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Autor Thema: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis  (Gelesen 28704 mal)

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paula2

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #75 am: 01.11.2017, 18:54 Uhr »
Tag 7 Freitag  25.8.2017

heute war ich schon um 6 Uhr wach und habe geduscht, Haare gewaschen und im Bett Kaffee getrunken und gelesen bis mein Freund wach geworden ist. Vom Hotel hatten wir Gutscheine fürs Frühstück in JB's Restaurant nebenan. Es gab da ein Frühstücksbuffet, nix besonderes; Bagels gab es leider nicht, aber immerhin Oatmeal, für ein kostenloses Hotelfrühstück war es okay

   

Draußen war herrliches Wetter, wir saßen am Fenster und konnten den Blumengießer bei der Arbeit beobachten   :D

   

   

wenn ich da an die Chinareise letztes Jahr denke, wo die Frauen das Wasser Eimer für Eimer aus dem Fluß geholt haben um die Blumen in der Stadt zu gießen...
es  ist immer wieder witzig zu sehen wie die Amis es schaffen jeden unnötigen Schritt zu vermeiden

Danach fuhren wir in den Utah-Teil des Dinosaur National Monument. Zunächst ging es ins Visitor Center wo wir Postkarten kauften und uns mit dem netten Ranger unterhielten. Er hatte deutsche Vorfahren und kennt Garmisch und Frankfurt. Weil wir uns verquatscht hatten haben wir die Abfahrt des Shuttlebusses verpaßt der den Hügel rauf zur Ausgrabungsstätte fährt. Wir sind dann natürlich hoch gelaufen statt auf den nächsten Bus zu warten. Es waren eh nur wenige Minuten zu gehen und bei so einem Ausblick geht man doch gerne

   

auf den Hügel wo die Dinosaurierknochen ausgegraben wurden hat man diese Halle gebaut, im Bereich dieser Halle hat man die Knochen im Boden gelassen und kann sie jetzt im Originalzustand bewundern

   

1909 wurden die ersten Knochen gefunden, sie ragten aus dem Boden raus

      

das sind die Knochen eines Apatosaurus (großer Pflanzenfresser)

   

   

Die Ausstellung war super gemacht, man durfte einige Knochen anfassen und auf dem unten konnte man sogar sitzen

   

eines der best erhaltenen Skelette ist das eines Allosaurus (ein Fleischfresser):

   

   

   

am faszinierendsten ist natürlich die Wand mit den unzähligen Knochen (im Bild oben die rechte graue Wand)

   

   

   

die weißen Flecken sind Nummern

   

   

ein Ranger hat uns mit einem Laserpointer verschiedene Knochen erklärt, wir kamen mit ihm ins Gespräch und er erzählte uns ganz glücklich von seinem Eclipse Erlebnis, er war mit einer Gruppe Rangern in Oregon gewesen und hatte dort auch fantastische Sicht. Irgendwie gab es zur Zeit kein anderes Gesprächsthema   :D

insgesamt hat man 400 verschiedene Arten hier ausgegraben, die häufigsten Arten standen in einer Vitrine als Modell

   

ich gehe mal davon aus dass man die Ranger nicht ausgegraben hat   :lol:

die meisten der hier ausgegrabenen Skelette stehen in Museen in USA z.B. im Carnegie Museum in Pittburgh, im Denver Museum, im Nebraska State Museum in Lincoln, Im American Museum in New York, im Smithonion in Washington etc.

die Ausstellung war wirklich super gemacht, ich habe sämtliche Schilder fotografiert und habe jetzt ein Fotobuch zum lesen  8) ich hätte den ganzen Tag hier bleiben können. Auf dem nächsten Bild sieht man den Oberschenkelknochen eines jugendlichen Camarosaurus (Pflanzenfresser, die meisten der ausgrabenen Knochen waren von dieser Art)

   

der ging mir bis zur Schulter, das zierliche Tierchen war 4,5 Meter lang und wog schon über eine Tonne, ausgewachsen werden sie 18 Meter lang und wiegen dann über 20 Tonnen   :shock:

ein besonders gut erhaltenes Camarosaurusskelett:

   

und hier ein paar Knochen eines Babystegosaurus, die fehlenden Teile durch Plexiglas ersetzt

   

   

es fiel mir schwer mich hier loszureißen aber wir wollten heute auch noch wandern und gingen zum Visitorcenter zurück

die Knochen wurden in Gips gepackt für den Abtransport, vor dem Visitorcenter stand ein alter Schlitten

   

vor dem Visitorcenter steht dieser Stegosaurus der für die Weltaustellung in New York 1964 gebaut wurde, danach wurde er hierher geschafft

   

vom Visitorcenter aus fuhren wir die Parkstrasse, die Cub Creek Road, bis zum Trailhead des "Sound of Silence Trail", zu diesem Wanderweg gab es im Visitorcenter für 1 $ eine Broschüre, am Weg sind etliche Marker die in dem Heft beschrieben sind (typische Pflanzen, Tiere, die Namen der Hügel, geologische Infos) sowas habe ich immer gern als Erinnerung. Leider gibt es diese Broschüren nicht im Internet.

Um viertel vor 11 waren wir am Trailhead angekommen, es war weit und breit kein Mensch und kein anderes Auto zu sehen. Wir konnten nicht gleich  losgehen, dann am Straßenrand saß dieses putzige Kerlchen

   

wenn wir näher kamen ist er schnell ein Stück weiter ins Gebüsch gekrochen

   

kam aber bald wieder raus, das Futter war wohl zu lecker   :wink:

   

ich mußte da erst mal 5 Minuten zuschauen   :herz:

   

dann gings los auf den Trail

   

ein erster interessanter Marker an diesem Baum: ein Fremont cottonwood tree

   

   


der einzige Schattenspender weit und breit, es war sehr heiß, bestimmt 30 Grad.
Der Weg führte dann zu bizarren Sandsteinfelsen

   

   

   

in dem weichen Sandstein waren viele kleine Höhlen mit Vogelnestern, einen Vogel habe ich mit der Kamera erwischt (leider stand er nicht in der Broschüre), bestens getarnt

   

hier war wieder ein Marker: das ist Greasewood, eine typische Pflanze, sie speichert Wasser in den dicken weichen Blättern

   

zu dieser Pflanze mit den hübschen rosa Blüten gab es kein Schild aber in der Broschüre habe ich später gelesen dass das eine invasive Art aus Asien ist: eine Tamariske. Da sie dazu neigt die Flußufer zuzuwuchern so dass Elk und Deer Probleme bekommen ans Wasser zu gelangen und heimische Pflanzen verdrängt hat man 2006 und 2007 50.000 Käfer "Tamarisk Beetle" ausgesetzt, die nix anders als diese Pflanze fressen, um die Bäume auf diese Weise zu bekämpfen. Das scheint zu funktionieren, wir haben nur ein paar wenige höchstens 50 cm hohe Pflanzen gesehen. Was man nicht alles beim wandern lernt   :D

   

Danach schlängelte sich der Weg durch Sandhügel

   

   

hier haben wir die einzigen anderen Menschen unterwegs getroffen: ein amerikanisches Paar. Sie waren auch zum ersten Mal in Vernal und haben uns von einer besonders schönen Wanderung erzählt: sie startet an der Jones Hole Fish Hatchery und geht an riesigen Felswänden entlang (ich habe mir das zuhause angeschaut, das scheint wirklich toll zu sein, falls ich noch mal nach Vernal komme mache ich diese Wanderung) und wir haben ihnen vom Fantasy Canyon erzählt, das kannten sie gar nicht.

Der Weg ging dann wieder durch offenes Gelände und langsam immer höher

   

Blick zurück: durch diese Sandsteinwellen sind wir gegangen

   

dann ging der Weg über Slickrock und immer stetig nach oben, echt anstrengend bei dieser Hitze!

   

 oben angekommen hatte man ein tollen Fernblick und dann gings aber steil nach unten

   

   

   

Blick nach unten:

   

unten angekommen, Blick nach oben:

   

hier brauchte man wirklich rutschfeste Schuhe, meine Lowa Wanderschuhe hatten im Arches auf gleichem Gelände ziemlich versagt, mit den neuen Keen Wanderschuhen war das kein Problem. Made in USA paßt hier besser   8)

dann haben wir das letzte Stück des Weges erreicht und es geht zum Trailhead zurück. Auf dem Hinweg hatte ich diesen Felsen übersehen, das ist wieder etwas für meine Sammlung von Felsengesichtern  :D

   

Sandsteinwellen

   

hier waren wir fast wieder am Ausgangspunkt angelangt

   

wir haben zweieinhalb Stunden für die Runde gebraucht und waren jetzt echt fertig, vor allem wegen der Hitze. Man hätte die Runde zu einer Acht erweitern können und den Desert Voices Trail anhängen können, aber das war für uns heute nicht mehr zu schaffen. Wir sind dann die Parkstrasse weiter gefahren zum Split Mountain Campground. Er liegt am Green River

   

von der Parkstrasse führt eine Zufahrtsstrasse steil runter zum Campground, von oben hat man einen tollen Blick

   

   

die Bäume die man da unten stehen sieht sind alles Cottonwood Trees die wunderbar Schatten geben. Unter jedem Baum stand ein Picknicktisch, eigentlich waren das Campsites, aber es waren nur wenige  Plätze belegt, die Picknickarea für Besucher ist eigentlich dieser Zeltdachplatz

   

wir haben uns den schönsten Baum ausgesucht, haben unseren eisgekühlten Kaffee ausgepackt, Bananen und die Snackdose und hatten sofort Besucher, die zwischen unseren Füßen und unter dem Tisch rumwuselten  :D

   

   

einer war besonders mutig, hat meinen Rucksack auf Essbares abgecheckt und ist auf den Tisch geklettert

   



auf den Tischen waren Schilder angebracht dass man Wildlife wild lassen soll und es nicht füttern soll, leider ist das Wildlife anderer Meinung und was soll man machen wenn so ein Tierchen dann vor einem steht:

                    Hallo?! Und ich? Bekomme ich nichts?

   

ich hab es nicht fertig gebracht ihm nichts zu geben, habe ein Stückchen Biopaprika auf den Tisch gelegt, das hat es sich geschnappt und auf einem Baum mit Wonne verzehrt, sowas Gutes gibts nicht alle Tage (mir hat meine Paprika auch gut geschmeckt  :D )

   

in den Bäumen saßen viele Vögel, ein ganz herrlicher Ort hier und fast menschenleer

   

wir sind dann noch ans Flußufer gegangen, das Wasser war eiskalt und es war auch ziemlich Strömung hier. Mehr als einen Fuß haben wir nicht ins Wasser gesteckt.

 

Wenn man Campen will ist das ein besonders schöner Ort und auch einigermaßen komfortabel: es gab Toilettenhäuschen mit Wasserspülung und Waschräume mit Waschbecken (aber keine Duschen).

Danach sind wir die Cub Creek Road bis ans Ende gefahren zu Josie Morris Cabin, das letzte Stück Straße ist nicht geteert aber problemlos zu fahren. Die Cabin ist eine simple Blockhütte in der eine Frau lange Jahre allein gelebt hatte, sie besteht aus zwei Räumen und ist jetzt von Chipmunks bewohnt, die Tierchen waren interessanter als die Hütte   :wink:
Hier starten zwei kurze Wanderwege (unter 1 km) zu zwei Canyons: dem Hog Canyon und dem Box Canyon, beide Wege zum Glück überwiegend im Schatten, es war bestimmt 35 Grad oder mehr.

   

Die Canyons sind ganz nett, nicht sehr eng, man steht einfach vor einer hohen Felswand. Sie sehen fast identisch aus, ich weiß jetzt nicht mehr welcher von beiden das war

   

muss man jetzt nicht unbedingt gesehen haben. Wir sind dann die gleiche Strecke zurück gefahren und haben noch an zwei Viewpoints angehalten: Bei den Petroglyphs:

   

die Fremont Indianer haben diese Zeichnungen hinterlassen sie haben 600 Jahre lang in dieser Gegend gelebt bis sie um 1200 n.Chr. mehr oder weniger plötzlich verschwunden sind.

   

die Bedeutung der Zeichnungen ist auch nicht bekannt

   

zum Schluß haben wir noch am Green River Viewpoint gehalten

   

hier liegt auch der zweite Campground, der ist aber lang nicht so schön wie der erste, denn das Gelände auf der anderen Flußseite ist in Privatbesitz, da ist eine Farm und man hörte einen Generator und Lärm von Traktoren o.ä. bis zu unserem Standort. Hier würde ich nicht campen wollen

   

Vom Dinosaur NM hatte ich in Reiseberichten bisher wenig gelesen, im hiesigen Teil fahren die Leute meist nur zur Quarry Hall mit den Dinosaurierknochen. Im DeLorme Atlas war aber die Wanderung "Sound of Silence" unter den schönsten Wanderungen aufgelistet und das mit Recht. Wir fanden die Gegend absolut herrlich und dazu ist sie fast menschenleer, wer die Ruhe in der Natur liebt ist hier goldrichtig.

Um 17:10 Uhr waren wir im Hotel zurück und bei der Hitze hat es uns sofort an den Pool gezogen. Erstaunlicherweise waren wir da alleine. Das Wasser war total angenehm, ich glaube nicht dass der Pool beheizt war, das hat heute die Sonne allein geschafft. Hinter dem Pool war ein Gebäude  mit Fitnessraum und Waschsalaon. Eine Waschmaschine wurde beladen, dann ging ich zurück an den Pool, nach einer halben Stunde nochmal ein kurzer Gang in den Waschraum und die Wäsche wurde in den Trockner umgeladen. Und wieder an den Pool  :lol:  Wir haben im Urlaub immer nur Wäsche für eine Woche dabei und diesmal habe ich bei der Buchung drauf geachtet dass die Hotels am Ende der Woche über Waschmachinen verfügen. Die meisten Hotels in Vernal haben weder Waschsalon noch Außenpool. Mit dem Best Western hier waren wir äußerst zufrieden, am Pool waren sogar Sonnenschirme und bequeme Baumwollauflagen auf den Liegen, bei vielen Hotels muss man ja schon froh sein wenn es genügend Liegen gibt.

   

Es war ja den ganzen Tag total sonnig und heiß aber jetzt zogen auf einmal dicke Wolken auf, es blieb aber warm und geregnet hat es später auch nicht. Wir blieben bis zum Abendessen auf den bequemen Liegen.

Diesmal sind wir dann wirklich bis zum Quarry Steakhaus gelaufen.  Die Hauptstrasse in Vernal ist mit Blumenampeln sehr schön geschmückt

   

Über dieses winzige Café  haben wir uns sehr amüsiert, es hatte die Größe eines Gartenhäuschens. Es wundert einen ja wie so ein Laden überleben kann, es gab Kaffee, Cappuccino und Espresso (zu deftigen Preisen) außer dem Verkäufer war kein Mensch zu sehen.

   

Entlang der Hauptstrasse gab es einige Leerstände, die leeren Schaufenster waren mit alten Fotos aus  Vernal beklebt. Bei der Hitze heute konnten wir uns kaum vostellen, dass es hier richtig Winter wird.

   

Im Restaurant haben wir dann zum ersten mal in diesem Urlaub richtig amerikanisch gegessen: ein New York Strip für mich und ein Steaksalat für meinen Freund. Hier gabs auch eine Microbrewery und da haben wir natürlich das lokale Bier probiert: ein Weißbier mit Aprikose
Das schmeckte sogar ähnlich wie Weißbier hatte aber nur 4 % Alkohol. Das Steak war okay aber nix besonderes, zusammen haben wir 60 $ gelöhnt.

   

Im Restaurant hingen als Deko auch alte Fotos von Vernal, das Bild mit dem Dino gefällt mir besonders gut. Ist so schön nostalgisch   :roll:

   

Hotel: Best Western Antlers Inn, Vernal,  332,04 $ incl. tax für 3 Nächte (gebucht mit AAA Rabatt)

Tier des Tages: dieses Squirrel das sich zum Ausruhen in eine Astgabel gequetscht hat

   

Die heutige Route: 

   

U2LS

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #76 am: 02.11.2017, 14:47 Uhr »
   

ist das nicht ein versteinertes Kätzchen, das gerade zum Sprung ansetzt?

Die Wanderung gefällt mir sehr gut!!!
Gruß
Lothar

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paula2

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #77 am: 03.11.2017, 08:36 Uhr »
Hallo Lothar,

Ich mußte drei Minuten auf das Bild starren bis ich das Kätzchen entdeckt habe. Klasse ! Und ich dachte immer ich habe einen Blick für Figuren im Fels; das hätte ich glatt übersehen  :D

BigDADDY

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #78 am: 03.11.2017, 12:04 Uhr »
Mh,

ja phantastische Eindrücke: mir gefällt das rustikale Motel in Sulpur Springs! Irgendwie ein Original aus einer anderen Zeit, coole Atmosphäre!
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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #79 am: 03.11.2017, 18:19 Uhr »
ja phantastische Eindrücke: mir gefällt das rustikale Motel in Sulpur Springs! Irgendwie ein Original aus einer anderen Zeit, coole Atmosphäre!

Ja das ist mir in Colorado öfter aufgefallen dass die Orte wie aus der Zeit gefallen scheinen. Es wird noch mehr solche Bilder geben.

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #80 am: 05.11.2017, 09:56 Uhr »
Tag 8 Samstag  26.8.2017

Heute Nacht hatte ich schlecht geschlafen, ich habe von all den Horrorstories über die Anfahrt zum Fantasy Canyon geträumt (bzw. von der Suche nach dem Rückweg…) zweimal war ich nachts wach deswegen.
Bei der Hotelrezeption haben wir uns wieder Frühstücksgutscheine geholt und bei der Gelegenheit nach der Anfahrt zum Fantasy Canyon gefragt. Wir bekamen die übliche Antwort: dass sie selbst noch nicht dort gewesen seien und nicht wüßten wie gut die Anfahrt ausgeschildert ist. Sie hatten aber einen Lageplan den sie für uns kopiert haben. Also wie in den meisten Hotels: hilfsbereites und freundliches aber ahnungsloses Personal. Wie kann man nur an einem Touristenort arbeiten ohne die Sehenswürdigkeiten in unmittelbaren Umgebung einmal besucht zu haben? Das wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Außerdem haben wir noch ein paar Dollarscheine in Quarter wechseln lassen um wieder genügend Kleingeld für Waschmachine und Trockner zu haben.

Beim Frühstück gab es das gleiche Büffet wie gestern nur diesmal mit Erdbeeren statt Blaubeeren fürs Oatmeal.

Den Besuch des  Fantasy Canyons  hatten wir für den Nachmittag eingeplant in der Hoffnung dann gutes Fotolicht zu haben, am Vormittag wollten wir eine Wanderung machen im Red Fleet State Park nördlich von Vernal: den Dinosaur Trackway. Also für mich standen eher die Dinospuren im Vordergrund, meinem Freund habe ich es als Wanderung "verkauft"   :lol:

Google Maps kannte den Weg, der Trailhead sollte aber auch nicht schwer zu finden sein. Auf dem Weg zum Red Fleet SP kommt man zunächst am Steinacker State Park vorbei, hier hatte ich überlegt nach der Wanderung zum baden zu gehen, der See sah aber eher langweilig aus, im Gegensatz zu Red Fleet SP war wo es schöne rote Felsen um den See gibt ist hier das Gelände flach, grünes Gestrüpp am Ufer, sah nicht besonders einladend aus (einen ausgewiesenen Badestrand gibt es).
Zunächst sind wir im Red Fleet SP falsch abgebogen (gegen Googles Willen) und sind auf dem Campingplatz gelandet, okay es war doch die zweite Abzweigung rechts nicht die erste, hat Google Maps doch recht gehabt. Der Campingplatz sah übrigens sehr gut aus, direkt am Seeufer gelegen.
Am Straßenrand waren immer wieder Schilder mit Hinweisen welche Felsschicht man gerade sieht (Chinle Formation etc), die Farben der Felsen wechselten, für geologisch Interessierte gut gemacht und das ist wirklich eine schöne Gegend! Es kam dann am Straßenrand auch ein Hinweisschild auf den Trailhead des Dinosaur Trackway. Es gab einen kleinen Parkplatz mit Hinweistafeln und dem üblichen Klohäuschen. Auf der anderen Straßenseite startet auch ein Wanderweg: der Battleship Trail. Ich hatte mit überlegt ob wir den anschließend noch gehen, aber dort stand ein Schild dass man auf Jäger gefaßt sein muss, da ich keine Ahnung habe wann Jagdsaison ist haben wir diese Wanderung lieber sein lassen.

Am Trailhead des Dinosaur Trackway

   

wie man sieht war wieder strahlendes Wetter, es war schon sehr heiß, der Weg geht tendenziell runter zum See, das heißt der Rückweg geht bergauf. Auf der Infotafel war noch ein zusätzlicher kleiner Rundweg eingezeichnet der vom Dinosaur Trackway abzweigt, den haben wir uns für den Rückweg vorgenommen.

Der Weg war bestens markiert:

   

wie passend: mit Dinospuren   :D das Garmin wurde trotzdem eingeschaltet, das war eine gute Idee wie wir später merkten.

Der Weg ging sehr schön an roten Sandsteinfelsen vorbei, genau so wie ich es mag   8)

   

   

   

tierische Begleitung hatten wir auch von den Nachfahren der Dinosaurier

   

   

etwas arg geschrumpft   :lol:

hier teilt sich der Weg, wir sind den schwarzen Spuren weiter gefolgt

   

so langsam zogen Wolken auf

   

   

und dann hatten wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht und hatten einen ersten Blick auf den See

   

über Slickrock ging es nach unten, hier waren die Felsen alle gelb

   

   

das Ziel der Wanderung liegt unten am Seeufer: Dinosaurierspuren in den Sandsteinfelsen. Auf dem Bild hier sieht man auch schön den Campingplatz mit Bootsanleger

   

unten am See waren etliche Schilder mit Erläuterungen zu den Spuren

   

irgendwie blöd dass man auf den Felsen laufen muss um die Spuren zu sehen, es war kein Weg markiert, wir haben uns bemüht vorsichtig zu gehen

   

angeblich gibt es hier hunderte Spuren, wir haben mit Mühe ein paar einzelne gefunden:

   

   

bestimmt waren viele Spuren auch schon stark verwittert, man sieht hier ja wie der Sandstein bröselt.

   

Etwas um die Ecke von hier hatte eine Familie mit ihrem Boot und drei kleinen Kindern angelegt und badeten im See, alle (auch die Eltern) mit fetten Schwimmwesten um, sie sahen aus wie Schiffbrüchige   :lol:
das Wasser war eiskalt, den Plan mit dem Baden im See hatten wir schon aufgegeben. Wir haben uns eine Weile unterhalten, der Vater war schon öfter in Deutschland und kannte Garmisch, zum wiederholten Mal haben wir die Partnachklamm als Wanderziel empfohlen (eigentlich die Touristenattraktion Nr. 1 in Garmisch, wie man mehrfach in Garmisch gewesen sein kann ohne davon gehört zu haben weiß ich auch nicht)

auf dem selben Weg ging es dann zurück, jetzt waren wir froh um die Wolken, denn es war wieder sehr heiß. An der Kreuzung zu dem zweiten Weg sind wir abgebogen und den roten Wegweisern gefolgt

auch hier gab es wieder schöne rote Felsen zu bewundern

   

   

und die gleiche tierische Begleitung wie vorher

   

   

der Weg war nicht so gut markiert wie der erste, da der Weg sandiger war gab es meist keine Markierungen auf dem Boden sondern in Form von roten Fähnchen in den Bäumen und die übersieht man leicht. Und aufeinmal standen wir an dieser Kante und kein Weg mehr in Sicht

   

wir sind noch mal ein Stück zurück gegangen und haben nach einer anderer Abzweigung gesucht, nix zu finden. Auf dem Garmin konnte man sehen dass wir schon dreiviertel der Runde gegangen waren, aber auch auf dem Garmin war kein Weg eingezeichnet. In unübersichtlichem Gelände querfeldein zu gehen kommt für mich nicht in Frage also sind wir den gleichen Weg wieder zurück gelaufen bis zur Kreuzung und dann wie zu Beginn zum Parkplatz zurück. Um viertel vor 10 sind wir gestartet und um halb eins waren wir am Auto zurück.
Für weitere Wanderungen war es uns zu heiß ( es gäbe noch einen Arch etc....), es hat uns "nach Hause" an den Pool gezogen.

Ich habe noch mal eine Waschmachine beladen und den Pool hatten wir wieder für uns alleine (an der Rezeption hatte man uns morgens gesagt dass in USA die Schule wieder angefangen hat, darum war so wenig Publikum hier).

Um halb drei zogen wieder ganz dicke Wolken auf, noch dunkler als gestern und Wind kam auch auf, ohje das sah gar nicht gut aus...

   

Allerdings kamen die Wolken von Norden und de Fantasy Canon liegt ein gutes Stück südlich von Vernal.
Wir machten uns fahrbereit: Google offline Maps aufs Handy gezogen (Google kannte den Trailhead), den Weg auf der Karte genau angeschaut und los ging es. Die ganze Aufregung war völlig umsonst, der Weg ist total einfach zu fahren. Man fährt von Vernal aus den Highway 45 nach Süden, biegt dann rechts in die Glen Bench Road ab, diese Straße fährt man bis zur Kreuzung wo es rechts Richtung Ouray geht, hier fährt man dann links auf eine ungeteerte Straße, ab da waren alle Kreuzungen mit Schildern zum Fantasy Canyon versehen (und ich habe mich jedesmal umgeschaut: da standen auch Schilder in der Gegenrichtung) und Google Maps ist an allen Kreuzungen richtig gefahren (ich meine natürlich gefahren ist mein Freund, Google hat den richtigen Weg vorgeschlagen  :wink: )
Um kurz nach vier kamen wir an (man fährt schon eine gute Stunde von Vernal aus) und wie man sieht: hier im Süden war bestes Wetter  :sun:

   

und: wir waren wieder mal ganz alleine hier! Josef meinte dass die Sonne noch zu hoch steht für gute Fotos und ich war eh müde und so setzten wir uns erst mal an einen Picknicktisch und packten den eisgekühlten Kaffee und Futter aus

   

Auf den Hügeln über dem Fantasy Canyon standen Pferde, leider zu weit weg und sie sind dann auch weggelaufen
am nächsten Bild sieht man dass links von der Infotafel ein Weg zu den Hügeln geht (mit Steinen rechts und links vom Weg als Markierung) und man läuft dann mitten zwischen die Hügel rein

   

   

am Eingang der Hügel

   

gleich zu Beginn steht eine der bekanntesten Figuren: die Hexe

   

etliche Objekte waren mit solchen Nägeln versehen

   

ehrlich gesagt war die Hexe so ziemlich die einzige unter der ich mir was vorstellen konnte, für die meisten anderen reicht meine Phantasie wohl nicht, aber das ist auch egal, die Formen sind so absonderlich, das ist einfach fasziniernd anzuschauen was die Natur da fabriziert hat

   

   

   

   

besonders witzig fand ich dass mitten im Canyon eine Sitzbank steht

   

einfach nur bizarr!

   

   

   

   

relativ bald war man am Ende des Canyons angekommen, der Weg schien nach oben auf die Hügel zu führen, jedenfalls kam man da leicht rauf und hatte eine tolle Sicht von oben

   

man sieht dass der Bereich mit den Figuren recht klein ist

   

Blick in die Gegenrichtung, Ölförderanlagen sind nie weit weg

   

wir sind eine Weile oben auf den Hügeln gelaufen, einen Weg konnte man nicht mehr erkennen

   

an einer Stelle wo man gut runter klettern konnte sind wir in einen anderen Seitenarm abgestiegen und dort rumgestromert, das ist der reinste Abenteuerspielplatz hier!

   

sieht er nicht aus wie Snoopy?

   

   

das hier ist ein Tierkopf, ich konnte mich nur nicht entscheiden was für ein Tier  :D

 

und hier habe ich dann "Sonnenfinsternis" gespielt, seht ihr die Corona um den Felsen?  8)

   

einfach nur lustig hier

   

   

   

   

   

wir machten uns so langsam auf den Rückweg

   

   

   

Good Bye Fantasy Canyon...

Wir hatten uns das Gebiet eigentlich größer vorgestellt und haben uns doch bis viertel nach 6 aufgehalten. Wer in der Gegend von Vernal ist sollte sich das unbedingt anschauen. Natürlich hatten wir wieder riesen Glück mit dem Wetter. Der Boden ist lehmig hier, wenn es regnet sind die Straßen bestimmt nicht befahrbar.

Auf dem Rückweg sind wir langsam gefahren, das Licht schien so schön auf die rot gestreiften Hügel die hier überall rumstehen, nicht nur am Fantasy Canyon. Außerdem laufen Kühe frei rum, es gibt hier keine Weidezäune, sie haben aber zum Glück nicht die Angewohnheit wie Rehe unvermittelt auf die Straße zu springen.

Auf dem Rückweg haben wir bei dem italienischen Restaurant Antica Forma am Ortseingang von Vernal Halt gemacht, laut Tripadvisor Platz 1 der Restaurants in Vernal.
Auf der anderen Straßenseite war eine Trading Post (leider um viertel nach 7 schon geschlossen)

   

und einen Dino am Straßenrand gab es auch   :D

   

das Restaurant war gut besucht, ich bestellte ein örtliches Bier, irgendwas mit Apfel, das wie Cider nicht wie Bier geschmeckt hat

   

Josef hatte ein Glas Wein bestellt, das schmeckte wie Traubensaft, als ob kein Alkohol im Wein wäre. Dafür war die Pizza umso besser

   

das Restaurant macht Werbung damit dass sie echten italienischen Käse verwenden. Hat auch geschmeckt wie eine richtige italienische Pizza  :essen:
dazu zwei Salate und wir waren 60 $ los (ohne Trinkgeld)

neben dem Restaurant ist ein Museum:

   

das muss ich mir dann beim nächsten Vernal-Besuch anschauen, denn morgen geht es weiter Richtung Süden.

Hotel: Best Western Antlers Inn, Vernal,  332,04 $ incl. tax für 3 Nächte (gebucht mit AAA Rabatt)

Tier des Tages: heute gab es hauptsächlich Eidechsen zu sehen

   

Die heutige Route:

   

Muffin

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #81 am: 05.11.2017, 15:14 Uhr »
Tolle Bilder vom Fantasy Canyon. Da muss ich auch mal hin.
Übrigens: Angry Orchard (der wütende Obstgarten) ist kein Bier sonder Apfel-Cider. Oder auf schwäbisch Apfel-Most.

U2LS

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #82 am: 05.11.2017, 18:48 Uhr »
Tag 8 Samstag  26.8.2017
Heute Nacht hatte ich schlecht geschlafen, ich habe von all den Horrorstories über die Anfahrt zum Fantasy Canyon geträumt (bzw. von der Suche nach dem Rückweg…) zweimal war ich nachts wach deswegen.

Hallo Paula,

mein damaliger Reisebricht hätte dir eine ruhige Nacht beschert:  :wink:
https://www.traumzielamiland.de/reiseberichte/mst-mountain-states-tour-september-2012/tag-13-sonntag-30-09-2012-vernal-ut-carbondale-co/
Gruß
Lothar

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #83 am: 05.11.2017, 20:25 Uhr »
Ich fand den Fantasy Canyon auch sehr interessant... 2011 war zwar der Hin- nicht  aber der Rückweg ausgeschildert..  :D
Tolle Bilder... Vor allem deine Tierfotos finde ich klasse  :dankeschoen:

LG romy

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #84 am: 09.11.2017, 18:14 Uhr »
Tolle Bilder vom Fantasy Canyon. Da muss ich auch mal hin.
Übrigens: Angry Orchard (der wütende Obstgarten) ist kein Bier sonder Apfel-Cider. Oder auf schwäbisch Apfel-Most.

ich hab mir das Etikett noch mal angeschaut, da steht ja auch cider...

Tag 8 Samstag  26.8.2017
Heute Nacht hatte ich schlecht geschlafen, ich habe von all den Horrorstories über die Anfahrt zum Fantasy Canyon geträumt (bzw. von der Suche nach dem Rückweg…) zweimal war ich nachts wach deswegen.

Hallo Paula,

mein damaliger Reisebricht hätte dir eine ruhige Nacht beschert:  :wink:
https://www.traumzielamiland.de/reiseberichte/mst-mountain-states-tour-september-2012/tag-13-sonntag-30-09-2012-vernal-ut-carbondale-co/

deinen Reisebericht kannte ich leider nicht! Aber hinterher ist man eben immer schlauer...

Ich fand den Fantasy Canyon auch sehr interessant... 2011 war zwar der Hin- nicht  aber der Rückweg ausgeschildert..  :D
Tolle Bilder... Vor allem deine Tierfotos finde ich klasse  :dankeschoen:

hallo Romy, freut mich dass die die Tierfotos gefallen, an den Tieren hatten wir in diesem Urlaub wirklich unseren Spaß!
Und es ist doch beruhigend zu hören dass die lokalen Behörden reagiert haben und die Beschilderung am Fantasy Canyon verbessert haben.


Tag 9 Sonntag  27.8.2017

Heute hatte ich gut geschlafen und war wieder vor meinem Freund wach und habe noch mal im Bett Kaffee getrunken, ich liebe das   :D Für halb 8 hatten wir uns den Wecker gestellt, heute war wieder ein Stück zu fahren bis Grand Junction. Am Empfang holten wir uns wieder die Frühstücksgutscheine und gaben der Dame den Anfahrtsplan zum Fantasy Canyon zurück. Wir haben ihr auch erklärt wie einfach die Anfahrt ist falls mal wieder ein Tourist danach fragt, sie war sehr erfreut (ich glaube trotzdem nicht dass sie demnächst mal hinfährt…)
Beim Frühstück konnten wir wieder den Blumengießer in seinem Wagen beobachten, der arbeitet also auch Sonntags. Beim Auschecken war auch der junge Mann in der Rezeption und erkundigte sich bei uns wie uns der Fantasy Canyon gefallen hat. Die Leute waren wirklich sehr nett hier, wir haben uns im Antler’s Inn sehr wohl gefühlt und haben die gute Ausstattung gelobt, das wurde natürlich gern gehört.

Die Strecke in den Süden verläuft bis Rangely durch den sogenannten Canyon Pintado (spanisch für bemalt), er wurde 1776 von der Dominguez Escalante Expedition entdeckt, sie waren die ersten Europäer in dieser Region. Begleitet wurden sie von einheimischen Ute Indianern.  Erst mal fuhren wir bis zum Ort Dinosaur zurück, hier gibt es schöne Straßenschilder   8)

   

Ich hatte mir im Internet eine Karte vom Canyon Pintado besorgt, darauf waren etliche Haltepunkte am Straßenrand markiert. Besonders gut ausgeschildert sind sie aber nicht, ich sah ein Schild mit der Aufschrift „Parkpatz“, wenn ich nicht zufällig Leute vor der Wand hätte stehen sehen wäre ich hier vorbei gefahren.

   

Dies ist die East Four-Mile Site

   

Die Beschilderung war sehr interessant, in diesem Canyon finden sich menschliche Relikte die bis zur letzten Eiszeit zurückreichen. Die Zeichnungen an den Wänden stammen von den Fremont Indianern bis ins Jahr 1400 n.Chr. (Die Ute Indianer haben das Gebiet erst später besiedelt).

   

Der Rundweg würde ein bis zwei Stunden dauern, das war uns zu lang, wir haben uns die ersten Zeichnungen angeschaut und sind dann umgekehrt.

   

   

   

Die Qualität der Zeichnungen war auch nicht so berauschend jedenfalls im ersten Stück das wir gesehen haben.

Der nächste Stop war an der White Birds Site diesmal gut ausgeschildert

   

von der Straße mußte man ein Stück den Hang hoch gehen

   

oben war ein Balkon vor der bemalten Wand angebracht. Blick von oben auf die Straße:

   

an dieser Site sind nur wenige Bemalungen angebracht, diesmal aber farbig

   

Laut Doku sind hier Getreidearten abgebildet die für die Ernährung der Indianer sehr wichtig waren (ich hätte außer den Vögeln nichts erkannt)

Hier wird Gas gefördert, man sah überall Anlagen und Warnschilder, auf diese Anlage sah man von der White Birds Site runter

   

   

An den restlichen Sites haben wir nicht mehr gehalten, so besonders interssant fanden wir die Zeichnungen jetzt nicht.

Gegen Mittag waren wir in Fruita angekommen und fuhren erst mal zum Colorado Welcome Center.

   

Da gab es zwar viele Broschüren aber nichts wirklich Neues für mich, ein Ranger quatschte uns bestimmt 15 Minuten lang voll nachdem ich ihm unsere geplante Route in Colorado erläutert habe, ich weiß nicht was für einen seltsamen Dialekt der drauf hatte, ich habe nicht mal die Hälfte verstanden und meist nur freundlich genickt. Am besten war der Kaffee, den man hier kostenlos (gern gegen eine Spende) bekommt.

Unmittelbar vor dem Eingang zum Colorado NM liegt der Dinosaur Hill, ein kleiner Hügel mit Dinosaurierausgrabungsstätten wo noch aktiv gegraben wird. Für heute wäre das vom Programm leider zu viel geworden, der Rundweg dort hätte uns noch mal 2 Stunden gekostet, ich erwähne das jetzt nur für die vielen Dinofans unter euch, wenn ihr mal in der Gegend seid...

Danach fuhren wir über den West (Fruita) Entrance ins Colorado National Monument. Die Parkstrasse ist etwa 25 Neilen lang und endet am Ortsrand von Grand Junction wo wir übernachten würden.
Am Eingang meinte der Ranger dass ganz Europa hier sein muss (komisch, wir haben im Park eine russische Familie angetroffen, sonst nur Amerikaner). Die Parkstrasse geht stetig bergan, meist nah an der Kante und es gibt etliche Viewpoints, wir haben an fast allen gehalten.

noch ziemlich am Anfang der Viewpoint Redlands View

hier sieht man runter auf die Entrance Station

   

   

der Blick Richtung Fruita, was für eine herrliche Landschaft!

   

etwas rangezoomt, der Hügel vor dem See ungefähr in der Bildmitte ist der Dinosaur Hill

   

der Dinosaur Hill. Ich wäre hier schon gern raufgelaufen, war aber jetzt froh mich dagegen entschieden zu haben, denn es war schon wieder sehr heiß und auf diesem Hügel ist ja kein Schatten weit und breit.

   

Am Viewpoint Distant View

   

Der nächste Stop war dann am Visitor Center, ein sehr schön gemachtes Besucherzentrum mit Informationen zur Geologie und Tierwelt des National Monuments. Diesmal konnten wir Postkarten inclusive der notwendigen Briefmarken kaufen. Außerdem war ausführlich beschrieben wie das National Monument in der Zeit der großen Depression in den 1930er Jahren erschlossen wurde. Damals wurde die heutige Parkstrasse Rim Rock Drive gebaut, vorher gab es nur eine sehr enge kurvige Straße, den sogenannten Serpants Trail die sich den Berg hinaufwand und über die man nur einen kleinen Teil des NM erreichen konnte. Für die Arbeit an der Parkstrasse wurden Arbeitslose aus der Umgebung engagiert. Von den schlechten Zeiten damals profitieren wir also heute.
Wir setzten uns nach draußen an einen überdachten Picknicktisch tranken unseren eisgekühlten Starbucks Kaffee mit Guarana und als zusätzlich als Stärkung gab es noch den Rest Pizza von gestern Abend. Danach waren wir fit für zwei kurze Wanderungen.
Der erste Weg der Alcove Nature Trail sollte auf der anderen Straßenseite beim Visitorceter starten, wir haben trotzdem ein paar Minuten nach dem Trailhead gesucht. Es ist ein kurzer Naturlehrpfad der in einem Minicanyon endet.

   

an den einzelnen Stationen waren wieder typische Pflanzen oder geologische Formationen erklärt. Selbst diese kurzen Texte zu lesen war mir schon fast zuviel, es war so abartig heiß, ich wollte nur noch in den Schatten.

   

der Weg endet in diesem Canyon, hier war es angenehm schattig und kühl

   

   

leider ist dieses schattige Stück nur wenige Meter lang...

Danach ging es vom Visitorcenter aus auf den etwa 1 km langen Rim Rock Trail

   

der Weg geht wirklich immer an der Kante lang und bietet herrliche Ausblicke

   

   

hier standen wenigstens ein paar Bäume, so dass ich in den Schatten konnte während Josef seine Fotos machte (dazu muss er meist erst mal ein anderes Objektiv aufschrauben, das dauert...)

   

im Visitorcenter hatten wir einen Plan mit den Wanderungen bekommen, es war ein ziemlich primitiver gezeichneter Plan auf dem es so aussah als ob man eine weitere Wanderung zum Window Rock anschließen könnte wenn man vom Rim zur Straße geht, zur Straße waren es nur ein paar Meter aber der zweite Weg war nicht zu finden (vom Auto aus haben wir später einen Wegweiser gesehen, da hätten wir 2 km hinlaufen müssen...). Auf der Straße war natürlich überhaupt kein Schatten und ich hatte schon nach 2 Minuten das Gefühl gegrillt zu werden und habe gemeutert. Auf schnellstem Weg sind wir zum Auto zurück gegangen. Dort habe ich die Klimaanlage auf maximal gedreht.  :ohjeee: das Auto zeigte 110 Grad Außentemperatur an (nach ein paar Minuten Fahrt immer noch 100 Grad), ich denke mal 40 Grad waren es draußen, mir war das einfach zuviel.
Alle anderen Wanderungen  habe ich erst mal gecancelt, wir haben wie in Amiland üblich an den Viewpoints gehalten und Fotos gemacht, für heute war das genug!

   

   

   

Am Coke Ovens Overlook konnte man schön im Schatten sitzen und die Landschaft genießen

   

Zitat
Coke ovens were used to transform coal into coke, a fuel that produces little or no gas when burned

   

die Felsen die wie coke ovens aussehen gehören übrigens zur geologischen Wingate Formation (200 Millionen Jahre alt), die darüberliegende Kayenta Formation (100 Millionen Jahre alt) ist weg erodiert. Kayenta sind die typischen roten Felsen auf denen man am Rim Trail geht. (das wüßte ich natürlich nicht mehr wenn ich nicht die Schilder im Visitorcenter fotografiert hätte  :lesend:)

Während wir hier saßen sprachen uns zwei ältere Amerikanerinnen an: sie hatten uns am Rimtrail  fotografiert, ob wir das Foto gern sehen möchten? Wir stehen da sehr malerisch an der Abbruchkante (und sind auch nur von hinten zu sehen). Sie wollten wissen ob sie das Foto behalten und herzeigen dürfen, na klar das ist kein Problem für uns. Wir haben ihnen erklärt dass wir eh auf hunderten chinesischen Familienfotos zu sehen sind von unserer Chinareise letztes Jahr wo ich immer mit aufs Bild mußte (blond und ein Kopf größer), darüber haben wir dann alle sehr gelacht. Wir kamen ins Gespräch und haben uns unsere jeweilige Reiseroute erzählt. Sie waren die ersten Touristen die wir gesprochen haben die nicht zur Sonnenfinsternis gefahren sind. Sie waren Renterinnen und hatten erst jetzt Zeit das Land zu erkunden, wirklich sehr nette Leute, wir haben uns bestens unterhalten (und von der Sonnenfinsternis vorgeschwärmt)
Über uns zogen Adler ihre Kreise, leider ziemlich weit weg

   

Der nächste Viewpoint an dem wir gehalten haben war der Upper Ute Canyon View, hier sollte man nach einem Sarkophag Ausschau halten   :think:

   

erst dachte ich das hier sei gemeimt:

   

dann habe ich ihn doch noch entdeckt:

   

das schaut wirlich aus wie ein ägyptischer Sarkophag!

Am Cold Shivers Point

   

die Sonne stand jetzt schon ziemlich tief und Teile des Canyons im Schatten

   

mit der besseren Kamera von meinem Freund  schaut das dann so aus

   

ich wollte aber unbedingt alle drei Wölkchen am Bild haben   :D

Fast am Ende der Parkstrasse startet der Devil's Kitchen Trail, auf den haben wir uns gewagt und wie vermutet lag der schon fast komplett im Schatten so dass die Temperaturen angenehm waren. Hier waren wir auch fast schon wieder im Tal angelangt.

Der Weg führt zu dieser Felsformation

   

schöne Blümchen am Weg

   

das Licht ist um diese Abendzeit ganz herrlich

   

   

am Schluß ging der Weg bergauf, weil das Ziel aber eh schon im Schatten lag sind wir den Weg nicht bis zu Ende gegangen sondern hier umgekehrt

   

Um Viertel nach 7 waren wir wieder am Auto, wir haben uns viel länger in diesem Monument aufgehalten als ich geplant hatte. Bis zu unserem gebuchten Hotel dem Grand Junction Palomino Inn waren es noch 10 Minuten zu fahren. Obwohl es an einer Hauptstrasse liegt hätten wir es ohne Navi nicht gefunden, der Ort war eine einzige Baustelle, ich war froh dass wir unfallfrei durchgekommen sind. Vorfahrtsregeln waren in dem Chaos irgendwie gar nicht zu erkennen, ich bin einfach gefahren wenn ich meinte es paßt jetzt…wir sind gerade noch so im Hellen angekommen. Das Hotel war ein typisches U-förmiges Motel mit Pool in der Mitte. Wir bekamen ein Zimmer mit Kingsize Bett, das Bad hatte sogar ein Fenster.

   

   

   

Auf der Fahrt zum Hotel haben wir an der Strasse nur die üblichen MC Donalds etc Kettenrestaurants gesehen, nicht unser Geschmack. Am Empfang empfahl man uns ein mexikanisches Restaurant zwei Häuser weiter. Das gab den Ausschlag, mexikanisch mag ich eigentlich nicht aber mit dem Auto zum Essen fahren wollte ich erst recht nicht und dann ist mir ein Mexikaner immer noch lieber als Burger und co.

Im Restaurant fiel mir erst mal die Cocktailkarte in die Hände und wir bestellten Cocktails. Die Dinger waren riesig, ich glaube in dem Glas war fast ein halber Liter und es war auch richtig Alkohol in meiner Pina Colada.

   

Zum Essen habe ich pulled pork bestellt, das hätte ich beim Mexikaner gar nicht auf der Karte erwartet. Die Beilagen waren eher mexikanisch (diverse Bohnen, Reis und Salat) und das Fleisch war soo lecker und zart, obwohl es eine riesen Portion war habe ich alles aufgegessen (und vor lauter Hunger das obligatorische Foto vergessen). Josef bestellte einen Meeresfrüchtesalat und war auch sehr zufrieden. Zusammen haben wir nur 50 $ bezahlt, da war ein saftiges Trinkgeld fällig   8)

Als wir zum Hotel zurück gingen war es schon stockdunkel aber immer noch sehr warm und mich lockte der Pool, ich mußte noch eine Runde schwimmen, das war einfach herrlich! Anschließend habe ich mich noch eine Weile auf die Bank vor das Zimmer gesetzt und die Ruhe genossen und als Betthupferl gab es noch einen Rotwein  :D

Hotel: Palomino Inn in Grand Junction, 77,45 $ incl tax (über booking.com), das billigste Hotel der Reise (und bei weitem nicht das schlechteste)

Tier des Tages: Dieser cottontail rabbit, auf der Wanderung am Abend im Colorado NM kamen die Hasen aus ihren Löchern   :liebe:

   

Die heutige Route:

   

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #85 am: 11.11.2017, 17:33 Uhr »
Tag 10 Montag  28.8.2017

Im Zimmer war es nachts sehr warm, mit Klimaanlage können wir beide nicht schlafen, ich war zweimal wach. Wir hatten das Fenster offengelassen und so war es morgens auch ziemlich laut. Um 7 Uhr rappelte der Wecker da war ich gerade noch mal eingeschlafen. In der Rezeption gab es einen kleinen Frühstücksbereich und für so ein einfaches Motel ein ziemlich gutes Frühstück mit Rührei und Würstchen, verschiedenen Bagels und Philadelphia dazu Joghurt in den ich meine Haferflocken gerührt habe. Platz zum Hinsetzen war auch ausreichend, die meisten Gäste kamen nur kurz rein um Kaffee zu holen.

   

   

Noch ein paar Fotos vom Motel, wir hatten das Zimmer hier links wo jetzt so schön die Sonne auf die Bank scheint, der weiße Jeep ist unser Wagen

   

der Pool

   

Zunächst sind wir noch in ein Walmart Supercenter gefahren ein paar Blocks weiter und haben Wasser, Kaffeedosen, Obst und geschälte Karotten gekauft. Weil ich wußte dass in unserem nächsten Motel in Moab das Frühstück sehr spärlich ist haben wir auch eine Packung Käse und Bagels gekauft. Diesmal habe ich an das Bärenspray gedacht aber es war leider ausverkauft   :(

Nachdem es gestern so heiß war habe ich mir ziemlich den Kopf zerbrochen wie wir den Tag heute gestalten sollten. Wir mußten heute nach Moab fahren wo es bestimmt nicht kälter ist als in Grand Junction. Für den Nachmittag war ursprünglich die Wanderung zu den Fisher Towers geplant und das wäre mit den Temperaturen von gestern definitiv nicht möglich. In Fruita gab es aber ein Dinosauriermuseum das ich gern gesehen hätte, das wäre für mich eine passende Alternative (mein Freund war weniger begeistert). Wir haben beschlossen uns das mittags noch mal zu überlegen, die geplante Wanderung am Vormittag wollten wir auf jeden Fall versuchen.
Im Internet war ich über die Wanderung  „Trail Through Time“ gestolpert und die war im DeLorme Atlas von Colorado auch unter den Top Wanderungen geführt. Sie lag außerdem günstig am Weg an einer Ausfahrt der I70 kurz vor der Grenze zu Utah. In Reiseberichten hatte ich davon noch nichts gelesen und man will ja im Urlaub auch mal was Neues sehen. Google Maps kannte den Trailhead (aber das wäre auch ohne Navi total einfach zu finden gewesen: Ausfahrt zwei von der I70, dann rechts und nach wenigen Metern kam der Parkplatz. Es gab sogar an der Interstate vor der Ausfahrt ein Hinweisschild!), nach einer halben Stunde Fahrt waren wir um halb 10 dort.

   

Das Gebiet heißt Rabbit Valley und gehört zur Mc Innis Canyons National Conservation Area. Gleich am Anfang lief uns ein Hase über den Weg aber es blieb bei diesem einen, früher gab es hier wohl mehr rabbits. Es gibt auch noch andere Wanderungen und offroad Strecken die auf weiteren Tafeln erläutert wurden. Am Parkplatz waren wir die einzigen.
Und ein Klohäuschen gab es auch wieder  8)

   

Der Weg war bestens beschildert

   

Das erste Stück war flach und rollstuhlgeeignet, danach ging es in einem Bogen den Hügel hoch und zum Trailhead zurück

   

Ich wußte nicht wirklich was mich hier erwartet und war natürlich hoch erfreut als ich die ersten Schilder sah  :D

   

Zitat
The Trail Through Time provides an opportunity to travel back in time 150 million years ago to the Jurassic Period when this was a warmer and somewhat wetter environement with different plants and animals. River channels and swampy areas preserved many plants and animals and “locked them in the time”. Camarasaurus and Diplodocus dinosaur skeletons have been found along this trail, and other dinosaurs have been found in the quarry. Skeletons of these dinosuars have been preserved in place because the sand in the bottoms of the rivers rapidly entombed these creatures.

Dass ich hier Dinosaurierskelette zu sehen bekommen würde habe ich vorher nicht gewußt, der Trail war ein Volltreffer  :lol: Im Internet stand was über die interessante raue Landschaft hier.

Gleich das nächste Schild war dann schon die erste Dinofundstelle:

   

Das hätte ich ohne das Schild nicht in dem Felsen gesehen:

   

Die Beschilderung war super hier, jeder Hügel und jeder besondere Felsen war erläutert

   

   

Da war jemand mit Begeisterung am Werk, das hat man richtig gemerkt. Das war definitiv der am besten beschriebene Wanderweg den wir bisher gegangen sind. Und die Landschaft war einfach spacig

   

Und dann das

   

Und das

   

Frische Dinosaurierspuren!!! Wir waren im Jurassic Park gelandet COOOL
Wir haben auf dem weiteren Weg laufend gewitztelt dass bestimmt gleich ein Dino um die Ecke kommt. Kothaufen (die waren etwa faustgroß) sahen wir öfter, Fußspuren leider nicht mehr, aber wir hatten unseren Spaß!

Danach ging es den Hügel rauf

   

   

Bunte Sandsteinfelsen am Hügel

   

   

Blick nach unten rechts: hier sieht man die I 25, bei der Brücke ist die Abfahrt zum Trailhead

   

Der Blick geradeaus geht auf die La Sal Mountain Range (hätte ich ohne die Beschilderung natürlich nicht erkannt) bei Moab

   

Oben über dem Hügel kreiste ein Adler (oder Condor?), immer wieder kam er im Sturzflug auf uns runter, stoppte aber etwas über unseren Köpfen

   

So kam zum Jurassic Park noch etwas Hitchcock Feeling dazu  :wink:

   

Der Kopf und die Unterseite der Flügel war hell, der Rest schwarz, ein riesen Vogel!

Was man auf den Bildern auch sieht sind die aufziehenden Wolken, es war nicht so heiß wie gestern!

Hier am Hang waren dann noch weitere Dinosaurierskelette

   

   

Den Diplodocus kennt man als Saurierfan, den Camarasaurus haben wir im Dinosaur NM kennengelernt:

   

Auf dem Foto jetzt nicht so genau zu sehen, die Knochen waren mit Eisenmarken markiert und gut zu erkennen

   

Eindeutig ein Wirbelsäulenknochen

   
   
Wußtet ihr was Desert Varnish ist?

   

   

Wirklich super interessant gemacht der Weg!

Einen Mini Arch gab es auch

 

Blick ins Tal

   

Unterwegs gab es auch ein paar überdachte Bänke zum ausruhen und einmal trafen wir auf eine Amerikanerin, sie hatte beruflich in der Gegend zu tun und war extra einen Tag früher angereist um diesen Trail zu gehen, sie meinte der sei schon ziemlich bekannt.

   

Auf dem Rückweg:

   

   

Nach eineinhalb Stunden waren wir wieder am Trailhead angelegt und ich war richtig begeistert über diese Entdeckung. Und nachdem es nicht so heiß war und wir jetzt ja auch schon ein paar Dinosaurier gesehen hatten beschlossen wir nicht nach Fruita ins Museum zu gehen sondern nach Moab zu fahren. Dort waren wir bei unserem ersten USA Urlaub schon mal 4 Tage gewesen, damals haben wir wie typische Ersttäter nur die Nationalparks abgeklappert und sind über die Interstate gefahren, diesmal wußte ich es besser und hatte den Weg über den Highway 128 gewählt.
Für meinen Freund hatte ich noch ein Schmankerl ausgesucht: Die Ghosttown Cisco liegt am HW 128. So sind wir nach wenigen Kilometern von der I70 abgefahren Richtung Süden und oh Schreck da stand ein Schild direkt nach der Ausfahrt dass es Bauarbeiten am Highway 128 gibt und man eine alternative Route wählen soll. So ein Mist was machen wir jetzt?
Ich habe noch mal auf die Karte geschaut: bis nach Ciso war es nicht weit. Wir wollten versuchen ob wir bis dahin kommen und wenn es nicht geht müßten wir halt umdrehen, viel verloren wäre dann aber nicht. Die Strecke nach Cisco war problemlos zu fahren, keine Baustelle weit und breit.

Am Ortsrand war ein großer Parkplatz und die verfallenen Häuser nicht zu übersehen.

   

An der 128 läuft eine Bahnlinie entlang, ein ellenlanger Güterzug fuhr vorbei
 
   

   

Ein Eldorado für Fotografen, mein Freund war begeistert  :D

   

   

   

 

Vor einem der Häuser auf dem Bild oben stand eine Frau und rief uns was zu. Es war zu weit weg um zu verstehen was sie wollte. Sie hat uns gewunken und wir sind zu ihr hingegangen. Sie war mit einer Säge am hantieren an dieser Hütte hier:

   

Auf den ersten Blick eine interessante Figur: eine junge Frau, der Schädel teilrasiert, im Gesicht gepierct und mit einem Revolver am Hosenbund  :zuberge:, ich hätte auf einen Ex-Junkie getippt. Sie wollte wissen war wir hier machen. Wir haben ihr also erzählt das wir deutsche Touristen sind und fotografieren wollen. Darauf meinte sie wir sollten uns bloß vorsehen, das sei hier alles im Privatbesitz und die Besitzer fänden es nicht witzig wenn Fremde ihren Besitz betreten. Der Nachbar hinter ihr sei echt gefährlich da sollten wir gar nicht hingehen und mit dem rechts sei auch nicht gut Kirschen essen und so weiter, schluck. Wir haben lieber nicht gefragt was sie mit der Knarre macht wenn jemand ihr Gelände betritt. Sie hat uns dann erzählt dass sie hier ein Gebäude an Touristen vermietet über airbnb und dass sie es uns gerade nicht zeigen kann weil es an zwei Deutsche vermietet ist:

 

Das ist das ehemalige Postoffice von Cisco, eine urige Ruine, den nutzlosen Zaun daneben fand ich besonders witzig

   

und den Ventilator überm Plumpsklo:

   

Abends haben wir nachgeschaut: man findet es auf airbnb für 60 $ pro Nacht. Ganz schön happig für den nicht vorhandenen Komfort, es gibt noch nicht mal Wasser. Die Hütte die sie grade am reparieren ist will sie später auch vermieten. Sie selbst wohnt in einem Haus weiter hinten (mit allen Anschlüssen) so ganz verlassen ist Cisco gar nicht. Ihre Nachbarn wohnen zwar nicht ständig hier aber eine Ghosttown ist Cisco nicht. Ich bin lieber nicht weiter in den Ort reingegangen und habe nur noch in der Nähe des Parkplatz fotografiert

   

   

   

   

Dann habe ich lieber die zahlreichen Prairidogs fotografiert, die schießen nicht, die rennen weg wenn man zu nah kommt

   

   

Wir hatten die Frau auch gefragt wie es mit den Bauarbeiten aussieht, ob man nach Moab fahren kann, aber das wußte sie nicht. Am Parkplatz hatten wir einige Autos vorbei fahren sehen also haben wir es einfach auch versucht. Bald kam noch mal ein Schild auf dem stand dass die Bauarbeiten von April bis Dezember 2017 dauern, aber eine Baustelle haben wir weiterhin nicht gesehen.

Die Strecke entlang des Colorado und der roten Felsen ist einfach herrlich zu fahren. Eine traumhafte Kulisse. Es gibt immer wieder Campingplätze, ja da würde es mir auch gefallen. Am Dewey Bridge Campground haben wir gehalten und Fotos gemacht

   

   

das Wasser war ziemlich kalt

   

an diesem Haltepunkt sieht man hinten schon die Fisher Towers

   

es war zwar warm bestimmt gut 30 Grad aber weit entfernt von der unerträglichen Hitze gestern, außerdem zogen immer wieder mal Wolken durch. Wir haben also beschlossen die Wanderung zu den Fisher Towers zu versuchen. Laut Beschreibung erreicht man nach der Hälfte des Trails den höchsten Felsen, den Titan, da könnte man auch umkehren.

Von der 128 zweigt eine Straße ab zum Campground der Fisher Towers, dort startet auch der Trail. Man geht von Anfang an immer an roten Felsen entlang und stetig bergauf

   

wieder ein Stück für meine Köpfesammlung  :D

   

   

noch ziemlich am Anfang des Weges trafen wir zwei tschechische Wanderinnen, sie waren bis zum Ende gelaufen und meinten das sei gut machbar. Sie waren auch zur Eclipse angereist und haben sie in Oregon beobachtet. 2024 wollen sie auch wieder nach Amerika fahren aber eher nach Mexiko als Texas, sie meinten die Texaner mögen keine Ausländer. Nach der Eclipse waren sie im Yellowstone, da muss es brechend voll gewesen sein, mehr als 5 km/h konnte konnte man nicht fahren.
Nach einer Stunde waren wir am Titan angelangt, da stand ein Juniper Baum der etwas Schatten spendete. Dort machten wir Pause und aßen einen Apfel.

   

eine Wahnsinnskulisse!

   

auf dem Hinweg hat Josef keine Fotos gemacht, er meinte das Licht sei am Rückweg besser. Der Weg war jetzt etwas schlechter zu erkennen, es gab weniger Cairns, aber wenn man achtgab hat man die Route schon gefunden. Zum Schluß ging der Weg von den roten Felsen weg und zog sich ziemlich aber schließlich (nach insgesamt eindreiviertel Stunden) waren wir auf einem Plateau am Ziel angekommen.

   

wir waren beide ziemlich fertig und haben uns auf dem angenehm warmen flachen Felsen hingelegt, Josef ist bald eingeschlafen.

   

Ich konnte die Augen nicht zumachen, ich habe die Aussicht zu sehr genossen

   

der Ausblick war so gigantisch, die Sicht so weit, man kann das mit einem Foto gar nicht einfangen. Ich habe das Panorama gefilmt:

   https://youtu.be/o1KyRVsyy9o

ich konnte mich überhaupt nicht satt sehen, für mich sieht das wie eine Kathedrale aus, einfach gigantisch  :rollen:
bei so einem Anblick kann ich nicht schlafen und wenn ich noch so müde bin.

   

   

der Blick nach hinten war auch nicht schlecht:

   

Dass wir hier oben allein waren war natürlich genial, der reinste Luxus so ein Panorama auch noch exklusiv genießen zu können!
Nach einer Stunde haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht, diesmal die Fisher Towers immer vor Augen  :liebe:

   

der Weg war gut zu gehen nur kurze Stücke nah am Abgrund

   


das war die einzige Stelle wo man einen Stufe überbrücken mußte

   

beim Blick Richtung Colorado habe ich wieder einen Kopf in den Felsen entdeckt  :)

   

man kann gar nicht beschreiben wir hoch diese Felsen sind und sieht das nicht wirklich wie die Wand einer Kathedrale aus?

   

fast wieder unten

   

Am Rückweg haben wir 4 oder 5 Leute am Aufstieg getroffen, da haben wir wirklich Glück gehabt dass wir oben allein waren. Wir wundern uns dann auch immer wie spät andere eine Wanderung starten. In der Dämmerung wäre mir der Rückweg zu gefährlich.

und noch was für die Köpfesammlung  :)

   

glücklich am Trailhead zurück!

   

Ich war wirklich platt nach der Wanderung, der Kaffee hat mich gerettet, wir haben uns an einen Picknicktisch gesetzt und das Panorma zum Abschied genossen. Ein Ausflug hierher lohnt sich auch wenn man nicht wandern will. Schade dass mein Freund nicht campen will, die Lage des Campingplatz hier ist einfach herrlich, hier nachts die Sterne beobachten, das wär was...
 
   

Auf der Weiterfahrt nach Moab gab es immer wieder wunderschöne Ausblicke, manchmal sah es fast aus wie im Monument Valley:

   

   

Um viertel vor 7 sind wir in Moab im Inca Inn angekommen, hier waren wir 2010 auch. Die Besitzer hatten in der Zwischenzeit gewechselt, damals waren es Schweizer, jetzt sind die Besitzer Amerikaner. Wir bekamen das Zimmer 123 neben der Rezeption; das Bad sah noch genauso aus wie damals aber die Möbel im Zimmer sahen neu aus. Leider habe ich keine Fotos gemacht. Im Zimmer gab es keine Kaffeemaschine aber in der Rezeption bekommt man von 7 bis 22 Uhr Kaffee. Wir haben uns Poolhandtücher geben lassen und sind zum baden gegangen. Der Pool im Inca Inn ist zwar klein aber zum Abkühlen völlig aureichend. Das Wasser war ziemlich frisch.
Danach sind wir zum Abendessen in die Stadt gegangen. Ich weiß noch wie häßlich ich Moab damals fand, verglichen mit Vernal ist es aber völlig okay, vor allem gibt es schöne Läden. 2010 haben wir ein Thairestaurant in der Stadtmitte entdeckt, das war damals das erste asiatische Restaurant während unserer Reise und ich wußte noch wie froh Josef darüber war. Er konnte sich überhaupt nicht mehr daran erinnern. Auf der Straße und in den Restaurants war viel los, kein Vergleich mit Vernal, die beiden Orte sind wohl etwa gleich groß aber in Moab steppt der Bär. Ich wußte sogar noch in welcher Seitenstraße das Restaurant war und es waren auch noch Tische frei. Wir bestellten Tom Ka Gai zur Vorspeise (sehr lecker) und danach hatte ich einen Salat, ich war fast zu müde zum essen. Zum Essen gab es sogar Rotwein. Anschließend sind wir durch die Stadt gebummelt und zufällig am Liquorstore vorbei gekommen. In Utah sind die staatlich und es gibt nicht so viele wie in Colorado. Der Angestellte meinte dass er in 3 Minuten schließt also haben wir schnell 2 Rotweinflaschen geschnappt, wir haben die gleichen Sorten gefunden die wir schon in Colorado gekauft haben, in Utah war er aber teurer.
Danach sind wir auf dem Rückweg zum Hotel noch in ein paar Andenkenläden gegangen (in Vernal waren die um diese Zeit nach 21 Uhr schon alle geschlossen) und haben Mitbringsel gekauft. Für unseren Nachbarn der unsere Wohnung und Pflanzen versorgt haben wir Joshua Tree Samen gekauft, er ist passionierter Gärtner und hat einen grünen Daumen (er hat sich wirklich darüber gefreut).

Zurück im Hotel war ich total müde aber happy. Es war ein toller Tag heute!

Hotel: Inca Inn in Moab, 350,95 $ incl. tax für 3 Nächte (gebucht mit AAA Rabatt)

Tier des Tages: dieser Minidinosaurier im Trail Through Time. Er war deutlich größer als eine normale Eidechse. Im Visitorcenter des Colorado NM war ein Bild davon zu sehen als Beispiel für die typische Flora und Fauna. Leider habe ich das Schild nicht fotografiert. Der Name war irgendwas mit Halsbandechse oder so ähnlich                                               

      

   

Die heutige Route:

   

wolfi

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #86 am: 11.11.2017, 21:33 Uhr »
Deine "Roten Steine" sind wirklich fantastisch fotografiert, Paula - dankeschön!

Und die Dinosaurier geben auch was her, genau wie das Ghost Town Cisco - witziger Name übrigens, ob die Firmengründer von Cisco daran gedacht hatten?

Cisco hat übrigens in einigen Filmen "mitgespielt" - u. a. auch Thelma und Louise!

Hier sind noch mehr Bilder von den abgewrackten Häuschen incl background story:
https://www.huffingtonpost.com/roadtrippers/take-a-tour-of-cisco-ut-t_b_5651656.html

paula2

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #87 am: 12.11.2017, 17:27 Uhr »
Hallo Wolfi,

wenn ich Cisco höre denke ich auch erst an Netzwerkkomponenten, aber soweit ich weiß sitzen die im Silicon Valley, der Name ist bestimmt Zufall.
Danke für den Link, dort sind noch viel bessere Fotos von Cisco. Thelma und Louise habe ich vor x Jahren gesehen, wenn er mal als Wiederholung kommt muss ich mal schauen ob ich Cisco wiedre erkenne. Jedenfalls ist das Postoffice auf den Bildern bei dem Link noch nicht renoviert.

Drummond

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #88 am: 12.11.2017, 17:40 Uhr »
Cisco hat auch einen Bahnhof bzw. Haltepunkt.
Eine Zug habe ich bei mehreren Besuchen leider noch nicht gesehen.

Ein Besuch da ist für mich immer Pflicht wenn ich in Moab bin.

saibot

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Antw:Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #89 am: 13.11.2017, 19:46 Uhr »
An dem Dino-Museum in Fuita sind wir damals auch vorbeigefahren, weil wir auf der Durchreise nur Zeit für das Colorado National Monument hatten.

Nach deinem Reisebericht kommen da jetzt noch der Dino-Hill und die "Wanderung durch die Zeit" dazu.

Klare Ansage meiner Frau: Wir müssen da nochmal hin!
 
Gruß
Tobias