20.05.2019Ich werde von einem „tapptapptapp“ wach… der Hase schlummert aber noch… müssen die Gäste von obendrüber sein. Aber das Wecken ist nicht mal schlecht, denn um 10 Uhr ist Check-Out angesagt. Leider ist es zu kalt und regnerisch, um auf der Terrasse zu frühstücken. Also holen wir uns erstmal einen für-umme-Kaffe in der Lobby und minimieren unseren hauseigenen Bestand an Muffins, durchaus leckerem Safeway-Brot usw.
Brrr… es ist echt zapfig heute morgen… wie kühl, sehen wir später an diesem Tag noch. Um 9 Uhr machen wir uns auf den Weg .. Endziel heute: Monument Valley.
Aber erstmal ein Stopp in einem der zahlreichen Artshops. Dinge, die die Welt nicht braucht – oder doch? So ein Pferd, wahlweise Esel oder Krokodil hätte ich schon gern auf unserer heimischen Terrasse. Oder Pflanzen, die nie mehr gegossen werden müssen.
Weiter geht’s durch den malerischen Oak Creek Canyon. An diesem Tag ist sogar der Slide Rock State Park wegen Schlechtwetter geschlossen.
Beim ersten entgegenkommenden Wagen mit Schnee auf dem Dach, sind wir noch unbedarft.. wer weiß, wo der rumgefahren ist? Doch dann liegt rechts und links die weisse „Pracht“ und es schneeregnet vom grauen Himmel. Sogar ein Räumfahrzeug kreuzt unseren Weg.
Beim Auschecken hat uns die Angestellte erzählt, so einen kalten und verregneten Mai hat sie in Sedona noch nie erlebt.
Irgendwie verfehlen wir den Walmart in Flagstaff und müssen nochmal 18 Meilen retour. Dort wollen wir nämlich die Grundausstattung für unser Camping-Abenteuer (Airbed, Bier, Knabberzeug!) einkaufen. 108$ später stehen wir im T-Shirt in einem Schnee-/Graupelschauer. Petrus lässt heutzutage echt nix aus. Hat bestimmt einen beeindruckenden Instaaaa-Account
Wir steuern über die 89North weiter unserem Ziel entgegen. Kennt Ihr noch „Wilder Westen inklusive“. Irgendwie erinnert mich die Gegend an die Fahrt im Reisebus und ich habe „room with a view“ von Tony Carey im Ohr… und Ihr jetzt auch
Bei der Cameron Trading Post geht Tanken mit der ZIP auch nicht. Aber ich habe ja mittlerweile eine Erklärung dafür.
Weil 80s on 8 genau die gleiche Playlist wie gestern zum Besten gibt, wechseln wir wild von 50s on 5 (Chuck Barry, Frank Sinatra) zu 60s, 70s und 90s.
Impressionen von unterwegs:
Der Weg bis zum Monument Valley führt durch Navajo und Hopi Land. Ich frage mich ein ums andere Mal, ob die Natives keinen Wert auf Ihre Behausungen legen? Außenrum siehts oft aus, wie bei uns, nachdem wir 4 Tage in ein und demselben Hotelzimmer residieren… die Mutmaßung, daß sie keine Arbeit und damit kein Geld haben, kann auch nicht gelten.. denn oft steht vor der Tür des Trailers ein funkelnagelneuer Truck.
Die Temperaturen indes sind eher unfreundlich.. unser südkoreanische Untersatz hat zwischendurch mit einem fröhlichen „pling“ sogar das Frostsymbol gezückt.
Und da sind wir auch schon an der Einfahrt zum Monument Valley… 20$ kostet es pro Fahrzeug mittlerweile. War auch mal günstiger. Nun ja, der Blick will bezahlt werden und die Nationalparks sind schließlich auch nicht für lau zu haben.
Einchecken, ins Zimmer und sich drum kloppen, wer zuerst Pipi machen darf, sind eins.
Durch die Einfahrt ins Reservat sind wir mittlerweile auch eine Stunde später dran. Fast 16 Uhr zeigt die Uhr. Hmm.. Kaffee-Trink-Zeit. Die Firma Keurig hat sich an den Hotels mutmaßlicherweise eine goldene Nase verdient. Zumindest war jede Maschine in den bisher besuchten Unterkünften mit einer solchen ausgestattet.
Wir spazieren zuerst zu den neu errichteten Cabins, die wir noch nicht kennen und schauen uns schonmal die Einfahrt ins Valley an… anschließend laufen wir den kleinen Mesa Rim Trail, der neben dem The View beginnt. Eine sehr schöne Atmosphäre umfängt einen hier.
Ebenso wie später in der imposanten Lobby, wo wir uns nach dem kurzen Blick in den Giftshop niederlassen. Die leise Indianermusik mit dieser Aussicht… einfach toll.
Später wollen wir in unsere Schlafsäcke eingekuschelt den Sonnenuntergang auf dem Balkon geniessen.
Eine fette Wolke will den Spielverderber machen… aber der rausfallende Regen beschert uns das absolute Wow-Erlebnis… ein Regenbogen! Und das vor den berühmten und bekannten Handschuh-Felsen!
Ich sause noch zur Terrasse des Restaurants, um Bilder ohne Balkongeländer zu machen.. dann ist das Spektakel schon vorbei… soooo schön. Gänsehaut pur.
Trotz der Kälte bleiben wir mit unserem Wein bis zur endgültigen Dunkelheit auf dem Balkon sitzen. Die 238$ Zimmerpreis wollen schließlich abgewohnt werden.
Dazwischen nochmal wilde Überlegungen, wie wir die Nächte vom 24.5. – 26.5. verbringen wollen/können. Ich wollte eigentlich noch einen Stop am North Rim des Grand Canyon einlegen. Die Lodge ist schon länger ausgebucht, aber auch in Kanab ist nix unter 250$ zu bekommen und Schnee ist für den Nordrim auch angesagt. Kodachrome und Coral Pink Sand Dunes hatte ich ja am Vortag schon erfolglos abgecheckt.
Hmm… ja klar Memorial Day Weekend. Nennt mich ruhig blauäugig, naiv oder was auch immer, aber irgendwie habe ich gerade in Bezug auf die Campgrounds gedacht, es gebe noch Verfügbarkeiten für unser kleines, schnuckliges Zelt bzw. mehr first-come-first-serve- Möglichkeiten.
Also nochmal Hotels in Vegas checken. Mit dem MLife Status gibt’s auch an dem Feiertags-Wochenende keine Comp-Nächte und die günstigsten Hotels/Motels rufen Preise jenseits der 200$ auf (plus Tax und Resort Fee versteht sich)… hmmmm mal die üblichen Buchungsportale befragen. Trivago ist ja nun mit Airbnb im Bunde.. aber will ich das? Ich finde ein hübsches Zimmer mit ausschließlich hervorragenden Bewertungen für 95$ pro Nacht. Also warum nicht mal was Neues probieren? Buchungsanfrage weggeschickt und gleich einen netten E-Mail-Kontakt mit Susan angefangen.
Also werden wir bereits 2 Nächte vorher in Vegas aufschlagen. Deal!
Fazit: Das Monument Valley ist immer wieder magisch!