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Autor Thema: 89 Tage im Greyhound durch die USA 3. Monat  (Gelesen 5552 mal)

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Sammy06

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89 Tage im Greyhound durch die USA 3. Monat
« am: 14.08.2006, 20:56 Uhr »
Hallo das ist der letzte Teil von meinem
Reisebericht. Ich hoffe er liest sich so besser.
16.06.-20.07.06
Der 3. und letzte Monat
Von Portland geht es weiter nach Bozeman, MT. Hatte ich mir
ausgeguckt als Ausgangsort für den Yellowstone, NP.
Der Greyhound fährt von Portland über Seattle,
hatte einen herrlichen Blick auf den Mt. Rainier dafür war es in Seattle
leider schon dunkel.


Bozeman war keine gute Idee, es gibt zwar ein Shuttle, der fährt aber nur 2 mal
die Woche ( DI u. DO). JH war rappelvoll, ich am SA angekommen, hätte nicht
bis DI bleiben können. Hatte nur eine Nacht gebucht und mit viel Überredungskunst
noch eine Nacht bekommen. Mietwagen war mir mit $ 80 zu teuer und auch für
ein Tag zu stressig. Und Bozeman ist nicht die Stadt wo man länger als 2 Tage
sein muss.

Hatte dann noch per Anhalter probiert, indem ich neben der Busstation an der Tanke
WoMo - Fahrer gefragt habe. Die waren entweder voll oder wollten nicht.

Bin dann am 19. weiter gefahren nach Rapid City, SD. Da gab es zwar keine JH
aber ein nettes kleines Motel, wo man auch gleich einen Tagesausflug zum
Mt. Rushmore und Crazy Horse mit anschliessendem Dinner bei Country Music Live
buchen konnte und für $ 67 nicht mal so teuer.

Rapid City ist übrigens die Partnerstadt von Apolda,Thüringen.
Hier gab es 1972 eine riesige Flut. Neben dem River wo früher Häuser standen
ist jetzt ein Memorial Park und ein Museum mit der Geschichte der Black Hills.
Und in der Stadt verteilt stehen bisher 28 Präsidenten der USA, irgendwann
sind sie mal komplett.

Die Fahrt zum Mt. Rushmore war spitze. Ich denke manchmal bei so einer
Bustour sieht man doch mehr als wenn man alleine fährt.
Das Nat.l Memorial hätte man ja noch finden können aber die anschliessende
Fahrt über die alte Minerroute wäre schon schwieriger gewesen.
Habe ja dann doch noch lebende Büffel gesehen, sonst nur im Museum.

Am 22. starte ich dann und fahre gleich bis Chicago.
Die Fahrt Richtung Osten ist Landschaftlich nicht mehr so atemberaubend.
Mais- und andere Getreidefelder bis zum Horizont.
Und die I-90 nach Rapid City ist schlimm.
Horseriding muss ähnlich sein.
Nun weis ich auch wieso Greyhound die Strecke einer Partnerfirma überlässt.

Hatte Chicagoer JH nicht reserviert, hatten aber noch Platz.
Ich hatte ja kein Zelt mehr.
Habe es in Bozeman dem trash übergeben.
Chicago ist meine absolute Nummer 1 unter den Stätden.

Das ging schon gleich gut los.
Ich fahre mit der Metro ri JH und an der Station wo ich raus musste fragte
ich nach dem Weg. Der Mann fragte mich dann nach der Telefonnr. der JH
rief dort an fragte wo sie sind und fuhr mich mit seinem Auto hin, SO SIND SIE.

Diese Stadt ist einfach schön. Sie ist nicht so hektisch wie NYC und sie ist
entschieden sauberer.
Sie hat architektonisch eine menge zu bieten und dann dieser Lake Michigan
ich dachte ich steh am Ozean.

Ich habe eine Dampferfahrt über den River und raus auf den Lake gemacht, herrlich.
 War auch auf dem Hancock Building, hatte mich etwas entäuscht weil alles
verglast war oben und dann auch noch die Scheiben nicht so sauber.

Dann habe ich noch eine Blues Bar gefunden, ich wusste garnicht mehr das
es noch so guten Blues Live gibt.
Und am Sonntag gab es noch eine Gay und Lesbien Parade die einfach toll war.
Eine Mischung zwischen Wahlkampf und Kölner Karneval.
Leider hatte es etwas geregnet

4 Tage war ich in Chicago, ich hätte da glatt 4 Wochen bleiben können.

Ich habe in Chicago eine Japanerin kennen gelernt mit der ich dann
am 28. in Niagara Falls ankam.

Nun ja was soll man zu den Niagara Falls sagen, einfach grandios.
sowohl von der Amerikanischen Seite als auch von der Canadischen.

Eigentlich waren sie der Auslöser für mein USA Trip.
Ich hatte 2004 einen Bericht im Fernsehen gesehen wonach
sich die Fälle langsam selber vernichten ( inzwischen ein bisschen gestoppt),
und habe mehr aus Jux gesagt ich muss hin eh sie weg sind.
Nun ja es hat sich gelohnt.

Bin dann am 30. nach Buffalo zum Bus, habe mir die Wartezeit bis zur
Abfahrt vertrieben, indem ich runter zum Hafen bin. Da gibt es alte
Kriegsschiffe als Museum.


Bin am 1.7. am Mittag in Indianapolis, IN angekommen.
Gleich raus zum Speedway und mir das Dreitageticket $ 60 geholt.
Es gibt einen Bus raus zum Speedway, toll hab ich gedacht.
Fährt aber am Sonntag nicht.
In Amerika muss man gut zu Fuss sein wenn man kein Auto hat.
Am Independence Day ähnlich, Feuerwerk ist um 10.00 pm,
der letzte Bus fährt um 8.00pm.
Nun ja ich war ja im Training.

Ansonsten ist Indy eine recht nette Stadt.

Hatte auf einmal zeitmässig richtig Luft. Ich brauchte ja erst am 18. in NYC zu sein,
JH reserviert.
Hatte mich dann entschlossen von Indy aus ein Bett zu buchen für 9 Tage in
Virginia Beach, VA.
9 Tage kein Bus keine Station das hatte schon was.

Bin dann am 5.7. in Indy gestartet um 9.15am und war 26 Std. später in Virginia Beach,
das sind schon Entfernungen.

Virginia Beach hat nicht viel zu bieten, aber der Strand ist schon traumhaft und
bestimmt mehr als 10 km lang.
Was nervt sind die ständigen  Jet's von der Airbase die den ganzen Tag fliegen.

Für den SA war ein Strandfest angekündigt und irgendwas mit challenge und Krabben.
Ich also hin weil ich dachte es gibt vielleicht preiswert Krabben zu essen.
Aber nix da, es gab Krabben jede menge sogar aber die waren nicht zum essen.
Die haben an einem Rennen oder an einem Schönheitswettbewerb teilgenommen.
Das kommt davon wenn man selbst nach 3 Mon. die Sprache nicht richtig beherrscht.
Musste also doch zu Donald.

3 Tage Strandleben reichten mir.
Bin am 11.7. mit Stadtbus umsonst nach Colonial Williamsburg gefahren.
Für jeden der sich für Geschichte ( insbesondere amerikanische ) interessiert
ein unbedingtes muss.
Dank der Rockefeller Jr. Stiftung sehr gut erhalten und sehr interessant.

War am nächsten Tag am Cape Henry wo 1607 die Engländer mit dem
Schiff angekommen sind und Virginia besetzt haben bis 1776.
Hier ist der älteste Leuchtturm Amerikas man kann rauf .
Wenn man die 102 Stufen geschafft hat ein wunderbarer Rundblick über die Küste.

Heute 13. bin ich nach Norfolk gefahren.
Habe das Battleship Wisconsin ( BB 64 ) besichtigt.
Dann mit der Victory Rover eine 2 Std Naval Base Cruises unternommen.
So nah kommt man sonst an die diversen Schiffe nicht ran,
Flugzeugträger, Schlachtschiffe und U- Boote.
Norfolk ist der wichtigste Hafen für die Navy.

War am letzten Tag nochmal am Meer um mich zu verabschieden.
Und ca. 100-150 m raus schwamm ein Delphin, leider kein Foto bei.
Das war wie ein Wink, komm wieder.

Bin am 15. nach Washington, hatte ja schliesslich das Air Space Museum
beim erstenmal nicht geschafft und war auch nicht am Pentagon und
am Jefferson Memorial.

Wollte ja nur eine Nacht bleiben. Habe meinen grossen Rucksack
gleich beim Greyhound  gelassen und nur den kleinen und den
Schlafsack mitgenommen. Ihr merkt worauf es hinaus läuft, ?
ich hatte nämlich keine Lust ein Zimmer zu suchen, wenn JH voll.
Und wenn man da auf-unter- oder neben der Parkbank schläft ist
man nie alleine. Und zwischen 5 und halb sechs fährt die
Funkstreife vorbei und fragt alle,ob sie OK sind.

Habe also am Sonntag mein Programm abgespult und bin nachdem
ich dann meinen Schlafsack einer Homeless Frau geschenkt habe
um 10.00pm nach NYC gefahren.

Ich hatte so zum Schluss hin manchmal den Gedanken, dass ich doch
einfach das Flugzeug verpasse.
Aber nach der Nacht in Washington habe ich doch gemerkt,
dass das nicht so mein Ding ist.

Bin dann ein Tag zu früh in NYC, aber die JH hatte Platz.

Gründlich duschen gut früstücken und dann die Reste in Angriff nehmen.
Raus zum Battery Park mir Karten für die Fähre zur Liberty geholt und dann ins dortige
Jüdische Museum. Dann die übliche Fusstour.

18. ein nettes erlebnis, zur rushhour früh nach Down Town bleibt an der
72 th die Subway stehen ( Stromausfall ). Das muss man erlebt haben.
In der Stadt wo sowieso das Chaos herrscht, war es dann  perfekt.
Habe dann nach etlichen erlaufenen Busstationen doch noch einen
Platz bekommen und bin zur City Hall gefahren.
Ist so ein schönes Gebäude man kommt nur leider nicht mehr ran
zum fotografieren.
Bin dann zur Brooklyn Bridge rüber, ist schon ein toller Blick von da.

Heute mein letzter voller Tag ,bin nochmal die 5 th Ave. runter.
In den Trump Tower, lecker gegessen.
Dann zu Build a Bear für sammy ein neues Shirt und Hose mitgenommen.
Natürlich mit NYC  Logo.
Danach in die St. Patrick's Cathedral und mich beim Senior bedankt
für den guten Verlauf meiner Reise, das musste schon sein.
Bin dann von der 59th bis  zur 96th durch den Central Park zur
JH zurückgelaufen.

Dann am 20.7. eigentlich hätte ich ja noch Zeit gehabt,
mein Flug ging um 6.00pm.
Aber ich hatte überhaupt keine Lust auf irgend etwas ich habe
gefrühstückt  und bin dann raus zum JFK.
Ich war schon sehr bedrückt, ich hätte direkt heulen können.

So das war's ich hoffe es war  auch für Euch zum Lesen recht interessant.
Für jemanden der die Zeit hat kann ich diese Art zu Reisen nur empfehlen.
Besser lernt man Land und Leute nicht kennen.

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Viele Grüsse Renate
Viele Grüße Renate

cleoxx

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Re: 89 Tage im Greyhound durch die USA 3. Monat
« Antwort #1 am: 14.08.2006, 21:23 Uhr »
Hallo Renate,

Du bist ja echt ganz schön rumgekommen und hast einiges erlebt! Respekt!
Und mit den Abschnitten im Text liest sich das Ganze jetzt auch richtig gut!!!

Grüßle
cleoxx


Palo

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Re: 89 Tage im Greyhound durch die USA 3. Monat
« Antwort #2 am: 16.08.2006, 04:00 Uhr »
Hallo Renate,

Ich muss sagen Du hast schon ganz schön Mut.

Aber scheinbar bist Du ja mit heiler Haut wieder bei JFK angekommen.

Guten Heimflug! :)

Gruß

Palo
Gruß

Palo

Sammy06

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Re: 89 Tage im Greyhound durch die USA 3. Monat
« Antwort #3 am: 16.08.2006, 14:48 Uhr »
Zitat von: Palo
Hallo Renate,

Ich muss sagen Du hast schon ganz schön Mut.






Palo

@ Palo bist Du etwa ein Angsthase ?? :wink:
Bei der vielen Polizei in Washington braucht man doch
keine Angst zu haben.Ausserdem schläft man da nie allein. :roll:
gruss Renate
Viele Grüße Renate