Unser Radelmonat in Costa ist leider bald um. 3 Tagesetappen brauchen wir bis in die Hauptstadt San Jose. Doch bevor uns die Hauptstadt schluckt, besuchen wir noch den Hausvulkan der Hauptstadt. Hier qualmt es uns mächtig um die Ohren.


Hausvulkan raucht mächtig

Der Vulkan selbst schluckt uns nicht. Wir freuen uns darüber, denn Kuba soll unser nächstes Radelziel werden.
Costa selbst wird eines unserer Lieblingsländer. Ein Monat und um die 1000 Radelkilometer waren uns fast zu wenig. Ein Wiedersehen treibt uns schon lange um.
Doch uns zieht es vorerst nach Kuba.

Bis dahin,

Grüße Wi + Gi   www.grenzenlosabenteuer.de




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Wilder Löwe

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #72 am: 03.03.2014, 10:55 Uhr »
Wahnsinn, was Ihr so alles zu sehen bekommt. Costa Rica reizt uns auch sehr, aber in letzter Zeit gab es wohl vermehrt Überfälle auf Touristen, das schreckt uns doch etwas ab.
Viele Grüße
Katrin

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #73 am: 03.03.2014, 13:09 Uhr »
Wahnsinn, was Ihr so alles zu sehen bekommt. Costa Rica reizt uns auch sehr, aber in letzter Zeit gab es wohl vermehrt Überfälle auf Touristen, das schreckt uns doch etwas ab.
Wir waren da 2009 dort. Es war für uns vom Gefühl eigentlich das sicherste Reiseland in Süd- und Mittelamerika. Nur in der Hauptstadt sind wir nicht unbedingt Nachts unterwegs gewesen. Wie es momentan in C.R. ist, kann ich nicht beurteilen.
In Costa Rica haben uns die relativ kurzen Wege, die bezaubernde Natur, die Vulkane, das Meer und auch das Preis- Leistungsverhältnis fasziniert.
Leider wird weltweit das Reisen bezüglich Sicherheit wohl immer problematischer.
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grenzenlos

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Re: Wir hatten einen Traum
« Antwort #74 am: 04.03.2014, 08:02 Uhr »
Weltradeltour weiter mit

Kuba

Fidel Castro, Schweinebucht, Zigarren, Trauminsel, Kalter Krieg, Palmen und Che Guevara, spukt es mir bei den Gedanken zu Kuba ständig in meinen Kopf herum.
Wir beziehen für 3 Tage das Hotel Lincoln. Es wurde 1926 als zweites Hotel in Havanna erbaut. Zwischen Frühstück und Abendbrot erkunden wir die berühmte Stadt.
Woran mag es liegen, dass die Menschen hier so wenig lächeln, fragt mich Gi. Erst viel später finden wir darauf eine Antwort.
Im Altstadtviertel treffen wir täglich den Rotsternzigarrenmann. Auch er lächelt nie.


Kein lächeln

Er wünscht uns aber viel Freude für unsere Radelrundtour auf Kuba. Die Freude vergeht uns die ersten Radeltage, denn es macht uns absolut Mühe die so notwendigen Kalorien in Form von Nahrung aufzutreiben. Die Tropeninsel scheint kein Nahrungsmittelpardies zu sein. Wir halten ständig Ausschau nach irgendwelchen Läden.


Ausschau nach Läden

Doch schnell begreifen wir, da wo eine Schlange Menschen steht, da ist auch ein Laden. Zum Glück gibt es dann wirklich immer irgendwas. Irgendwas ist in der Regel Brot, Zucker, Mehl, Reis, Bohnen, Zigaretten und sonderbarerweise immer reichlich Schnaps. Für uns ein zusätzliches Problem, was verkauft man uns denn außer Brot von den Leckereien? Sofern man uns dann - von Laden zu Laden recht unterschiedlich - etwas ohne Bezugsschein (viele Sachen gibt es nur auf Bezugsschein) verkauft, ist es zumindest unheimlich billig. Wir gewöhnen Häppchenweise uns an den real existierenden Sozialismus.


Dorfladen mit ...


... gähnender Leere

Auf unsere knapp 1000 Radelkilometer lernen wir aber auch die Schönheiten der Insel kennen. Diese sind hauptsächlich in der Nähe von den Touristenhochburgen gruppiert. Noch nie haben wir so unterschiedliches Meeresblau erlebt. Die Strände sind genial. Auch schimpft dort kein Tourist über Nahrungsmittelknappheit. Fidels Urlauberwirtschaftspolitik sei‘s gedankt.


Meeresblau

Von der Nordküste zur Südküste überqueren wir wildromantische Berglandschaften. In dieser Gegend sind Tiere oftmals das einzige Transportmittel. Was uns noch auffällt? Auch wenn die Menschen in den Bergdörfern oft noch ärmer dran sind, sie lächeln weit öfter als die Städter. Dies tut uns gut. So manche Freundschaft schließen wir dabei. Auf so manchem Grundstück dürfen wir unser Zelt aufschlagen.
An einem Morgen bringen uns sogar Pioniere den Morgenkaffee ans Zelt. Wir sind nur noch gerührt.
Wir vergleichen Kuba immer wieder mit der ehemaligen DDR. Wir stellen schnell fest, die Ehemalige war ein Mercedes, Kuba im Vergleich dazu ein uralter Trabant.


Pioniere bringen uns Morgenkaffee

Gedankenversunken treffen wir wieder in Havanna ein. So mancher Oldtimer kreuzt dabei unseren Radelweg.


Oldtimer

Vom Lincoln schauen wir wieder über die Stadt. Kuba war irgendwie gestrig spannend.


Gestrig spannend

Ich frage Gi, war Kuba nun ein Karibiktraum?
,,Eine tropische Insel, auf der es für die eigenen Bewohner kein Obst gibt, ist ein Alptraum. Für einen Pauschaltouristen, der die wenigen Früchte im Hotel vorgesetzt bekommt, das herrlich blaue Meer sorglos genießen kann und von Brotmarken und Milchrationen nichts erfährt, für den kann Kuba ein Karibiktraum sein.‘‘ Dabei blättert Gi in einer der Hochglanzbroschüren. Fröhliche Kubaner lächeln uns daraus an.

Wir fliegen rüber nach Afrika. Es wird unser nächster Radelkontinent. Wir freuen uns auf Afrika. Was wird uns, der unter Radlern bekannte, härteste Kontinent bringen? Davon berichte ich im nächsten Teil.

Bis dahin,

viele Grüße Wi + Gi   www.grenzenlosabenteuer.de



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