PrologBereits vor der „Birthday Sause“ im Januar, die viele von Euch ja mitverfolgt haben, wurden unsere mühsam angehäuften Meilen für einen Business-Flug von Frankfurt nach Orlando verbraten. Mit dem eigenltichen Wunsch mal wieder sowas wie eine Coast-to-Coast-Tour zu absolvieren, war ich an die Buchung gegangen. Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt..
Denn zum einen mussten wir aus Veranstaltungsgründen (Tickets für 2 Konzerte in Berlin prangten schon an der Pinnwand) bereits am 5.6. wieder im Lande sein und zweitens hat sich während der Januar-Reise die Möglichkeit aufgetan, unsere Freunde in Florida zu treffen. Also waren die Eckdaten durch äussere Umstände nicht variabel und es musste drumrum geplant werden.. Euch erwartet eine nette Mischung aus Beaches, Bars, Party, Natur und viel Vegas
Kleiner Einschub....
Ich bin mir nicht sicher, ob das jemand von Euch kennt oder schon mal erlebt hat... Irgendwie komme ich gar nicht recht in Stimmung.. vielleicht kann ich es auch einfach nicht realisieren, daß es nach einem Jahr Vegas-Abstinenz in 2017 nunmehr gleich zum zweiten Mal innerhalb von 4 Monaten rüber geht...? Natürlich freue ich mich, aber im Gegensatz zu sonst bin ich zäh und eher faul bei den Vorbereitungen..
Ziemlich erstaunt bis entsetzt bin ich von den Inlandsflugpreisen.. erst 1 – 2 Wochen vor Reiseantritt werden die letzten Dinge erledigt. Ich glaube, ich hätte vor lauter Trägheit und nicht-fassen-können sogar noch die Reisepässe vergessen, wenn der Hase nicht danach gefragt hätte.. Definitiv vergessen habe ich unseren Adapter...
Aber jetzt weiter...
Heyyyy die Koffer sind leichter,als gedacht... Sommertouren sind gepäcktechnisch seeeehr empfehlenswert
Auch wieder dabei:
Nach standesgemässer Einstimmung am Vorabend incl. eigener Pack-Playlist, kann ich vor lauter Aufregung kaum schlafen.
Noch vorm Weckerklingeln aus dem Bett gehüpft, fix fertig gemacht, eilig noch was in die Koffer stopfen und vor allem die mitzunehmende Schoki mit Coolpack umwickeln (die muss schließlich bis Vegas „überleben“)... und schwups ist es schon bei der von mir anvisierten Abfahrszeit von 8 Uhr.. wir wollen natürlich die Business Lounge entern und daher zeitig los. Auf Stuttgarts Strassen, insbesondere der A8, verliert man allerdings quasi täglich 10 Jahre Lebenszeit und wir fast die Nerven. Nach ziemlich genau 10km stehen wir im ersten Stau. Google gibt dann auch -anders als noch 15 Minuten zuvor das heimische Radio- „erhöhtes Verkehrsaufkommen“ bekannt.. ach was
Aber sei's drum.. schlußendlich erreichen wir nach etwas mehr als 2 ½ Stunden den Airport in Frankfurt. Kribbelnde Vorfreude macht sich jetzt doch vermehrt breit. Mit dem vorab gebuchten Parkplatz kam ein QR-Code daher, den man bei Einfahrt nur mehr scannen muss und dann wird einem der Einlass in die Benzinkutschen-Verwahr-Anstalt gewährt.. Wenig später gibt es sogar eine Mail, die Parkeihe/-ebene in der man das Fahrzeug abgestellt hat, ansagt. Technik die begeistert... oder auch ängstingt. Je nachdem.
Wir rollen gut gelaunt mit unseren Koffern Richtung Business-Check-In. Hey, wenn wir uns alle paar Jahre mal diesen Luxus leisten können, mach ich doch keinen schnöden Online Check in mit Selbstausdrucken... da möchte ich dieses Ticket noch höchst altmodisch als richtiges Papierteil in Händen halten
Doch wiedennwodennwasdenn?? Die Schlange am Business-Schalter bzw- den weiteren gefühlt 75 Desks zieht sich durch die halbe Abflughalle.Wo ist die Exklusivität, wenn man sie mal braucht? Irgendwas mit dem EDV-System klappt nicht, weshalb auch andere Reisende zu den elitären Schaltern dürfen. Unser schöner Vorsprung bzw. die Verweilzeit in der Lounge schmilzt dahin, wie Magnum Mandel in der Sonne. Über eine halbe Stunde stehen wir in der Schlange, ehe der Mann am LH-Schalter lächelnd meint „da haben sie ganz schön gesammelt.. und den Platz im Upper Deck gebucht.. gute Wahl..“ Yipiieehh, jetzt endlich Kaviar und Champagner.... aber in der Lounge wieder ein Dämpfer.. voll, voll, voll... verkauft LH die Tickets jetzt zum Schleuderpreis oder geht es der Wirtschaft so gut, daß alle Mitarbeiter Business fliegen dürfen? Irgendwann ergattern wir dann doch noch nette Plätze am Fenster und halten uns an Prosecco, Salat, Süppchen und anderen Leckereien gütlich.
Dann geht jeder nochmal.... ach, Ihr wisst schon wohin..
Am Gääht hat sich bereits eine lange Schlange angestellt, aber das boarding lässt auf sich warten.. es wird schon Gemurmel und Unmut laut, als es endlich los geht.
Wir steuern unseren Platz in der letzten Reihe des Upper Deck an... derweil wird auf der anderen Seite noch an einer Leiste rumgezimmert.. schlußendlich kommt sie ganz weg. Braucht wohl kein Mensch
Als „Täschchen“ mit den üblichen Strumpfwaren, Schlafmaske, Ohrenstöpsel und Zahnpasta“ offeriert LH dieses Mal eine Reisenthel-Falt-Einkaufstasche (Stichwort Nachhaltigkeit). Da sag ich doch Daumenhoch Lufthansa.
Und dann gibt’s den ersten Champagner und ich fühle mich einfach nur suuuuuuper.
Durch Winde (nein kein Pups von unserem Esel B) ) ist die Startbahn West geschlossen und wir hängen im Verkehr... 45 Minuten Verspätung, aber dann geht’s los.
Aperitif und Essen aussuchen. Dabei erweist sich die hintere Reihe als nicht ganz soooo optimal.... es gibt kein Angus Beef mehr für den Schatz und bei Garnele plus Ziegenkäse ist er gleich zweimal raus. Auch der Spargel als Hauptgericht ist nur noch einmal verfügbar. Ich überlasse die weissen Stangen großzügig dem Hasen und nehme Heilbutt an konfierter Lavendelblüte oder so..
Da müsst Ihr jetzt durch.. ein paar Essensbilder
Meine Filmwahl für den Flug fällt auf „Die Verlegerin“... Meryl Streep und Tom Hanks in den Hauprollen wirklich super! Empfehlenswert!
Dann wird geschlafen..
Jetzt mal ehrlich liebe USA/Vegas-Fans... das Essen, das als-Erster-Einsteigen, der aufmerksame Service, Alkoholika... mir eigentlich alles egal... das absolut Geilste für mich an Business sind die komplett flach zu machenden Sitze. Da kann man in Eco+ noch so schön die Beine ausstrecken.. das Bett in der Business ist einfach mein Highlight!
Allerdings ist es auf unseren Sitzen mit der Pantry-Küche im Nacken etwas geschäftig und so kann ich nicht gaaaanz so gut schlafen... Aber ich bin mittlerweile ohnehin wieder viel zu sehr aufgeregt
Was mir auffällt... obwohl doch schon seit vielen vielen Jahren im Flieger nicht mehr geraucht werden darf und das auch auf jedem Flug lauthals bekanntgegeben wird, wieso in aller Welt gibt es dann auf den Flugzeugtoiletten noch diese kleinen Aufklapp-Aschenbecker? Stammen die Flieger etwa noch aus der Prä-Rauchverbots-Ära? Der Gedanke berunruhigt mich dann doch etwas..
Ich schaue mir noch die Doku „Die Mannschaft“ über unsere WM-Jungs aus 2014 an und dann meldet sich unser Kapitän und teilt fröhlich mit, daß es über Florida heftige Gewitter gab und gibt, in deren Zug der Airport Orlando zwischenzeitlich sogar geschlossen wurde.
Mittlerweile ist er zwar wieder offen, aber es gibt noch schlimme Winde.. hmmm.. ob ich den 3. Wein zum Essen besser mal nicht genommen hätte? Nun ja, es geht noch und wir landen um 18 Uhr holprig, aber sicher auf dem Flughafen Orlando.
Claudi – unsere Stewardess – bekommt für den tollen Service unsere erste Mini-Schoki des Urlaubes und wir stiefeln los zur Immigration.
Och nööööhhh... ist heute internationaler Warte-Schlangen-Tag? Auch hier eine ellenlange Schlange und wir brauchen fast eine Stunde, bis wir durch sind.Der Officer wollte übrigens kaum was wissen und unsere Fingerprints vom Januar waren wohl auch noch gültig.
Unsere Koffer stehen bereits einsam neben dem Gepäckband und unsere Freundin Susanne hat auch schon geschrieben. Die hat unseren Flug getrackt und weiss, daß wir gelandet sind. Mit den Hinweisen zur Anfahrt wollen wir fiix den Mietwagen abholen. Das erweist sich wiederum als schwierig... ich sag nur Warteschlangen-Gedächtnis-Tag B) Um die Einweg-Gebühr zu sparen haben wir dieses Mal bei Budget gebucht. Die haben allerdings kein „skip-the-counter“, weswegen wir in der nächsten Schlange verharren..
Es ist fast 20 Uhr, ehe wir vom Gelände des Flughafens rollen. Es gibt zwar keine Choice-Lane, aber gegen den schicken Mazda CX-9 ist nix einzuwenden. Eine Macke am hinteren Kotflügel lassen wir bei Ausfahrt sicherheitshalber vermerken und dann geht’s endlich los.
3 ½ Stunden soll die Fahrt nach Bonita Springs dauern. Kurz nach Fahrtantritt fängt es an, wie aus Kübeln zu regnen.. Halloooo Sunshine State??
Die Blitze sind irgendwie merkwürdig … total hell und ohne Krach und Donner oder bin ich einfach nur geflasht wieder hier zu sein?
Unsere Freundin wohnt in einer sogenannten „gated community“ mit „Wachhund“ am Eingang. Durch Voranmeldung dürfen wir nach Prüfung der Papiere und Ausstellung eines Parkausweises passieren und kommen in einem tollen Ferienhaus an. Hier kann man es aushalten. Wir bekommen noch eine Kurzführung und quatschen über eine Stunde. Während S. bereits seit gestern im Haus ist, wollte ihr Mann auch heute anreisen. Doch durch die Gewitter wurden zahlreiche Flüge gestrichen und so sitzt er leider in Charlotte fest.
Unser Prinzessinnen-Zimmer:
Fazit: Business ist geil!