sorry, das ich in letzter Zeit so selten hier online bin.
Aber weiter geht es.
11.03.2010
Da wir heute nicht soviel Programm geplant hatten, schliefen wir etwas laenger. Hin und wieder musste auch das mal sein. Fruehstueck gab es im Hotel angeschlossenen Restaurant, danach checkten wir aus. Als erstes hatten wir uns die Agua Caliente Road vorgenommen, die nicht weit entfernt von Gila Bend startete. Schon vor gut zwei Jahren wollten wir die Strecke fahren, aber da hatte es dann so fuerchterlich geregnet, das wir das ausfallen liessen.
Heute sah es definitiv nicht nach Regen aus und hatte sich auch schon wunderbar aufgewaermt.
Wir fuhren den Old Highway 80 nach Norden und erreichten nach einer Weile einen groesseren Dam, das war der Gillespie Da und somit unser Punkt, wo wir nun auf eine gut gegradete Gravelroad abbogen. Die Strasse war so breit und ausgebaut, das war wirklich ein Gravel Highway.
Am Rand bluehten immer wieder ein paar Fruehlingsbluemchen, ganz dominant ins Auge stach uns dabei die lila bluehende Purple Mat.
Wir ueberquerten eine trockenen Wash und fuhren eine ganze Weile parallel zur Gas Pipeline. Richtig aufregend war die Strecke bisher noch nicht und wir hofften, das es noch etwas spannender wurde.
Nach etwa der Haelfte der Strecke wurde es dann etwas abwechslungsreicher und wir naeherten uns den Gila Bend Mountains.
Bluehende Ocotillos in Huelle und Fuelle gab es hier, sowie Unmengen von Teddybear Chollas, waehrend sich die Strasse in sanften Huegeln hinauf und hinunterwand. Hier und da hielten wir einmal an fuer ein paar Bilder, das schwarze Lavagestein bot hier einen zusaetzlichen Kontrast.
Also einsam war es hier schon. Aber so richtig sprang der Funke bei uns irgendwie nicht ueber. Das lag wohl daran, das wir in den letzten Tagen einfach so geniale Landschaften kennengelernt hatten. Neben der typischen Wuestenlandschaft gab es auch wieder ein paar bluehende Buesche. Die Brittlebushes erstrahlten auf dem letzten Drittel der Strecke in einem wunderbaren goldgelb. Die waren einfach toll und bisher hatten wir das wunderbare Gelb dr Brittlebushes schmerzlich vermisst.
Vorbei am Ort Agua Caliente ging es nun weiter nach Sueden bis zur Interstate 8. Immerhin konnten wir einen Teil der Interstate durch die Gravelroad ersetzen, der Rest bis nach Yuma erfolgte nun aber auf der Interstate. In Yuma selbst nahmen wir dann den letzten Exit der Interstate auf Arizona Seite und standen schon wenig spaeter vor dem State Prison.
Auf das hatte ich mich ja irgendwie besonders gefreut. Die bisher gesehenden Bilder waren sehr ueberzeugend gewesen und da auch das State Prison auf der Liste der State Parks stand, die geschlossen werden sollten, waren wir froh, jetzt noch einmal die Moeglichkeit zu einem Besuch zu haben.
Das Prison selbst war eine Art Living Museum und man konnte durch die diversen Zellenbloecke , Quartiere und Hoefe schlendern und so eine Vorstellung bekommen,was es bedeutete, hier inhaftiert zu sein. Neben dem Visitor Center gab es noch ein sehr gut ausgestattetes Museum, was wirklich sehr viel von der Geschichte und dem leben als Haeftling darstellte.
Wir betraten das Prisongelaende nun durch ein Gate im Adobe Stil, dem sogenannten Sallyport.
Gute 33 Jahre war das Prison in Betrieb und die Strafen, die hier abgesessen wurden reichten von Polygamie bis Mord. Ganz besonders beeindruckend fand ich den Main Cell Block mit den dicken Granitwaenden.
Und auch ein Blick in so eine Zelle hinein durfte nicht fehlen. Metall Doppelbetten in einem engen Raum, irgendwie ein seltsames Gefuehl, so ein enger Raum fuer so viele Personen. Alleine die Vorstellung, dies im Sommer auszuhalten, war etwas schwer nachzuvollziehen. Yuma war schliesslich eines der heisstesten Plaetze der USA mit durchschnittlich 4 Monaten ueber 100 Grad Fahrenheit.
Wir schlenderten einmal ausfuehrlich ueber das Gelaende , schauten das Museum an und bekamen am Rande noch eine TV Aufzeichnung fuer das Local TV mit. Denn am heutigen Tag startete eine mehrwoechige Spendenaktion, um das Prison zu retten und weiter offenhalten zu koennen.
Anschliessend schauten wir uns noch das Aussengelaende mit dem Cemetary an sowie einen Cactus Garden. Hier gab es wirklich wunderschoene Exemplare an Beavertail Prickley Pears, die riesig waren.
Und auch die bluehenden gelben Fruechte der Acadia Baeume war toll anzusehen. Der ganze Baum war irgendwie ganz gelb und zog damit natuerlich Massen an Bienchen an.
Wir beschlossen, nun erst einmal zum Hotel zu fahren und einzuchecken. Das Hilton Garden Inn war nur wenige Minutenvom Territorial Prison entfernt und hatte einen schoenen Blick auf den Colorado River. Das gefiel usn wirklich gut. Das wir nun doch sehr zeitig unser Tagesprogramm beendet hatten, wollten wir noch etwas unternehmen.
Irgendwie war uns nicht danach, jetzt schon im Hotel zu bleiben. Nicht weit von hier sollte es eine Picacho State Recreation Area geben mit einer Dirtroad als Zufahrt. Das klang doch interessant.
Wir fuhren ein paar Meilen anch Norden bis Winterhaven und kurz darauf bogen wir auf die Picacho Road ab. Die ersten Meilen waren noch asphaltiert, doch gingen sehr fix in eine gut gegradete Gravelroad ueber. Der Anfang sah noch nicht so vielversprechend aus, zumal die ganzen Huegel zu beiden Seiten entweder als private Muellhalde genutzt worden oder eben mit ATV nahezu plattgemacht worden waren. Doch wenige Meilen weiter wurde die Landschaft spektakulaerer.
Typische Desert Vegetaion bestimmte das Landschaftsbild, sanfte Huegel und im Hintergrund die wunderschoen braunen Berge der Chokolate Mountains, die im Licht der Spaetnachmittagssonne ganz toll leuchteten.
Also das war ja wirklich mal eine tolle Strecke. Auf einer Anhoehe konnte wir das gesamte Areal ueberblicken mitsamt der Dirtroad, die sich wie eine Schlange hindurchwinden tat. Wow, das war ein Blick, echt toll.
Wir stiegen von der Anhoehe hinab in einen Canyon, dessen Waende sich nahezu slotartig zu beiden Seiten erhoben. Selbst etwas Wasser lief noch in diversen Rinnsaelen hier entlang. Echt eine tolle und interessante Strecke. Selbst eine alte Goldmine entdeckten wir.
Im weiteren Verlauf wurde die Strecke ein wenig sandiger, aber genau das machte ja am meisten Spass.
Am Ende standen wir direkt am Colorado River bei einer Recreation Area mit Boatramp, wo wir dann wieder umkehrten. Das war wirklich eine nette Strecke gewesen und im Nachhinein haette man noch etliche der vielen abgehenden kleinen Dirtroads fahren koennen.
Zurueck im Hotel luden wir die Bilder hoch, checkten die Mails und fuhren dann fix eine Kleinigkeit essen. Der heutige Tag wurde einfach mal etwas eher beendet.