Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: DocHoliday am 06.10.2016, 23:06 Uhr
Titel: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 06.10.2016, 23:06 Uhr
Prolog:
Alaska!
Irgendwie hatte allein der Name schon immer was faszinierendes für mich. So einen Klang von Wildnis und Abenteuer. Das gleiche gilt für das Yukon Territorry, bei dem Namen denke ich sofort an Goldgräber, Schnee, Eis, Jack London, etc.,etc.
Trotzdem habe ich es trotz x USA-Besuchen bisher nie geschafft, mal in diese Ecke zu kommen. In den letzten Jahren hatte ich bei dem einen oder anderen mir bekannten Fotografen immer wieder Bilder von den Braunbären an der Katmai Coast bzw. im Katmai NP gesehen und war absolut fasziniert davon. Auf Nachfrage bekam ich verschiedene Adressen von Touranbietern. Ich habe mich schließlich für adventurekodiak.com entschieden. Das ist ein Familienunternehmen, dass mit seinem kleinen Boot (nur 2 Kabinen) den ganzen Sommer über abwechselnd Touren zur Bärenbeobachtung und Angeltouren anbietet. Ein passender Termin war schnell gefunden und im September 2015 hatte ich die Tour für den August dieses Jahres gebucht. IM September waren auch die Flüge unter Dach und Fach. Als ich dann mit der Planung der "restlichen" Tour anfing wurde schnell klar, dass 3 Wochen eigentlich viel zu kurz sind, denn eigentlich wollte ich vom Panhandle bis zur Nordküste überall hin. Dafür ist das Land dann doch ein wenig zu groß. Nach mehrfachen Reveisonen der Planung stand dann schließlich zumindest eine grobe Route und auch der ENtschluss pro Camper und contra MIetwagen/Motels war gefallen. Bei der Buchung des Allradcampers wurde mir bei den Preisen noch einmal ganz anders aber schließlich war auch das unter Dach und Fach. Die Feinplanung wollte ich dann in den letzten Monaten vor der Tour angehen.
Daraus wurde dann wegen hoher Belastung im Beruf mehr oder weniger gar nichts. Als das Abflugdatum immer näher rückte, war klar, dass dies wohl meine am schlechtesten vorbereitete Tour werden würde. Statt mir Stress zu machen habe ich daher beschlossen. die Dinge einfach auf mich zu kommen zu lassen und mich ein wenig treiben zu lassen. Statt einer Liste von Fotolocations mit den besten Zeiten zum knipsen und genauen Vorstellungen, was ich sonst noch gerne sehen wollte bin ich also nur mit einer einer groben Route im Kopf und dem Milepost in der Tasche los geflogen. Vor gebucht hatte ich nur die Übernachtungen in Kodiak vor und nach der Bootstour und die erste Übernachtung in Anchorage am Anfang und den Teklanika CG im Denali für 3 Nächte am Ende der Tour.
So viel kann ich vorweg nehmen: Das hat der Reise nicht geschadet.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 06.10.2016, 23:55 Uhr
18.8.16 DUS-SEA
Beginn der etwas umständlichen ANreise. Da Condor auf dem Rückflug zu meinen gewünschten Terminen nicht fliegen wollte, wurde es BA über Seattle. War mir insofern ganz recht, als ich an Seattle bisher immer vorbei gefahren war und mich die Stadt durchaus interessierte. Morgens um 7:00h ging es los. Der Flug nach London und der Weiterflug nach SEA waren ereignislos und am frühen Nachmittag trat ich in SEA aus dem Flughafen und freute mich über Sonnenschein und 30°C. Mit dem Taxi ging es in die Stadt und mein Zimmer im Belltown Inn in der 3rd Avenue war erfreulicherweise schon bezugsbereit. Nach einer langen Dusche und mit frischer Kleidung fühlte ich mich wieder fit und habe mich zu Fuß auf den Weg nach Downtown gemacht. Mein Ziel war heute der Pike Place Market. Unterwegs habe ich mich schon mal nach geeigneten Restaurants bzw. Kneipen für das Abendprogramm umgeschaut und auch einige interessante Läden gesehen. Das Straßenbild und die Atmosphäre haben mir gut gefallen.
Am faszinierndsten fand ich tatsächlich dieses Meer von Farben. Insbesondere die diversen Blumenläden haben es mir angetan. Übrigens ausnahmslos alle mit asiatischen Blumendamen.
(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Alaska/Reisebericht/20160818-_K2A8907.jpg) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Alaska/Reisebericht/20160818-_K2A8907.jpg.html) Schinken, Wurst und Käse
(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Alaska/Reisebericht/20160818-_K2A8880.jpg) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Alaska/Reisebericht/20160818-_K2A8880.jpg.html) und natürlich Fisch und Meeresfrüchte trugen ihren Teil zu dem Farbenmeer und dem Durcheinander verschiedenster Gerüche und Aromen bei.
Die Fische werfenden Verkäufer am großen Fischsstand wollten natürlich auch aufs Bild aber so richtig begeistert bin ich von dem Ergebnis nicht.
Aber die Show, die sie abziehen, wenn sie sich gegenseitig die Fische zuwerfen, ist schon nett. Neben Lebensmitteln gab es natürlich auch allerlei Andenkenläden, Kunsthandwerk und anderen Tinnef. Dazwischen fanden sich versteckt auch kleine Schätze wie dieser Barber-Shop, der komplett aus der Zeit gefallen zu sein schien (man beachte das schwedische Qualitätsmöbel rechts vorne ;)).
Das eine oder andere Seafoodrestaurant gab es auch und in einem davon bin ich schließlich gelandet und habe mir eine Portion Muscheln und ein Stout schmecken lassen. Inzwischen war es draußen richtig heiß geworden. Ich habe daher auf weitere Wanderungen durch die Innenstadt verzichtet und bin langsam zum klimatisierten Hotel zurück. Unterwegs habe ich mir noch was kaltes zu trinken geholt. Abends gab es noch eine Kleinigkeit zu essen in der Nähe des Hotels und ein Bier aus dem Kühlschrank, dann forderte der Jetlag seinen Preis. Außerdem wollt ich am nächsten Morgen die Skyline zum Sonnenaufgang knipsen. und ein bisschen Schönheitsschlaf muss ja auch sein.
FF (Fortsetzung folgt)
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: freddykr am 07.10.2016, 08:27 Uhr
Bin dabei und sichere mir ein Plätzchen in der ersten Reihe. :)
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: MisterB am 07.10.2016, 09:46 Uhr
Den Market habe ich zwar auch mal von oben nach unten abmarschiert, aber die Fischwerfer, von denen ich schon in mehreren Berichten gelesen habe, habe ich irgendwie nicht gesehen. Wahrscheinlich war ich mal wieder zur falschen Zeit am richtigen Ort :)
Hast du die Gum Wall geknipst ?
Gruß Bernd
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: VincentVega am 07.10.2016, 09:46 Uhr
Das klingt spannend. Da bin ich dabei. 8)
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Yaphi am 07.10.2016, 10:20 Uhr
Da bin ich auch nochmal dabei, auch wenn ich ja schon einen Sneak Peak hatte ;)
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Culifrog am 07.10.2016, 18:35 Uhr
Das lasse ich mir natürlich nicht entgehen :-) Liebe Grüsse Gaby
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: cleoxx am 07.10.2016, 20:04 Uhr
auch dabei :-)
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: NähkreisSteffi am 07.10.2016, 20:36 Uhr
Hallo Dirk,
klar komme ich auch wieder mit. Allerdings dieses Mal mit Unterbrechung, am Montag gehts nach Kanada!
Viele Grüße
Steffi
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 12.10.2016, 23:39 Uhr
Schön, dass schon so viele dabei sind! Welcome aboard everybody! Dann lasst uns mal richtig loslegen.
19.6.16
Dank Jetlag war ich früh wach und relativ munter. Zu Fuß war es mir zu weit bis zu Kelly Park, also habe ich mir ein Taxi gerufen. Leider war der Taxi-Fahrer auch nicht der hellste und hat es trotz Navi geschafft, sich zu verfahren. Ich habe ihn dann in der groben Nähe des Parks anhalten lassen und bin den Rest zu Fuß gegangen - sonst würde wir wohl jetzt noch durch diverse Wohngebiete kreisen.
Trotz dieser Verzögerungen war ich noch rechtzeitig da und der Blick auf Seattle entschädigte für einiges.
Pano: (http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Alaska/Reisebericht/20160819-_K2A8980-Pano-Bearbeitet.jpg) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Alaska/Reisebericht/20160819-_K2A8980-Pano-Bearbeitet_1.jpg.html) (Klick und Pluszeichen für größere Variante)
Nachdem ich dieses Schauspiel in Ruhe (es waren nur wenige Menschen da oben) genossen hatte, habe ich mich auf den Rückweg zum Hotel gemacht. Nach der Erfahrung auf dem Hinweg bin ich lieber gleich zu Fuß gegangen. In der Nähe des Hotels habe ich mir was zum frühstücken gekauft und es im Zimmer genossen. Den Rest des Vormittags in ich noch ein wenig durch die Stadt gelaufen. Diesmal ohne Kamera weil ich eigentlich ein bisschen shoppen wollte (habe aber nichts gefunden).
Der erste Eindruck von Seattle war auf jeden Fall positiv und ich habe ja am Ende noch mal einen Tag dort, um diesen Eindruck zu vertiefen.
Nachmittags ging es per Limo (kostet das gleiche wie ein Taxi) zum Flughafen. Der Flug war ereignislos und wegen Wolken auch nicht besonders unterhaltsam was den Blick aus dem Fenster anging. ALs ich aus dem Hotel kam, stand da schon ein Shuttle vom Marriott, wo ich heute übernachten wollte, ein Platz für mich war auch noch frei. Nach dem Checkin bin ich gleich noch mal raus, denn der Himmel war jetzt wieder klar und es war sogar warm genug, um in der Sonne draußen zu sitzen. Ich bin ein wenig am Lake Spenard entlang gelaufen, der mit dem Lake Hood einen großen Flughafen für Wasserflugzeuge bildet und habe mir die Flieger aus der Nähe angesehen. Dabei habe ich zumindest ein paar iPhone-Bildchen geschossen.
Abendessen gab es in einer Art Sports Bar mit Live Musik im Lakefront Hotel. Dort bin ich noch mit dem Thekennachbarn ins Gespräch gekommen, der mir gleiche diverse Tips fürs Lach fischen gegeben hat. Das ich ihmn 3x gesagt habe, dass ich mit fischen nichts am Hut habe, hat ihn in keiner Weise beeindruckt ;)
Damit war ich also tatsächlich in Alaska angekommen und war gespannt wie ein Flitzebogen, was in den nächsten Tagen auf mich zu kommen sollte. Da der Wetterbeicht für den nächsten Tag gut aussah, habe ich online noch schnell einen Mietwagen für einen Tag auf Kodiak Island gebucht.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 13.10.2016, 00:12 Uhr
Und gleich noch einen Tag hinterher:
20.8.16
Vormittags habe ich noch ein Weilchen den Wasserflugzeugen zugeschaut.
Danach ging es wieder mit dem Shuttle zum Flughafen. Der kurze Hopser nach Kodiak Island war schnell erledigt und irgendwann auch das Chaos in der Wartehalle überstanden. Da passiert alles gleichzeitig. Passagiere für den nächsten Flug in der Schlange vom Checkin und Security, ankommende Passagiere, die auf ihr Gepäck warten, dass von außen durch drei Tore in eine Art Trog gekippt wird und dazwischen Leute, die jemanden abholen oder zum Flughafen gebracht haben. Letztlich ging es aber halbwegs flott und mein Gepäck war vollzählig da. Die Prozedur am AVIS-Schalter war ruckzuck erledigt und kurze Zeit später saß ich in meinem Autochen. Mir fällt gerade auf, dass ich mich ums verrecken nicht erinnern kann, was es für ein Modell war. Alzheimer lässt grüßen ;) Irgendein kleiner SUV glaube ich. Da es schon später am Nachmittag war, bin ich nicht erst zum Hotel sondern gleich vom Flughafen aus links auf die Straße zum westlichen Teil der Insel abgebogen. Eigentlich gibt es außerhalb des Örtchens Kodiak nur diese einzige asphaltierte Straße. Insgesamt sind es knapp 60 Meilen, von denen ich die meisten abgefahren bin. Sie führt überwiegend an der Küste entlang und bietet immer wieder schöne Ausblicke.
An dieser Bucht (http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Alaska/Reisebericht/20160820-_K2A9025.jpg) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Alaska/Reisebericht/20160820-_K2A9025.jpg.html) habe ich umgedreht, weil es inzwischen doch schon spät geworden war und sich außerdem mein leerer Magen bemerkbar machte.
Das stellte sich wenig später als weise Entscheidung heraus, denn kurz bevor ich wieder am Flughafen war, sah ich an einer Brücke über einer Flussmündung einige Menschen stehen und schnell auch den Grund, warum sie dort standen. Eine Braunbärendame mit 2 Jungen war dort dabei fürs Abendessen zu sorgen.
Es gab übrigens Lachs. (http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Alaska/Reisebericht/20160820-_B7Q4897.jpg) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Alaska/Reisebericht/20160820-_B7Q4897.jpg.html)
Auch wenn sie recht weit weg war, hat es Spaß gemacht, durchs Tele und durchs Fernglas die Szene zu beobachten. Ein paar Weißkopfseeadler waren auch noch da und stritten sich um die Lachsreste, die die Bären übrig ließen.
Schließlich habe ich mich losgerissen. Das Best Western in Kodiak, in dem ich übernachtet habe, hat ein eigenes Restaurant, in dem ich Fish & Chips mit Heilbutt gegessen habe.Lecker! Es schienen eine Menge Locals dort zu sein und es gab sogar Live-Music.
Damit war die etwas langwierige Anreise überstanden. Am nächsten Tag sollte ich um 15:00h abgeholt werden. Dann sollte es aufs Boot gehen und abends noch raus ins Meer Richtung Katmai Coast.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Palo am 13.10.2016, 03:06 Uhr
Mit Tiersichtungen hast du ja unheimliches Glueck, gleich schon die ersten Baeren :groove: Wie machst du das bloss?
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: mrh400 am 13.10.2016, 09:18 Uhr
Hallo, komme auch noch mit - ist für mich ja totales Neuland (wenn man von Deinem Livebericht absieht).
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Gitania am 13.10.2016, 09:28 Uhr
Bin auch noch mit dabei :hand: Freue mich wieder auf deine tollen Bilder. Wir waren ja fast zur gleichen Zeit wie du auf dem Festland unterwegs und ich habe schon immer mal in deinen Livebericht reingeschaut, wenn es Netz gab. Ich denke, wir waren am gleichen Morgen in Haines bei den Bären :hand: LG Gitania
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 13.10.2016, 18:18 Uhr
Wir waren ja fast zur gleichen Zeit wie du auf dem Festland unterwegs und ich habe schon immer mal in deinen Livebericht reingeschaut, wenn es Netz gab. Ich denke, wir waren am gleichen Morgen in Haines bei den Bären :hand:
Och! :shock: Ist ja witzig!
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 13.10.2016, 18:56 Uhr
21.8.16
Der nächste Tag ist schnell erzählt. Es hat geregnet. Den ganzen Tag. Und dann noch ein bisschen mehr.
Morgens bin ich etwa zum Sonnenaufgang noch mal zu der Brücke gefahren, wo ich die Bärin gesehen hatte. Aber da war tote Hose. Ich bin noch ein ganzes Stück weiter die Straße entlang gefahren, habe aber nichts gesehen. Keine Tiere und von der Landschaft war bei Regen und Dunst auch nicht viel auszumachen. Also umgedreht und zurück zum Hotel. Auf dem Rückweg dann doch noch ein Lichtblick. Zwar in einiger Entfernung aber immerhin gut sichtbar kreuzte eine Bärin mit zwei Jungen die Straße. Ob es die vom Vorabend war? Als ich an der Stelle ankam, an der sie im Gebüsch verschwunden waren, war nichts mehr von ihnen zu sehen und sie tauchten auch nicht wieder auf. Das Frühstück im Hotel war o.k. Anschließend habe ich etwas umgepackt, denn ich wollte nur eine von meinen beiden Reisetaschen mit aufs Schiff nehmen. Die andere sollte in einer Storage Unit der Schiffseigner bleiben. Dann habe ich noch telefonisch mit ihnen abgemacht, dass ich nicht am Hotel abgeholt werde sondern am Flughafen. So bin ich nicht auf den Hotel-Shuttle angewiesen, wenn ich mein Auto abgegeben habe.
Trotz des anhaltenden Sch***wetters war ich abenteuerlustig und habe beschlossen, die einzige Straße zum Nordufer zu fahren, eine Gravel Road, die etwa in Höhe des Flughafens von der Hauptstraße abzweigt. Das erste Stück ist noch gesperrt und überall sind Strominstallationen und Betreten-verboten-Schilder. Kurz vor Beginn der Gravel-Road standen diverse Hinweisschilder.
Ich glaube, die wollen wirklich nicht, dass man da lang fährt. Ich habe es trotzdem versucht. Zumindest am Anfang war die Piste ganz o.k. Allerdings fährt man durch dichten Wald ohne große Aussicht und kommt auch nicht besonders schnell voran (bei dem anhaltenden Regen erst recht nicht). Da ich es zeitlich wohl sowieso nicht bis zur Nordküsten geschafft hätte, habe ich bald wieder umgedreht und bin stattdessen durch Kodiak durch gefahren und habe mir angesehen, was es an dem Stück Straße nordöstlich des Ortes zu sehen gibt. Zunächst mal liefen mir diese Hirsche vor die Nase.
Ansonsten gab es da ein paar Aussichtspunkte, von denen an diesem Tag nicht viel zu sehen war. Außerdem gibt es noch ein altes Fort zu bewundern (wohl aus der ersten Hälfte des 20. Jhdts. aber bei anhaltendem Dauerregen hatte ich keine Lust, aus dem Auto auszusteigen. Also bin ich zurück in den Ort und habe mich etwas am Hafen umgesehen.
Anschließend war ich einen Kaffee trinken und habe mich dann ganz langsam auf den Weg Richtung Flughafen gemacht. Dort habe ich den Mietwagen abgegeben und kuze Zeit später kam auch schon Mike, um mich abzuholen. Mike ist der Besitzer des Schiffs und der Kapitän. Ein netter weißhaariger Seebär, geschätzt um die 70. Er war mich gleich sympathisch. Wir sind gleich zum Small Boat Harbour gefahren, haben unterwegs mein überzähliges Gepäck eingelagert und sind aufs Boot. Die Single Star ist eine 17m Motoryacht mit 3 Kabinen. Die hintere bewohnen der Kapitän und seine Frau Mary, die vorderen beiden sind für die Gäste. Sam, die Tochter, die ebenfalls mitfuhr und zusammen mit ihrer Mutter für das leibliche Wohl verantwortlich war und außerdem den Kapitän beim steuern des Bootes unterstützt hat, schlief in einer Koje auf der Brücke. Leider war zu dem Regen inzwischen recht kräftiger Wind gekommen, der laut Wetterbericht noch zunehmen sollte. Aber dafür tröstete uns Mike damit, dass die Vorhersage für die folgenden tage relativ ruhige See voraussagte. Für diese Nacht waren die Wellen aber zu hoch für eine halbwegs komfortable Überfahrt, so dass wir die Nacht im Hafen verbringen und am nächsten Morgen um 6:00 losfahren würden. Es gab noch ein leckeres Abendessen und da die Nacht früh zu Ende sein sollte, waren alle bald in der Koje. Die andere Kabine bewohnten Sherri und Bob eine Ehepaar in den 50ern aus Georgia, er Flugzeugbauer im Ruhestand (war bei Lockheed), sie Immobilienmaklerin. Machten beide auf den ersten Blick einen netten Eindruck.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 14.10.2016, 20:52 Uhr
22.8.16
Obwohl die Kojen in meiner Kabine recht eng waren, habe ich hervorragend geschlafen und war daher fit und munter als ich morgens um 6:00h davon geweckt wurde, dass Mike die Maschine anließ. Nach einer heißen Dusche und einem Kaffee bin ich raus aufs Deck, um die Fahrt zu genießen. Das Wetter war leider weiterhin gar nicht zum genießen. Eher kühl und regnerisch und grau. Aber zumindest hatte der Wetterbericht recht behalten und der Seegang hielt sich zwischen den Inseln in Grenzen.
Bald drangen von drinnen leckere Kaffeedämpfe in meine Nase, so dass ich das graue Wetter alleine gelassen habe und stattdessen lieber das üppige Frühstück genossen habe. Kaum war ich nach dem Frühstück wieder draußen auf Deck, gabe es auch schon was zu sehen.
Wir haben insgesamt 3 oder 4 Wale gesehen bevor wir beim ersten geplanten Ziel der Bootstour ankamen. Einer Steilküste, wo Puffins nisten sollten. Zuerst waren nur Möwen zu sehen.
Aber schon hinter der nächsten Felsnase warteten die ersten Puffins oder Lundis oder Lunde oder wie auch immer man sie nennen will. Während es in Island und rund um Svalbard "nur" die Atlantic Puffins oder Papageientaucher gibt, leben an den Küsten Alaskas 2 verschiedene Arten.
Ich hätte noch Stunden bei diesen faszinierenden Vögelchen verbringen können aber wir hatten ja noch einige Seemeilen vor uns an diesem Tag. Also hieß es viel zu schnell Abschied nehmen. Das nächste Highlight ließ aber nicht lange auf sich warten. Ganz in der Nähe gab es eine Mini-Insel, um die sich jede Menge Seeotter versammelt hatten. Teilweise war es richtig schwierig zu unterscheiden, was Kelp war und was Otter.
Schließlich verließen wir den Schutz dr diversen kleineren Inseln um Kodiak Island und begannen die Überquerung der Shelikof Strait zwischen Kodiak Island und dem Festland. Unser Ziel war ja die Katmai Coast auf der anderen Seite dieser Meeresstraße. Es gab zwar hier draußen auf dem relativ offenen Meer etwas mehr Seegang aber mehr als 1m hoch wurden die Wellen nicht. Außer ein paar wenigen Seevögeln gab es nicht wirklich viel zu sehen, so dass ich nach dem wieder sehr leckeren Mittagessen (das wird keine Tour zum abnehmen!) unter Deck bin und noch ein wenig daran gearbeitet habe, das Jetlag-bedingte Schlafdefizit der letzten Tage abzubauen. Als wir die andere Seite der Meerenge erreicht hatten war ich aber wieder fit und munter. Immerhin hatte es inzwischen aufgehört zu regnen und die Sicht war etwas besser geworden.
Wir haben uns eine Weile an der Stelle treiben lassen, um ihn zu beobachten und in der Hoffnung ein paar Aufnahmen im Flug zu bekommen. Er hob dann auch tatsächlich ab aber leider in die falsche Richtung. Trotzdem schön anzusehen
Unser Ziel war Geographic Harbour, ein am Ende eines Fjords gelegener natürlicher Hafen. Bis wir dort angekommen waren, hatte sich die bessere Sicht wieder sehr stark relativiert.
Irgendwo in diesem Nebel soll es einen Strand geben, wo wir morgen Bären sehen wollen. Ich bin gespannt.
Dass auch das Abendessen wieder lecker und reichlich war, brauche ich kaum noch zu erwähnen, oder? Zum Glück hatte ich eine Flasche Bourbon dabei, so dass wir uns noch einen Absacker schmecken lassen konnten, bevor es in die Koje ging, um von den Bären zu träumen, die wir am nächsten Tag sehen wollten
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Yaphi am 14.10.2016, 23:55 Uhr
Puffins !! :liebe:
Schöne Tiere, wobei mir nicht bewusst war, wie unterschiedlich die pazifischen Vögel aussehen... trotzdem ganz hübsch. Die Bilder sind natürlich wie immer klasse, da kann man sich ja nur auf die Bären freuen ;)
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Gitania am 15.10.2016, 08:50 Uhr
Ich mag die Puffins - was für tolle Bilder wieder von Dir :D Mit deiner tollen Kamera konntest du sie auch gut im Flug ablichten. Echt Spitze. Noch dazu mit den Fischen im Schnabel!! Seit ich die in Island relativ gut aus der Nähe beobachten konnte, sind dies meine erklärten Lieblinge. Jetzt in Alaska haben wir auch welche gesehen und zwar auf der Tour mit der Lu-Lu Belle von Valdez aus. Das waren aber auch wieder nur die Hornlunde wie in Island. Danke für die Zopfträger :lol: LG Gitania
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 16.10.2016, 18:44 Uhr
23.08.16
Morgens war es immer noch ziemlich dunstig und neblig und vom Schiff aus, konnte man kaum den Strand sehen. Als wir mit dem Schlauchboot übergesetzt hatten, war zunächst weiterhin nichts zu sehen außer Strand, ein bisschen Gras und einigen Bachläufen, die hier ins Meer mündeten. Wir brauchten aber nicht lange zu warten, bevor der erste Bär (bzw. die erste Bärin) aus dem Dunst auftauchte.
Da sie relativ jung zu sein schien und eher klein und zierlich war (vergleichsweise), habe ich sie für mich “Little Mom“ getauft. So langsam näherte sie die kleine Familie unserem Standort.
Dabei kam er Little Mom und ihrem Nachwuchs langsam näher, so dass diese sich und ihre Kinderlein in Sicherheit brachte, indem sie sich ins Dickicht der steilen Böschung über dem Strand verzogen. Das Männchen schien jetzt Witterung aufgenommen zu haben und kam langsam näher.
Damit hatte er seinen Namen natürlich weg: “Lazy Boy“.
Nach einer Weile traute sich Little Mom mit ihrem Nachwuchs in einigem Abstand wieder runter an den Strand. (http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Alaska/Reisebericht/20160823-_G7I0586.jpg) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Alaska/Reisebericht/20160823-_G7I0586.jpg.html)
Lazy Boy registrierte das aber er war nicht bereit deshalb seine Ruhepause zu unterbrechen.
Dafür tauchte im Fluss plötzlich ein anderes Männchen aus dem Nebel auf und begann nach Lachsen zu suchen. Ihn habe ich Scarface getauft – ich denke, man kann sehen, warum.
Dieser große Bär hatte offensichtlich schon so manchen Kampf überstanden. Wahrscheinlich war er auch der Grund, warum Lazy Boy das Feld geräumt hatte. Irgendwie sah er nicht so aus, als sollte man sich mit ihm anlegen.
Das war für uns das Signal zum Aufbruch, denn auch ohne welchen zu fangen, wartete auf dem Boot ein Lunch mit leckerem Lachs auf uns.
Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: MisterB am 17.10.2016, 09:45 Uhr
Die obligatorische Frage die ja an dieser Stelle kommen muss : Wie groß war denn die Entfernung zwischen eurem Böötchen und den Bären ? Also, wie nah wart ihr dranne ?
Gruß Bernd
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 17.10.2016, 09:56 Uhr
Mit dem Bötchen sind wir nur bis an den Strand gefahren. Danach waren wir zu Fuß unterwegs. An diesem Morgen waren die Bären minimal vielleicht 20m entfernt.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: chrisi007 am 17.10.2016, 13:23 Uhr
Was nutzt du denn für Objektive für die Tier-Fotos?
Klasse Fotos! Hatte mit meinen Bären leider kein Glück in den Rockys und Yellowstone :(
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 17.10.2016, 16:07 Uhr
Entweder das 500er oder das 100-400.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Yaphi am 17.10.2016, 16:15 Uhr
Tolle Bilder und schöner Schreibstil, liest sich wie ein Kinderbuch über Bären :)
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: usa2008 am 17.10.2016, 22:17 Uhr
Zitat
minimal vielleicht 20m
Äh, das ist aber verdammt nah, wittern die den Menschen nicht oder schmeckt Lachs besser als Mensch :shock:
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: MisterB am 18.10.2016, 09:43 Uhr
Mit dem Bötchen sind wir nur bis an den Strand gefahren. Danach waren wir zu Fuß unterwegs. An diesem Morgen waren die Bären minimal vielleicht 20m entfernt.
Oh interessant. Der Beschreibung hatte ich irgendwie nicht entnommen das ihr das Boot verlassen habt und zu Fuß los seid. Dachte ihr wäret mit dem Boot am Ufer entlang gepaddelt.
Gruß Bernd
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 19.10.2016, 22:14 Uhr
23.8.16 – Fortsetzung
Nach leckerem Lunch und je nach Lust und Laune Zeit zum Bilder bearbeiten, Duschen Mittagsschläfchen, etc. brachte uns der Zodiac wieder an den Strand. Und siehe da: Nichts!
Kein einziger Bär zu sehen. Wir liefen also ganz gemütlich zu der kleinen Insel, auf der sich schon eine andere Besuchergruppe versammelt hatte, die per Wasserflugzeug eingeflogen war (die Sicht war inzwischen besser geworden). Da immer noch kein Bär zu sehen war, hatten wir auch noch Zeit für ein ausführliches Schwätzchen mit 2National-park-Rangers, die als Wilderness Ranger den ganzen Sommer in Zelten in der Nachbarbucht verbrachten – ohne Strom, ohne Telefon, ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt aber immerhin mit Gaskochern und einem Chemieklo. “At least we don’t have to poo in a bag“ ;) Waren nett die beiden. Beide Mitte/Ende 20, einer aus Florida, der andere aus Michigan.
Als die beiden zu der anderen Gruppe weiter gewandert hatten, tauchte dann auf einmal ein junger Bär am Fluss auf. Diesmal war es Nachwuchs vom vorletzten Jahr, deutlich größer und deutlich selbständiger als die Kleinen vom Morgen.
Da diese Bärin deutlich erfahrener und kräftiger schien taufte ich sie “Big Mama“. Lange hatten wir allerdings nichts von der kleinen Familie, denn sie wanderten am Fluss entlang ins Landesinnere. Aber es gab auch Gegenverkehr. Etwa 20 Minuten später tauchte in der Ferne eine weitere Bärin auf, diesmal ohne Anhang aber dafür erheblich größer und kräftiger.
Nicht für sie! (http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Alaska/Reisebericht/20160823-1011.jpg) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Alaska/Reisebericht/20160823-1011.jpg.html)
Das ist das letzte Foto, wo das 500er noch scharf gestellt hat. Die Naheinstellgrenze liegt übrigens bei 3,7 m. Ohne sich im geringsten für uns zu interessieren lief sie genau zwischen uns durch. Ich glaube als sie an mir vorbei lief, hätte ich sie mit dem ausgestreckten Arm berühren können. Wahrscheinich nur einmal aber von der Entfernung her hätte es wahrscheinlich gepasst. ;)
Puh, da kommt das Adrenalin ganz schön in Wallung!
Es bleib uns gerade genug Zeit, einmal tief durch zu atmen. Dann ging die Show schon weiter. Big Mama war wieder da und zeigte ihrem Nachwuchs, wie man Lachse fängt.
Sie war dabei relativ erfolgreich und man hatte das Gefühl, dass der Nachwuchs jede Bewegung genau verfolgte. Ich war mir nur nicht sicher ob die Motivation war, zu lernen, wie man fischt oder die Gier nur ja genug abzubekommen. ;)
Ich hoffe, Ihr mögt Bärenbilder, es kommen nämlich noch “ein paar“. Die Show, die sie uns im Fluss vorgeführt hat, war einfach zu schön, um nicht ausführlich fotografisch festgehalten zu werden.
Irgendwann war eine Pause fällig und ich hatte auch mal Zeit zum durchatmen. Die vielen kleinen Punkte, die man auf den Bildern rund um die Köpfe der Bären sieht, sind übrigens Fliegen, die natürlich auch um unsere Köpfe herum flogen. Auch wenn sie nicht gebissen haben, waren sie doch sehr lästig.
(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Alaska/Reisebericht/20160823-_K2A9193.jpg) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Alaska/Reisebericht/20160823-_K2A9193.jpg.html) Puh, zum Glück hat sie uns nicht so angeschaut!
Sie kam nämlich auch diesmal wieder genau auf unsere Gruppe zu. Diesmal war es Bob, an dem sie ganz nah vorbei lief.
Und auch wenn Fat Lady nicht gesungen hat, war mit ihrem Abgang der Nachmittag bzw. Abend für uns beendet und wir sind zurück aufs Schiff.
Wow! Was für ein Erlebnis!
Mitten drin ist man so sehr damit beschäftigt, die Bären zu beobachten und zu knipsen, dass man gar nicht realisiert, was für ein außergewöhnliches Erlebnis das ist. Erst im Nachhinein wird mir so richtig klar, was für ein Glück ich habe, so etwas erleben zu dürfen. Alle waren wir beim Dinner immer noch aufgeputscht von dem erlebten. Nach dem Essen haben wir noch mit einem Whisky angestoßen auf die Bären und darauf, dass sie uns an ihrem Leben teilhaben ließen. Natürlich habe ich auch die ganze Nacht mit einem seligen Lächeln im Gesicht von Bären geträumt. Ein perfekter Tag!
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: freddykr am 20.10.2016, 08:05 Uhr
Da fällt mir eigentlich nix zu ein, außer: WOW :shock:
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Gitania am 20.10.2016, 09:16 Uhr
or geil - gebrauche auch nur diese zwei Worte :oops: LG Gitania
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: MisterB am 20.10.2016, 09:44 Uhr
Zum Text eine kleine Anmerkung :
Wolltest du nicht eher schreiben .....
>>so etwas erleben zu dürfen. so etwas ÜBERleben zu dürfen
8)
supergeil. Haben die das Boot längerfristig ausgebucht ? Was ist die beste Zeit für ne Bärengarantie ? Ich weiß, Garantie gibt's keine, aber fragen kann man ja mal :) Steht im Text schon drin wie der Flecken Erde dort heißt und wie der Veranstalter heißt ? Ich entnehme dem Text das es dorthin auch Wasserflieger gibt ? Wahrscheinlich dann Tagestouren, oder ?
Gruß Bernd
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Mig am 20.10.2016, 13:28 Uhr
amazing!!! grandiose Fotos! danke, dass Du Deine Erlebnisse mit uns teilst! :D :D :D :D :D :D :D
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Yaphi am 20.10.2016, 18:38 Uhr
Ich muss ehrlich sagen, dass mir bei den Bildern etwas mulmig wird und ich mir nicht sicher bin, ob ich da nicht zu große Angst hätte, wenn der Bär 3 Meter von mir entfernt ist... Aber da niemand von der Tour eingeschritten ist, gehe ich davon aus, dass dsa "normal" ist ?
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Culifrog am 22.10.2016, 08:29 Uhr
Schon Dein Kurzbericht hat mich umgehauen, aber jetzt ist die Sehnsucht noch grösser, sowas auch mal zu erleben. Allerding habe ich etwas Angst vor den Kosten, dem Wetter (ich mag die Kälte nicht), vor der weiten Anreise und davor, wie enttäuscht ich wäre, ohne Bärensichtungen nach Hause zu kommen. Ich freue mich auf den weiteren Verlauf, mehr von den sagenhaften Erlebnissen und natürlich Deine genialen Fotos!
Liebe Grüsse Gaby
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: saibot am 23.10.2016, 08:14 Uhr
Ein WOW auch von mir, ich bin schwer beeindruckt!!!
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 23.10.2016, 17:35 Uhr
Ich denke, man sollte schon relativ frühzeitig buchen. Ich habe letztes Jahr im Oktober gebucht, weil ich auch nur an diesem einen Termin konte. Wenn man etwas flexibler ist, wird es sicher einfacher. Aber da das Boot nur 2 Kabinen hat, sind auch nicht so viele Plätze zu vergeben.
Ich entnehme dem Text das es dorthin auch Wasserflieger gibt ? Wahrscheinlich dann Tagestouren, oder ?
Es werden Tagestouren von Kodiak per Wasserflugzeug angeboten. Ob es auch welche von Homer oder direkt von Anchorage aus gibt, weiß ich nicht. Könnte ich mir aber vorstellen.
Der Touranbieter heißt ]Adventure Kodiak (http://[quote author=MisterB link=topic=69306.msg966008#msg966008 date=1476949453) und wir sind an der Katmai Küste im Katmai NP, genauer in Geographic Harbour, einem natürlichen Hafen am ende eines Fjordes in der Sheikof Strait.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 23.10.2016, 18:18 Uhr
Wollt Ihr sehen, wie nah der Bär bzw. die Bärin gekommen ist?
Bitteschön!
Wie gesagt, Wirklich Angst hatte ich nicht aber angespannt ist man natürlich schon und das Adrenalin fließt ordentlich. Ich kann mich erinnern, dass mir einfiel, das ist irgendwo gelesen hatte, dass man den Tierchen nicht direkt in die Augen schauen sollte. Das ist der Grund, warum ich teilweise stur geradeaus schaue statt auf die Bärin, was auf dem Video etwas bescheuert aussieht ;)
Das Video habe natürlich nicht ich gemacht, sondern Bob, der neben mir stand. Ihn und seine Frau Sheri hört man auch.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 23.10.2016, 19:03 Uhr
24.8.16
Das Wetter an diesem Morgen war – sagen wir mal – suboptimal. Es hat geregnet! Durchgehend! Ohne Pause! Und wie!
Egal! Wir sind natürlich trotzdem rüber an den Strand gefahren und ein paar Bären waren auch da.
So richtig viel war aber an diesem Vormittag nicht los. Wir haben uns daher langsam auf den Weg zurück zum Wasser gemacht. Dank Ebbe zog sich das ganz schön. Aber dafür bekamen wir noch mal Big Mama zu Gesicht.
Viel Aktion schien aber von den beiden nicht zu erwarten zu sein. Dafür tauchte von der anderen Seite der Bucht Fat Lady auf und begann nach Muscheln zu suchen.
So wie es aussah, hatte sie aber wohl schon gefrühstückt und statt nach Fischen oder sonstigen anstrengenden Beschäftigungen stand ihr der Sinn mehr nach einer kleinen Ruhepause.
Da wir alle inzwischen komplett durchnässt waren, sind wir zurück zum Schiff , um trocken zu werden und uns aufzuwärmen. Der Regen machte keine Anstalten, aufzuhören. Daher haben wir beschlossen, die Zeit zu nutzen, um 2 Buchten weiter nach Westen zu fahren, wo es eine abgeschlossene kleine Lagune mit einem Fluss und einem Wasserfall geben sollte. Doe Fahrt raus in die Shelikof Strait und rüber zur Kuliak Bay hat ein Weilchen gedauert, so dass Zeit für ein Nickerchen war ;)
Sobald der Anker geworfen war, haben wir uns wieder per Schlauchboot auf den Weg an den Strand gemacht. In Geographic Harbour war die gesamte Bucht gut einzusehen, da das Gras selbst direkt am Fluss höchstens kniehoch war. Hier sah das ganz anderes aus. Wir kamen über eine kleine Anhöhe vom Meer aus Richtung Fluss und ab da lief man durch mannshohes Gras, das nur an einigen Stellen platt getrampelt war durch Bären. Das war dann doch deutlich spannender, weil man eben nicht schon auf 100 und mehr m Entfernung sehen konnte, was auf einen zu kommt.
So tauchte gleich als wir das Flussufer erreichten, eine junge Bärin neben uns auf. Die war zwar für eine Bärin recht klein (wahrscheinlich gerade drei Jahre alt und erst seit diesem Sommer von der Mutter getrennt) aber einen Schreck einjagen konnte sie einem auch ;)
Als nächstes lief sie am Ufer entlang zu einem kleinen Wasserfall. Als wir hinterher sind, sahen wir sie auf einmal oberhalb von uns im Gebüsch stehen.
Er sah interessant aus, weil seine Oberlippe wahrscheinlich nach einem Kampf tief gespalten war. Muss aber schon länger her gewesen sein, denn die Wunde war komplett verheilt. Ein Name war so natürlich schnell gefunden: “Two-Lips“
Ganz gemächlich ist er dann über den Trampelpfad abgewackelt, den wir gekommen waren. Wir haben ihm natürlich bereitwillig Platz gemacht und standen knietief im Fluss als er an uns vorbei ist. Trotzdem kam er uns ganz schön nahe.
Wir sind dann auch langsam wieder Richtung Flussmündung. Jetzt war es wirklich ganz spannend, durchs hohe Gras zu laufen. Wir wussten ja, dass kurz vor uns 2 Bären in diese Richtung gelaufen waren. Cutie fanden wir dann auch am Fluss beim Lachs fischen.
Offensichtlich ist sie im hohen Gras auf Two-Lips getroffen, denn kurze Zeit später kam sie mit einem Affenzahn an uns vorbei gerannt. Nichts wie weg! Einmal hat sie sich in sicherem Abstand noch umgedreht und sah dabei gar nicht glücklich aus.
Da es jetzt schon recht dunkel wurde, sind wir langsam wieder zurück zur Küste. Two-Lips haben wir dabei noch einmal aus größerer Entfernung im Gras gesehen.
Auch wenn uns die Bären an diesem Tag nicht ganz so nah gekommen sind wie am Vortag, waren die Begegnungen im hohen Gras irgendwie noch spannender.
Bis denne ...
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Doreen & Andreas am 26.10.2016, 13:31 Uhr
Also bei Deinen Bildern bin ich mal wieder sprachlos, Dirk. Allerdings wäre ich bei diesen Bärenbeobachtungen wahrscheinlich gestorben vor Angst. Mir ging damals in Kanada schon der Ar... auf Grundeis, als ca. 15-20m vor uns ein großer Bär den Weg kreuzte, stoppte, uns anstarrte und dann weiterlief. Aber wenn mich ein Bär in Armeslänge Abstand umkreisen würde, so wie man es auf dem Video sieht... :zuberge: :nixwieweg:
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: usa2008 am 26.10.2016, 19:45 Uhr
Zitat
Allerdings wäre ich bei diesen Bärenbeobachtungen wahrscheinlich gestorben vor Angst.
Ich auch und der Bär hätte meinen Angstschweiß gerochen und bestimmt mit großer Wahrscheinlichkeit seine Laufrichtung geändert um nachzuschauen, ob das wirklich ein Mensch ist, der da so abartig riecht und schlottert :lol:
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 27.10.2016, 23:44 Uhr
25.8.16
Morgens brachte uns der Zodiac wieder zu der kleinen Lagune und der Flussmündung.
Der Blick zurück in die Lagune mit einer Menge angeschwemmtem Holz: (http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Alaska/Reisebericht/20160825-_K2A9230.jpg) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Alaska/Reisebericht/20160825-_K2A9230.jpg.html)
Vor der Mündung macht der Fluss fast eine 270° Kurve., so eine Art Mini-Horseshoe Bend in grün.
So schön die Landschaft auch war, wir wollten Bären sehen! Und die ließen auch nicht lange auf sich warten. Diesmal war es eine Bärendame mit 2 älteren Jungtieren, die wahrscheinlich im 2. Lebensjahr waren. Die Bärin war mit Sicherheit die geschickteste Lachsfischerin, die wir gesehen haben. Daher habe ich sie Fishermom getauft (Fisherman + Mom).
Sie hat wirklich eine Menge Lachse gefangen. Und netterweise ist sie dabei meistens auf uns zu gelaufen, so dass wir viele Gelegenheiten für Action-Shots bekamen.
Sie war allerdings auch darauf angewiesen viele Lachse zu fangen, denn kaum hatte sie einen aus dem Wasser gezogen, war ach schon der Nachwuchs da und hat ihn ihr weg geschnappt. Mehr als der Schwanz blieb meist nicht für sie.
(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Alaska/Reisebericht/20160825-_G7I2569.jpg) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Alaska/Reisebericht/20160825-_G7I2569.jpg.html) Mehr gibt es nicht?
Grund war ein anderer Bär, der weiter entfernt am Flussufer aufgetaucht war. Aus der Ferne konnten wir nicht erkennen, ob es ein Männchen oder Weibchen war (bzw. ein ’boar’ oder eine ’sow’). So der so drehte er oder sie bald um und verschwand wieder Richtung Landesinnere. Sofort waren “unsere“ drei wieder am bzw. im Wasser.
Inzwischen war eine weitere Besuchergruppe angekommen, die wohl per Wasserflugzeug eingeflogen war. Und auch die bekamen gleich ihre ’close encounter’ serviert.
Das “interessante“ war dabei, dass sie unten im Fluss auf den Hinterbeinen stand und ganz offensichtlich die Böschung hoch wollte – und zwar genau da, wo ich stand. Einmal standen wir uns wörtlich Aug’ in Aug’ gegenüber und ich hatte so das Gefühl, dass sie ernsthaft darüber nachdachte, ob sie sich mit diesem seltsamen Wesen über ihr anlegen sollte. Offensichtlich waren aber 1,93 und “ein Hauch“ über 120 kg beeindruckend genug, dass sie sich das noch einmal anders überlegte.
Puuuuuuuuuh!
Ein oder zwei Lachse wanderten noch in die Mägen der kleinen Familie.
Gleichzeitig kam über Funk die Meldung, dass a) unser Lunch fertig war und b) das Schlauchboot unterwegs.
Da Bill glaubhaft versicherte, dass die mögliche Gefahr durch eine hungrige Bärin gar nichts sein gegen das, was einen erwartete, wenn man Marys Essen kalt werden ließ, machten wir uns folgsam auf den Weg zurück zum Strand und ließen Two-Lips unbeobachtet seine Fische fangen.
Am Vortag hatte Bill mich gefragt, ob ich damit einverstanden wäre, an diesem Nachmittag wieder zurück Richtung Kodiak Island zu schippern. Bob wollte gerne Lachs und Heilbutt angeln und mit ein bisschen Glück hätte ich die Möglichkeit, die noch größeren Kodiak-Bären zu sehen. Da die bisherigen Bärensichtungen alle meine Erwartungen ohnehin übertroffen hatten, war ich einverstanden. Also haben wir uns nach dem Lunch auf den Weg gemacht. Die Fahrt über die Shelikof Strait war zunächst eher langweilig. Bis auf ein paar Sturmvögel gab es nicht viel zu sehen.
Später gab es dann dich noch ein recht spannendes Unterhaltungsprogramm. Immer wieder sah man am Horizont aufspritzende Gischt und als wir näher kamen, konnten wir auch die Verursacher erkennen.
Auf dem nächsten Bild kann man auch erkennen, was sie gejagt haben – Schweinswale. Auch wenn das kleinere Tierchen hinter dem Orca aussieht wie ein Mini-Orca, ist er kein Familienmitglied sondern Futter für die Orcas.
Mit der Verfolgung der Orcas hatten wir uns inzwischen der anderen Seite der Meerenge genähert und die Inseln des Kodiak-Archipels begrüßten uns mit einer stimmungsvollen Szenerie mit Dunst und Wolken.
(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Alaska/Reisebericht/20160825-_K2A9260-Pano.jpg) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Alaska/Reisebericht/20160825-_K2A9260-Pano_1.jpg.html) (Wie immer Klick aufs Bild und Klick aufs Plus-Zeichen)
Wir suchten uns einen Ankerplatz und Mike und Bob sind mit dem Zodiak noch einmal für ein Stündchen die nächste Flussmündung herauf gefahren und kamen mit 4 kapitalen Silver Salmons zurück. Einen hat Bob gleich gespendet, so dass es als Diner nicht nur einfache Steaks gab sondern Surf und Turf. Lecker! .Aber leider auch viel zu viel, so dass eine flüssige Verdauungshilfe dringend nötig war. Das war dann das Ende der Flasche Makers Mark, die ich mit an Bord gebracht hatte ;)
So ging leicht angeschickert ein weiterer fantastischer Tag zu Ende.
Bis denne ...
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 31.10.2016, 22:16 Uhr
26.8.16
Dieser Tag ist schneller erzählt als die letzten. Zum Sonnenaufgang gab es zumindest ein bisschen Farbe am Himmel.
Bären waren weit und breit keine zu sehen und auch sonst ließ sich bei auf ein Deer, das kurz wischen den Bäumen am anderen Flussufer auftauchte, kein Vierbeiner sehen. Aber nach dem Regen der letzten Tage war es auch schön, einfach in der warmen Sonne am Flussufer auf und ab zu laufen. Insgesamt war ich noch der erfolgreichste von uns denn die Lachsausbeute belief sich für alle zusammen auf Null! ;) Zum Mittagessen ging es zurück aufs Schiff, von dem ich jetzt endlich auch ein Foto gefunden habe.
Von den Kabinen habe ich aber tatsächlich keine Fotos gemacht. Nachmittags sind wir weiter Richtung Kodiak geschippert. Diesmal blieb es insgesamt ruhig. Keine Wale, nur ein par Otter, die alle abtauchten, bevor ich ein vernünftiges Bild machen konnte. Das heißt, einen Wal haben wir doch gesehen aber der war nicht mehr ganz taufrisch.
Das muss vor ein paar Jahren das Highlight jeder Bootstour gewesen sein, denn natürlich lockte diese riesige Menge Fleisch jede Menge Bären an.
Unterwegs haben wir noch einmal ein paar Würmer gebadet, diesmal in der Hoffnung Heilbutt zu fangen. Damit ich was zu tun hatte, habe ich es auch mal versucht. Und wer war der einzige, der einen gefangen hat? Ich natürlich. Keine Ahnung, was ich da tue aber gute 25 kg Heilbutt aus dem Wasser ziehen! Bob war ein bisschen neidisch. Aber als Trost hat er den Fisch bekommen, denn ich hätte ihn ja schlecht im Camper mitnehmen können.
Zum Abschluss dieses gemütlichen Schönwettertages gab es einen hübschen Sonnenuntergang.
Tja, damit geht die Bootstour schon wieder dem Ende entgegen. Am nächsten Morgen stand nur noch die restliche Rückfahrt nach Kodiak auf dem Programm. Schade eigentlich! Aber ich habe mich natürlich auch auf „den Rest“ von Alaska gefreut.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 01.11.2016, 19:17 Uhr
27.8.16
Wieder gab es einen netten Sonnenuntergang vom Boot aus zu bewundern.
Danach war es Zeit für ein letztes leckeres Frühstück an Bord bevor wir den Anker gelichtet und die letzten Stunden Bootsfahrt nach Kodiak in Angriff genommen haben.
Unterwegs hatten wir noch einmal die Gelegenheit ein paar Buckelwale zu beobachten.
Dann schienen wir sie verloren zu haben. Wir setzten also unseren Weg nach Kodiak fort und ich hielt Ausschau nach ein paar interessanten Landschafts-Motiven als ich plötzlich hinter mit ein lautes Pfffff hörte. Wal-Mama und Nachwuchs schwammen direkt neben dem Boot her.
Nach diesem letzten Bild waren dann auch diese beiden verschwunden und kurz danach hatten wir Kodiak erreicht.
Mike fuhr erst Sheri und Bob und dann mich ins Hotel (bei mir wieder das BW). Ich musste ein Stündchen warten bis mein Zimmer fertig war und bin ein bisschen am Hafen herum gelaufen. Nach dem einchecken wollte ich erst mal mein Gepäck wieder flugzeugtauglich machen. War aber schwierig, weil as 2 Taschen irgendwie nur noch eine geworden war. Schussel! Die zweite Tasche war natürlich immer noch in der Storage Unit von Mike, wp wir sie vor dem Trip deponiert hatten. Also schnell das Handy rausgekramt und angerufen. Mailbox! Na prima! Hilft nix, Taxi gerufen und zum Hafen gefahren. Ich wusste ja, dass sie erst abends wieder auslaufen wollten. Die Taxifahrerin fragte nur nach dem Namen des Schiffs und wusste sofort, wo es liegt und wem es gehört. Kleinstadt halt ;) Sie wartete auch auf dem Parkplatz des Hafens auf mich. Mike war aber unterwegs, um ein paar Besorgungen zu machen so dass ich sie wieder weg geschickt und Mary ein bisschen vom putzen abgehalten habe. Als Mike mich sah, wusste er gleich, was wir vergessen hatten. Ich half ihm erst das Material aufs Schiff zu bringen, das er besorgt hatte (unter anderem eine überraschend schwere Pumpe. Anschließend fuhr er mich zur Storage Unit und dann noch mal zum Hotel. Nach dem erneuten und diesmal endgültigen Abschied habe ich mich endlich daran gemacht, mein Gepäck möglichst gleichmäßig auf die beiden Taschen zu verteilen , um unter den 23kg/Gepäckstück zu bleiben. Bei Übergepäck kennt Alaska Airlines keinen Spaß – da sind direkt 50$ fällig.
Bis ich damit fertig war und geduscht hatte, meldete sich schon vernehmlich mein Magen, so dass ich auf weitere Exkursionen in den Ort verzichtet habe und lieber in den nächsten Pub bin. Auch so kann man einen tag rum bringen ;)
Nach leckerem Fisch und dem einen oder anderen leckeren Bierchen war ich relativ früh in der Heia. Der Flieger ging am nächsten Morgen um 8 Uhr irgendwas, so dass ich früh raus musste. Und mit Flug nach Anchorage, Camper-Übernahmen, Einkauf und Fahrt nach Seward hatte ich ein volles Programm vor mir.
Ich war ein bisschen wehmütig, dass die Katmai Tour vorbei war aber freute mich gleichzeitig auch auf das, was jetzt vor mir lag.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 06.11.2016, 00:20 Uhr
28.8.16
Morgens musste ich recht früh raus, denn der Flieger nach Anchorage ging schon um 9:00h und ich wollte kein Risiko eingehen. Das war auch gut so, denn als ich knapp 90 Minuten vor Abflug am Flughafen war, tobte dort schon das Chaos. Erstens stand eine riesig lange Schlange vor dem Checkin und dann noch mal eine ungefähr genau so lange vor der Security. Die Schlange zum Checkin wand sich durch den gesamten Wartebereich und vor bzw. im Checkinbereich stapelte sich jetzt schon mehr oder weniger ungeordnet Gepäck, das darauf wartete, aufs Band gelegt zu werden. Wenn das mal alles heile in Anchorage landet!
Ich habe mir am Automaten einen schlechten Kaffee gezogen und mich in Geduld gefasst. Da ja am frühen Morgen nur ein Flieger startet, werden sie schon alle mitnehmen. Als es so langsam auf die Abflugzeit zu ging, wurde es in der Halle noch voller, weil jetzt die ersten Abholer eintrudelten und auch noch in die Halle wollten. Da die meisten Einheimische waren, kannte jeder jeden und überall wurde gequatscht und getratscht. So kannte ich bis ich durch die Security durch war, alle wichtigen Neuigkeiten aus Kodiak der letzten ein oder zwei Wochen ;)
Irgendwie haben sie es geschafft, alle halbwegs pünktlich in den Flieger zu kriegen und wir konnten mit erträglicher Verspätung starten. O.k., die Startbahn sollte wirklich nicht viel kürzer sein! ;)
In Anchorage kamen wir dann sogar pünktlich an und Alaska Air hielt das Versprechen locker ein, dass das Gepäck spätestens 20 Minuten nach Touchdown am Gepäckband ist.
Mit dem Taxi bin ich zu Go North gefahren (gleich neben dem Hotel von vor 1 Woche). Und ich hatte Glück: Mein Camper war schon bereit, obwohl ich ja deutlich vor der eigentlichen Übernahme-Zeit da war. Go North vermietet offensichtlich zu fast 100% an Deutsche. Die beiden Mädels, die die Formalitäten erledigten und die Einführung in die Camper machten, waren Deutsche und der einzige Ami war der Chef, der aber auch deutsch sprach. Die einzigen Nichtdeutschen Kinden waren 2 Italiener. Die weder deutsch noch vernünftig englisch sprachen. Machte die Auto-Übernahme nicht unbedingt einfacher
Nach der kurzen Einführung sah ich mich dank ausführlichem Handbuch in der Lage, die nächsten Wochen zu überleben und ließ mir den Weg zum nächsten Supermarkt erklären.
Mein Autochen war ein Ford F350 mit einem ca. 1 Tonne schweren WoMo-Koffer auf der Ladefläche. Riesig lang, riesig breit und über 4m hoch. Wow!
Den Supermarkt, zu dem ich die Wegbeschreibung bekommen hatte, habe ich nicht gefunden aber mithilfe des Navis einen Safeway. An dem wäre ich auch fast vorbei gefahren, weil der Carrs hieß und nicht Safeway. Carrs ist eine Kette aus Alaska, die inzwischen zu Safeway gehört. Dort und im benachbarten Liquor Store habe ich mich mit dem nötigsten versorgt. Als Kühl- und Gefrierschrank voll waren, ging es los Richtung Seward.
Die Fahrt am Turnagain Arm entlang war eher langweilig, weil Ebbe war und ich daher überwiegend auf Schlamm guckte. Keine Belugawale oder sonstiges Getier, was man hier sonst wohl sehen kann weit und breit. Außerdem war recht viel Verkehr dank Sonntag und gutem Wetter. Hinter Portage ließ der Verkehr nach und die Landschaft wurde interessanter. Hier fiel mir erst mal auf, dass mein Kamera-Rucksack blöderweise zusammen mit dem übrigen Gepäck hinten im Camper lag. Da ich recht müde war und daher möglichst schnell ankommen wollte, bin ich zunächst tapfer weiter gefahren. Aber dann wurden die Motive draußen doch zu schön, um einfach dran vorbei zu fahren.
Allerdings musste man etwas aufpassen, wenn man die asphaltierte Straße verließ. Es war nicht zu übersehen, dass das Wetter die letzten Wochen nicht ganz so sommerlich schön gewesen war. Es hatte offensichtlich ordentlich und ausdauernd geregnet, den der Boden war überall schlammig und matschig.
Am Abzweig zum Exit Glacier habe ich kurz nachgedacht, ob ich den noch an diesem Tag mitnehmen sollte. Aber ich ein wenig Bedenken, dass ich auf dem öffentlichen Campground in Seward direkt am Wasser vielleicht keinen Platz mehr bekommen könnte, wenn ich zu spät dran war. Außerdem würde ich an der Stelle in 2 Tagen wieder vorbei kommen.
Die Angst, keinen Platz mehr zu bekommen, war unbegründet aber die begehrte erste Reihe direkt am Wasser war tatsächlich schon ausgebucht.
Aber auch in der zweiten Reihe hatte man noch eine nette Aussicht.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160828/content/images/large/20160828-_K2A9447.jpg) Camper von hinten
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160828/content/images/large/20160828-_K2A9448.jpg) Camper von vorne
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160828/content/images/large/20160828-_K2A9446.jpg) Camper von innen
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160828/content/images/large/2016-08-28_17.31.49.jpg) Camper mit Durst
Nachdem ich noch eine ganze Weile die Sonne genossen hatte, während ich beobachtete, wie eine asiatische Familie 2 Parzellen weiter versuchte, so ein riesiges WoMo mit diversen Slideouts bezugsfertig zu machen, wobei natürlich jeder immer als besser wusste, als der , der gerade etwas machte. Nach diesem netten Unterhaltungsprogramm habe ich mich damit beschäftigt, Gepäck und Einkäufe so zu verstauen, dass nicht bei jedem Schlagloch alles kreuz und quer durcheinanderfällt und ich trotzdem alles wiederfinde. Anschließend habe ich die Küche eingeweiht und war relativ früh im Bett.
Für den nächsten Tag hatte ich online eine Cruise durch den Kenali Fjords NP gebucht und die sollte schon um 8:00h los gehen.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: NähkreisSteffi am 07.11.2016, 10:50 Uhr
Hallo Dirk,
wie immer sensationelle Bilder, vor allem von den Bären und Walen! :respekt:
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 07.11.2016, 23:36 Uhr
29.8.16
Früh klingelte der Wecker. Um 8:00h sollte die Cruise losgehen, um 7:00h war checkin. Nach einer Dusche, die wegen der engen Dusche mit ein paar Verrenkungen verbunden war, ist mir zunächst mal aufgefallen, was ich bei meinem Einkauf vergessen hatte. Ich hatte zwar Kaffee aber nichts, um ihn drin zu machen. Eigentlich hatte ich mir so eine French Press Kanne kaufen wollen. Bei Safeway gab es aber keine und danach habe ich es vergessen. Also ohne Kaffee los! Checkin im Büro der Cruiseline war in 2 Minuten erledigt und nur ein paar Meter entfernt gab es eine Espressobude. Gerettet! Nach einem doppelten Espresso gefolgt von einem Cappuchino mit einem Extra Shot Espresso und einem Muffin fühlte ich mich fit für die Dinge, die da kommen sollte.
Und die Augen waren jetzt auch weit genug auf, um ein Foto vom Hafen zu machen.
Jetzt trudelte auch die Besatzung ein und schließlich durften wir aufs Schiff. Obwohl es morgens früh noch recht kühl war, habe ich mir ein Plätzchen draußen gesucht. Der Himmel war wolkenlos und in der Sonne würde es sicher bald wärmer werden.
Pünktlich um 8:00h liefen wir aus und konnten den Blick vom Wasser aus auf den Hafen genießen, den eben die ersten Sonnenstrahlen erreichten.
Das erste „Opfer“ der versammelten Fotogier der Mitreisenden war ein verschlafener Sea-Otter, der noch nicht mal die Augen ganz auf bekommen zu haben schien.
Da bei dem Otter aber so gar keine Action aufkommen wollte, gab der Kapitän bald wieder Gas. Wir hatten schließlich ein paar Meilen zurück zu legen. So bei voller Fahrt, zog es ganz ordentlich auf dem Außendeck aber da jetzt gleichzeitig die Sonne über die Berge rechts und links des Fjords kam, war es trotzdem gut auszuhalten.
Egal ob einzeln oder sogar mehrere auf einem Haufen – sie sind immer erstaunlich schwer zu entdecken. Wenn sie sich nicht rühren sind sie kaum von den Felsen zu unterscheiden.
Kurze Zeit später tauchten auf der anderen Fjordseite die größeren Cousins der Seehunde auf. Eine größere Gruppe Seelöwen hatte es sich auf den Felsen einer Insel im Fjord gemütlich gemacht.
Wir sind eine ganze Weile immer wieder möglichst na am Ufer hin und her geschippert und hatten so die Gelegenheit, ihr Sozialleben ein wenig zu beobachten.
Umkehrpunkt und gletschertechnisches Highlight der Tour war der Aialik Glacier.
http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160829/content/images/large/20160829-_K2A9506.jpg (http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160829/content/images/large/20160829-_K2A9514-Pano-Bearbeitet.jpg) (http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160829P/content/images/large/20160829-_K2A9514-Pano-Bearbeitet.jpg) (Pano in größer durch Klick aufs Bild)
Interessant fand ich die völlig unterschiedliche Farbe n des klaren grünen Meerwassers und des grauen trüben Wassers des Gletscherflusses, die noch bis in einiger Entfernung vom Gletscher klar getrennt waren.
Eigentlich war es inzwischen ein angenehm warmer Tag geworden, an dem man es an windgeschützten Stellen gut im T-Shirt aushalten konnte. Aber hier direkt vor dem Gletscher fühlte man sich wie in einer Kühlkammer. Schon erstaunlich, wie sehr das Eis die Umgebung herunter kühlt.
Als wir wieder aus dem Gletscherfjord heraus kamen, sahen wir diese Ansammlung von Seevögeln, die nach Aussage des Kapitäns ein Hinweis darauf sein könnten, dass dort Buckelwale fischen (sie warten auf die Reste).
Wir haben ein paar langsame Runden um die Stelle gedreht aber ein Wal ließ sich nicht sehen. Aber das größte, was ,ot vor die Linse kam, war dieser Horned Puffin.
Das mit der Schwanzflosse geht eindrucksvoller aber immerhin ! ;)
Nachdem wir uns von den Walen losgerissen hatte, war eine kleine Insel mit den letzten Puffins der Saison unser Ziel. Nachdem der Nachwuchs flügge ist, zieht es die Puffins im Herbst wieder aufs offene Meer und sie kommen erst im nächste Frühjahr zur neuen Brutsaison wieder.
Inzwischen war es dank der interessanten Tierbeobachtungen recht spät geworden, so dass er Kapitän ein wenig Gas geben musste, um pünktlich wieder im Hafen zu sein. Schließlich wartete dort schon der Reisebus, der einen Teil der Gäste wieder zurück nach Anchorage bringen sollte. Auch wenn es auf dem Schiff einen Lunch gegeben hatte mit gar nicht mal so schlechtem Seafood-Chowder, hatte ich Hunger. Ich habe mir also zuerst ein Restaurant am Wasser gesucht, und es mir mit Seafood und einem kühlen Bier gut gehen lassen. Anschließend war ich shoppen und habe eine Kaffeekanne („French Press“) erstanden. Damit war die morgendliche Koffeinzufuhr gesichert! Den Rest des Nachmittages habe ich damit verbracht, die Sonne zu genießen und mir im Milepost und im Netz anzuschauen, was mich die nächsten Tage erwarten würde.
Abends gab es eine Kleinigkeit aus dem Kühlschrank (Lachs-Sandwich) und dann rief bald laut und vernehmlich das Bett.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Culifrog am 08.11.2016, 05:59 Uhr
Selfie ist immer gut :lol: Ich freue mich immer zu sehen, wer hinter den Berichten oder tollen Fotos steckt. Die Seelöwen sind cool. Stinken die auch so wie die Robben in Südafrika? :lol: Freue mich auf die weitere Reise, obwohl das Highlight mit den Bären wohl bereits vorbei ist. Das war ja mal was, so nahe wie die bei Euch vorbeispaziert sind! Liebe Grüsse Gaby
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: kuschelwuschel am 08.11.2016, 07:50 Uhr
Top Bericht und Bilder, die ich jetzt zumindestens sehen. Die Bilder in der ersten Hälfte bekomme ich nicht angezeigt. Hast Du denn Ablageort oder irgend etwas anderes geändert?
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 08.11.2016, 08:25 Uhr
Die Bilder der ersten tage leigen alle bi Photobucket und ei haben zurzeit dauernd Probleme. Daher habe ich mir jetzt endlich eigenen Webspace angeschafft damit das nicht mehr passiert.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 08.11.2016, 12:13 Uhr
Die Bilder der ersten tage leigen alle bi Photobucket und ei haben zurzeit dauernd Probleme. Daher habe ich mir jetzt endlich eigenen Webspace angeschafft damit das nicht mehr passiert.
Und meine Tastatur hat eine Macke ;)
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: MisterB am 14.11.2016, 14:14 Uhr
Hi. Sag mal. Habe ich es nicht mitbekommen und die Reise ist zu Ende? Wäre schade. Hatte mich auf noch mehr Alaska Bilder gefreut, weil das ist, nach dem ich mich mit den drei Tagen rund um Anchorage schon selbst angefeixtem habe, noch mein nächstes Ziel wo ich gerne nochmal hin will.
Gruß Bernd
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: usa2008 am 14.11.2016, 16:48 Uhr
Ja, ich schau auch jeden Tag, ob´s weiter geht, aber nix passiert :zuck:
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 18.11.2016, 17:39 Uhr
Bin gerade beruflich in Chicago und habe daher keine Zeit Nächste Woche geht es weiter!
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 27.11.2016, 17:24 Uhr
Heute standen 2 Gletscher und die Fahrt nach Whittier auf dem Programm. Nach dem Frühstück habe ich in aller Ruhe zusammen gepackt und bin die paar Meilen bis zum Exit Glacier gefahren, der sozusagen am Ausgang von Seward liegt. Vom Parkplatz führt eine leichte kleine Wanderung zur Kante des Gletschers.
Erschreckend waren die Schilder am Wegesrand, die zeigten, wie weit der Gletscher in den letzten Jahrzehnten zurück gewichen ist, und wie sehr sich dieser Prozess in den letzten Jahren beschleunigt hat.
Sehr hübsche Ecke da. Ich war fast versucht, hier meine Zelte für die Nacht aufzuschlagen und noch etwas die schöne Landschaft zu genießen. Aber erstens wäre das am nächsten Morgen etwas weit gewesen (ich musste ja in Whittier die Fähre nach Valdez erreichen) und zweitens hatte ich ja noch ein Ziel an diesem Nachmittag. Also bin ich weiter gefahren und diesmal bin ich den Wegweisern zum Portage Glacier gefolgt und war pünktlich für die letzte Bootsfahrt des Tages dort.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160830/content/images/large/20160830-_K2A9612.jpg) Irgendwo dort hinter der Ecke muss der Gletscher sein.
Auch hier war wieder der Kühlschrank-Effekt des Gletschers bemerkenswert. Während man es ansonsten bei Windstille in der Sonne gut im T-Shirt aushalten konnte, war es direkt vor dem Gletscher eisekalt, obwohl wir immer noch einige 100m von der Gletscherfront entfernt waren. Wir sind eine ganze Zeit lang vor dem Gletscher hin und her gefahren, aber er wollte sich nicht überreden lassen, zu kalben. Immerhin hatte ich so Zeit für ein paar Fotos.
Eigentlich hatte ich vor gehabt, noch nach Whitter zu fahren aber die Landschaft um den Portage Lake hat mir so gut gefallen, dass ich mich entschieden Habe, dort die Nacht zu verbringen. Die Fähre nach Valdez am nächsten Tag ging ja erst um 11:45h, so dass genug Zeit war für die letzten paar Meilen und den Tunnel.
Bei einem Gin Tonic habe ich vor meinem Camper die Nachmittagssonne genossen und den Tag ausklingen lassen. Was das Wetter angeht, darf es von mir aus durchaus noch ein paar Tage so weiter gehen ;)
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Culifrog am 27.11.2016, 18:52 Uhr
Schön, dass es weitergeht :-)
Den Kühlschrankeffekt des Gletschers kenne ich aus meiner Jugend, als ich in einem J+S-Bergsteigerlager im Engadin war. Jeden Tag bekamen wir heissen Tee mit, was wir in Anbetracht des Sommerwetters gar nicht toll fanden. Als wir dann auf den Gletscher gingen, kühlten wir den Tee. Was hätten wir später darum gegeben, in diesem Kühlschrank einen Schluck unseres heissen Tees zu trinken ;-)
Liebe Grüsse Gaby
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 28.11.2016, 19:42 Uhr
31.8.16
Nach dem Frühstück habe ich mich gleich auf den Weg gemacht, da ich nicht so recht einschätzen konnte, wie viel Zeit mich der Tunnel kosten würde. Letztlich hatte ich das optimale Timing und musste nicht mehr als 2 oder 3 Minuten vor dem Tunneleingang warten. So hatte ich nach dem Checkin noch Zeit, mich ein wenig im Ort umzuschauen und einen Kaffee zu trinken. Allzu viel gab es allerdings nicht zu sehen.
Er gehörte einem älteren Ehepaar (sicherlich um die 70) , die damit von Kap Horn (Ushuaia) bis zur Nordküste Alaskas unterwegs waren. 40.000km sicherlich angefüllt mir Abenteuern und tollen Erlebnissen. Zwischendurch waren sie einmal zurück in der Heimat aber ansonsten seit 1 Jahr auch Achse. Die beiden hatten vorher schon einmal eine ähnliche Tour durchs südliche Afrika gemacht. Klasse! So könnte ich mir meinen Ruhestand auch vorstellen! ;)
Bei wiederum schönstem Wetter lief die Fähre aus dem Hafen von Whittier aus.
Ich habe mir ein windgeschütztes Plätzchen an Deck gesucht und die Sonne genossen. Zeit dazu war genug, denn die Fahrzeit der Fähre waren satte 8 Stunden.
Unterwegs hatte man immer mal wieder einen schönen Blick auf den einen oder anderen Gletscher. Früher konnte man wohl von der Fähre aus den Columbia Glacier bewundern, heute ist der nicht mal mehr zu sehen, weil er sich so weit in die Bucht zurück gezogen hat.
Wildlife machte sich leider rar. Bis auf einen Buckelwal weit weg am Horizont und ein paar Möwen wollte an dem Tag nichts zu unserer Unterhaltung beitragen.
Ein Grund, warum die Überfahrt so lange dauerte, war, dass wir nicht direkt nach Valdez gefahren sind sondern zuerst Cordova angelaufen haben.
Dort wollte ein einziger Passagier von Bord gehen und der hat es sich dann wieder anders überlegt und ist mir nach Valdez gefahren, weil das Auto, das ihn in Cordova abholen sollte, nicht erscheinen war. Immerhin sind wir nicht exakt die gleiche Route wieder zurück gefahren.
Beim letzten Licht des Tagen liefen wir in den Hafen ein. Ich hatte keine Lust mehr, noch groß nach einem netter gelegenen Platz zu suchen und habe gleich den Campground mitten in Valdez genommen.
Mann! So ein Tag angefüllt mit nichts tun kann ganz schön anstrengend sein! ;)
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 06.12.2016, 20:36 Uhr
1.9.16
Nach 2 Fahr- bzw Fährtagen war mal wieder etwas „Programm“ angesagt. Eine Schiffstour zum Columbia Glacier stand auf dem Programm. Checkin 10:00h, Abfahrt 11:00h. Da bleib vorher genug Zeit für Kaffee und Frühstück.
Gebucht hatte ich am Vorabend online bei Stan Stephens Cruises (war glaube ich der einzige, der noch nicht Winterpause hatte).
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160901/content/images/large/20160901-_K2A9722.jpg) Blick auf den Hafen
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160901/content/images/large/20160901-_K2A9723.jpg) Office auf Stelzen und „unser“ Schiffchen.
Pünktlich um 11:00h legten wir ab und ließen Valdez hinter uns.
Noch bevor wir die Bucht von Valdez verlassen hatten, gab es das erste Highlight: Diverse Sea-Otter ließen sich auf dem Wasser treiben und genossen die Sonne.
Ein Stückchen weiter nisteten an der Küste einige Horned Puffins. Bzw. sie hatten dort genistet und ihren Nachwuchs groß gezogen. Jetzt bereiteten sie sich darauf vor, die nächsten Monate auf See zu verbringen.
Dabei durften wir ihnen gleich mehrfach zuschauen. (http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160901/content/images/large/20160901-_G7I3972.jpg)
Noch vor 20 Jahren hätten wir an der Stelle schon auf festem Eis gestanden. Seit 1980 hat sich der Gletscher um ca. 20 km zurückgezogen und 500m an Dicke verloren. Dabei hat er zeitweise bis zu 7 Kubikkilometer an Eisbergen pro Jahr produziert. Der Gletscher fließt mir einer Geschwindigkeit von 2m pro Tag ins Meer. Er ist immer noch ca. 800m dick, bedeckt eine Fläche von 1000 Quadratkilometern und die Gletscherfront ragt ca. 50-80 Meter über die Wasseroberfläche. Während der Gletscher weit in die Bucht hinein ragte, sind es heute 2 Gletscherzungen am Ende der Bucht, die über 6km auseinander liegen. Man nimmt an, dass der Rückzug des Gletschers bis ca. 2020 weitergehen wird bis er sich bis auf die darunter liegende Landzunge zurückgezogen hat und damit den Kontakt zum Wasser verliert.
Vor dem östlichen Teil trieben jede Menge Eisberge, so dass wir nicht besonders nahe heran kamen. Also sind wir nach Westen abgebogen, wo wir bis auf wenige Km an die Gletscherfront heran kamen.
Natürlich gibt es auch hier wieder ein Pano (http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160901/content/images/large/20160901-_G7I4074-Pano-Bearbeitet.jpg) (http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160901P/content/20160901-_G7I4074-Pano-Bearbeitet_large.html) (Klick aufs Bild für große Variante)
Auf den ersten Blick sah das alles nach einer ziemlich leeren Eiswüste aus. Aber dann entdeckte ich den ersten Seehund.
Die Rückfahrt verlief ansonsten mehr oder weniger ereignislos. Weitere Tiersichtungen gab es nicht mehr, wobei unsere Kapitänin auch ziemlich auf die Tube drückte, weil wir schon recht spät dran waren.
Fazit: Must see bzw, must-do! Hat mir insgesamt noch besser gefallen als die Kenai-Fjords Tour. Allerdings gab es heftige Verluste zu beklagen: Meine Lieblings-Baseball–Kappe wurde ein Opfer des Windes und ruht jetzt am Grunde des Prince William Sounds. :-(
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 06.12.2016, 22:03 Uhr
Als kleine Illustration, wie weit der Gletscher schon zurück gewichen ist. Ich habe so einen GPS-Empfänger für meine Kamera, mit dem dann die GPS-Daten in die EXIF-Dateien geschrieben werden. In Lightroom kan man sich dann die Fotostandorte in Google Maps anschauen.
Demnach habe ich meine Gletscherbilder an Land gemacht.
Und wie gesagt, wir waren noch ein paar km von der Gletscherfront entfernt.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 09.12.2016, 15:04 Uhr
2.9.16
An dem Morgen hieß es zumindest vorübergehend Abschied nehmen von der Küste. Die Fahrt ins Landesinnere nach Tok stand auf dem Programm. Von Valdez aus folgte ich dem Richardson Highway nach Norden. Bei der Original Valdez Townsite habe ich kurz gehalten und mir die Info-Tafeln angeschaut aber keine Fotos gemacht. Hier stand Valdez bis es bei dem großen Beben von 1964 komplett zerstört wurde. Es ist nicht mehr viel zu sehen (deshalb auch keine Fotos).
Erstes landschaftliches Highlight war der Keystone Canyon, durch den der Lowe River fließt.
Überbleibsel einer Bahnlinie von Valdez nach Copper Center im Inland, die wenn ich es richtig verstanden habe, nie fertig wurde, weil sich die 9 beteiligten Gesellschaften lieber gegenseitig bekriegt haben, statt Schienen zu bauen. Am Ausgang den Keystone Canyons öffnet sich die Landschaft und man fährt durch eine weite Flussebene.
Anschließend geht es über diverse Serpentinen stetig in die Höhe. Etwas unterhalb der Passhöhe findet sich ein hübscher kleiner See. (Blueberry Lake State Recreation Site).
Schließlich erreicht man die Passhöhe des Thompson Pass. Obwohl der Pass nur etwa 800m hoch ist, befindet man sich schon oberhalb der Baumgrenze und hat eine grandiose Aussicht in fast jede Richtung.
Selbst bei dem harten Licht um die Mittagszeit fand ich die Ausblicke grandios. Wenn ich noch einmal in die Gegend komme, werde ich auf jeden Fall eine Nacht dort oben verbringen, um hier zur golden hour und bei Sonnenuntergang und –aufgang zu knipsen. Es gibt Platz genug, um dort oben wild zu campen und diverse Spuren zeigen, dass das auch regelmäßig getan wird.
Wenige Kurven weiter liegt links der Straße der Worthington Glacier, dem ich ebenfalls einen kurze Besuch abgestattet habe.
So langsam wurde es jetzt rundum immer herbstlicher. Und auch wen die Straße teilweise ewig schnurgerade verlief wurde es wegen der wechselnden Ausblicke nie langweilig.
Irgendwie habe ich es aber doch geschafft, mich langsam nach Norden vor zu arbeiten. Unterwegs hatte man ab und an einen Blick auf eine Pumpstation der Erdöl-Pipeline aber nichts besonders fotogenes Sehr fotogen war dagegen der Blick vom Willow Lake Viewpoint auf den See und die Wrangell Mountains dahinter.
Dort stand irgendwo, dass in dieser Richtung die nächste Straße in 250 Meilen kommt (der Alaska Highway). Dazwischen ist pure Wildnis – faszinierend! Ca. 15 Meilen weiter kam der Abzweig um Copper Center Loop. Da ich bis hierher für 100 Meilen schon gute 4 Stunden gebraucht hatte, habe ich nur einen Blick auf den Klutina River geworfen.
Den Rest des Loops habe ich mir geschenkt. So richtig gelockt hat mich in der Beschreibung des Loops im Milepost ohnehin nichts. Auf der weiteren Fahrt dominierten immer wieder die Wrangell Mountains die Ausblicke.
Gelegentlich gab es auch interessante Straßenschilder zu bewundern.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160902/content/images/large/20160902-_K2A0027.jpg) Hm, mir wäre ja lieber, es würde niemand auf den Roadway schießen ;)
In der Ferne immer wieder neue Aussichten auf die Wrangell Mountains.
Zu meinem Glück wurde der Wald rechts und links des Highways (inzwischen war ich auf den Tok Cutoff abgebogen) immer dichter und die Aussichtspunkte daher weniger. Aber ein paar gab es schon noch ;)
Irgendwie habe ich es trotz der dauernden Stops doch noch so gerade eben m hellen nach Tok geschafft. Bzw. nicht ganz, ich bin kurz vor Tok abgebogen und habe auf dem Sourdough Campground übernachtet. An diesem Tag gab es zwar mal keine Tiersichtungen aber dafür eine Menge toller Landschaft Und die immer intensiver werdenden Herbstfarben ließen mich für die nächsten Tage hoffen.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Mig am 09.12.2016, 16:21 Uhr
ich fahre immer noch ganz begeistert mit 😀👍
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 09.12.2016, 18:52 Uhr
Heute hatte ich mal ein bisschen Zeit und Lust RB zu schreiben. Deshalb gibt es gleich noch einen Tag hinterher.
3.9.16
Morgens war ich in Tok sämtliche Vorräte auffüllen - als tanken, im Supermarkt und im Liquorstore. In einem „Oiutdoor“ Store war ich auch noch. Hier gab es Dutzende Gewehre, Bögen, Angelruten, Pfeile, Munition, etc.,etc. Nur Bear-Spray hatten sie keins. „Sold out fort he season“. Das habe ich dort zum dritten mal gehört. Und zum letzten – denn danach habe ich aufgegeben. Dann muss es halt ohne Bear-Spray gehen.
Im örtlichen Visitor Center habe ich mich noch ein wenig mit Karten und Info-Material über Yukon eingedeckt.. Am späten Vormittag ging es dann los – auf dem Alaska Highway Richtung Kanada!
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160903/content/images/large/20160903-_K2A0110.jpg) Tanana River am Ortsausgang von Tok
Die Hoffnung, dass die Herbstferien am Vortag nur der Anfang waren, hat zum Glück nicht getrogen. Es wurde ein echter Farbenrausch!
In den höheren Lagen gab es immer mal wieder ganz nette Aussichtsunkte. Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass ich keine Ahnung habe, welche Bergkette ich hier geknipst habe ;)
Schließich habe ich die Kanadische Grenze erreicht. Das heißt erst mal nur den amerikanischen Grenzposten, wo sich aber niemand für mich interessierte. Bis zur Kanadischen Border Control waren es noch gut 25 km, so dass ich wohl eine Zeit im Niemandsland verbracht habe.
Der Kanadische Grenzer wollte nur wissen, ob ich Alkohol an Board habe. Ich habe was von „some beer in the fridge and a little bit of Bourbon“ erzählt und er war zufrieden. Zum Glück! Den Wein und die anderen Sixpacks Bier hatte ich doch glatt vergessen! ;) Ehrlich gesagt hatte ich beim Einkauf am Morgen gar nicht darüber nachgedacht, dass ich an dem Tag über die Grenze fahren würde und hatte mich auch vorher nicht damit beschäftigt, welche Freigrenzen es gibt. Sagen wir mal so, wie ich inzwischen weiß, war ich „ein wenig“ drüber.
Im ersten Örtchen hinter der Grenze (Beaver Creek?) habe ich getankt und mir einen kleinen Snack gegönnt. Erst war ich ganz erfreut, wie billig der Sprit hier war bis mir einfiel, dass der Preis pro Liter gilt und nicht pro Gallone. Na ja, dafür sind es kanadische Dollar.
Viel mehr hat mich genervt , das der Alaska Highway bald eine einzige Baustelle war. Immer wieder kamen Kilometerlange Abschnitte mit Schotter und Stau, weil man hinter einem Pilot Car her fahren musste. Das zog sich ewig und vor allem fuhr man in einer konstanten Staubwolke. Anhalten konnte man in diesen Abschnitten logischerweise auch nicht. Natürlich sah ich in so einem einspurigen Abschnitt die ersten (und ich nehme es vorweg auch die letzten) Elche des Tages. Da ich sie nur durch viel grauen Staub gesehen habe und nicht anhalten durfte, gibt es natürlich kein Foto davon.
Aber zwischen den Baustellenstücken gab es auch immer wieder schöne Ecken. An diesem kleinen See habe ich einen Kaffee getrunken.
Nur wenn ich mal angehalten habe, um ein Foto aus dem Auto heraus zu machen kam natürlich prompt ein Truck von hinten angerauscht.
Sonst war das hier fast schon ein Traffic Jam ;) (http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160903/content/images/large/20160903-_K2A0189.jpg)
So langsam näherte ich mich jetzt dem Kluane NP mit den Kuane Mountains und dem Kluane Lake, an dessen Ufer ich eine ganze Weile entlang fuhr.
Eigentlich hatte ich vorgehabt, hier zu übernachten und hatte mir 2 oder 3 Adressen rausgesucht, die auch Scenic Flights auf das Kluane Icefield angeboten haben. Leider hatten alle diese Adressen eins gemeinsam: Closed for the Season!
Egal, fahre ich halt so lange weiter bis ich eine hübsche Stelle zum campen finde.
Ich bin zwischendurch mal wahllos der eine oder anderen kleinen Schotterpiste Richtung Seeufer gefolgt und hatte schließlich dieses lauschige Plätzchen zum übernachten gefunden.
Allerdings war das Licht an diesem Abend einfach zu schön, um nicht noch ein paar Fotos zu machen. Also habe ich mir die Stelle gemerkt und gehofft, dass mir niemand den Platz weg schnappt.
Weiter ging es immer den glühenden Herbstfarben folgend.
Eigentlich hatte ich ordentlich Kohldampf und Lust auf ein kaltes Bier im Camper aber hinter der nächsten Kurve lockte immer wieder ein neues Fotomotiv.
Immer wieder auf die Bremse gelatscht, raus aus dem Auto, die richtige Komposition gesucht, ein paar Fotos gemacht, wieder rein ins Auto, ein oder zwei Kurven weiter, auf die Bremse gelatscht, usw., usw., ...
Nach diesem Bild war dann Schluss, weil de Landschaft jetzt schnell im Schatten versank. Ein Blick auf den km-Zähler und aufs Navi zeigt mir, dass inzwischen der Weg nach Haines Junction kürzer war als der zurück zu meinem Platz am See. Also bin ich weiter gefahren und habe auf einem Campground am Eingang nach Haines Junction übernachtet. Zum kochen war ich jetzt zu faul. Also habe ich bei kalter Frikadelle, Sandwiches, etwas Salat und ein Bierchen aus meinem Kühlschrank den Abend noch mal Revue passieren lassen und einen ersten Blick auf meine Bilder geworfen. So kann es weiter gehen!
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: NähkreisSteffi am 09.12.2016, 19:43 Uhr
Klasse Stimmung und tolle Farben.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: usa2008 am 10.12.2016, 09:48 Uhr
Ich auch und ich finde es immer wieder klasse, dass man sich in diesem Forum soviel Anregungen und Infos aus erster Hand holen kann.
Das Wetter scheint im August/September ja ideal zu sein, keine Mücken und viel Sonne. Viel später - also 3 Wochen September - wird wohl kritisch oder?
Gaby
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Gitania am 10.12.2016, 10:37 Uhr
Hallo Dirk, Wunderschöne Herbstbilder - ich habe alles noch genau so vor Augen! Bei dir mitlesen ist super.
Hallo Gaby, also wir sind am 13.9. zurück geflogen und in den letzten Nächten ging es rapide abwärts mit den Temperaturen. Am letzten früh mußten wir dann sogar die Scheibe freikratzen. Viel später würde ich glaube nicht fahren, aber das Wetter ist ja eh so eine Glückssache;-) LG Gitania
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: usa2008 am 10.12.2016, 10:54 Uhr
Freikratzen müssen wir Ende Dezember in Las Vegas sicher auch, die Temperaturen sind mir nicht so wichtig, solange es tagsüber keine Minusgrade sind, :shock: was ich gar nicht mag ist trübes, regnerisches Wetter oder Dauerregen, das schlägt mir auf´s Gemüt.
Aber Ende September sind die Tage auch sehr kurz, Mitte August bis Mitte September scheint mir gut zu passen.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Yaphi am 10.12.2016, 11:44 Uhr
Ich bin auch noch begeistert dabei, die Herbstfarben sind wirklich klasse und diese traumhafte Einsamkeit... Herrlich!
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 10.12.2016, 17:32 Uhr
Ich denke auch, dass Mitte August bis Mitte September eine gute Zeit ist. Man kann sicher auch in der zweiten Septemberhälfte noch Glück haben mit dem Wetter, es kan aber auch schon schneien. Außerdem wird die Infrastruktur immer weniger. Viele Hotels, Campgrounds, Läden, etc. schließen im September für den Winter.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 11.12.2016, 17:23 Uhr
4.9.16
Da ich bereits im dunklen auf dem Campground angekommen war, hatte ich nicht gesehen dass er durchaus ganz nett gelegen war. So bekam ich morgens den Sonnenaufgang frei Haus geliefert. Ich habe nur die Tür aufgemacht und aus dem Camper raus geknipst.
Beim Frühstück habe ich mich entschieden, nicht mehr zum Lake Kluane zurück zu fahren. Es wäre über 60 km gewesen, nur um wahrscheinlich festzustellen, dass die Scenic Flights auch erst wieder nächstes Jahr stattfinden würden, mal angesehen davon, dass ich wohl gestern hätte buchen müssen.
Also ging es gleich weiter auf dem Heines Highway nach – Überraschung! – Haines. Wenige km hinter dem Ortsausgang musste ich schon wieder anhalten, um dieses Flüsschen zu knipsen (keine Ahnung, wie der heißt, in Gogle Earth finden sich zwar diverse Fotos von dieser Ecke aber niemand scheint den Namen zu kennen).
Während ich da vor mich hin knipste, kam eine durchgehend in Tarnfarben gekleideter Man azs dem Wald und wir haben uns eine Weile unterhalten. Er zeltete ein paar m weiter am Fluss und hatte mein Auto gehört. Er war da, um Hirsche oder Elche zu jagen. Dann erzählte er mir, dass er am Abend vorher eine Begegnung mit einem Schwarzbären hatte. Und als er sagte, „I shot him“ war ich mir sicher, dass er nicht meinte mit der Kamera. Richtig: Der Bär war von einem Auto aufgeschreckt worden und kam direkt auf ihn zu. Nachdem er ihn mit einem Warnschuss nicht vertreiben konnte, hat er auf ihn angelegt und abgedrückt. Die Autofahrerin, die den Bären aufschreckte, hat daraufhin wohl die Polizei gerufen. Die hat ihm aber wohl bescheinigt, richtig gehandelt zu haben. Jetzt wollte er sich auf die Suche nach dem Kadaver machen. Irgendwie war der Typ ganz sympathisch aber so martialisch wie er aufgemacht war, hätte ich ihm auch nicht im Wald mit einer Flinte unter dem Arm begegnen wollen ;)
Auch wen ich diesen Schwarzbären dann wohl nicht mehr vor die Linse kriegen würde, war die umliegende Landschaft trotzdem spektakulär.
Wieder nur ein kurzes Stückchen weiter bin ich zum Kathleen Lake abgebogen. Sehr hübsch und friedlich dort und irgendwie fand ich die Schilder "Hunting prohibited“ und "No fire arms" beruhigend ;)
Die nächsten Meilen begleiteten mich rechts und links des Highways wieder tolle Herbstfarben Diesmal kamen zu den Gelb- und Orange-Tönen der Laubfärbung auch noch knallrote Blümchen dazu. Machte sich gut!
Kurz bevor der Highway den Chilkat River erreicht überquerte ich die Grenze zurück nach Alaska. Der Grenzübertritt war völlig Problemlos. Der Immigration Officer wollte nur wissen, ob ich etwas in Kanada gekauftes einführen wollte, was ich guten Gewissens verneinen konnte. Als er meine Kameras auf dem Beifahrersitz liegen sah, gab er mir noch ein paar TIps für gute Fotolocations und wir fachsimpelten ein wenig über Wildlife-Fotografie. Da sollte sich der eine oder Knötterkopp an internationalen Flughäfen mal ein Beispiel nehmen ;)
Am Chilkat River gibt es jedes Jahr im November eine Invasion“ von Weißkopfseeadlern. Wenn dort der letzte Salmon Run der Saison stattfindet, versammeln sich auf einem relativ kurzen Stück entlang des Flusses Tausende von Adler (und hunderte von Fotografen ;)). Einige Bald Eagles sollen das ganze Jahr dort verbringen, ich habe aber keine gesehen. Ich habe mich in Haines etwas umgesehen, bin aber gleich weiter gefahren zum Chilkoot River.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160904/content/images/large/20160904-_K2A0370.jpg) Blick über den Lukat Inlet zurück nach Haines
Der Chilkoot River ist ein vielleicht eine Meile langes Flüsschen, dass das Wasser vom Chilkoot Lake ins Meer leitet. Hier soll man Braunbären aus nächster Nähe beobachten können. Zunächst sah ich nur einige Vans von Wildife- und Fototur-Anbietern und den einen oder anderen Angler im Wasser.
Dem einen oder anderen werden die grünen Ohren aufgefallen sein. Ich dachte erst, das wäre irgendeine Art von Markierung. Aber die Erklärung war viel einfacher. Die beiden waren 2 oder 3 Tage vorher in eine Garage eingebrochen und hatten sich über einen dort stehenden Eimer mit grüner Farbe her gemacht ;) Zeitweise war wohl der ganze Kopf grün gewesen, jetzt sahen sie schon wieder besser aus.
So langsam aber sicher verschwanden die beiden Grünohrbären dann im Dickicht am anderen Flussufer. Ich bin noch eine Weile die Straße auf und ab gelaufen, habe aber keinen Bären mehr gesehen. Nur noch ein paar Wasservögel und zumindest einen halbwüchsigen Bald Eagle.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160904/content/images/large/20160904-_K2A0432.jpg) (weiß jemand, wie die heißen?)
Jetzt war es höchste Zeit, sich um einen Platz für die Nacht zu kümmern. Nachdem bisher alle Campgrounds mehr oder weniger leer gewesen waren, hatte ich keine Bedenken, noch was zu finden. Aber leider war der CG direkt am Seeufer tatsächlich voll, so das ich nach Haines zurück fahren musste und mir dort was suchen. So hatte ich dann immerhin die Möglichkeit, in Ruhe einzukaufen und mir abends was leckeres zu brutzeln.
Endlich wieder Bären – ich hatte schon Entzugserscheinungen ;)
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Wilder Löwe am 11.12.2016, 22:26 Uhr
Am Anblick der Grünohrbären hatte ich spontan gedacht, dass Du es bei der Bildbearbeitung etwas übertrieben hast - bis ich dann den dazugehörigen Text gelesen habe :wink:. Davon abgesehen ist die Landschaft da oben wirklich atemberaubend.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Culifrog am 12.12.2016, 09:57 Uhr
Yeah, endlich wieder Bären - und erst noch eine seltene Rasse :lol:
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: cf7103 am 12.12.2016, 10:12 Uhr
Die Vögel, nach denen Du fragst, sind Gänsesäger (american goosander).
Ich fahre bisher still und heimlich bei Dir mit und muss jetzt doch mal loswerden, dass ich immer wieder Gänsehaut bei Deinen tollen Fotos bekomme! :D Deine Bilder versetzen mich an ganz viele dieser Orte zurück und steigern die Sehnsucht, dort wieder hinzuwollen!!
LG Claudia
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 12.12.2016, 16:20 Uhr
Die Vögel, nach denen Du fragst, sind Gänsesäger (american goosander).
Ich fahre bisher still und heimlich bei Dir mit und muss jetzt doch mal loswerden, dass ich immer wieder Gänsehaut bei Deinen tollen Fotos bekomme! :D Deine Bilder versetzen mich an ganz viele dieser Orte zurück und steigern die Sehnsucht, dort wieder hinzuwollen!!
LG Claudia
Danke! Für die Bestimmung und das Kompliment!
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 12.12.2016, 16:28 Uhr
5.9.16
Ich hoffe, Ihr habt weiter Lust auf Bären! Wenn nicht, lasst diesen Tag lieber aus ;)it dem Sonnenschein war es erst mal vorbei, die Welt präsentierte sich regnerisch, grau und neblig. Deshalb habe ich erst mal in aller ruhe gefrühstückt und den Camper ein wenig auf Vordermann gebracht. Nachdem ich auch noch einkaufen gewesen war, ließ der regen endlich nach und ich habe mich am späten Vormittag auf den Weg gemacht Mein Ziel war wieder der Chilkoot River.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160905/content/images/large/20160905-_K2A0437.jpg) Blick auf den Fjord von der Straße aus
Wie gestern habe ich auf der „ersten Runde2 am Fluss entlang nichts gesehen. Am Seeufer legte gerade eine Kajak-Gruppe an. Die Bötchen brachten zumindest etwas Farbe in den grauen Tag.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160905/content/images/large/20160905-_K2A0448.jpg) Noch ein Blick auf den Chikoot Lake
Am Seeufer stad eine ganze Familie und fischte, Mit denen habe ich mich ein wenig unterhalten. Dabei habe ich entdeckt, dass in den Bäumen ringsum drei oder 4 Weißkopfseeadler saßen.
Schön still gehalten haben sie ja aber fliegen wollten sie leider nicht für mich. Lustig fand ich wie immer ihre Rufe. Klingt irgendwie ziemlich fiepig für so einen stolzen Vogel
Nach ca. einer halben Stunde habe ich die Hoffnung aufgegeben, einen der Adler im Flug oder sogar beim fischen beobachten zu können, und bin wieder langsam am Fluss entlang gefahren. Und siehe da, an dem Wehr, dass ca. in der Mitte des Flusses liegt, sammelte eine Bärin mit ihren zwei bereits recht großen Nachkommen die Lachse ein, die dort hängen geblieben waren.
Aber egal wie groß der Überfluss auch sein mag, das hält Geschwister nicht davon ab, beide genau diesen einen Lachs haben zu wollen. Und schon ist der schönste Streit im Gange.
Aber so plötzlich der Streit angefangen hatte, so schnell war er auch wieder vorbei und vergessen. Die Bärenfamilie bewegte sich jetzt endlich von dem hässlichen Wehr weg und ich konnte Bilder mit etwas natürlicherem Hintergrund schießen.
Zwischenzeitlich wurde nur immer dann etwas spanend, wenn man einen oder mehrere der Bären aus dem Blick verloren hatte, weil Bäume und Dickicht am Flussufer die Sicht versperrten. Und natürlich mussten die drei genau vor mir aus dem Unterholz kommen und die Straße überqueren. Ich scheine eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Bärendamen auszuüben ;)
Weitere Bären ließen sich die nächste halbe Stunde nicht sehen. Da sich außerdem auch mein Magen meldete, beschloss ich zum CG zurück zu fahren und mir ein spätes Mittagessen zu gönnen. Weit kam ich jedoch zunächst nicht. Kurz bevor ich die Straße zurück nach Haines erreicht hatte, erregten wieder Bald Eagles meine Aufmerksamkeit. 2 von ihnen saßen in einem Baum gleich über der Straße.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160905/content/images/large/20160905-_G7I5038.jpg) „I am looking at you, dude!“
Am späteren Nachmittag habe ich mich noch mal aufgerafft. Diesmal bin ich in der anderen Richtung an der Küste entlang gefahren. Bei leichtem Dauerregen und tief hängenden Wolken ging es Richtung Chilkat SP
Ich weiß nicht, ob es nur am Wetter lag (es regnete immer stärker) aber dieser SP hat so gar keinen Eindruck bei mir hinterlassen. Ich bin mehr oder weniger ohne anzuhalten bis zum Ende der Straße gefahren, habe einen Blick auf die Bucht geworfen und umgedreht.
Als ich am Chilkoot ankam ging es nahtlos weiter, wo es am Morgen geendet hätte. Die gleiche Bärenfamilie war wieder beim Lachsbuffet am Wehr versammelt.
Zum Glück rissen sie sich ziemlich bald vom Wehr los und wanderten den Fluss hoch. Dabei entdeckte einer der kleinen eine Felsspalte, in der ihn irgend etwas sehr zu interessieren schien. (http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160905/content/images/large/20160905-_G7I5153.jpg)
Das heißt so ganz ignorierten sie uns dann doch nicht. Einer der Youngster kam neugierig auf einen Fotografen mit Stativ und langem Tele zu. Und als der sich vorsichtshalber zurückzog untersuchte er genau die zurückgelassene Ausrüstung. Das gefiel wiederum dem Fotografen nicht, der ihn mit lauten Rufen und klatschen verjagen konnte.
Leider hat es etwas lange gedauert, mein iPhone aus der Tasche zu fummeln. Sah echt nett aus, als der Bär sich hinter dem Stativ aufrichtete als wolle er jetzt auch mal en paar Bilder machen ;)
Einmal ließ sich am gegenüberliegenden Ufer ein anderer Bär sehen, verschwand aber bald wieder.
Über das Weh hinweg wanderte die Bärenfamilie jetzt immer weiter flussabwärts und verschwand schließlich im immer schlechter werdenden Abendlicht Richtung Bucht.
Hoffentlich hat in den Häusern an der Küste heute niemand seine Garage offen gelassen ;)
Ich versuchte noch, ein vernünftiges Bild von den Adlern hin zu bekommen, die über die Bucht flogen- Das war aber im halbdunklen (12800 ISO) nur von mäßige Erfolg gekrönt.
Beim Adler beobachten habe ich mich eine ganze Weile mit einem Belgier unterhalten, der wohl immer nur per Bus/Bahn/Fähre/Anhalter zu reisen schien. Er war schon kreuz und quer durch Alaska und Yukon gereist und meinte, dass das problemlos möglich sei. Allerdings hatte er auch 3 Monate Zeit.
Ich habe ihn dann noch zum Campground am Chilkoot Lake zurück gefahren. Abends sollen bei Einbruch der Dunkelheit die großen Männchen an den Fluss runter kommen und die sind wohl nicht immer so freundlich, wenn man ihnen zu fuß zu nahe kommt.
Gegen 21:00h war ich wieder zurück auf dem Campingplatz, habe mir was zu essen gebrutzelt und die Bilder auf den Computer überspielt. Dann war auch bald Zeit für die Heia.
Noch mal ein toller Bärentag! Einfach fantastisch, wenn man die Gelegenheit hat, so über mehrere Stunden das Leben dieser Tiere aus nächster Nähe beobachten zu können.
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Yaphi am 12.12.2016, 22:31 Uhr
Geniales Bild von dem Adler im Baum, musste sehr lachen von dem augenscheinlich verdutzten Vogel :lol:
Titel: Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 13.12.2016, 19:02 Uhr
6.9.16
Da die Fähre. Mit der ich heute nach Skagway übersetzen wollte, erst mittags ging, hatte ich eigentlich vorgehabt, morgens den Bären noch einen kurzen Besuch abzustatten. Aber das Wetter morgens war eindeutig dagegen. Es regnete in Strömen und man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Also habe ich statt Bären zu knipsen ausgeschlafen und in aller Ruhe gefrühstückt. Das Wetter war auch auf dem Weg zum Fährhafen immer noch sehr „stabil“.
Bei der Beladung der Fähre, haben mich die Einweiser bis fast als letzten stehen lassen. Ich dachte r schon, dass das wohl ein wenig Rangiererei bedeuten würde. Richtig! Ich durfte rückwärts die Rampe runter und dann mit mehrmals vor und zurück den Camper in eine Lücke quetschen, in die ich ihn alleine nie hinein bekommen hätte. Aber dank der zwei sehr guten Einweiser (einer vor bzw. hinter mir, einer, der neben dem Fenster herlief und Anweisungen gab) war das kein Problem. Und so würde ich in Skagway als einer der ersten von der Fähre fahren.
Unterwegs stieg die Wolkendecke zumindest so hoch, dass man ein bisschen was von der umliegenden Bucht sehen konnte.
Als wir um die letzte Ecke herum waren, konnte man erkennen, dass es ein “Four-Cruise-Ship-Day“ war, wie es einer der mitfahrenden Einheimischen nannte.
Wow! Wird wohl ganz schön voll werden im Ort. Skagway hat ja nicht mal 1000 Einwohner und die 4 Schiffe zusammen dürften locker über 10.000 Passagiere in das Örtchen bringen.
Ich war tatsächlich das erste Fahrzeug, das vom Schiff runter durfte. Ich hatte mir vorher angeschaut, dass es einen Campground direkt am Hafen gab, von dem man gut zu Fuß das Städtchen besichtigen konnte. Der Platz sah ganz o.k. aus, WiFi funktionierte und die Klos und Duschen waren sauber. Also für eine Nacht völlig o.k. Nachdem ich alle Schläuche und Kabel am Camper angeschlossen hatte, habe ich mich zu Fuß wieder auf den Weg gemacht. Zuerst habe ich die Schiffe im Hafen bewundert.
Anschließend ging es weiter in den Ort. Den ersten Stop habe ich am Bahnhof eingelegt. Hier kann man neben Andenken natürlich auch Tickets für die White Pass und Yukon Railway kaufen.
Es gibt Touren von ein par Stunden bis zu einem ganzen Tag. Man fährt mit der Schmalspurbahn den Pass hoch maximal bis Whitehorse und per Reisebus wieder zurück. Da der Wetterbericht für den nächsten Tag nicht viel besser aussah, habe ich mich dagegen entschieden. Mit dem eigenen Auto bin ich doch flexibler und der Pass ist der gleiche.
Zumindest die alte Dampflock und den Snowblower draußen vor der Tür habe ich mir natürlich angesehen.
Gleich am Anfang des Broadway (der Hauptstraße von Skagway) liegt der Red Onion Saloon, der außer dem Saloon noch ein Bordell-Museum beherbergt. Für Saloon war es mir noch ein bisschen zu früh (für Bordell auch ;)). Aber das Autochen vor der Tür gefiel mir – und nicht nur mir.
Es ist ein Nash Metropolitan Baujahr 60, ganze 3 Meter 80 lang mit einem 1,5l Vierzylinder mit satten 55 PS! Ich wusste gar nicht, dass solche Kleinwagen in den USA in den 60ern verkauft wurden. Gebaut wurde das Auto bei Austin England, obwohl Nash eine amerikanische Firma war.
Noch besser als das Auto hat mir allerdings der Besitzer gefallen ;)
Erst habe ich neben diversen Andenkenläden und der Galerie eines lokalen Naturfotografen (sehenswerte Fotos! Den Namen habe ich leider vergessen) nur einen historischen Saloon besichtigt aber als dann auch noch anfing zu regnen, habe ich mich doch entschlossen, dass es jetzt spät genug für einen Saloon und das erste Bier des Tages ist. Kein Bier vor vier! Glück gehabt, es war 5 nach 4! ;)
Bei der Skagway Brewing Company gab es leckeres Bier und schon einmal ein paar Hot Wings als Grundlage.
Nachdem ich mich innerlich ausrechend angefeuchtet hatte und es draußen etwas trockener geworden war, habe ich mich wieder auf den Weg Richtung Hafen gemacht.
Der Einkauf von einigen Souvenir-T-Shirts für mich und ein paar Mitbringseln machte wieder durstig, so dass ich im Bonanza Bar & Grill den nächsten Boxenstop eingelegt habe. Zum krönenden Abschluss war ich dann auf dem Rückweg doch noch im Red Onion Saloon. Für die letzte Bordell-Führung des Tages, war ich leider zu spät dran. Außerdem war es inzwischen ganz ordentlich voll geworden. Offensichtlich waren die meisten Kreuzfahrer von ihren Tagesausflügen zurück. Daher gab es nur ein schnelles Bier an der Theke.
Abendessen habe ich im Camper selber gemacht. Ich hätte ja gerne noch ein Bilder von Skagway bei Nacht gemacht aber es regnete schon wieder so stark, dass ich dankend verzichtet habe.
Skagway hat mir insgesamt trotz Besucherandrang ganz gut gefallen. Ist zwar alles auf Touristen ausgelegt aber zumindest die Gebäude scheinen ganz überwiegend authentisch zu sein. Und war gibt es an einem Schlechtwetter-Tag besseres als eine Shopping- und Kneipentour? ;)
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 25.12.2016, 14:25 Uhr
Wird mal wieder Zeit für die Fortsetzung:
7.916
Erstes Ziel waren an dem Morgen der Gold Rush Cemetery am Ortsrand von Skagway. Hier liegen gesetzestreue Bürger, Goldsucher, Kriminelle und Huren friedlich vereint nebeneinander, unter anderem “Soapy“ Smith, der “King oft he Con Man“ und Frank H. Reid, der ihn bei einem Duell erschossen hat, allerdings selbst an den Schussverletzungen aus dieser Schießerei starb.
Nett sind die Grabinschriften. Bei Smith steht auf dem Grabstein: “He gave his life for the honor of Skagway“. Ein paar Meter weiter liegt Ella Wilson, eine der berühmtesten Huren der Stadt. Auf ihrem Grabstein steht “She gave her honor for the life of Skagway“ ;)
Ganz hübsch anzuschauen. Nächstes Ziel waren die Jewel Gardens direkt am Highway 96. Dabei handelt es sich um eine Glasbläser-Werkstatt incl. Showroom und Gartenanlage. Für die Führung durch die Werkstätten war ich ein paar Minuten zu spät aber ich konnte den Glasbläsern ein bisschen durchs offene Fenster hindurch zusehen.
Als nächstes wollte ich nach Dyea, oder zumindest dahin, wo Dyea früher lag. Dyea ist sozusagen die Schwesterstadt von Skagway am hinteren Ende der Bucht. Zur Zeit des Goldrausches war hier mächtig was los. 1898 hatte Dyea (Laut Wiki) 8.000 Einwohner, 48Hotels, 47 Restaurants, 39 Saloons und 19 Frachtunternehmen und lebte von den Goldsuchern, die von hier aus den Weg über den Chilkoot Pass antraten. Dann wurde die White Pass an Yukon Railway in Betrieb genommen und 5 Jahre später lebten hier noch sage und schreibe ganze 6 Hansel. Heute sind wohl ist wohl nur noch Reste des Friedhofs mit den Toten des Lawinenunglücks am Chilkoot Pass von 1898 erhalten.
Die Fahrt an der Bucht entlang auf gut ausgebautem Gravel war sehr angenehm mit diversen hübschen Ausblicken.
Erst als ich wieder ins Auto stieg und los fahren wollte, habe ich dann auch mal mit Bewusstsein gelesen, was da drauf stand. 11’2“?, Oops, mein Camper war über 12“ hoch!
Puh, das war knapp. Ohne den Fotostop wäre ich wohl ohne nachzudenken weiter gefahren und hätte meinen Truck Camper in einen Cabrio Camper verwandelt. Mannomann! Es blieb mir also nichts anderes übrig als umzudrehen und die Fahrt nach Whitehorde anzutreten. Die Straße hoch zur Passhöhe war ganz fotogen und man hatte immer mal wieder einen Blick auf die Bahnlinie und den einen oder anderen Wasserfall.
Auch wenn es eigentlich Auf Wiederehen Alaska hätte heißen müssen, wollte das Welcome-Schild unbedingt aufs Bild. Keine Ahnung, wer der Typ ist, der sich da ins Bild gedrängelt hat.
Unterwegs kommt man an der Yukon Suspension Bridge vorbei, die wohl deshalb so hei0t, weil sie den Tutshi River überquert und in British Columbia liegt ;) Ich habe mir die 20 Dollar Eintritt gespart und lieber weiter die kostenlose Landschaft rechts und links den Klondike Highway genossen.
Die Schilder, die das anhalten wegen Lawinengefahr verboten, musste ich daher leider ignorieren ;) Nächster Stop war Carcross, wo ich eine Pause für ein Sandwich, einen Kaffee und ein Eis eingelegt habe. Hier gibt es gleich 2 Brücken und die sind sogar kostenlos (allerdings auch ein ganz kleines bisschen weniger hoch ;)).
Das Gebiet ist ziemlich klein und in einer halben Stunde hat man alles gesehen aber es ist schon faszinierend, hier plötzlich Sanddünen zu sehen. Kann mir vorstellen, dass die Dünen auch eine lohnende Fotolocation zum Sonnenuntergang abgeben würden. So lange wollte ich aber nicht warten. Ab Carcross bin ich in einem Rutsch nach Whitehorse durch gefahren. Eigentlich hatte ich noch einen Wasserfall in der Planung gehabt, an den ich aber gar nicht mehr gedacht habe und einen Wegweiser dorthin habe ich auch nicht gesehen. Ich hatte zunächst überlegt, in Whitehorse mal eine Nacht im Hotel eizulegen. Um mitten im Geschehen zu sein. Aber nach einer Runde durch den Ort, hatte ich wenig interessante Restaurants oder Saloons gesehen. Also bin ich stattdessen nur in einem Supermerkt und einem Liquor Store gewesen und habe den Abend mit selber kochen und recht leckerem kanadischen Bier auf einem Campground außerhalb von Whitehorse verbracht. Dort habe ich erst einen großen Mischlingshund kennen gelernt, der sich sehr für meine Tacos interessierte, und dann auch seine kanadischen Besitzer, mit denen ich mich noch eine Weile nett unterhalten habe.
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 25.12.2016, 15:31 Uhr
Und weil Weihnachten ist, gibt es gleich noch einen Tag.
8.9.16
Morgens bin ich noch mal nach Whitehorse rein gefahren, um mir wenigstens ein bisschen was anzuschauen.
Scheinbar war hier schon alles zu und ich hatte Glück, das wenigstens die Bürgersteige noch nicht hoch geklappt waren ;) So konnte ich noch einen Blick auf die hölzernen “Wolkenkratzer“ werfen.
Um die Ecke davon gab es immerhin einen Starbucks und einen Subway, so dass ich was für mein leibliches Wohl tun konnte. Dann war es auch Zeit, aufzubrechen. Ich hatte immerhin 530km bis Dawson vor mir.
Anfangs waren Wetter und Landschaft eher eintönig, so dass ich gut voran kam.
Immer wieder musste ich anhalten und die Aussicht genießen und natürlich auch knipsen. Nach der Erfahrung vom Vortag habe ich jetzt auch die gelben Schlieder an den Brücken genau studiert. ;) Passte aber alles.
Insgesamt war die Fahrt von Whitehorse nach Dawson eigentlich ganz entspannt. Obwohl ich mich morgens noch in Whitehorse umgesehen hatte, und trotz vieler Fotostops und einer Picknickpause war ich ohne Hetzerei am frühen Abend in Dawson. Ich habe den Campground im Ort genommen und mich nach dem duschen auf den Weg zu Diamond Tooth Gertie gemacht. Eine Cancaon Show, ein ordentliches Steak, ein paar Bierchen und etwas zocken – klingt doch nach einem gelungenen Abend. Dummerweise braucht man zum zocken Bargeld und keiner der Geldautomaten in Dawson wollte meine EC oder meine Kreditkarten annehmen.
Dann nicht!
Also bin ich nach fruchtlosen Versuchen an 3 Geldautomaten im Saloon des Downtown Hotels gelandet. Dort konnte ich mit Kreditkarte bezahlen und das Bier und der Burger waren durchaus lecker. Als Bonus gab es ein Klavier und sogar jemanden, der es bedienen konnte.
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Wilder Löwe am 25.12.2016, 21:42 Uhr
Tolle Landschaft. Und hier die Geschichte zum Denkmal in Whitehorse:
http://www.yukonquest.info/musher.shtml
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Gitania am 27.12.2016, 09:21 Uhr
Wunderbare Bilder wieder von dir. Ich habe jetzt mal in meinen Aufzeichnungen nachgeschaut und wir haben auch vom 5. auf den 6.9. auf dem Campground am Chilkoot Lake übernachtet. Allerdings sind wir erst Nachmittags mit der Fähre aus Skagway angekommen und haben die Bären in der Nähe der Bucht gesehen, ziemlich weit weg, aber haben uns trotzdem über die ersten Bärensichtung hier gefreut. Das "große Kino" hatten wir dafür am nächsten Morgen am und um das Wehr. Schön, dass ich das bei dir nochmal alles nacherleben kann! LG Gitania
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 02.02.2017, 22:43 Uhr
Keiner hat mehr damit gerechnet aber es geht dch noch mal weiter. Bin einfach in den letzten Wochen nicht dazu gekommen eine Fortsetzung zu schreiben.
Aber nu!
9.9.16
Richtung Norden und dann immer geradeaus! Der Dempster-Highway stand auf dem Programm. Mindestens bis zum Tombstone Mountain Provincia Park und noch etas weiter wollte ich. Für mehr reicht der Sprit leider nicht, da es erst viel weiter nördlich wieder eine Tankstelle gibt.
Aber bevor es nach Norden ging, musste ich zunächst ein Stückchen Richtung Osten auf dem Klondike Highway. Und kaum hatte ich Dawson verlassen, stand ich auch schon wieder.
Ein Fuchs stand mitten auf der Straße und ließ sich auch überhaupt nicht stören. Also habe ich mich auch langsam ran getastet, um ein paar Nahaufnahmen zu bekommen.
Mitten bei der Foto-Session wurde ich von einem Polizisten gestört, der meinte, ich hätte nicht 100% regelkonform geparkt , nur weil ich mitten auf der Straße angehalten hatte ;) Aber da keinerlei Verkehr war, hat er es locker gesehen. In dem anderen Auto saß ein sehr nettes israelisches Pärchen, mit denen ich mich kurz unterhalten habe. Die beiden fuhren dann das nächste Stück vor mir her. Sie suchten offenbar nach weiteren Tieren und fuhren dementsprechend langsam. Ich fand die Färbung am Himmel ganz vielversprechend und habe sie deshalb nach einer Weile überholt, um rechtzeitig eine Stelle für den Sonnenaufgang zu finden. So richtig begeistert war ich nicht aber immerhin:
Nach einer Weile sah ich in weiterer Entfernung eine Silhouette auf der Straße, die ich erst nicht einsortieren konnte. Als ich näher kam, sah ich dieses putzige Kerlchen:
Je weiter nach Norden und je weiter in die Höhe ich kam, um so kühler und winterlicher wurde es. Auf den Bergen lag Schnee und die Pfützen und kleinen Seen an der Straße waren vereist.
Die Bäume wurde immer weniger und schließlich hatte ich die arktische Tundra erreicht. Eine sehr kahle, karge aber für mich auch wunderschöne Landschaft.
Kurz danach musste ich mich entscheiden, ob ich wie geplant nach Dawson zurück fahren wollte oder einen zusätzlichen Tag am Dempster verbringen. Die Tanknadel näherte sich nämlich der ½-Marke. Das hieß entweder zurück fahren oder weiter bis nach Eagle Plains und dort tanken und übernachten. Unterwegs traf ich ein amerikanisches Paar in einem 4WD-Camper, die mir die Entscheidung nicht leichter machten. Auf der einen Seite hatten sie ca. 70 Meilen weiter nördlich eine Grizzlybärin mit Nachwuchs direkt an der Straße gesehen, auf der anderen Seite war ihr Camper völlig eingesaut und sie berichteten, dass sie wegen extrem schlammiger Straßenverhältnisse teilweise nur mit $WD im Schritt-Tempo voran gekommen wären. Ich habe mich schließlich fürs umdrehen entscheiden. An einem hübschen See, habe ich eine Picknickpause eingelegt.
Dort habe ich die beiden Israelis wieder getroffen, die mir als erstes erzählt haben, dass se am Morgen gleich nachdem ich sie überholt hatte, einen großen Elchbullen gesehen haben, der direkt vor ihnen (also kurz hinter mir) die Straße überquert hätte. Na toll!
Ich habe sie trotzdem zu einem Kaffee eingeladen (sie waren in einem Minivan unterwegs und hatten nur einen kleinen Kocher) und wir haben uns eine ganze Weile nett unterhalten. Kurze Zeit stießen auch noch die Amis mit dem schlammigen Camper dazu und wir haben sicher eine Stunde lang Reise-Erlebnisse und Tips ausgetauscht. Die beiden Israelis sind dann weiter nach Norden gefahren. Se wollten versuchen, den Grizzly zu finden (mit dem Minivan war es kein Problem, trotzdem wieder nach Dawson zurück zu kommen). Die Amis hatten es jetzt eilig, weil se in Dawson mit Freunden verabredet waren und ich bin ganz gemütlich nach Süden getuckert. Aus der anderen Richtung sah die Landschaft wieder ganz anders aus und bot neue Motive.
Rund um das Visitor Center des Tombstone Provincial Parks bin ich einen Rundweg gelaufen, der mich nicht besonders begeistern konnte. Aber immerhin reichte es, um sich etwas die Beine zu vertreten.
Im Visitor Center hatte ich mir noch einen anderen Trail zu einem hübschen See raus gesucht. Das heißt, ob der See hübsch war, habe ich nie erfahren, denn nach ca. 1,5 oder 2 km habe ich den nicht gerade üppig gegenzeichneten Trail verloren. Und ohne GPS-Koordinaten, wollte ich nicht einfach querfeldein durch die Pampa laufen. Also ging es ohne See wieder zurück zum Auto.
Kurz vor Dawson bin ich noch mal vom Klonkike Highway nach Süden abgebogen, um mir etwas Goldrauch-Geschichte anzuschauen. Mein Ziel war die Klondike Dredge, ein Schwimmbagger, mit dem hier viele Jahre erfolgreich Gold gefördert worden war.
Eigentlich kommt man nur mit einer Führung rein aber da am Kassenhäuschen niemand war und die Tür offen stand, habe ich mich auf eigene Faust etwas umgesehen.
Im Giftshop gab es annehmbaren Kaffee und eine Verkäuferin, die mir einiges über die bis heute andauernde Goldgräbergeschichte erzählt hat. Ihre Familie besitzt bis heute einen aktiven Claim und verdient tatsächlich etwas Geld mit Gold schürfen. Da kann man sich auch schon mal ein schickes Cabrio leisten ;)
Noch ein paar Herbstfarben und Spiegelungen auf dem Rückweg (http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160909/content/images/large/20160909-_K2A0980.jpg)
Zurück in Klondike habe ich auf dem Campingplatz ein wenig die Sonne genossen und anschließend noch eine Runde durch den Ort gedreht. Da ich keine Lust zum kochen hatte, war ich essen – ausgerechnet bei einem Griechen. War aber überraschend gut.
Das war es dann mit dem Yukon Terrotorry. Am nächsten Tag ging es endgültig zurück nach Alaska
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: freddykr am 03.02.2017, 07:51 Uhr
Schön, dass es weiter geht. :)
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Ypsi als Gast am 03.02.2017, 08:41 Uhr
Hallo DocHoliday,
dein Bericht + Fotos sind mal wieder spitzen Klasse! Vielen lieben Dank dafür!
Ich hätte da mal die ein oder andere Frage :-)
Würdest du die Reise wieder mit nem Camper machen wollen oder lieber Hotels + Auto. Abgesehen von der Flexibilität bei der Route - war der Camper hilfreich um irgendwo hin fahren zu können, wo es in der Nähe kein Hotel + Lokal gegeben hätte? Oder ist die Infrastruktur doch ganz gut ausgebaut, so daß es auch an den entlegeneren Orten Unterkünfte und Restaurants gibt? War die Katmai Reise ihr Geld wert? Bzw. würdest du es empfehlen, obwohl du auch ohne Katmai so viele Bären gesehen hast?
Danke Dir :-)
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 03.02.2017, 21:05 Uhr
Würdest du die Reise wieder mit nem Camper machen wollen oder lieber Hotels + Auto.
Mir hat es gut gefallen, mit dem Camper zu reisen, Es ist allerdings ziemlich teuer. Ich glaube, wenn möglich würde ich das nächste mal wieder einen Camper nehmen.
Abgesehen von der Flexibilität bei der Route - war der Camper hilfreich um irgendwo hin fahren zu können, wo es in der Nähe kein Hotel + Lokal gegeben hätte? Oder ist die Infrastruktur doch ganz gut ausgebaut, so daß es auch an den entlegeneren Orten Unterkünfte und Restaurants gibt?
Die Infrastruktur ist o.k. aber mit dem Camer ist man natürlich deutlich flexibler, vor allem da man in Alaska eigentlich überall campen darf, wo es nicht ausdrücklich verboten ist.
War die Katmai Reise ihr Geld wert? Bzw. würdest du es empfehlen, obwohl du auch ohne Katmai so viele Bären gesehen hast?
Ja! Das Erlebnis war in Katmai deutlich intensiver und irgendwie authentischer Dazu hat beigetragen, dass die Bären so nahe kamen und dass man sie in einer wunderbaren Landschaft in der Wildnis erleben konnte. Fühlte sich für mich deutlich "echter" und natürlicher an. Außerdem hat die Bootsfahrt Spaß gemacht, die Wale waren ein nettes extra, die Leute waren nett, das Essen war gut, etc. ;)
Wenn eine solche Tour aber das Reisebudget sprengt, ist Alaska trotzdem eine Reise wert und die Bären in Haines sind eine tolle (und kostenlose!) Alternative. Wäre ich nicht vorher in Katmai gewesen, hätten sie mich wahrscheinlich noch viel mehr begeistert.
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 03.02.2017, 21:06 Uhr
Und es geht sogar gleich weiter!
10.9.16
Mitten in der Nacht habe ich mich aus dem Bett gequält, nach einem Kaffee zumindest ein Auge aufbekommen, geduscht, den Camper reisefertig gemacht und noch im dunklen den CG verlassen. Als ich an der Fähre über den Yukon River ankam, begann der Himmel sich gerade etwas zu färben.
Die Überfahrt ging schnell und bald fuhr ich auf der anderen Seite des Flusses ein paar Serpentinen nach oben. Schau an, sogar einen Golfplatz gibt es hier ;) Golf spielen stand nicht auf dem Programm, knipsen schon. Also habe ich eine Stelle gesucht, wo keine Bäume die Aussicht versperrten und den Blick zurück nach Dawson und auf den Fluss genossen.
Als das schönste Morgenlicht vorbei war, habe ich irgendwo am Straßenrand gehalten und mir in aller Ruhe ein Frühstück mit starkem Kaffee gegönnt. Frisch gestärkt ging es weiter mit diversen Kurven und leichtem auf und ab nach Westen.
Irgendwann hatte ich den Grenzübergang erreicht und kehrte endgültig nach Alaska zurück. Viel später im Jahr kann man die Strecke übrigens nicht mehr fahren. Mitte September schließt der Grenzübergang bis zum kommenden Frühjahr. Wenn ich es richtig verstanden habe wird am Sonntag nach dem 15.9. dicht gemacht.
Ein Begrüßungs-Selfie musste natürlich sein ;) (http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160910/content/images/large/20160910-_K2A1065.jpg)
Schon seit kurz vor der Grenze ging es jetzt kontinuierlich bergab. Rechts und links immer wieder schöne Flusslandschaften.
Ein kleineres für mich namenloses Flüsschen (http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160910/content/images/large/20160910-_K2A1090.jpg)
Die Ausblicke von der Straße waren einfach klasse!
Wenn sich jetzt noch ein paar Tiere hätten sehen lassen ... Langsam machte sich jetzt mein Magen bemerkbar und verlangte nach Mittagessen. Gut dass es nicht mehr weit bis zur Metropole der Gegend war. Chicken, Alaska, 7 ständige Einwohner, eine Tanke, ein Postamt, ein Campground, diverse Andenkenläden und ein paar Cafes. Ich war tanken, habe im zugehörigen Shop ein Eis und ein T-Shirt gekauft und habe mir dann anschließend das Chicken Gold Camp angeschaut. Hier gab es das namensgebende Huhn (eigentlich sollte es ja ein Schneehuhn werden aber Ptarmigan kann j niemand aussprechen), das zu Selfies einlud.
und Gold waschen konnte man auch. Ich habe mir lieber die Hände gewaschen und im zugehörigen Cafe ganz lecker gegessen. Von der Terrasse des Cafes hatte man einen schönen Blick auf die Bühne des weltberühmten jährlichen Chickenstock Music Festivals.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160910/content/images/large/20160910-_K2A1119.jpg) Music on Top oft he World!
Ich habe mir gleich die CD des letztjährigen Festivals gekauft (gar nicht mal so schlecht!) und mir fest vorgenommen, irgendwann mal zum Festival dort zu sein ;)
An der Tanke und im Café liefen überall Typen in Tarnkleidung rum und auch auf der Straße und im Gelände wimmelte es von Quads mit seltsam gewandeten Menschen und Gewehren darauf. Es war der Beginn der Jagdsaison und daher hatte sich alles Wild in die Wälder verzogen. Dementsprechend schnell ging die weitere Fahrt nach Tok zu Ende.
Noch ein paar Blicke aufs unverändert schöne Herbstlaub, dann war ich ach schon da.
Ich war als erstes mal einkaufen und die Vorräte wieder auffüllen. Dann habe ich es mir noch ein Weilchen vor dem Camper in der Sonne gemütlich gemacht und ein leckeres kühles Bierchen gezischt. Leider waren das auch die letzten Sonnenstrahlen des Tages, bald darauf fing es an zu regnen. Also hatte ich Zeit, mir war leckeres zu essen zu brutzeln und in aller Ruhe die Bilder des Tages zu sichern. Der Wetterbericht für den nächsten Tag sah ziemlich fürchterlich aus. Regen, evtl. sogar Schnee und Sturm in alle Richtungen. Eigentlich hatte ich ja morgen zum Denali Highway fahren und dort irgendwo im Wald campen wollen. Ob das bei Sturm und Regen Spaß macht? Schau’n wir mal, wie es morgen früh aussieht!
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 05.02.2017, 16:43 Uhr
11.9.16
Ein blick aus dem Camper am Morgen zeigte, dass das Wetter sich an die Vorhersage zu halten schien. Es regnete und war windig. Auch für den nächsten tag hatte der Wetterbericht nichts positives zu vermelden. Da ich keine Lust auf Denali Highway mit Schlamm und evtl. sogar Schnee hatte, entschied ich mich dafür, auf Asphaltüber Richardson und George Parks Highway (2 + 3) zum Denali zu fahren.
Bis ich gefrühstückt und getankt hatte, hatte es sich so richtig schön eingeregnet un ich bin daher fast ohne Stops durchgefahren. Na ja, das eine oder andere Foto vom Straßenrand aus, war natürlich schon drin.
Prinzipiell soll man hier auch Bisons sehen können aber auch denen war es an diesem Tag wohl zu ungemütlich ;) Den ersten etwas längeren Halt habe ich bei Big Delta eingelegt. Hier führt der Highway über den Delta River und man bekommt auch mal die Pipeline aus der Nähe zu sehen, die direkt neben der Brücke den Fluss überquert.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160911/content/images/large/20160911-_K2A1139.jpg) Blick auf den Delta River von der Brücke aus.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160911/content/images/large/20160911-_K2A1150.jpg) Pipeline hinter Gittern
Bevor es diese Brücke gab, überquerte man den Fluss mit einer Fähre und gleich neben der Fähre gab es ein Rodhouse mit Hotel, Läden, Tankstelle etc. Nach seiner schwedischen Betreiberin wurde es Rikas Roadhouse genannt. Das ganze nennt sich heute Big Delta State Historic Park.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160911/content/images/large/20160911-_K2A1154.jpg) Innenraum (ein Teil des Gebäudes ist als Museum zugänglich)
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160911/content/images/large/20160911-_K2A1156.jpg) Blick auf den Delta River. Hier fuhr früher die Fähre bzw. führte eine private (natürlich mautpflichtige) Brücke über den Fluss. Mit dem Ausbau des staatlichen Highways mit der zugehörigen Brücke entfiel sozusagen die Geschäftsgrundlage und der Laden ging pleite.
Im Sommer gibt es hier auch ein Cafe und den unvermeidlichen Giftshop. Bei meinem Besuch war alles „closed fort the season“ und ich hatte den Ort für mich alleine.
Ich habe dort gleich noch mal getankt (der F350 ist nicht unbedingt ein Reichweitenwunder) und mich anschließend weiter durch den Regen gekämpft. Richtung Süden sah das Wetter eher noch giftiger aus.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160911/content/images/large/20160911-_K2A1167.jpg) Irgendwo hinter dieser Bergkette liegt der Denali Highway.
Vor Fairbanks habe ich kurz darüber nachgedacht, hier zu übernachten, bin dann aber weiter Richtung Denali gefahren.
Je weiter südlich ich kam, desto stürmischer wurde es. Das fahren war jetzt richtig anstrengend, weil man zum Teil ordentlich zu kämpfen hatte, den Camper bei Seitenwindböen auf der Straße zu halten. Als es laut Navi weniger als 20 Meilen bis zum Parkeingang waren, tauchte direkt an der Straße ein Campground auf, den ich dankbar genommen habe. Ich bekam eine halbwegs windgeschützte Parzelle zwischen großen Bäumen aber trotzdem hat es den Camper teilweise noch ordentlich durchgeschüttelt bei Böen bis 60mph. Nach einem leckeren Essen und einem mindestens so leckeren Fläschchen Rotwein hat mich das aber nicht vom schlafen abhalten können.
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 05.02.2017, 17:38 Uhr
Und gleich noch ein Tag hinterher:
12.9.16
Am nächsten Morgen war immer noch alles grau aber zumindest der Wind hatte nachgelassen. Also auf zum Denali! Dadurch dass ich fast bis zum Park durchgefahren war, hatte ich fast einen zusätzlichen Tag im Park gewonnen. Mal schauen, was der so bringt. Erst habe ich mich angemeldet und mein Permit für die Fahrt zum Teklanika CG abgeholt (man darf allerdings auch nur 1x zum CG hin und 1x zurück mit dem eigenen Camper fahren, sonst nicht). Außerdem habe ich den Tek-Pass gekauft, mit dem ich während der Zeit auf dem CG beliebig oft mit den Park-Shuttles fahren durfte. Für eine Fahrt kann man einen Platz reservieren und ich habe mich für den ersten Bus am nächsten Morgen entschieden.
Dann war ich am Visitor Center und habe mich dort etwas umgeschaut und mir die Zeiten für den Bus zur Schlittenhund-Vorführung angeschaut (passten irgendwie nicht so richtig in meine Pläne). Im Bookstore hatte ein deutscher Fotograf (Matthias Breiter (http://breiterphoto.com)) einen Stand, an dem er sein Buch verkauft und signierte. Ich habe es gekauft und mich noch eine Weile mit ihm unterhalten. Um mir etwas Bewegung zu verschaffen, bin ich einen der Trails gelaufen, die vom Visitor Center ausgehen (Horseshoe Lake Trail). Dann bin ich langsam in den Park hinein gefahren. Hinter dem Gebet, wo die Schlittenhunde gehalten werden, geht es in einigen Kurven hinauf auf eine Art Hochebene. Hier gibt es lockeren Baum- und Buschbewuchs und teilweise offene Ebenen. Dies ist die Ecke des Parks, wo man im Herbst Elche bei der Brunft beobachten können soll. Etwa 6 oder 7 Meilen das Parkstraße sind deshalb als Schutzgebiet ausgewiesen und man darf die Straße nicht verlassen. Elche ließen sich zunächst keine blicken aber die Landschaft rechts und links der Straße war durchaus sehenswert.
Das Wetter war etwas besser geworden, immer noch überwiegend wolkig aber zwischendurch lugte auch mal die Sonne hervor und produzierte sogar einen hünbschen Regenbogen.
Ich bin die Parkstraße ein paar mal auf und ab gefahren, ohne einen Elch zu sehen. Bei dieser Stelle mit Blick auf die Bahnstrecke habe ich meist gewendet.
Wenn sich die großen Viecher schon nicht sehen ließen, dann wenigstens die kleinen:
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160912/content/images/large/20160912-_G7I5695.jpg) Eine Sperbereule gleich neben der Straße.
Ich war inzwischen leicht frustriert, weil ich immer noch keinen Elch vor die Linse gekriegt hatte und überlegt, ob ich lieber weiter Richtung Tek Campground weiter fahren sollte, entschloss mich aber, noch ein letztes mal umzudrehen und nach Elchen zu suchen. Eine gute Entscheidung!
Als erstes lief mir ein junger Elchbulle über den Weg.
Schon ganz nett aber eigentlich hatte ich auf einen ausgewachsenen Bullen gehofft. Suchen wir halt weiter und bewundern zwischendurch etwas die Landschaft.
Dann aus dem Augenwinkel eine Bewegung zwischen den Büschen gesehen, angehalten, raus aus dem Auto und zu Fuß auf die Suche gemacht.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160912/content/images/large/20160912-_G7I5715.jpg) Na also, geht doch! ;) Jetzt müsste er nur noch etwas näher kommen.
(http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160912/content/images/large/20160912-_G7I5731.jpg) Danke, nah genug!
Völlig entspannt trottete der Elch auf und neben der Straße durch die Landschaft und ließ sich von den 10 bis 15 Menschen, die ihm inzwischen folgten gar nicht stören.
Schließlich verschwand er durch ein trockenes Flussbett wieder im Gebüsch. (http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160912/content/images/large/20160912-_K2A1266.jpg)
Inzwischen war es später Nachmittag und damit Zeit, sich auf den Weg über die 14 Meilen ungeteerte Parkstraße ab dem Ende des allgemein zugänglichen Teils Richtung Campground zu machen.
Tiere ließen sich leider keine mehr sehen. Nachdem ich meinen Camper abgestellt, und das Lagerfeuer borbereitet hatte, habe ich mir erst mal einen Gin-Tonic und ein paar Tacos mit Dip gegönnt. Dabei kam mur dann doch mal hungriges Getier vor die Linse.
Während ich mit der Kamera diesem niedlichen Squirrel auf der Spur war, machte sich hinter meinem Rücken ein gemeiner Dieb über meine Tacos und den Dip her.
Als ich gerade das Feuerchen anmachen wollte, fing es leider an zu regnen. Also wanderte das Feuerholz unters Auto und Abendessen gab es aus der Pfanne. Anschließend war ich früh im Bettchen. Es sollte schließlich am nächsten Morgen früh los gehen.
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Yaphi am 05.02.2017, 18:06 Uhr
Trotz des miesen Wetters sieht der Denali sehr vielversprechend aus, da bin ich mal gespannt, was die Tage noch folgt bei hoffentlich besserem Wetter
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 08.02.2017, 20:41 Uhr
13.9.16
Heute stand die Fahrt mit dem Shuttebus bis zum Wonder Lake auf dem Programm. So richtig vielversrechend sah das Wetter nicht aus aber immerhin ein paar blaue Flecken hatte der Himmel anfangs noch zu bieten.
Danach war es allerdings vorbei mit blauen Flecken am Himmel oder gar Sonnenschein. Stattdessen fing es an zu schneien und der Himmel färbte sich einheitlich grau.
Nach einer Weile war das dann auch im Tal weiß. Das hatte den Vorteil, dass sich dieser Grizzly deutlich besser von der Umgebung abhob. Leider blieb er allerdings ziemlich weit weg.
Hier hätte man die Chance gehabt, auf einen Bus zurück zum Campground zu warten. Aber ich war ja schließlich nicht zum Spaß da. So ein bisschen schlechtes Wetter kann mich nicht abhalten. Also hab ich eine Weile später wohlbehalten den Wonder Lake erreicht. Immerhin hatte es bis dahin aufgehört zu schneien und die Sicht war etwas besser.
Die Gegend um den Wonder Lake war nett anzusehen und bei gutem Wetter hätte man hier durchaus etwas wandern können. Aber die dunklen Wolken am Himmel sprachen nicht unbedingt dafür.
Auf dem Rückweg hörte man auch über den Motor des Busses hinweg auf einmal ziemlichen Lärm. En paar Kraniche hatten die Zeichen der Zeit erkennt und machten sich auf in wärmere Gegenden. Es geht auf den Winter zu!
Kurz danach habe ich mich zusammen mit zwei anderen Tek-Camoern absetzen lassen und wir sind die letzten 2 Meilen zurück zum Campground gelaufen. So ein bisschen Bewegung tat nach den Stunden im engen Bus richtig gut und das Wetter spielte auch mit. Trotz des miesen Wetters hat mir die Fahrt mit dem Bus insgesamt gut gefallen Die Landschaften im Denali NP sind einfach faszinierend. Und meine ersten Karibus habe ich auch endlich vor die Linse bekommen!
Außerdem hatte ich ja am nächsten Morgen noch eine Chance auf bessere Sicht. Mit diesem Gedanken ging es ins Bettchen (den Wetterbericht der das gleiche Wetter für den nächsten tag voraussagte tapfer ignorierend).
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 19.03.2017, 19:36 Uhr
Nach einer weiteren „kleinen“ Pause bedingt durch den nächsten Urlaub und den Nachurlaubsstress bei der Arbeit will ich jetzt endlich den Reisebericht zu Ende bringen. Vielleich hat ja trotz der Unterbrechungen noch jemand Lust, weiter zu lesen.
14.9.16
Morgens früh war das Wetter genau so, wie es angesagt war, grau dunstig und leichter Regen. Noch ein Tag Shuttle fahre bei diesem Wetter? Eigentlich nicht das, wonach mir der Sinn stand. Nach kurzem überlegen habe ich mich entschieden, auf einen weiteren Tag Shuttle und eine weitere Nacht Tek-CG zu verzichten. Im eigenen Auto wäre ich wenigstens flexibel und könnte zur Not den Regentag nutze, um je nach Wetterbericht z.B. noch mal auf die Kenai Halbinsel zu fahren. Also schnell meinen Kram zusammen gepackt und noch vor Sonnenaufgang habe ich den Campingplatz verlassen. Zunächst war der Himmel einheitlich grau und es regnete.
Plötzlich sah ich vielleicht 100 m vor mir etwas über die Straße laufen. Hey, das sah aus wie ein Wolf!
Quatsch! Sicher nur ein Coyote und außerdem ist er jetzt sowieso weg, habe ich mir gesagt. Er war aber nicht weg sondern saß relativ nah an der Straße im Unterholz.
Dabei war er völlig entspannt und ließ sich durch meine Anwesenheit in keiner Weise stören. Dann zuckte er kurz zusammen, schaute in die entgegengesetzte Richtung und verschwand anschließend im Gebüsch.
Inzwischen hatte ich das Geräusch auch gehört. Es war der erste Shuttlebus, der kurz danach um die Kurve kam. Auch wenn es nur ein paar Minuten waren (genau gesagt von 7:32h bis 7:43h), war es ein beeindruckendes Erlebnis. So nah (vielleicht max. 20 m) war ich einem Wolf in der Wildnis noch nie. Damit hatte sich die Entscheidung, nicht den Shuttle zu nehmen, jetzt schon ausgezahlt!
Der Nebel und der Dunst begannen sich nun auch ein wenig zu lichten.
Und plötzlich riss innerhalb weniger Minuten und vielleicht 1 oder 2 Meilen Fahrt der Himmel auf und vor mir lag in seiner ganzen imposanten Schönheit der schneebedeckte Denali!
Inzwischen hatte ich echt Kohldampf, den das Frühstück war der frühen Abfahrt vom CG zum Opfer gefallen. Bevor ich das Restaurant am Visitor Center heimsuchen konnte, musste ich aber noch eine weitere ausgedehnte Foto-Session an der Abfahrt kurz vor dem Hundecamp einlegen. Die Herbstfarben waren einfach zu schön.
Dann hatte ich mir ein ordentliches Frühstück verdient. Anschließend stand erst mal die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit auf dem Programm. Ich habe kurz mit dem Gedanken geliebäugelt, mich in eines der Nobelhotels am Highway kurz vor dem Parkeingang einzumieten, habe mich da aber doch entschlossen, die paar Meilen bis zu dem Campground zu fahren, wo ich schon die letzte Nacht vor dem Denali verbracht hatte. Dort war ich der einzige Gast und auch der letzte für dieses Jahr, denn der Besitzer und seine Frau waren schon fleißig beim aufräumen und packen. Am nächsten Tag schloss alles bis zum nächsten Sommer.
Ich habe den Mittag damit verbracht, Bilder aufs Notebook zu überspielen und ein kleines Nickerchen gemacht bevor ich am späten Nachmittag noch mal im Park auf Elchjagd gegangen bin. Es waren inzwischen wieder Wolken aufgezogen aber die Sonne kam noch ab und an durch.
Beim Elch knipsen habe ich auch noch einmal das israelische Pärchen getroffen, das ich bei Dawson kennengelernt hatte und wir haben uns zwischen den Elchsichtungen eine ganze Weile nett unterhalten.
Insgesamt habe ich an dem Abend glaube ich 5 oder 6 Elchkühe und 2 Jungtiere gesehen. Keine schlechte Ausbeute. Irgendwann wurde das Licht immer schlechter, so dass ich mich von den Elchen und den Israelis verabschiedet habe und zu meinem Campingplatz gefahren bin.
Keine Ahnung, was ich auf der Tour mit dem Shuttlebus gesehen hätte. So wie er war, war es auf jeden Fall ein toller Tag, so dass ich meine Entscheidung vom Morgen keinesfalls bereut habe.
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Wilder Löwe am 19.03.2017, 20:08 Uhr
Schön, dass es weiter geht. Du hast wirklich ein unglaubliches Glück, was Tiersichtungen angeht!
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Muffin am 19.03.2017, 21:12 Uhr
Deine Fotos sind der blanke Wahnsinn!!!! Danke fürs Zeigen.
Je mehr ich bei Dir mitlese, um so mehr wächst der Gedanke, auch mal Alaska und Yukon einen Besuch abzustatten. Wir sind aber nicht sooo die Camper, drum wirds wohl etwas schwieriger werden mit der Planung.
Bin gespannt, wie Dein Bericht weitergeht. Toppen kann man das ja fast nicht mehr. (Ich sag nur "Wolf"...)
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: cf7103 am 20.03.2017, 09:26 Uhr
Hallo Dirk,
ich habe auf jeden Fall noch Lust, mehr von Deiner Reise zu lesen! Deine Bilder vom Denali NP wecken wieder die große Sehnsucht (oh man, muss ich meine nächste Planung doch wieder überdenken) und wenn ich den Wolf sehe, bekomme ich einfach nur Gänsehaut!
LG Claudia
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 20.03.2017, 21:32 Uhr
Schön, dass ein paar unverzagte noch mit dabei sind ;)
Die nächsten tage sind schnell erzählt.
15.9.16
Morgens noch mal schnell in den Park. Allerdings waren die Elche an dem Tag gar nicht kooperativ, so dass ich mich aufs genießen der Landschaft beschränkt habe.
Wie man sieht verabschiedete sich die Sonne so langsam hinter die Wolken. Also habe ich das gleiche getan, dem Denali (und meinem Wolf) im Geiste noch mal zum Abschied zu gewinkt und mich auf den Highway geschwungen.
Auf dem Weg nach Süden war das Wetter zunächst ch ganz o.k. und erlaubte noch ein paar Fotos vom Highway aus.
Aber dann wurde es immer dunkler und bald fing es an ergiebig und ausdauernd zu regnen. Daher habe ich auf dem Weg nach Talkeetna nur zum tanken angehalten. Den Nachmittag habe ich bei anhaltendem Regen damit verbracht, meinen Camper zumindest von innen wieder auf Vordermann zu bringen. Dabei habe ich noch ein Fach gefunden, dass ich die ganzen 3 Wochen seit dem Ersteinkauf übersehen hatte. Nur beim einräumen hatte ich es offensichtlich gefunden, denn es fand sich eine Flasche Wein und ein Sixpack Bier darin ;) Gut, das ich an der Tanke noch Bier gekauft habe!
Freut sich dann wohl jemand bei der Vermietungsfirma über ein „Mitbringsel“.
16.9.17
Am nächsten Morgen war es immer noch grau und dunstig aber immerhin trocken. Ich habe eine Runde durch Talkeetna gedreht und noch ein paar Souvenirs erstanden und einen Kaffee getrunken.
Ich hatte immer noch den Gedanken an einen Flug hoch zum Denali im Hinterkopf aber bei der niedrigen geschlossenen Wolkendecke hätte das wohl nicht viel Spaß gemacht.
Als Alternative hatte ich im Netz schon ein paar Stellen herausgesucht, wo man am Stadtrand von Anchorage sehr gut Elche bei der Brunft beobachten können sollte. Fahre ich halt da hin.
Daraus wurde dann auch nichts, weil kurz vor Anchorage wieder Regen fiel und sich zweitens die Fahrt doch etwas länger hinzog als geplant. Da der Flug nach Seattle am nächsten Morgen ziemlich früh ging, wäre bei der Camper-Vermietung noch niemand da gewesen. Also habe ich mein Dickschiff brav abgeliefert, der Chef hat sich über den Wein gefreut (das Sixpack habe ich mit ins Hotel genommen ;). Per Taxi ging es nach Downtown um gebuchten Captain Cook Hotel. Dort habe ich bei einem Bier die Aussicht genossen und die letzten 4 Wichen noch mal Revue passieren lassen. Was für eine geile Reise!
Und noch war sie ja nicht zu Ende, eine Übernachtung in Seattle blieb ja noch. Abends habe ich noch eine Runde zu Fuß durch die Gegend rund ums Hotel gedreht (nichts besonderes) und war dann im Glacier Brewhouse ganz ordentlich essen. Da der Flug am nächsten Morgen wie gesagt recht früh gehen sollte (9:00h) wollte ich eher früh ins Bett. Aber für einen Absacker an der Hotelbar war schon noch Zeit. Bei einem leckeren Malt bin ich mit 2 älteren amerikanischen Paaren ins Gespräch gekommen und so wurde es zwar noch sehr nett aber dafür nichts mit früh ins Bett ;)
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: DocHoliday am 22.03.2017, 22:12 Uhr
17.9.16
Wer abends quatscht und trinkt, muss morgens leiden ;) Etwas unausgeschlafen habe ich das Frühstück im Hotel ausfallen lassen und nur einen Kaffee getrunken. Er Taxi ging es zum Flughafen, der Flieger war pünktlich und der Flug nach Seattle ereignislos.
Anfangs konnte man noch die Aussicht auf diverse Gletscher genießen.
Dann wurde es immer dunstiger und schließlich hatten die Wolken gewonnen. Ich habe dann auch den „Vorhang“ runter gelassen und noch ein bisschen Schaf nachgeholt.
Seattle begrüßte mich mit Wolken und Regenschauern. Zum Glück war mein Zimmer im Hotel schon bezugsfertig (diesmal war es das Mediterranean Inn in der Queen Ann Avenue). Ein Highlight des Hotels war die Dachterrasse mit schönem Blick über Seattle.
Wie man sieht ließ das Wetter allerdings zu wünschen übrig. Ich bin dann trotz Regen am Nachmittag los gezogen, um die Umgebung des Hotels zu erkunden und was zu futtern zu finden.
Ein Stück weiter an der Queen Ann Avenue lachte mich das Schild Happy Hour an bei Pesos, einem mexikanischen Restaurant mit Bar. Dort gab es Tortilla Soup du ein paar Albondigas gegen den Hunger und leckeres Bier gegen den Durst. Dabei konnte ich bewundern, wie sich das amerikanische Jungvolk (na ja, die Twentysomethings halt) um mich herum dem nachmittäglichen Wirkungstrinken hingab. Was da nachmittags um 17:00h an Tequila für Männlein wie Weiblein über den tresen ging, war schon eindrucksvoll ;)
Der Regen hatte inzwischen aufgehört, so dass ich mich noch mal auf den Weg gemacht habe, um was nichtmexikanisches für das Hauptgericht zu finden. Ist mir gelungen. Ein oder zwei Bocks weiter habe ich eine Oysterbar gefunden, wo ich mir natürlich ein paar Austern und sonstiges Meeresgetier gegönnt habe. Dazu gab es leckeres Oyster-Stout und als Absacker meinen ersten amerikanischen Malt Whisky. Empfehlung vom Barkeeper und gar nicht mal übel.
Satt und mit der nötigen Bettschwere ging es anschließend zurück ins Hotel und diesmal etwas früher in die Heia ;)
18.9.16
Am Abreisetag hatte ich noch genug Zeit, da der Flieger erst Abend um 19:15h abhob. Das Hotel hatte nichts gegen einen late checkout einzuwenden, so dass ich meine Sachen im Zimmer lassen konnte und vor dem Abflug nach mal duschen konnte. Sehr nett! Eine Limo zum Flughafen hat mir der Portier auch gleich geordert (zum gleichen Preis wie ein Taxi). Es war also alles organisiert.
Auf meinem Besichtigungsprogramm stand heute das Seattle Center, vor allem mit Space Needle und Chihuli Musem. Vorbei am Childrens Museum uns Science Center (dafür hat die Zeit dann doch nicht mehr gereicht) ging es zu Chihuli und Co.
Das Ticket für beide gab es am Automaten ohne Schlange stehen und ich konnte mir sogar noch eine Zeit für die Sace Needle aussuchen. Ich bin dann erst ins Museum. Ich hatte mich vorher nicht so recht damit beschäftigt, was mich hier erwartet. Eigentlich bin ich nur rein, weil mir Freunde gesagt hatten, dass man das unbedingt sehen müsse. beeindruckter war ich dann als ich die faszinierenden Glaskunstwerke gesehen habe.
Egal ob das große Ganze oder die Details - einfach wunderbar! (http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160918/content/images/large/20160918-_K2A1723.jpg)
http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160918/content/images/large/20160918-_K2A1748.jpg Skulpturen wie diese hat er angefertigt für eine „Ausstellung“ in Venedig, wo diverse dieser Dinger in den Höfen , Torbögen und Säulengängen der Palazzi hingen.
Schließlich war es Zeit, sich loszureißen und zum Türmchen rüber zu gehen. Dank Time-Slot musste ich nicht lange Schlange stehen und konnte bald die Aussicht auf Seattle von oben genießen.
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Culifrog am 23.03.2017, 04:37 Uhr
Wieder eine super tolle Reise. Wenn sich das Wetter nicht immer von seiner besten Seite gezeigt hat, so hattest Du wieder einmal mehr unglaubliches Glück mit Tiersichtungen. Ich befürchte, ich kann nicht nach Alaska, denn Du hast wie bereits im Yellowstone alle Bären, Elche, Wölfe und was es sonst noch gibt, wegfotografiert ;-) Besonders der Wolf hat mich beeindruckt, denn bisher dachte ich, man könne einen solchen bloss durch ein sehr gutes Fernglas oder im Zoo bewundern, weil er so menschenscheu ist. Toller Bericht und schlne Fotos, danke dafür! Liebe Grüsse Gaby
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: NähkreisSteffi am 23.03.2017, 20:01 Uhr
Hallo Dirk,
da hattest du aber Wetterglück in Seattle.
Deine Bilder sind wie immer der Hammer. :respekt:
Alaska ist wirklich eine Reise wert.
Vielen Dank für den tollen Reisebericht und die super Bilder.
Viele Grüße, bis zum Nächsten Mal
Steffi
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Yaphi am 27.03.2017, 22:11 Uhr
Von mir auch nochmal ein Danke für den tollen Bericht, hat Spaß gemacht und die traumhaften Bilder lassen das Fernweh immer wieder wachsen!
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Doreen & Andreas am 28.03.2017, 09:46 Uhr
Schön, daß Du den Bericht noch zu Ende gebracht hast Dirk. Eine beeindruckende Reise mit tollen Erlebnissen und geilen Fotos.
Vielen Dank fürs Mitnehmen.
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: Ypsi als Gast am 30.03.2017, 15:53 Uhr
Auch von mir vielen Dank für den tollen Bericht und ein großes Kompliment für die tollen Fotos!
Wo geht's als nächstes hin?
Ich freue mich wieder von dir zu lesen :-)
Titel: Antw:Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
Beitrag von: funny1a am 04.06.2017, 20:41 Uhr
Hallo Dirk,
Vielen Dank für diesen genialen Reisebericht mit diesen wunderschönen Bildern.
Alaska und Yukon stehen auch bei uns noch auf der Urlaubsliste. Deine Bärentour ist wirklich der Hammer. Dafür werde ich meine Frau leider nicht gewinnen können.