Tag 1 Samstag 19.8.2017Bis 4 Uhr morgens haben wir beide gut geschlafen wurden dann wach sind aber wieder eingeschlafen. Wecker hatten wir keinen gestellt, wir wollten den Tag relaxed angehen. Um viertel vor 7 war ich dann endgültig wach und ging duschen. Frühstück gabs im Hotel, der Frühstücksraum war klein und schon gut voll, an einem großen Tisch fanden wir neben anderen Gästen noch zwei Plätze.
Beim Kaffee gab es die Auswahl zwischen strong und normal und der starke Kaffee war richtig gut. Natürlich ist das Geschirr voll aus Plastik was mein Freund überhaupt nicht mag. Wenn man die Müllberge anschaut die man so bei Frühstück produziert kann man ja auch wirklich nur mit dem Kopf schütteln.
Zwei ältere Amerikaner setzten sich neben uns an den Tisch, sie sind von der Ostküste angereist um die Sonnenfinsternis zu sehen. Ebenfalls am Tisch eine deutsche Familie mit 2 Kindern die aus dem gleichen Grund hier sind. Deutsche klar in der Überzahl. Am Tisch gab es nur ein Gesprächsthema: die Sonnenfinsternis. Wobei wir ja nur Amateure sind. Die andere deutsche Familie fährt alle zwei Jahre nach Namibia zum Sternebeobachten, dort kann man dazu kleine private Sternwarten mieten, was es nicht alles gibt auf der Welt! Beim Gespräch stellten wir fest dass wir mehr Nationalparks in USA kennen als die Amerikaner am Tisch, vom Black Canyon of the Gunnison der auf unserer Urlaubsliste steht haben sie noch nie was gehört. Es war jedenfalls ein sehr nettes Gespräch und die Vorfreude war bei uns allen groß.
Bei strahlend blauem Himmel und 30 Grad Celsius fuhren wir anschließend zum Ersteinkauf in den Walmart Superstore in der Tower Road und den Liquor Store nebenan. Unterwegs habe ich endlich den richtigen Menüpunkt im Navigon gefunden, jetzt spricht es auch mit uns
Im Walmart mußten wir diesmal lange nach einer Packung purer Haferflocken suchen, solche mit Zimt und Zucker etc findet man tonnenweise. Ich mache aber gerade Weightwatchers und wollte im Urlaub wenigstens nicht zunehmen. Bei den Frühstücksflocken fanden wir sie nicht sondern auf Nachfrage bei einem Walmartangestellten bei den Diätartikeln wie glutenfreies Zeug etc
Dazu gabs mein geliebtes kalorienfreies Gatorade mit Grape Geschmack, Wasser, Kräcker und Studentenfutter für meinen Freund, Äpfel, Kirschen, Bananen und Karotten für mich und einen größeren Vorrat an Starbuckskaffeedosen, ich liebe dieses Zeugs. Die Variante mit Guarana hat sogar weniger Kalorien als der Kaffee pur und ich habe es schon öfter ausprobiert: der Stoff macht einen fit, auch wenn man gerade eine längere Wanderung hinter sich hat. Ich finde im Urlaub ist so ziemlich alles erlaubt auch Doping, im Alltag gibt es bei mir außer Kaffee keine anderen Drogen
Eine Kühlbox für 20 $ fand sich auch, was wir vergessen haben ist das Bärenspray. An der Selbstbezahlkasse standen wir mit unserem Gemüse ziemlich hilflos da, ich kenne diese Kassen von Ikea, aber Möbel muss man nicht abwiegen. Wir mußten auf einen Walmartmitarbeiter warten bis er uns hilft. Walmart hat so schon wieder Angestellte eingespart, da war ein Mitarbeiter für mehrere Selbstbezahlstationen, ausbaden muss es der Kunde denn schneller geht es so nicht. Bei den nächsten Einkäufen haben wir immer normale Kassen gesucht. Noch ein paar Weinflaschen im Liquor Store wo es sogar Wein aus Colorado gab (den haben wir natürlich ausprobiert und er war gar nicht mal schlecht) und wir waren ausgerüstet.
Erster Programmpunkt heute in Denver war die Dinosaur Ridge (
http://www.dinoridge.org/):
Bestimmt habt ihr davon noch nie was gehört. Aber bei der Planung des Urlaubs standen für mich zwei Punkte im Vordergrund: Dinosaurier und heiße Quellen, da müßt ihr jetzt durch
Mein erster Berufswunsch im Alter von 6 oder 7 Jahren als ich zum ersten Mal ein Dinosaurierbuch in der Hand hatte war Paläontologe, das hat sich ziemlich lange gehalten bis ich als Teenager begriffen habe dass das heißt unter freiem Himmel in gebückter Haltung im Boden graben, es ist dann doch ein Bürojob geworden. Aber die Begeisterung ist geblieben und so habe ich so ziemlich alles ins Programm eingebaut was es an Dinosaurierausgrabungsstätten und ähnlichem gibt. Am Ende ist es dann nicht ganz so krass geworden sonst hätte mein Freund gemeutert, aber wir werden nicht nur im Dinosaur NM prähistorische Knochen besichtigen.
Die Dinosaur Ridge liegt im Südwesten Denvers unweit des Red Rock Park und da lotste uns das Navi nun hin. Ich hatte ja erwartet da mehr oder minder allein zu sein, aber es war Wochenende und auch in USA sind Kinder von Dinosauriern begeistert. Bei dem kleinen Visitorcenter haben wir einen der letzten Parkplätze bekommen.
Das Visitorcenter war sehr informativ gemacht, es gab ein paar Dinosauriermodelle und –knochen wie diese hier
und sehr viel bildliche und Textinformationen. Was mich sehr überrascht hat und wovon ich noch nie etwas gehört habe ist der „Western Interior Seaway“: die Westküste Amerikas war vom restlichen Festland durch ein Meer getrennt:
Dieses Meer bestand 30 Millionen Jahre lang bevor es sich langsam schloß, das heutige Colorado stand zur Zeit der Dinosaurier komplett unter Wasser
Weitere Details erspare ich euch. Für Dinosaurierbegeisterte ist das jedenfalls ein toller Ort!
Vom Visitorcenter aus geht man entlang der jetzt für den Autoverkehr gesperrten Straße W. Alameda Parkway und schaut sich die Fundstätten an, während der Bauarbeiten für die Straße in den 30er Jahren wurden hier Dinosaurierknochen und -spuren entdeckt. Wer nicht laufen will kann eine Fahrt mit einem Elektrobus buchen der an den wichtigsten Stationen hält, es sind hin und zurück 3 Kilometer. Bei schönstem Wetter sind wir also an dem Hang entlang gelaufen, es gab etliche Hinweisschilder aber vieles konnte man nur mit viel Phantasie erkennen. Am besten waren die Dinosaurierspuren die eingefärbt worden sind damit man sie besser erkennt
Knochen konnte man in der Wand auch bewundern, aber da konnte man sich wirklich wenig drunter vorstellen
Bei der Planung hatte ich entdeckt dass es einen Wanderweg oben auf der Dinosaur Ridge gibt, den haben wir dann auch erklommen. Von da oben konnte man den Red Rock Park sehen (rechts im Bild), wir gingen auf der Kante die man links im Bild sieht
auf dem Wanderweg
Der Red Rock Park rangezoomt, zwischen den beiden Felsen liegt das Amphitheater
Man hat einen schönen Blick hier oben.
Zurück im Visitorcenter haben wir uns an einen Picknicktisch gesetzt und eine Dose Kaffe getrunken und Bananen gegessen. Ihm hier haben wir nichts abgegeben
Danach war eigentlich noch eine zweite Dinoausgrabungsstätte in der Nähe geplant, aber das war selbst mir dann zu viel, statt dessen fuhren wir zum Lookout Mountain, der auch ganz in der Nähe liegt. Eine kurvige Straße windet sich den Berg hoch, erstaunlich viele Radfahrer waren unterwegs. Man hat eine schöne Sicht von da oben
Hier der Blick auf Golden mit dem Blick auf den North und den South Table Mountain:
Nur Denver ist ziemlich weit weg
rangezoomt
Ich dachte eigentlich dass man hier oben eine kleine Wanderung machen kann aber es gab nur einen Weg von der Aussichtsplatform zum Bill Cody Museum (das hätte Eintritt gekostet und mein Freund hatte keine Lust) und zum Grab von Bill Cody
Nachdem wir 2013 in Cody gewesen waren und das schöne Museum dort besichtigt haben wollte ich auch sein Grab sehen (es ist aber ziemlich umstritten ob er hier wirklich begraben liegt).
Es war jetzt ziemlich schwül geworden und eigentlich war mir mehr nach Pool als nach einer weiteren Wanderung und so sind wir in unser Hotel gefahren, wieder ein Best Western (Denver Southwest). Das hatte ich rein nach der Lage möglichst nah am Red Rock Park ausgesucht (und der Bedingung dass ein Pool vorhanden sein muss) und war nun ziemlich entzückt dass der Besitzer wohl auch ein Dinofan ist:
Die Wetterfahne ist ein Flugsaurier:
In der Rezeption wimmelte es von Dinoknochen
Der Dino vor der Tür war in ein Laufställchen gesteckt
Von unserem Zimmer (ganz normaler Kingroom) habe ich keine Bilder gemacht, da gabs keine Dinosaurier.
Wir zum Pool gegangen, das Wasser war sehr angenehm
Als wir auf der Liege lagen zogen immer mehr dunkle Wolken auf, es sah nach Regen aus. Mein Freund checkte seine Wetter-App: nee es ist kein Regen gemeldet. 5 Minuten später wirbelte der Wind Blätter über den Pool und es fing zu regnen an, typisches Sommergewitter. Manchmal fragt man sich schon ob die Verwendung von Handys die Verblödung fördert (ich muss aber zugeben dass es auch schon mal andersrum war und wir bei Regen auf die App geschaut haben die Badewetter prognostiziert hat und eine halbe Stunde später war es dann so)
Nachdem wir geduscht hatten und ich meine Haare gefönt hatte war das Wetter schon wieder besser und so haben wir uns aufgemacht den Red Rock Park zu besuchen. Kaum saßen wir im Auto fing es an zu regnen. Aber als wir 10 Minuten später am Parkplatz angekommen waren war es wieder trocken und die Wolken lockerten wieder auf.
Am Eingang war die Hölle los, es gab heute Abend nämlich ein Konzert im Amphitheater. Wir haben sobald möglich am Straßenrand gehalten und waren zufällig ganz in der Nähe des Visitorcenters gelandet.
wenn man genau hinschaut sieht man oben die Leute anstehen. Beim Visitorcenter beginnt ein Wanderweg "Trading Post Trail" um die roten Felsen der erst in Richttung Amphitheater geht, wegen des Konzerts konnte man es leider nicht besichtigen.
der Weg war sehr schön immer abwechselnd Licht und Schatten
diesen Anblick hätte ich auch gern vorm Haus
das Wetter wurde zusehends besser, nach Regen sah es ncht mehr aus, da haben die Leute die zum Konzert gingen Glück gehabt!
weiß jemand wie der hübsche Vogel heißt? Ich habe es mit der Google Bildersuche probiert, habe ihn aber nicht gefunden.
wir haben die Ruhe und die Stimmung sehr genossen (die Massen waren in der Arena)
auf der anderen Seite der Loop gingen wir dann im Schatten der Felsen das gab keine guten Bilder mehr, aber eine Figur habe ich noch entdeckt: sieht das nicht wie ein Lurchi aus?
Auf dem Rückweg konnte man dann die Vorgruppe spielen hören. Wenn ich das nächste Mal in Denver bin werde ich versuchen Karten zu bekommen, die Atmosphäre im Park hat mir super gefallen! Wir sind etwa eine Stunde gegangen. Gut dass wir uns nicht von dem Regenschauer haben abhalten lassen.
Auf der Rückfahrt ins Hotel mußten wir an einer großen Kreuzung wieder lange warten dass die Ampel für die Linskabbieger grün wird. An der gleichen Stelle haben wir bei der ersten Fahrt ins Hotel auch gewartet. Beim ersten Mal stand eine junge Frau mit Rucksack und Pappschild am Straßenrand, wir dachten die will trampen (was auf dem Schild stand haben wir aber nicht ganz verstanden, jedenfalls kein Reiseziel), jetzt saß da ein Mann im Rollstuhl und da war das Schild klar: "need help". Und der sah wirklich nicht gesund aus. Ich muss sagen das hat mich schon etwas schockiert gleich am ersten Urlaubstag so mit der Armut der Leute konfrontiert zu werden. Das Hotel war eigentlich in einer guten Gegend. Wie muss es da erst in den ärmeren Stadtteilen aussehen?
Für das Abendessen haben wir uns ein chinesisches Restaurant "The great wall" ausgesucht. Zu Fuß nicht weit zu gehen aber den vierspurigen Highway im Dunkeln zu überqueren war abenteuerlich, das hatten wir länger nicht mehr. Das Restaurant bot ein ausgezeichnetes Buffet, es gab sogar Seespinnenbeine (habe ich noch nie gegessen, schmeckt wie Krabbenfleisch) für 25 $ pro Person auch ziemlich günstig. Wie oft in USA gab es keinen Alkohol, das haben wir dann im Hotel nachgeholt. Neben dem Pool gab es eine schöne Sitzecke mit Tischen und Stühlen, da saßen wir bis spät abends mit iPad und einer Flasche Wein, es war den ganzen Abend schön warm. Die Wettervorhersage haben wir auch noch mal gecheckt: es war für die nächsten Tage schönes Wetter angesagt. Hmm heute hatte das aber nicht gestimmt und Wolken können wir am Montag gar nicht brauchen. Aber wir hofften mal das Beste!
Hotel: BEST WESTERN Denver Southwest, 139,22 $ incl. tax (gebucht mit AAA Rabatt)
Tier des Tages: diese Deerkuh, die im Red Rock Park direkt am Straßenrand graste und sich von uns überhaupt nicht stören ließ
Die heutige Route: