Sonntag, 25.02.2018
Beim Aufwachen dachte ich es regnet draussen, war aber wohl nur irgendein Rauschen aus einer Klimaanlage vom Hotel in der Nachbarschaft. Was nicht ist, kann aber noch werden
Kaum hatten wir uns gerichtet und alles zusammengepackt, fing es tatsächlich an zu regnen. Zum Glück war das Parkhaus nur wenige Meter vom Hintereingang entfernt. Es hatte im Vergleich zu gestern merklich abgekühlt (16°) und es gab leichten Nieselregen den ganzen Tag.
Auf dem Weg nach Alabama fanden wir am Stadtrand von Atlanta einen IHOP, wo wir frühstückten. Zu IHOP muss ich sagen, dass ich dazu schon verschiedenes im Forum gelesen habe, aber die meisten Meinungen waren recht positiv. Und ich muss sagen, sie hatten Recht! Uns hat das Frühstück auch super geschmeckt, sogar eine Idee besser als ich es von Denny‘s in Erinnerung hatte.
Die Fahrt bis Birmingham war eigentlich ereignislos aber das USA-Fieber stieg so langsam aber sicher in uns hoch. Es war wieder mal ein wenig wie „Heimkommen“, irgendwie so angenehm vertraut alles. Da wir schon um die Mittagszeit in Birmingham eintrafen, fuhren wir als erstes zu dem von mir vorab recherchierten Parkhaus direkt ums Eck vom Hotel wo wir für $3 für 24h parkten. Das Parkhaus war völlig leer (es war ja auch Sonntag) und die drei Dollarnoten schob man in einen schmalen Schlitz mit der Parkplatznummer auf einem Kasten. Na, wir waren gespannt ob der Wagen morgen noch dasteht.
Für die Suche nach Parkmöglichkeiten, alternativ zu den (meist teuren und mit oft obligatorischem Valet Parking) Hotelparkplätzen in den Städten, hat sich für uns übrigens die App „Parkopedia“ als sehr nützlich erwiesen.
Zu Fuss liefen wir dann bei Nieselregen durch die Strassen zum Kelly Ingram Park, wo eine Statue von M.L. King und andere Skulturen zur Bürgerrechtsbewegung stehen.
Birmingham war nämlich in den 60er Jahren ein Zentrum die Rassenkonflikte wo auch der Ku-Klux-Klan einige Bombenattentate ausführte. An diese Zeit erinnert hier an dieser Strassenecke vor dem Park der Civil Rights District mit der damals für zahlreiche Versammlungen bekannten 16th Street Baptist Church sowie dem Museum Civil Rights Institute direkt gegenüber. Wir sind dann auch gleich ins Museum, da der Nieselregen nicht wirklich nachliess. Zu Beginn wurde ein informativer Einführungsfilm zu dieser schwierigen Zeit gezeigt. Das Museum war sehr interessant und gut aufgemacht mit Artifakten wie der Greyhound Bus in den ein Molotow-Cocktail geworfen wurde, weil eine schwarze Frau sich weigerte auszusteigen.
Für uns war es bedrückend die Repressalien, denen die schwarze Bevölkerung bis dahin ausgesetzt war, so „hautnah“ zu sehen. Nach dem Museum liefen wir durch das ehemalige Viertel der Schwarzen, immer noch mit kleinen Geschäften, wie z.B. einen Barber Shop. Das Viertel sieht für uns irgendwie noch aus wie in den 60ern, viele Häuser sind leider heruntergekommen, aber alte Neon-Werbeschilder und der alte Stil erinnern an die 50er / 60er Jahre.
Mittlerweile war die Zeit doch fortgeschritten und wir liefen zuerst zum Auto und dann ins Hotel. Das The Tutwiler -gebaut 1904- liegt im Zentrum und hat noch sehr viel Stil. Besonders von aussen sieht es sehr beeindruckend aus, zumal es kürzlich renoviert wurde.
Nach dem Ausruhen auf dem Zimmer gingen wir zum Abendessen in die Sportsbar im Hotel. Das Essen war okay, ich hatte Wings mit Barbecue Sauce und guten Fries mit Sour Cream.
Unsere Route heute:
Unterkunft The Tutwiler (Hampton Inn) Downtown Birmingham (AL)
Preis $148 inkl. Frühstück
Bewertung *** / grosses King Bett, grosses Bad, Kaffeemaschine leckte