Donnerstag, 5. July 2012
Heute morgen war um 04.30 h Treffpunkt @ the barn, wo wir zuerst unsere Pferde sattelten und anschliessend Frühstück hatten. Als Lunch waren Sandwiches vorgesehen und auf dem Nebentisch war alles vorhanden, was es dazu braucht.
verschiedene Toastbrot Arten, Zwiebeln, Salat, Tomaten, chicken, ham, swiss oder cheddar Käse, Senf, Mayo, ein Dutzend Saucen, Äpfel, verschiedene Riegel, cookies, brownies.....
Marlis und ich bereiteten uns nur Sandwiches zu (sie eines, ich zwei...), auf all das "Beigemüse" (ausser einem cookie) verzichteten wir.
Da wir heute mit Hilfe von 4 Nachbarn "ein paar" von Irv's Kühen holen wollten, welche in einem National Forest Gebiet waren, verluden wir anschliessend unsere Pferde in zwei Pferdetrailer, ausserdem kam ein riiiiieeesiger Kuhtransporter mit: warum hat eigentlich keiner von den Gästen ein Foto davon oder vom Rest des Tages gemacht??? :ohje:
Um 05.30 h fuhren wir los und nach rund einer Stunde Autofahrt waren wir am Ziel: nein doch nicht. Es wurde entschieden, wir würden direkt zur "Verladestation" fahren und dort wurden dann die Pferde entladen.
Dann machten wir uns auf den Weg, den Nachbarn entgegenzureiten und ihnen beim Treiben zu helfen. Nach einer Viertelstunde trafen wir sie bereits und die meiste Arbeit war schon erledigt. Nur die Kühe noch zum corral treiben, was aufgrund der grossen Anzahl ("Profi") Cowboys kein Problem war. Ausserdem waren ein Zaun und "Sumpf" auf den Flanken "Hilfskräfte" und das Vieh trottete ohne grosse Hilfe auf dem Kiesweg in der Mitte. Somit hielten wir dudes uns vornehm zurück....
Es fing dann sogar ein wenig zu regnen an, was von allen sehr begrüsst wurde. Aber bevor unsere duster endlich zu ihrem Einsatz kommen konnten, war alles schon wieder vorbei....
Die Nachbarn machten sich wieder auf den Heimweg, die 3 cowboys Kyle, Jeff und Gary fingen mit dem Verladen der Kühe an und Irv wollte mit den Gästen 4 Kühe und 1 Kalb suchen gehen.
Wir teilten uns in 2 Gruppen: Bob, Marlis und ich einer- und Irv, Donna, Anita und Blake andererseits. Wir sollten unser Bob's Leitung, der ja in den letzten 12 Jahren schon rund 20 x auf der Ranch war und somit die Gegend auch kannte, rechterhand reiten: immer dem Zaun entlang, den Hügel hinauf, auf dem Kamm wieder nach links bis zu dem Haus und der Scheune mit dem blauen Dach und dann zurück auf die Strasse. Das andere Team sollte mehr oder weniger immer in Sichtweite sein.
Da das Gebiet doch relativ gross war und wir 3 doch eine gewisse Reiterfahrung hatten, fragten wir Bob, ob wir nicht "trotten" statt "walken" sollten, macht ja auch mehr Spass. Er aber fiel immer wieder nach ein paar wenigen Metern in den Schritt zurück, wo er anscheinend besser auf dem Pferd rauchen konnte. Das war uns noch nie passiert, ja es war eigentlich auf allen Ranchen ein "no go"! Ausserdem wollter er wortwörtlich "am" Zaun entlang reiten, was manchmal ein Umweg war und man genausogut die Gegend nach den verlorenen Rindviechern "auf Sichtweite" absuchen könnte. Das Gelände war dort ja übersichtlich.....
Ich hatte das Gefühl, er war sich seiner Sache nicht ganz sicher und er wollte keine eigenen Entscheidungen treffen, sondern den "Auftrag" genauestens ausführen. Als Gruppenführer eigentlich eher ungeeignet. Auch später, als wir den Hügelkamm entlang ritten und plötzlich Irv's Gruppe auf der Strasse auf dem "Heimweg" sahen und sie uns winkten, wir sollten zu ihnen stossen, konnte er sich nicht entschliessen, durch die matschige und feuchte Wiese abzukürzen, sondern ritt aussenherum, auf dem abgemachten Weg... :nw:
Das andere Team war erfolgreicher als wir und auch als geplant: sie fanden 6 Kühe und 1 Kalb... ...welche wir wohlbehalten bei den anderen Tieren ablieferten.
Während Kyle und Jeff mit dem Verladen und Transport der Kühe weitermachten, machte sich der Rest, verstärkt durch Gary, auf den Weg:. Diesesmal waren 3 vermisste Pferde und 1 Mule das Ziel. Dazu wurden die Pferde in einen Trailer verladen und wir mussten circa eine Viertelstunde lang fahren. Anschliessend machten wir uns wieder zu Pferd auf die Suche und siehe da: den ersten Hügel hinauf und schon wurden wir von 3 Pferden und 1 Mule begrüsst! :!!
Leider waren es nicht die gesuchten Tiere von Irv und weiter ging's.
Wir ritten auf einer Hochebene und unten im Tal sahen wir auf der anderen Seite eines Kanals ein paar Rinder. Irv meinte, die gehörten dem "xy" und sie würden in die falsche Richtung wandern. Er versuchte, "xy" (nennen wir ihn mal Jack) per mobile zu erreichen, erfolglos.
Also ritten wir hinunter und suchen eine Stelle zum Überqueren des Baches. Dieser war zwar nicht sehr breit oder tief, aber doch ziemlich schnell fliessend. Die einzige Brücke, die wir fanden, machte keinen vertrauenswürdigen Eindruck, doch Irv probierte trotzdem eine Überquerung. Sein Pferd machte jedoch nicht mit und somit blieb nur ein Weg: durch das Wasser.
Irv wollte es zuerst alleine versuchen. Die beiden Ufer waren doch ziemlich steil. Hinunter und hinüber (das Wasser reichte bis knapp unter seine Knie) ging ja noch gut,, aber das hinauf wollte nicht so recht.
Anscheinend war es doch beinahe zu steil und auch etwas feucht. Das Pferd kam in's Rutschen und kippte zurück in Richtung Wasser. Zum Glück verlangsamte ein Gebüsch den Sturz ein wenig und wir "durften" zusehen, wie ein erfahrener Cowboy sowas meistert:
Seelenruhig und fast in slow motion nahm Irv den rechten Fuss aus dem Steigbügel, schwang sein Bein über das Pferd und "jumpte" beinahe elegant auf den Boden, wo er jedoch aufgrund des steilen und nassen Terrains ausrutschte.
Unsere Zurufe, ob alles "ok" und ihm nichts passiert sei, konnte er bejahen und unterdessen war auch sein Pferd wohlbehalten oben angelangt, sodass sich der Boss wieder in den Sattel schwingen konnte.
Daraufhin wollte er nicht, dass wir die Durchquerung des Gewässers auch versuchten :neinnein: (schade, ich hätt's gerne probiert).
Wir ritten -getrennt durch den Bach- weiter, bis wir an eine Biegung kamen, wo die meisten Kühe das Wasser überquerten. Irv gab uns daraufhin den Auftrag, diese Kühe "uphill" zu treiben und zu verhindern, dass sie Rrichtung Osten gingen. Er wollte versuchen, Jack zu finden und alle Kühe zu uns zu treiben.
Das klappte anfangs ganz gut: die Rinder trotteten von alleine hügelaufwärts und unser "menschlicher" Zaun verhinderte ein Abdriften in die falsche Richtung.
Als aber zuoberst Anita u/o Blake die Kühe ein bisschen "zu agressiv" zurückdrängten, änderten diese die Richtung und gingen ganz nach Westen, anstelle geradeaus. Was sollten wir machen? Dort war keiner von uns und Irv war nirgends zu sehen.
Gary konnte / wollte auch nichts entscheiden, er kannte die Gegend zu wenig. Somit blieben wir einfach stehen nach dem Motto. "wait and see".
Ein paar assen im Sattel ihren Lunch. Meinen Vorschlag, runter und auf die andere Seite zu reiten, lehnte er (verständlicherweise) ab.
Schlussendllich folgten wir den Kühen und oben angelangt, sahen wir, dass sie ganz alleine dem Zaun folgten und durch ein "gate" auf die (gewünschte?) Weide liefen.
Ein paar allerdings hatten die Einfahrt verpasst
und waren zuweit gegangen.
Also beschlossen wir, 3 Reiter als "Torwächter" hierzulassen und Gary ritt mit dem Rest weiter. Er und Bob ritten dem Bach entlang und pushten allfällige Nachzügler in die richtige Richtung. Marlis und ich ritten von der anderen Seite dem Zaun entlang, bis wir auch zum Fluss hinunterkamen. Dort waren auch schon viele Kühe selbständig beim Durchqueren und wir mussten gar nicht eingreifen.
Somit brachten wir beinahe alle Tiere zurück auf die andere Weide, wo uns auch Irv entgegenkam. Alles paletti. Zeit zum Heimgehen und "danke" von Jack....
Auf dem Rückweg zum Trailer sahen wir noch einige Pronghorns und scheuchten eine weisse Eule aus dem Gebüsch (das Davonflattern erschreckte einige Pferde doch sehr, aber wir beruhigten sie sehr schnell und gekonnt) und auch ein Dachs kam aus seinem Bau, kehrte jedoch schleunigst wieder um, als er uns sah.
Während die Pferde verladen wurden, machten Marlisita und ich Mittagspause, bevor wir uns wieder motorisiert auf den Heimweg machten. So gegen 13.00 h trafen wir wieder auf der Ranch ein, wo uns.....
....ein Mittagessen erwartete! Die Sandwiches waren eigentlich als "Znünipause" vorgesehen gewesen!
Dann teilte uns Kyle mit, dass am Nachmittag "no mas travajo" sei, also keine Arbeit mehr. Wer wollte, könnte aber noch ein bisschen trailriding machen. Da wir aber doch alle ziemlich erschöpft und müde waren, verzichteten wir alle. Nicht zuletzt, weil es doch immer noch sehr heiss war und wir den Pferden eine Pause zukommen lassen wollten.
Also wurden unsere Pferde abgesattelt, geputzt und gefüttert und auf die Weide entlassen. Anschliessend gab's einen "lazy afternoon" bis wir von der "dinner bell" zum Abendessen gerufen wurden, welches aus ribs, Reis und Salaten bestand: vor allem der Melonensalat mit Minze war sehr erfrischend.
Nach einigem Gequatsche zogen sich alle mehr oder weniger früh in ihre cabins zurück....
Ein schöner, langer, strenger und ereignisreicher Tag war zu Ende.