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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Gutenberg am 31.05.2005, 14:33 Uhr

Titel: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwesten
Beitrag von: Gutenberg am 31.05.2005, 14:33 Uhr
Bericht über eine Reise durch den Südwesten vom
29.04. 2005 - 17.05.2005!

Vorab möchte ich eine kurze Zusammenfassung der Reise stellen:
Besonders schönes habe ich in roter Schrift herausgestellt!

LAX-Red Rock Canyon SP-Trona Pinnacles-Alabama Hills-Saline Valley Road-Death Valley mit
Golden Canyon, Mosaic Canyon, Dantes View, Skidoo, Aguereberry Point
und den üblichen Verdächtigen-Darwin-Moving Rocks-Ely (Eisenbahn M.)-
Pony Express Trail-Provo-Arches NP (nur kleine Trails, da bereits mehrfach da gewsen)-Monticello-Needles ( Colorado River Overlook, Slickrock Trail, Chesler Park Trail, Needles Overlook), Jeeptrails um Moab
(Gemini Bridges, Onion Creek,
Long Canyon, Mineral Point, Hells Roaring Canyon, Hidden Canyon), Little Egypt, Burr Point,
Cedar Breaks, Zion Ostausgang Felsformationen,
 Valley of the Fire (abends und morgens), Las Vegas,
Joshua Tree,
 Sand Diego (Flugzeugträger,
), Lax

Was mich entsetzt hat: im Arches die Menschenmassen, im Zion
die unglaublich vielen Leute und der rießige Visitorcenter, Las Vegas
wird immer künstlicher und aufgesetzter (bitte nicht fertig machen
deswegen), die bombastischen Wohnsilos am Lake Mead.

Schreckmomente während der Reise:
im Schlamm versackt, Saline Valley 90 Meilen Waschbrett, Reifenschaden am Pony-Express Trail,
verstauchter Fuß deswegen, viele Schlangen (über eine stieg
Marc glatt darüber), Schlange auch am Lufthansa Check In in Lax

Reiseberichte tageweise dann hier!

So long Jörg
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Volker G. am 31.05.2005, 14:36 Uhr
Hi Jörg,

hört sich wirklich interessant an, dann schreib mal schön, ich brauch noch Futter für den September ;)

Wobei auf ne Klaaperschlange aus der Nähe kann ich verzichten, so zwei bis drei Meter sollten schon dazwischen sein :)

Arches ist wirklich schlimm im Sommer, am Delicate Arch waren es letztes Jahr auch so um die 100 Leute.
Im Sommer will ich eigentlich gar nie in den Zion NP, im März war wunderbar wenig los und es gab viele Wasserfälle :) und es gibt noch kein Shuttle-Zubringer, man darf noch selber fahren.
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 31.05.2005, 14:41 Uhr
Hi Jörg,

klasse: wieder ein neuer Reisebericht von Dir. Werde wohl gleich Deinen gesamten Reisebericht auf meine persönliche must-do-Liste setzen  :D
Bin schon sehr gespannt auf Details, vor allem auch, nachdem Du ja in Nürnberg auch schon darüber erzählt hast.

Ich freue mich auf´s "Mitfahren"  :lol:
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Utah am 31.05.2005, 15:31 Uhr
Hallo Jörg!

Endlich wieder ein Reisebericht  :D
Dein Bericht scheint sehr interessant zu werden, ich werde täglich   :lesend:  
Vielleicht kannst du noch ein paar Bilder mit einbauen...  :pfeifen:
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: AndyOne am 31.05.2005, 15:51 Uhr
Hallo Jörg,

freue mich immer wieder auf gute Reiseberichte. Die Highlights und Ereignisse der Tour hast Du mir ja schon persönlich in Nürnberg erzählt, bin trotzdem gespannt auf den Bericht.

Ein paar Bilder dazu wären klasse, finde ich auch.
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Tatonka am 31.05.2005, 15:52 Uhr
Hallo Jörg,

bin schon sehr gespannt, was es diesmal interessantes zu lesen gibt und was du erlebt. Lasse mich voll überraschen, denke ........ es wird saugut.  :lol:
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Easy Going am 31.05.2005, 15:54 Uhr
Hallo Jörg,

Welcome On (Reise)Board  :D

Prima wenn es wieder täglich was von Dir zu lesen gibt - der Prolog klingt ja schon mal sehr verheißungsvoll  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 31.05.2005, 17:09 Uhr
Mit Bildern wirds noch nicht so klappen, da ich mich im Moment mit dem ganzen "Digitalkram" abmühe!

Aber ich habe beim Treffen in N. gehört, daß hier jemand gerne hinterher Bilder ins Netz stellt  :D !

Gruß!   Jörg
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Easy Going am 31.05.2005, 17:15 Uhr
Was man auf Usertreffen nicht so alles hört .......   :wink:
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Anette am 31.05.2005, 18:30 Uhr
Super Jörg, dass Du wieder eine Reisebericht schreibst. Freue mich auch sehr auf die tägliche Lektüre.

Anette
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Filou am 31.05.2005, 18:36 Uhr
Hallo Jörg,

die Einleitung klingt schon mal super gut. Freu mich drauf!

Liebe Grüße
Annette
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: DocHoliday am 31.05.2005, 18:49 Uhr
Klingt sehr interessant Deine Route! Einiges davon habe ich ja auch dieses Jahr gesehen.
Bin schon gespannt!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 01.06.2005, 12:06 Uhr
Tag 1: Von Nürnberg in die USA

Abflug von Nürnberg um 7.00. Keine sehr menschliche Zeit.
Taxi kam pünktlich gegen 5.30, die Taxifahrerin wohnt gleich um die
Ecke bei uns, sodaß das eigentlich zu erwarten war.

Wie immer 3x überprüft, daß wir alles haben. Vor allen Dingen die
Pässe und meine Medikamente (leider!), sowie die Flugtickets.
Flugtickets? Nein, gibt es nicht mehr. Ein selbst ausgedrucktes
Blatt in A4 genügt heute dafür.

Gefrühstückt haben wir heute nicht, denn eigentlich sollten wir in
N. Zeit genug haben. Nach 20min Fahrzeit errichten wir den Airport.
Eine lange Schlange machte sich vor den Schaltern breit und wir warteten
45 min, bis wir drankamen! Das ist neuer Rekord für N., also nur
eine Laugenbrezel gekauft.

Irgendein Ausdruck wurde gar nicht benötigt. Wir wurden sozusagen nur mit den Pässen eingebucht.

Für den Flug FRA-LAX erhielten wir Plätze recht weit vorn in der
Mitte, allerdings 1 Mittelplatz und einen Gangplatz, sowie einen
Gangplatz dahinter. Klasse! Welches Superhirn denkt sich eigentlich
sowas aus? Obwohl ich sauer darüber war und mich kräftig
beschweren wollte, habe wirs dann so gelassen. (2 Gängplätze sind
auch nicht schlecht). Der Flug ab Franfurt startete eigentlich pünktlich,
aber dann meldete sich der Kapitän, daß es einem Passagier schlecht ging
und er in die Klinik musste. Bis das Gepäck heraus war waren 50min rum.

Das Positive daran war, daß neben meiner Frau ein Platz lehr wurde,
der einzige Platz im Flugzeug, der lehr blieb!

Der Flug selbst war überaus angenehm. Sehr engagiertes Personal,
Essen genießbar, reichlich Getränke und Schokoriegel zur
Selbstbedienung, Filne naja. Die Route war extrem weit nördlich,
ruhig uns so schnell, wie ichs noch nie erlebt habe. Sodaß wie
10 min früher in LAX waren.

Kontrolle und Zoll absolut prblemlos, freundlich und schnell!
Nach nicht einmal 30min waren wir im National-Shuttle.

Auch hier keine Wartezeit! Choice-Line hatten wir die Wahl zwischen
Traillazer, neuem Cherokee und Equinox (oder so ähnl.). Wobei
letzterer ein Witz ist. Wir entschieden uns diesmal für den Cherokee,
trotz fehlender Untersetzung. Das war eine gute Wahl!

Auffahrt auf die 405 war etwas schwer zu finden, aber ganau 1 Stunde
nachdem unser Flieger gelandet war waren wir schon auf der 405!
Über die 14 erreichten wir Palmdale, wo wir im Courtyard
übernachteten. Nach einem kurzen Einkauf (Wasser und was man
sonst noch so braucht, sowie einige Literatur) und einem kurzen
Abstecher zum Red Lobster (Cranberry Juice mmh) fielen
wir gegen 8.30 todmüde ins Bett.
Ein Rätsel ist für mich immer wie man diese zeitverschiebung doch ganz
locker hinkriegt, besonders die Kinder!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 01.06.2005, 17:16 Uhr
Tag 2: "Red Rock Canyon SP", "Trona Pinnacles" und "Alabama Hills"

Heute Morgen bis 7.30 geschlafen, auch unser Sohn, da kann man nicht
meckern. Frühstücksbuffet im Hotel war ganz ok ohne besonderes
zu bieten.
Start gegen 8.15 Richtung Death Valley.
1 Stop bei den Flugzeugen von Mojave. Hier stehen hunderte
Passagierjets in allen Größen und Zuständen, die darauf warten
wieder in den "aktiven" Dienst zurückzukehren. Unglaublich
welche Werte hier rumstehen!

Erster richtiger Halt am Red Rock Canyon SP beim Visitorcenter, der
aber nur am Wochenende geöffnet hat und erst ab 11.00.
Ein sehr einfaches Infoblatt liegt aber aus.
Einige Eindrücke: sehr schöner Campground, schöne sehr farbige
Felsen (daher auch der Name), tolle blühende Kakteen.
Wir machten eine ca. 1h Wanderung am Beginn der kurzen Parkstraße,
die ich wirklich empfehlen kann. Machte richtig Spaß und das Typische
Südwest-Gefühl stellte sich sofort ein!
Im Park gibt es viele Offroad-Strecken, die es aber teilweise ganz
schön in sich haben. Eine mussten wir natürlich aus probieren, aber bei
der Hälfte drehten wir wieder rum, da wir eine Felsstufe nicht überwinden konnten. Es gibt sehr viele schöne Aussichten im Hinterland.

Wenn man da ist, ein schöner Stopp 7 von 10 Punkte

Über Ridgcrest (mit rießiger abgesperrter Mine) mit einem kurzen
Stop bei Pizza Hut gings zu den Trona Pinnacles beim gleichnamigen
Ort. Die Zufahrt über Gravel-Road ist auch für Womos kein Problem.

Es gibt einen Parkplatz von dem man zu Fuß ein bisschen herumstrolchen
kann. Schöner ist es aber, wenn man die Wege mit PKW oder SUV
zwischen den Pinnacles abfährt und dabei immer wieder neue verrückte
Formationen sieht. Die Felsen selber sind weiß-grau und nicht farbig.
Trotzdem recht nett  7 von 10 Punkten

Weiter gings nach Lone Pine. Unser Hotel war hier das Quality Inn.
Die Hotels hier sind oft ausgebucht, also lieber vorreservieren.
(Best Western war schon 4 Wochen vorher dicht).

Im örtlichen Visitorcenter ein paar Infos geholt, dort gibt es
wunderschöne bunte Vögel und einen sehr schönen kleinen Kakteen-
Garten, also ein kurzer Stop lohnt, und dann direkt zu den
Alabama Hills: Wunderschöne gelbbraune Granithügel, die man
erforschen kann. Die Zufahrt ist problemlos und die Hauptachse
gegraveld, auch für Womos. Die ganze Faszination erschließt sich
einem aber erst auf den Nebenwegen zu Fuß oder mit SUV.

Echt toll hier, auch wenns manchmal etwas eng fürs Auto wurde,
so dicht stehen die Felshügel aneinander. Rumkraxeln macht rießen
Spaß, auch wenn das rauhe Gestein scon etwas weh tut.

Zum Sonnenuntergang glühten die Felsen in allen Goldtönen, aber
man hat die schneebedeckten Berge direkt gegen die Sonne, sodaß
wir beschlossen am nächsten Morgen noch mal herzukommen
und den berühmten Arch mit dem Mount Whithney im Hintergrund
anzulaufen und zu verewigen!

Abends sehr schön und gut im örtlichen "Gourmt Tempel" Seasons
gegessen und mit einer kurzen Unterbrechung sehr gut geschlafen!

Insgesamt ein toller Beginn mit traumhaften Wetter!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: DocHoliday am 01.06.2005, 18:29 Uhr
Wieder ein interessanter Reisebericht. Habe nichts anderes von Dir erwartet :-) ;-)
Die Alabama Hills fand ich auch toll. Jede Menge witzige Felsformationen und immer der tolle Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.
Zum Sonnenaufgang würde ich mir eine andere Stelle mit ein paar hübschen Felsen im Vordergrund suchen. Sieht toll aus, wenn die schneebedeckten Gipfel in der Morgenröte ergölühen. Der Arch liegt so etwa eine Stunde nach Sonnenaufgang im besten Licht.

Bei Seasons war ich auch. Lecker!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Easy Going am 01.06.2005, 18:39 Uhr
Zitat von: Gutenberg
Insgesamt ein toller Beginn


Stimmt auch wieder bezüglich Deinem Bericht  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Reinhold am 01.06.2005, 21:42 Uhr
Hallo Jörg,

schöner Reisebericht, freue mich schon auf die Fortsetzung!

Zitat von: DocHoliday

Die Alabama Hills fand ich auch toll. Jede Menge witzige Felsformationen und immer der tolle Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.
 
Dem kann ich mich nur anschließen.
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 06.06.2005, 16:55 Uhr
So und schon  :oops:  gehts weiter!

Tag 2: Über die Saline Valley Road in den DV NP

Morgens gegen 6.30 aufgewacht und gleich vom Motel aus einige Fotos auf die wunderschön schneebedeckten Berge gemacht (immerhin die
Höchsten von Californien).

Nach kurzem, einfachen Frühstück im Hotel gings nochmal zu den
Alabama Hills um die kurze Wanderung zum Alabama Hills Arch zu machen.
Da dies ein Traumfotomotiv ist, mit dem Mt. Whitney im Hintergrund,
erwartete ich schon einige Leute, aber, Veblüffung, wir waren die
einzigen. Schon seltsam wie voll es woanders ist und hier ist man
ganz alleine.
Die Wanderung ist nur ca. 10-15 min, zwar nicht beschildert, aber nicht
wirklich schwer zu finden. Das Erlebnis ist fantastisch! Ein wunderschöner
goldbrauner Arch, fantastisch von der Sonne beschienen. Und um
die Sache perfekt zu machen wird der Mount Whitney auch noch
eingeramt! Einer der Besten Morgen-Location des ganzen Westens!

Wir trieben uns dann noch 1,5 h Stunden in den AH rum, weil wir uns gar
nicht losreißen konnten!

Fazit: unbedingt hinfahren, deshalb 9 von 10 Punkte

In Lonepine noch kurz für 2-3 Tage Proviant eingekauft, denn heute
gings erstmal ins "Gelände".

Es sollte ein Wahnsinns-Trip werden!

Der Einstieg war auf der California 190. Die Straße (Gravel) ist
zuerst in gutem Zustand. Wer nicht in den Josuah-Tree NP kommt dem
empfehle ich ein Stück hier zu fahren! Wunderschöne JT-Wälder
begleiten einen hier. Nach ungefähr 20 Meilen gings recht ab auf die Hidden Valley Road. Bis dahin ist die Strecke relativ problemlos,
HC genügt. Hier hat man bereits einen wunderschönen Blick aufs
DV (Einsamkeit garantiert). Die Hidden Valley Road stellte sich als
sehr steinige steile Piste heraus.
Nach ungefähr 10 Meilen sollte eine
Quelle erreicht werden. Nach ca. 6 Meilen wurde die Straße richtig schön matschig. Zuerst wühlte sich unser Cherokee tapfer durch, aber die dritte matschige Stelle schätzten wir verkehrt ein und schon saßen wir fest.
Beide rechten Räder waren fast im Matsch versunken und nichts ging mehr!
Nach ca. 10 min kräftigen Fluchens gingen wir doch ans Werk, denn
es war nicht abzusehen, wann hier ein Auto vorbeikam!

Nach 1,5 Stunden im Dreck wühlen brachten wir das Auto rückwäts wieder raus. Fragt nicht, wie ich ausgeschaut habe! Ich kam mir wie
ein Goblin vor! Ordendlich zerkratzt haben wir das Auto in den Büschen
auch.
Wir beschlossen rumzudrehen und direkt ins DV zu fahren.

Am Aussichtspunkt übers DV trafen wir einen Deutschen, der uns erzählte,
daß die Saline Valley Road sehr schön sei. Nach einer kurzen Überlegung,
es war inzwischen 12.00, beschlossen wir diese Route zu nehmen
und über die selten befahrene Nordwestroute ins DV einzufahren.

Saline Valley erwies sich als Traumstrecke mit Kakteen, weiße Dünen,
schroffen Felsen, Punkte um ca. 2700m (mit Schnee) und Punkte um
den Nullpunkt! Auch eine ca. 1,50 m lange Klapperschlange gab es
zu bewundern. Wunderschön orange-braun gefärbt. (Übrigens meine
erste!).

Die gesamte Strecke ist nicht schwierig zu befahren, aber extrem rauh
und steinig. Waschbrett überall, nur durch die vielen Steine waren
oft nicht mehr als 15-20 Meilen drin! Hole in ... ist dagegen
Bundesstraße!

Diese Strecke ist nicht ganz ohne und definitiv nur für HC-Fahrzeuge
und erfordert auch etwas Erfahrung und gute Vorbereitung, da man
auf alle Fälle stunden (tage) lang Niemanden begegnet.

Nach gesamt ca. 105 Meilen Gravel und Waschbrett erreichten wir die
Strecke ins DV. Allerdings ist diese Zufahrt auch größtenteils
Gravel mit einigen Waschbrett-Passagen! Landschaftlich dafür vielleicht
die schönste Zufahrt. Auch hier große Dünenfelder und fantastische
bunte Felsen und eine große, sehr gut erhaltene Mine. Diese Route trifft
ungefähr beim Krater auf die DV-Park-Route.
Die Sonne ging schon fast unter und ich bin viel zu schnell unterwgs
gewesen, denn ich sehnte mich im Furnace Creek nach einer Dusche,
einem saftigen Rib-Eye mit einem kühlen Bier und meinem Bett!

Diese Wünsche gingen dann auch alle in Erfüllung!
Ich glaube selbst nachts haben meine Arme nach gezittert!

Fazit: Wer ein kleines Abenteuer sucht ist mit dieser Routenführung
bestens bedient. Durch die Länge und die Einsamkeit ist gute Vorberei-
tung notwendig. SUV (auch ohne 4WD) ist ein MUSS.
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 06.06.2005, 18:19 Uhr
Jörg, danke - alles schon notiert  :lol:

Schön, dass es heute die Fortsetzung gibt  :D  Habe schon sehnsüchtig darauf gewartet. Bitte noch viiiiiiiiiieeeeeeeeeel mehr  :lol:

Eine Frage noch aber noch. Du erwähnst mehrmals die Vorbereitung: mit was für Kartenmaterial etc. bereitest Du solche Touren vor?
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Filou am 06.06.2005, 19:15 Uhr
Hallo Jörg,

super, daß es weitergeht - ich habe schon sehnsüchtig darauf gewartet! Bitte noch viel, viel mehr davon!!!

Liebe Grüße
Annette
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Reinhold am 06.06.2005, 22:05 Uhr
Hallo Jörg,

105 Meilen Gravelroad hört sich schon ziemlich heftig an, scheint ja ein ziemliches Abenteuer gewesen zu sein. Auf jeden Fall wieder ein schöner Bericht der Lust auf mehr macht.
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 07.06.2005, 14:18 Uhr
@ an alle: DANKE für die resonanz, denn nur so mach das
               Schreiben richtig Spaß  :wink:

Zwecks Vorbereitung: In den letzen 3 Jahren ausschließlich mit
                                amerikanischen Reiseführen, die ich mir vor
                                Ort besorge und natürlich im Netz!
                                Die Literatur besorge ich mir immer in dem Staat
                                für den ich sie brauche, weil da die Auswahl
                                größer ist!


Gruß!                Jörg
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 08.06.2005, 17:31 Uhr
Tag 3 Im DV die Klassiker besucht

Früh gegen 6h raus und ohne Frühstück, aber mit reichlich
Flüssigkeit versorgt, in den Golden Canyon gelaufen.

Für mich der MUSS-Weg im DV. Fantstische Farben soweit das Auge
reicht. Die Abwechslung aus relativ engen Passagen und weiteren
Wegstücken macht die Wanderung sehr abwechslungreich.
Auch die Seitencanyons sind einen Abstecher wert. Der Abschluss
des Cayons liegt um diese Tageszeit im Schatten, sonst aber
Traumlicht.

Zurück im Auto zeigte das Thermometer bereits 28 Grad C. an.
Da das Frühstücksangebot in der Furnace Creek Ranch nicht so
der Renner ist gabs Frühstück im Freien aus unseren Vorräten.

Kurz den Visitorcenter angeschaut und einige Infos eingezogen und die
Fahrt ging zum Devils Golf Course. Da derzeit das DV total
versalzen ist, dadurch schneeweiß, bietet sich dort derzeit ein faszinierender Anblick. Diese weiß/schwarzen Erdkrusten mit ein bißchen
Wasser zwischendrin - einfach sensationell!
Nächster Stop am Klassiker Badwater. Auch hier alles salzweiß
und noch reichlich Wasser vorhanden.
Da Zabriskie und Dantes View nicht über die 190 erreichbar waren,
gings durch das Greenwater Valley zu Dantes View.
Die Ranger gaben die Auskunft, daß dafür 4WD notwendig wäre.
Allerdings ist das eine absolut harmlose Strecke, die für jeden PKW
problemlos möglich ist. Dantes View war einsam, wir waren die
Einzigen, und herrlich kühl. 2h ließen wir uns dort Zeit um unseren
"Lunch" zu essen un den herrlichen Blick zu genießen. Die Einzigen
die uns Gesellschaft leisteten waren 2 große Raben!
Zu unserer Reisezeit (Mai) gabs hier oben ein wahres Blumenmeer
Ein fantastischer Blick!

Unten im Tals des Todes hatte es 38 Grad C.!
Nach einigen Fotografier-Stops gings heim in unser Motelzimmer, da
ein mächtiges Gewitter aufzog.
Dinner planten wir wieder im Steak-House, aber dann...

Vor dem Eingang zum Resort waren die Berge in rötliches Licht
getaucht, dahinter tief schwarze Wolken und davor 2 brilliante
Regenbogen. Super Fotomotiv! Aber der Foto lag sinnigerweise
im Zimmer! Also im Laufschritt zurück, Foto geholt, ins Auto
gesetzt und ein Stück raus gefahren. Und die Regenbogen?
PUUUH Glück gehabt - noch schöner als zuvor! Viele Bilder geschossen
und total begeistert und Happy, so etwas sehen zu dürfen.

Danach noch ein leckeres Steak mit Pfeffersauce und ein kühles
Bier dazu, das alles garniert mit dem Rest meiner Familie:
Herz was willst du mehr!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Easy Going am 08.06.2005, 17:41 Uhr
Zitat von: Gutenberg
Dantes View war einsam, wir waren die
Einzigen, und herrlich kühl. 2h ließen wir uns dort Zeit um unseren
"Lunch" zu essen un den herrlichen Blick zu genießen. Die Einzigen
die uns Gesellschaft leisteten waren 2 große Raben!

Die sind da oben scheinbar das "Aufsichtspersonal"  :wink: - die habe ich auch gesehen - und auf Film gebannt.

Ich habe mir das letzte mal den Golden Canyon Nachmittags bei gut 40 Grad im Schatten "gegönnt" - nur gabs da keinen Schatten.
Licht war aber super und der Canyon sowieso. :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 08.06.2005, 20:01 Uhr
Jörg, Du bist "schuld" daran, dass ich 2006 wieder rüber muß  :lol:
Der Titel meines Reiseberichts wird lauten: "Auf Gutenberg´s Pfaden"  :lol:  :rollen:  :mrgreen:
(Jaaaaa, ich bin die klassische "Nachfahrerin"  :oops:  - aber nur, weil ich nicht Reifen wechseln kann  :shock: )

Du hast Eure Tour im Death Valley so beschrieben, man ist richtig dabei. Man trifft "alte Bekannte" wieder und bekommt auch eine Vorstellung von selbst noch nicht erlebten Ecken.

Danke für Deine Info zwecks Vorbereitung. Könntest Du noch ein paar konkrete Tipps geben, welche Dir speziell für Deine Touren 2004 und 2005 gute Dienste erwiesen haben? Man findet zwar im Internet ein reichhaltiges Angebot aber was davon ist brauchbar  :zuck:  :?:
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: lor-mon am 08.06.2005, 20:40 Uhr
Hallo Jörg,

auch ich bedanke mich herzlich für Deinen Bericht. Wir sind ab September vier Wochen in den USA, davon zwei Tage im DV, und freuen uns von Tag zu Tag mehr auf unsere Reise. Bitte noch viele Eindrücke und Tipps!!!! :)

Viele Grüße
Jürgen
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 09.06.2005, 16:27 Uhr
Zusatz:

Noch ein kleiner Tip für alle die über 190 ins DV kommen:
Dantes View-Greenwater Valley Road-Badwater-Devils Golfcourse-
Golden Canyon-Furnace Creek
Das ist eine schöne runde von Las Vegas mit Übernachtung im DV
und man kann dann schon sagen man hat das DV gesehen!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 09.06.2005, 17:29 Uhr
Tag 4 Unser 2. Tag im DV

Wieder ohne Frühstück los, denn wir wollen zu den Sanddünen, die
einfach wild zugänglich kurz vor Stovepipe Wells liegen.

Wir haben einfach entlang der Straße geparkt und sind 1.5 h in den
Dünen rumgestrolcht. Das macht Spaß und ist natürlich da am
schönsten, wo der Sand noch vollkommen unberührt ist. Wobei das
kein Problem ist, hier findet jeder sein Eckchen zum Sandspielen.
Die große Düne haben wir nicht "bestiegen" das war uns zu
anstrengend  :oops: !

Weiter gings zum Mosaic-Canyon direkt hinter Stovepipe W..
Das ist für mich die 2. Wanderung, die man unbedingt gemacht haben sollte!
Schon kurz nach dem Einstieg beginnt die Faszination!
Mosaic! Nomen est Omen! Faszinierend wieviel Gesteinsarten da auf engstem Raum zu bestaunen sind. Sandstein, glatt geschliffen,
neben Konglumerat mit eingebetteten Kieseln und daneben
glatter, kühler Marmor! Sagenhaft!
Dieser Canyon ist etwas für Lauffaule! Die schönste Strecke ist gleich
am Anfang, nach hinten ist es ein schöner Canyon aber ohne Mosaic!
Allerdings nicht für Dicke, der Anfang ist relativ schmal und eine
kleine Stufe gibts auch zu überwinden.

Zurück am P gabs ein kleines Frühstück mit süßen Sachen (nicht
wirklich gesund, ich weiß) und weiter gings an der Skidoo-Townsite
vorbei zur Skidoo Mill! Das ist eine alte Minengegend in der einmal
700 (!) Menschen lebten. Hier gibt es noch viele alte Schächte, die
mehr oder weniger gut gesichert sind.
Das Besondere ist jedoch die alte, mit Wasser (!) getriebene
Gesteinsmühle, die noch fast erhalten ist. Das Wasser wurde über ein Leitungssystem über 20 Meilen herangeschafft. Die Maschine selbst wurde
am Hang errichtet und so das Wassergefälle zum Antrieb genutzt.
Sehr sehenswert! Die Anfahrt erfordert HC und ist nicht ausgeschildert!

Der nächste Halt war am Aguereberry Point, der über eine
Gravel-Road zugänglich ist. Man befindet sich hier genau gegenüber
dem Zabriskie Point. Die Aussicht auf das weiße DV ist fantastisch!
Außerdem ist hier sehr angenehm kühl, also der ideale Platz fürs
Lunch. Als Dessert gabs herrliche californische Datteln, die schmecken
ganz anders als unsere Trockenware!
(Früher konnte man direkt bei Furnace frische Datteln von dortigen
Palmen kaufen - gibt das noch?)
Aguereberry kann ich nur enpfehlen und los ist garantiert nichts!

Wir beschlossen dann von hier über die sehr schöne Wildrose Road
und die Panamint Valley Road nach Panamint Springs zu fahren.

Direkt hinter Panamint Sptings gibts eine schöne Straße nach Darwin,
die allerdings teilweise sehr steil und uneben ist und somit zwingend
4WD erforderlich macht!

Darwin selbst ist eine halbverlassene Goldgräbersiedlung in der
noch zahlreiche Bauten von ca. 1910-30 erhalten sind, außerdem gibts
noch hunderte von Autos und Kleintrucks in den verschiedensten
Zuständen zu bewundern. Am schönsten ist die alte Tankstelle!
Zwischen den ganzen Buden und dem Schrott leben auch tatsächlich
heute noch einige urige Typen. Einer der scönsten Semi Ghost-Towns
überhaupt!
Außerhalb von Darwin ist noch ein komplettes Minencamp erhalten
mit Minengebäuden und vielleicht 30-40 Minenarbeiterhütten.
Zuerst die alte Gesteinsmühle anschauen, dann das Minencamp und
dann beim Harmony Borax Trail vorbeischauen: Perfekter
Anschauungsunterricht über alte Minen!
Leider ist dieses Minen-Kleinod nicht zugänglich, eigentlich schade, da
könnte man ein wunderbares kleines Freilicht-Museum daraus machen.

Ab Darwin gings über Asphalt zurück ins DV um am Salt Creek
das Wasser und die Fische darin zu bestaunen. Diese Fische sind
wahre Überlebenskünstler, denn oft gibt hier nicht Wasser.
Der kurze Trail ist sehr schön angelegt und führt meist über Stege.
Schon verrückt, 38 Grad C., Wüste und vor einen richtig viel Wasser
mit Fischen drin und trozdem würde man wegen des Salzgehalts
verdursten.
Letzter Abstecher für heute war die kleine Borax-Ausstellung, die
recht nett gemacht ist. Besonders die rießigen Wägen, die mit 20
Mulis (Twenty Mule Canyon!) bespannt waren und das Borax über
rießige Entfernungen zur nächsten Bahn gebracht haben, begeistern
noch heute.
Unglaublich unter welchen Bedingungen hier Hunderte von Menschen
gearbeitet und gelebt haben!
Wir habens da heute leichter: wir gehen ins klimagekühlte
Restaurant und lassen uns unseren Hamburger schmecken und
schlafen schön kühl!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Anette am 09.06.2005, 17:58 Uhr
Jörg, fährt von Las Vegas ins Death Valley kann man einen kleinen Abstecher zu dieser Farm machen:
China Ranch Date Farm (http://www.chinaranch.com/)
Die haben alles für Dattelfreunde

Anette
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Schneewie am 11.06.2005, 11:55 Uhr
Danke Gutenberg für die Infos zu den vielen Flugzeugen in Mojave.
Wir hatten diese letzte Woche im Vorbeifahren auch gesehen und wußten nicht, warum die da rumstehen.

Nun weiß ich es.  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 13.06.2005, 17:44 Uhr
Tag 5 "The Racetrack und weiter nach Ely"

Heute sollte unser erster Streckenabschnitt zum Racetrack gehen.

Die Abzweigung ist direkt am Ubehebe Crater und ausgeschildert.
Ein bisschen Angst hatten wir vor dieser Strecke, da doch einige
Berichte sehr negativ über diese Strecke waren.
Aber um es vorweg zu nehmen: Mit einem SUV ist die Strecke
problemlos zu fahren, ein bißchen rauh und steinig, aber keinerlei
Schwierigkeiten. Mit einem PKW würde ich sie auf Grund der vielen
Steine nicht fahren, HC ist angesagt!

Die Routenführung ist recht abwechslungreich. Es gibt viele
Josuha-Trees und Kakteen, die bei uns herrlich blühten.

Die Teakettle Junction ist die einzige echte Kreuzung die man passiert.

Am Streckenhinweiser hängen bestimmt 20 Teekessel. Irgendwann
hat eimal jemand begonnen Teekessel an das Schild zuhängen
und es wurden immer mehr. Inzwischen nehmen die Ranger
zwischendurch immer einige weg. Erstaunlich, was für verrückte
Teekessel es auf der Welt gibt.

Nach insgesamt knapp 2 h hatten wir das Racetrackgebiet erreicht.
Schon der Anblick ist faszinierend!
Ein ausgetrockneter Salzsee, absolut topfeben, und in der
Mitte, völlig losgelöst von seiner Umgebung, eine hübsch bewachsene
Felsformation. Allein der Anblick lohnt den Weg. Zumal wenn alles
auf der "Felseninsel" blüht wie bei uns.

Und los ging die Steine-Jagd. Auf dem Salzsee darf man sich bei
Trockenheit vollkommen frei bewegen.

Die ersten Steine, man fragt sich wie kommen die überhaupt den
Salsee, hinterließen natürlich keine Spuren. Also Familie aufgeteilt
und los ging die Suche. Als Erste wurde meine Frau fündig!
Ein relativ kleiner Stein hat eine deutliche Spur auf der ausgetrockneten
Fläche hinterlassen, Länge ca. 10m.
Natürlich mußte ich jetz jeden Stein auf dem Salzsee unter die
Lupe nehmen. Insgesamt haben wir 7 Steine entdeckt deren Spuren deutlich zu sehen waren. Dabei waren auch Brocken von bestimmt
50kg Gewicht! Faszinierend! Besonders da dieses Phänomen nicht
eindeutig geklärt ist. Wahrscheinlich bildet sich unter den Steinen
eine Gleitschicht (Eis?) und der Wind brigt die Steine in Bewegung.
Mir hats super gefallen auch wenn die Spuren nicht so deutlich sind,
wie auf einigen bekannten Fotos. Zeitbedarf gesamt ca. 5h!

Auf dem Rückweg noch ein kurzer Stop am Krater, aber es war
inzwischen so windig, daß wir keine Lust hatten uns länger aufzuhalten.

Das Death Valley hat wirklich so viel zu bieten, daß sich ein
längerer Aufenthalt lohnt. Leider ist es für Viele nur eine
Durchgangsstation. Meiner Ansicht nach gehört es zu den ganz
"großen" NP der USA, deshalb
10 von 10 Punkte

Die Srecke nach Ely ist eine der trostlosesten Strecken, die ich bis jetzt
gefahren bin. Langweilige, meist flache Landschaft, armselige
kleine Dörfer und Städtchen, die Alle schon bessere Zeiten gesehen
haben, viele aufgelassene Minen. Und trozdem: Irgendwie
fasziniert mich so eine Landschaft, weil sie so ganz anders ist
wie unsere!
Tonopah hat zwar eine ganz gute Infrastruktur, aber hier ich wollte ich
nicht mal begraben sein!
Achtung! Zwischen Tonopah und Ely sind auf den meisten Karten
einige Orte eingezeichnet, aber die gibt es nicht wirklich und
vor allen, es gibt kein Benzin! (Wir hatten echt Probleme)
Ely selbt ist auch nicht gerade besonders schön, aber es gibt hier noch
eine große funktionierende Mine (Kupfer?), sodaß es reichlich
Infrastruktur gibt. Wir suchten uns das Holiday Inn (war ok) als
Übernachtungsplatz aus und gingen dann ins Railway-Museum.

Das ist ein komplett aus den 50er Jahren erhaltener Bahnhof auf dem
eine rießige Anzahl von Eisenbahnwaggons herumsteht. Teilweise
auch Spezialfahrzeuge wie Kräne und ähnliches. Der Zustand ist
von bis. In einem rießigen alten Lokschuppen stehen dann 6-7 tolle
Loks rum, teilweise Dampf, teilweise Diesel. Das tollste ist aber die
Atmosphäre, denn da basteln einige Senioren daran rum und
überall steht das Werkzeug rum, alte Schraubenschlüssel, alte Kompressoren und die ganze Luft ist ölgeschwängert.
Das ganze kostet keinen Eintritt, aber eine Spende wurde verlangt!

Obwohl ich kein Eisenbahn-Fan bin wars toll! Die Atmosphäre
und die Anzahl der Stücke lohnt jeden Besuch.
7 von 10 Punkte

Anschließen unsere Vorräte aufgestockt und gegenüner beim Chinesen
überraschend gut gegessen.
Für morgen hatten wir etwas gemischte Gefühle, weil für ganz
Utah die nächsten Tage schlechtes Wetter vorhergesagt war.
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 15.06.2005, 17:24 Uhr
Tag 6 "Über den Pony Express Trail nach Provo"

Heute früh galt unser erster Blick dem Wetter: Sonne und Wolken im
Wechsel, also gar nicht so schlecht!
Eigentlich alles perfekt für einen schönen Tag, aber es wurde ein
aufregender Tag!
Kurzes Frühstück im Hotel, Eis aufgefüllt (sollte heute wichtig werden)
und es ging über US 93 los.
Ehr langweilig, bis auf bestimmt 10 Sheriff-Autos, wild rot blinkend
mitten auf der Straße. Wir wurden aber elegant durchgewinkt.
Überall Sheriffs, Krankenwagen und am Rand Leute mit rießigen Teles.
Was war da los? Am Rand stand ein Hochgeschwindigkeits Dragster,
der wohl auf der sehr guten, kerzengeradenen Straße einen Hoch-
geschwindigkeitsversuch vor hatte.
Über Ibapha gings nach Gold Hill einem alten Goldgräberort
(daaaa will ich leben  :lol: ) direkt auf ein gut erhaltenes Stück des
alten Pony Express-Trail.

Kurz zur Geschichte des PET: Nur 19 Monate lang zwischen 1860/61
war der PET aktiv. Er beförderte Post zwischen St. Joseph, Miss. und
Sacramento, CA über 1900 Meilen. Dabei wurden ca alle 30 Meilen
an Stationen die Pferde gewechselt und teilweise auch die Reiter.
Trotz ständiger Gefahr durch Indianer funktionierte das ganze sehr gut!
Das frühe Ende des PET wurde durch die Entdeckung des Morsens
eingeleitet.

Man folgt für ca. 130 Meilen, meist graveld, der PE-Route.
In Teilen kann man noch die Orginal Strecke der Reiter erkennen.
Teilweise geht es durch Farmland, durch Halbwüste, an einem Vogelschutzgebiet vorbei (sehr schön) an den alten Stationen vorbei, die
schön beschildert, aber oft kaum zu erkennen sind!

Die Streckenführung ist einfach, auch für kleine Wohnmobile geeignet,
und macht einfach Spaß ohne hochsensationell zu sein.

An einem besonders schönen Punkt hielt ich kurz an um ein Photo zu
machen, da hörte ich es: ZZZZisch. Aus einem Reifen entweichte Luft,
weil eine lange Schraube drinsteckte. Und das mitten in der Pampa!
Nach einiger Zeit zeigte die Anzeige im Fahrzeug den Luftverlust an.
Alos guten Platz gesucht und Werkzeug ausgepackt. Hey, da steckte
doch eine Bed.-Anleitung drin!
Zuerst den untenliegenden Neureifen herabgelassen, Fahrzeug hochgebockt, Schrauben gelöst, dank der Bed.-Anleit. alles ganz easy!
Dann passierte es: Blöden Schritt gemacht und brutals den Fuß vertreten
sodaß ein Auftreten nicht mehr möglich war. In diesem Moment
hielt ein Rancher und half uns das Fahrzeug gar fertig zu machen.
Einerseits war ich froh darüber, weil die Reifen schwer sind, andererseits
wollte ich mich hinsetzen und meinen Fuß versorgen und dazu jammern!

So mußte das warten bis wir alleine waren und ich kräftig mit Eis
kühlen konnte. Wir gabe dann etwas Gas, weil es auch noch zu regnen
anfing und kaum waren auf der paved road goß es wie aus Kübeln.
Über die Semi-Ghosttown Ereuka (ganz nett) fuhren wir nach Provo.
Eine muntere Uni-Stadt von beachtlicher Größe (300.000 Einw.?),
in der wir einen "Schwab Tires Shop" fanden und prompt bedient wurden.
Es war 17.00 Uhr, das ganze dauert 20min und wir hatten einen
neuen Reifen unterm Kofferraum. USA-ich liebe es!

Mein Fuß tat ziehmlich weh und ließ sich nur leicht belasten, trotz
Kühlung und Creme!
Auf die ganzen Schrecken hin schön zu Red Lobster gegangen, wo
mein Sohn meiner Frau ein komplettes Glas Craneberry Juice über
die Kleidung goss. Ein passender Abschied für heute!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 15.06.2005, 18:12 Uhr
Zitat von: Gutenberg
... andererseits wollte ich mich hinsetzen und meinen Fuß versorgen und dazu jammern!


Jörg, bei einem Mann gehört dann ja eigentlich noch folgende Ergänzung dazu:  ... und mich von meiner Frau ausgiebig bedauern und umhätscheln lassen.  :engel2:   :zwinker:

Wieder ein toller Tagesbericht  :respekt:
Ich freue mich auf die Fortsetzung  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 26.06.2005, 08:44 Uhr
Jörg, wann geht´s weiter  :?:  Möchte bitte noch viel davon lesen dürfen  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Schneewie am 26.06.2005, 13:38 Uhr
Ja, bitte wieder Input   :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 27.06.2005, 09:43 Uhr
Erstmal muß ich um Entschuldigung bitten!
Ich habe mich jetzt fast 2 Wochen mit einer Sommergrippe
rumgeschlagen und hatte einfach den Kopf nicht frei.
Aber ich gelobe Besserung und fang gleich damit an!

Gruß!             Jörg
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 27.06.2005, 10:38 Uhr
Tag 7 "Über den Arches nach Monticello"

Heute ist mehr ein Überbrückungstag und die ersten Stunden gehörten
mehr der Straße.
Die Strecke führte von Provo über Price und Green River in den
Arches NP. Erstaunlich ist oft in den Staaten, daß selbst solche
Strecken durchaus ihren landschaftlichen Reiz haben. Grüne Täler
wechseln mit hohen Bergen und wüstenhaften Abschnitten ab.
Für uns Mitteleuropäer ist die Unberührtheit der Natur einfach
immer das Besondere!

In den Arches fuhren wir nicht durch den Haupteingang sondern über die
Salt Valley Road, diese geht von der US 191 ungefähr bei Mile Marker 191
ab. Die Straße ist normalerweise mit jedem PKW machbar und erreicht
nach ca. 15 Meilen die Prkstraße auf Höhe des Skyline Arch!
Die Zeitersparnis ist beträchtlich, wenn man in diesen Teil des Parks will
und von Norden kommt!
Die Strecke ist ganz nett und zum Ende hin gibts einen herrlichen
Blick auf den Skyline Arch, auch der Tower Arch liegt auf dem
Weg. Leider konnten wir da nicht hinlaufen, da mein Fuß doch noch
immer sehr schmerzte!
Da wir den Arches bereit sehr gut kennen beschlossen wir nur einige
kurze Trails zu laufenen, die man so normalerweise immer auslässt!

Was mich jedoch absolut entsetzte waren die Menschenmassen und
die unglaubliche Autoanzahl, die sich am Devils Garden aufhielten!
Da ich noch nie um diese Jahreszeit hier war (bisher März und
November) war ich doch ziemlich schockiert, was sich alles hier so rumtreibt!

Unser erster Weg führte uns zum Skyline Arch (Nomen est Omen).
Hier erlebten wir eine Schrecksekunde, die mich noch so manchen
Gedanken kostete. Mein Sohn Marc (6 Jahre) kletterte am Ende des Trail über einige Felsen (wie alle Kinder liebt er diese Kraxeleien) und
rief "Papa, da unten liegt eine Schlange". Zuerst nahm ich das nicht
ganz so ernst, da wir uns am Ende eines vielgelaufenen Trails befanden. Aber tatsächlich lag zwischen den Felsen eine kleine,
graue Klapperschlange (ca, 70cm lang). Sie hatte sich ganz fest eingerollt
und lag vollkommen unbeweglich da. Mein Sohn war direkt über sie gestiegen. Gott sei Dank hatte die Schlange mehr Angst vor Ihm!

Ich kann an dieser Stelle nur an alle mit Kindern animieren, die Kids
immer wieder vor den Schlangen zu warnen. Denn besonders die
letzten 2 Jahre haben sich die Schlangen sehr vermehrt. Und so
ganz ernst nehmen die Kinder diese Gefahr scheinbar nicht immer!

Unser nächster Weg führte uns zum Sand Dune Arch, der wirklich wunderschön ist, wohl besonders am Morgen, und sein Schattendasein
nicht verdient. Kann man nur empfehlen (Danke an Silke für den Typ).
Auch der weitere Weg zum Broken Arch lohnt sehr, denn man kann wunderbar unten durchklettern.

Da es Nachmittag wurde, bummelten wir gemütlich die Parkstraße
(immer schön) zum Ausgang und fuhren nach Moab.
Da es Wochenende war und dazu Marathon waren überall die
beliebten "NO" Schilder zusehen. Wir fragten dann 2-3 mal, aber es war
alles besetzt oder nur Zimmer mit einem King (nicht der Renner für 3)
frei.
So wichen wir nach Monticello aus, lag sowieso etwas näher an unserem Ziel Needles und buchten uns im ortlichen BW ein. Zwar ehr etwas einfacher BW Standard, aber ruhig und günstig.
Wer Monticello kennt, weiß wie meine erste Frage lautete: "Wo gibts
was zum essen".
Und es gab was! Und zwar richtig gut!
Lamplighter. Klasse Steaks, gutes Salatbuffet mit vielleicht 20 Salaten,
kleines Dessertbuffet. Alles inklusive zu normalen Preisen.
Kurz: Sehr empfehlenswert, auch wenns in mormonischer Tradition
keinerlei Alkohol gab!

Morgen gehts zu den Needles! Endlich, denn die fehlen mir noch, außer einmal 2 Stunden hats noch nie geklappt!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: mrh400 am 27.06.2005, 11:18 Uhr
Hallo,
Zitat von: Gutenberg
Und es gab was! Und zwar richtig gut!
Lamplighter. Klasse Steaks, gutes Salatbuffet mit vielleicht 20 Salaten,
kleines Dessertbuffet. Alles inklusive zu normalen Preisen.
Kurz: Sehr empfehlenswert

Gratuliere! Als wir vor ein paar Jahren dort waren, hätten wir uns auf eine Wartezeit von über einer Stunde einstellen müssen und haben daher um nicht zu verhungern schräg gegenüber vom BW gegessen - na ja...

Außerdem gibt Dein Bericht schon wieder so viele Anregungen für die nächste und übernächste und....Reise.
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 27.06.2005, 12:56 Uhr
@mrh 400
Bei uns gings ruck zuck.
zwar war der Laden gerammelt voll, lauter Einheimische, was ja
immer ein gutes Zeichen ist, aber wir wurden schnell bedient und das Essen kam in normalen Tempo.Wirklich weit und breit das beste Restaurant!

Gruß!             Jörg
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Utah am 27.06.2005, 13:58 Uhr
Hallo Jörg!

Gott sei Dank lief das mit der Schlange und deinem Sohn alles gut, da wird einem als Vater sicher ganz mulmig.
Fleißiges weiterschreiben.  :lesend:
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 27.06.2005, 15:15 Uhr
Ja, Utah! So ist es.

Wir haben zwar immer wieder gewarnt vor der Gefährlichkeit dieser
Schlange, zumal sie auch speziell für Kinder lebensgefährlich sein
können, aber irgendwie ist Ihm das nie so ganz bewußt geworden!

Man braucht einfach auch das Glück. Natürlich sind Klapperschlangen nicht sehr agressiv, aber die folgen eines Bisses zumal in der Abgeschiedenheit
bei Wandeungen kann man sich glaube ich in seiner Dramatik nicht
ausmalen.

Man kann seine Kinder immer nur wieder auf die Gefährlichkeit
hinweisen und sie zu entsprechender Vorsicht ermahnen!

Mein Sohn meinte nur lapidar "Ich bin doch darüber gestiegen",
die Gefahr war Ihm nicht so richtig bewußt.


Gruß!         Jörg
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 27.06.2005, 16:24 Uhr
Hi Jörg,

schön, dass es weitergeht  :D

Ja, eben den Touristenmassen an den bekannteren Stellen im Arches haben wir den Anblick des Sand Dune Arch zu verdanken. Da war nämlich kaum jemand  :D und deshalb haben wir uns dafür entschieden.
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 27.06.2005, 16:58 Uhr
Tag 8 "Unser 1. Tag in den Needles"

Morgens aufgewacht: Oh NEIN, Regen, Regen, Regen!
Sollte Needles schon wieder mal ins Wasser fallen?

Nach dem ordentlichen Frühstück erstmal los gefahren, aber der
Regen blieb  :evil: !

Den Abzweig zu den Needles genommen und runter ins Tal gefahren
und die Sonne lachte uns entgegen  :lol: !
Es wurde immer sonniger und der Tag sollte uns ein herrliches Licht
bescheren.
Schon die Anfahrt zu den Needles ist ein Vergnügen. Das Tal ist
einfach einmalig schön und die einsam gelegene Ranch hat einfach
eine Traumlage!
Schade das es hier keine Übernachtungsmöglichkeit (mehr) gibt.
Kommt selten vor, aber hier beneide ich mal alle Camper!
Wird Zeit, daß ich meinen eigenen Geländewagen mit Dachzelt, das
ist einfach ideal, hier in den Staaten bekomme  :D !
Eins steht fest: Wenn der Marlboro-Mann lebt, dann hier!

Im NP erstmal zum Visitor-Center und diverse Erkundungen
eingeholt.
Unser erster Abstecher ging zum Colorado River Overlook.
Herrliche Strecke mit Traumblicken und einem super Colorado Blick.
Allerdings brachte mich die Strecke schon ins schwitzen, selbst mit
4WD und HC nicht ganz ohne! Gehört sicher zu den schwereren
SUV-Trails! Lohnt aber jeden Meter! Die letzte Meile ist nicht mehr
SUV ggeignet, da ist man zu Fuß besser unterwegs! KLASSE!

Als nächstes die Parkstraße zum Elephant Hill gefahren und dann
weiter weiter zum sehr schönen Big Spring Canyon Overlook!

Dort die tolle Wanderung "Slickrock" gemacht mit wunderschönen
Blicken auf verschiedene Canyons. Der Weg ist sehr schön angelegt
und verläuft meist direkt auf dem Slickrock. Hat rießigen Spaß gemacht!
Insgesamt mit Ablaufen aller View-Points ca 2h, die sich echt lohnen!

Da es schon später Nachmittag war und wir zum Sonnenuntergang am
Needles Overlook sein wollten schleunigst zu besagten gefahren.
Das zieht sich zwar, aber die Straße läßt sich sehr zügig bewältigen!

Der Blick lohnt jeden km! Der Aussichtspunkt ist inzwischen sehr gut ausgebaut (Sitzgelegenheiten, Wege, teilweise Geländer) und ist einfach
traumhaft.
Das man hier ganz alleine ist und derweil im Arches und Moab der
Bär tanzt verwundert doch sehr!
Hinfahren und genießen!

Abends wieder ins Lamplight und "All you can eat Prime Rib and Crabs"
genossen. Allerding sind diese Portionen der glatte Wahnsinn!
Also wer Fleisch und Crab-Legs liebt ist hier richtig gut aufgehoben!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: DocHoliday am 28.06.2005, 00:31 Uhr
Ah, es geht weiter :-) :-)

Die Klapperschlangenepisode ist ja zum Glück gut ausgegangen. Man kann sicher noch so oft warnen, für Kinder bleibt das graue Theorie und im Zweifel ist der Entdecker- und Kletterdrang stärker.

Deine Beschreibung von der Needles Section hätte ich besser nicht gelesen. Schon bei Deinem Bericht vom Death Valley habe ich gedacht: Da habe ich bei 2 Besuchen bisher aber noch viel verpasst. Nach der Needles Beschreibung bin ich jetzt schon fest überzeugt, dass ich da nochmal hin muss! Mach nur weiter so! ;-)

Ich hoffe, Du hast Deine Grippe auskuriert und wir bekommen in den nächsten Tagen noch mehr zu lesen.
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: wolfmark am 28.06.2005, 08:20 Uhr
Hallo,
toller Bericht, gefällt uns sehr gut. Wir waren vor 5 Wochen auch im BW und uns wurde das Lamplighter empfohlen. Äußerlich etwas unauffällig,
aber das Essen war ganz prima.
Gruß
Wolfgang
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 28.06.2005, 08:34 Uhr
Jörg,

die Anfahrt zum Needles District hat mir auch unheimlich gefallen. Eine der
für mich schönsten Strecken  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Schneewie am 28.06.2005, 09:47 Uhr
Needles kennen wir noch nicht.  :cry:

Man braucht ja auch etwas für das nächste Mal :D  und im Bericht hört es sich   ggguuuutttt   an  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 28.06.2005, 11:35 Uhr
Tag 9 "Unser 2. Tag in den Needles" und "Onion Creek"

Heute war von Anfang an schönes Wetter und das war auch gut
so, denn unser Wanderziel heißt heute "Chesler Park".

Der Anfangspunkt ist am Parkplatz unterhalb des Elephant Hill
und von dort aus geht der Weg recht steil nach oben.
Breits von hier hat man herrliche Blicke in die Needles und der
Weg ist einfach gigantisch schön. Mal gehts bergab, mal bergauf, mal
über Slickrock, mal über Sand, mal sinds runde Felsen, mal spitze,
mal Kakteen, mal Blüten - einfach ein Traum!
Uns war klar, daß wir nicht die ganze Runde schaffen würden
(mein Fuß, unser Sohn, unsere Kondition), aber bis zum Overview
wollten wir schon. Für mich ist diese Wanderung einer der Schönsten
überhaupt und wer nicht wenig ein Bisschen davon gelaufen ist,
weiß gar nicht wie herrlich die Neeldes sind. Natürlich ist man auf
diesem Weg nicht alleine, aber man trifft nur selten jemand!
Jedenfall kein Vergleich zu Arches oder Bryce!

Anschließend haben wir gemütlich am Fuß des Elephant Hills gevespert
und 2 Amerikanern mit einem ca. 30 Jahre alten Landcruiser mit
Spezialfahrwerk und Rießenreifen beim Reparieren mit Hammer und
Zange zugesehen. Die beiden und Ihre Autos machten nicht
den Eindruck, als wenn der Elephant Hill Ihnen besondere Leistung
abverlangen würde! Irgendwann einmal werde ich den auch unter die
Räder nehmen.
Gestern hatten wir uns Permits für den Horse Canyon besorgt.
Das war aber nix, eine so etwas von sandige Piste, so tief ausgefahren,
daß wir ständig mit dem Unterboden auf den Sand schlugen, habe
ich noch nicht erlebt (gefahren). Zumal wir alleine unterwegs waren,
trauten wir uns nach ca. 3 Meilen nicht weiter und machten die Fliege!
Ist das schon mal jemand gefahren? Vielleicht hat mal jemand
Lust einige Off-road Tage in Moab mit uns einzulegen, denn mit 2 oder
3 Autos geht doch noch einiges mehr!
Als Fazit gilt: Needles sind Spitze! Kein Park, der sich einen beim
Durchfahren erschließt, Wanderungen und Off-Road gehören dazu!
Aber wer sich mit den Needles richtig einläßt hat ein einmaliges
Erlebnis! Deshalb 10 von 10 Punkten

Die nächsten 2 Nächte wollten wir in Moab verbringen denn
wir wollten mit einem Rubicon einige schwerere Touren machen.
Zimmer kriegen war kein Problem und die Preise waren gegenüber
Wochenende um 30 USD gefallen. Wir quartierten uns im Archway Inn
ein und hatten ein schönes, ruhiges Zimmer zum Innenhof!

Zum späten Nachmittag gings zum Onion Creek Trail.
Die Abzweigung ist von der utah 128 klar gezeichnet.
Ja, wa soll ich dazu sagen. Diese Strecke ist der Hammer!!!!
Man kreuzt bestimmt 15x den sehr flachen Onion Creek (nur bei
Gewittern oder Regen bitte Vorsicht) und hat fantastische Blicke auf
tiefrote Felsformationen ähnl. den Fisher Towers von unglaublicher
Fragilität. Das untere Teilstück ist mit PKW und kleineren Campern
machbar, bis zur Farm gehts auch noch mit PKW, darüber hinaus ist
4WD erforderlich!
Also Leute - fahren! Diese Strecke ist einer der schönsten Gravel-Roads
überhaupt und lohnt deshalb jeden Meter!
10 von 10 Punkten

Zum Abschluß dieses absoluten Traumtages (so ein Tag ist einen
ganzen Urlaub wert!) gönnten wir uns ein Diner im "Center Cafe",
dem örtlichen Gourmet Tempel!
Wirklich hervorragend! Für alle Frauen gabs eine frische Rose
(es war Muttertag, allerdings feiern wir den nicht, weil auch meine
Frau das für kommerziellen Schwachsinn hält) und danach
ein Fixed Price Menue mit jeweils 3 Gängen zur Auswahl.
Wirklich sehr gut und was besonderes mitten in der Pampa.
Kurz: Ein würdiger Abschluß

Stichworte für Morgen: Long Canyon, Hell Roaring,
Hidden Canyon, Gemini Bridges
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Eckensteher am 28.06.2005, 12:55 Uhr
Zitat von: Gutenberg
Tag 9 "Unser 2. Tag in den Needles" und "Onion Creek"

Zum späten Nachmittag gings zum Onion Creek Trail.
Die Abzweigung ist von der utah 128 klar gezeichnet.
Ja, wa soll ich dazu sagen. Diese Strecke ist der Hammer!!!!
Man kreuzt bestimmt 15x den sehr flachen Onion Creek (nur bei
Gewittern oder Regen bitte Vorsicht) und hat fantastische Blicke auf
tiefrote Felsformationen ähnl. den Fisher Towers von unglaublicher
Fragilität. Das untere Teilstück ist mit PKW und kleineren Campern
machbar, bis zur Farm gehts auch noch mit PKW, darüber hinaus ist
4WD erforderlich!
Also Leute - fahren! Diese Strecke ist einer der schönsten Gravel-Roads
überhaupt und lohnt deshalb jeden Meter!
10 von 10 Punkten


Hier ein paar bilder der strecke (eine mountain-bike beschreibung)

http://www.utahmountainbiking.com/trails/onion.htm

360° bild
http://redcliffslodge.com/virtual-tours/onion-creek/
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Jeb am 28.06.2005, 13:08 Uhr
Zitat von: Gutenberg

Gestern hatten wir uns Permits für den Horse Canyon besorgt.
Das war aber nix, eine so etwas von sandige Piste, so tief ausgefahren,
daß wir ständig mit dem Unterboden auf den Sand schlugen, habe
ich noch nicht erlebt (gefahren). Zumal wir alleine unterwegs waren,
trauten wir uns nach ca. 3 Meilen nicht weiter und machten die Fliege!
Ist das schon mal jemand gefahren?


Ja, ich im Mai 04 mit einem Stock SUV (Trailblazer). Die Piste führte abwechslungsweise durch tiefen Sand und knietiefes Wasser des Salt Creek. War alleine unterwegs zum Peekaboo Campground, um von dort zum Angel Arch (neben dem Druid Arch das absolute Highlight in den Needles) zu wandern. Rückblickend war diese Piste schwieriger als die Zufahrten zu den Coyote Buttes South, zum Cobra Arch oder über den Hunter Mountain im Death Valley.

Elephant Hill kannst Du mit einem normalen, nicht modifizierten SUV vergessen. Eine gute und schnellere Alternative ist das MTB - ich habe dort mit dem MTB einen komerziellen Tourenanbieter locker überholt und stehen lassen...

Wenn Du für die Needles 10 von 10 Punkten gibst, musst Du für den Maze District (war im Mai 04 für 5 Tage dort) aber mindestens 11 geben  :wink: Der Maze District mit den Chocolate Drops, dem Land of Standing Rocks, dem Maze Overlook und Panorama Point sowie dem Cataract Canyon ist wirklich nochmals eine Steigerung gegenüber den Needles.

Gruss, Jeb
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 30.06.2005, 16:58 Uhr
Tag 10 "Mit dem Rubicon rund um Moab"

Schon immer wollte ich mal mit einem Leih-Jeep die Moab-Ecke unsicher
machen und diesmal habe ich meinen Traum wahr gemacht.

Direkt im Archway-Inn ist ein Vermieter der Rubicons verleiht.
150 USD wollte er dafür. Sonderpreis :evil: . Naja?!

Rubicons lassen sich nicht mit den von andren Vermietern angebotenen
Wranglers vergleichen, sie sind ungleich besser im Gelände.
Sie haben wesentlich größere Reifen, 3 Sperren und Fahrwerksmodifikationen. Generell sind sie das geländegängiste Auto,
das regulär hergestellt wird.
Unserer war dunkelorange und die hinteren Plätze offen.
Platz ist soeben für 2 Erwachsene, 1 Kind, die Foto- und Videoausrüstung
und die Kühlbox, mehr ist nicht.
Einige von uns gefahrenen Strecken sind nicht für SUV geeignet,
einige Strecken sind schon machbar. Ich habe die Angaben immer
auf SUVs bezogen!

Zum einstimmen nahmen wir uns was leichtes vor: Pucker Pass oder
auch Long Canyon genannt. Das ist eine Alternative zum Shafertrail
und wird gerne von Touroperatorn gefahren ist aber definitiv auch
nit SUV machbar. Die Zufahrt ist direkt am Jug Handle Arch und nicht
gezeichnet. Es gibt einige steile Windungen mit Stufen, die einen 4WD
bergauf nötig machen. Teilweise herrliche Blicke auf den
Colarado. Super ist die Durchfahrt durch einen großen Felsen der
an der Wand anlehnt und einen richtigen Tunnel bildet.
Tip: Hier hoch, Canyonlands anschauen, Gemini B. runter - Super!
(man kommt an der Dead Hors Point Straße raus)

Nächste Strecke ging zum Mineral Point Trail. Erstaunlich wie unbekannt dieser fantastische Blick über den Canyon des Green Rivers ist.
Herrlich! Der Weg ist leicht zu fahren, evtl. selbst mit PKW.
Aufpassen! Ganz kurz vorm Canyon gibt einige knackige Stufen, die
zur Beschädigung des SUV führen könnten. Also bitte die letzten
Meter laufen, außer man hat einen Rubicon, da machts Spaß!
Um den Rubicon zu testen fuhren wir noch die Strecke zum
Hell Roaring Canyon, der auch ein Teil der Easter Week Strecke ist.
Definitiv nicht für SUV geeignet, aber mit Rubicon ein rießen Spaß, der
ganzschön Kurbelei erfordert.
Immer wieder erstaunlich wieviele unbekannte und trotzdem
herrliche Canyons es zu bewundern gibt. Toll!

Nächster Trail war der Hidden Canyon. Radfahrer unter euch kennen
ihn vielleicht. Diese gewaltigen bunt gesteiften Slick Rock Hänge
sind der Traum eines jeden Radfahrers. Leider war das Licht heute nicht
optimal, aber da muß ich unbedingt mal zum Sonnenuntergang hin!
Die Färbung erinnert etwas an "The Wave", nur über ein kilmeterlanges Stück. Hierentlang kommt man übrigens nur per Fahrrad oder zu Fuß
oder mit einem geeigneten Fahrzeug. Der Trail entlang ist extrem sandig,
sodaß selbst der Rubicon sich schwer durchmöhrt, aber es ist einfach
sensationell hier! (Anfahrt auch mit SUV, der eigentliche Trail definitiv
nicht)

Zum Nachmittag gings zu den Gemini Bridges. Bei Tour Operators
sehr beliebt. Von oben kommend ist das meiner Ansicht nach auch mit
einem SUV machbar, mit 2 Einschränkungen.
1. Das letze Stück vor den Gemini Bridges ist nicht mit einem SUV
zu fahren, diese Stufen sind der Hammer!
2. Kurz nach den Gemini Bridges gibt es einige extremen Stufen,
für die es aber eine Umfahrung gibt und die muß unbedingt
benutzt werden!
Die Tour ist meiner Ansicht nach nur von oben nach unten durchführbar,
die andere Richtung könnte an einem Steilanstieg mit Sand Probleme
machen.

Gemini Bridges selbst ist eine Double-Bridge, die man auch aufgrund
ihrer gewaltigen Größe überlaufen kann. Man steht hier auf, nicht
unter der Bridge. Der ganze Weg führt durch eine hochdramatische
Landschaft und ist jeden Meter wert! Unbedingt machen.

Anschließen unseren Rubi kurz vollgetankt und ausgekehrt und zum Abschluß ein Happen zu Essen und wieder fand ein herrlicher
Tag sein Ende.
Nur der Himmel bewölkte sich massiv!

Naja, schau mer mal.
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Schneewie am 01.07.2005, 08:22 Uhr
Ich kenn auch mal was - freu....

Wir sind mit TAG-A-LONG auch den Pucker Pass gefahren (von oben nach unten). Echt klasse. Das würde ich mit einem SUV wohl auch machen, aber für mich brauchst dann ein wenig Mut. Habe immer Angst, das ich das Auto "zerlege".  :roll:

Aber wie Gutenberg schon schrieb, es gibt auch geführte Touren, für die Angsthasen unter uns...  :wink:
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Utah am 01.07.2005, 10:13 Uhr
Hallo Jörg!

Es macht sehr großen Spass deine Etappen mitzufahren, hoffentlich bist du noch lange unterwegs.  :wink:
Sag bitte unbedingt bescheid wenn wir ein paar Bilder nachträglich einbauen können, die würden deinen Bericht dann absolut perfekt machen.
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Doreen & Andreas am 01.07.2005, 12:29 Uhr
Wow... da kriegt man Lust mitzufahren.
Gibt´s davon auch Bilder...?
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 01.07.2005, 13:11 Uhr
DANKE an Alle!

War mein erster urlaub mit neuer Digital-Kamera!

Uta und Easy haben dankensweise sich bereit erklärt nach und nach noch
Bilder einzubausen!


Gruß!   Jörg
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Utah am 01.07.2005, 13:38 Uhr
Zitat von: Gutenberg

War mein erster urlaub mit neuer Digital-Kamera!
Gruß!   Jörg


Sehr gut, dann ist es ja einfacher und schneller die Bilder einzubauen.  :wink:

Zitat von: Gutenberg

Utah und Easy haben dankensweise sich bereit erklärt nach und nach noch
Bilder einzubausen!
Gruß!   Jörg


Machen wir gerne. :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Schneewie am 01.07.2005, 13:56 Uhr
Habe von meiner Tour in Juni ein Bild vom Pucker Pass (Steindurchfahrt).
Darf ich dieses am Wochenende hier einbauen? Dann kann man sich das vielleicht besser vorstellen.  :?:
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Schneewie am 01.07.2005, 19:08 Uhr
Bin nun so frech und stelle das Photo ein.
Es ist aus dem Auto aufgenommen, als wir den Paß nach unten gefahren sind.


(http://home.vr-web.de/~stender/Hochladbilder/Puckerpass.jpg)
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 04.07.2005, 14:58 Uhr
Ja, das ist ein tolles Stück!
Habt Ihr nicht aussteigen dürfen?

Danke für das Bild!


Gruß!   Jörg
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 04.07.2005, 15:34 Uhr
Tag 11 "Über Little Egypt nach Cedar City"

Heute Morgen war relativ schlechtes Wetter stark bewölkt und sehr
windig.
Unser erstes Ziel sollte Little Egypt sein (Danke an Lal@ für den Tipp).

Von Moab nach Hanksville ist es ja nicht weit und die paar Meilen
Richtung Lake Powell sind auch gleich gefahren. Die Abzweigung
ist 21 Meilen südl. von Hanksville und mit einem
"Scenic-Backroad" Symbol versehen. Der Hinweis auf Little Egypt erscheint erst nach einigen Metern. Man kann parken wo man will und
einfach daraud los erkunden.
Das lohnt sich sehr. Erinnert etwas an die Goblins nur bunter, größer und
einsamer! Für mich sind das die schöneren Goblins!
Übrigens eine tolle Morning-Location, weil im Hintergrund die meist
schneebedeckten Henry Mountains zu sehen sind.
Klasse Foto-Location! Dank einem sehr starken Wind hatten wir sogar
etwas Sonne und schrecklich viel feinen Sand in Augen und Ohren!
8 von 10 Punkten!

Unser nächstes Ziel war der Burr Point mit seinem herrlichen Blick
in den Dirty Devil Canyon. Diese Strecke ist auch für PKW geeignet,
allerdings nicht ausgeschildert, also leicht zu verpassen.
Der Abzweig ist 0,6 Meilen südl. vom Milemarker 15. Bei genauerem
Interesse bitte fragen!
Ein toller Blick, der sich nicht hinter bekannteren Viewpints zu verstecken
braucht, bestimmt toll am Abend. Sonne war bei uns leider nicht viel
und es wurde immer kälter (10 Grad C.) und fing leicht zu regnen an.
Also machten wir einen Fahrtag draus, denn wir mußten ja wieder mal
Richtung Westen!
In Hanksville kann man übrigens ganz gut essen, 5,90 fürs
Chicken Piccata incl. Soup of the Day und geschmeckt hats auch.
Außen hing ein Plakat über den "Local Hero", einem ca 20jährigem, der im
Irak-Krieg gefallen ist. 200 Einwohner, einen Kriegstoten, den ja jeder
kannte und das ist dann der Local Hero. Das ist einer der Momente
an denen ich die "Amerikaner" nicht mehr verstehe!

Da wir viele Strecken hier schon kennen nahmen wir diesmal eine
etwas ungewöhnliche Strecke in Angriff: Durch den Capitol Reef
gings über Loa nach Angie (klasse Namen) und über die 89 und die 20
auf die Interstate nach Cedar City. Teilweise eine wunderschöne,
einsame Streckenführung, die mit der richtigen Musik, einfach
tierischen Spaß machte. Unglaublich wieder einmal wie unberührt die
Landschaft überall ist. Und welch eine Pionierleistung dieses Land zu
besiedeln! Mir macht auch so ein Fahrtag immer wieder Freude!

Von Cedar City war ich total enttäuscht. Ein ziemlich trostloses Nest,
das zwar die nötige Infrastruktur aufweist, aber alles sehr einfach.
Nachdem uns im Motel (auch hier keine besondere Auswahl) als
bestes (!) Restaurant Sizzler genannt wurde machten wir lieber
im Zimmer eine kleine Shrimps-Party, denn die gabs reichlich im Supermarkt!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Schneewie am 04.07.2005, 15:40 Uhr
@Jörg,
wir sind nicht ausgestiegen, haben aber auch ehrlicherweise /dummerweise nicht gefragt. Im Nachhinein waren wir schon blöd  :oops:   die 10 min. hätten es auf der Tour auch nicht gemacht. Egal, beim nächsten Mal.  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 11.07.2005, 15:43 Uhr
Tag 12 "Über den Zion ins Valley of Fire"

Obwohl für heute schlechtes Wetter angekündigt war, sah es gar nicht
so schlecht aus, zwar bewölkt, aber sonnige Abschnitte.
Wir fuhren über die 14 immer höher in die Berge und erreichten bald
die Null-Grad-Grenze. Links und rechts der Straße türmten sich die
Schneemassen und auch die Straße war dünn Schnee bedeckt, gestern
hatt es hier noch geschneit! Ceder Breaks NM war wegen Schnee
noch geschlossen, was auch nicht verwunderte. Der Navajo Lake war mit
einer dicken Eis- und Schneeschicht überzogen. Dank des intensiven
Sonnenscheins (es war inzwischen wolkenlos) genossen wir die
sehr schöne Strecke. Über Mount Carmel gings zur Osteinfahrt des
Zion NP. Da wir den Zion schon ganz gut kennen wollten wir uns
für die Strecke von Osteingang bis zum Tunnel etwas mehr Zeit nehmen.

Und das lohnt sich wirklich! Sagenhaft, welche wunderschönen Felsformationen und herrliche Färbungen hier sich teilweise direkt neben
der Straße erheben. Selten habe ich schöner "gemaserte" Felsen
und beeindruckendere Formationen als hier gesehen. Nachdem wir noch den sehr empfehlenswerten Canyon Overlook Trail gelaufen sind
(etwas ansteigend, schöner Ausblick, tolle Felsen), waren wir insgesamt in diesem kaum "besuchten" Teil (hier fährt jeder nur im Eiltempo durch)
4 Stunden unterwegs. Ich kann jeden nur empfehlen sich auch für diesen Teil etwas Zeit zu nehmen, tollste Fotomotive gibts fast neben der
Straße. Nach einer kurzen Verzögerung am Tunnel gings hinunter
zum Visitor-Center.
Ja, was soll ich sagen? Ich war entsetzt über diese Massen, die sich hier tümmelten. Rießen Visitor-Center, überfüllter Parkplatz und wahre Menschenmassen, die den Shuttle benutzten. Bei meinem letzen Besuch
im März vor 10 Jahren war ich fast alleine da. Und jetzt - einfach
nur furchtbar. Auch Springdale hatte sich total verändert, Leute
da gefällts mir nicht mehr, das ist nicht mehr der Südwesten den ich liebe!
Auch die ganze Strecke bis St. George ist vollgebaut mit Golfplätzen
Altersruhesitzen usw., einfach schrecklich!

Über die I15 gings nach Overton, dem Tor zum Valley of Fire!
Kurz im relativ neuen Best Western ein Zimmer genommen und gegen 16.00 gings ins Valley of Fire.
AH welche Erholung, wir waren fast alleine unterwegs und genossen
die herrliche Sonne, die alle Steine in ein traumhaft rotes Licht tauchte.
So nah an Las Vegas, aber spätnachmittags bist Du hier fast ganz
alleine (wir haben außer uns noch 3 Autos gesehen). Wir nahmen uns
viel zeit zum herumfahren, liefen und fotographierten viel.
Wer aufmerksam die Parkstraßen abfährt entdeckt überall kleinere und
größere Arches. Fire Canyon ist in der untergehenden Sonne ein
Traum. Zum Abschluß entdeckte Marc zwischen Clarc Mem. und
Elephant Rock (ist nur am Morgen vernünftig zu fotogr.) einen wunderbar
fotogenen Arch, den wir kurzerhand Marcs Arch tauften.
4,5 Stunden sind nicht genug um alles zu genießen so führen wir morgen nach mal für 4 Stunden in Tals des Feuers.
Leute nehmt euch mehr Zeit hier! Ihr werdet keine Minute bereuen!

Zum Diner gibts in Overton keine große Auswahl. Wir gingen in ein
Restaurant im Zentrum. Wie im Film: ein bisschen schmuddelig,
coole Typen mit unglaublichen Muskelpaketen, unglaublich laut, eng,
rießige Burger, kurz: ein Erlebnis der besonderen Art!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Schneewie am 11.07.2005, 15:54 Uhr
Im Juni sind wir auch die 14 gefahren, und es lag noch massenhaft Schnee an der Strecke.

Im Skigebiet "Brian Head" (Nähe Cedar Breaks) war dann die Straße nur noch einspurig befahrbar. Leider hatten wir nicht so gutes Wetter wie Ihr, bei uns war es neblig und man konnte fast die Hand nicht vor Augen sehen - und das im Juni  :cry:
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 11.07.2005, 16:46 Uhr
Hi Jörg,

schön, dass es weitergeht  :D
Ich möchte bitte ein Bild vom Marcs Arch sehen  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 21.07.2005, 16:35 Uhr
Tag 13 "Vom Valley of Fire"  nach "Baker"

Gleich nach einem bescheidenen Frühstück wieder ab ins Valley of Fire.
Der erste Stop galt heute dem Elephant Rock, der morgens
herrlich in der Sonne liegt.
Nach einem kurzen Stop im Visitor Center fuhren wir noch den
kurzen Loop zum sehr schönen Arch Rock und weiter, um die
atemberaubend hoch gelegenen Indianerzeichnungen am Atlatl Rock
zu bewundern. Heute muß man die über Treppen besteigen, wie sind
die Indianer früher dahingekommen? Was mich immer wieder zur
Weißglut bringt sind die Schmierereien, die manche wohl saublöden
Leute über diese herrlichen Hinterlassenschaften anderer Kulturen
schmieren. Solche Idioten gibts scheinbar überall auf der Welt!

Nächster Stop war am P "Rainbow Vista". Von hier geht ein wunderschöner Weg durch die herrliche Wüstenlandschaft, vorbei
an fantastischen Felsformation erreicht man einen etwas versteckten
herrlichen Arch durch den man wunderbar durchklettern kann, kann
ich nur wärmstens empfehlen!

Die Strecke von hier zu den White Domes ist von teilweise
atemberaubender Schönheit. Am P erwartet uns noch einmal ein
sehr schöner Weg, der uns über herrliche Felslandschaft in einen kurzen
Slot-Canyon führt. Weiter an traumhaften Felsformationen gibts kurz vor dem P noch einmal einen fotogenen Arch!
Ganz in der Nähe des P schrie Marc ganz aufgeregt "Eine große
Eidechse". Nunja, Eidechsen haben wir glaube ich bisher zu 1000ten
gesehen, aber da er nicht locker ließ ging ich doch schauen.
WOW, diese Eidechse, wohl ehr ein Leguan, war bestimmt einen
Meter lang, grün und hatte einen gelben Kamm. Wirklich super!
Leider hatte ich das große Tele nicht dabei, so gabs kein tolles Foto,
weil sich der Bursche sofort aus den Staub machte.

Fazit: Das Valley of Fire ist mit den ganz großen Highlights
des Südwestens gleichzusetzen und verdient nicht nur 2h Besuche!
Deshalb  9 von 10 Punkte

Über den am Lake Mead entlang führenden Drive ging es Richtung
Las Vegas. Die Straße ist recht nett geführt, allerdings sieht man
vom See nicht allzuviel. Es gibt einige Stichstraßen, allerdings ist das Wasser sehr tiefliegend und dadurch sind wohl die meisten
Stellen nicht sehr reizvoll. Dafür gabs nette Lunch-Plätze mit
Pelikanen und anderen Vögeln. Kein MUSS

Schlimm sind die neuen rießigen Wohnviertel am Nordwestufer
nach Las Vegas hin, eine einzige Perversion was da derzeit
hochgezogen wird, incl. künstlichen See.

Genauso pervers wie Las Vegas selbst. Ich gehöre zu den
ganz wenigen, die diese Stadt einach nur furchtbar finden.
Eine perverse Geldmaschine, ein einziges Disneyland voller
schöner Fassaden, das im Inneren nur dem Zweck dient
Menschen auszunehmen. Die Meisten von euch werden denken,
der spinnt! Aber ich kann mit dieser großen Illusion nichts anfangen!

Wir fuhren 2x den Strip auf und ab und bewunderten die Menschenmassen
und dann nichts wie raus!

Übernachtungsquartier fanden wir in Baker. Naja selbst Cuba
ist da eine Weltstadt dagegen. Obwohl wir im Motel eines der
neuen Zimmer bekamen war das einer der schlechtesten Unterkünfte
in den USA bisher. Zu Essen gabs entweder griechisch bei
"Mad Greek" oder bei Dennys. Da der traurige Grieche brechend voll war
und dazu noch Selbstbedienung gings zu Dennys, wo wenigstens
die Bedienung knackig und jung und dazu ausgesprochen freund-
lich war!
Fazit: Baker muß nicht nochmal sein!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: WanderLöwe am 21.07.2005, 16:42 Uhr
Juuupiiiieeeee, endlich geht's weiter. Bin vom ersten Tag an dabei und die lange Pause war ja nahezu unerträglich  :D  :lol:  :wink:

Grüße
Tommy
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: WanderLöwe am 21.07.2005, 16:45 Uhr
Juuupiiiieeeee, endlich geht's weiter. Bin vom ersten Tag an dabei und die lange Pause war ja nahezu unerträglich  :D  :lol:  :wink:

Grüße
Tommy
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 21.07.2005, 17:31 Uhr
Hi Jörg,

wieder ein Traumtag den Du da beschreibst. Spätestens nach Deinem Bericht weiß ich, dass ich dort auch nochmal hin muß  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 25.07.2005, 08:34 Uhr
Jörg, wann geht´s denn weiter?  :D
Möchte ja nicht drängeln aber ich verbringe gerade einen Kurzurlaub daheim und mit nichts kann ich einen Tag besser beginnen als mit einem schönen  :kaffee: und einem Reisebericht  :rollen:
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 25.07.2005, 16:36 Uhr
Silke, dein Wunsch ist mir Befehl! :)

Jörg
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 25.07.2005, 17:27 Uhr
Tag 14 Über die "Kelso Dunes" zum "Joshua Tree NP"

Ohne Frühstück gings los, um direkt an den Kelso Dunes zu frühstücken.
Die Fahrt quer durch die Mojave ist als überaus langweilig einzustufen.

Die Dünen selber sind sehr hoch und recht faszinierend. Es ist eine richtige Wand, die sich da vor einem auftut.
Durchaus sehnswert, zwar nicht so
faszinierend wie Dünen in Namibia, aber den kurzen Abstecher wert.
Wir sahen unbandig viele Eidechsen, aber in der Nacht muß hier viel
Viehzeug unterwegs sein, denn es gibt viele Spuren. Im Bereich des Dünenanfangs sah man viele Spuren von Sidewinder.

Zum Abschluß gabs mit Blick auf die Dünen unser wohlverdientes Frühstück!
Fazit: kein MUSS, we aber in der Ecke ist sollt vorbeifahren, deshalb
6 von 10 Punkte

Die Streckenführung Richtung Amboy blieb ehr nichtssagend, ein
Highlight gabs aber am Wegesrand: Ein mächtiger Steinadler saß mit
einem Stück Beute auf einem Masten und ließ sich bereitwillig fotografieren.
Schon ein toller Anblick, diese mächtigen Vögel. Beeindruckend!

Amboy konnte ich nicht sehr viel abgewinnen, mit dieser Art von
"Geisterstädten" kann ich nicht viel anfangen. Auch die Route 66
übt auf mich keine Faszination aus. Ich bin einfach mehr ein
Landschafts-Freak!
Richtung 62 entschieden wir uns noch einmal auf Gravel auszuweichen!
Ab Cadiz (welch ein Name, welch ein Kaff) gibt es eine auf den meisten
Karten eingezeichnete Straße entlang der Eisenbahn zur 62.
Tatsächlich ist hier reger Eisenbahnverkehr, nur die Straße, die
eigentlich problemlos zu fahren sein sollte, erwies sich als überraschend harter Brocken!
Durch die Regenfälle des Frühjahrs waren die Washes voller tiefen Sand
und unser Cherokee mußt nochmals kräftig alle vier Räder zur Hilfe nehmen. So ganz wohl war es uns in unserer Haut nicht, weil es
teilweise doch sehr sandig war. Aber es ging alles gut, wir waren nur auf
solch eine Strecke nicht eingestellt.
Für alle Eisenbahn Freaks lohnt die Eisenbahnkreuzung in Cadiz, bei
uns war da richtig was los!

In Twentynine Palms zuerst kurz ins Best Western und zum
Pizza-Buffet beim Pizza Hut. Twentynine Palms hat sich ja in den
letzten Jahren gewaltig gemacht. Vor ca. 14 jahren war das einmal ein
armseliges Kaff, nahezu ohne Motels (das BW war höchstens 1/4 so groß
wie heute). jetzt gibts überall Motels und Fastfood. Nur der
Visitorcenter hat sich nicht verändert. Wie immer Unterlagen abgehohlt
und ab in den Park. Jetzt im Mai blühte alles, einfach traumhaft!
Mit der tollen Vegitation und den hingewürfelten Felsen ein toller NP!
Die Zeltplätze hier gehören sicher zu den Schönsten überhaupt!
Wir ließen uns viel Zeit beim Abfahren der Straßen und stiegen viel aus.
Sehr schön und einsam ist die problemlose 4WD-Geology Tour Road.
Hier sieht man die ganze Bandbreite des Parks: unterschiedliche
Vegetation bedingt durch die Höhenlage und die 2 Wüsten, die sich hier treffen! Auch die tollen Felsen gabs in Massen. Kann ich nur empfehlen
diese Tour, weil auch sehr einsam!
Zum Nachmittag wanderten wir durchs Hidden Valley, das ist einfach traumhaft hier! Eine tolle, kurze Wanderung mit vielen Kraxel-
möglichkeiten in einer fantastischen Landschaft und traumhafter
Vegitation! Eine Schlange habe wir hier auch gesehen, nämlich
eine sehr scheue Desert Striked Whipsnake von unglaublich intensiver
gelber Farbe.
Zum Sonnenuntergang fuhren wir zum höchsten Punkt, dem Keys View.
Leider hatte es sich sehr stark zugezogen, aber nach diesen herrlichen
Eindrücken machte das auch nichts mehr.
Zum Abschluss gönnten wir uns noch ein wirklich excellentes Diner
im 29 Palms Inn. Ein wirklich hervorragends Restaurant, in dem
es auch mal einen Yellow Fin-Tuna oder andere ungewöhnlichen Köst-
lichkeiten gibt. Sehr empfehlenswert! (Hier wars vor 14 jahren schon gut)
Einer der besten Adressen des Südwestens mitten in der Pampa.
Ein Würdiger Tagesabschluß!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: DocHoliday am 25.07.2005, 22:53 Uhr
Schön, es geht weiter :-)

Was das Valley of Fire angeht kann ich Dir nur uneingeschränkt zustimmen. Ich hatt im letzten Jahr auch nur so etwa 2 Stunden eingeplant, habe mich dann sicher 4 Stunden dort rumgetrieben und mich geärgert, dass ich nicht mehr Zeit hatte. Ein toller Park.

Joshua Tree im Mai ist einfach herrlich, wenn noch alles blüht (ich war ja wohl kurz vor Euch dort). Besonders das Hidden Valley, die Jumbo Rocks (ein Traum von einem Campground) und die Oase 49 Palms haben mir sehr gut gefallen.
Das 29Palms Inn habe ich leider verpasst. Ist für's nächste mal vorgemerkt (Yellow Fin Tuna, hmmm, lecker :-) )

Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 26.07.2005, 17:06 Uhr
Tag 15 "Vom Joshua Tree NP" nach "San Diego"
Diese Nacht im BW war die schlechteste im ganzen Urlaub!
Nicht daß das Zimmer nicht ok war, das war üblicher BW Standard,
aber im Hotel wohnten ungefähr 20 Jungs mit Harleys und die meinten,
daß dieser Sound auch nachts um 1.00 noch angebracht ist.
Dann war endlich Ruhe! Denkste! Früh um 4.00 ging der Spaß wieder los!
Oh war ich stinkig! Trotz heftiger Reklamation begriffen die nicht
übermäßig intelligenten Mädchen mein Gemecker nicht!
Wenigstens war das Frühstück o.k..

Vorm Eingang zum NP erwartete uns, wie sollte es anders sein,
noch eine schöne große Klapperschlange zum Abschluß.
Das Tier war bestimmt 1.50 m lang und räkelte sich genußvoll auf dem
warmen Asphalt, ohne sich von mir und einem Radfahrer stören
zu lassen. Irgendwie ist mein Bedarf an Schlangen derzeit gedeckt.      

Im NP war unser erster Weg zum kaum bekannten Arch Rock,
das ist ein überaus fotogener Arch, der sich innerhalb des
White Tank Campgrounds befindet. Es gibt einen netten Kurztrail,
der einen sozusagen im Zeitraffer alle Schönheiten des NP zeigt.
Tolle Vegitation, pittoreske Felsen und zum Schluß einen tollen
Arch. Sehr Empfehlenswet! (nicht auf den offiziellen Parkkarten)
Direkt hinter dem Campground passiert man übrigens die
Grenzlinie zwischen Mojave und Colorado Desert. Selbst der Laie
kann auf einen Blick die unterschiedlichen Pflanzenarten erkennen.
Verrückt ist, das es kaum eine Übergangszone gibt!

Unsere nächsten Stops galten den Klassikern Cholla Cactus Garden
(immer wieder schön) und Ocotillo Patch (toll blühend) und zum
Abschluß die Cottonwood Spring, an der mich immer wieder fasziniert,
wie schnell das Wasser in der Wüste verschwindet!

Insgesamt ein herausragender Park für den sich die meisten zu
wenig Zeit nehmen. Wir waren ges. ca. 10h im Park und haben
doch nur das wesentliche gesehen, zumal es viele tolle Off-Road-Strecken
auch noch gibt!
Insgesamt ein Juwel, deshalb klar 10 von 10 Punkte

Nach San Diego gins über die 86 (vorbei an endlosen Dattelplantagen)
und die 78 (rießiger ATV Park links und rechts der Straße). Die 78
wurde immer grüner und wir verließen die "roten Steine"  :cry: !

Überrascht war ich von den großen Ortschaften, die sich bereits
lange vor SD an der 78 entlangzogen. Hier gibs bereits
richtige städtische Infrastruktur 60-80 km vor SD.

Entlang der Küstenstraße gings nach SD. Sehr schöne Strände
und zum Teil Traumwohnlagen gibts im Stadtteil La Jolla
mit recht turbulenten Leben, aber auch ruhigen Abschnitten.
Hier suchten wir uns auch ein Plätzchen zum übernachten, was sich
als nicht so leicht herausstellte. Das Radisson gefiel uns ganz gut,
wir bekamen ein sehr ruhiges, geräumiges Zimmer mit Poolblick.
Der Pool liegt in einer wunderschönen tropischen Landschaft.

Die restlichen Stunden verbrachten wir am Strand und ich muß sagen,
das sogar mir das ganz gut gefiel. Es gibt viele kleinere Buchten,
wo nicht allzuviel los ist. Ich habe natürlich viel mit meinem Sohn
herumgealbert und habe diese Stunden auch genossen.
Abend gingen wir ins Restaurant des Radisson, weil wir einen
1/2 Preis Gutschein hatten. Ich habe mir Jakobsmuscheln bestellt,
war nicht schlecht und für den halben Preis ok.
Zum Abschluß des Tages haben wir noch einige runden im Pool gedreht
und haben dann himmlisch geschlafen!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 26.07.2005, 18:50 Uhr
Dankeschön  :kuss:  für die Fortsetzung  :D
Es ist immer wieder ein Genuß bei Euch mitfahren zu dürfen  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Utah am 14.08.2005, 11:17 Uhr
Hallo Jörg!

Wann können wir weiter mit dir mitfahren ?  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: WanderLöwe am 14.08.2005, 11:24 Uhr
Jaa, ich warte auch schon gespannt jeden Tag. Aber eine schöpferische Pause muss schon mal sein.  :wink:
Schönen Sonntag !
Tommy
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 15.08.2005, 17:29 Uhr
Ich mache diese Woche den Bericht fertig, Versprochen!


Gruß!     Jörg
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 15.08.2005, 18:13 Uhr
Wirklich? Großes "Rote-Steine-Ehrenwort"?   :engel2:
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Easy Going am 15.08.2005, 18:35 Uhr
Na dann freuen wir uns schon mal aufs Finale und Dein Fazit  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: WanderLöwe am 15.08.2005, 18:36 Uhr
Klasse, freu mich riesig drauf, da ich mir das eine oder andere schon rauskopiert habe, um es ggf. auf einer der nächsten Reisen zu verwenden.
Grüße
Tommy
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Wiley_E._Coyote am 15.08.2005, 18:42 Uhr
Moin,

Zitat von: WanderLöwe
Klasse, freu mich riesig drauf, da ich mir das eine oder andere schon rauskopiert habe, um es ggf. auf einer der nächsten Reisen zu verwenden.
Grüße
Tommy


dito !  :lol:

Klasse-Bericht ! Bin auch schon auf den abschliessenden Bericht gespannt !

Rainer
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 16.08.2005, 09:35 Uhr
Tag 16 "San Diego"

Morgens kurz in den Pool gesprungen bei herrlich kühler und klarer Luft
und anschließend im Hotel zu teuer gefrühstückt. Der sehr hilfsbereite
Portier hat uns für den Abend (als Abschluss) noch einen Tisch bei Roy's
reserviert und gleich eine Karte dazu ausgedruckt.

Was machen wir nun in San Diego? Da ich mit amerikanischen Städten
nicht so sehr viel anfangen kann und auch Vergnügungsparks nicht so
der Renner für uns sind und es Zoos auch bei uns gibt, beschlossen
wir aufs Wasser zu gehen!
Die große 3-stündige Hafenrundfahrt war angesagt!
Einen Parkplatz gibts direkt am Anleger und da es Sonntags war mußte
man nicht mal was bezahlen, wie mir ein freundlicher Amerikaner
versicherte. Die Karten für die große Hafenrundfahrt gekauft und los
gings. Vorbei an den Museumsschiffen gings in den nördlichen Teil.
Das Wetter war herrlich und es war sehr entspannend. Im Hafen
gibts eine große Seelöwenkolonie die sich direkt neben der
Ronald Reagan (dem größten und modernsten Flugzeugträger
der Welt) breit gemacht hatte. Erstaunlich wie nahe man an den
Flugzeugträger und 2 Atom-U-Booten herankommen durfte.
Für mich strahlen diese Boote (die ja eigentlich Waffen sind) einerseits
eine Technik-Faszination aus, andererseits zeigen sie auch immer
wieder wie pervers wir Menschen sind!
Ein Fisch-Trawler kam uns entgegen mit bestimmt 1000 Möven und
Pelikanen im Schlepptau - ein überwältigender Anblick.
Nach kurzem Anlegen zum Zusteigen gings in den Südteil des Hafens,
dem eigentlichen Militärhafen der Pacific-Flotte. Auch hier war es wieder
erstaunlich wie nahe man an die Flotte rankam. Zu dieser Zeit lagen
im Hafen 33 (!) Zerstörer und Fregatten, weiter ca. 30 waren auf der
See! Einfach Wahnsinn wieviel Geld wir für das Militär ausgeben!
In SD leben ca. 130.000 Marinesoldaten mit Ihren Familiem + nochmal
die selbe Anzahl an Menschen die indirekt von der Marine leben.

Nach dem Anlegen schauten wir uns die Museumsschiffe an, was
besonders Mark Spaß machte. Leider war der Segler aufgrund
einer Veranstaltung nicht zugänglich. Nach einem kurzen, aber leckeren
Lunch im Garten des Holiday Inns gings auf die US Midway.

Das ist ein 1945 fertiggestellter Flugzeugträger der bis vor wenigen
Jahren noch im Dienst war. Ein echtes Erlebnis!

Man sieht die Kabinen, die rießigen Flugdecks, natürlich das Oberdeck
mit den verschiedensten Flugzeugtypen, Hubschraubern usw., den
Leitstand des Kapitäns und des Fugleiters usw.. Bei aller technischer
Faszination, der sich nicht einmal meine Frau entziehen konnte, muß
man sich schon klarmachen (besonders dem Filius), daß das alles auch eine todbringende Waffe sein kann! Kinder dürfen auf Pilotensitze,
auf den Kapitänssessel usw, also eine echte Werbeveranstaltung der Navy!

Nachmittags gings über die Harbbour Bridge in den Stadtteil Coronado
und über Imerial Beach zurück ins Hotel. SD ist wirklich eine sehr schön
gelegene und gepflegte Stadt mit beneidenswerten Stränden.

Ist schon mal jemand in SD gestartet oder gelandet? Der Airport liegt ja
mitten im Centrum. Die Flieger fliegen sehr nahe an den Hochhäusern
vorbei, seit nine.eleven irgendwie ein unheimliches Bild!

Abends geduscht und die sauberste Jeans angezogen und nochmal
supergut essen gegangen. Roy's war angesagt. Das ist eine Restaurantkette, die aus Hawaii stammt. Nahe Honolulu ist das Stammhaus, zuerst gab es sie auf den großen Hawaii-Inseln, wo wir Roy's
kennen lernten. Für alle Liebaber der Pacific-Rim-Cuisine ist Roys das
Eldorado! Fisch vom Feinsten und Frischesten (auch roh) in
herrlichen fantasievollen Zubereitungen. Einfach genial, super freundlich
auch zu Kindern. Marc durfte gleuch in die offene Show-Küche und
beim Sushi machen zu schauen. Einfach himmlisches Essen, tolle
Weine und das alles natürlich nicht billig, aber vernünftig bezahlbar!
Gibts übrigens auch in LA und Las Vegas (glaube ich).

Nach diesem Essens-Erlebnis fanden wir trotz morgigen Abflug schnell
in einen guten Schlaf!
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: EasyAmerica am 16.08.2005, 10:02 Uhr
Danke Gutenberg,
für die günstige und schöne Mitfahrgelegenheit.  :D
Auf den Rückflug morgen verzichte ich.  :wink:
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Westernlady am 16.08.2005, 22:19 Uhr
Zitat von: Heinz
Auf den Rückflug morgen verzichte ich.  :wink:


Prima Idee - ich bleib auch hier  :D
Deshalb: Jörg, bitte weiterschreiben  :engel2:

Vielen Dank für die vielen Infos und Beschreibungen der eigenen Erlebnisse. Es war toll, bei Euch mitzufahren. Ich hoffe, es geht bald wieder los, damit wir wieder was zum Lesen bekommen.

Dein Reisebericht wird ausgedruckt und komplett als "must-do-Liste" aufbewahrt  :D
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Roughrider am 06.09.2005, 17:55 Uhr
Zitat von: Gutenberg
Unser erster Abstecher ging zum Colorado River Overlook.
Herrliche Strecke mit Traumblicken und einem super Colorado Blick.
Allerdings brachte mich die Strecke schon ins schwitzen, selbst mit
4WD und HC nicht ganz ohne! Gehört sicher zu den schwereren
SUV-Trails! Lohnt aber jeden Meter! Die letzte Meile ist nicht mehr
SUV ggeignet, da ist man zu Fuß besser unterwegs! KLASSE!


Hello!

My five cents:
Colorado River Overlook Trail ist short und easy. Charles A. Wells schreibt "Just a few challenging rocky spots near the end. Suitable for stock high clearance vehicles." Genau so isses, nix schwierig und so.

Im deutschen Net gibts ne Story dazu, da steht, am Overlook siehts manchmal aus wie in Moab beim Jeep Rental aufm Parkplatz. Stimmt auch, ist halt ne Touristenstrecke. Aber schön isse!

Ciao

Roughrider
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Gutenberg am 13.09.2005, 17:19 Uhr
Leider sind wir Normal-Touris aber nicht mit einem
"Stock HC" unterwegs sondern mit einem gewöhnlichen SUV.

Natürlich ist die Strecke zu schaffen, trotzdem: Mit einem Miet-SUV
und einem normal geübten Fahrer ist das nicht soo einfach!

Einem Anfänger würde ich sie nicht empfehlen!

Wir waren an einem Samstag dort und es waren 3 Autos vor Ort!


Gruß!    Jörg
Titel: Re: auf ausgetretenen und unberührten Wegen durch den Südwes
Beitrag von: Roughrider am 17.09.2005, 12:57 Uhr
Zitat von: Gutenberg
Leider sind wir Normal-Touris aber nicht mit einem
"Stock HC" unterwegs sondern mit einem gewöhnlichen SUV.


Information ist alles!  :roll:

"Stock HC" bedeutet unverbessert wie vom Hersteller geliefert und ohne Allrad. SUV hat die höhere Leistungsfähigkeit, selbst wenns nur "Stock SUV" ist.

Erzähl nix, Colorado Overlook ist DIE typische Übungsroad für Anfänger. Frag mal bei Slickrock oder Farabee. Da kriegste genau den Tip zum Ausritt. Bischen Spaß soll doch dabei sein.

Zitat von David Day:
Zitat

"Road conditions: With care the first 3.0 miles of the road can be driven by most ordinary cars, but the last 2.6 miles definitely requires a vehicle with high clearance. This is also an excellent road for mountain bikes. No permits are required.

The first 3.0 miles of this road can be driven by almost any car, but beyond that the road gets more and more rocky. High-clearance 2WD vehicles can usually make it all the way to the end; however if you are driving an ordinary passenger car you will probably have to walk the last 2.6 miles."


aus: Canyonlands National Park Favorite Jeep Roads & Hiking Trails

Deine Ansicht in Ehren, aber sie ist wider die Realität. Oder warst Du auf einer anderen Road?

Ciao

Roughrider