07.03.2010
Der heutige Tag sah alles andere als vielversprechend aus. Dicke, tiefhaengende und Regen versprechende Wolken hingen wie ein dickes Tuch ueber der Gegend, es war windig und frisch. Alles andere also als ein schoener neuer Urlaubstag.
Wir liessen uns daher heute etwas mehr Zeit, fruehstueckten gemuetlich im Restaurant des Hilton und packten dann zusammen. Immer wieder troepfelte es, waehrend wir unsere Sachen ins Auto brachten.
Das war kein besonders erfreulicher Anblick.
Wir hatten uns vorgenommen, vor der Fahrt nach Tucson noch den Hewitt Arch mitzunehmen. Das muesste auch mit meinem Knie machbar sein, das noch immer geschwollen und ueberanstrengt war. Solange es nur ein wenig troepfelte, sollte es auch ohne Schwierigkeiten machbar sein.
In Tucson wuerden wir weitersehen. Die Beschreibung zum Arch hatten wir ja ausgedruckt dabei.
Erst einmal ging es via 101 Loop nach Sueden und dann auf der US 60 weiter. Hier im Osten sah das Wetter sogar noch einigermassen aus, es war halt total bedeckt. An den Wegesraender der US 60 gab es schon wunderbare Ansammlungen an bluehenden Mexican Poppies und Lupinen, ich verstand nur immer nie, warum die sich immer die unmoeglichsten Locations aussuchen mussten. So toll war die Luft doch hier direkt am Highway nicht.
Kurz hinter Florence Junction bogen wir auf die Queen Valley Road ab, folgten dieser fuer ein Weilchen, ehe wir auf die Hewitt Station Road abbogen. Der Asphalt endete sehr bald und eine gut gegradete Gravelroad fuehrte uns immer weiter in die Superstition Wilderness.
Vereinzelte Saguaros fanden sich hier und unzaehlige Windbluemchen, die kurz davor waren, ihre wunderschoene Bluetenkoepfe zu zeigen. Ein paar Lupinen und Desert Marigold waren schon am Bluehen und wir stoppten fuer ein paar Fotos. Hm, irgendwie wurde hier an allen Ecken und Enden rumgeballert, ein paar Querschlaeger pfiffen auch um die Ecke.
Fehlten nur noch ein paar Cowboys auf ihren Pferden!!!
Stattdessen standen ueberall ein paar Pick Up Trucks rum, dessen Besitzer munter in der Gegend rumballerten. Wir fuhren weiter und erlebten dann am Queen Creek die erste Ueberraschung. Denn der Creek hatte Wasser, und das nicht zu wenig. Vermutet hatte ich es irgendwie schon, nachdem es letzte Woche noch so kraeftig geregnet hatte.
Nein, hier war fuer uns definitv Schluss, mit dem Indianer und seiner nicht gerade vielversprechenden High Clearance wollten wir auf keinen Fall eine Durchquerung machen.
Schon gar nicht, wenn die naechsten Schauer mitsamt kraeftigen Tiefdruckgebiet nahezu vor der Tuer standen.
Kurz nach uns kam ein Truck, der natuerlich mit Leichtigkeit den Wash querte. Aber auch er hatte mittendrin ein wenig mit dem weichen Untergrund zu kaempfen.
Nein, der Hewitt Arch musste ein weiteres Mal warten, aber immerhin hatten wir es dieses Mal geschafft, einen Teil der Strecke schon mal zu fahren.
Ueberall entlang des Washes und der Gravelroad gab es Blumen, die nur auf ein paar Sonnenstrahlen warteten.
In ein paar Tagen muesste das hier vor Blueten nahezu explodieren. Was fuer eine tolle Location.
Wir kehrten nun langsam um und es fing nun auch hier an zu regnen.
Puh, Glueck gehabt. Gut, das der Wash soviel Wasser hatte. Wir hatten kaum die US 60 erreicht, das schuettete es wie aus Eimern und wurde immer mehr. Die Scheibenwischer liefen auf hoechster Stufe. Was fuer ein graessliches Wetter.
Eigentlich hatten wir noch vorgehabt, den Picacho Peak State Park auf dem Weg nach Tucson mitzunehmen, aber bei dem Regen und keine Sicht auf Besserung schenkten wir uns das. Bei dem Regen machte das einfach keinen Sinn. Wirklich sehr schade, denn auch der Picacho Peak SP stand auf der Liste der Parks, die geschlossen werden sollten. Der Regen wurde irgendwie auch immer staerker, sowas ungemuetliches.
Die Fahrt bis kurz vor Tucson verlief demnach auch ohne sonderliche Ereignisse, die Santa Catalina Mountains waren total in Wolken verhuellt und die Gipfel hatten ein frisches weisses Kleid aus Schnee. Die Wolken sahen jedenfalls schon beeindruckend aus und oh Wunder, kurzfristig hoerte es sogar auf zu regnen.
Wir hatten geplant, bei diesem Wetter das Pima Air and Space Museum zu besuchen, denn soviel konnte man heute sowieso nicht machen. Ausserdem war mein Knie heute alles andere als lauftauglich, jeder Schritt war eine Quaelerei.
Das Museum war schnell gefunden und mit einigen Sturmboen wehte es nahezu zum Eingang hinein. Puh, wie ungemuetlich.
Das Air & Space Museum war das groesste Luftfahrt Museum seiner Art und neben unzaehligen Open Air Austellungsstuecken aus verschiedenen Epochen gab es noch 5 Hangars sowie verschiedene Austellungen. Hier konnte man sich wirklich Stunden aufhalten, wenn man mochte. Das Wetter hielt sich sogar noch ein wenig und zum ersten Mal sahen wir heute fuer ein paar Minuten blauen Himmel.
War bestimmt ein gutes Omen, das ueber dieser Air Force One schwebte. Aber kaum hatten wir uns bei den Wind zu den ersten Ausstellungsstuecken vorgearbeitet, fing es auch schon wieder an zu schuetten.
Na toll. Wir retteten uns sozusagen in den Hangar mit der Space Gallery und schauten uns dort erst einmal um.
Der Schauer hielt zum Glueck nicht allzu lange an und wir konnte doch noch ein wenig draussen herumstoebern.
Wenn es nur nicht so stuermisch waere. Der Wind wehte einem fast um. Dafuer sahen die dunklen Wolken jedenfalls sehr dramatisch aus. Erneut troepfelte es und wir retteten uns in eines der Gebaeude, um dort die Austellungsstuecke anzusehen. Ich hoffe, das wuerde jetzt nicht den ganzen Tag so weitergehen.
Mein Wunsch wurde nicht erfuellt, denn es kam eher noch schlimmer. Ein kraeftiger Dauerregen setzte ein und sorgte somit dafuer, das wir nun in dem einen Hangar mehr oder weniger festsassen. Denn wenn wir jetzt rausgehen wuerden, waeren wir sofort bis auf die Haut durchnaesst und in ein anderes Gebaeude rueberflitzen war wegen meinem Knie nicht machbar.
Bloede gelaufen.
So machten wir uns dann doch eher als geplant auf dem Rueckweg. Urspruenglich hatten wir ja heute statt des Pima Air&Space Museums die Old Tucson Studios eingeplant, aber so fuhren wir schon gegen 16 Uhr zu unserem Hotel, dem Best Western Royal Inn in Downtown. So wirklich begeistert waren wir von dem Hotel nicht, die Zimmer waren total klein und dunkel und es gab keine Badewanne. Hatte ich bisher noch nie gehabt. Waere jedenfalls schoen gewesen, fuer das Knie ein Entspannungsbad zu nehmen, aber was soll es. Es sollte ja immerhin noch einen Hot Tub geben.
Internet funktionierte auch nicht und war ausgefallen. Lag vielleicht an dem Regen draussen, keine Ahnung. Die Anfahrt zum Hotel fuehrte uns jedenfalls ueber massiv ueberflutete Strassen. Wir wollten morgen schauen, was anderes zu finden. Fuer eine Nacht sollte es ja gehen. Und evtl. ging ja morgen wieder das Internet.
Immerhin konnte ich bei den vielen vorhandenen Kissen das Knie etwas hochlegen. Wir gingen eine Kleinigkeit in der Stadt essen und wollten danach eigentlich den Hot Tub austesten. Gut, das wir vorher nur so hingegangen waren. Das Ding war eiskalt!!!
Das konnte ja echt nicht wahr sein!!
Somit war klar, das wir uns morgen definitv was anderes suchen wuerden.
Den Abend verbrachten wir mit Lesen und TV schauen und gingen recht zeitig schlafen.