Arizona und Four Corners im März 2010

[Saguaro]

Was sind denn dann deine Ziele? Vielleicht kann ich noch einen heißen Tipp in meine Tour einbauen!?

Hallo Lothar,

wir starten in LA und "arbeiten" uns dann bis zum Chirica-Dingsbums  weiter, der dann hoffentlich schneefrei ist  .

Anschliessend geht es Richtung Nevada und letztendlich wieder nach LA. Ich kann Dir somit keinen heißen Tipp liefern, denn unsere Routen sind doch unterschiedlich. Nach der Reise kannst Du dann alles aus meinem Reisebericht erfahren .

Wir werden auch in Willcox übernachten, allerdings habe ich das BW Plaza Inn reserviert.

Bin gespannt, was wir noch von Dir lesen und die abendliche Müdigkeit lässt hoffentlich bald nach  .

LG,

Ilona

[Thomas_W]

@Lothar

super schönes Sonnenuntergangsbild.
 

Grüße

Thomas

[U2LS]

Wir werden auch in Willcox übernachten, allerdings habe ich das BW Plaza Inn reserviert.
Ilona

Hallo Ilona,

bitte lese w/ Ü in Willcox meinen folgenden Reisebericht und entscheide dich dann eventuell noch um. Ich kann dir das Motel 6 in Benson empfehlen!

LG
Lothar

[U2LS]

4. Tag, Mittwoch, 03. März 2010; Wild Wild West

Erstmal noch ein Rückblick auf den vorhergehenden Tag bzw. besser gesagt die letzte Nacht. Für Eisenbahnliebhaber ist Willcox das Paradies schlechthin. Für Menschen mit leichtem Schlaf bzw. Reisende mit Jetlag ist dies allerdings die Hölle. Ich habe die Nacht gefühlte 100 Züge vorbei rauschen hören, obwohl das Days Inn ca. 1 Meile von der Bahnlinie entfernt liegt. Die Lokführer hatten mächtig Spaß, das Horn jeweils auf Dauerbetrieb zu stellen; einfach nur schrecklich    .

Jetzt kommen wir aber wieder zu den angenehmen Dingen der Reise. Da mir der Chiricahua so gut gefallen hat, das Wetter wieder ausgesprochen frühlingshaft war und er praktisch auf dem Weg nach Tombstone liegt, beschloss ich, noch einmal dorthin zu fahren. Ich hatte mir den Sugarloaf Mountain Trail vorgenommen. Der Weg, der an einem Abhang entlang führt, war aber derart vereist und rutschig, dass ich nach wenigen Metern wieder umgekehrt bin. Stattdessen bin ich noch einmal das Stück des wunderschönen Echo Canyon Trail gelaufen, das nicht umsonst auch Wonderland of Rocks genannt wird; anbei spendiere ich noch ein paar Bilder:







Dann ging es aber ab in Richtung Tombstone. Unterwegs machte ich noch einmal kurz halt in der alten Minenstadt Bisbee. Die Amis sind ja unglaublich erfinderisch. So haben sie hier einen Swimmingpool gebaut und diesen tatsächlich mit Selbstbräuner gefüllt:



Oder ist das doch eher ganz eklige Kupferbrühe!?

In Tombstone angekommen, machte ich mich gleich auf den Weg zur historischen Hauptstraße, der Allen Street:



denn hier hatte ich eine Verabredung mit Wyatt Earp und Doc Holliday; sie wollten von mir noch ein paar Tipps für den anschließenden Gunfight am O.K. Corral:



Wie man an den Bildern unschwer erkennen kann, ließ sich den ganzen Tag kein Wölkchen am Himmel blicken; so kann´s bleiben  .

Gefahrene Meilen: 145 Meilen

Unterkunft: Trail Riders Inn für $65 (kleines gemütliches und sauberes Zimmer)

[Saguaro]

Hallo Lothar,

auch wenn Willcox das Paradies für Zugfreunde    ist, bleiben uns die "Fanfaren" dann leider auch nicht erspart.

Wir übernachten vorher in Sierra Vista und fahren dann über Tombstone weiter in Richtung Chiricahua. In Bisbee wollten wir eigentlich auch einen Stopp einlegen, doch anscheinend lohnt sich das nicht. Selbstbräuner-Brühe    muss ich nicht haben, weil ich hoffe, dass die  unsere Reise begleitet.

LG,

Ilona

[U2LS]

5. Tag, Donnerstag, 04. März 2010; Schon wieder Kaktus!?

Ja, genau, der Reiseleiter hatte heute das Organ Pipe Cactus National Monument auf den Plan genommen. Aber erstmal der Reihe nach.

Heute Morgen fuhr mir erstmal ein kleiner Schreck in die Glieder. Das Trail Riders Inn bietet morgens Kaffee und süße Teilchen draußen vor dem Office an. Als ich nun so genüsslich meinen Kaffee schlürfe und mir so ein Teilchen einverleibe, schaue ich mich um und denke plötzlich: was ist denn das  Mein Jeep hat ja vorne gar kein Nummernschild. Während der Fahrt habe ich dann mal eingehend die mir entgegenkommenden Autos studiert und festgestellt, dass ich nicht der Einzige mit diesem Makel bin. Das war mir noch nie aufgefallen; scheinbar begnügen sich die Amis mit einem Schild!? Mir soll´s Recht sein.


Meinen ersten Zwischenstopp legte ich dann in der Nähe von Tucson ein und besuchte die Weiße Taube der Wüste (offiziell: Mission San Xavier del Bac). Ihr glaubt gar nicht, wieviel Geduld ich aufbringen musste, um dieses Foto ohne störende Touristen zu schießen. Dauernd latschte jemand anders durchs Bild:



Unterwegs begegnete ich dann noch diesem nicht sehr gesprächigen lonesome Rider:



Am frühen Nachmittag erreichte ich dann endlich Organ Pipe Cactus. Als erstes fuhr ich den North Puerto Blanco Drive (halb Gravel, halb Teer) bis zum Gate, wo es nicht mehr weitergeht (ah, reimt sich sogar). Während der Fahrt fragte ich mich langsam, wie der „Park“ eigentlich zu seinem Namen gekommen ist. Wie bereits bei der Anfahrt von Why zum Visitor Center sah ich reihenweise fast nur Saguaros; die Orgelpfeifen mußte man mit der Lupe suchen. Naja, man wird sich schon was dabei gedacht haben.

Da ich nicht den ganzen Tag nur im Auto verbringen wollte, verzichtete ich auf den Ajo Mountain Drive und fuhr zum Campground um den Desert View Trail zu laufen. Und da waren sie endlich, die Orgelpfeifen; hier ein schönes Exemplar:



Scheinbar gibt es Ecken, wo eher die Saguaros und welche, wo eher die Orgelpfeifen gedeihen. Es ist auf jeden Fall nicht ganz einfach, beide Arten zusammen auf ein Foto zu kriegen.

Anschließend habe ich noch am Straßenrand auf den Sonnenuntergang gewartet:





Fazit: wer einen engen Zeitplan hat, muss nicht beide Kakteen-Parks besuchen; sie gleichen sich doch sehr. Einer von beiden (Saguaro West oder Organ Pipe) reicht vollkommen aus.

Gefahrene Meilen: 294

Wetter: ausgezeichnet; nur einige Schönwetterwolken am Himmel

Unterkunft: La Siesta Motel in Ajo für knapp $60; habe eine gemütliche Holz-Kabine erwischt:

[Saguaro]

Hallo Lothar,

wenn ich das geahnt hätte, dass Du in Ajo im La Siesta übernachtest  . Wir wollten dort ein Zimmer vom 15. - 16.03. reservieren. FEHLANZEIGE! Genau in dieser Woche wäre angeblich das ganze Motel wegen einem Bautrupp (der an der mexik. Grenze irgendwas machen muss) geblockt. Du hättest für mich nochmals nachfragen können - vielleicht hätte Dein Charme gewirkt  .

Daraufhin habe ich in sämtlichen anderen Motels und B & B's angerufen - auch Fehlanzeige  . Also habe ich kurzerhand ein Zimmer in Gila Bend reserviert (dann müssen wir morgens etwas früher los  ).

Aber die Tour "ähnelt" wirklich der unseren, sie ist bis jetzt nur in umgekehrter Reihenfolge. Dass der Organ Pipe mehr Saguaros aufweist, ist bekannt. Das stört mich aber am allerwenigsten  .

LG,

Ilona

[U2LS]

6. Tag, Freitag, 05. März 2010; Hassliebe

Heute habe ich etwas für mein Meilenkonto getan. Früh morgens ging´s erst von Ajo über die 85 nach Gila Bend und dann weiter nach Buckeye.
Unterwegs ging gerade die Sonne auf:



In Buckeye wechselte ich auf die Interstate 10 Richtung Phoenix. Da das La Siesta Motel kein Frühstück anbietet, meldete sich so langsam der Hunger und ich hatte wieder richtig Appetit auf  einen Lumberjack Slam bei Denny´s. Aber wie das so ist: wenn man etwas nicht braucht, kommt´s an jeder Ecke aber wenn man dringend etwas sucht kommt einfach nichts. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben und mich gedanklich mit Mc D angefreundet, als doch noch ein Hinweisschild auftauchtet. Also nichts wie runter von der Autobahn und ausgiebig gefrühstückt. Aber was ist denn das? Genau gegenüber von Denny´s befinden sich die Outlets of Anthem, die ich eigentlich erst bei meiner Rückkehr nach Phoenix am Ende der Reise auf meinem Plan hatte. Was ich heute kann besorgen... Also nichts wie hin, denn der Koffer will ja nicht so leer wie er angekommen ist heim reisen.

Nach dem Shopping ging´s wieder auf die Autobahn I 17 Richtung Norden, auch Arizona Veterans Highway genannt. Die I 17 ist eine sehr reizvolle Strecke; es geht ständig bergauf und bergab mit vielen Kurven. Sie ist nicht so eintönig gerade wie viele Straßen im Südwesten. Auch war gerade die Gegend hinter Phoenix noch sehr von den Saguaros geprägt, die man sehr zahlreich rechts und links von der Straße sehen konnte; der Saguaro Nationalpark wäre neidisch geworden. Unterwegs tauchte auf einmal ein Schild „Sunset Point Rest Area“ auf. Obwohl ich nicht resten mußte, fuhr ich ab und wurde nicht enttäuscht. Die Aussicht war sehr schön, aber noch ungefähr 6 Stunden bis Sonnenuntergang wollte ich nicht warten:



Irgendwann hörte es dann aber mal auf mit den Kakteen und ich näherte mich Sedona, meiner Hassliebe. „Liebe“, weil die Gegend mit den roten Felsen einfach gigantisch ist und „Hass“, weil mich das ewige, langsame rumgegurke durch den Ort einfach nervt und ich mir jedes mal vornehme, nicht mehr wiederzukommen (bist jetzt erfolglos). Zuerst genoss ich mal die Aussicht vom Airport:



Danach nahm ich den „The Doe Mountain Trail“ in Angriff. Dieser Trail windet sich 0,7 Meilen in Serpentinen auf eine Mesa mit einer ebenfalls wunderschönen Aussicht; Nachteil: es geht die 0,7 Meilen auch wieder nach unten.

Hier mal ein Blick vom Trail auf den Parkplatz:



Abschließend wollte ich noch den berühmten Sonnenuntergang am Red Rock Crossing mit dem berühmten Cathedral Rock genießen. Ich war pünktlich vor Ort, aber wer nicht da war, war die Sonne. Nachdem sie mich den ganzen Tag verwöhnt hatte, versteckte sie sich nun hinter dichten Wolken. Damit vermasselte sie sich natürlich die sonst sehr gute Gesamtnote.

Hier 2 Bilder, die ich noch bei einigermaßen günstigen Bedingungen aufgenommen habe:





Gefahrene Meilen: 340

Unterkunft: Fairfield Inn by Marriot in Williams für $63 über EasyClickTravel (gehobener Durchschnitt)

[U2LS]

7. Tag, Samstag, 06. März 2010; Schluchtentag

Den Tag habe ich am Grand Canyon verbracht. Mein Plan sah eigentlich vor, diesmal auch in den Canyon vorzudringen. Doch ein teilweise vereister Bright Angel Trail machte meinen Vorsatz zunichte. Ich kann einfach nicht an einem Abgrund laufen, wenn ich dauernd das Gefühl habe, gleich auszurutschen und den Hang runter zu purzeln. Stattdessen habe ich den Rim Trail von der Bright Angel Lodge bis zum Hopi Point erwandert. Unterwegs konnte ich eine Karawane Mulis auf dem gegenüberliegenden Bright Angel Trail beobachten:





Vom Hopi Point aus bin ich dann mit dem kostenlosen Shuttle noch die Viewpoints Mohave Point und Pima Point angefahren. Von diesen Aussichtspunkten konnte man gut erkennen, welche "schöne" Farbe der Colorado hat:



Den Tag am Canyon habe ich dann am Yavapai Point ausklingen lassen. Hier die Fotos, an denen man auch erkennen kann, wie sich das Wetter über den Tag verändert hat. Morgens war es noch so bewölkt, dass ich eigentlich nicht mehr mit der Sonne gerechnet hatte. Am späten Nachmittag zogen dann wieder Wolken auf:












Gefahrene Meilen: 81

Unterkunft: Red Feather Lodge in Tusayan für $70 (Best Western Standard)

[Richie]

Wow, wirklich schöne Bilder. Beim Chiricahua wurden wieder Erinnerungen wach. Hat uns damals extrem gut gefallen!

Viele Grüße
Richie

[U2LS]

Beim Chiricahua wurden wieder Erinnerungen wach. Hat uns damals extrem gut gefallen!

... ging mir genauso; ein Super-Wandergebiet. Beim nächsten Besuch werde ich mir mehr Zeit nehmen!!!

Gruß
Lothar

[U2LS]

8. Tag, Sonntag, 07. März 2010, Manchmal kommt es anders ...

Laut Wettervorhersage sollte der Sonntag durchgehend stark bewölkt mit reichlich Niederschlag sein. Ein Blick morgens aus dem Fenster bestätigte diese Prognose; bedeckter Himmel und leichter Schneeregen. Über Nacht hatte es sogar stark geschneit. Soweit die Theorie. Die Praxis sah dann doch etwas anders aus; die Propheten hatten ihre miesen Vorhersagen scheinbar nicht mit ihrem Chef abgesprochen.

Ohne Frühstück (wird von der Red Feather Lodge nicht angeboten) machte ich mich auf den Weg Richtung Cameron und wollte trotz des schlechten Wetters noch die östlichen Aussichtspunkte ansteuern. Beim ersten Halt sah es noch so aus:



Da dachte ich schon, das sind die höchsten der Gefühle an Bildern für heute. Doch weit gefehlt; plötzlich ließ sich doch die Sonne blicken und einige Bilder sind noch etwas geworden:














In der Cameron Trading Post genehmigte ich mir dann ein ausgiebiges Frühstück. Es war eine Riesenportion, geschmacklich ausgezeichnet und wider Erwarten preislich sehr günstig. Ich habe immer geglaubt, das wäre ein teurer Neppladen; Irrtum.

Dann ging es weiter über Tuba City und Kayenta Richtung Monument Valley. Bei der Anfahrt begrüßte mich mein „Liebling“ allerdings so wolkenverhangen:



Da ich das von meinen früheren Besuchen viel besser gewohnt bin, zeigte ich ihm heute die kalte Schulter und fuhr diesmal durch zu meinem heutigen Etappenziel Mexican Hat.

Gefahrene Meilen: 203

Unterkunft: San Juan Inn in Mexican Hat für $53; guter Durchschnitt

[Palo]

Tolle Schneebilder !!!   


 

[U2LS]

Tolle Schneebilder !!!  

Vielen Dank für die Blumen. So ein Lob ist doch ein kleiner Lichtblick in dieser trüben Zeit.

LG
Lothar

[NähkreisSteffi]

Hallo Lothar,

vielen Dank für den schönen Bericht und die tollen Bilder.

Was für ein Kontrast Schnee, Grand Canyon, blauer Himmel! Super!!!

Viele Grüße und noch eine gute Reise

Steffi