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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: mrh400 am 07.05.2007, 13:08 Uhr

Titel: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 07.05.2007, 13:08 Uhr
Hallo,

wir sind wieder auf Tour. Auch diesmal möchte ich in einer mehr oder weniger live-Berichterstattung (das hängt vom Internetzugang in den Unterkünften ab, wo ich diesmal ziemlich viele B&B gebucht habe), kurze Kommentare und Hinweise loswerden, die dann später in einen umfangrecheren Reisebericht nebst Bildern einfließen sollen. Hier also nur stark verkürzte Schilderungen erwarten.

1. Tag Sonntag 06.05.2007

Die Schlange bei Delta in München ist gegen 07.40 (der Flug geht um 10.05) schon ziemlich lange, selbst bei Business sind wir nicht so ganz alleine. Schon bevor man zum eigentlichen Schalter kommt, wird festgestellt, ob man zu den registrierten Passagieren zählt, wieviel und von wem gepacktes Gepäck man aufgeben will, ob man den Paß dabei hat etc.

Am Schalter selbst das ganze noch einmal. Unsere ausgefüllten Adreßformulare für den ersten Aufenthalt in den USA wird erfreut entgegengenommen. Die Paßkontrolle ist schnell erledigt, der Sicherheitscheck dauert etwas länger: Kontrolle der Kamera und des Teles sowie nochmals einzelnes Durchlaufen der dicht gepackten Etuis mit Ladegeräten, Kabeln usw. Die Schuhe bleiben ungeprüft, auch Köperkontrolle wie vergangenes Jahr in Frankfurt gibt es nicht. Auf Nachfrage erfahre ich, daß es im T 1 auch für USA-Flüge nur eine Sicherheitskontrolle gibt und keine zweite wie z.B. in Frankfurt oder auch im T 2.

Pünktlich um 09.20 beginnt das Boarden. Der Platz in Business Elite ist unendlich groß. Das Kabinenpersonal bestätigt die Vorurteile über das fortgeschrittene Alter der Delta-Crews, was aber der Freundlichkeit keinen Abbruch tut - im Gegenteil, Katherine war mit ihren 55 - 60 eine der angenehmsten Purserinnen, die wir je hatten. Vor dem Andocken nach der Landung verabschiedet sie sich noch persönlich per Handschlag von jedem einzelnen

Das Wetter war über Deutschland weitgehend sehr schön mit guter Sicht. Über Holland wurden die Wolken allmählich dichter, so daß wir bis über weite Teile von England in milchiger Suppe flogen. Erst über Schottland konnte man wieder etwas sehen; an der Küstenlinie und an den Inseln schien ziemlicher Seegang zu herrschen. Später gab es dann vorübergehend etliche Eisschollen oder -berge im Meer zu sehen. Die Flugroute geht so weit südlich an Island und Grönland vorbei, daß man auch nichts gesehen hätte, wenn es wolkenlos gewesen wäre.

Die Landung in Atlanta war weit vor der Zeit, dafür geht die Immigration ziemlich lange - jedenfalls wenn man wir wir an einen äußerst leutseligen Officer gerät, der mit jedem ein längeres Schwätzchen über Reisepläne und -ziele, über frühere Reisen und Über Sehenswürdigkeiten hält( kurz nach uns wurden die nachkommenden Passagiere wegen Überfüllung in eine neue Warteschleuse gelotst, wo sie aber bei Null anfangen konnten, wo wir noch bei 98 waren). So kurven unsere Koffer dann ziemlich einsam auf dem Band.

Der Zoll war desinteressiert; danach muß man durch einen Security-Check wie vor dem Abflug. Die Koffer sind vorher abzugeben und werden zum Hauptterminal transportiert, wohin man selbst mit der U-Bahn fährt. Bis die Koffer dann endlich auftauchen, kann man getrost irgendwo eine Kaffeepause einlegen, wir hatten sie schon verloren geglaubt, so lange hat das gedauert (nach Aussage eines befragten Mitarbeiters sind 15 - 45 Minuten "normal").

Bei Hertz gibt es diesmal wieder einen Trailblazer, allerdings die Kurzfassung und in Leichenwagenfarbe. Mit 9478 Meilen auf dem Tacho nicht mehr ganz frisch, aber besser erhalten als die bisherigen.

Der Verkehr auf der I85/75 nordwärts ist am Sonntagnachmittag zwar dicht und bei größeren Einmündungen mit kürzeren Staus, aber insgesamt erträglich flüssig.

Das Shellmont Inn, unser B&B in Atlanta Midtown macht einen schönen gepflegten Eindruck. Ein spätviktorianisches Haus mit entsprechender Fassade und Einrichtung. Wir machen nur noch einen Erholungsspaziergang im nicht allzu weiten Piedmont Park und bekommen bei Einsteins in der Juniper Street ein sehr ordentliches Abendessen.

Die Besitzerin unseres Inn erzählt uns übrigens, daß z:zt. im Okefenokee Swamp größere Feuer wüten und deshalb zur Zeit alles gesperrt ist - man solle die Gegend also meiden. Wir werden sehen, was wir machen, ich kann in Waycross ja noch bis 25.05. stornieren.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: IkeaRegal am 07.05.2007, 14:12 Uhr
Ich freu mich auf den Bericht. Schiebst du zwischendurch evtl. (*bettel*) ein paar Bilder in den Bericht?

Muss man zwingend seinen Koffer aufgeben wenn man das Terminal wechselt? Kann man es nicht einfach mit in die U-Bahn nehmen?
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: americanhero am 07.05.2007, 18:41 Uhr
Hallo Gerhard,
da bin doch natürlich mit von der Partie. Zumal es ja auch nach Washington DC geht. Ich bin ja auch ungefähr zur gleichen Zeit in der Gegend von DC unterwegs wie du.  :lol:
Ich freu mich schon auf die Weiterfahrt


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Elmo am 07.05.2007, 20:43 Uhr
Auf diesen Südstaaten-Bericht freue ich mich auch schon. Ist mal wieder was anderes als immer die ganzen Südwest-Berichte.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 08.05.2007, 00:28 Uhr
Hallo,
Ich freu mich auf den Bericht. Schiebst du zwischendurch evtl. (*bettel*) ein paar Bilder in den Bericht?
das möchte ich mir eigentlich für den "großen" Bericht aufheben, weil ich unterwegs einfach nicht die Muße habe, die Bilder zu sichten oder gar nachzubearbeiten (mindestens DxO lasse ich eigentlich immer drüberlaufen). Das hier sollen ja wirklich eher Hinweise für bald nachfolgende Reisende sein.

Muss man zwingend seinen Koffer aufgeben wenn man das Terminal wechselt? Kann man es nicht einfach mit in die U-Bahn nehmen?
Wenn man aus dem Zoll kommt, geht es nach rechts zu den Anschlußflügen und nach links zur "final destination" Atlanta; dort fangen einen ein paar Flughafenmitarbeiter ab und werfen das Gepäck auf eines der drei (?) Bänder dort und sagen einem, auf welchem Karussell man seine Sachen wieder bekommt. Ich weiß nicht, wie die reagieren, wenn man sich wehrt. Außerdem kommt anschließend der Einreise-Security-Check. Ich kann mir vorstellen, daß die einen mit großem Gepäck wieder zurückschicken. Unser großer Koffer wäre möglicherweise gar nicht auf das Band gegangen.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 08.05.2007, 03:43 Uhr
Hallo,

2. Tag Montag 07.05.2007, Atlanta

Morgens besuchen wir zu Fuß das Fox Theater, das offenbar als Tempel der Shriner (dazu liest man am besten bei Wikipedia nach) seinen Anfang genommen hat und erst danach zu einem der führenden Kinos und Musikaltheater der USA geworden ist, bis es in den 60ern seinen Niedergang gefunden hat und erst in jüngerer Vergangenheit wieder restauriert wurde. Die Führung ist nicht uninteressant, aber mit 1 1/2 Stunden dann doch etwas zu lang(atmig).

Downtown Atlanta hat imho durchaus interessante Architektur zu bieten, sowohl was die Zeit um 1900 - 1920 angeht als auch die vielen Portman-Bauten ab Ende der 60er.

Wirklich sehenswert, wenn man dafür ein Faible hat (wie Marianne), sind die vieken Wohngebiete mit großen Villen auf noch größeren Gartengrundstücken wie z.B. in Buckhead. Um dort hin zu kommen, muß man ein Stück auf der I 75 nach Norden fahren, wo der Verkehr offenbar zu jeder Tageszeit außerordentlich dicht ist. Rechtzeitige Spurwechsel vor den Ausfahrten sind nicht immer ganz einfach. Hier bewährt sich ein Navi im übrigen schon sehr gut.

Ein Besuch im Martin Luther King Memorial  ist ebenfalls lohnend. Die Geschichtsdarstellung im Visitor Center ist außerordentlich anschaulich (im übrigen haben wir beim Frühstück von einer ebenfalls im Shellmont Inn logierenden Highschool Schülerin erfahren, daß nicht wenige dunkelhäutige Mitschüler die Bezeichnung "Afro-American" ablehnen, weil sie für sich überhaupt keine Bezug mehr zu Afrika sehen. Sie sehen sich als "Blacks". Soviel zur political correctness). Wenn man das Glück hat, an einer Führung im Geburtshausteilnehmen zu können, sollte man das unbedingt tun - ein durchaus gutbürgerliches Wohnhaus der gehobenen Kategorie, mit Sicherheit weit über dem Durchschnitt der seinerzeitigen schwarzen Bevölkerung.

Das Restaurant Mitra in der Juniper Street in Midtown bietet ein hervorragendes Essen zu nicht gerade bescheidenen Preisen. Das Shellmont Inn steht übrigens zum Verkauf. Die Innkeeper wollen noch einmal etwas neues anfangen. Ob das Shellmont Inn danach noch fortbesteht und mit welcher Qalität, bleibt abzuwarten.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Palo am 08.05.2007, 04:03 Uhr
Hallo mrh,

Ich bin natürlich auch wieder bei deiner Reise dabei. Werdet ihr auch das Margaret Mitchell Haus besuchen?

Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: America_Crazy am 08.05.2007, 06:00 Uhr
Hallo,

Ich habe erst gerade Deinen Bericht entdeckt. Natürlich sage ich da nicht Nein und bis auch dabei. Weiterhin eine gute Reise.

Grüße
America_Crazy
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Heiner am 08.05.2007, 06:24 Uhr
Hi!

Werde mich anschließen, und freue mich schon auf den alten Süden.

Gruß Heiner
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.05.2007, 10:20 Uhr
Oh hallo,

ein Bericht von einer Gegend, die wir noch nicht selbst besucht haben. Da fahre ich doch gerne mit, auch wenn es noch keine Bilder dazu gibt...
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Andrea_K. am 08.05.2007, 10:27 Uhr
Hallo,

super, ein Live-Reisebericht durch den Südosten der USA!! Und mit gleichzeitiger Ankündigung für eine spätere ausführliche Schilderung der Reise mit Bildern!! :applaus:

Die Gegend interessiert mich auch, noch dazu wo sich wahrscheinlich einige Gebiete etwas mit unserer Reise im Herbst überschneiden.
Bin daher auch sehr gespannt auf die nächsten Tage...

Viel Spaß weiterhin
Andrea
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Utah am 08.05.2007, 16:31 Uhr
Hallo Gerhard!

Schön das du wieder unterwegs bist, vorallem teilweise in Ecken, die ich kenne :-)
Gute Fahrt!
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 09.05.2007, 03:50 Uhr
3. Tag Dienstag 08.05.2007 Atlanta - Helen

In Midtown Atlanta gibt es einen in einer Broschüre beschriebenen Fußweg, den wir noch am Morgen absolvieren. Da gibt es sehr schöne Villen aus der Zeit nach der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. zu besichtigen und entsprechende architekturhistorische Erklärungen dazu. Am Margret Mitchell House fahren wir nur vorbei, ohne dort nochmals einen Aufenthalt einzulegen.

In Atlanta (und wohl nicht nur dort) gibt es eine Supermarktkette mit dem Namen Whole Food, die offenbar in ökologischen und organic Produkten macht - mit entsprechender Auswahl von Wasser aus Italien, Neuseeland oder den Fiji-Inseln mit den entsprechenden Preisen - auch Appolinaris hätte es gegeben. Auch sehr schönes Obst gibt es, günstige Mangos und Bananen, horrend teure Äpfel und Beeren.

Im Historic Center von Atlanta erfahren wir, daß wir man mit Führung in die Häuser darf - und das für 15 USD + Tax pro Person, so daß wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit verzichten. Dafür gibt es in der anliegenden Straße (West Paces Ferry Rd) das Governor Mansion, den Cherokee Town and Country Club und andere herrschaftliche Villen von außen zu betrachten.

In Dawsonville gibt es ein riesiges Outlet, der große Renner an Schnäppchen ist es aber trotz des riesigen Angebots eher nicht.

Auf dem Weg zum Amicalola State Park, der 3 USD Eintritt kostet, haben sich die Gurkenscheiben bei dem Salat aus Whole Food wohl aufgrund der Hitze (eine Kühlbox war dort nämlich nicht zu erhalten) in eine schleimige Masse verwandelt; der übrige Salat ist auch nicht so der Renner, so daß das meiste in den Müll wandert. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich dann, daß der Salat das Verfallsdatum schon überschritten hatte - wenn auch nur um einen Tag (soviel zu ökologischen Nahrungsmitteln).

Der Weg zum unteren Outlook überwindet 176 Treppenstufen, durchaus beeindruckend (der Outlook, nicht die Stufen). Beim Top of the Fallsbeeindruckt der Blick in die Landschaft mehr als der auf die Wasserfälle.

In  Dahlonega ist leider das Goldmuseum ebenso wie die Minen entweder schon geschlossen oder kurz davor. Der Stadtkern ist recht schön wie ein Westernstädtchen im historischen Zustand hergerichtet (hier fand einer der ersten Goldrushes der USA statt; das Blattgold auf dem Capitol von Atlanta stammt von hier), die Läden haben allerdings ein gar schreckliches Angebot.

Von der Weiterfahrt nach Helen gibt es nichts besonderes zu berichten, hügelig und waldig. Das Best Western liegt am Ortsende, so daß wir die lustigen deutsche Gemütlichkeit imitierenden Häuser des Ortes im Vorbeifahren bewundern können.

Im von der Lady an der Reception im BestWestern empfohlenen Nacochee Grill etwas südlich außerhalb der pseudobajuwarischen Ortschaft gibt es zwar kein Bier (weil außerhalb des Ortes gelegen, haben die keine Lizenz), aber ordentlichen Wein und ordentliches Essen.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 10.05.2007, 04:03 Uhr
4. Tag Mittwoch 09.05.2007 Helen - Cherokee

Das Frühstück im Best Western von Helen ist typisch amerikanisches Motel, also nichts besonderes.

In Helen kosten alle Parkplätze - obwohl zur Zeit völlig leer - Gebühr, was nicht unbedingt zu einem größeren Spaziergang in diesem Kunstort anregt. Statt dessen fahren wir zum Trailhead des Raven Fall, der eigentlich für gestern vorgesehen war. Der wäre aber erst in 2,4 mi (one way) zu erreichen. Da dort nur ein einziges anderes Auto, dafür aber auch ein offensichtlich neue hingestelltes Schild über Bärenaktivitäten steht, verzichten wir auf den Weg durch ziemlich dichten Wald.

Dafür sind die Anna Ruby Falls nach einer Durchquerung des Unicoi State Park mit dem Auto schon nach einer guten Viertelstunde Fußweg zu erreichen. Am Wegesrand stehen wilde Magnolien und Rhododentren, die leider alle nicht blühen. Dafür stehen an der Straße durch den Unicoi State Park sehr schöne blühende Sträucher, die wir aber nicht einsortieren können.

In Sky Valley suchen wir die Mud Creek Falls. Hier versagt das Navi völlig. Mit Hilfe der Beschreibung aus dem Internet finden wir dann aber doch noch hin - ein hübscher nicht allzu großer Wasserfall.

Auf der Weiterfahrt kommt vor Highlands ein Wegweiser zu den Glen Falls; die Strecke ist eine Meile sehr gute Schotterstrecke. Dort beginnt ein Trail, der nach da. einer Viertelstunde zu der ersten Kaskade führt, die wirklich sehr schön ist mit marmoriertem Gestein unter dem Wasser. Den Weiterweg brechen wir ab, nachdem er ziemlich weit vom Wasser weg führt. Wie wir im Internet später feststellen konnten, hätte es insgesamt drei Kaskaden gegeben.

Die Weiterfahrt führt über den Bridal Veil Fall, der so direkt am Straßenrand liegt, daß wir erst gar nicht glauben können, daß das alles ist. Kurz danach kommt der Parkplatz an den Dry Falls, die auf kurzem Weg zu erreichen sind. Der Name soll daher rühren, daß man trockenen Fußes unter den Fällen durchgehen kann. Der Weg unter die Fälle war allerdings zugesperrt.

Die Weiterfahrt nach Cherokee verläuft weitgehend ereignislos; den Zugang zu den Cullasaja Falls verpassen wir offensichtlich. Dennoch haben wir wohl unser heutiges Soll an Wasserfällen erfüllt. Am lohnendsten sind die Anna Ruby Falls und nach meiner Einschätzung selbst nach nur einem Drittel des Ganzen die Glen Falls. An Bridal Veil und Dry kommt man so direkt vorbei, daß man sie jedenfalls "mitnehmen" sollte.

In Cherokee macht das Hampton Inn einen guten Eindruck, jedenfalls nachdem wir nach Beschwerde ein Zimmer etwas entfernt von der Eismaschine erhalten haben. Im Gegensatz zu Helen, wo alles leer war, ist hier offenbar ziemlich viel los - jedenfalls bei den "besseren" Motels; Unterkünfte von zweifelhafterem Aussehen haben noch genug Vacancies. Ein italienisches Lokal in Bryson namens Pasqualino erforedrt zwar eine Anfaht von ca. 15 Minuten, hat dafür aber nicht nur ordentliches Essen, sondern auch Bier und Wein, was in der Cherokee Reservation nicht erhältlich ist.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 11.05.2007, 04:17 Uhr
5. Tag Donnerstag 10.05.2007 Cherokee - Great Smoky Mountains - Cherokee

Das Frühstücksangebot im Hampton Inn in Cherokee ist sehr breit gefächert.

Der an der Durchgangsstraße zum Great Smoky Mountains NP gelegene Teil von Cherokee ist bis auf das relativ unauffällige Museum ziemlich nichtssagend. Das Museum hat von 9 - 17 geöffnet und wir wollten es eigentlich am Nachmittag dranhängen - was sich als unmögliche Planung herausstellen wird.

Der Great Smoky Mauntains National Park kostet keinen Eintrritt, auch die Maps gibt es ohne National Park Pass. Gleich zu Beginn der Strecke über die Newfound Gap liegt die Grist Mill, eine alte Wassermühle für Getreide und Mais, ein lohnender kurzer Aufenthalt.

Die Weiterfahrt geht mit wechselnden Ausblicken auf die bewaldeten Berge bis zur Newfound Gap. Auch der weitere Weg zum Clingmans Dome bringt schöne Ausblicke. Am Clingmans Dome sind verbreitete Waldschäden zu verzeichnen, die auf ein Europa eingeschlepptes Insekt zurückzuführen sind. Ein etwa 20 Minuten beanspruchender Weg führt zum Gipfel, wo eine Aussichtsplattform den Blick über die Bäume hinweg auf die umliegenden Berge ermöglicht. Obwohl laut der Beschreibung auf den Tafeln die Sicht wegen der Luftverschmutzung im Sommer um 80% gegenüber dem opotimalen Zustand reduziert ist, lohnt sich der unschwierige Weg in jedem Fall.

Auf der Nordseite der Newfound Gap hat man nur im ersten Drittel noch recht schöne Ausblicke, dann wird es eine ziemlich langweilige kurvige Strecke durch den Wald ohne wirkliche Abwechslung.

Ab Sugarland geht es dann die Little River Road und die Laurel Creek Road Richtung Cades Cove. Diese Strecke ist ebenfalls sehr kurvig und durch Wald, aber an einem Bach entlang, der immer wieder schön in der Sonne glitzert.

Nach einem Picknick auf einem sehr schönen Platz nehmen wir die Cades Cove Loopin Angriff. Gleich zu Beginn gibt es einen der von anderen Parks gewohnten Staus: ein paar Truthähne picken in der Wiese herum. Kurz danach der nächste Stau: Bären! Eine Bärin mit drei Jungen in einem Baum, ziemlich direkt neben der Straße. Der Ranger betrachtet das Treiben der Touristen wesentlich gelassener als vergangenen Herbst seine Kollegen in Yellowstone. Etwas später kommt dann noch ein "Rehstau" - der läßt uns kalt.

Danach kommen drei Kirchen (am lohnendsten die letzte - innen hell mit einem kleinen Chor) mit drei Friedhöfen (am lohnendsten der erste, weil keine Gräber mit Plastikblumen verschandelt sind), eine Reihe von Homesteads (am lohnendsten der Eliah Oliver Place, zu dem man etwa 10 - 15 Minuten Anmarsch hat) und eine Art Freilichtmuseum. Insgesamt eine lohnende und einige Zeit in Anspruch nehmende Veranstaltung. Zum Schluß gibt es nochmal einen Bärenstau - ein einzelner Bär an der Böschung direkt obberhalb der Straße. Am Ende der Loop ist es schon nach 17.00 Uhr, so daß an weitere Veranstaltungen nicht mehr zu denken ist.

Das Holiday Inn direkt neben dem Hampton Inn verfügt über ein Restaurant, dem man wenig wirklich positives oder negatives nachsagen kann, außer daß es wederalkoholfreies Bier (richtiges gibt es hier in der Reservation ohnehin keines) noch Diet-Softdrinks zu bieten hat.

Fazit zu Great Smoky Mountains: Aus dem erwarteten Naturtag wurde in der zweite Hälfte ein ziemlich intensiver Kulturtag; man legt ziemlich weite Strecken zurück, um zu den einzelnen Punkten (Clingmans Dome, Cades Cove) zu kommen, ohne daß dazwischen richtige Blickfänge wären. Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall. Und wer gerne in hügeligen Waldgebieten wandert, wird hier sicher auch auf seine Kosten kommen. In Sachen Natur dürften März/April mit Blütezeit und Herbst mit Fall Foliage mehr zu bieten haben.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: americanhero am 11.05.2007, 10:47 Uhr
Dein Bericht klingt toll. Die Great Smokies möchre ich mir auch irgendwann einmal ansehen. Gerade zum Wandern ist der Park ja ideal. Deine Beschreibungen klingen jedenfalls toll und machen Lust auf mehr.  :lol:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 12.05.2007, 03:26 Uhr
Hallo,
es geht weiter:
6. Tag Donnerstag 11.05.2007 Cherokee - Chimney Rock

Nach einem erneut guten Frühstück machen wir uns auf den Weg in den "Ort", um zu tanken und ggfs. ein paar Lebensmittel zu kaufen. Ersteres klappt, letzteres weniger; die drei Tankstellen sind zugleich die einzigen Lebensmittelläden und haben nur Fertigprodukte.

Das Museum of the Cherokee Indian ist ausgezeichnet in seiner Darstellung, mit einem schönen Einführungsvideo, einigen archäologischen Ausstellungsstücken, etlichen anschaulichen Erklärungen über Sagen und Lebensweisen sowie einer breiten Darstellung der Vertreibung der Cherokee ("Trail of Tears"). Der Eintritt ist mit neun USD pro Kopf imho völlig angemessen.

Der  Blue Ridge Parkway ist eine wunderbare Straße entlang des Appalachenkammes mit einem Ausblick nach dem anderen, ständig wechselnden Vegetationsbildern und stellenweise massenhaft blühenden Azaleensträuchern am Straßenrand. Auch wenn wir nur an jedem zweiten Overlook halten, wird es eine ziemliche Stop-and-Go-Veranstaltung.

Bevor man nach Ashville kommt, wird die Landschaft weniger reizvoll. Kurz nach der Abzweige auf die US 74 kommt ein Supermarkt, wo wir Lebensmittel, Erdbeeren und Tupper zum Trockenhalten der Lebensmittel in der Kühlbox besorgen.

Als wir zum Auto zurückkommen, beginnt  es zu regnen, was sich zunehmend bis wolkenbruchmäßig verstärkt. Die Strecke Richtujng Chimney Rock entwickelt sich zu einer richtigen kleinen Paßstaße im Wald mit vielen Serpentinen und engen Kurven. In einer Haarnadelkurve liegt ein sogenannter Handarbeitsshop - von grausig bis fürchterlich ist alles zu finden; die Quilts sind aus China...

Das Wicklow Inn, unser B&B in Chimney Rock, ist schnell gefunden. Unser Zimmer im Souterrain ist ausgesprochen nett eingerichtet; der Bach rauscht ganz schön heftig.

Nach kurzer Erholung und einem mäßigen Kaffee mit hervorragenden Keksen fahren wir zum Chimney Rock Park, der pro Kopf 14 USD Eintritt kostet. Da wir aber nach 16.30 kommen, dürfen wir morgen nochmal rein (Tip von der Innkeeperin). Wir gehen den Weg zu den Hickory Nut Falls, ca. 20 Minuten angenehmer Trail mit leichtem Auf und Ab. Die Falls sind recht beeindruckend, ca. 400 ft Fallhöhe. Es fängt wieder leicht zu regnen an, aber nur für ca. 5 Minuten. Da der Park um 7.00 schließt, gehen oder fahren wir nicht mehr den Berg hoch. Als wir den Park verlassen, ist um 6.00 schon die Einfahrtsseite geschlossen.

Am Lake Lure gibt es ein hervorragendes Restaurant, das uns von der Innkeeperin empfohlen wurde: Point of View. Es gibt mit Krabbenfleisch gefüllte Champignonköpfe, mit Käse überbacken und im Schneckenpfännchen in heißem Öl herausgebraten, ganz super. Auch das Prime Rib ist ganz perfekt.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 13.05.2007, 03:42 Uhr
Hallo,
irgendwo habe ich mal gelesen, daß man ab etwa zwei Wochen Urlaub in eine leichte Amnesie gerät. Ich bin da offensichtlich früher dran: gestern war natürlich Freitag der 11.05.2007

Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 13.05.2007, 04:26 Uhr
7. Tag Samstag 12.05.2007 Chimney Rock - Winston-Salem

Das Wicklow Inn ist nur etwas für Spätstarter (wie uns): Frühstück gibt es erst um 9.00! Das Frühstück ist dafür aber sehr gut, zunächst ein Obstteller und dann Rührei, Bacon und eine Art Torte mit Sirup.

Mit Mühe können wir uns gegen 10.00 losreißen und fahren zunächst noch einmal in den Chimney Rock Park, wo wir wegen der fortgeschrittenen Zeit mit dem Elevator auf die Aussichtsplattform fahren. Es ist ziemlich bewölkt, aber dennoch recht beeindruckend. Auch unser B&B können wir von oben besichtigen.

Dann fahren wir nochmals die Serpentinenstrecke bis Asheville, wo wir wieder auf den Blue Ridge Parkway einbiegen. Gleich zu Beginn gibt es ein Folk Art Center mit ausnahmsweise wirklich schönen handwerklichen Stücken. Der Quilt, der uns am besten gefallen hätte, war allerdings mit 3.600 USD ausgezeichnet, was uns dann doch vom Kauf abgehalten hat. Eine Rangerstation ist auch dort, aber der junge Ranger hat null Ahnung, wie das Wetter auf der Strecke konkret ist - nur die allgemeinen Zusammenhänge von Regen und Nebel hat er so in etwa parat.

Bis zur Abzweigung auf die 421 sind wir immerhin ca. 100 mi auf dem Blue Ridge Parkway gefahren, gesäumt von noch nicht (oder nicht mehr?) blühenden Rhododendren, immer wieder blühenden Magnolienbäumen und Azaleen. Das Wetter war leider ziemlich wechselhaft von dramatischen Nebelbänken vor Felswänden über Regen bis zu Sonnenschein. Irgendwo sind wir einen kurzen Trail in einem noch nicht blühenden Rhododendronwäldchen gegangen. Recht sehenswert ist der Weg zu Erwins View bei den Linville Falls. Von Süden nach Norden wurde die Landschaft "lieblicher" und zunehmend auch besiedekt und bewirtschaftet.

Die 421 selbst ist an Belanglosigkeit kaum zu überbieten. In Winston-Salem versagt das Navi wieder einmal (nachdem es immer wieder auf dem Blue Ridge Parkway und selbst auf der 421 gefordert hatte, auf die Straße zurückzukehren): es lotst uns zum Motel nach links (in eine Einbahnstraße), wo wir nach rechts hätten abbiegen müssen - es lag gute 300 Meter daneben, aber das heftig.

Schräg gegenüber vom Best Western in Salem liegt das Restaurant South by Southwest., das ziemlich gut besucht ist. Die Steaks sind hervorragend. Wer will (wir nicht), kann auch offensichtlich ganz gut mexikanisch essen.

Zurück im Hotel stellen wir entsetzt fest, daß in Old Salem am Sonntag alles erst um 12.30 oder 1 pm aufmacht...

Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 14.05.2007, 04:34 Uhr
Hallo,
8. Tag Sonntag 13.05.2007 Winston-Salem - Lexington

Das Frühstück im Best Western Lexington Inn ist eher untere Kategorie. Dafür liegt das Motel ideal; nicht nur das Restaurant gestern abend lag wenige Schritte entfernt, auch das Visitor Center am nächsten Eck in einer alten Cotton Mill sowie Old Salem sind bequem zu Fuß mit wenigen Schritten erreichbar.

Old Salem hat im Grunde genommen zwei Straßen (Main und Church), an denen eine Vielzahl historischer - häufig allerdings rekonstruierter - Häuser und ein nicht ganz si historisches College liegen. Die deutsche Sekte der Moravier hat hier ihre Spuren in vielen sehr putzigen Häusern und schönen Gärten hinterlassen. Der Friedhof am nördlichen Ende macht demgegenüber einen eher fabrikmäßigen Eindruck.

Die US 52 von Winston-Salem nach Norden ist landschaftlich eher banal bis auf den Pilot Mountain, der nach etwa 20 Meilen grüßt.

Der Blue Ridge Parkway ist im nächsten Abschnitt wenig aufregend; die dichten Rhododendronwälder sind abgelöst durch Wiesen und Wälder und immer wieder durch besiedeltes und bewirtschaftetes Gebiet. Ab und zu gibt es dafür blühende Dogwoods und immer wieder blühende gelbe und dunkelorange Azaleen am Straßenrand. Ab und zu sind auch Radfahrer am Weg.

Einen kurzen Aufenthalt ist die Mabry Mill wert; die Roanoke Gorge eher nicht - dort gibt es einen Viewpoint, der aber wenig aufregend ist, und einen Loop-Trail, der eine Art Naturlehrpfad ist. Dazwischen liegt eine recht schöne kurze Nebenstrecke über den Roanoke Mountain mit guter Aussicht.

Bei der Petites Gap ist auf der Karte eine Verbindungsstraße nach Natural Bridge eingezeichnet, die sich als einspurige Schotterstrecke entpuppt.

Natural Bridge ist geradezu fürchterlich touristifiziert, aber dank ihrer Dimensionen selbst für viele Arches und Bridges aus dem Westen gewohnte überaus beeindruckend. Der Weg zu den Wasserfällen am Ende nimmt etwa 15 Minuten in Anspruch und ist durchaus reizvoll. Der Eintritt für das Ganze ist mit 12 USD pro Person allerdings nicht gerade bescheiden.

Das Best Western Lexington Inn macht einen sehr guten Eindruck. Das vom Tourbook empfohlene Restaurant Maple Hall hat geschlossen. Das Southern Inn in der Stadt  bietet eine sehr angenehme Athmosphäre und gute Entenbrust mit Salat vorweg und Sam Addams und Wein für zusammen fast 100 USD - aber heute ist ja Sonntag.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Palo am 14.05.2007, 09:24 Uhr
Hallo mrh,

Ich bin noch dabei und verfolge mit Interesse eure Tour. Freue mich schon auf die Langfassung.

Weiterhin Gute Reise
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: americanhero am 14.05.2007, 10:31 Uhr


Ich bin noch dabei und verfolge mit Interesse eure Tour. Freue mich schon auf die Langfassung.



Ich auch  :lol: :lol: :lol:

Zumal es eine Ecke ist, die bei mir noch irgendwann ansteht. Und da es ja auch bald nach Washington geht, bin ich natürlich mit dabei


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: DocHoliday am 14.05.2007, 18:44 Uhr
Hi,
hab' Deinen Reisebericht gerade erst entdeckt und bin die bisherige Tour in einem Rutsch "hinterhergefahren". Gut geschrieben und sehr interessant, vor allem weil Ihr bisher exakt die Route fahrt, die ich im Oktober auch machen will (nur dass wir in Washington starten und dieser Abschnitt dann schon der Rückweg ist, hoffentlich Ende Oktober mit schönem Herbstlaub). Bin schon sehr gespannt auf die nächsten Etappen.

Wann wird es denn den "großen" Bericht mit Fotos geben (ich will ja nicht drängeln aber ... ;))?

Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Palo am 14.05.2007, 18:56 Uhr
Hey Doc, mrh ist ja noch auf Tour der große Reisebericht mit Bildern und allem drum und dran wird also erst kommen wenn die wieder in D. sind also Geduld, my man, Geduld…. :wink:


Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 15.05.2007, 03:33 Uhr
Wann wird es denn den "großen" Bericht mit Fotos geben (ich will ja nicht drängeln aber ... ;))?
Da muß ich doch glatt versuchen, Ende September fertig zu sein - versprechen kann ich aber nichts; ich bin ja schon hier in Verzug mit meinen Detailnotizen, weil wir natürlich wieder viel zu viel reingepackt haben...
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 15.05.2007, 04:37 Uhr
Hallo,

9. Tag Montag 14.05.2007 Lexington - Luray

Das Frühstück im BW Lexington ist für ein Motelfrühstück ganz passabel.

Bei einem kurzen Morgenspaziergang in Lexington kommen wir per Zufall am Haus von Stonewall Jackson (einem der bekanntesten Konföderierten-Armeeführer) vorbei und können uns mit etwas Verspätung noch einer Führung anschließen. Leider sind innen Fotos nicht erlaubt. Das ganze ist recht sehenswert, die Einrichtung eine Mischung aus Originalen und Adaptionen. Außerdem ist ein sehr schöner Garten dabei.

Der Blue Ridge Parkway hat auch in seinem nördlichsten Abschnitt die bekannten Aussichten auf bewaldete Hügel zu bieten. Immerhin hat man hier überwiegend freien Blick von der Straße.

Zwischenfazit Blue Ridge Parkway: Für mich sind die andauernden Ausblicke auf überwiegend bewaldete sanft geschwungene Hügel allmählich etwas ermüdend. Wirklich reizvoll ist die Landschaft ganz im Süden zwischen Asheville und Cherokee; auch der nördlichste Teil hat wieder einige "identifizierbare" Abschnitte; dazwischen verbaut der Wald zu oft den Blick auf die Landschaft. Leider haben wir nicht die optimale Blütezeit (Rhododendron im Südteil) erwischt, die sicher für das Auge etwas mehr bietet - wie wohl auch die Fall Foliage. Gewandert sind wir nicht viel, aber im Wald wandern reizt mich ohnehin wenig, wenn man nur immer Bäume sieht.

Am Ende des Blue Ridge Parkway bietet sich ein Abstecher nach Staunton an - nur etwa 15 mi vom Parkway entfernt. Dort gibt es ein paar schöne Straßenzüge mit etlichen historischen Häusern, insbesondere in der Beverly Street. Sehr schnell haben wir allerdings Bereiche erreicht, in denen wir uns nicht mehr sonderlich wohl gefühlt haben, so daß wir zügig wieder umgekehrt sind. Man kann zwar auch mit einem Trolley fahren, aber wir laufen im Prinzip lieber - wenigstens wissen wir jetzt, warum es den Trolley gibt.

Wegen der fortgeschrittenen Zeit lassen wir das Woodrow Wilson-Museum sowie das Frontier Culture Museum sausen und kehren zurück in die Appalachen - nunmehr in den Shenandoa National Park mit dem Skyline Drive. Letztlich hat man auch hier wieder wechselnde Ausblicke auf bewaldete Hügel, nur sind sie hier tendenziell stärker strukturiert. Eine große Ausnahme sind die Big Meadows - wirklich große Wiesenflächen mitten in der Landschaft.

Das Best Western in Luray im Best Western ist nicht ganz so neu und gut eingerichtet wie das gestern.

Mit Restaurants haben wir hier kein Glück gehabt: Das Victorian Inn, das im (2 Jahre alten) Tourbook als bestes erscheint, ist ein etwas heruntergekommenes Haus mit einer schlampig handgeschriebenen Tafel davor, was es als all-you-can-eat-buffet gibt (Das Navi gibt - aus den aktuellen AAA-Informationen entlehnt - als Küche übrigens "Portuguese" an, aus unserer Erfahrung auch nicht die optimale Empfehlung). Alles in allem für die im Tourbook angegebene Preisgestaltung nicht einladend.

Das in 10 mi Entfernung an der 211 gelegene Dan's Steakhouse kann im Preis-Leistungs-Verhältnis auch nicht zufriedenstellen: das medium georderte Fleisch des peite Filet Mignon für immerhin 18 USD ist lederartig und offensichtlich aufgewärmt - dafür ist der Teller kalt. Auf Reklamation kommt ein neues, das zwar auch nicht medium ist, aber wenigstens weich.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Lisa am 15.05.2007, 09:36 Uhr
Hallo,
viel Spaß bei Eurer Reise!
Wie kommt Ihr mit den B&B zurecht? Wir haben da leider keine Erfahrung, sondern immer nur Hotels gebucht(Vorsicht ist die Mutter der Porzelanksite)
Werde den Reisebericht auf jedenfall weiter verfolgen.Gruß Lisa
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: DocHoliday am 15.05.2007, 10:10 Uhr
Hey Doc, mrh ist ja noch auf Tour der große Reisebericht mit Bildern und allem drum und dran wird also erst kommen wenn die wieder in D. sind also Geduld, my man, Geduld…. :wink:




Man kann nicht früh genug anfangen zu drängeln! ;) ;)

Da muß ich doch glatt versuchen, Ende September fertig zu sein - versprechen kann ich aber nichts; ich bin ja schon hier in Verzug mit meinen Detailnotizen, weil wir natürlich wieder viel zu viel reingepackt haben...

Wäre toll, wenn Du das schaffen könntest. Bin schon sehr gespannt!

Aber jetzt erst mal viel Spass auf Eurer weiteren Tour.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 16.05.2007, 04:06 Uhr
10. Tag Dienstag 15.05.2007 Luray - Washington DC

Im BW in Luray gibt es kein complementary breakfast (nur die USA Today ist frei), so daß wir im angeschlossenen Restaurant unsere eggs easy over bestellen.

Der Eintrittspreis in die Luray Caverns ist mit 19 USD/Person gigantisch, die Caverns sind es aber aber auch. Alles ist voller Stalagtiten und Stalagmiten. Besonders beeindruckend ist ein unterirdischer See, der eine totale Spiegelung bewirkt. In einer Höhle hat ein netter Mensch eine Orgel installiert, die durch Resonanz an einzelnen Steinsäulen zum Klingen kommt. Nur sind leider zur Tonstimmung ein paar Säulen "korrigiert", d.h. abgeschnitten worden.

Beim Eintrittspreis ist auch das Carriage and Car Museum inbegriffen, was sich durchaus rentiert. Es stehen da schon einige sehr schöne Stücke, u.a. ein Rolls Royce in Kombiaufmachung mit Holzbeplankung.

Heute steht noch das letzte Stück des Skyline Drive auf dem Programm. Leider ist heute bei ansonsten schönstem Wetter ziemlicher Dunst, so daß die Sicht nur eingeschränkt  ist. Wer an einem kurzen aber doch sehr lohnenden Spaziergang interessiert ist: Ziemlich genau beim Milepost 16 ist ein kleiner Parkplatz (in Nordrichtung rechts) für ca. 8 Fahrzeuge. Dort kann man in den Appalachian Trail einsteigen. Es gibt dort keinerlei Hinweistafel, nur den Betonpfosten, der den Appalachian Trail markiert. Wenn man ihn nach Norden geht, kommt man auf den North Marshall, einen kleinen Hügel. Schon nach etwa 10 Minuten ist man an einem felsigen und sehr schönen Aussichtsplatz Richtung Westen. Nach weiteren 5 Minuten ist man ganz oben; kurz vor einem Wegmarker ("survey marker")geht ein kurzer Stichweg nach rechts ab zu einem Feuerplatz, dort ist auch ein schöner Aussichtspunkt - wenngleich durch ein paar Bäume - gegen Osten. Nur war heute die Sicht durch den Dunst sehr eingeschränkt.

Das Visitorcenter am Dicky Rock hat sinnigerweise Dienstag und Mittwoch geschlossen.

Der Verkehr in Richtung Washington DC ist zunächst recht locker, nimmt aber ab etwa 20 mi vor Washington ziemlich zu und wird z.T. recht unangenehm mit hektischen Spurwechslern, drängelnden LKW etc.

Das von vier Gays geführte DC Guesthouse  (Ecke 10th und O) ist außerordentlich hübsch, das Zimmer erst recht. Das Auto wird in einiger Entfernung geparkt und vorher ausgeräumt.
Die nähere Umgebung ist "wechselhaft", aber offenbar in positiver Entwicklung.

Insgesamt mach Washington bei einem ersten Spaziergang einen sehr schönen Eindruck - nicht zuletzt wohl, weil alle Häuser in der Höhe beschränkt sind, was zwar architektonische Highlights an Wolkenkratzern unterbindet, aber zu m Gesamteindruck einer Residenzstadt führt.

Die Innkeeper empfehlen an Restaurants vor allem die Logan Tavern - ganz hervorragend (wenngleich nicht billig); sehr angenehme Athmosphäre, sehr angenehme Bedienung. Es gibt perfekten Gazpacho; Salmon bzw. Rockfish in Horseradish Crust. Dazu erst ein White Beer aus Maine, danach einen passablen Weißwein.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Davidc am 16.05.2007, 09:14 Uhr
Hallo!

Kurze Zwischenfrage:
Du hast geschrieben, dass ihr mit Delta Business von München aus geflogen seid. War das schon die "neue" Business? Ich meine jetzt nicht die geplanten Falachbetten, die kommen ja erst in einigen Monaten, sondern die neuen Sitze. Die sehen auf Fotos nicht viel anders aus als die alten Sitze, nur die Farbe etwas heller. Konnte man da einen Unterschied merken / sehen?

Danke.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: DocHoliday am 16.05.2007, 09:21 Uhr
Die Innkeeper empfehlen an Restaurants vor allem die Logan Tavern - ganz hervorragend (wenngleich nicht billig); sehr angenehme Athmosphäre, sehr angenehme Bedienung. Es gibt perfekten Gazpacho; Salmon bzw. Rockfish in Horseradish Crust. Dazu erst ein White Beer aus Maine, danach einen passablen Weißwein.

Klingt sehr gut. Kommt gleich auf meine Vormerkliste (wie schon einiges andere aus Deinem Bericht).

Freue mich schon auf weitere kulinarische Tips.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: americanhero am 16.05.2007, 20:41 Uhr


Der Verkehr in Richtung Washington DC ist zunächst recht locker, nimmt aber ab etwa 20 mi vor Washington ziemlich zu und wird z.T. recht unangenehm mit hektischen Spurwechslern, drängelnden LKW etc.

Ja, der Verkehr auf dem Capitol Beltway ist gruselig. Und meistens sind alle Spuren hemmunglos verstopft.  :roll:

Zitat
Das von vier Gays geführte DC Guesthouse  (Ecke 10th und O) ist außerordentlich hübsch, das Zimmer erst recht. Das Auto wird in einiger Entfernung geparkt und vorher ausgeräumt.

Ein schöne Ecke ist das. Gerade, wenn man abends mal losziehen will. DIe P Street ist ganz nett und Adams Morgan ist auch nicht weit.
 Ab morgen darf ich das ja auch alles wieder genießen.  Wie lange bleibt ihr in DC?


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 17.05.2007, 00:35 Uhr
Hallo,
Du hast geschrieben, dass ihr mit Delta Business von München aus geflogen seid. War das schon die "neue" Business? Ich meine jetzt nicht die geplanten Falachbetten, die kommen ja erst in einigen Monaten, sondern die neuen Sitze. Die sehen auf Fotos nicht viel anders aus als die alten Sitze, nur die Farbe etwas heller. Konnte man da einen Unterschied merken / sehen?
Keine Ahnung, da mir der Vergleich fehlt. Die Flachstellung der Sitze kam mir nicht ganz so komfortabel vor wie bei der (alten!) Business der Lufthansa (was auf dem Hinflug aber nicht sonderlich gestört hat, mir aber für den Rückflug Sorge macht), dafür war der Sitzabstand imho aber deutlich größer.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 17.05.2007, 00:40 Uhr
Hallo,
... Die P Street ist ganz nett und Adams Morgan ist auch nicht weit.
 Ab morgen darf ich das ja auch alles wieder genießen....Wie lange bleibt ihr in DC?
In der P Street liegt auch Logan Tavern; wir gehen heute wohl wieder hin trotz der nicht gerade niedrigen Preise. Morgen haben wir noch einen vollen Tag, übermorgen geht's weiter Richtung Williamsburg
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: americanhero am 17.05.2007, 00:55 Uhr
Morgen haben wir noch einen vollen Tag, übermorgen geht's weiter Richtung Williamsburg


hm, dann werde ich mal schauen, in den nächsten Tagen einen Internetzugang zu bekommen. Bin nämlich gespannt, was du zu Williamsburg u berichten hast. Dort werde ich nächste Woche Dienstag oder Mittwoch hinfahren. :wink:
Viel Spaß noch in DC und auf der weiteren Tour. :winke:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 17.05.2007, 00:59 Uhr
Hallo,
Wie kommt Ihr mit den B&B zurecht? Wir haben da leider keine Erfahrung, sondern immer nur Hotels gebucht
Unsere erste B&B-Erfahrung hatten wir ziemlich genau vor zwei Jahren in dem von mir bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit empfohlenen Guest House Inn von Mike Walker in Ajo, AZ (nahe dem Organ Pipe Park). Wir haben bislang keines gefunden, das mit Mikes Frühstück mithalten konnte (das Frühstück heute im DC Guesthouse war z.B. nicht gerade "sterneverdächtig"); schöne Zimmer hatten wir eigentlich immer (unser aktuelles Zimmer in Washington ist geradezu traumhaft eingerichtet).
B&B (oder sog. Boutique-Hotels) suchen wir immer dort, wo es entweder nur ein an der Untergrenze befindliches Motelangebot (Ajo, Escalante) gibt oder wo wir in einer Großstadt weder in einer anonymen Hotelfabrik in der Innenstadt (mit Parkplatzpreisen, die den Wert des Autos übersteigen) noch in einem Motel irgendwo außerhalb, sondern relativ zentral und komfortabel wohnen wollen. Dem ging immer eine sehr intensive Suche im Internet unter Einbeziehung der Beurteilungen bei Tripadvisor voraus.  Buchung geht zum Teil mit Internet-Buchungsmaschinen, zum Teil aber nur per email-Schriftwechsel. Die Stornierungsfristen sind weitaus rigoroser als bei den Motelketten (meist 7 oder gar 14 Tage), z.T. wird auch ein Deposit für eine Nacht oder gar der gesamte Aufenthaltspreis voraus abgebucht. Wenn man ansonsten im Mietwagen sozusagen in Klausur unterwegs ist, ist das eine sehr gute Gelegenheit, im Gespräch mit den Innkeepern und den anderen Frühstücksgästen die Sprache zu üben.

Bisher sind wir noch nie reingefallen und wir werden wohl auch künftig diesen Weg beschreiten, wenn wir wissen, wann wir wo sein werden. Er ist allerdings meist teuer und imho für spontane Quartiersuche nur eingeschränkt geeignet.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 17.05.2007, 03:55 Uhr
Hallo,

vorab ein Hinweis zur Sicherheit: da wir heute früh gelernt haben, daß es in DC vier Kreuzungen O - 10th gibt: wir (also unser Guesthouse und Logan Tavern) befinden uns in NW

11. Tag Mittwoch 16.05.2007 Washington DC

Frühstück gibt es um 7 oder um 8 Uhr. Da wir in Urlaub sind, haben wir uns für 8 Uhr entschieden, wo uns gerade noch für ein paar Minuten ein Palästinenser Gesellschaft leistet, der in offizieller Mission hier unterwegs ist. Das Frühstück selbt ist kein besonderes Lob wert. Es gibt eine Quiche mit nicht näher definierbaren Fleischfetzen drin, schwarzverbrannte Kartoffelscheiben, ein paar Melonenschnitze und einen mäßig starken Kaffee.

Es gibt drei Buslinien mit dem schönen Namen "Circulator", die die wichtigsten Bereiche abdecken. Fahren kann man am besten mit einem Tagesticket für 3 USD, das auf allen anderen Buslinien auch gilt, aber nur an bestimmten Automaten gezogen werden kann.

Mit so einem Bus fahren wir und steigen kurz vor der Mall aus. Bei der Ticketvergabe vor dem Capitol erhalten wir Zugangskarten für 2.45 Uhr. Also beschließen wir, gemütlich die Mall entlangzumarschieren, um zum Lincoln Memorial zu kommen. Die Mall selbst macht eher den Eindruck einer Event-Region mit ziemlich schütterem Grün und viel Staub - eher etwas enttäuschend.

Der Skulpturengarten beim Hirshhorn Musem und der kleine Garten beim Castle der Smithsonian sind einen kurzen Aufenthalt wert.

Beim Lincoln Monument fallen uns zunächst am Aufgang die Symbole des italienischen Faschismus auf. Lincoln selbst ist schon sehr monumental - dafür hat man von dort oben aber eine wirklich schöne Aussicht in alle Richtungen (bemerkenswerterweise sind wir bei dem ganzen Rummel so ziemlich die einzigen, die das Monument ganz umrunden und den Blick in alle Richtungen wahrnehmen).

Die ganzen Kriegsmemorials schauen wir uns eigentlich nur aus der Ferne oder im Vorübergehen an; das WW II-Memorial liegt allerdings so mittig in der Achse, daß man es kaum umgehen kann.

Das Weiße Haus beäugen wir von der Süd- genauso intensiv wie von der Nordseite, das Treasury daneben sowieso (da war ich beruflich vor ziemlich genau 20 Jahren schon mal drinnen).

Beim Old Post Office sollte man unbedingt einen Stop einlegen. Hinein kommt man nur nach einem Security Screen. Innen kann man zum Tower hochfahren, zunächst mit einem stickigen Lift mit Blick auf den Innenraum, ganz hinauf mit einem zweiten Lift. Der Blick von oben ist absolut lohnend.

Bei der Capitol-Führung gibt es dann trotz der jeweils auf fünf Minuten genau definierten Startzeiten mehrfache Wartezeiten: erst geht es etwas verspätet am Startpunkt los, dann wartet man nochmals mindestens fünf Minuten bei einem Zelt, dann wartet man vor der Security, wo man wiederum gescreent wird (immer fünf Personen werden auf einmal zugelassen). Nach weiterer kurzer Wartezeit wird man dann in Richtung Eingang geschickt, wo die Gruppe davor wartet, bis von innen eine Angestellte schreit, daß man doch weitergehen soll.

Eine junge Führerin nimmt sich unserer an. Sie kann immerhin so laut reden, daß einige Wortfetzen durch den enormen Lautstärkepegel (aufgrund der vielen gleichzeitig geführten Gruppen) zu uns durchdringen. Verstehen tun wir trotzdem allenfalls die Hälfte. Zu sehen gibt es die Rotunde, das anschließenden Old Senate Chamber und einen erklärenden musealen Raum darunter - das wars; angesichts des nervigen Lärms verlassen wir fluchtartig die weniger ehrfurchtgebietende als monumentale Stätte und suchen nach der nächsten Bushaltestelle für den Circulator. Dagewesen sollte man aber auf jeden Fall, wenn man schon mal in DC ist. Andererseits muß ich zugeben, daß ich von meinem Besuch von vor 20 Jahren, wo ich auch im Capitol war, so gut wie keine Erinnerung mehr hatte.

Mit etwas Verspätung gehen wir nach einer ausgiebigen Erholungspause für die rauchenden Füße wieder zur Logan Tavern, wo schon einige Leute auf Tischzuteilung warten. Während wir noch recht zügig Plätze direkt an der Bar erhalten, stauen sich alsbald die Leute in Dreierreihen hinter der Bar - was sich bis zu unserem Verlassen des Lokals nicht ändert.

Wir nehmen wieder Allagash Whites und werden nach einiger Zeit zu unserem Tisch geleitet. Diesmal nehmen wir in Bourbon mariniertes Steak und einen Cabernet dazu - einfach köstlich (obwohl der Laden so voll ist, daß die Lautstärke fast unerträglich ist).
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 18.05.2007, 03:18 Uhr
Hallo,

heute gibt es noch einmal einen vollen Tag Washington DC:

12. Tag Donnerstag 17.05.2007 Washington DC

Das Frühstück ist heute zwar etwas besser, aber immer noch nicht rekordverdächtig.

Wir haben für heute für das Washington Monument Tickets im Internet für 11.00 vorgebucht (die wurden per Post zugesandt) und wollen die Übergangszeit in einem der Museen verbringen. Dort stellen wir entsetzt fest, daß die erst um 10.00 öffnen - also haben wir nicht nur eine gute halbe Stunde zu vertrödeln, es macht auch wenig Sinn, um 10 Uhr in ein Museum zu gehen, wenn wir um 11.00 beim Washington Monument sein sollen. Fazit: Wenn man schon im Interet bucht, sollte man auch die sonstigen Rahmenbedingungen etwas genauer ablkären (wäre ja auch pert Internet möglich gewesen).

So verbringen wir einige Zeit auf den Bänken im Butterfly Habitat Garden sowie beim WW II Memorial. das vom Stil her für mich irgendwie die Anmutung eines Reichsparteitagsgeländes hat, aber über schöne Steinbänke verfügt, die vor dem ansonsten vorherrschenden kalten Wind schützen.

Zurück am Washington Monument kurz vor 11.00 wird immer noch die Schlange von 10.30 abgefertigt. Pünktlich um 11.00 werden aber immerhin schon die ersten Tickets kontrolliert und wir kommen schon mit dem dritten Schub zum Sicherheitscheck, den wir mangels mitgenommener Flüssigkeiten ungeschoren überstehen.

Mit einem Aufzug geht es in etwas über einer Minute auf die Plattform, wo man wirklich eine tolle Sicht über die Stadt hat. Die Vorausbuchung über Internet hat sich im Prinzip gelohnt, nur das Timing hätten wir besser auf die Öffnungszeiten der Mussen abstellen sollen.

Das Museum of the American Indian, von dem wir uns sehr viel versprochen hatten, ist für unseren Geschmack zu sehr multimedial aufgezogen. Überall tönen irgendwelche Stimmen mit kurzen Statements auf uns ein. Viele Texte wären zu lesen, die man eigentlich besser in Ruhe in einem Buch studieren würde. Überall turnen massenweise ziemlich desinteressierte Schulklassen herum. Wenig wirkliche Exponate sind zu besichtigen. Wirklich überzeugend ist eigentlich nur die - vorübergehende - Ausstellung von Frauenkleidern von Indianerinnen der letzten 100 - 150 Jahre.

Von der Mall kommt man für 12 USD (inkl. Tip) nach Adams Morgan, wo man einen (der vielen) Heritage Trail entlangmarschieren kann, der eine Vielzahl wirklich schöner Reihenhäuser sowie früher (und z.T. auch heute noch) ziemlich nobler Condos aufzuweisen hat. Das Zentrum dieser Neihbourhood (Teil der 18th NW) ist eine bemerkenswerte Freßgasse verschiedenster Ethnien. Es gibt auch ein paar recht nette Shops. Vielen Dank an americanhero für diesen lohnenden Hinweis. Wir haben sicher über zwei Stunden dort verbracht.

Zum Abendessen sind wir wenig experimentierfreudig und gehen wieder in unser "Stammlokal". Es war wieder hervorragend - warum also sollten wir wechseln? Da man keine angebrochenen Getränke mitnehmen kann, trinken wir halt eute eine ganze Flasche von dem gestrigen Cabernet zum Essen im Lokal.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: DocHoliday am 18.05.2007, 09:22 Uhr
Weiter ein sehr interessanter Bericht. Die Infos über Washington habe ich "aufgesaugt" und abgespeichert.

Ein oder zwei Fragen hätte ich noch:
Habt Ihr alle Übernachtungen vorgebucht?
Wie lange im voraus sollte man B&Bs buchen?
Wie groß ist der Andrang am Washington Monument? Muss man längere Zeit vorher die Tickets buchen oder bekommt man auch ein oder zwei Tage vorher noch welche?

Darf ich Euch nach Eurer Rückkehr mit ein paar Detailfragen per PN belästigen?

Na gut, waren doch etwas mehr als ein oder zwei ;).

Viel Spass noch auf Eurer weiteren Tour!
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 19.05.2007, 00:31 Uhr
Hallo,
Ein oder zwei Fragen hätte ich noch:
Habt Ihr alle Übernachtungen vorgebucht?
fast; bis auf eine (zwischen den Outer Banks und Charleston, weil ich da wirklich noch keine Vorstellung habe, wie weit wir kommen. Eigentlich möchte ich mit den Fähren fahren - habe auch schon einen Platz reserviert -, aber ob und wie das klappt, ist mir zu vage (Witterung etc)
Wie lange im voraus sollte man B&Bs buchen?
Da kann ich nur die tpische Juristenantwort geben: das kommt drauf an  :D, und zwar auf Saison, auf Touristifizierung der Gegend und auf Konkurrenzlage. Wir haben sehr früh mit Buchungen begonnen (Januar oder so - da war hier in Colonial Williamsburg etliches schon belegt, weil morgen zufällig Graduationfeiern am College sind), schon weil wir nicht nur bestimmte Häuser (vorwiegend nach Tripadvisor), sondern auch bestimmte Zimmer anpeilen (die meisten B&Bs haben individuell völlig unterschiedliche Zimmer, die man sich idR auf der Webseite anschauen kann). Es empfiehlt sich, die Vacancy Kalender anzuschauen, die die meisten B&Bs im Web anbieten. Da sieht man ganz gut, wann es beginnt, dicht zu werden.
Wie groß ist der Andrang am Washington Monument?
Je halbe Stunde werden etwa 40 - 50 Personen eingeteilt; insgesamt ist es deutlich erträglicher als im Capitol.
Muss man längere Zeit vorher die Tickets buchen oder bekommt man auch ein oder zwei Tage vorher noch welche?
Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder länger im Voraus per Internet (ich weiß nicht, welcher Vorlauf nötig ist; meiner war sehr lange); kostet eine geringe Gebühr (5,85 USD für unsere 2 Tickets), die per CC eingezogen wird. Die Tickets werden dann per Post zugesandt. Oder man geht zum Ticket-Kiosk, um Tickets für diesen Tag zu erhalten, wobei die Zeit davon abhängt, wie früh man ansteht. Um 10.00 sind die Tagestickets jedoch meist vergriffen (zum Vergleich: fürs Capitol haben wir kurz nach 9.00 Tickets für 2.45 pm erhalten). Ein oder zwei Tage im Voraus geht wohl nichts.
Darf ich Euch nach Eurer Rückkehr mit ein paar Detailfragen per PN belästigen?
Ja, ich nehme nicht an, daß es in Belästigung ausartet, und helfe gerne.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: DocHoliday am 19.05.2007, 01:22 Uhr
Danke für die raschen Antworten!


Ja, ich nehme nicht an, daß es in Belästigung ausartet, und helfe gerne.

Wart mal ab! ;)  :D
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 19.05.2007, 13:36 Uhr
Hallo,
nun heißt es Abschied nehmen von Washington DC:
13. Tag Freitag 18. Mai 2007 Washington DC - Williamsburg


Zum Frühstück gibt es wieder ein kleines Schälchen Obst - Melonenbällchen pkus Blaubeeren - sowie Rührei mit irgendwie geartetem Gemüse drin und gebratene Scheiben normaler und süßer Kartoffeln - durchaus erträglich, aber nichts besonderes.

Draußen ist es saukalt geworden (ca. 15° nach fast 30° vorgestern). Wir fahren mit dem Circulator nach Georgetown. Die K-Street, durch die der Bus fährt, ist etappenweise eine richtige vornehme Einkaufsstraße. In Georgetown gibt es viele hübsche Häuser und viele Geschäfte anzugucken (von H&M über die bekannten 08/15-Marken wie Benetton oder Puma bis hin zu einem tollen Lebensmittelmarkt).

Die Union Startion am anderen Ender der Circulator-Linie ist für einen Bahnhof wirklich bemerkenswert mit großer bombastischer Halle, in der Mitte eine Rotunde mit Restaurant.

Zurück geht es mit Umsteigen zum Auto - noch alles ganz. Dann wird am Guesthouse, wo wir den Schlüssel behalten durften, das Gepäck eingeladen.

Der Weg aus der Stadt ist mit Navi schnell gefunden, deutlich angenehmer als hinein, über I 395, I 295 und I 895 geht es zwar dicht, aber sehr zügig die ersten knapp 30 mi. Dann kommt ab der Stelle, wo die Pool-Lanes in die normale Strecke einmünden, ein heftiger Stau, der sich aber doch ständig bewegt - für die nächsten knapp 30 mi bis Fredericksburg.

Das Governors Trace in Wiliamsburg entpuppt sich als wahres Schatzkästlein voller putziger Antiquitäten. Dick empfängt uns angesichts der Temperaturen mit einem "Willkommen im Winter". Das Zimmer ist sehr hübsch und verfügt über eine eigene private Porch zum Frühstücken - nur daraus wird morgen wegen der Kälte wohl nichts.

Im Seasons Restaurant im Ladenbezirk von Colonisl Wiliamsburg ist das Essen qualitatv gut (Thunfisch), aber die Kellnerin überfordert. Erst bringt sie die Weinflasche nicht auf, dann läßt sie sie nach dem Einschenken - ohne Probeschluck - in den Cooler plumpsen; der Salat kommt erst nach dem Entree. Was solls, gut war's dennoch, auch der Wein, obwohl nur halbtrocken, hat uns gut geschmeckt (Governor's White).

Direkt daneben ist ein tolles Quiltgeschäft, das nicht nur Tourist-Trap ist, sondern neben (guten) neuen Stücke und (weniger guten) Importen aus China auch echte alte Exemplare von 1900 und früher hat (auch aus Amish Produktion) - leider alles über der Zollfreigrenze
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 20.05.2007, 01:41 Uhr
Hallo,

14. Tag Samstag 19.05.2007 Colonial Williamsburg

Frühstück gibt es im Zimmer um 8.15 (die Alternative wäre 9.00 gewesen). Es gibt Waffeln und Obst, alles frisch und appetitlich hergerichtet - wirklich nicht mehr steigerungsfähig!

Da das Zweitagesticket kaum mehr kostet als ein Tag + Governors Palace, kaufen wir uns zwei Tage für je 49 USD, die schon nach dem heutigen Eindruck voll gerechtfertigt sind. Es gibt im Visitor Center einen lohnenden Einleitungsfilm. Dort kann man auch versuchen, in einer der historischen Tavernen einen Dinnertermin zu regattern (gelingt uns für 9.00)
 
Wir rollen die historischen Gebäude von unserem B&B ausgehend "von hinten her" auf, so daß wir in verhältnismäßig kleinen Gruppen geführt werden: Capitol, Gefängnis, Apotheke, Silberschmied, Schneiderin, Schmied, Buchdrucker, Magazin, Schuster, Governor's Palace, dazwischen immer wieder schöne Gärten, Wohnhäuser, Wagnerei, Küfer, Schreiner. Überall erhält man Erläuterungen zu beruflichen, sozialen und sonstigen Umständen der Zeit Ende des 18. Jh. Die Gebäude sind überwiegend rekonstruiert, aber häufig nach originalen Plänen und Inventaren und geben einen wirklich authentischen Eindruck.

Das Museum of Decorative Arts imponiert uns trotz einiger ausgefallener Stücke in seiner Gesamtheit nicht so sehr.

Zum Restaurant gebe ich morgen meinen Kommentar ab.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 21.05.2007, 04:07 Uhr
Hallo,

zunächst der Nachtrag zu Christiana Campbell's Tavern in Williamsburg: ordentliche Küche, nettes Ambiente, etwas "historischer" Event (Musik, Erklärung der "Wirtin") rundherum; gehört wohl einfach dazu.

15. Tag Sonntag 20. Mai 2007 Williamsburg - Buxton
Wieder gibt es ein phantastisches Frühstück mit einer Art Soufflée mit Ei, Kartoffeln, Zwiebel usw.

Die halbe Fußgängerzone von Williamsburg ist heute mit Autos zugeparkt, weil die Kirchgänger ja nicht zu Fuß kommen können (das hatten wir doch auch letztes Jahr bei den Indianern beim Medicine Wheel, die auch bis zum Heiligtum vorgefahren sind!). Jedenfalls ist deshalb auch die Kirche nicht zugänglich, so daß wir statt dessen zunächst das Wrythe Haus besichtigen, das unbedingt einen Besuch wert ist.

Als wir apäter dann doch in die Kirche hineinschauen lönnen, sind wir sind ziemlich enttäuscht vom Innenraum.

Auch der Perückenmacher ist einen Besuch wert.

Zwischenfazit Wiliamsburg: unbedingt einen Besuch wert, wenn man in die Vergangenheit eintauchen will. Zwar ist vieles rekonstruiert, aber doch ziemlich authentisch (auch bei uns sind schließlich viele "historische" Gebäude nach massiven Kriegszerstörungen wiederhergestellt worden, also auch nur noch zum Teil Original). Mit 1 1/2 Tagen waren wir voll auf Williamsburg fixiert. Yorktown? Jamestown? Plantagen? - soll's auch geben; wir haben das einfach ignoriert.

Bis zur Umfahrung von Norfolk ist die Landschaft noch ganz ansehbar, dann gewinnt das ganze den Charme der Po-Ebene. Die letzten paar Meilen in Virginia kosten 2 USD Maut.

Ab Nags Head findet das Auge wieder Anhaltspunkte; viele Strandvillen mit allerdings ziemlich einheitlicher Architektur, zeitweise erinnert die Strecke an den Roussillon mit Meer + Dünen auf der einen Seite und Lagune auf der anderen Seite.

Das Gebrüder-Wrght-Memorial kostet 2 USD/Person oder National Park Pass. Im Pavillon gibt es ein Video, das enttäuschenderweise in der großen Halle mit einem normalen Fernseher vorgeführt wird. Dennoch ist es ganz interessant zu erfahren, wie akribisch die Wrights bei ihren Konstruktionen vorgegangen sind. Von den drei Flugmaschinen (zwei Gleiter, eine Motormaschine) stehen Reproduktionen zur Ansicht da.

Das Inn at Pamlico Sound macht einen sehr schönen EIndruck, der uns einweisende Typ eher den eines Aussteigers. Das Zimmer, das wir bekommen, ist nicht das gebuchte. Die AGB lassen das zwar zu, aber da das Zimmer eine Spur schlechter ist, sind wir nicht so ganz einverstanden und erhalten schließlich ei Upgrade.

Das vom Inn empfohlene Retsaurant in Hatteras hat sonntags geschlossen, das vom Tourbook (und Frommers) empfohlene (Austin Creek) finden wir nicht - weil es nicht mehr exstiert. Also essen wir im Nachfolgebetrieb Dirty Dick - ganz passabel.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 22.05.2007, 14:28 Uhr
16. Tag Montag 21. Mai 2007 Buxton - Wilmington

Das Frühstück im Inn at Pamlico Sound ist besser wirklich kaum vorstellbar: frische Erdbeeren und Kiwi in Papaya; ganz frisch gebackene riesige Muffins mit Himbeeren drin und wirklich gute Tacos (mögen wir sonst gar nicht, aber die haben uns überzeugt) mit Paprika (nur viel zu viel).

Am Vorabend hat uns an der Anlegestelle ein Angestellter gesagt, wir sollten für unsere (Doppel-)Verbindung bis Cedar Island um 10.00 da sein. Vorsichtshalber kommen wir schon um 9.45 am Fährhafen von Hatteras an, wo jetzt  schon viele Autos stehen; wir werden als erste in eine zweite Reihe gestellt. Gegen 10 wird dann "geladen" - wir kommen auch noch dran, aber nicht mehr viele nach uns.

Nach 25 Minuten ist man in Ocracoke, eine schmale Insel mit Dünen und später viel Grün. Wenn man mit der 10.00-Fähre ankommt, hätte man genug Zeit, unterwegs an einem Parkplatz mit Aussicht auf Meer und Lagune halt zu machen - wir wollten kein Risiko eingehen und sind in der Kolonne, wo auch kein anderer gestoppt hat weitergefahren und sind damit halt etwas zu früh am nächsten Fährhafen - aber bei weitem nicht die ersten. Usere Reservierung wird glatt gefunden.

Nach etwas mehr als 2 Stunden (offizielle Fahrzeit 2:25) sind wir auf Cedar Island, wo es zunächst durch interessante Marschlandschaften geht. Kurz nach Beaufort fahren wir Richtung Atlantic Beach (Emerald Island), wo es nicht nur die üblichen Strandhäuser und versteckte Villen gibt, sondern auch haufenweise scheußliche Appartementhäuser.

Zurück auf dem Festland wird die Autobahn bis Wilmingtondann allmählich ziemlich langweilig. Wilmington selbst hat herrschaftliche Villen und eine schöne Altstadt mit sehr gepflegter Freßgasse entlang der Waterfront. Im Bistro Caprice (nicht an der Waterfront, sondern ein Stück zurück in einer Querstraße) kan man ganz hervorragend essen (Karottensuppe mit Ingwer sowie Lamm mit Couscous bzw. Stuffed Chicken). Wilmington scheint uns in jedem Fall einen Besuch wert.

Das Best Western ist eher hotel- als motelartig, nicht billig und schön am Wasser gelegen.




Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: DocHoliday am 22.05.2007, 21:57 Uhr
Weiter ein sehr interessanter Reisebericht, der mir jeden Tag mehr Lust auf unsere Tour im Oktober macht!

Weiter so!
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 23.05.2007, 04:32 Uhr
17. Tag Dienstag 22. Mai 2007 Wilmingon - Charleston

Das Frühstück wird im BW von Wilmington nach Bestellung vom Vorabend auf das Zimmer gebracht, es ist aber dennoch nur gehobene Motelkost mit allerdings recht gutem Kaffee.

Es gibt noch ein Eisenbahnmuseum (von außen, direkt am Hotel), einer Baumwollbörse sowie in der Market Street ein paar phänomenale alte Häuser (auch nur von außen; z.T. könnte man zwar rein, aber erst ab 11.00) und einen schönen Garten zu besichtigen.

Der überwiegende Teil des Tages ist Fahr- und Einkaufstag. Außer einem kurzen Blick auf Marschlandschaft gibt es von der gesamten Fahrstrecke bis Charleston wenig erwähnenswertes zu berichten. Es geht überwiegend durch bewaldetes Flachland.

In Myrtle Beach gibt es gleich zwei Outlets, was Zeit und Geld kostet. Dennoch bleiben wir ziemlich exakt im Zollfreirahmen.

Charleston erreicht man über eine große Brücke. Das King George IV B&B ist ein wunderhübsches altes und z.T. windschiefes Haus. Wir haben eine 2-Zimmer-Suite und jede Menge Platz für uns.

Eine tolle Kneipe für bodenständige Südstaatenkost ist Jestine: Shrimps in Wine + Garlic - Sauce, noch nie so gut gehabt, und Pecan Fried Chicken Breast.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Elmo am 23.05.2007, 19:44 Uhr
Schön zu sehen, dass es auch andere Forum-User mal nach Wilmington zieht. Hab ja schon immer gesagt, dass das ein hübsches Städtchen ist.  :wink:
Kann´s kaum erwarten, die Bilder davon zu sehen!
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: DocHoliday am 23.05.2007, 21:23 Uhr
Komisch, immer wenn ich Deinen Bericht lese, kriege ich Appetit ;).

Weiter so!
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 24.05.2007, 03:46 Uhr
Hallo,

18. Tag Charleston - Boone Hall Plantation - Charleston

Das Frühstück ist eher gehoben Motel-like mit verschiedenen Cereals, Rührei, Waffeln zum Toasten sowie gutem Kaffee.

Bei der Boone Hall Plantation bekommt man AAA-Rabatt (15 statt 17,50/Person).

Die Auffahrtsallee ist noch imposanter als man sie sich von den Fotos her vorstellen kann. Im Empfangsgebäude erhält man einen Fahrplan, wie man die einzelnen Events am besten kombinieren kann.

Das Haupthaus ist erst in den 30er Jahren des 20. Jh. erbaut worden, nachdem etliche Vorgängerbauten Flammen und Hurricanes sowie der letzte der Neubauwut kanadischer Käufer zum Opfer gefallen waren. Die Sklavenhütten sind noch weitgehend Original.

Von den verschiedenen Veranstaltungen erscheint uns die Erläuterung der Gulla-Kultur (von Landwirtschaft über Sprache bis zur Musik) die interessanteste.

Beim Visitor Center in Charleston gibt es einen Stadtführer für die Walking Tour, der 6,12 USD kostet (auch auf deutsch erhältlich), die uns gute drei Stunden beansprucht.

Dabei lernt man nahezu alle historischen Häuser Charlestons kennen und erfährt viel über Baustile und sonstige Besonderheiten - sollte man unbedingt machen; ist zwar nicht so romantisch wie eine Carriage Tour, aber imho bekommt man zu Fuß den besseren Gesamteindruck.

Hallo Doc,
Komisch, immer wenn ich Deinen Bericht lese, kriege ich Appetit ;).Weiter so!

Weiter so  :wink:, vgl. nächster Absatz:

Wer sterneverdächtig essen will, sollte zu Ansons gehen; nicht billig, aber zurecht bei Frommers mit drei Sternen und mit der Beurteilung "simply the best" versehen: She Crab Soup bzw. Tuna Tartar und Slow Cooked Duck Breast mit Wildreis mit Pecans und Dried Cranberries sowie Creme Brulee bzw. Chocolate Pecan Pie. Alles in allem hoch ambitionierte Küche, die ihren Preis hat (und ihn wert ist). Die Ente kann zwar mit der in Durango oder denen in Barcelona oder Estany (ich weiß, ich schweife ab) nicht ganz mithalten, aber kommt dank der Beilagen gleich danach, und Vor- und Nachspeisen sind wenn nicht die ganze Reise so zumindest einen Umweg wert.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: DocHoliday am 24.05.2007, 21:00 Uhr
 :essen: :essen: :essen: :pancake: :pancake: :pancake: :pancake:
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 25.05.2007, 04:14 Uhr
Hallo,
19. Tag Donnerstag 24.05.2007 Charleston - Savannah

Der Eintritt zur Magnolia Plantation ist gigantisch: 15 USD pro Person Grundtarif (./. 1 USD AAA-Rabatt) und 7 USD für jeden weiteren "Event". Wir nehmen nur den Swamp Garden, zumal das Haus unmöbliert ist.

Die Gärten sind wirklich phänomenal, es gibt neben vielen Pflanzen auch eine Schildkröte und zwei Alligatoren, die sich leider hektisch verabschieden, als ein Fotograf mit seinem Golfwägelchen um die Ecke rattert.

Der Swamp Garden wird gerade neu hergerichtet. Die Walkways werden neu gestaltet, dadurch muß man etliche Umwege gehen, was angesichts der ohnehin nicht vorhandenen Wegweisung oder Pläne verwirrend ist. Dafür gibt es unendlich viele Schildkröten, einzelne versteckte Alliigatoren und eine ganze Brutkolonie von Vögeln.

Auf halber Strecke nach Savannah ist  ein kleiner Umweg über Beaufort lohnend - ein wirklich hübsches kleines Städtchen mit einer schönen Einkaufszeile und vielen großartigen Villen, die denen in Charleston um nichts nachstehen.

In Savannah haben wir im Green Palm Inn ein schönes mit Kissen überladenes Zimmer.

Abendessen gibt es im Garibaldi: stuffed flounder. Beim Rückweg wird es ziemlich kühl und windig.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 26.05.2007, 03:22 Uhr
Hallo,
20. Tag Freitag 25.05.2007 Savannah

Heute ist geruhsame Stadtbesichtigung angesagt, nachdem wir unsere Tour etwas umgestellt haben: Da rund um Okefenokee alles in Flammen stand (bzw. offenbar z.T. noch steht), haben wir diesen "Schlenker" zugunsten einer Verlängerung in Savannah gestrichen. Das Motel in Waycross haben wir schon vor ein paar Tagen storniert; da "unser" B&B in Savannah wegen Memorial Day Weekend heute ausgebucht ist (und nicht nur dieses, es gibt nur noch zwei B&B mit freien Zimmern - über 300 USD!), haben wir gestern im Courtyard im Historic District für eine Nacht gebucht, so daß wir im Laufe des Tages umgezogen sind.

In Savannah kann man getrost einen ganzen Tag spazierengehen. Die Stadt weist unheimlich viele Plätze und schöne Häuser auf, so daß einem nicht langweilig wird. Der Waterfront-Bereich ist allerdings mehr industriell und weniger großbürgerlich geprägt als in den bisherigen Städten.

Wer Interesse hat, sollte eine Architektur-Führung (immerhin 20 USD/Person) machen, die etwa 1 1/2 Stunden dauert. Man sieht die vielfältigen Stilrichtungen von den ersten Häusertypen bis hin zu dem neuen hochmodernen Kunstmuseum eines japanischen Architekten. Bemerkenswert ist, wie viele Veränderungen selbst vemeintlich original historische Häuser erfahren haben.

Zwei kulinarische Empfehlungen:

Eisdiele Leopold in der Broughton Street (nahe Habersham), hervorragendes Eis (Bananasplit, Chocolate-Nut-Sundae), aber etwas umständlicher Service.

Firefly Cafe (Troup Square), herrliche Linguini mit Shrimps (New Orleans-Style, oder mit Crabs und Garlic). Man kann angenehm in der Nähe eines der vielen Plätze im Freien sitzen.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: DocHoliday am 26.05.2007, 20:55 Uhr
Das klingt ja nicht gut für den Okefenokee Swamp! :(

Mal sehen, wie es bis Oktober dort aussieht. Ein Extratag in Savannah klingt aber auch nicht schlecht.

Freue mich weiter über jede Fortsetzung Eures Berichts.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 27.05.2007, 04:08 Uhr
Hallo,
Freue mich weiter über jede Fortsetzung Eures Berichts.
freut mich, wenn sich die Leser freuen (hoffentlich nicht nur einer) - aber jetzt kommt der vorletzte Teil (den letzten werde ich wohl nach Rückkehr nachliefern):

21. Tag Samstag 26.05.2007 Savannah - Macon

Da wir heute kein großes Programm mehr haben, bestellen wir erst nach ausgiebiger Trödelei das Auto aus dem Valet. Die Interstate Richtung Macon führt zwar auch durch Wald, der sich aber anders als bei den meisten bisherigen Strecken verhältnismäßig oft öffnet und den Blick auf sanft hügelige landwirtschaftliche Flächen freigibt.

Das Ocmulgee National Monument ist ein relativ ruhiger und erholsamer Flecken. Im Visitor Center gibt es ein Einführungsvideo und ein paar wenige aber außerordentlich schöne Ausstellungsstücke in einem kleinen Museum.

Außer den in voller Sonne liegenden Mounds gibt es noch einen nicht allzu langen schön schattigen River Walk, der allerdings leider an einer Stelle die Autobahn unterquert und deswegen nicht allzu ruhig ist. Dafür hat man am Ende einen hübschen Blick auf den Ocmulgee River - wenn einen nicht eine Schlange auf dem Weg kurz vor seinem Ende stoppen läßt.

Das La Quinta Inn in einem Motel- und Einkaufszentrum nördlich von Macon ist ein sehr angenehmes Motel.Beim Umpacken unseres maßlos ausschauenden Gepäcks (der Kofferraum vom normalen Trailblazer ist halt doch kleiner als der der früheren Langversion) stellen wir fest, daß wir dank einer zusätzlichen Schmutzwäschetasche selbst mit Kühlbox in einem der Koffer (wir hatten ja nur eine relativ kleine ergattert) mehr als genug Luft für alles haben. Ich bin nur gespannt, ob das Gewicht des großen Koffers paßt.

Wenn wir gemeint haben, bisher genug große Villen gesehen zu haben, werden wir in einigen Straßenzügen in Macon eines besseren belehrt. Hier stehen die wirklich bombastischen Villen. Auch hier sind aber nicht wenige in schlechtem Erhaltungszustand und mindestens 25 - 30 % mit Verkaufstafeln.

Zum Abendessen kann man in der Umgebung der Motels den Taylor Made Grill empfehlen. Dieser befindet sich in einem Einkaufszentrum, verfügt aber über drei "diamonds". Steak und Cesar Salad mit Thunfisch sind hervorragend. Dazu gibt es einen guten Weißwein und sparkling water - ausnahmsweise und wohltuend mal ohne (Chlor-)Eis.

Morgen geht es Richtung Flughafen Atlanta und dann  zurück - wir werden wohl nur trödelig Richtung Atlanta aufbrechen und keine Unternehmungen mehr starten.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Palo am 27.05.2007, 05:07 Uhr
Guten Flug nach Hause!

Ich freue mich schon auf deinen langen Bericht und Deine Bilder :)

Ich habe ein halbes Jahr in Macon gewohnt, ist aber schon einige Zeit her.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: mrh400 am 28.05.2007, 20:19 Uhr
22. Tag Sonntag 27.05.2007 Macon - Atlanta

In der Frühe wird ausgiebig getrödelt und im La Quinta ein typisches Motelfrühstück mit (ordentlichen) Muffins verzehrt. Man hätte sich auch mit Teig aus offenen Bechern Waffeln selbst backen können. Der Teig war uns aber zu suspekt.

Etwa 20 mi nach Macon wird es dunstig und wir fahren in den Nebel - von wegen Nebel, das ist Rauch, der von einem der wildfires bis hierher getrieben wurde. Zwischendrin hellt es dann wieder auf, aber nach einem kurzen hellen Zwischenstück wird es dann wieder trübe bis einschließlich Atlanta.

Beim Milepost 122 gibt es ein Tanger-Outlet, wo man die letzten Dollars zum Ausreizen der Zollfreigrenzen loswerden kann. Das war übrigens auf dem sonnigen Teilstück, aber im Freien roch es doch ganz schön brenzlig.

Je mehr man sich Atlanta nähert, desto mehr nimmt der Verkehr Großstadt-Unsitten an mit Schneiden über drei Spuren hinweg zur Ausfahrt, "dicht machen" gegenüber Einfädlern usw. Dennoch ist der Flughafen problemlos zu finden, zumal Navi und Beschilderung ungewohnte Eintracht zeigen.

Die Autoabgabe bei Hertz dauerte etwas länger als bisher gewohnt. Es war auch ziemlich viel los. Dafür fährt uns einer der Mitarbeiter samt Gepäck, das wir im Auto lassen können, zum Terminal, was ihm einen 5er-Tip einbringt.

Einchecken geht schnell. Der Weg durch die Security ist ebenfalls schnell erledigt - keinerlei Nachfragen. Als wir uns beim Automaten abmelden wollen, stellen wir fest, daß sie nicht funktionieren. An einem entdecken wir dann ein Schild, daß dies ab 06.05. nicht mehr notwendig ist, weil der Pilotversuch beendet ist. Sinnigerweise stehen die Tafeln mit der Anleitung aber noch mitten am Gate herum.

Internet würde am Flughafen Atlanta 7,95 USD für 24 Stunden kosten – so lange wollen wir aber eigentlich nicht bleiben.

Das Boarding geht wirklich pünktlich um 3.40 los. Die Tante, die die Bordkarten kontolliert, wirft einen kurzen Blick in den Paß und wird erst aktiv, als ihr die Seite mit dem grünen Abschnitt deutlich unter die Nase halte. Angesichts ihres Desinteresses werde ich den Verdacht nicht los, daß sie die grünen Zettel alsbald in irgendeinem Papierkorb entsorgt hat.

Ebenso pünktlich wie das Boarden legt die Maschine vom Gate ab Der Flug verläuft weitgehend ereignislos. Nach nicht allzu langer Zeit wird die amerikanische Küste in der Gegend von Williamsburg verlassen. An Schlaf ist kaum zu denken, dazu sind die Sitze zu sehr gegliedert, wenn man nicht auf dem Rücken schlafen kann. In Europa verläuft der Flug sehr weit südlich über Troyes, Freiburg und mit einem Schlenker über Zürich.

Schon um 7.30 sind wir am Gate. Die Paßkontrolle wird freundlich bewerkstelligt (mufflig waren eigentlich nur die unausgeschlafenen Passagiere, der Grenzbeamte ließ sich dadurch in seiner Freundlichkeit nicht beirren). Das Gepäck dauert etwas, der Zoll will nichts von uns, steht aber in Mannschaftsstärke bereit, um Verdächtige herauszufischen. Nachdem das Gepäck im Auto verstaut ist (wie konnte ich nur behaupten, daß der Trailblazer einen kleinen Kofferraum hat?), werden noch Lebensmittel besorgt und dann geht es über eine kaum befahrene Autobahn zügig mit „deutschem“ Tempo aber dennoch streßfrei nach Hause (durchaus streßfreier als noch gestern in der Anfahrt auf Atlanta), so daß ich für mich den gerade in einem anderen Thread beklagten Rückkehrerschock in keiner Weise bestätigen kann.

Das wars.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: DocHoliday am 28.05.2007, 22:33 Uhr
Welcome home!

Schöner Reisebericht, der viele interessante Informationen für mich gebracht hat. Hat die Vorfreude auf meine Oktobertour (sehr ähnlich wie Eure Tour) noch gesteigert.
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: The Kickin Chicken am 30.05.2007, 11:07 Uhr
Hallo,

ich habe Deinen Bericht erst heute gefunden und sozusagen auf einmal "verspeist".

Ein wirlich toller Bericht  :applaus: :applaus: :applaus:, der auch mal die East-Coast würdigt. Ich bin oft beruflich in der Gegend von Charleston, habe aber leider viel zu selten die Zeit, das Umland zu erkundigen. Ich habe mir aber fest vorgenommen, dieses nachzuholen.

Ich hoffe doch sehr, dass Du wie angekündigt noch Bilder zeigst.

Ein kulinarischer Genuss war Dein Bericht auf jeden Fall!!!

Gruß
Peter
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: Utah am 30.05.2007, 17:28 Uhr
Hallo Gerhard!

Vielen Dank für den "vorläufigen" Reisebericht, auf den "echten"
Reisebericht mit Bildern freue ich mich jetzt schon :-)
Titel: Re: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints
Beitrag von: DocHoliday am 31.05.2007, 16:39 Uhr
Schau an, wer sich hier so alles rumtreibt ;)!

Hallo Peter,
schön, dass Du Dich endlich auch aufgerafft hast.

Mit dem kulinarischen Genuss kann ich Dir nur rechtgeben. Ich kann's schon kaum noch abwarten, im Oktober den einen oder anderen Restaurant-Tip zu testen. Vielleicht hast Du ja auch noch ein paar?