04.10.2010 MontagHeute geht es mal wieder früher los. Um 6 Uhr 30 starten wir bereits, da wir Einiges vorhaben.
Zunächst fahren wir zur Hanauma Bay, dem Schnorchelparadies von Oahu. Dienstags ist hier geschlossen, deswegen also heute am Montag hin.
Wir zahlen Eintritt für den Parkplatz. Eigentlich wollten wir schnorcheln. Aber wir sind noch etwas antriebslos und zudem müssen wir für den Zugang zum Strand auch noch Eintritt zahlen und Schnorchelausrüstung müssten wir uns auch noch leihen. Ach, von daher begnügen wir uns mit den Blicken von oben:
Eine sehr schöne Bucht. Fische können wir von oben aber nicht beobachten.
Was bietet sich bei Müdigkeit nicht besser an, als einen Trail zu laufen. Wir fahren zum Beginn des Kuliouou Ridge Trails. 3,5 Meilen Retour. Na, ist ja auch nicht so lang. Angie hat dafür ca. 4 Stunden Zeit vorgegeben.
Der Trail geht zu Beginn stetig in Serpentinen bergauf, aber das moderat und der Waldboden mit Lavagestein vermischt ist gut zu laufen. Hier ein erster Ausblick:
Der Weg wird schmaler und wir kommen durch einen wunderschönen Pinienwald.
Weitere schöne Fotos sind erstmal nicht möglich, da Bäume und Sträucher eine freie Sicht verhindern. Wir sind gut drauf und es geht zügig voran, obwohl es nur bergauf geht.
Nach ca. 1,1 Meilen erreichen wir einen kleinen überdachten Picknickplatz. Ich meine, wir haben bis hierhin nur 30 Minuten gebraucht. Jetzt sind es nur noch 0,7 Meilen bis zum Summit.
Na, da hat sich Angie aber mächtig in der Zeit vertan. 4 Stunden
ist ja viel zu hoch kalkuliert.
Nach einer kleinen Pause und einem kleinen Obstpicknick geht es weiter.
Tja, und dann wird es aber richtig gemein. Wir kommen an eine Stelle, wo es aber sowas von bergauf geht. Ja, fast senkrecht. Auf dem Bild kann man die Steilheit gar nicht so erkennen.
Puh, hier kommen wir aber ins Schnaufen. Wir müssen uns an Ästen und Bäumen festhalten, da wir auf dem trockenem Boden nicht runterrutschen. Man hat das Gefühl, dass man gar nicht vorankommt. Und wenn man denkt, das Ende der Steigung ist erreicht...... Denkste. Es geht die ganze Zeit so steil hoch. Wir haben auch immer noch keine Aussichten, da weiterhin Bäume und Pflanzen die Sicht versperren. Ich fange ein wenig an zu schimpfen. Dann schimpfe ich noch mehr. Mensch, ist das fies hier. In Bekanntenkreisen nennt man mich auch Manfred Moser, Rudi Nörgler oder Hans Schimpf.
Wir müssen immer wieder anhalten und Luft schnappen. Die Oberschenkel brennen. Hört das hier denn gar nicht auf. Nach gefühlt unendlicher Steigung erreichen wir eine traumhafte Landschaft mit jetzt freien Ausblicken.
Ja und dann wird es wieder richtig gemein. Es geht Stufen hoch. Nein, nicht nur 10, 20, 30, 40, 50 Stufen. Es geht gefühlt bis vors Himmeltor. Jeder Schritt hoch fällt uns schwer.
Schweiss fliesst wasserfallartig von meiner Stirn. Ich bin am Rücken klitschenass. Die Stufen nehmen kein Ende und ich kann die bereits jetzt unbeschreiblich schönen Ausblicke nicht geniessen. Aber letztendlich erreichen wir das Himmelstor (äh.... den Gipfel) und auf einmal sind sofort alle Strapazen vergessen. Man hat eine 360 Grad Rundumsicht. Das Wetter ist zwar diesig, aber noch akzeptabel. Grandios, phantastisch, umwerfend:
Auch den Diamond head Krater kann man von hier erkennen:
Diese paar Bilder können die wirkliche Schönheit gar nicht wiederspiegeln. Wir sind total begeistert und stolz, dass wir wieder so etwas Schönes erleben durften.
Wir machen hier natürlich eine längere Picknickpause. Übrigens haben wir für den Weg vom Picknicktisch zum Gipfel fast 1,5 Stunden gebraucht, allerdings mit vielen Erholungspausen. Angie, du hattest mal wieder recht mit deinen 4 Stunden. Wie konnte ich an dir zweifeln?
Die Stufen sind relativ schnell überwunden nach unten. Wir treffen aber 6 uniformierte Männer, die sich Trailerkunder? nennen. Wahrscheinlich achten sie darauf, in welchem Zustand die Trails sind. Das Lustige war aber: Jeder von ihnen hatte eine Bodybuilderfigur, kein Speck auf den Rippen so wie ich. Aber gepustet und geschnauft haben sie auch so wie ich auf dem Weg nach oben.
Nach insgesamt ca. 4 Stunden erreichen wir wieder unser Auto, was an der Strasse in einem Wohngebiet steht. Wir wechseln noch vor Ort das Schuhwerk. Plötzlich hält ein Wagen und ein grimmiger Mann fragt, was wir hier machen? Wir erzählen ihm, dass wir gerade den Trail gelaufen sind und gleich weiterfahren. Er erklärt uns, dass er hier die Gegend kontrolliere und wir kommen nett ins Gespäch.
Joop, dann gehts weiter Richtung Nordöstliche Küste. Wir fahren zum Chinamans Hat. Ein Felsbrocken im Meer, der einem chinesischen Hut ähneln soll.
Das Wetter ist jetzt bewölkt. Ganz nett hier:
Zur anderen Seite hin:
Und nochmal der Chinamans Hat:
Weiter gehts Richtung Norden. Man fährt meistens direkt am Meer entlang und immer wieder sieht man einsame Strände:
Wir erreichen den Laie Beach Park. Hier ist die Küste doch deutlich rauher und wilder. Ist auch ziemlich windig. Uns gefällt es hier und wir machen erneut eine Picknickpause:
Dann fahren wir ein kurzes Stück weiter zum Laie Point:
Uns stört auch nicht, dass die Wolken immer dunkler wurden. Das passt zu dieser gegend hier:
Hier ist auch ein Seaarch zu sehen:
Dann sehen wir auf der Weiterfahrt ein Schild mit Hinweis zu einem Tempel. Ein Mormonentempel: Also hin da! Sehr hübsch.
Wir sind die Einzigen hier. Auf einmal sehen wir 2 Frauen aus dem Visitor Center kommen. Direkt auf uns zu. Wir versuchen noch wegzukommen, aber zu spät. Sie begrüssen uns.
Wie in einem Polizeiverhör werden wir ausgefragt. Wie wir heissen, wo wir herkommen, was wir machen u.s.w. Die Beiden stellen sich ja auch vor. Die eine komme aus Tonga und die andere aus Italien. Ach, sie erzählen uns über den Tempel und Götter. Ihre Gesichter strahlen uns an. Wären sie nicht Gläubige und würden sie uns nicht ihre Religion hier vorstellen, dann hätte man meinen können, eine Flirterei wäre hier in Gange. Ich überlegte die ganze Zeit, wie ich hier wegkomme. Dann sollten wir mit ins Visitor Center kommen. Mir fiel keine bessere Ausrede ein, als dass wir ja überhaupt keine Zeit hätten und ganz schnell weiterfahren müssen. Dennoch drängelten sie weiter mit ihnen zu kommen. Mike ist fein raus, da er nicht so gut englisch kann. Na toll. Nein, ich bleibe hartnäckig und will nicht. Sie drücken uns noch Prospekte in die Hand und sagen, dass es in Süddeutschland auch 2 Mormonentempel gäbe. Wir erhalten auch eine Internetaddresse. Ich sichere ihnen zu, die Tempel in Deutschland sofort zu besuchen.
Da waren die beiden Damen wieder glücklich.
Und ich erst. Denn wir durften endlich gehen.
So, schnell weg hier und auf zum Malaekahana Reserve. Auch hier erwartet uns ein wilder Küstenabschnitt:
Hier ein cooles Foto, wie ich meine:
Dann gehts auf zum letzten Ziel des Tages. Dem Sunset Beach. Wir legen uns an den Strand und können sogar ein wenig schwimmen. Sehr schön hier:
Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang. Übrigens bekomme ich hier auch mein Buch zu Ende gelesen. Der Sonnenuntergang ist nicht so spektakulär, aber dennoch wie immer ein schöner Abschluss des Tages:
Dann gehts zurück zum Hotel. Auf halben Wege essen wir aber noch bei Mc Donald.
Kurz vor unserem Hotel nehme ich einmal die falsche Spur und unser Navi scheint auch verwirrt. Auf jeden Fall war es dann sehr mühsam wegen der vielen Einbahnstrassen und dem vielen Verkehr den Weg zum Hotel zu finden. Puh, war das anstrengend, denn die Touris laufen hier auch auf den Strassen. Etwas genervt kommen wir dann doch an.
Auf dem Lanai hören wir der Liveband zu und planen den Tag für morgen.
Was erwartet euch auf dem letzten Tag unserer Hawaiireise?
Diamond Head Trail, Märchenwald, ein schöner Wasserfall, eine enttäuschende Lostlocation und Entspannung am Strand
Seid gespannt!
LG Thomas