Prolog…Kann ich mir eigentlich sparen..
wer hier
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=70749.75 mitgelesen hat (und das habt ihr hoffentlich alle..) weiss, daß aus einer -uns eigenen- Spinnerei in Kombination mit günstigen Flugangeboten, ein bisschen Alkohol und dem Tablet in der Hand zu dieser Buchung geführt haben. Als „Grund“ dient das Ziel „ersten Halbmarathon laufen“.. soweit – so ambioniert..
3.11.2018 oder der Anreisetag vor dem Anreisetag
Weil es sich anfühlt, wie ein Tag mehr Urlaub und bei einem Flug am Vormittag auch durchaus sinnvoll ist, reisen wir mal wieder einen Tag eher nach Frankfurt an. Vorher aber noch Sitzplätze checken. Für den Langstreckenflug haben wir bereits im Vorfeld eine 2er Kuschelbank ganz hinten gegen teuer Geld reserviert. American Airlines hat aber zur Generierung von harten Dollars noch mehr auf Lager. Direkt beim Online-Check-In-Vorgang springt mich die Möglichkeit „buchen Sie Priorität dazu und gehen sie frühzeitig an Bord“ an.. nebenbei wird natürlich erwähnt, daß man als Basic oder Light-Kunde ansonsten gaaaaaanz am Schluß in den Flieger steigt und möglicherweise alle Kofferaufbewahrungs-Laden dann schon besetzt sind. Ich weiß, daß volle Overhead-Bins des Hasen Laune nicht zuträglich sind und lasse AA 82$ von meiner Kreditkarte saugen und erspähe auch noch 2 Plätze am Notausgang, die mehr Beinfreiheit versprechen. Auch dafür wird extra Kohle fällig.
Vielleicht zur Erklärung… wie viele von Euch wissen oder auch schon selbst erlebt haben, gibt es seit neuestem für sehr günstige Preise die Möglichkeit nur mit Handgepäck in einem der vorgenannten Tarife (light oder basic) über den grossen Teich zu fliegen. Für Aufgabegepäck zahlt man je nach Gesellschaft nochmal 50-70$ pro Koffer und Strecke. Knackpunkt für mich ist, daß auch ein Sitzplatz-Wunsch immer bezahlt werden muss. Ansonten sitzt man u.U. zu zweit in der Mitte einer 4er Reihe. Die Preise für die Sitzplätze sieht man freilich erst nach der Buchung. Vorher sind diese nicht ersichtlich.
So, jetzt aber los in die hessische Stadt, von der soviele von uns gen Westen fliegen. Wir haben uns zum Übernachten für’s Sheraton entschieden. Im Zimmer dann zuerst mal 2 Wurstweckle aus unserer heimischen Metzgerei mit Kaffee aus der Hotel-Kaffeemaschine verputzt.
Dann bummeln wir einfach mal ne Runde über den Airport. Ich liiiiebe Flughäfen
Patrick bekommt ein Nackenhörnchen und ich brauch noch einen neuen Zip-Beutel für meine diversen Flüssigkeiten. Die ersten Cocktails des Urlaubs gibt’s in der netten Hotelbar. Wir philosophieren noch ein bisschen, was wir machen, wenn der 20-Mio-Euro-Jackpot am Wochenende an uns geht. Hab mir gestern die Bungalows des Cosmopolitan anschaut.. sehr nett
4.11.2018Wieder mal vor lauter Aufregung kaum geschlafen… fix aus den Federn und das Frühaufsteher-Frühstück in Form von Croissants und Kaffee einverleibt.
Dann gemütlich fertig machen und mit unserem Handgepäck Richtung Terminal 2.
Ohne Aufgabe-Gepäck schlendern wir entspannt zuerst durch die automatische Bordkarten-Kontrolle und hernach durch die automatische Reisepass-Gesichts-Kontrolle.
Die Zöllner sitzen gelangweilt und arbeitslos in ihrem Häuschen. Ob denen bewusst ist, daß sie ein aussterbendes Gewerbe sind?
Sollen wir schon zum Gate? Da wir ordentliche Deutsche mit entsprechendem Zeit-Vorlauf sind sind wir fast 2 ½ Stunden vorm Boarding da. An der Durchleuchtungs-Anlage wird mein Koffer „aussortiert“.. Ob ich Schokolade im Duty Free gekauft hätte? Nee in Waldenbuch .. „etwa Rum-Trauben-Nuss“? Hmm… ja „Die dürfen sie nicht mitnehmen“! Waaaaassss???
Ach so… nur veräppelt – ein lustiger Sicherheitsbeamter. Das ist ja eher selten
Er erklärt mir noch, daß Schoki-Tafeln übereinander gestapelt aussehen wie Sprengstoff und deshalb mein Köfferlein aufgefallen ist
Am Gate pflege ich via Fon noch ein paar Kontakte und lese… der winzige Duty-Free bietet nicht wirklich ein Shopping-Erlebnis. Sollten also einmal welche von Euch an den E-Gates abheben, nutzt bereits vorher die vielfältigeren Einkaufsmöglichkeiten. Dahinter ist es echt mau.
Wir werden mit dem Auftauchen der AA-Angestellten nochmal aus dem direkten Gate-Bereich rausgescheucht. Personen, die lediglich Handgepäck haben, werden gesondert nochmal befragt (haben Sie einen Arbeitgeber? Adresse? Koffer selbst gepackt? Zeigen sie mal ihr Handgepäck).
Dann geht’s zum Boarding.. durch die erkaufte Priority Lane können wir unser Gepäck problemlos verstauen und ich bin überrascht, daß die Beinfreiheit in der normalen Eco durchaus angenehm ist.
Die Flugbegleiterinnen sind alt … sehr alt.. ich vermute, daß Katherine mit der Reibeisen-Stimme in ihrem früheren Leben eine Hexe war, die durchaus auch kleine Kinder frisst.. ich hab die Warze auf ihrer Wange gesehen. Eindeutig!
Mein vegetarisches Gericht (Risotto und Quiona mit Kürbis) schmeckt genauso wie die Pasta bei der Chicken/Pasta-Kombi. Ich vermute das Essen kommt aus einem Molekular-Labor und wird nur farblich und formmässig angepasst.
Meine Ohrhörer von AA haben Störungen… knirschen und knarzen.. hmm, ich hätte doch meine eigenen mitnehmen sollen. Wenn ich ordentlich hören will, muss ich den Klinkenstecker mit dem Finger fest an seinem Platz halten. Vielleicht sollte ich einfach schlafen.. Ich nutze die Bordunterhaltung, um mir mal wieder einen Film anzuschauen, den ich im echten Leben nie gucken würde.. dieses Mal „Ant-Man and the wasp“ Er erweist sich als richtige Entscheidung, daß ich ihn vorher gemieden hatte
Nun also doch schlafen… ich wälze mich etwas hin und her und schaue schließlich hoffnungsfroh auf die Fluginfo meines kleinen Bildschirms. Waaas? Gerade mal ne Stunde vergangen? Da kommt mir das dargebotene Eis von Katherine gerade recht.
Ich gucke mir noch „Book Club“ im Originalton an. Ganz lustig die Ladies. Anschliessend kann ich doch noch etwas schlafen. Nach 7 geflogenen Stunden wird mir extrem langweilig.
Zum Glück kommen wir gleich ein bisschen raus. Zwischenlandungen sind für ich kein Graus, sondern willkommene Abwechslung. Außer bei dem Luxus eines Business-Fluges vielleicht
Durch meine vegetarische Menü-Wahl bekomme ich statt einer herrlichen Pizza mit Spinat und Ziegenkäse ein labberiges Brötchen mit nackten Tomaten und Gurken sowie einem Salatblatt..
In Charlotte steht eine Reihe Einreise-Automaten, die wir nutzen können. Hernach muss man aber dennoch zum Schalter und die üblichen Fragen „wie lange..? über 10.000$ dabei..?“ beantworten. Spart das wirklich Zeit oder wird einfach nur eine Art Flughafen-Entertainment veranstaltet?
Überall am Flughafen wird fleissig gebaut und nutzen unsere Umsteige-Zeit zum Abhören unseres Vegas-Podcast (five hundy by midnight)… ein Tipp von einem User aus dem Vegas-Info-Forum, der uns auch verraten hat, daß wir im aktuellen Podcast namentlich erwähnt werden
Der Flieger ist ziemlich voll und hier haben sich die Priority Dollar voll und ganz gelohnt. Ein Platz in unserer Notausgangs-Reihe bleibt sogar tatsächlich frei, sodaß der Donkey seinen eigenen Sitz bekommt. Noch 4.23h bis Vegas *juhuuuu*
Unterwegs gibt’s extrem viele Turbulenzen *örk* Ich dämmere immer mal wieder ein… mir fehlt allerdings eine Decke. Es ist saukalt.. sind wir bald daaaaaa??? Ich werde quengelig.
Dann endlich um 18:45 Uhr Anflug und Landung in Vegas. Raus aus dem Flieger und abklatschen „wieder daaaaa“!!!
Zum Rental Car Center und Hertz Gold aufsuchen. Unser Name steht an der Tafel.. wir sollen uns im Gold-Bereich einen Wagen aufsuchen. Aber wiedennwodennwasdenn? Der ist geschlossen und der Service-Mitarbeiter ruft uns aus der Seitenscheibe seines Pick up zu, wir sollen zur 5*-Reihe gehen. Irgendwie steht da so gaaaaar nix, was mir gefällt.. hatte ich doch im Vorfeld bei FCAR gesehen, daß es durchaus einen Dodge Charger (also den „normalen“) geben kann. Ich versuche nochmal mein Glück und spreche einen der geschäftig rumlaufenden Mitarbeiter an. Der deutet aber nur auf die verbliebenen 6-8 Autos und meint, wenn wir was anderes wollen, müssen wir zum Schalter. Patrick ist –wie üblich- eher pragmatisch unterwegs und sucht sich einen KIA irgendwas aus.
Doch wiedennwodennwasdenn? Der hat kein CD-Fach! Nun gut, fast kein Neuwagen verfügt noch über eine solche Vorkriegs-Ausstattung. Leider klappt auch die Bluetooth-Verbindung zum Smartphone nicht und so müssen wir… und jetzt müsst auch ihr ganz stark sein… OHNE unseren üblichen, heissgeliebten Soundtrack über den Strip in die Stadt einfahren. Ich finde wenigstens einen Radiosender, der 80er Rocksongs spielt. Geht auch und als wir ins Cosmo einrollen, sind wir einfach nur happy.
Am Check-In nenne ich dem Manga-Mädchen mit den Klimper-Wimpern unseren Namen. Sie tippt und tippt uuuuund kann unsere Reservierung nicht finden. Ich hatte im Vorfeld mit einem Host (Tom) Kontakt und zwei comp-Nächte gebucht. Danke nochmal SimoneJJ … Zum 15. Mal Vegas und zum ersten Mal im Leben einen Host.. Aber zurück zu Rachel mit den unglaublich langen Wimpern. Zum Glück hab ich die Reservierungs-Nr. parat.. Ach sooooo, wir sind erst für den 14.11. gebucht. Waaaasss?? Aber kein Problem „I will fix it for you“. Innerhalb von Minuten hat sie die Buchung umgewandelt und wir haben unsere Schlüssel in der Hand. Ich liebe die USA!
Wir haben ein schönes Zimmer im 50. Stock Richtung Fontänen und unser Grinsen wird man operativ entfernen müssen
Rachel bedenken wir für den Service natürlich neben einem Tip noch mit Schoki-Täfelchen.
Erstmal Fontänen gucken… schööööön.
Dann aber frisch machen und zum Essen rüber in die PBR Rock bar. Burger und Cesar Salad, dazu kaltes Bier. Klasse und für 55$ satt und glücklich.
Im Walgreens besorgen wir noch ein paar Sachen, die wir aufgrund des begrenzten Platzes im Koffer nicht mitgenomen haben oder die wir einfach brauchen.. Zahnpasta, Haarspray, Knabberzeug, Wassser und Wein.
Zurück im Hotel die neue Playerscard genutzt um die ersten Punkte drauf zu spielen. Der chinesische Münz-Automat mit dem Buddha im Display zeigt mir einen netten kleinen Bonus und auch Patrick gewinnt die gleiche Summe. Zweimal 67$ und zwei Drinks.
Wir ziehen noch ein bisschen weiter und auch am Goldfischli und anderen Automaten läuft es ganz gut. So kann der erste Abend gern beginnen… das Leben ist schön. Wir lassen den Abend auf der Terrasse mit dem gekauften Wein ausklingen. Bis 1 Uhr haben wir durchgehalten.
Fazit (wie so oft): Vegas ist geil!