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Autor Thema: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.7.05  (Gelesen 7462 mal)

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Crimson Tide

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Ich weiß, daß viele gleich denken werden, puuuh, zuviel Programm für zuwenig Tage. Ging aber nicht anders. Hier kriegt mein Mann nie mehr Urlaub am Stück!

Meine Schwester meinte, unsere Route sähe aus wie bei ihrer Koreanischen Freundin, die in drei Tagen Europa angesehen hat...
aber wir fahren gerne, und wer die USA kennt, der weiß, daß das hier ein viel angenehmeres, stressfreieres Fahren bedeutet. Uns hat das jedenfalls nichts ausgemacht, und die Landschaft ist so abwechslungsreich, daß man auch beim Fahren eine Menge gesehen hat.

2'nd Honeymoon deshalb, weil wir gerade unseren 20sten Hochzeitstag hatten, mein Mann und ich, und weil wir die Reise ohne unsere Kinder gemacht haben, die waren zu der Zeit auf Besuch in Deutschland!
Das war schon SEHR romantisch, so ohne die Zwei (15+17 Jahre alte Mädchen....ohne weiteren Kommentar....)

Hier im groben Überblick unsere Ziele, die wir Abends (mit unserem eigenen Van) angesteuert haben zum Übernachten.

Unsere Tour ging los am

2.7.)in Tuscaloosa-------Alabama,
3.7.) Hot Springs--------Arkansas
4.7.) Fort Smith----------Arkansas
5.7.) Amarillo------------ Texas
6.7.) Santa Fe------------New Mexico
7.7. ) Durango----------- Colorado
8.7.) Kayenta -----------     ''
9.7.) Page----------------Arizona
10.7)  ''
11.7) Bryce Canyon-----Utah
12.7.)   ''         ''
13.7) Moab -------------  Utah
14.7)Salida---------------Colorado
15.7)Dodge City ---------Kansas
16.7)Oklahoma City------Oklahoma
17.7)Memphis-------------Tennessee
18.7)Tuscaloosa----------Alabama, wieder im eigenen Bett!

Ach ja....und hier kann man einen kleinen Ausschnitt unserer Fotos
ansehen:  http://www.pixum.de/viewalbum/?id=1791921

Hobbybotaniker, die sich für Pflanzen interessieren,  können sich noch eine kleine Kollektion von Pflanzenfotos  ansehen, die auf unglaublichen Plätzen in den Canyons ihr Dasein fristen, und trotzdem überleben.

Die sind hier zu sehen:  http://www.pixum.de/viewalbum/?id=1793082

Morgen früh, (bei Euch am Nachmittag), schreibe ich über die erste Etappe!

L.G. Monika

OWL

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #1 am: 09.12.2005, 06:53 Uhr »
Ich komme mit.  :D

Quid licet Iovi, non licet bovi

Crimson Tide

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #2 am: 09.12.2005, 17:02 Uhr »
Am 1. Tag, den 2.Juli,
sind wir natuerlich viiiiel zu spaet losgefahren, wir haben ja Urlaub, und wollen trotz langer erster Anfahrt ausschlafen, dementsprechend spät sind wir in Hot Springs angekommen.
Der Geburtsort von Bill Clinton ist geologisch und von den victorianischen Architekturen her sehr interessant!
Aus den 47 Quellen, die aus dem Berg mitten in der Stadt entspringen, (Der kleine Hügel ist der Nationalpark!), kommt 56Grad C heisses Wasser heraus, das man seit Ende des 18 Jh. gegen rheumatische und andere Krankheiten genutzt hat. Leider hat man aus Angst vor Gift-Anschlägen fast alle Quellen mit einem grünen Metalldeckel verschlossen, weil das heiße Wasser in der ganzen Stadt aus den Brunnen sprudelt.

 Man hat damals viele prachtvolle Badehäuser fuer die reichen Gäste und Patienten aus aller Welt gebaut. Diese wurden die letzten Jahre liebevoll renoviert und sind zum Teil immer noch voll intakt, das heisst, man kann da immer noch Heiss-Kalt- Bäder, Sauna, Masagen usw. geniessen, wir haben den Tag aufgrund der Hitze (38Gr. C.) kühle Getraenke und Räume vorgezogen, also Museen und Badehaeuser angesehen, und den kleinsten Nationalpark der USA hat man auch schnell durchstreift!

Den nächsten Morgen, 3.7.,
 ging es nach Fort Smith, in die este Wildwest- Stadt auf unserem Weg, mit Bordell von 1870, heute Touristen-Center,
einem Galgen, denn der Richter seiner Zeit war ein grausamer Henker, der stolz war, in seiner Amtszeit 180 Leute zum Tode verurteilt zu haben, und 79 davon wurden auf dem Galgen vorm Rathaus oeffentlich aufgehaengt.
Ansonsten haben sie in dem Ort wunderschoene alte Villen und kleinere bunte, gut erhaltene Häuschen von 1870 und später, und Museums-Eisenbahnen, mit Kohle betrieben.

4.7., Mittags, am Independence Day, gings dann weiter nach Amarillo, Texas.
Und dort, (25min.Weg von Amarillo) haben wir dann zu unserer Ueberraschung schon den ersten Canyon entdeckt, den Palo Duro Canyon, wunderschön, mit viel Gruen-Bewuchs und den vier verschiedenen Millionenjahre alten Schichten in allen Farben leuchtend, und der Clou: Im Canyon-Tal wurde ein Amphitheater gebaut, in dem seit 40 Jahren Musikauffuehrungen stattfinden. Was fuer eine Kulisse!
Diesen Abend, wie alle Sommerabende, hatten sie dort das Musical Texas Legacies, über die Geschichte von Texas aufgeführt, und natürlich eine extra Präsentation mit viel Hand auf Herz, und natürlich einem Feuerwerk zum Independence Day, das aus dem Berg herauszukommen schien! War kein alltäglicher Abend!

5.7. Nach einer Tagestour durch den Staat New Mexico, von dem ich vorher noch nicht viel wusste, kann ich das Land schonmal empfehlen!  
Alle 10 Minuten ein anderes Landschaftsbild, und vor allem so gruen, sehr viele Baeume, sogar auf den Gratkanten der Canyonspitzen noch kugelige Wacholderbaeume, Graeser, Kakteen, graue, gelbe und hellgruene Buesche, z.T. mit Blueten.
Unser Ziel:  Santa Fe,
eine unglaublich einheitlich gebaute Pueblostadt. Jede Tankstelle, jede Bank und jedes Motel muß auch heute noch in diesem Stil gebaut werden.
Santa Fe ist eine lebende Kunst-Galerie mit all den Museen, Märkten, Schmuckläden, Bildergalerien, und ein besonderes Bauwerk haben sie auch, was sehr bekannt ist, aber leider auch ausverkauft war in der Holiday-Woche: Sie haben ein Opernhaus im Stil eines Amphitheaters, also sämtliche Aufführungen finden im Freien statt.
Leider durften wir nicht einmal einen Blick reinwerfen, da gerade eine Generalprobe lief!
Wir haben verschiedene, noch bewohnte Pueblos und natürlich angebotene indianische Keramik angesehen UND gekauft!  :wink:

Cherokee, Apatchen, Navahos, alle haben noch ihre ihnen zugewiesenen Reservationsgebiete, (was die allerdings noch nuetzen, so ohne Bueffel, und fast ohne Wasser, das weiss ich nicht, AUSSER, man hat so einen Platz wie das Antelope Canyon in seinem Besitz, dazu später!)

6.7. Durango, Silverton, Durango (Colorado),
gleich fahren wir mit der Museums- Kohleeisenbahn. Wir sehen von hier aus schon die schneebedeckten Berge. Eine tolle Aussicht.

L.G. Monika

Crimson Tide

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #3 am: 09.12.2005, 18:55 Uhr »
6.7.
Durango hatte ja nun wirklich schon das Flair des alten "Wilden Westens"mit seiner Kulisse der schönen Holzhäuser, liebevoll restauriert, aber die 3 1/2- Stündige Fahrt mit der kohlegefeuerten Eisenbahn durch die amerikanischen Alpen , durch Schluchten, an einem Wildwasser im Tal entlang, mit lauter Viertausendern rundherum, das übertraf alles bisherige. Und Silverton, die alte Goldgräberstadt, ist nun wirklich noch wie in Zeiten des alten Wildwestfilmes. Der Saloon, in dem wir gegessen haben, hatte ein altes Klavier, einen Pianisten, der die alten Lieder, aber auch Stücke von Mozart und Dr. Chiwago, also von allem etwas spielte, und das Instument klang, als waere es 200 Jahre nicht mehr gestimmt worden, T O L L.....
Wir haben uns dann noch in alte Klamotten geschwungen, und uns fotografieren lassen, mein Mann sah aus wie ein Sheriff!
Zurück kamen wir erst spät am Abend.
Deshalb auch mein Tip:
Heute weiß ich, daß man auch einen Bus zurück nach Durango hätte nehmen können, denn die 3 1/2 Std Eisenbahn-Fahrt zurück sind dann fast ein wenig zu lang! Stattdessen hätte man ein paar Stunden länger in Silverton verbringen, oder, wie in unserem Fall, den 4 Stunden-Weg bis Kayenta zu unserem Hotel eher antreten können

7.7.Monument Valley...bei Sonnenaufgang....- ohne Worte-....

Ein Hinweis vielleicht noch, wir persönlich fanden 45$ pro Person für eine Führung mit Natives zu teuer, und da haben wir einfach unser eigenes Auto genommen. Man fährt ca. 2 Stunden, gaanz langsam, hält an, wo man möchte, geniesst die Stille, macht Fotos, fährt weiter.
Wir wurden 2-3 Mal von den offenen Fahrzeugen überholt, also von denen, die soviel Geld bezahlt haben, und dafür Hitze und Staub, der in den Augen brannte, gratis dazubekamen, die Armen!
Was hatten wir es da gut! Mit Klimaanlage!

Dann ging es weiter, zum North Rim des Grand Canyons!
Dort kann man sich selber nach Herzenslust eine Tour aussuchen, von 1 bis 8 Stunden . Die Campingplätze waren allerdings voll, übernachten ist ohne Reservierung nicht möglich! ...und Essen leider auch nicht!(Wir hätten 2 Stunden auf einen Tisch warten müssen, also gabs Bananen!
Geld gespart!....   :roll:
Und der Grand Canyon- North-Rim -, Spätnachmittag, vorm Sonnenuntergang, klasse Kontraste für Fotos, und man kann sich garnicht loslösen von dieser Weite!


Am 8.7. kam dann mein ganz persönlicher Höhepunkt der Reise:

Das Antelope-Canyon!

Wir hatten die für den Canyon absolute Traum-Uhrzeit!
10.30 wurden wir vom Navaho- Chief Tsosie abgeholt. Der Mann ist praktisch dort aufgewachsen. Die Foto-Spezial-Führung mit nur 4 Personen, die etwas mehr Geld kostet, haben wir aber bestimmt nicht bereut. Unser Führer wußte exakt, in welchen Minuten die Spotlights in welcher Ecke aufgeleuchtet haben. Wir haben dadurch unglaubliche Bilder, die aussehen wie vom anderen Stern. ...Phantastisch!....
Wenn jemand Page als Zielort hat bei einer Südwesttour, und das sollte eigentlich immer eingebaut werden, dann ist der Antelope-Canyon ein Muss, auch wenn leider die Spotlights nur in wenigen Sommermonaten zu sehen sind, aber auch ohne diese Lichter ist der Antelope Canyon
ein unvergesslicher Erlebnis.
Mitnehmen sollte man auf jeden Fall ein Stativ, oder, wie in meinem Fall 800'er Filme, da ich meine alte Spiegelreflex so liebe!
Und dann natürlich OHNE Blitz fotografieren!

Danach haben wir erstmal abgeschaltet, ausgeruht, die Bilder verarbeitet, (mental und im Laptop :lol: )
Am Nachmittag ging's zum Horseshoe-Bend.
Da sieht der Colorado River aus, als würde er im Kreis fliessen, und in der Mitte eine riesengrosse Felsentorte sitzen! Wir finden, dieser Anblick einer der schönsten, den man vom Colorado River überhaupt haben kann. Dieser Kontrast des blau-grünen Wassers mit den orangeroten Felsen, irre! 45 Min. laufen: Kostenlos, aber der Anblick: Unbezahlbar!
Danach haben wir uns noch den Glen Canyon Dam und die sehr guten Infos (über den 17Jahre andauernden Bau9im Touristen Center angesehen.
Den Nachmittag haben wir im Glen Canyon Recreation Park am (und im!)
Lake Powell verbracht. (Kaaaaalt, sogar im Juli!  :P )
Wir haben die schöne Gegend genossen, bis zum letzten Sonnenstrahl!

L.G. Monika

OWL

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #4 am: 09.12.2005, 22:57 Uhr »
Vielleicht kannst Du mir eine Frage beantworten: Warum ist Hot Springs mit der kleinen Fläche ein National Park? Eigentlich müßte das doch eher ein National Monument sein?

Quid licet Iovi, non licet bovi

Crimson Tide

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #5 am: 10.12.2005, 04:01 Uhr »
Hallo, Thomas!
Ich finde ja Deine Frage berechtigt, :wink: , und habe mir auch gleich noch einmal die Geschichte des Parkes angesehen, aber eine plausible Erklärung habe ich nicht gefunden. Der 200 qkm große Park wurde ja schon 1921 zum Nationalpark erkoren, und vielleicht war man damals noch bescheidener in den Ausmaßen von Parks.

Jetzt ist die Bezeichnung "Nationalpark" allerdings wirklich witzig, und ich war auch zuerst ziemlich enttäuscht, hatte ich mir den doch irgendwie wie einen kleinen Yellowstone Park vorgestellt, und DAS ist er nun wirklich nicht! War und ist eben ein Kurpark!
Dabei soll man da wirklich Füchse, Waschbären, Erdhörnchen, viele verschiedene Vogelarten und sogar Schlangen, Echsen und Schildkröten sehen können, und man kann da angeblich Reiten,Wandern, Jagen und klettern!
Das alles hat uns unser Fahrer der Bustour garnicht gezeigt, ich vermute, wir waren wirklich nur am äußersten Rand des Parkes. Ich dachte, das war alles, hatte mich aber auch vorher nicht sooo viel mit Hot Springs beschäftigt! War mehr zum Durchfahren und Schlafplatz auserkoren.
Aber die Badehäuser und unzähligen Springbrunnen in der Stadt waren schön! :lol:
P.S. Vielleicht liest Du ja noch was hier raus:  http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_National_Monument
Den dort genannten Unterschieden nach müßte (meiner Meinung nach) Hot Springs ein N.M. sein, es sei denn, die Paar heißen Quellen wären jetzt was ganz Besonderes....vielleicht beurteilen wir den Wert der Quellen einfach nicht richtig!  :lol:

L.G. Monika

Crimson Tide

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #6 am: 10.12.2005, 21:16 Uhr »
11.+12.7 Bryce Canyon

(P.S:Habe oben irgendwie zwei Tage verschlafen beim Schreiben,nicht beim Reisen  :lol: ,deshalb ist das plötzlich schon der 11.7., sorry)

Bevor wir zum Brice Canyon gefahren sind, an dem auch das romantische Best Western"Rubys Inn", unsere Unterkunft liegt, haben wir noch Zwischenstation am Zion Canyon gemacht.
Das Spannendste ist eigentlich die Fahrt dort rein. Auf sehr steilen Serpentinen gelangt man langsam, aber immer tiefer in die wieder komplett andere Bergwelt. Man fährt auf rot gepflasterer Stasse in das Tal herein, und muss dann das Auto am Visitor- Center abstellen.
Das ist ja alles "wunderbar" organisiert, aber mir persönlich ist das alles zu sehr erschlossen. Darunter leidet die Natürlichkeit der Umgebung doch erheblich, das ist ja schon fast wie in einem dreidimensionalen Kino.
Wir mögen halt nicht so gerne zu viele Leute auf einen Haufen.
Wahrscheinlich muss man diesen Park noch einmal mit Übernachtungen auf einem der klasse Campingplätze einplanen bei einer weiteren Reise dorthin.  
Immerhin konnte man den Bus auf seiner Rundtour immer mal verlassen und wann immer man wollte, einfach in den nächsten einsteigen, so hatte man mal einige schöne Momente, konnte die eigentliche Ruhe des Canyons geniessen, ging man etwas vom Weg ab.

Am frühen Abend sind wir dann am  BW Rubys Inn (1Meile vorm Bryce Canyon gelegen) angekommen, und haben uns nicht lange aufgehalten, wollten wir doch gleich erst einmal den Sonnenuntergang erhaschen. Das phantastische Farbenspiel (von Hellrosa, Gelb, Orange,Weiß, Blau bis hin zu Lila) der Felsenformationen, je nach Sonneneinstrahlung oder Schatten,haben wir auch am "Sunset Point" mit Russen, Holländern, Chinesen, Franzosen, Schweden, Norwegern und Finnen zuammen am Aussichtspunkt angesehen.
Das war wirklich beeindruckenser und "internationaler" Sunset den Abend. Wir waren nicht gerade einsam.... 8)
Deshalb haben wir uns dann am nächsten Tag Frühmorgens an den Abstieg in das Tal gemacht, war auch gar nicht so schlimm,......,und es war erstaunlich kühl da unten, z.B. an der "Wall Street", einem sehr engen Platz, in dem einem erst so richtig bewusst wird, wie klein wir Menschen eigentlich sind.
Da haben es riesengrosse Bäume geschafft, zwischen diesen engen Spalten in die Höhe zu wachsen. Unglaublich, wie robust die Natur doch (noch, trotz Menschen) so ist.....
 Ach ja, der Abstieg war ja eigentlich ganz angenehm, aaaaaaber wie das nun mal bei einem Canyon ist, man hat da zuerst den Abstieg, und dann.....puuuh, da waren wir aber froh, als wir nach ca. 3 1/2 Stunden wieder oben angekommen waren, immerhin auf 2500 Metern, und inzwischen doch schon an die 35°C ! Trotzdem kein Vergleich zu der feuchten Luft in Alabama, DIE ist schlimmer!
Gut, dass wir schön früh mit unserer Wanderung angefangen hatten.
Natürlich hatte unsere Haut trotz Einreibens inzwischen die Farbe der Felsen, also ein Rot-Orange angenommen. Am nächsten Tag war das aber alles wieder ok., und jetzt ging es auf die Reise nach Moab, zum Arches NP, über die Scenic-Route #24 u.# 12.

L.G. Monika

Crimson Tide

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #7 am: 11.12.2005, 06:52 Uhr »
Am 12.7.
...verabschieden wir uns schweren Herzens vom Bryce Canyon und fahren über die Scenic Highways 24 und 12 mit unendlich schönen Aussichtspunkten in den Capitol Reef NP. Dort haben wir zwei kleine  Mini-Touren zu Fuss gemacht.
Sehr eindrucksvolle verschiedene Felsenschichten und Schluchten, durch die man in ca. 1 1/2 Stunden Roundtrip in aller Ruhe fahren kann, wobei manchmal die Schluchten so eng wurden, dass man zweifeln musste, dass es an der nächsten Ecke wirklich noch weiterging. Aber umso spannender war das ganze!
Der Kiesweg ist aber gut befestigt, sodass man keine Angst um sein Auto haben muss, und mit RV sind auch viele da durchgefahren.
Nach unserem Empfinden sehr empfehlenswert, der Capital Reef NP.

Als wir dann auf dem letzten Stück Weg nach Moab auch noch rein zufällig das Schild zum Goblin Valley State Park sahen, und dort pünktlich zum Sonnenuntergang die lustigen Stein-Kerlchen aufnehmen konnten, so ganz alleine, niemand anders war die erste halbe Stunde da, waren wir total glücklich und zufrieden. Konnten wir doch auch noch die Stille geniessen, die alle Valleys und Canyons auszeichnet, wenn gerade mal kein Mensch da ist.
Ich hätte mich am liebsten einfach da hingesetzt, bis es ganz dunkel gewesen wäre, aber wir hatten noch ein Stückchen Fahrt vor uns, und den verrückten Sonnenuntergang auf unserer Autoscheibe hätten wir dann auch nicht fotografiert!  :lol:  (Siehe Foto-Album-Link)

13.7. Moab - Arches NP

Gestern Abend wollten wir noch einen großen "Stadtbummel" durch Moab Downtown gemacht haben, aber wir waren unglaublich müde, die Tour im Bryce Canyon steckte uns doch ganz schön in den Knochen, deshalb waren wir sehr schnell wieder im Hotel und ins Bett verschwunden!

Am nächsten Tag, im Arches NP, waren wir ganz stolz, zum Delicate Arch raufgeklettert zu sein. Nicht, weil die Felsenfläche, die man zuerst rauf muß, so groß,steil und ohne Schattenplatz ist, oder der Weg ziemlich lang, oder wegen der unbeschreiblich tollen Aussicht, nein, es war wahnsinnig heiss an dem Tag! Nach dem Abstieg zeigte das Thermometer am Auto schlappe 44°C an!!!  Und wir haben noch eine 2. Tour in diesem riesengrossen Areal unternommen, denn die Bögen liegen nunmal nicht gerade auf einem Platz zusammen. Wir haben aber nichts bereut, und genug Wasser hatten wir auch dabei! So konnte auch gar nicht erst Muskelkater von der Bryce Canyon Tour (den Tag vorher )durchkommen!  :lol: (Der kam dann später...)

Wenn ich an so einem heißen Tag Leute sehe, die OHNE Wasser meinen, zum Delicate Arch rauf-und wieder runterlaufen zu können, und die noch ganz cool sagen, das ist schon ok.ohne Wasser, oder welche, die in Flip-Flop-Sandalen mit Perlen obendrauf in die Felsen klettern, dann kann ich nicht fassen, was die da machen....und das war nicht cool, sondern lebensgefährlich. Eine Koreanerin ihre Tochter auch noch aufgefordert, sich mit ihren Riemchenschuhen an eine Kante zu stellen, um ein schönes Bild zu bekommen, obwohl die sowieso schon viel zu Dicht am Abgrund stand.....
Das hätte auch das letzte Bild sein können....
und die hat  überhaupt nicht begriffen, WIE gefährlich das war!  :twisted:
Tja, sowas sieht man wohl immer wieder..... :roll:

Gerne wären wir noch ins Canyonlands gefahren, aber wir hatten keine Zeit mehr dafür! (Nächstes Mal! :) )

Und unsere Marschrichtung geht ab morgen auch schon langsam, aber sicher wieder gen Osten- nach Salida, Colorado.

L.G. Monika

Crimson Tide

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #8 am: 11.12.2005, 19:19 Uhr »
14.7.
Als wir morgens Richtung Salida, Colorado, gefahren sind, war ja unser Plan,  den Black Canyon of Gunnison NP anzusehen und ein wenig zu laufen, aber wir waren soooo erledigt vom Klettern und der Hitze, der Muskelkater schlug nun auch unbarmherzig zu.... unsere Knochen sind ja schliesslich auch nicht mehr die jüngsten....... :shock: , da waren wir froh, dass der Park sehr viele Aussichtspunkte hatte, die man mit Auto anfahren konnte, und von den 12 Punkten haben wir immer die angefahren, die einen Rollstuhl als Hinweiszeichen hatten, so konnten wir sicher sein, dass es nicht zu weit war und einfach zu erreichen....  , so müde und faul waren wir den Abend... :lol:
Der Anblick dieses dunklen, tiefen Canyons hat sich aber auch gelohnt, nur von den View Points aus. Dort war von Weitem auch endlich mal ein Gewitter zu sehen und zu hören. Geregnet hat es aber auch hier nicht. Wir hatten letztendlich 16Tage nur blauen Himmel und Schäfchenwolken.
Hehe, wenn Engel reisen....

Der Black Canyon of Gunnison NP ist auch noch mal eine Reise wert, vielleicht mit einer Raftingtour von unten....wenn mal wieder genug Wasser im Tal fließt. Die Jahrelange Trockenheit hat überall im Westen ihre Spuren hinterlassen. Dieses Jahr waren im Juni/Juli unglaublich viele Waldbrände ausgebrochen!  :(  

Anschliessend wollten wir im "Rumpelstielzchen", einem Lokal mit deutscher Küche, essen, im nahen Montrose, da hat "Susanne", unser Navigationssystem uns auch wunderbar hingeführt, aber leider war das Dienstag und Mittwoch geschlossen....

Schade war, dass wir das gesamte Gunnison-Tal, mit Kilometerlangem Stausee und immer höher ansteigender Bergkette dann nur noch im Mondlicht betrachten konnten, aber man kann schliesslich nicht alles haben...(muß noch was für spätere Reisen über bleiben)
Übrigens wird diese Gegend zu Recht die amerikanischen Alpen genannt, denn das sieht sehr ähnlich dort aus, im Westen Colorados.

Wir waren nur überrascht, dass wir uns plötzlich auf 3500 Metern Höhe befanden, dort immer noch Wald vorhanden war, und die Berge um uns herum immer noch höher waren!
Dort ist ein 4000er nach dem anderen, zum Teil noch mit Schnee bedeckt, das haben wir dann am nächsten Morgen auf dem Weg nach Dodge City noch ca. 1 Stunde lang gesehen, bevor es bergab ging in die Plains von Ost- Colorado und dann nach Kansas.....und da wurde es aber auch platt...meine Güte, was ein Kontrast......

15.7.
Kansas.....Meilen um Meilen nur Weiden,.....eine Scheune,.....Weiden.....
Kühe......Ebene.......stundenlang......dann kamen wir in Dodge City an.
Kennt Ihr noch die Sendung Rauchende Colts?....Jaaa, genau, die Wildest Soap in ichweissnichtwieviel Teilen, die wurde in Hollywood ueber Amerikas grösste Longhorn-Rinder-Stadt (heute noch!) gedreht vor über 50 Jahren, mit Festus und Matt Dillon.....
....und die haben mit viel Liebe und Sorgfalt ein Museum mit originalgetreuen Gebäuden und echten Artefakten aus vergangenen Zeiten aufgebaut.
Wer also mal die Geduld aufbringt, sich durch die "Plains" von Kansas bis nach Dodge City vorzuwagen, der wird mit einer wirklich informativen Zeitreise in die Gründerzeit belohnt, mit sogar kritischen Tönen
( Betrug an Indian Natives und Ausrottung der Büffel in nur 6 Jahren werden praktisch zugegeben!) belohnt. Für seine 8 $ Eintritt kann man sogar noch eine gut inszenierte Schiesserei und Abends eine Art Cabarett-Show wie sie früher in Saloons üblich war, mit Tanz, Gesang und Anekdoten erleben, und Rootbeer, selbstgebraut, geniessen (da lässt sich allerdings über den Geschmack streiten :oops: ).
Das Museum zeigt, wie eine Arztpraxis, eine Druckerei, ein Store, ein Barbershop, eine Apotheke, die Schule und ein original Wohnhaus zu damaliger Zeit so aussah. Natürlich durfte ein Raum mit einer Waffensammlung, und ein Raum über Wyatt Earp und andere Marshalls von Dodge City nicht fehlen, und ein Gefängnis.
Man fühlte sich wirklich in diese alte Zeit zurueckversetzt.

Ein Raum hat sehr ausführlich ueber die Natives informiert, z.B.konnte man erfahren, nach welchen strengen Benimm-Regeln sie so in den Tipis gelebt haben, und dass ihnen mit dem Abschuss der Büffel,(von 60 Mio. Tieren in nur 6 Jahren auf 1000 Tiere geschrumpft!) und mit dem Bau der Eisenbahn mehr und mehr der Lebensraum und die Lebensgrundlagen genommen wurden.
War schon sehr eindrucksvoll, das Museum....
Den nächsten Nachmittag ging es weiter nach Oklahoma City, nur noch Ebene, keine Berge mehr..... :(

L.G. Monika

Westernlady

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #9 am: 11.12.2005, 21:22 Uhr »
Ich fahre begeistert mit  :D
Dein Reisebericht ist so richtig zum Erinnerungen auffrischen und gleichzeitig neue Reiseziele entdecken  :D
Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Crimson Tide

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #10 am: 11.12.2005, 21:46 Uhr »
Hallo, Silke,
kein Wunder, daß Dir die Tour vertraut vorkommt,  :lol: !
Ich habe mir eben mal Deine wunderschöne Webseite angesehen!
Und, wie fandest Du Florida, so als Kontrast zum Südwesten? Das ist ja dagegen ziemlich plattes Land!  :wink:

Übrigens haben wir eine sehr ähnliche Reise 2006 geplant wie Du, nur daß wir den Hw. 1 drin haben, während Du weiter östlich tourst.
Wir Fliegen am 27. Mai nach San Jose´, 2 Tage San Franzisco, dann über Lake Tahoe, Yosemite, Kings, Sequoia,Las Vegas, Mojave, San Diego, dann nordwärts die Westküste wieder rauf bis San Jose´. 11.Juni gehts wieder nach Alabama.

Na, dann will ich mal die letzten Reisetage vervollständigen!

LG,
Monika.

L.G. Monika

Kauschthaus

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #11 am: 11.12.2005, 22:12 Uhr »
Hallo,

ein schöner Bericht, ich fahre gerne mit. Und die Bilder vom Antelope Canyon sind ja toll geworden!

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Crimson Tide

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #12 am: 11.12.2005, 23:18 Uhr »
Zitat von: Kauschthaus
Hallo,

ein schöner Bericht, ich fahre gerne mit. Und die Bilder vom Antelope Canyon sind ja toll geworden!

Viele Grüße, Petra


Hallo, Petra!
Den Tag paßte aber auch alles zusammen!
Die richtige Jahreszeit, super Sonnenwetter, die richtige Uhrzeit für die Führung erwischt, ein klasse Führer, das Equipment, (Stativ usw.).
Wir waren einfach zur rechten Zeit am rechten Ort!

Den Tag werde ich auch nie vergessen!

LG., Monika.

L.G. Monika

Crimson Tide

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #13 am: 13.12.2005, 00:50 Uhr »
16.7.
Oklahoma City.....toll....eine wirklich angenehme Überraschung!
Eine sehr lebendige, moderne Stadt, und ein Nachtleben da....die ganze Stadt schien Spätbends bis zum frühen Morgen noch auf den Beinen gewesen zu sein.
Vor ein paar Jahren haben sie einen alten Stadtteil, Bricktown, zu neuem Leben erweckt, sieht ein wenig wie die Speicherstadt in Hamburg aus, nur dass sie in Oklahoma C. nur einen kleinen Kanal haben, und die alten Häuser sind nun zu Restaurants, Bars, Kneipen und Cafes ausgebaut, mit Livemusik, Stassenkünstlern überall...und Wassertaxis auf dem Kanal, die auch in der Nacht fahren....das alles zusammen macht die Nacht zu einem Erlebnis,ein bischen wie im French Quarter wie in New Orleans, nur kleiner, aber fein.... Die Einwohner haben freiwillig Steuern für dieses Bricktown-Projekt gesammelt, und 40 Millionen $ haben sie dabei zusammenbekommen.
Besichtigen  mußte ich natürlich auch den tollen "Schlauch", in dem der Myriad Botanical Garden untergebracht ist! Eine klasse Anlage! Architektonisch und botanisch betrachtet. http://images.google.de/images?q=tbn:CAWch5A2zagJ:malseed.tripod.com/newsletters/xmas/2002/Myriad_gardens_OK_city.JPG
Ansonsten hat Oklahoma noch einen sehr schönen Zoo, mit "Great escAPE", einem der neuesten und schönsten Affengehege, einen Schmetterlingsgarten, einen Cat-Forest mit 12 Großkatzen.
Hier in Oklahoma City haben wir Zwei Honeymooner uns auch, so kurz vor Ende der Reise, mal ein richtig schönes Hotel gegönnt!
Alles paßte den Tag zusammen:
Das schöne Renaissance-Hotel, die Bed&Breakfast Suite, das Essen, ausgezeichnet, der Wein,ein Merlot aus Californien vom Feinsten.
So ein schönes Essen kann man eigentlich am Besten mit einem Kaffee und einem Brandy oder Cognac abrunden, also fragten wir die beiden Kellner, was sie so dahätten. Wir haben uns für einen alten Hennessy entschieden. Nach 10 Min. kam  der Kellner auch mit einem Tablett und zwei Kaffepötten. Als nichts mehr kam, hatten wir so einen Verdacht.....
und tatsächlich,nach einer Geruchsprobe bewahrheitete sich unser Verdacht: Der schöne Hennessy war im Kaffee verschwunden..... :x  :lol:
Naja, ansonsten war ja alles o.k., also haben wir unseren Kaffee mit Schuß auch so getrunken. Durch den Wein und den Schwips-Kaffee waren wir wohl zu redselig gewesen und hatten im Gespräch mit den Kellnern, die wirklich interessiert waren, wo wir herkämen usw,( "I like your nice accent, grrr....), wohl irgendwie unseren 20sten Hochzeitstag erwähnt, denn plötzlich flüsterten die zwei Kellner miteinander!
Ooooh nein, dachte ich schon, jetzt geht das wie in Tuscaloosa, daß die kommen und laut klatschen und uns was singen....aber es passierte nichts dergleichen! Glück gehabt!
Also haben wir uns ins Nachtleben gestürzt.
Später, Stunden später, als wir aufs Zimmer kamen, dann eine total nette Überraschung! Ein Flasche Champagner im Kübel, (Eis war inzwischen weggeschmolzen), ein Teller mit Pralinen und Früchten, mit einer Karte
von den beiden Kellnern:

"Happy 20th Anniversary"                  

       

L.G. Monika

Crimson Tide

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Re: 2'nd Honeymoon ---von Ost nach West und zurück 02.-18.
« Antwort #14 am: 14.12.2005, 04:14 Uhr »
17.7. Graceland- Elvis' Villa

Da muß man schon totaler Elvis-Fan sein, um zu begreifen, was solche Menschenmassen veranlasst, zu diesem Ort zu pilgern.

Tja,es war Sonntag, und das sollte man eigentlich an einem anderen Tag machen.....Wahnsinn, wie an einem Bahnhof oder Flughafen.
Rein in die Warteschlange fürs Ticket, dann in die Warteschlange für den Shuttlebus, dann Warteschlange für Headset und Tonband. "Alle setzen, hin zur Villa."..." STOP, noch nicht rein!" rief unser weiblicher Führungs-General. Wir mußten warten, bis die 40 Touris vor uns aus der Eingangshalle im nächsten Raum verschwunden waren.
Dann, endlich, wir waren dran.....  :shock:
Die Sammlung (mitsamt seinen exzentrisch eingerichteten Räumen) sind schon beeindruckend: Seine Kostüme, seine unendlichen Goldenen Schallplatten, seine Motorräder, seine Auto-Kollektion (umfaßt alles, was Rang und Namen hat), seine 2 Flugzeuge, eine Boeing 707 und ein Lear Jet, natürlich nach seinen Vorstellungen innen ausgebaut,(auch Waschbecken und Sitzpolster wurden nach seinem Geschmack angefertigt!).
 Es war alles noch so lebendig, und das ganze Haus voller Erinnerungen und persönlichen Gegenständen von ihm, daß man das Gefühl hatte, er würde gleich um die Ecke kommen und alle begrüßen.

Seine Familie und er selber liegen auf dem Grundstück begraben, und die Grabstelle hat man sehr schön angelegt. Dort haben die Leute aber ewig lange herumgestanden, um jeden Buchstaben zu fotografieren, das fand ich persönlich jetzt zu viel des Guten, so in der Warteschlange!
Dazu die feuchte Hitze, 36°c, denn je weiter wir vom Südwesten wieder in den Südosten gefahren sind, umso feucht-heißer ist das wieder geworden.
Herzlich willkommen wieder in der Sauna mit 80-90% humitidy!

DAS war jetzt genug, da habe ich mich ungeduldig durchgedrängelt,(mein Mann hat mit mir geschimpft,  ist dann aber mitgekommen). Eigentlich habe ich mich ja auch nicht vor- sondern weggedrängelt, möglichst höflich, mit vielen "Excuse me " natürlich, und dann nichts wie ab zum Parkplatz....
....zu unserem Auto, zu diesem schönen, menschenleeren Parkplatz, wo ich mich endlich mal ins Auto reinsetzen und Klimaanlage anschalten konnte, und ohne andere Leute um mich herum, sehr angenehm. Mein Rücken hatte jetzt genug auf der Stelle gestanden.
Ich kann ja stundenlang laufen, aber nicht solange stehen. Das kann mir den schönsten Museumsbesuch verleiden, das viele Aufderstellestehen!  

Am 18.7. wollten wir noch einen Abstecher in die Innenstadt von Memphis machen, hatte ich doch zwei Tickets für die Ducks, Amphibienfahrzeuge, die auf Land und Wasser fahren sollten.
Leider erlebten wir eine Überraschung: Die fuhren die nächste Tour erst zwei Stunden später. (zu spät für uns, da wollten wir dann doch lieber nach Hause).
Ich fand es sehr ärgerlich, dass im Internet nichts über die Tourzeiten stand, denn das ist wichtig, wenn man was im Voraus bucht.
Ich dachte, die fahren da alle zehn Minuten weg, wie es auch beim Wassertaxi in Oklahoma war.
Pech gehabt, falsch gedacht, 30$ weg! Da passe ich das nächste Mal besser auf, sonst ist das wieder rausgeschmissenes Geld.

Memphis hat uns nicht sooo vom Hocker gerissen, aber wir waren auch zu kurz da, können das nach diesem kuzen Intermezzo gar nicht beurteilen. Wir sind noch durch die Beale-Street gelaufen, (auch das stelle ich mir im Dunkeln etwas romantischer vor, dann sieht man die dunklen Typen und die Ecken nicht so, (wo die Handwerker , vor Allem  Maler mal hin könnten, und mit der Musik verbreitet sich Abends dann sicher die nötige Stimmung, die bei der brütend-feuchten Hitze des Nachmittags nicht so recht aufkommen wollte, aber das war jetzt nur unser persönlicher Eindruck von diesem Nachmittag. Memphis müssen wir noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.
 
Vielleicht waren wir aber auch mit unseren Gedanken schon zu Hause, wir hatten soooo viel gesehen in den letzten Tagen, sind 4900 Meilen in 16 Tagen gefahren, keine Meile haben wir bereut!
(Naja, die Plains auf dem Rückweg schienen irgendwie kein Ende zu haben, das war schon ganz schön "platt" nach dem Auf und Ab der Canyons! :shock: ) Aber das nützte nichts, da mußten wir durch!
Da gehört schon was zu, als Farmer in Kansas einen Nachbarn zu besuchen!
Da ist man zum Teil ganz schön lange unterwegs!
 :lol:  

Nach 3 1/2 Stunden Fahrt erreichten wir schließlich wiederTuscaloosa. Unsere Katzen haben uns schon einmal freudig empfangen, die Kinder kamen erst das drauffolgende Wochenende von Deutschland zurück.

Ach, ja,... unsere 2. Flitterwochen waren für uns Beide schon etwas ganz Besonderes, so nur wir Zwei, eigentlich das erste Mal seit 17 Jahren!
 Kein Streit, kein, "Was wollen wir denn HIER! Hier ist doch nur Natur! Nix los hier!"
 
Und die Nationalparks im Südwesten, die haben wir nicht das letzte mal besucht, denn wir haben eigentlich nur einiges "angekratzt", noch lange nicht alles gesehen von diesen großartigen, millionen Jahre alten "Naturwundern", bei deren Erleben und Begreifen man immer wieder darauf aufmerksam gemacht wird, wie klein und unwichtig eigentlich der einzelne Mensch ist.
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L.G. Monika