Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: emvau am 09.09.2005, 16:17 Uhr
Titel: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Wochen
Beitrag von: emvau am 09.09.2005, 16:17 Uhr
Hallo,
Habe mich jetzt durch die wirklich hervorragenden Reiseberichte in diesem Sub animieren lassen und unsere Routenbeschreibung ein wenig „aufgepimpt“. Die Route war ab Moab eigentlich nicht geplant, sondern hat sich "so ergeben", als wir mit dem Plateau fertig waren. Wir waren mit einem 22-ft.-RV unterwegs und es war unsere erste Reise in den Westen. Da wir die europäischen Metropolen lieben und die amerikanischen Städte unserer Meinung nach eindeutig nicht mithalten können, ließen wir sie lieber gleich weg und haben uns auf die Natur konzentriert. Da es unsere erste Reise in den Westen war, mussten wir natürlich ein paar Hauptattraktionen als Fixpunkte mitnehmen. Wir waren ab Mittwoch, den 17.08, ab/bis Las Vegas in Nevada, Utah, Arizona, Colorado und New Mexiko unterwegs.
Viel Spaß mit unserem Reisebericht! emvau
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 18:57 Uhr
01: Ankunft Vegas: Vom Flughafen sieht man ja schon mal die Skyline. Nett! (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12947/normal_Bild%2001a%20Skyline.jpg) Wir nutzen ganz naiv einen Bus und sind die letzten, die vor dem Luxor abgeliefert werden. Wir waren fast eine Stunde unterwegs und es hat 10 $ gekostet. Besser das Taxi nehmen! Das kostet vielleicht 12 Dollar und dauert höchstens 20 Minuten. Wir wohnen relativ weit oben in der Pyramide und die Zimmer sind OK. Erst mal kurz hinlegen und dann ab auf den Strip. Wir spielen grundsätzlich nicht und interessieren uns folglich eher für Architektur und Effekt-Shows. Erster Eindruck: Es wirkt alles ein bisserl veraltet. Das Image von Las Vegas, dass es dort jede Menge Innovatives (Architektur; Illuminationen) zu bewundern gibt, können wir nicht nachvollziehen. Wir hatten ein qualitativ sehr gutes Buffet im Alladin; allerdings in grauenhaftem Ambiente. Die Getränke schmecken alle nach Chlor. Wegen der sonst sehr guten Qualität und der preiswerten Konditionen empfehlenswert!
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 18:58 Uhr
02: Wir stehen früh auf (Early-Pick-Up bei CruiseAmerica) und frühstücken noch im Paris (kein Buffet). Dort sitzt man ganz nett im Cafe und hat einen guten Service. So macht’s Spaß. Überhaupt hat LV am frühen morgen ein nettes Gesicht. Joggende Einwohner, kühle Luft und die Stadt scheint sich von der turbulenten Nacht zu regenerieren. Der Transfer zur Übernahmestation klappt reibungslos. Allerdings ist das RV, das wir bekommen sollen, in einem erbärmlichen Zustand und total verdreckt: Üppige Staubschichten unter der Matratze sind nur ein Beispiel. Wir finden sogar gebrauchte Insulinspritzen! Auf unsere Reklamation hin steigt eine äußerst ungepflegte CA-Angestellte erst mal mit verdreckten Schuhen auf die Matratzen, um ein paar Abdrücke zu hinterlassen. Mit einem schmutzigen, feuchten Lumpen und ohne Wassereimer macht sie mehr Dreck als sie beseitigt. Wir bitten Sie, das Wohnmobil zu verlassen und uns einfach Putzzeug und einen „Hoover“ zu geben. Nach weiteren 5 Minuten Disput ist uns klar, dass der Amerikaner Hoover nicht versteht, aber es mit einem mit einem „vacuum cleaner“ auch nicht besser ausschaut. Man hat keinen! Meine Geduld ist am Ende und ich verlange entweder ein anderes Fahrzeug gleicher Klasse oder ein kostenloses Upgrade. Da trifft es sich, dass gerade in diesem Moment zwei Franzosen ein fast neues und bestens gesäubertes Gefährt zurückgeben. Uns! Ich kann mir nicht verkneifen zu verlangen, dass die ungepflegte Lady „unser WoMo“ doch bitte nicht mehr betreten möge. Anschließend Fahrt zum AAA und Wallmart-Superstore, wo wir zum ersten Mal in unserem Leben Superfette sehen. Kurz nach 17:00 Uhr verlassen wir Las Vegas und fahren über IS 15 und die 9 bis kurz vor Springdale zum Zion River Campground (teuer aber gut; leider neben der Straße). Der Pool ist ein Genuss. Im Nachhinein würden wir dennoch den BLM Campground Red Cliffs ein paar Meilen vorher ansteuern. (160mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:02 Uhr
03: Zion NP. Die Narrows stehen auf flash-flood risk medium mit Tendenz high. Im Verlauf des Tages wird man sie schließen. Die Wanderung zum Angel’s Landing ist uns ein guter Ersatz. Diese Wanderung lohnt sich auch für nicht schwindelfreie bis zum Sattel.
Der Forecast für den nächsten Tag ist schlecht und wir canceln unser erstes Highlight die Narrows und versuchen deshalb auch nicht ein permit für die Subway zu ergattern. -> Witerfahrt. Wir machen noch den Kurztrail Zion-Canyon-Overlook an der Ostausfahrt. Wirklich empfehlenswert und dauert auch nur ne halbe Stunde. Wir sehen unsere erste Tarantula und jene Böcke, die fast so majestätisch daherkommen wie unser Steinbock.
Über 8/89/89a vorbei an Kanab geht’s auf einem abwechslungsreichen Scenic-Drive weiter nach Jakob’s Lake. Dort ganz netter Campground im Wald (nicht der neben der Straße, sondern der südlich von Jakob’s Lake mit Gravel-Zufahrt). Wir trauen uns nicht zum Grand Canyon Nord (wohl full) auch weil der Ausweich-NF-Campground De Motte geschlossen ist. (Renovierung) Im Nachhinein würde ich’s versuchen und sonst einfach im NF-Wald übernachten. (80mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:03 Uhr
04: Wir sind früh dran. Schon die Fahrt zur Grand Canyon NR ist wunderschön. Endlose Wälder lichten sich anhand blühender Wiesen. Neben dem obligatorischen Bright Angel Point machen wir noch den Widforss-Trail und sind fast allein. Wir sind bei klarer Sicht begeistert! Die Tiefe und die Weite des GC sind erstaunlich, die Einblicke fantastisch.
Weiterfahrt über die 89a (absoluter Scenic Drive!!!). Sehr schön die Vermillion Cliffs (tiefblau der Himmel, rot die Klippen und saftig-grün die Wiesen). Abstecher (man passiert einen lustigen balanced rock) nach Lee Ferries an den River. In Page (über 89) kaufen wir ein, finden den Campground beim Lone Rock nicht ganz so toll (recht frequentiert wegen Wochenende) und fahren deshalb weiter zur Paris-Wilderness-Ranger Station. Leider ist die Gravel zum Whitehouse Campground unpassierbar (feuchter Wash) aber auf halben Weg (rechts bei den drei Bäume/ direkt an einem Creek) steht schon ein RV. Wir gesellen uns dazu und erfahren, dass das ein kostenfreier Ranger-Tip war! (210mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:06 Uhr
05: Wir bekommen das Permit für die Wave (eins war sogar noch übrig) und freuen uns wie die Könige. Wir entschließen uns heute für den Upper Antelope-Canyon. Pünktlich um 11:40 strahlte das Licht herein. Die Fotos sind besser als die Realität. Man wird da regelrecht hingekarrt und durchgeschleust. Es ist eigentlich kein schönes Erlebnis. Hätten wir doch besser den Lower gewählt.
Weiter geht es mit einem Bad vor dem Lone Rock und wunderschöner Gravel-Fahrt zum Trailhead The Wave. Dort Nächtigung am nahen Hügel – wieder zusammen mit unseren RV-Freunden vom Vortag! (90mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:09 Uhr
06: Vor Sonnenaufgang brechen wir auf. Schon der Hike ist toll! Dann öffnet sich die Wave: Der Hammer! Auch die Second, der Hamburger-Rock, die Teepees und, und, und. Eine Welt für sich! Wir sind stundenlange mit unseren RV-Freunden alleine und kommen aus dem Staunen nicht heraus. Kurz überlegen wir uns zu den Teepees rüberzuwandern, lassen es aber sein und genießen einfach diesen unglaublichen Ort!
Der visuelle Overkill macht uns zu schaffen. Das wunderschöne Weideland auf der Fahrt (89, 12) zum Bryce wirkt so duchschnittlich. Die Nacht am sehr schönen NF-CG direkt im Bryce. Es ist kühl! (120mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:10 Uhr
07: Wir laufen durch die Haupttrails vom Sunset-Point zum Bryce Point und an der RIM zurück. Unten ist es sehr schön, oben stören einfach die Massen. Ich kann jedem nur dringend raten, zu wandern, denn besonders hier gilt: wer nicht hikeT, hat's nicht gesehen. Wir haben eine sehr schöne Stimmung, um uns herum zucken viele Gewitter, dazwischen sonnige Abschnitte.
Wir bleiben glücklicherweise trocken! Wir fahren auf traumhafter Scenic Route (12) weiter über Canonville (sehr schöne Kaffee-Pause dort) zum wunderbaren BLM-Campground Calf Creek hinter Escalante. Ein wildromatisches BBQ lässt den Tag ausklingen. (60mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:11 Uhr
08: Am nächsten Morgen Wanderung am Calf Creek zum Fall. Ein malerisches, ruhiges b-sight. Nach dem visuellen Overkill an der Wave und dem recht vollen Bryce genau das richtige um zur Ruhe zu kommen. Eine Empfehlung auch wegen der Nacht am Campground!
Danach Weiterfahrt auf wieder toller und abwechslungsareicher Scenic (12/24) zum Capitol Reef. Kurz-Hike durch einen Canyon und dann hoch zu den Waterpockets. Die Wanderung zum Golden Throne reizt, wird aber für den nächsten Tag gecancelt, weil uns der Capitol Reef so ausreicht. Nacht am netten Fruita-Campground. (70mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:13 Uhr
09: Ab Hanksville (dort amerikanisches Frühstück bei zwei netten alten Ladies) Weiterfahrt über die sehr schöne Scenic 95 (lustig die Käseglocke).
Weiterfahrt über die 191/121 zum Needles-District. Wir haben als “Link“ den empfehlenswerten „Pass“ durch den NF ab Monticello gewählt. Dort gibt es zahlreiche NF-Campground, zwei idyllische Bergseen und es riecht mal wieder nach Kanada. Am Newspaper-Rock kurzer und langweiliger Stopp. Sensationelle Nacht am Traum-CG Squaw Flat (Der beste auf unserer Reise). Komischerweise ist im Needles-District kaum was los. Viele Sites bleiben leer. (230mi)
Etwa am Wendepunkt des Loops kommt plötzlich ein nagelneuer Hummer aus dem Gebüsch. Das JR-Lächeln scherzt: „We came to safe you!“. Der Bilderbuch-Snob ist sehr freundlich und bietet uns klimatisiertes Wasser an. Sonst treffen wir keine Menschenseele auf dieser Tour. Superb! Weiterfahrt (211 und 191) nach Moab. Wäsche waschen, Essen gehen im aussichtsreichen Sunset-Grill-Restaurant (empfehlenswert, aber etwas teuer). Nacht auf dem Parkplatz. (60 mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:17 Uhr
11: Der perfekte Tag im Arches-Park. Wir bekommen den Site mit der Nummer 18 (einer der besseren). Sonst ist der Campground zwar malerisch, aber überbewertet (blahfahs vom schönsten Campground der USA). Hike zum Double-O inklusive Primitive Trail (unbedingt machen sonst kommt man am Arches schlecht in die Einsamkeit).
Mittagsschlaf am CG. Genussfahrt durch den Park (Window und Co.). Abends dann am magischen Delicate (unbedingt hinwandern!), der eine beeindruckende Atmosphäre erzeugt: Die Menge erstarrt in einer Art natürlichem Amphitheater vor der Schönheit dieses Bogens.
Zum Sunset sind wir wieder am CG und genießen diesen Moment auf dem Hügel im CG. (40mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:19 Uhr
12: Slickrock Bike Trail: Coole Sache für jeden MTBler. Es ist aber kein Biken, sondern eher eine Art Spielplatz. Es ist erstaunlich welche Steigungen auf diesem Slickrock mit dem Bike möglich sind. Ein Erlebnis, aber super-heiß.
Wie sind erschöpft brauchen erst mal ein Mittags-Schläfchen. Nachmittags dann Island-District des Canyonlands. Kurzhikes zum Grand View Overlook und Mesa-Arch, ansonsten Scenic-Drive auch im Dead Horse.
Nacht am CG im recht schönen Dead Horse State park. Ich wollte dort eigentlich noch etwas Zeit einbringen (Biken im Canyonlands!), doch wir planen spontan mit White Sands und Tucson. Da müssen wir leider sparen! Morgen kommt der Wahnsinn-Fahrtag! (40mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:20 Uhr
13: unser Overkill-Fahrtag: IS 70, 50, 550, 44, is 25 nach Santa Fee, aber wir wollen nun mal kurzfristig unbedingt in den Süden. Trotzdem ist der Tag gelungen. Der One Million Dollar-Highway wie auch die Fahrt danach ist schön! Frühstück in der "Schweiz der USA" Ouraig.
Na, ja, werd die Alpen kennt, lächelt müde. Wir halten dennoch immer wieder, und knipsen. Der Tag bleibt durch die wunderschöne Landschaft erträglich. Abends Bummeln im ganz netten aber touristischen Santa Fee. Schönes Abendessen beim Coyoten.
Nacht im KOA Älbukörkie wegen Spätankunft. (590mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:27 Uhr
14: Fahrt über die IS 25,54,70 zum White Sands. Die Fahrt ab der 54er hat was: Endlose Weite. Vulkanismus zwischendurch sonst einfach weit und monoton. Wir sehen wie ein paar Mobile Homes in dieser Tristesse transportiert werden und wünschen den Leuten, dass wie weg- und nicht hinziehen. Wir finden zufällig ein Super Cafe in Tularosa (The Coffe Shop, etwas versteckt, abseits der Straße, nicht das direkt an der Straße!). Das ist wirklich ein tolles und irgendwie europäisches Cafe. Solltet Ihr daran vorbeikommen unbedingt halten!
White Sands ist fantastischt! Stundenlange Wanderung über die Dünen. Unbedingt Bahrfuß gehen. Ein Erlebnis ohnegleichen: wir blödeln (rodeln auf Plastiktüten), laufen, fotografieren, hüpfen Dünen... wie zwei Kinder in einem unendlich großen WEIßEN Sandkasten. Picknick zum Sunset. Allein schon deswegen hat sich unser Riesenumweg gelohnt! (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12947/normal_Bild%2014b%20white%20sands.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12947/normal_Bild%2014c%20white%20sands.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12947/normal_Bild%2014d%20white%20sands.jpg)
Nacht am BLM Aguirre Springs (sehr schön). (230mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:30 Uhr
15: Sehr kurze Nacht, weil wir heute auch viel Strecke vor haben. Tolle Fahrt zu Chiricahua NM. Zunächst bestimmt durch weite, endlose Züge neben der Interstate 10, danach sehr idyllisch über 186. Ganz netter Park und Hike durch den Echo Park und zum Inspiration Point (leider zur Mittagszeit; heiß und auch weniger Stimmung als wohl abends oder morgens). Unterm Strich ist dieser ruhige Park empfehlenswert! (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12947/normal_Bild%2015a%20Chiricahua%20.jpg)
Wir sind zu früh für eine Nacht am recht schönen NM-Campground und entschließen uns zur Weiterfahrt (wieder 186 und IS10) nach Tucson, da uns so etwas wie Tombstone nicht reizt. Nacht am Gilbert Ray Campground im Saguaro Park West. Drei Sites am sehr schönen, aber riesigen Campground sind belegt. Super Sunset in atemberaubender Kulisse. (320 mi) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12947/normal_Bild%2016%20Saguaro%20NP.jpg)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:32 Uhr
16: Wir stehen wieder zum Sunrise auf und haben eine wunderschöne Wanderung durch den Park. Allerdings verlieren wir den Weg und müssen auf unsere Orientierungsfähigkeiten setzten. Wir sehen Klapperschlange, Wildhunde und eine Bobcat. Faszinierend und aufregend! (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12947/normal_Bild%2016a%20Saguaro%20NP.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12947/normal_Bild%2017a%20Organ%20Pipe.jpg)
Danach gehen wir ins Desertmuseum und sehen alles nochmal hinter dem Käfig. für einen Nicht-Hiker ein Must-Do, aber auch sonst empfehlenswert. Is’ wirklich ganz nett gemacht. In der größten Hitze ab 14:00 triste und psychedelische Fahrt über die 86 zum Organ-Pipe. Wir hören dazu passend Songs of Faith And Devotion von Depeche Mode. Nächtigung am wieder leeren CG. Diesmal waren wir zu zweit und genießen das gemeinsame Abendessen mit netten Alt-68ern, die viel zu erzählen haben. (150mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:33 Uhr
17: Noch bei Dunkelheit machen wir die 21-Meilen-Gravel-Road Ajo Drive mit von den Campground-Nachbarn geliehenen Supermarkt-Bikes. Sensationell! Wir sehen Wildhunde und meine Gute überfährt einen Stock, der plötzlich rasselt!!! Doch alles geht gut, sogar die Schlange scheint es überlebt zu haben. Ich liebe die Organ-Pipes und auch die Saguaros sind hier sehr gesund! Noch schöner als der Saguaro-NP! (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12947/normal_Bild%2017b%20Organ%20Pipe.jpg)
Nach dem Brunch am einsamen Campground Weiterfahrt (85/IS10) nach Phönix (die Arizona-Mall ist mitterweile ein Multiplex-Kino): Enttäuschung und Weiterfahrt (IS17) zu einem Koa bei Black Canyon City (Late-Arrival). Hätte ich mir doch das Outlet-Center notiert, jetzt wüsste ich es besser. (150mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:34 Uhr
18: Leider können wir kurzfristig kein Permit für Havasupai bekommen. Deshalb geht es wie folgt weiter: Am nächsten morgen ganz entspannt nach Sedona (IS17/179/89a). Dort fällt uns im suburb (hieß es Oak Greek?) ein Outlet-Center mit Tommy, Gap und anderen Konsorten vor die Füße. Endlich Shoppen... sagt meine Frau! Sedona ist in eine Traumlandschaft eingebettet! Ich vermute, hier könnte man auch mal ein paar Tage zum Biken verbringen. Nachmittags plantschen bei den Slickrocks im Statepark. Dort gibt es natürliche Pools und Rutschen. Bestens geeignet für ein bisserl Entspannung. Leider ist viel los, da Labour-Day-Weekend ist. Sonst ein Top-Spot! Weiterfahrt über Flagstaff (89a) zum Sunset Crater (89/150). Campen im Lava-Wald. Die Campground-Hosts sind eine Karikatur. Schon allein deshalb muss man dort übernachtet haben! :D Der Campground gehört zu den Besten! (120 mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:35 Uhr
19: Weiterfahrt über die Scenic des NM, zwei Kurzhikes inder Lava-Landschaft. Leider kann man aus Naturschutzgründen nicht mehr zum Lavarand laufen. Trotzdem sehr schön diese schwarzen Hügel, kontrastiert mit dem frischen Grün und zahlreichen Blüten! Wir verweilen ein wenig in der Sonne und genießen die Landschaft.
Anfahrt zur Southrim über die Osteinfahrt (89/64). Igitt! Sie SR kollabiert ob der Massen und ist deshalb einfach nur grausam. Wir bekommen noch Platz im Trailer-Park. Neben uns ist eine amerikanische Klischee-Familie. Der blanke Horror! Riesen Trucks und Trailer, Motocross-Maschinen für die ganze Familie, die ganz kleinen haben eine elektrobetriebenes. Außerdem höre ich ständig ein elektronisches Spielzeug-Maschinen-Gewehr. Der Großvater versucht ein Gespräch mit mir. Er ist sehr stolz auf seinen Sohn: Flieger im Dienste des Vaterlandes. Logisch am Trailer hängen diese Support-Our-Troops-Schleifen! Ich kann mir nicht verkneifen darauf hinzuweisen, dass wir die Schleifen in Europa aus Solidarität zu AIDS-Kranken tragen. Die Kinnlade fällt und das Gespräch mit dem alten Dubjuh-Devotee ist Gott-Lob bald beendet! Shuttle zum Backcountry-Office. Wir holen uns den Wetterbericht, informieren uns über den Hiker’s Shuttle und lassen uns vom Ranger nicht abschrecken. Wir schlendern noch ein weniger an der Rim und bekommen Pickel. Wie schön war doch die NR! (80 mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:37 Uhr
20: Wir verlassen um 4:30 den CG, unser V8 faucht nochmal Richtung Troops-Opi. Das erste Hiker's Shuttle zum Kaibab-Trailhead kommt 10 Minuten zu spät (normal 5:00). Steckte wohl im Stau… Runter über den Kaibab. Wir sind die ersten und sehen Rotwild bummeln und Adler kreisen. Eine einzigartige Stimmung beim Abstieg. Die Sonne kommt zwar, doch wir gehen ob des frühen Aufbruchs große Teile im Schatten. Der Weg selbst ist leicht! Der Ranger kennt scheinbar noch einen anderen Kaibab Trail. Schwindelfrei muss man dafür jedenfalls nicht sein. Sehr schön ist der Weg bis zum letzten Abriss hinunter in den letzten Canyon. (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12947/normal_Bild%2020a%20Grand%20Canyon%20Kaibab%20Trail.jpg)
Ganz untern ist es durchschnittlich, weil man nur eine hundert Meter hohe Wand und den Himmel erkennen kann. Die Weite und die Tiefe des Grand Canyons geht verloren. Wer schon andere Canyons von unten gesehen hat, ist sogar ein wenig enttäuscht. Trotzdem eine recht schöne Wanderung!
Wir verlassen den River schon um 9:00 und können deshalb bis zum Indian Gardens noch große Teile im Schatten gehen. Beim Abstieg waren wir praktisch alleine, doch jetzt treffen wir viele Wanderer und Mulis. Darunter leidet der an sich schöne Weg. Ab Indian Gardens wird es mental schwierig. Es sieht viel näher aus als es ist. Dennoch ist es insgesamt eine ganz normale Tageswanderung. Wenn man, wie wir, früh aufbricht ist auch die Hitze kein Problem! Wer nicht wandert, streicht besser die SR. Das gilt zumindest für diese Saison. Fürchterlich. Die NR war viel schöner! Weiterfahrt (180/64/IS40/Route66) nach Seligman, sehr gutes Abendessen im Rock-House-Cafe. Weiterfahrt (ISS40) nach Kingman Koa. Pool und ab ins Bett. (255mi)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:38 Uhr
21: WoMo putzen, Hoover-Damm, Abgabe (93). Las Vegas. Unser Treasure Island gefällt uns besser als das Luxor. Wir besichtigen die Hotels und essen am Paris-Buffet zu Abend (natürlich zu Mittags-Konditionen), Das Buffet ist etwas schlechter als das Aladin, dafür hat man ein schöneres Ambiente und weniger Chlor im Getränk. Wir sehen den Vulkanausbruch und die Treasure-Show, bummeln durch die Venetian-Schwimmhalle. Einfach schlecht! Las Vegas gefällt uns nicht! Zuletzt entdecken wir das Wynn. Wir trinken einen Cocktail vor diesem nett illuminierten Leinwand-Brunnen (neben den SW auf der Terasse)…. und: wir werden angenehm von einer wirklich tollen Illuminations-Show überrascht. Hat’s doch noch was gebracht! (100mi) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12947/normal_Bild%2021a%20Wynn.jpg)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:39 Uhr
22: Wir haben am nächsten morgen noch das Buffet im Wynn (super frühstück in tollem Ambiente und das Wasser schmeckt kaum nach Chlor), schauen nach den Tigern im Secret's Garden und hängen noch ein wenig am Pool ab. Generell kommt mir Vegas etwas veraltet vor. Das betrifft nahezu alle Hotels (mal abgesehen vom Wynn) und auch das Gros des Publikums. Na ja, is halt absolut nicht unser Geschmack. Wir lieben halt die europäischen Metropolen mit ihren charismatischen Gesichtern und da kommt mir Vegas doch ein bisserl verkehrt daher... is Geschmackssache!
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 19:40 Uhr
Ausblick: Eigentlich wollten wir anstelle der Southrim nach Havasupai runter, aber das hat nicht geklappt (war voll). Das waren eigentlich unsere Tage 19 und 20. Ich denke mit Havasupai wäre das eine perfekte erste Runde gewesen. Warum nicht Kalifornien? Wir glauben, dass es ein logisches „Nordhufeisen-Runde“ von SF nach Salt Lake gibt. Wir werden das irgendwann in Angriff nehmen und dabei auch die SF-Parks gebührend würdigen. Außerdem werden wir auf jeden Fall noch mal eine zweiwöchige Kurzrunde ab Las Vegas drehen. Dann wahrscheinlich mit einem 4WD: Havasu, Zion mit Subway und Narrows und natürlich ausgiebig Page und Co sowie Escalante und die Dirt Roads in diesem Bereich. Wir werden auf jeden Fall wiederkehren, aber wohl nicht zu jenen gehören, die jedes Jahr in die USA kommen werden. Dazu gibt es zu viele Ecken (auch in Europa), die ebenfalls schön sind. Mit einem RV zu fahren hat große Vorteile. Man hat die schönsten Übernachtungsplätze und ist unabhängig zu jeder Zeit. Außerdem ist es ein unglaublicher Luxus, direkt nach dem Hike zu duschen. Die perfekt Combi wäre wohl: RV mit einem MotocrossMotorrad hinten drauf. Bietet das irgendjemand an?
Hoffentlich hattet ihr Spaß mit meinem kompakten Reisebericht.
Grüße emvau
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: Easy Going am 14.10.2005, 21:15 Uhr
Hi emvau,
Danke für Deinen Bericht :!: :D
Wann fand die Reise statt, dieses Jahr ? (Sorry falls ich es überlesen habe)
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 14.10.2005, 21:30 Uhr
Hallöle, :)
Ja, es war dieses Jahr, also 2005, ab 17. August. Genau drei Wochen!
Gruß
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: Easy Going am 14.10.2005, 21:42 Uhr
Prima, danke - dann kann ich Dich jetzt auch entsprechend in unsere Übersicht eintragen.
Solltest Du noch mal in die Ecke Südarizona kommen - empfehle ich Dir im Chiricahua den Trail durch die Heart of Rocks - der hat mich so begeistert, daß ich ihn schon zweimal gegangen bin. :D
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: Kauschthaus am 14.10.2005, 22:13 Uhr
Hallo emvau,
theoretisch könnten wir uns über den Weg gelaufen sein, wir waren ebenfalls am Labour Day WE in Sedona, bzw. Cottonwood, und wenn ich das Condor Bild und Deine Reisezeitangaben richtig interpretiere, saßen wir im gleichen Flieger zurück.
Der CG Devils Garden im Arches war aus unserer Sicht der schönste des Urlaubs. Allerdings hatten wir auch einen der Plätze mit besonders schöner Sicht, schräg gegenüber vom Amphitheater, die Nr. weiß ich nicht mehr.
Dank Deinem Bericht konnte ich jetzt eine ähnliche Runde von/ab LAS noch mal mitfahren, prima!
Grüße, Petra
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: Utah am 15.10.2005, 10:04 Uhr
Hi emvau!
Das Bild vom sunset im Saguaro NP verdient 100 Punkte! Danke für deinen Bericht. :applaus:
Titel: !
Beitrag von: emvau am 17.10.2005, 07:32 Uhr
Hallo allerseits!
Zitat von: Easy Going
Solltest Du noch mal in die Ecke Südarizona kommen - empfehle ich Dir im Chiricahua den Trail durch die Heart of Rocks - der hat mich so begeistert, daß ich ihn schon zweimal gegangen bin. :D
mist! die werte rangerin meinte echo trail und inspiration point wären lohnender. wenn's nicht ganz so abgelegen liegen würde... ich glaube wir kommen da eher nicht mehr hin. :(
Zitat von: Kauschthaus
wenn ich das Condor Bild und Deine Reisezeitangaben richtig interpretiere, saßen wir im gleichen Flieger zurück.
Der CG Devils Garden im Arches war aus unserer Sicht der schönste des Urlaubs.
dann waren wir auf dem gleichen flug. kannst dich erinnern, dass die crew zwei plätze in der comfort-class frei hatte? einer (so ein surfer-typ; dunkelhaarig und mitte30) reagierte am schnellsten und rannte sogleich nach vorne. der saß zunächst neben uns! dumm nur, dass die crew für das upgrade asche sehen wollte. :lol:
der arches-campground ist keineswegs schlecht. wenn man den richtigen site hat (so auch wir), dann ist er sogar richtig gut. squat flat beispielsweise (needles district) ist trotzdem noch mal deutlich schöner... aber das ist ja auch eine geschmacksfrage und im westen gibt ja nun wirklich viele malerische campsites, da hat wahrscheinlich jeder einen anderen favoriten. der sunset crater beispielsweise ist im lichten kiefernwald auf schwarzem lava-sand. hat mir persönlich super gefallen!
Zitat von: Utah
Das Bild vom sunset im Saguaro NP verdient 100 Punkte!
Dankeschön! :D owohl ich eigentlich die white-sands-bilder schöner finde. aber der fotograf assoziiert da ja auch immer erlebtes. :D
Viele Grüße emvau
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: Kauschthaus am 17.10.2005, 23:56 Uhr
Zitat
dann waren wir auf dem gleichen flug. kannst dich erinnern, dass die crew zwei plätze in der comfort-class frei hatte? einer (so ein surfer-typ; dunkelhaarig und mitte30) reagierte am schnellsten und rannte sogleich nach vorne. der saß zunächst neben uns! dumm nur, dass die crew für das upgrade asche sehen wollte.
Hallo,
ja, den habe ich gesehen, der sprang echt fix auf. Ich weiß aber nicht, ob er vorne geblieben ist und für ein paar Stunden Komfort 500 Eu hingelegt hat. So viel wollten die nämlich, eine Frau hinter uns hat nämlich auch gefragt ...
Klar, das mit den Campgrounds ist immer so ne Sache. Mitten View am Mon. Vall. ist z.B. nur schön, wenn man vorne zelten kann. Und ich habe schon sehr lobende Berichte vom Fruita CG im Cap. Reef gelesen, fand ihn aber zwar ganz nett aber recht langweilig.
Grüße, Petra
Titel: Re: ab Vegas bis Vegas: Der Westen ohne Californien in 3 Woc
Beitrag von: emvau am 18.10.2005, 07:44 Uhr
Zitat von: Kauschthaus
ja, den habe ich gesehen, der sprang echt fix auf. Ich weiß aber nicht, ob er vorne geblieben ist und für ein paar Stunden Komfort 500 Eu hingelegt hat.
ne, ne... der blieb nicht vorne. aber er hat dann in einer reihe ohne direkten nachbarn platz gefunden. waren ja doch ein paar plätze frei. wer legt schon 500 eumel für zwei bessere abendessen hin?! :shock:
