17.7. Graceland- Elvis' Villa
Da muß man schon totaler Elvis-Fan sein, um zu begreifen, was solche Menschenmassen veranlasst, zu diesem Ort zu pilgern.
Tja,es war Sonntag, und das sollte man eigentlich an einem anderen Tag machen.....Wahnsinn, wie an einem Bahnhof oder Flughafen.
Rein in die Warteschlange fürs Ticket, dann in die Warteschlange für den Shuttlebus, dann Warteschlange für Headset und Tonband. "Alle setzen, hin zur Villa."..." STOP, noch nicht rein!" rief unser weiblicher Führungs-General. Wir mußten warten, bis die 40 Touris vor uns aus der Eingangshalle im nächsten Raum verschwunden waren.
Dann, endlich, wir waren dran.....
Die Sammlung (mitsamt seinen exzentrisch eingerichteten Räumen) sind schon beeindruckend: Seine Kostüme, seine unendlichen Goldenen Schallplatten, seine Motorräder, seine Auto-Kollektion (umfaßt alles, was Rang und Namen hat), seine 2 Flugzeuge, eine Boeing 707 und ein Lear Jet, natürlich nach seinen Vorstellungen innen ausgebaut,(auch Waschbecken und Sitzpolster wurden nach seinem Geschmack angefertigt!).
Es war alles noch so lebendig, und das ganze Haus voller Erinnerungen und persönlichen Gegenständen von ihm, daß man das Gefühl hatte, er würde gleich um die Ecke kommen und alle begrüßen.
Seine Familie und er selber liegen auf dem Grundstück begraben, und die Grabstelle hat man sehr schön angelegt. Dort haben die Leute aber ewig lange herumgestanden, um jeden Buchstaben zu fotografieren, das fand ich persönlich jetzt zu viel des Guten, so in der Warteschlange!
Dazu die feuchte Hitze, 36°c, denn je weiter wir vom Südwesten wieder in den Südosten gefahren sind, umso feucht-heißer ist das wieder geworden.
Herzlich willkommen wieder in der Sauna mit 80-90% humitidy!
DAS war jetzt genug, da habe ich mich ungeduldig durchgedrängelt,(mein Mann hat mit mir geschimpft, ist dann aber mitgekommen). Eigentlich habe ich mich ja auch nicht vor- sondern weggedrängelt, möglichst höflich, mit vielen "Excuse me " natürlich, und dann nichts wie ab zum Parkplatz....
....zu unserem Auto, zu diesem schönen, menschenleeren Parkplatz, wo ich mich endlich mal ins Auto reinsetzen und Klimaanlage anschalten konnte, und ohne andere Leute um mich herum, sehr angenehm. Mein Rücken hatte jetzt genug auf der Stelle gestanden.
Ich kann ja stundenlang laufen, aber nicht solange stehen. Das kann mir den schönsten Museumsbesuch verleiden, das viele Aufderstellestehen!
Am 18.7. wollten wir noch einen Abstecher in die Innenstadt von Memphis machen, hatte ich doch zwei Tickets für die Ducks, Amphibienfahrzeuge, die auf Land und Wasser fahren sollten.
Leider erlebten wir eine Überraschung: Die fuhren die nächste Tour erst zwei Stunden später. (zu spät für uns, da wollten wir dann doch lieber nach Hause).
Ich fand es sehr ärgerlich, dass im Internet nichts über die Tourzeiten stand, denn das ist wichtig, wenn man was im Voraus bucht.
Ich dachte, die fahren da alle zehn Minuten weg, wie es auch beim Wassertaxi in Oklahoma war.
Pech gehabt, falsch gedacht, 30$ weg! Da passe ich das nächste Mal besser auf, sonst ist das wieder rausgeschmissenes Geld.
Memphis hat uns nicht sooo vom Hocker gerissen, aber wir waren auch zu kurz da, können das nach diesem kuzen Intermezzo gar nicht beurteilen. Wir sind noch durch die Beale-Street gelaufen, (auch das stelle ich mir im Dunkeln etwas romantischer vor, dann sieht man die dunklen Typen und die Ecken nicht so, (wo die Handwerker , vor Allem Maler mal hin könnten, und mit der Musik verbreitet sich Abends dann sicher die nötige Stimmung, die bei der brütend-feuchten Hitze des Nachmittags nicht so recht aufkommen wollte, aber das war jetzt nur unser persönlicher Eindruck von diesem Nachmittag. Memphis müssen wir noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Vielleicht waren wir aber auch mit unseren Gedanken schon zu Hause, wir hatten soooo viel gesehen in den letzten Tagen, sind 4900 Meilen in 16 Tagen gefahren, keine Meile haben wir bereut!
(Naja, die Plains auf dem Rückweg schienen irgendwie kein Ende zu haben, das war schon ganz schön "platt" nach dem Auf und Ab der Canyons!
) Aber das nützte nichts, da mußten wir durch!
Da gehört schon was zu, als Farmer in Kansas einen Nachbarn zu besuchen!
Da ist man zum Teil ganz schön lange unterwegs!
Nach 3 1/2 Stunden Fahrt erreichten wir schließlich wiederTuscaloosa. Unsere Katzen haben uns schon einmal freudig empfangen, die Kinder kamen erst das drauffolgende Wochenende von Deutschland zurück.
Ach, ja,... unsere 2. Flitterwochen waren für uns Beide schon etwas ganz Besonderes, so nur wir Zwei, eigentlich das erste Mal seit 17 Jahren!
Kein Streit, kein, "Was wollen wir denn HIER! Hier ist doch nur Natur! Nix los hier!"
Und die Nationalparks im Südwesten, die haben wir nicht das letzte mal besucht, denn wir haben eigentlich nur einiges "angekratzt", noch lange nicht alles gesehen von diesen großartigen, millionen Jahre alten "Naturwundern", bei deren Erleben und Begreifen man immer wieder darauf aufmerksam gemacht wird, wie klein und unwichtig eigentlich der einzelne Mensch ist.
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