Dienstag, 3. July 2012
Heute krähte der "virtuelle rooster" schon um 04.00 h. "Dank" des jetlag fiel uns das Aufstehen aber nicht so schwer. Mehr Mühe hatten wir mit dem ersten koffeinhaltingen Muntermacher, der uns so sehr fehlte. Wir hatten keine double shots von Starbucks mehr...
Sheila, die Köchin, kannte unsere Kaffeesucht und hatte extra für uns immer eine Kanne bereit, und zwar die Marke "cowboy coffee, extra-strong". Der war so stark, dass sogar ein Hufeisen obenauf schwimmen konnte. Danke Sheila :wow: Als Marlis den fehlenden coffeemaker in unser cabin ansprach und meinte, wir würden beim Shopping in Pinedale oder Jacksen einen solchen kaufen, bemerkte Laura, housekeeper, es würde irgendwo noch eine Filtermaschine herumstehen, welche wir gerne haben könnten.
Dann wurde das Frühstück aufgetragen und wir schlugen mehr oder weniger zu, obwohl es gewöhnungsbedürftig ist, morgens um 04.30 h bacon, eggs, links, hashbrowns, toast, biscuits mit gravy etc zu essen. Übrigens wurde am Morgen nicht zum Essen geläutet, wie es sonst üblich war: das erste mal 10 Minuten vor dem Essen, dann das zweite mal, wenn angerichtet war. Das wurde hier nicht mit dem üblichen "Triangel" gemacht, wie man es vielleicht vom Fernsehen kennt, sondern mit zwei riesigen Metallröhren, welche Ohrenschützer notwendig machten!!
Um 05.00 h traf man sich in der barn zum Satteln und kurz vor 05.30 h ging's auf den cattle drive. Mit von der Partie waren Irv, Misty, Kyle, Jeff, Donna, Marlis und ich. Das A-Team mit Gary und den anderen 3 Gästen verlud ihre Pferde in den Trailer und fuhr los.
Donna auf Eli (sprich I-lai), mit nicht ganz cowboy-gerechter Kopfbedeckung...
Marlisita und Mike
Mike und Jeff
Rasch hatten wir unsere Herde mit rund 200 "head of cows" gefunden und trieben sie vor uns her. Das ging anfangs relativ gut und ruhig, da wir auf unserer linken Flanke einen Zaun hatten, das Gelände relativ einfach und baumlos war und wir genügend Reiter waren.
Szenenfoto der Gruppe "A"
Dann aber mussten wir im rechten Winkel weg vom Zaun, es ging bergauf und es gab mehr und mehr "willows" (Weidenwäldchen, eher busch- oder strauchförmig). Die Kühe wollten nicht so recht und immer wieder wollen "mama cows" zu ihren zurückgebliebenen Kälbern zurück oder umgekehrt.
Hatten wir sie links vom Wäldchen im Griff, kehrten ein paar wieder rechts davon um und vice-versa. Es ging zwar immer noch vor- bzw. aufwärts, aber immer langsamer.
Irv bemerkte, dass ein "den-Berg-hinauf-Treiben" von Kühen vergleichbar mit Spaghettis sei: immer wieder flutschen sie dir durch die Finger....
Plötzlich ging's nicht mehr weiter und 1, 2, 3 Kühe kehrten um und trotteten "downhill". Dann glich das ganze einem Damm, der gebrochen war: die ganze Herde machte kehrt und es ging zurück, wo wir hergekommen waren, bis zu einer Tränke.
Wir liessen sie dort kurz ausruhen und machten einen zweiten Versuch. Dieses mal klappte es besser und wenigstens 2/3 der Kühe wurde auf die neue Weide getrieben. Der Rest kommt dann meistens mehr oder weniger selbständig nach.
Mittlerweile war es 10.00 h und wir machten eine kurze Pinkel- und Rauchpause. Ich hatte J.R. und Baby gehalten und als Marlis wieder aufsteigen wollte, scheute J.R. und riss sich von mir los....
Zum Glück beruhigte er sich rasch und blieb nach ein paar Schritten wieder stehen und dann ging's problemlos weiter und wir machten uns auf den Weg, ein paar verlorene Kühe auf einer anderen Weide zu suchen.
Als sich mein Magen mal kurz meldete, bemerkten wir, dass wir schon mehr als 6 Stunden im Sattel sassen und es noch nicht einmal Mittag war! Die Suche nach den Kühen blieb erfolglos und wir machten uns langsam auf den Heimweg zur Ranch, wo wir gegen 13.00 h eintrafen. Vom Team Gary war noch nichts zu sehen. Da es unterdessen wieder mehr als 90° F heiss war, beschlossen wir, am Nachmittag nicht mehr zu reiten. Stattdessen sollten ein paar Pferde neue Schuhe kriegen. Also sattelten wir unsere "mounts" ab, striegelten und fütterten sie, bevor wir zum lunch gingen. Es gab Salate und Sandwiches zum selber Belegen.
Dann trafen die andere Gruppe ein. Sie waren erfolgreich gewesen und der Nachbar war froh über die Hilfe.
Am Nachmittag faulenzten wir ein bisschen, dösten, lasen und tauschten und schossen noch ein paar Fotos auf der Ranch:
...nicht mehr das neueste Gerät...
...wilde Tiere..
...Zaun aus lauter Hufeisen...
...Marlisita hat wie immer den Durchblick...
...zurück auf die Weide...
Um 19.00 h gab's dinner: nebst dem obligaten Salatbuffet mit selbstgemachten Saucen gab's als Hauptgang Dijon-Chicken, Reis und grünen Spargel. Wie immer hatte Sheila wunderbar gekocht.
Lange sassen wir nicht mehr beisammen, sondern zogen uns bald in unsere cabins zurück. Ein bisschen aufgeregt waren wir jetzt schon, da es morgen einen horse-drive geben sollte! :yeah: :yeah:
PS: Auf der Box R wurden "richtige" Satteltaschen aus steifem Leder ausgegeben, welche hinter dem Sattel aufgeschnallt werden. Letztes Jahr hatten wir Nylon "pommel saddle bags", welche kleiner waren und am Sattelhorn befestigt wurden.
Somit war es heuer viel komplizierter, die Kamera(s) zur Hand zu nehmen, wenn "action" angesagt war und sie nachher wieder zu versorgen. Da wir auch öfters schnell (trott, canter) unterwegs waren, und wir auf die anderen, die Pferde und uns selber Rücksicht nehmen mussten, gibt's dieses Jahr viel weniger Fotos / Videoclips während des Reitens...