21.5.2018Die Zimmer im Beau Rivage sind entweder gut gedämmt oder das Publikum ist in einem Alter, in dem man eben früh zu Bett geht
Wir haben jedenfalls verdammt gut geschlafen … nun ja, es könnte natürlich auch am unlimited wine beim Buffet am vergangenen Abend liegen..
Bevor wir das wirklich schöne Beau Rivage gen New Orleans verlassen, suchen wir nochmal das Gym auf, das heute morgen recht voll ist.. waren wohl alle am Buffet gestern
Bei so vielen unterschiedlichen Dingen, die wir in den letzten paar Tagen gemacht haben, kommt einem die Zeit, die man schon in den USA ist, bereits unendlich lang vor. Wir fühlen uns total entspannt und nehmen mit Blick auf die Bucht noch einen Kaffee aus der Hotel-Maschine. Die Aussicht beschert uns einen Flipper, der munter in der Bay schwimmt. Natürlich ziert er sich jedes Mal, wenn ich die Handy-Kamera zücke.
Per TV checken wir aus und nehmen die Strasse entlang am Strand.. Strandspaziergänger kommen hier auf ihre Kosten. Ein unendlich langer Sandstrand zieht sich von Biloxi bis nach Gulfport. Unterwegs sehen wir ein paar schöne Südstaatenhäuser.
Der Himmel hat sich gefährlich verfinstert und bei der Weiterfahrt schüttet es wie aus Kübeln.
Wenigstens die Musik ist mit den 4 non Blondes, Bon Jovi und Sweet Caroline zum Mitsingen geeignet..
Die Gegend ist wieder flach und sehr grün… kein Wunder bei dem Regenwetter.. und hier gibt es offensichtlich noch mehr Reifenschäden, als die, die wir die letzten Tage schon aufgrund vieler schwarzer Pneus unterwegs gesehen haben.
Ob des Regens und weil ich natürlich wieder Entertainment mithilfe des ADAC.-Tourpakets geboten habe, wurde das Welcome-Schild des nächsten Bundesstaates (Louisianna) verpasst. Macht nix – ich muss Pipi und so steuern wir die nächste Raststätte an, die erfahrungsgemäss das Welcome-Center beheimatet.
Pünktlich zur Ankunft in New Orleans hört es auf zu regnen, doch wiedennwodennwasdenn? Von keiner Richtung ist das gebuchte Hotel (Four Points by Sheraton) zu erreichen. Eine Baustelle verwehrt uns die Einfahrt und unser Navi verzweifelt ebenso, wie der Hase. Also öffentlichen Parkraum aufsuchen und die Parkgötter mit 12$ besänftigen. Ohne Parkschein sollte man sein Auto hier besser nicht stehen lassen.. wir sehen einige "angekrallte" Karren..
Am Hotel angekommen ist natürlich das Zimmer noch nicht fertig. Auch die Frage nach der Einfahrt zur Hotelgarage überfordert den sonst sehr freundlichen, leicht tuntigen Angestellten. Wir sehen aber selbst, daß der Parkplatz ums Eck liegt und somit per vierrädrigem Vehikel erreichbar ist.
Wir holen also unseren Wagen und lassen uns anschliessend durch die Stadt treiben.. Cocktails und Leckereien im Tableau.. allenthalben Live Musik und Beignets im gleichnamigen Café... sehr coole Stimmung..
Auf dem Weg zum Hotel können wir sogar eine der berühmten, typischen Paraden bewundern. So hab ich mir das vorgestellt.
Die Zimmer im Four Points sind schön und groß genug, aber eisekalt. Die Klima steht auf 60°F und Ohrstöpsel liegen auf dem Nachttisch. Sollte es hier des nachts geräuschintensiv werden?
Wir werden sehen..
Vor unserem Abend-Termin noch kurz den Pool im Innenhof des Hotels genossen.. Klasse:
Um 19.30 Uhr ist Zeit für unsere Ghost Tour… gebucht habe ich bei free tours by foot. Diese Organisation verlangt keine festen Preise, sondern man entlohnt seinen „Führer“ nach Ende der Tour mit dem Betrag, den man für angemessen hält.
Steve erzählt uns 2 Stunden lang Geistergeschichten und Legenden rund um New Orleans. Das Verständnis ist durch die schnelle Spreche von Steve zwar etwas erschwert, aber er macht aus jeder Story eine kleine Show und bezieht das Publikum mit ein. Sehr witzig, immer ein bisschen gruselig und wirklich sehr informativ.
Ich gebe mal wider, was ich behalten bzw. verstanden habe… das heutige Andrew Jackson Hotel war früher eine Jungenschule, die zweimal abgebrannt ist. Beim zweiten Mal waren leider auch welche der kleinen Knaben unter den Opfern. Man sagt, die spuken heute noch in dem Hotel… immer mal wieder verschwinden Gegenstände und tauchen an anderen Stellen wieder auf oder eben gar nicht mehr. Dann gibt es da die Geschichte von einem Paar, die vor einigen Jahren in dem Hotel genächtigt haben. Zu einer Zeit, in der es noch keine Handy-Kameras oder digitale Fotografie gab, sondern Filme noch auf Rollen käuflich zu erwerben waren und die Bilderanzahl begrenzt war. Die älteren unter Euch werden sich erinnern… Ebenjenes Paar hatte eines Abends nur noch 4 Fotos auf dem Film und die Dame des Hauses bat ihren Ehemann, keine Fotos mehr zu machen, weil am nächsten Tag eine Tour zu de Plantagenhäusern geplant war. Morgens stand dann eine 0 in der Anzeige des Fotoapparates…. Ehekrach war vorprogrammiert.. am Ende des Urlaubs liess das Pärchen die Bilder entwickeln und die letzten Bilder zeigte die beiden schlafend im Bett des Hotelzimmers. Beschwerde beim Hotel.. hatte siich etwa einer Angestellten einen Scherz erlaubt? … der Manager bat darum, die Fotos sehen zu dürfen und… antwortete, daß kein Mensch die Fotos hätte machen können, weil sie aus der Vogelperspektive ca. 6 Meter über dem Bett entstanden waren. Gänsehaut pur!
Und auch die Story um das „Dinner with a ghost“ im Muriel ist ebenso unheimlich, wie spannend… Monsieur Pierre Antoine Lepardi Jourdan hat 1800quetsch sein Traumhaus für die Familie gebaut. Leider war Herr Jourdan auch dem Glücksspiel sehr zugetan und hat das Häuschen beim Poker verloren. Bevor er (und die Familie) ausziehen musste, hat er sich im 2. Stock das Leben genommen. Seither spukt er in diesem Haus.. und heutzutage wird immer noch des abends Brot und Wein für den Geist des ehemaligen Besitzers hingestellt. Wer mag, kann auch an diesem Tisch mit dem imaginären Geist speisen.
So jetzt aber genug der Geistergeschichten (obwohl ich noch 1 – 2 auf Lager hätte)… wir nehmen in der Swamp Bar 2 Captn’Coke und hören der Live Musik zu, die hier in der Bourbon Street aus jeder Kneipe tönt.
Die Musik im Beach at the Bourbon gefällt uns besser und so rocken wir etwas zu Cover Songs aus den 80ern.. wir spazieren noch ein bisschen durchs French Quarter und treffen auf einen jungen Obdachlosen, der mit Theodor -seiner Katze- auf der Strasse lebt. Ich frage ihn etwas aus und wir hören eine Story, die mir zwar nicht ganz plausibel schein, uns aber dennoch 5$ wert ist.
Mit Wein aus dem CVS beschliessen wir den Abend in unserem Zimmer.
Fazit: New Orleans ist anders, als alle Städte, die wir bislang in den USA erlebt haben.. durchaus sehenswert. Ein bisschen, wie Malle auf Speed