30.09.2010Heute schlafen wir mal aus. Genauer gesagt bis 7 Uhr. Der Blick aus dem Fenster verheisst nichts Gutes. Bewölkt und leichter Nieselregen.
Nach dem Frühstück geht es zunächst ins Iao Valley. Die Wolken hängen tief und es nieselt immer noch leicht. Kein Wunder, warum es hier sooooo grün ist.
Wir machen uns auf den kurzen Weg hoch zum Aussichtspunkt, wo der Iao Needle steht.
Vor uns laufen 2 Frauen mit dickem Pelzmantel und Pelzhut. Naja, es ist zwar bewölkt, aber 25 Grad haben wir bestimmt. Kurz kommen uns Zweifel, ob der Trail nicht 2000 Meter bergauf geht und in eisige Regionen führt, bei Ansicht der beiden "Ladys".
Naja, als wir die Beiden überholen, rempelt die eine mich auch noch an. Lächelnd sage ich:
"It is okay, no problem." Weiss gar nicht, warum ich das gesagt habe, denn sorry hat sie nicht gesagt. Dumme Kuh.
Dann sind wir auch schon oben. Der Iao Needle. Schon beeindruckend, was?
Uns war schon vorher aus Berichten und Erzählungen klar, dass der Needle fast immer in Wolken verhüllt ist. Trotzdem gefällt es uns hier.
Gerade als ich das Foto mache, fängt es an zu regnen. Die beiden Ladys sind auch neben uns und spannen ihre Schirme auf. Dabei haut sie mir den Schirm voll gegen meinen Kopf. Wieder kein sorry. Also Leute, innerlich kochte ich vor Wut und am Liebsten hätte ich ihr ganz schlimme Dinge an den Kopf werfen können. Aber ich beherrschte mich und blieb ruhig.
In Norddeutschland sagt man: Jetzt hat sie endgültig verschissen.
Der Regen wird stärker und wir treten den Rückzug an, vielleicht war es auch ein Rückzug von den Ladys.
Den Rundweg konnten wir bei dem Wetter nicht machen.
Im Auto überlegen wir. Was nun? Eigentlich wollten wir den Waihee Ridge Trail laufen. Aber bei dem Wetter? Ach, egal los gehts. Unser Navi führt uns zu der Ranch, wo man gegenüber in die Strasse einbiegen muss. Dort kann man auch gleich parken. Aber unser Navi zeigte noch ca. 2 km an und 2,5 Stunden??????????????????????????????????????
Hmmmm.... wir fahren trotzdem weiter. Die Strasse wird einspurig. Hoffentlich kommt kein Auto von vorne. Nee, die 2,5 Stunden entpuppten sich als ca. 8 Minuten zum Parkplatz.
Dort treffen wir ein asiatisches Pärchen an, die klitschenass sind. Die wollten auch den Trail laufen, sind aber im Schauer umgekehrt. Hmmmm..... wir laufen trotzdem.
Der Waihee Ridge Trail ist 4,4 Meilen lang und geplante Zeit ca. 3 Stunden.
Als Erstes geht es einen Betonweg hoch:
Ihr meint, dass es einfach aussieht? Nein, der Betonweg zieht sich und ist megaanstrengend.
Mit jedem Schritt zieht der Oberschenkel. Oben endlich angekommen sind wir aber richtig am Schnaufen und bereits jetzt tropft der Schweiss wie nichts Gutes bei der Schwüle.Jetzt führt der Weg durch einen Zaun und es geht in den Wald. Es ist ziemlich matschig und unsere Schuhe sind sofort voller Dreck. Es geht aber nur leicht bergauf durch Wald, dennoch eine rutschige Angelegenheit.
An einer Lichtung sehen wir diesen Wasserfall und auf einer Bank machen wir die erste Pause. Kurz danach war der Wasserfall im Nebel und nicht mehr zu sehen.
Dann gehts weiter. Der Boden ist weiterhin matschig und rutschig. Ab und an rutschen wir immer wieder aus und dann passiert es. Bei einer Steigung rutsche ich aus und falle auf alle Viere. Mein Gott, ich sehe aus. Alles voller Dreck und Matsch. Egal, ich will ja keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Nur das andere Problem ist die Sicht:
Welche Sicht rätselt ihr??? Richtig. Keine Sicht. Nichts als Nebel. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf, dass es aufklaren könnte.
Ab und an hat man kurz diese Sicht:
In Sekundenschnelle zieht es wieder komplett zu.
Der Trail wird jetzt schwieriger und es geht stetig bergauf. Wir laufen ganz langsam und müssen aufpassen, dass wir nicht ausrutschen. Mike sagt, dass es keinen Sinn macht weiterzugehen. Doch, doch, doch.... ich will bis zum Trailende.
Weiter geht es moderat bergauf, teilweise auch sehr steil. Der Weg erscheint uns unendlich, aber nach 2 Stunden erreichen wir den Picknicktisch am Trailende.
Und für ca. 10 Minuten klart es auf. Ah, hier sind wir also. Schnell paar Fotos machen.
Dann zieht es wieder zu. Es hört sich vielleicht blöd an. Trotz des Wetters gefällt es uns hier. Wie schön muss der Trail aber bei gutem Wetter sein! Ein Traum.
Dann gehts wieder runter, was aber nicht einfacher als hoch ist, denn runter ist es natürlich noch rutschiger.
Habt ihr noch das Bild oben vom Nebel in Erinnerung. Das nächste Bild ist fast genau an der gleichen Stelle, aber mit etwas Sicht.
Hier ist auch eine Bank und wir geniessen den Ausblick. Plötzlich kommen 2 Mädchen und fragen wie weit es noch ist. Wir sagen, mind. 30 Minuten noch von hier. Die Eine ist schon ziemlich erschöpft und schnauft wie ein Walross. Sie ist auch ein wenig pummeliger als das andere Mädchen. Sie laufen weiter und wir wünschen viel Spaß. Wir sitzen auf der Bank bestimmt noch 30 Minuten und picknicken jetzt. Gerade als wir aufstehen und weiter wollen, kommen die Mädchen wieder zurück.
Ich sage aus voller Ironie noch. Na, wart ihr bis ganz oben? das lachend.
Und wisst ihr , was das pummelige Mädchen sagte, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Ja, waren wir.
Und das total selbstbewusst.
Ich denke vor mich hin, dass die aber lügen kann ohne rot zu werden. Sorry, rot war sie im Gesicht, aber vor Anstrengung. Ich meine auch gesehen zu haben, wie ihre Nase länger wurde. Pinochio lässt grüssen.
Naja, wir verabschieden uns und machen für die Beiden Platz auf der Bank.
Auf dem Rückweg kommen wir nochmal am Wasserfall vorbei:
Nach 4 Stunden erreichen wir wieder den Parkplatz. Wir sind zwar kaputt, aber auch stolz.
Schade, dass das Wetter so mies war und unsere Anstrengung nicht mit traumhaften Blicken belohnt wurde. Aber wir haben es nicht bereut den Trail gegangen zu sein.
Dann gehts weiter. Auf zum berüchtigten Kahekili Hwy. Die Strasse wird zwar von Beginn an eng, aber eigentlich gut zu fahren.
2 Viewpoints: Zum Meer hin
Zur Bergseite hin:
Hier sind wir schon am Kahakuloa Head:
Ein Stückchen weiter stehen einige Autos. Mal sehen, was da los ist. Ein kurzer Trail führt uns zu diesem Viewpoint. Ein anderer Blickwinkel zum Kahakuloa head:
Kurz danach kommt die für mich heikelste Stelle des Hwy. Über paar hundert Meter ist die Strasse saueng ohne Ausweichmöglichkeit. Wäre ein Auto von vorne gekommen...... weiss nicht wie das gegangen wäre. Aber es kam kein Auto. Dann wird die Strasse auch schon wieder Zweispurig. Also, ich finde den Kahekili Hwy nicht so schwierig und entspannt zu fahren.
Wir kommen zum Nakalele Blowhole: Ein kurzer Trail führt dorthin.
Ab hier finde ich die Landschaft durchaus sehenwert und schön:
Dann sehen wir den schönsten Blick auf dem Küstenabschnitt. Weiss leider nicht, wie das hier heisst.
Und noch ein Strand von oben:
Dann erreichen wir die ebenfalls schöne Honolua Bay:
Wir erreichen Lahaina. Allerdings ist hier soviel Verkehr, dass wir sofort wenden und Richtung Kihei fahren. Wir halten noch an einem Viewpoint:
Wir sind recht spät dran und schaffen es nicht mehr vor Sonnenuntergang zum Hotel. Von daher rechts ab auf einen Parkplatz und ans Meer zum Sonnenuntergang.
Ach, ist das wieder schön:
Zur anderen Seite, wo auch die bedrohlichen Wolken sind:
Dann will die Sonne untergehen:
Und dann geht sie unter:
Zufrieden gehen wir mal wieder bei Jack in the Box essen.
Ein aufregender Tag trotz des nicht so dollen Wetters:
Um 20 Uhr sind wir im Hotel und ne halbe Stunde später gehen wir schlafen
Warum so früh ins Bett??? Das werdet ihr morgen erfahren, denn es geht sehr sehr sehr früh los.
Was erlebt ihr noch morgen?
Das Iao valley bei Sonnenschein? Ich stelle euch mein Buch vor und den schönsten atemberaubendsten Sonnenuntergang auf dieser Reise
Seid gespannt.
Thomas