Hallo ih Lieben,
sorry, sorry, sorry, dass ich es so lange gedauert hat bis es weiter geht...
Aber nun ist es soweit und ich hoffe, die nächsten Berichte werden wieder zügiger folgen.
~ 25. April ~
Bryce Canyon – Page Heute hatten wir mal wieder volles Programm und wollten nicht nur den Bryce Canyon entdecken, sondern ebenfalls über Cotton Canyon Road nach Page fahren. Die Berichte in den letzen Tagen über den Straßenzustand waren ermutigend und so wollten wir heute mal wieder zeitig aufbrechen. Nach unserem üblichen Selbsversorgerfrühstück bestehend aus Cereals und Mich packten wir das Auto und warfen zuvor noch einen kurzen Blick auf die „Bryce Town“, eine westernähnliche Gschäftszeile gegenüber Ruby’s Inn. Das Wetter war wie erwartet sehr frostig und die ganze Umgebung sah durch das bisschen Schnee aus, als wäre es sie mit Puderzucker bestäubt worden – wirklich ein hübscher Anblick
Vom Hotel aus bis zum Bryce Canyon war es zum Glück nur ein Katzensprung und so standen wir keine halbe Stunde später am Parkplatz zum ersten View Point. Da das Visitor Center noch nicht offen hatten, wollten wir diesem später einen Besuch abstatten und uns erstmal den Aussichtspunkten widmen. Vom Parkplatz liefen wir dann die paar Meter bis zum Sunrise Point hoch und könnten schon vom weiten einen ersten Blick in den Canyon werfen. Wow… wie toll. Man kennt ja die Bilder zu genüge, aber das dann doch mal live zu erleben ist was ganz anderes. Es sieht fast unwirklich aus, wie diese tausenden von hoodoos da unten stehen. Zudem kam, dass es durch den Schnee noch ein bisschen geisterhafter wirkte. Von der bekannten roten Farbe, war auf Grund dessen leider nicht viel zu sehen, zum Glück sollte sich das im Laufe des Tages ändern
Nachdem wir uns von diesem Anblick zunächst losgerissen hatten ging es weiter zum Sunsetpoint. Auch hier hatten wir keinerlei Probleme einen Parkplatz zu finden. Wahrscheinlich waren wir doch früher dran, als wir dachten. Auch hier war der Ausblick wieder absolut umwerfende. Leider mussten wir hier feststellen, dass der Navajo-Loop Trail auf Grund der Witterung gesperrt ist. Wie schade, wir hätten wir wirklich gerne abgelaufen. Aber wie wir später im Visitor Center erfahren sollten ist das um diese Jahreszeit nichts ungewöhnliches. Dorthin fuhren wir auch als nächstes um einen Ersatz für den gesperrten Trail zu finden. Wie hatten nämlich mittlerweile so viel gelesen, dass der Bryce Canyon von „unten“ nochmals ganz anders wirkt und wir wollten uns diese Erfahrung auf keinen Fall entgehen lasssen. Letztendlich mussten wir allerdings einsehen, dass es nicht allzu viele Alternativen gibt und entschieden uns dann für den Queens Garden Trail, welcher leider kein Rundweg ist. Aber dafür bekommt man Ende Queen Viktoria zu Gesicht, das ist ja auch was wert
Gesagt getan. Zurück ging es zum Sunrisepoint, wo sich auch der Trailhead zum Königinnengarten befindet. Das Wetter lies mittlerweile erahnen, dass wir doch noch chancen auf sonnenschein hatten. War es morgens noch recht bewölkt, zeigten sich nun schon vereinzelte Fetzen blauer Himmel und die Sonne kam immer mal wieder durch. Der Beginn des Trails führt einen erstmal in einigen Serpentinen ins Tal hinunter. Es ist wirklich toll, die ganzen Hoodoods auch mal aus der Nähe zu betrachten und so vergeht die Zeit doch recht schnell. Unterwegs kommt man an den merkwürdigten Gebilden vorbei von Schlössern und Burgen bis hinzu Vögeln, kann man alles mit ein bisschen Fantasie dort erkennen. Kurz bevor man der Queen dann persönlich gegenüber steht kommt man an eine Abzweigung, wo ausgeschildert stand, dass es dort lang auch zum Sunset Point ging. Super, dann mussten wir doch nicht den gleichen Weg zurück, wie wir gekommen sind. Aber nun machten wir erstmal Queen Viktoria unsere Aufwartung. Der Trail ging nur noch ein paar Meter und schon standen wir ihr gegenüber. Wider Erwarten waren wir die einzigen dort und konnten in Ruhe Fotos machen und einen kleinen Snack einnehmen.
Auf dem Weg zur Abzweigung wurden wir angesprochen, ob es hier denn vielleicht zum Sunsetpoint geht. Als wir verneinten und auf das Schild weiter vorne verwiesen haben wir erfahren, dass dieser Weg nach ein paar Kilometern gesperrt ist und man die ganze Strecke wieder umkehren muss. Puh, da hatten wir ja nochmal Glück gehabt. Also machten wir uns Rückweg. Erwartungsgemäß war der Rückweg wesentlich schweißtreibender als der Hinweg. Nicht nur weil es bergauf ging, sondern auch weil die Sonne sich mittlerweile durchgesetzt hatte. Bei strahlend blauem Himmel kamen nun auch die ganzen Farben des Canyons perfekt zur Geltung und so wurde auch der Rückweg wieder sehr faszinierend. Ziemlich platt aber absolut begeistert erreichten wie ca. 1 Stunde später unser Auto. Bevor die restlichen View Points besuchen wollten, nutzen wir noch das schöne Wetter und machten ein Mittagessenpicknick. Gesättigt ging es nun noch zum Bryce Point. Wow….wenn wir das gewusst hätten wären wie sofort hier her gekommen. Man hat einen gigantischen Blick auf das ganze Areal und erhält so erstmals einen Eindruck davon, wie riesig es eigentlich ist. Leider zog es wieder zu und bedrohliche Wolken zeigten sich am Himmel, daher beschlossen wir die restlichen Points auszulassen und uns , auch auf Grund, der fortgeschrittenen Zeit auf den Weg nach Cannonville zu machen. Der Bryce Canyon war wirklich ein absolutes Highlight und ich würde soooo gerne nochmals zu einer wärmeren Jahreszeit zurückkehren, um dann auch die Wallstreet und Thor’s Hammer zu besuchen.
In Cannonville wollten wir uns zunächst über den Straßenzustand der Cottonwood Canyon Road informieren. Im Visitor Center des Grand Staircase Escalante NM angekommen hatten wir wirklich Glück und trafen dort ein amerikanisches Ehepaar, welches erst gerade von der CCR gekommen war und uns so Informationen aus erster Hand geben konnte. Sie meinten die Straße wäre in einem annehmbaren Zustand, aber sie hätten trotzdem eine Stunde zum Grosvenor Arch gebraucht. Auch der Mitarbeiter des GSENM war extremst freundlich und checkte sogar nochmals das Radar, um sicher zu gehen, dass es nicht plötzlich anfängt zu regnen. Mit solch guten Nachrichten im Rücken machten wir uns nach einem kurzen Nickerchen auf den Weg die CCR zu entdecken.
Schon nach einer halben Stunde, erreichten wir den Wash, den der Mitarbeiter im Infocenter erwähnte. Voller Begeiterung gab Hasel Gas und brauste los. Und weils so schön war, drehte er gleich nochmal ein paar Runden extra
Die Straße war in einem 1A Zustand. Selbst mit meinem 15 Jahre alten Opel Corsa, wäre das kein Problem gewesen. Die Amerikaner müssen wohl zu Fuß gegangen sein. Anders konnten wir uns diese Zeitangabe nicht erklären. Vorbei ging es an grandioser Landschaft, herrlichen Ausblicken und einem fantastischen Farbspiel der Natur. Trotz zahlreicher Fotostopps kamen wir so schnell voran, dass wir beschlossen noch einen Abstecher im GSENM zu machen. Ich hatte bereits zu Hause zahlreiche Tipps und Wegbeschreibungen ausgedruckt und so entschieden wie uns dem Rainbow Valley und seinen Hoodoos einen Besuch abzustatten…
Ich sage euch das war ein Abenteuer, das ich so nicht nochmals machen würde. Die Strecke war als leichte 4-Wheeldrive Strecke bezeichnet worden. Das mag ja durchaus sein, aber für mich war es teilweise wirklich, wirklich beängstigend. Aber eins nach dem anderen. Kurz bevor die CCR auf die 89 abzweigt bogen wir rechts ab und folgten einer Schotterpiste, welche in einem recht guten Zustand war. Aber schon nach der nächsten Abzweigung konnte man den Weg praktisch nicht mehr erkennen und es folgten mehrere trockene Washs, die unseren treuen Ford auch einmal kurz aufsetzen ließen. Jedesmal fragte ich ängstlich, ob wir das auch wieder zurück schaffen würden. Aber Hasel lachte nur und meinte, dass sei doch gar kein Problem- er hatte wirklich seinen Spaß und bezeichnet diesen Tag als sein zweites Highlight nach Viva Elvis. Nachdem wir ca. 1 Stunde nur nach GPS durch die Einöde gefahren waren, sollten wir endlich am Ziel sein. Komisch ich konnte gar nichts sehen und dachte schon, dass wir uns vielleicht doch geirrt hatten. Verwirrt schauten wir uns um und dann fanden wir es. Ein kleines Tal in dem die Felsen in jeder möglichen Farbe schimmerten und ein paar Hoodoos uns schon entgegen lachten.
Nach zahlreichen Fotos entschieden wir, dass wir die restlichen Hoodoos nicht mehr suchen wollten und uns stattdessen wieder auf dem Rückweg begeben wollten. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich nicht so wohl fühlte. Die Landschaft war atemberaubend, wie aus einem Werbespot…aber ständig musste ich dran denken, dass wir uns mitten in der Pampa befanden und wenn irgendetwas passieren sollten, wir wirklich aufgeschmissen wären. So richtig sicher gefühlt, habe ich mich so ganz abgeschnitten von der Zivilisation nicht und ich war erleichtert, als wir wieder auf die wunderbare CCR gelangten.
Nach ca. einer halben Stunde erreichten wir auch unser heutiges Etappenziel. Das Rodeway Inn in Page. Zum Abendessen ging es zu Denny’s und nach einem wirklich leckeren Cheeseburger fielen wir nur noch total erledigt ins Bett.
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Unterkunft: Rodeway Inn ( 60 $ pro Zimmer)
Bewertung: Ich würde nicht mehr hingehen, lieber ins Motel6 oder Best Western (s. nächste Tag)
Gefahrene Meilen: ca. 125 mi
Top: Queen Victoria, CCR und die Erleichterung wieder heil vom Rainbow Valley zurückgekommen zu sein (Hasel: Off-Road fahren)
Flop: “Leichte 4-Wheeldrive Routen” (aber nur für mich)