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Autor Thema: Blue Sky High Red Stone Down  (Gelesen 19952 mal)

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Heike & Heimo

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #60 am: 21.12.2008, 20:51 Uhr »
29.08   Mesa Verde NP

Die Nacht war angenehm kühl und erholsam. Nach dem Frühstück fuhren wir mit einem RV zum Visitor Center. Dort sind die Eintrittskarten für die einzelnen Schwalbennester der Anasazi-Indianer zu kaufen. Zuerst zum Balcony-House und danach zum Cliff Palace.

Zum Balcony House sind nur Dietmar und ich. Beim Eingang wartete schon Ranger Joe.



Der hatte einen lockeren Schmäh. Nach einer ausführlichen Belehrung, zb. dass die Leitern gefährlich sind und wir genügend ungesüßtes Wasser mitnehmen sollen, geht’s los. Zuerst geht’s hinunter zur ersten Leiter. Wieder Belehrung. Um zu den Dwellings zu gelangen, muss eine steile Leiter überwunden werden.



Hier erzählt er über das Leben der Indianer und das man über sie eigentlich nicht besonders viel weiß. Warum sie unter die Felsen gezogen sind, warum sie schlagartig wieder fortzogen. Vermutungen gibt es viele, zb. Wetter, Population (die Flächen oben werden alle für den Ackerbau gebraucht), Feinde, Klima usw. Interessant ist, dass diese aufwändigen Bauten nicht einmal 100 Jahre besiedelt waren. Weiter geht’s durch dieses Loch.



Es muss aber auch einen  anderen Weg geben, denn durch diese hohle Gasse kann der Ranger nicht gekommen sein. Noch einige Geschichten über die Kivas (die runden Löcher auf dem Bild).



Jede Familie hatte eines. Es war quasi das Wohnzimmer und Ritualstätte der Indianer. Das Balcony House hat seinen Namen von den hier besonders gut erhaltenen Balkonwegen.



Nach dem man durch ist muss man noch über eine Felswand zum Ausgangspunkt zurück klettern.

Als nächstes fuhren wir zum Cliff Palace.



Hier wollten wir alle an der Führung teilnehmen. Eine gestrenge Rangerin führte die Tour. Wieder die üblichen Belehrungen. Kaum waren wir unten, hat Jonas aus seiner Trinkflasche getrunken. In der war aber etwas Multivitaminsaft. Sie stänkerte uns sofort an, die Flasche wegzustecken, da dass kein Wasser sei!?! Ich nehme mal an, ein Vierjähriger trinkt lieber Saft als Wasser, zumindest unserer. Die Gruppe, Sonnengeschützt. Im Hintergrund die gestrenge Rangerin (selber wohl keine Wassertrinkerin).



Ich beschäftigte mich mit den Kindern, da die Geschichten dieselben waren. In einem unaufmerksamen Moment wagte es Florian, einen Schritt auf eine Mauer zu machen. Bevor ich ihn wieder runterklauben konnte schnatterte sie natürlich gleich wieder herüber. Die Ranger haben auch versucht, für eine Reparatur die Baukunst der Anasazi zu kopieren. Der klägliche Versuch ist der Turm auf der rechten Seite, erst wenige Jahre alt und schon weit mehr abgewittert.



Weitere Impressionen vom Cliff Palace.





Zurück geht es wieder über Leitern. Jonas ist schon wieder voll in Aktion. Die Kinder sind begeistert von der Kraxelei.




Zu guter Letzt sind wir auch noch zum Spruce Tree House gefahren, das ohne Permit besucht werden kann.



Es ist das einzige House, in dem die Kivas vollständig erhalten sind.



Es ist sogar möglich über eine Leiter in ein Kiva zu steigen. Wieder ein perfekter Platz für die Kinder. So wird Geschichte für sie lebendig.








Wir besuchten dann noch die Ausstellung, die oben zu finden war, in der Fundstücke und das Leben und die Entwicklung der Indianer nachgestellt wird. Am Nachmittag sind wir wieder zurück zum CG gefahren. Ein kurzer Stopp um den Ausblick in die Ebene um Cortez zu genießen.



Margit hat ordentlich aufgekocht und so ließen wir es uns gut gehen. Wir haben uns eine Flasche regionalen Rotwein gekauft. Da wir aber keinen Öffner hatten, musste ich zu unserem Nachbarn. Der hatte eines von den Wohnmobilen, die wie große Reisebusse aussehen. Dieser war einer in Luxusausführung. Wir kamen ins Gespräch und als ich erzählte, das wir zum Lake Powell fahren, sagte er, das er dort ein Boot liegen habe. Wir können einen Tag mitfahren. Sie währen am Donnerstag dort. Leider musste ich ihm sagen, dass wir schon am Montag beim Lake Powell sein werden und am Donnerstag wieder zurückfahren werden. Wir werden also nie erfahren, ob er das Angebot ernst gemeint hat. Interessantes Detail am Rande, eine Tankfüllung für seinen Bus kostet ihn so um die 900 $! Der Wein war sehr gut. Die Kinder spielten. Jonas mit seinem Lieblingsspielzeug, den Mehrfachsteckern, die er zur Belohnung für seine Tapferkeit erhalten hat.




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Heike & Heimo

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #61 am: 22.12.2008, 20:42 Uhr »
30.08   Mesa Verde – Monument Valley

Nach Mitternacht begannen heftige Gewitter. Es blitzte und donnerte ständig und es prasselte in Wellen Regen nieder. Als Wetterfreak musste ich das natürlich genau beobachten. Dabei kam mir der Gedanke wie es um die Blitzschlagsicherheit bei einem Womo, das ja im Wesentlichen nur aus Polyester gebaut ist, steht. Wir stehen hier auf einem Hochplateau mitten in einer freier Fläche wie auf dem Präsentierteller. Ich habe aber noch nie gehört, dass ein Blitz in ein Wohnmobil eingeschlagen wäre. Nach mehr als 2 Stunden war der Spuk vorbei.

Am Morgen war von den Gewittern nicht mehr viel zu sehen. Wir frühstückten noch schnell beim Store des CG und fuhren dann los. In Cortes versuchten wir wieder zu tanken. Diesmal wollte die Zapfsäule unseren ZIP-Code wissen. Unser 4stelliger österreichischer half natürlich hier nichts. Es musste ein 5stelliger sein. Wir versuchten irgendwelche Zahlen und siehe da, die Pumpe begann zu laufen, warum auch immer.

In Cortes bogen wir Richtung Süden ab. Kurz vor dem Flughafen bogen wir rechts auf eine Straße ohne Nummer ein. Zuerst führte die Straße an noblen Häusern zum Teil in Pueblo-Stil vorbei und wechselte dann in Farmland, das immer trockener wurde. Freilaufende Pferde waren auch zu sehen.



Nach der Ismay Trading Post merkte man, dass wir immer tiefer in Indianerland kamen. Alles wurde unordentlicher und neben den Straßen lagen Unmengen leerer Flaschen, zum Teil zerbrochen. Bei Aneth erreichten wir die US 163 Richtung Bluff. Die Ortseinfahrt von Bluff ist landschaftlich sehr reizvoll.


In Bluff aßen wir bei demselben Geschäft eine Pizza wie vor zwei Jahren. Sie schmeckt noch immer gleich gut. Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zum Goosenecks State Park. Der Weg führt durch eine Landschaft mit schönen Ausblicken.



Etwas detaillierter:




Das Goosenecks kannten wir schon vom letzten Mal, wir wollten es aber unbedingt Margit und Dietmar zeigen.



Nach der Flussschlinge kommen wieder Sandbildern.




Vorbei am Mexican Hat,



war unser nächstes Ziel das Monument Valley. Auf den Weg dorthin, waren zahlreiche Dustdevils zu sehen.



Bei einem ging es sich genau aus, dass wir gerade durchfuhren als er die Straße überquerte. Zuerst fuhren wir zum Gouldings CG. Der war noch fast leer. Beim Rückwärtseinparken passierte mir ein kleines Missgeschick. Der Stromkasten hatte die gleiche Farbe wie der Sand. So habe ich ihn übersehen und etwas umgebogen. Auf dem Bild war er schon wieder aufgerichtet.



Auch am Wohnmobil hat es die hintere Kantenleiste etwas in Mitleidenschaft gezogen. Was tun? Melden oder nicht. Nach ein wenig überlegen, dachte ich mir, dass es besser ist den Schaden am Stromkasten zu melden. Ich ging zur Rezeption und teilte den Schaden einer Dame mit. Die funkte gleich jemanden an. Gleich darauf kamen 3 Indianer und schauten sich den Kasten an. Zuerst glaubten sie, dass den Schaden jemand anderer verursacht habe. Ich bekannte mich aber schuldig. Nach ein bisschen Diskussion untereinander gingen sie wieder. Ein paar Minuten später kam ein anderer mit einem Auto, so etwas wie der Hausmeister. Der begutachtete den Schaden und fuhr wieder weg. Zehn Minuten später kam ein Weißer mit einem Messgerät, wie es aussah der Chef. Er überprüfte die Elektrik und kam dann zu mir. Er gab mir die Hand und wünschte mir einen guten Aufenthalt. Ruhigen Gewissens konnten nun Florian und ich die roten Felsen in der Umgebung des CG erkunden.



Vom CG aus hat man auch einen schönen Ausblick in Ebene Richtung Monument Valley.



Was will uns dieser Felsen sagen? Ist das ein Monument der Indianer für die weißen Touristen?




Am späten Nachmittag fuhren wir zum Monument Valley.



Nach dem Bezahlen des Eintritts fuhren wir zum Overlook. Wir machten die üblichen Fotos auf dem Felsen.



Dietmar und Margit waren nicht so begeistert. Wir beschlossen daher, keine Tour zu unternehmen. Das Visitor Center war eine einzige Baustelle, nur der Shop hatte geöffnet. Als wir heraus kamen zog gerade ein Gewitter auf. Heike und die Kinder vollführten einen Regentanz.



Regen, Sonne und Wind ergaben ein schönes Panorama.



Als wir zurück zum CG kamen machten wir ein Feuer. Dietmar hatte Maiskolben gekauft und so machten wir ein echt steirisches Woazbrotn im roten Sand des Monument Valley.

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man-of-aran

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #62 am: 23.12.2008, 08:49 Uhr »
Absolut grandiose Bilder!
und täglich träume ich vom Juli 2008...

mannimanta

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #63 am: 25.12.2008, 13:00 Uhr »
Zitat
Dietmar und Margit waren nicht so begeistert. Wir beschlossen daher, keine Tour zu unternehmen.

Schade eigentlich.
Aber ich weiß ja, wie das ist:
Quängeln die Kinder, haben die Eltern auch keinen Spaß... :shit:

Gruss,
Manni

Heike & Heimo

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #64 am: 26.12.2008, 11:17 Uhr »
31.08   Monument Valley - Page

In der Nacht gab es wieder Gewitter mit Regen. Bei Sonnenaufgang hat es so richtig zu regnen begonnen. Als wir aufstanden, war aber schon zu sehen, dass es bald besser werden wird. Im Süden, aus der Richtung kamen die Wolken, war schon etwas blauer Himmel zu sehen. Nach dem Frühstück kam auch schon die Sonne hervor. Florian und Heike gingen noch zu einem Arch, den Florian der unweit des CG entdeckt hatte.



Florian war ganz stolz auf seine Entdeckung.



Vor der Abfahrt Richtung Page hat Dietmar noch schnell sein WOMO repariert. Durch Zufall hat er gestern bemerkt, dass der Fäkalienbehälter nur noch lose am Fahrzeug hängt.



Gut dass wir immer voraus fahren. Wenn der runterbricht, hat der Nachfolgende sicher angenehme Gerüche im Fahrzeug. So ein Klappmesser kann schon was, schnell sind die Schellen notdürftig fixiert. Beim Verlassen von Gouldings zeigt sich das Monument Valley, zum Teil, in Nebelbänken verhüllt.



Die Nebelbänke und der Sonnenschein ergaben eine tolle Stimmung.



Bis Kayenta bessert sich das Wetter zusehends. In Kayenta wollten wir beim McDonalds einen Imbiss einnehmen. Die waren aber noch immer auf Frühstück eingestellt. Burger wollten sie keinen hergeben. So sind wir nebenan in das indianische Souvenirgeschäft gegangen. Als wir wieder herauskamen herrschte ein bisschen Hektik am Gelände. Ein Sattelschlepper war beim Verlassen des Geländes mit seinem Aufleger auf einer Kuppe aufgesessen und hatte ihn verloren. Nur noch die Stützen hielten ihn zurück, sodass er gerade eben nicht hinunterrollte. Dahinter standen unsere RV´s. Schnell weg, lautete die Devise. Mit seiner Zugmaschine blockierte er auch noch fast die ganze US 160. Wir schauten, dass wir vorbei kamen. Es waren auch so schon genug Diskutanten vor Ort.

Als wir von der 160 Richtung Page abbogen, war schon zu sehen, dass das Wetter im Westen immer schlechter wurde. Wolken und Felsen ergaben schöne Motive.



So ca. 20 Meilen vor Page zog eine, über den gesamten Horizont reichende, Wall Cloud auf, die, immer wieder den Boden berührend, rasch auf uns zu zog.



Als wir durch waren begann es natürlich zu Regnen. Das Kohlekraftwerk schien vom Dampf fast aufgefressen zu werden. Die Lichter der Schlote blinkten gespenstisch.



Sonne und Wolken kämpften um die Vorherrschaft.



Wir haben unsere Ankunft in Page so eingeteilt, dass wir kurz vor Mittag beim Lower Antelope Canyon sind. Bei diesem Wetter wollten wir aber nicht in den Canyon, obwohl beim Upper gerade eine Tour aufbrach. Die Enttäuschung, vor allem bei Heike, war groß, aber morgen sollten wir wieder einmal erkennen, dass so manches Pech sich im nach hinein als Glück herausstellt.

Wir fuhren weiter in den Ort Page um etwas zu essen. Es hat sich nun so richtig eingeregnet. Nach dem Essen fuhren wir zum Glen Canyon Dam und machten am großen Parkplatz ein Mittagspäuschen samt Nickerchen und schauten, was passieren wird. Meiner Meinung nach sollte es nicht lange regnen, da so eine Kaltfront meist schnell durchzieht. So gegen 14 Uhr hörte es auch schon wieder zu regnen auf. Wir besichtigten kurz das Visitor Center des Damms. Zuerst aber die Brücke, da eine lange Schlange (3 Busse voller Japaner) auf den Sicherheitscheck wartete. Von der Brücke aus war ein Wasserfall vom Straßenabfluss von Page zu sehen.



Als Ersatzprogramm zum Antelope Canyon fuhren wir zum Horseshoebend. Das dachten sich auch viele andere. Der Parkplatz war voll und auch die Straße war schon ziemlich zugeparkt. Die Schlucht ist beeindruckend.



Das Wasser ist so klar, dass man trotz der Höhe auf den Grund des Colorados schauen kann.



Die Menschen an der Felskante wirkten wie Ameisen,



Unser Nachtquartier war der, auf Grund des Feiertages, vorreservierte Wahweap CG den wir schon vom letzten Mal kannten. Wir machten uns gleich auf den Weg zum Strand.



Es war nun schon wieder so warm, dass baden möglich war. Leider haben wir aber nicht daran gedacht die Badessachen mitzunehmen, daher war nur Plantschen mit den Zehen möglich. Zurück am CG genossen wir die schöne Aussicht.



Nicht umsonst sind alle Amerikaner gleich ins Schwärmen geraten, wenn wir erzählt haben dass wir auch zum Lake Powell fahren. Der Navaho Mountain erschien mit seiner Wolkenfahne  am Gipfel wie ein Vulkan.



Die Kinder waren von den Canyons wie es scheint sehr beeindruckt, sie bauten gleich einen im roten Sand des CG nach.



Am Abend kamen unsere Nachbarn mit ihren Schnellbooten auf den Anhängern am CG angefahren, da morgen für die meisten Amerikaner der letzte Urlaubstag ist. Mit großem Gejohle und einer Vorführehrenrunde. Generell war unsere CG-Gasse die Nobelgasse. Wir passten hier mit unseren Cruise America Campern gar nicht her. Die anderen CA-Camper wurden weiter oben „versteckt“. Rund um uns nur auf Hochglanz polierte Road Bear, Moturis und die Luxusbusse der Bootsbesitzer. Da passten unsere 2 schäbigen, abgeschossen und schon ziemlich zerbeulten RV´s nicht dazu.

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Heike & Heimo

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #65 am: 28.12.2008, 15:47 Uhr »
01.09   Page – Grand Canyon

Am Morgen machten sich die Amerikaner für die Abreise bereit. Mit den höher gelegten Pick Up´s und den angehängten Booten fuhren die Frauen und die riesigen WoMo´s samt Kindern die Männer.



Wir reparierten mit Dietmars Klappmesser, so gut es ging, die am Gouldings CG beschädigte Leiste an meinem WoMo. Nach getaner Arbeit war nicht mehr viel zu erkennen bzw. ging in der Vielzahl der anderen alten Beschädigungen unter. Heike war schon ganz lästig, wie ein Kind vor Weihnachten, weil sie es schon nicht mehr erwarten konnte zum Antelope Canyon zu fahren. Am mittleren Vormittag gings dann los, zum Wal Mart vor erst. Nach ein paar Einkäufen fuhren wir zum Lower Antelope Canyon. Den Upper kannten wir ja schon. Beim Kassenhäuschen saß eine junge hübsche Indianerin die uns gleich erklärte, dass der Canyon auf Grund der gestrigen „Unwetter“ nur zur Hälfte geöffnet ist. Der Eingang ist zugleich auch der Ausgang. Kosten tut es trotzdem gleich viel, 26 $ pro Person. Die Kinder sind frei. Wir wollten trotzdem hinein, diese Entscheidung sollte sich noch als goldrichtig erweisen. Um 11 durfte die nächste Gruppe hinein. Schon der Einstieg in diese schmale Spalte ist genial.



Hinunter in den Höllenschlund.



Was sind denn das für Höhlenbewohner.



Wenn man dann unten ist, wird der Slot Canyon relativ breit.



Breiter als der Upper. Nach jeder Biegung und Windung eine neue Überraschung.





Auch der Blick nach oben ist nicht übel.





Umso weiter wir vordrangen, desto enger wurde der Canyon.





Im Canyon gibt es sogar einen Mini-Arch.



Nach vielen ah´s und oh´s, kamen wir zu dem vermeintlichen Schlusspunkt an dem wir umdrehen sollten. Es standen verlassene Schuhe herum und es war eine Pfütze zu sehen.



Wir sahen uns nur kurz an, zogen auch die Schuhe aus und los gings. Heike, Florian, Margit und Magdalena gingen voraus. Ich stieg auch hinunter. Das Wasser war fast Knie tief. Ich wollte Jonas auf den Arm nehmen und die schmalen Stufen hinabklettern, der wollte aber nichts davon wissen. Nach einigem hin und her, und als er seine Mama nicht mehr hörte, war er doch bereit. Nun kämpften auch wir uns durch den immer enger werdenden Canyon.





Auf kurze trockene Passagen folgten wieder mehr oder weniger tiefe Tümpel die oft viele Meter lang waren.





Es wurde immer enger. Ist das Wasser kalt?



Das nasse glitschige Terrain mit Jonas auf dem Arm machte die Sache immer schwieriger. Den beiden größeren Kindern gefiel es sehr gut Wieder mal ein richtiges Abenteuer.



Nach einiger Zeit tauchte ein junger Indianer mit einem Stock auf. Wir sollen auf der Stelle wieder zurückgehen. Ob noch andere Personen weiter vorn sind fragte er. Ich bejahte. Er ging weiter und ich in einem Abstand, gerade so dass er mich nicht sehen konnte so gut es eben ging hinterher. Nach ein paar Minuten kam er mit den anderen wieder zurück. So musste nun auch ich zurück. Wir und ein paar andere Mitwanderer ließen uns Zeit. Der Rückweg war natürlich genauso spannend.

Wie geht’s denn hier weiter Mama?



Schau, das ist der Weg.



Der Indianer blieb immer hinter uns damit keiner zurück in den Canyon konnte. Die Schuhe nahmen wir in die Hand und gingen Paarfuß zum Ausgang. Wieder mit beeindruckenden Farbspiel.





Draußen erzählte der Indianer, das gestern angeblich eine Flut von der Mesa vor dem Kraftwerk gekommen sei. Als sie entdeckt wurde hat sie nur noch 3 bis 5 Minuten gebraucht bis sie beim Eingang war. Sie haben die Leute nach unten hinausgetrieben. Daher sind sie heute auch so vorsichtig und lassen nur wenige Leute in den halb geöffneten Canyon. Vor dem Eingang begutachteten wir noch die schmale Spalte in der wir geraden noch geklettert sind.



Nach diesem Abenteuer, Florian unserem Größerer, leuchten heute noch die Augen wenn er davon erzählt, machten wir uns auf den Weg zum Grand Canyon. Die US 89 bis Cameron war sehr stark befahren. Man kann durchaus von einem Urlauberrückreiseverkehr sprechen.



Nach Cameron Richtung Grand Canyon war, wie üblich, kein Verkehr mehr. Erste Blicke auf den Little Colorado.



Beim Grand Canyon war unser erster Stopp der Desert View Point. Wir genossen wieder den ersten Ausblick in den Canyon und die Umgebung.



Am späten Nachmittag erreichten wir den Grant Village CG den ich schon vorreserviert hatte. Das Schild Full hängt, genauso wie vor 2 Jahren immer noch, obwohl er vielleicht zu 50% belegt war. Der Xantera Mitarbeiter tat das notwendigste und seine Freundlichkeit hielt sich, für amerikanische Verhältnisse, in Grenzen. Man könnte fast meinen, einer unserer Beamten wäre hierher irrtümlich „strafversetzt“ worden.

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knutshome

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #66 am: 28.12.2008, 16:56 Uhr »
Das war ja ein erlebnisreicher Tag für die Kiddies.
Hat denen besonders viel Spass gemacht im Wasser zu waten.

Wir waren drei Wochen später dort und haben uns es auch an dem regenerischen Tag nicht angetan und am nächsten Tag konnte man hier und da noch ein paar nasse Stellen im Canyon entdecken.
Das ganze ist mir nicht so geheuer, denn so schnell ist man aus dem langen Canyon nicht wirklich wieder draußen und die vielen Treppenstufen sind nicht ohne.

Schöne Bilder und toller Schreibstil. Ich freu mich immer auf einen neuen Tag.

Viele Grüsse
Carmen

wuender

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #67 am: 30.12.2008, 09:35 Uhr »
Ich bin auch noch dabei und finde es sehr beeindruckend, wie der Südwesten auch bei vermeindlich schlechtem Wetter immer neue phantastische Ansichten bietet.

Den Antelope Canyon zu durchwaten halte ich für faszinierend, hätte aber aufgrund der Flash-Flood-Gefahr ein ziemlich mulmiges Gefühl dabei. Als wir dort waren, kam der überschwemmte Bereich nach ungefähr drei Vierteln des Canyons. An ein weiter gehen war nicht zu denken, da hat der indianische Guide sehr genau drauf geachtet.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Schöne Grüße,
Dirk

Heike & Heimo

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #68 am: 30.12.2008, 19:50 Uhr »
Den Antelope Canyon zu durchwaten halte ich für faszinierend, hätte aber aufgrund der Flash-Flood-Gefahr ein ziemlich mulmiges Gefühl dabei. Als wir dort waren, kam der überschwemmte Bereich nach ungefähr drei Vierteln des Canyons. An ein weiter gehen war nicht zu denken, da hat der indianische Guide sehr genau drauf geachtet.

Das ganze ist mir nicht so geheuer, denn so schnell ist man aus dem langen Canyon nicht wirklich wieder draußen und die vielen Treppenstufen sind nicht ohne.

Als Wetterfreak kann ich es natürlich nicht aushalten, wenn ich nicht bis ins Detail über das Wetter informiert bin. Es war an diesem Tag im weiten Umkreis kein Regen zu erwarten. Die Kaltfront vom Vortag hatte die gewitterträchtige Luft ausgeräumt.

Der Guide war sehr jung und hat die Eigendynamik der Leute unterschätzt.

Schöne Grüße,
Heimo
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Heike & Heimo

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #69 am: 03.01.2009, 21:18 Uhr »
02.09   Grand Canyon

Nach dem Frühstück haben wir uns geteilt. Margit und Dietmar sind nach Tusayan um mit dem Hubschrauber einen Rundflug zu machen. Wir wollten mit den Kindern einen Teil der Strecke zum Hermits Rest gehen. Mit dem WOMO fuhren wir zum Parkplatz in der Nähe des Bahnhofes. Von dort gingen wir zu Fuß zum Beginn der Busstrecke Richtung Hermits Rest. Leider ist diese Strecke in diesem Sommer eingestellt weil die schlechte Straße erneuert wird. Wir wanderten den Fußweg entlang, der mit Kinderwagen manchmal recht steil wird.



Auch dieser Weg würde dringend einen neuen Belag brauchen. Oben angekommen hat man einen sehr guten Blick auf den Bright Angel Bruch der sich quer über das Colorado Tal zieht.



Weiter ging’s nicht, da auch der Fußweg auf Grund der Bauarbeiten gesperrt ist. So spazierten wir wieder zurück Richtung Parkplatz. Wir wollten gerade in ein Lokal beim oberen Bahnhof gehen, als ein Zug mit Diesellok aus Williams einfährt.



Florian und ich sahen uns das genauer an. Die Lokführerin winkte uns freundlich aus dem sehr langsam vorbeifahrenden Zug zu. Wendegarnituren sind hier unbekannt. Der voll besetzte Zug muss nun verkehrt über ein Nebengleis in den eigentlichen Bahnhof schieben, damit er wieder nach vorn Richtung Williams fahren kann.

Das vom allgegenwärtigen Xanterra betriebene Lokal ist so eine Mischung aus Fast Food und Schauküche. Satt sind wir jedenfalls geworden. Als wir das Gebäude verlassen, fährt in diesem Moment Dietmar mit seinem RV vorbei. Schnell angehalten und noch einen kleinen Abstecher in das Souveniergeschäft. Wir sind dann zurück zum CG, da Margit und Dietmar nach der Fliegerei Hunger hatten. Der Flug selbst war natürlich sehr aufregend und wunder schön.





Mit diesem Piloten kann nichts schief gehen.



Ach so, der saß ja nur daneben….

Mit dem Bus sind wir zum Visitor Center gefahren. Das scheint relativ neu zu sein. Entlang des Rim´s sind wir zum Yavapai Point gegangen. Auf dem Weg liegt ein interessanter Felsvorsprung.

„Heike und die Überwindung der Angst“.



Wohl hat sie sich sichtlich nicht gefühlt, aber was muss, das muss.



Dietmar ließ sich das natürlich auch nicht entgehen.



Wer kommt den da auf allen vieren an gekrochen?



Und stehen kann er auch.



Ja dieser Vorsprung hat es uns angetan.

Auf dem weiteren Weg gab es immer wieder interessante Ein-



und Ausblicke.



Auch ein sonderbares, gertenförmiges Gewächs konnten wir beobachten.



Kann es einem besser gehen?



Beim Yavapai Point trennten wir uns. Die Kinder waren schon müde. Heike und Margit fuhren mit ihnen zum CG. Dietmar und ich spazierten noch bis zum Bright Angel Point und genossen die Abendstimmung.



Ein kurzes Stück sind wir dann noch den Trail hinunter um zu sehen wie steil der ist. Mit dem Bus sind wir wieder zurück zum CG.

Am Abend haben wir das restliche Yellowstone-Holz verbrannt und noch einmal den klaren Sternenhimmel bewundert. Morgen steht uns wieder eine Nacht in Las Vegas bevor. Dietmar war schon sichtlich beunruhigt.

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knutshome

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #70 am: 03.01.2009, 22:24 Uhr »
Ein super schöner Tag und schöne Bilder vom Grand Canyon.

Diesen haben wir jetzt einmal gesehen und uns hat er irgendwie nicht so toll gefallen. Vielleicht lag es am Wetter, oder auch an der Tiefe und dass dort die Farben nicht so zur Geltung kommen. Zumindest wie wir dort waren.

Ich freue mich schon auf die Weiterfahrt und hoffe dass ihr in Las Vegas dieses Mal mehr Glück habt und keiner krank wird und ihr nicht alles verspielt. ;-)

Viele Grüsse
Carmen

wuender

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #71 am: 05.01.2009, 11:35 Uhr »
Schöne Bilder vom Grand Canyon. Ich freue mich schon wieder sehr darauf, dieses "große Loch" im Frühjahr wieder sehen zu dürfen.

Wie fandet Ihr denn nun den oberen Teil des Bright Angel Trails von der Steilheit her?

Schöne Grüße,
Dirk

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #72 am: 06.01.2009, 12:34 Uhr »
03.09   Grand Canyon – Las Vegas

Wir sind mit Sonnenaufgang Richtung Williams losgefahren. Bevor wir den CG verließen fiel mir noch ein Abfallsammelcontainer für Verpackungen auf. Der hatte einen interessanten Aufkleber. Soviel zum Thema, dass nicht alles wörtlich genommen werden muss.



Ein Mitarbeiter von Xanterra, der mich beobachtet hat, ist extra schauen gekommen was ich hier so interessantes zu fotografieren hatte.

Ohne besondere Höhepunkte sind wir bis Williams durchgefahren. Wir mussten dringend Tanken. So sind wir in den Ort gefahren. Zuerst hat es uns in den Old District verschlagen. Es war noch ziemlich Früh. Die angefahrenen Tankstellen hatten noch geschlossen und keinen Tankautomaten. So ein Ort wie Williams wird doch eine kreditkartentaugliche Tankstelle haben. Irgendwie fanden wir dann zu einer Interstate Auffahrt. Hier waren dann gleich zwei geeignete Tankstellen. Auf der Interstate ging´s Richtung Seligmann, von da wollten wir auf der originalen Route 66 weiterfahren, obwohl die Damen bedenken hatten, ob wir rechtzeitig nach Las Vegas kommen, damit sie noch im Outlet Center ausgiebig shoppen konnten. In Seligmann legten wir eine kleine Kaffeepause ein. Der Ort ist für die Touristen hergerichtet, ähnlich wenn man bei uns in so ein Tiroler Alpendorf fährt. Die Strecke bis Kingman reißt einen landschaftlich nicht gerade vom Hocker, aber es ist halt die Route 66.



Nach Kingman, Richtung Las Vegas, wird es immer wüstenhafter. Vor dem Hoover Dam wurde auch die Landschaft immer reizvoller.



5 km vor dem Damm kommt eine Polizeisperre. Die PKW´s dürfen gerade aus fahren, wir müssen seitlich auf eine 2spurige Abstellfläche. Zwei Beamte machen sich auf den Weg zu uns. Ich lasse das Fenster herunter und der Beamte verlangt zuerst, dass ich den Schlüssel abziehe. Dann erklärt er mir lang und breit warum wir hier angehalten werden. Sicherheitsbestimmungen für den Damm, wir brauchen uns nicht bedroht zu fühlen usw. Nach der Kontrolle der Papiere, musste ich aussteigen und alle Seitenfächer zur Kontrolle öffnen. Bevor er in das Fahrzeug stieg fragte er noch höflich ob er eintreten darf. Erst nach meinem Yes, sir, machte er einen Rundblick im WOMO. Dietmars Beamter sprach sogar etwas Deutsch. Er wollte gar nicht zum Erzählen aufhören. 11 Jahre Rammstein, Salzburg, Tirol und so weiter und so fort.

Beim Hoover Dam war die Hölle los, alles verstopft, alles verparkt.



Die Brück hätte heuer eröffnet werden sollen.



Der Wasserstand des Lake Mead scheint sehr niedrig zu sein.



Wir sind im Schritttempo durchgefahren und zur Freude unserer Frauen gleich nach Las Vegas weiter. Von dieser Seite hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt.



Besser als von Los Angeles oder Salt Lake City kommend. Zuerst fuhren wir zum Oasis CG, der strategisch günstig beim Las Vegas Outlet Center liegt. Nach dem Einchecken sind wir gleich los zum Einkaufstempel. Dietmar war zu Beginn etwas brummelig, da er lieber schwimmen gegangen wäre. Kurz gesagt, er schimpfte leise vor sich hin. Als er aber die günstigen  Preise sah besserte sich seine die Stimmung sofort. Wir beobachteten ein Paar unserer deutschen Nachbarn, die bei Samsonite einen Koffer kauften und den bis oben mit Textilien anfüllten. Nach einigen Stunden Kaufrausch, fuhren Heike die Kinder und ich wieder zurück zum CG. Dietmar und Margit waren noch nicht zu stoppen.

Wir begannen unseren RV für die morgige Rückgabe vorzubereiten. Zum Glück waren die Temperaturen bei weitem nicht so heiß wie vor 3 Wochen. So 10 Grad Unterschied dürften es gewesen sein. Mehr als zwei Stunden später tauchten auch die anderen auf. Beim Ausmisten kommt erst zu Tage was sich so angehäuft hat. Wir waren aber nicht die einzigen. In unserer Nähe standen zumindest 10 weitere WOMOs mit derselben Beschäftigung. Die letzten Gegenstände mussten schon fast auf die andere Seite des nicht kleinen (ca. 1000 Stellplätze) CG gebracht werden, da alle Abfallbehälter bereits voll waren. Immer wieder waren Gestalten zu sehen, die mit Säcken, Decken, Polster usw. durch die Nacht huschten. Nach dem Vernichten der letzten, eisernen Bierreserven fielen wir müde ins Bett. Die Nacht erwartete uns mit angenehmen Temperaturen.

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Heike & Heimo

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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #73 am: 06.01.2009, 12:46 Uhr »
Wie fandet Ihr denn nun den oberen Teil des Bright Angel Trails von der Steilheit her?

Wir sind nicht weit hinein gegangen. Es war aber verlockend weiterzugehen, da der Weg ein angenehmes Gefälle hat. Steil ist der Weg jedenfalls nicht.

Schöne Grüße
Heimo
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Re: Blue Sky High Red Stone Down
« Antwort #74 am: 10.01.2009, 19:26 Uhr »
4/5.09   Las Vegas - Graz

Nach dem Aufstehen geht es mit dem Saubermachen weiter. Die letzten Essensreste werden noch verbraucht.



So um 9 Uhr sind wir startbereit. Zuerst machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Outlet Center um noch letzte Schnäppchen zu kaufen. Vor dem Mandaly Bay flog genau ein Flugzeug beim Landeanflug über uns hinweg. Vorbei am Luxor bogen wir in die Tropicaner AV ein, und wieder ein landendes Flugzeug über uns, diesmal sehr viel tiefer. Es kam uns vor, als wären die Triebwerke auf dem WOMO-Dach montiert. Kurz bevor wir in den Boulder HW einbogen, verloren wir Dietmar bei einer Ampel. Ich machte mir aber keine Sorgen, da wir vorher noch die Route besprochen hatten. Als wir am CA-Platz ankamen, war er voll mit WOMO´s. Die Saison ist eben schon vorbei. Wir bekamen einen Platz zugewiesen. Im Büro habe ich mitbekommen, dass sie erst den RV übernehmen, wenn er ausgeräumt war. Wir räumten alle Koffer heraus und warfen die letzten Sachen weg. Im Büro wie immer Chaos. Zuwenig Personal, zu viele Kunden. Dietmar war noch immer nicht eingetroffen. Schön langsam machte ich mir doch Sorgen. 5000 km traute Zweisamkeit und nun, auf den letzten paar Metern, verletzte ich meine Guidepflichten. Nach einer Stunde waren wir dran. Eine Frau führte die Kontrolle durch. Sie fragte uns, ob wir einen Unfall gehabt hätten und ob sonst Schäden vorhanden sind. Ich begann aufzuzählen, das Motorsymbol leuchtet immer wieder auf, der Kühlschrank hat kleinere Aussetzer, der linke vordere Reifen ist abgefahren, von einem Kasten sind die Scharniere abgebrochen usw.. Sie notierte alles und hängte die Notiz auf den Rückspiegel. Das war´s. Zurück ins Büro, die Formalitäten erledigen. Sie fragte uns, ob sie ein Taxi bestellen sollte. Ich verneinte, da wir ja noch auf eine zweite Partie warteten. Kaum war ich draußen fuhr zu meiner Erleichterung Dietmars WOMO ein. Er hatte die Kreuzung übersehen und war dann noch einige Zeit falsch unterwegs. Zugleich sprach mich ein Taxifahrer an ob ich ein Taxi brauche. Ich sagte, in einer halben Stunde. Er werde das organisieren. Kaum 10 Minuten später war schon ein Fahrer da der uns mitnehmen wollte. Ich sagte ihm, er müsse noch warten. Ein paar Minuten später fragte er wieder, wann wir so weit seien. Ich sagte wieder, dass es noch dauern wird.

Bei Dietmar war dieselbe Übergabeprozedur wie bei mir. Nach dem alles erledigt war tauchte auch wieder der andere Fahrer auf, der alles organisieren wollte. Ich sagte zu ihm wir können die Koffer einladen. Während eingeladen wurde war ich noch kurz bei Dietmar um ihm zu sagen mit welchem Taxi er zu fahren habe. Als wir im Auto saßen sagte Heike ich sollte nochmals schauen ob alles verladen wurde, da überraschenderweise alles in den Kofferraum passte. Ich hielt Nachschau und siehe da, es fehlten die 2 großen Koffer. Die waren im anderen Taxi. Nun wurde heftig diskutiert. In diesem Moment kam ein weiteres Taxi das unseren Namen rief. Jetzt ging die Streiterei erst so richtig los. Der wollte unbedingt unsere Fuhre, die anderen wollten sie nicht hergeben und unsere Koffer mussten auch noch richtig verladen werden. Den neu dazu gekommen Fahrer ignorierte ich einfach. Ich lud die Koffer um und los gings, Richtung Flughafen. Der dritte schimpfte hinter uns her, aber was sollte ich machen? Hier konnte sogar Heike, die sich sonst immer vornehm zurückhielt mit der englischen Sprache, plötzlich sehr gut artikulieren. Wenn es um das Frischgekaufte geht, da kennt sie keinen Spaß.

Am Flughafen war schon eine lange Schlange vor dem Condor-Schalter. Übergebäck war hier das Schlagwort. 23 kg pro Koffer können sehr wenig sein. Ein offener Koffer da, ein anderer dort. Was die Leute alles so einkaufen. Wir erstellten schnell eine Strategie, indem wir die schweren Koffer zuerst auf die Waage stellen, damit wir, wenn notwendig noch umpacken können. 21,3 kg der erste Koffer, uns konnte nichts mehr passieren. Aber Dietmar hat es erwischt, der erste Koffer war schon viel zu schwer. Das heitere Umpackspiel begann. Glück hatten wir auch noch gehabt. Vor lauter Kofferlotto habe ich der Dame am Schalter gar nicht mehr richtig zugehört. Das muss die ältere, Deutsch sprechende Dame bemerkt haben, die im Hintergrund alles beobachtet hat. Sie kam zu mir, und sagte, dass ich in Frankfurt zum Transferschalter muss und neue Tickets für den Weiterflug abholen muss. Das Gebäck ist durchgecheckt.

Bei Dietmar gab´s auch Probleme. Nach dem Umpackspiel musste er zu einem anderen Schalter. Es fehlten nun aber die grünen Zettel, die bei der Einreise in den Reisepass geklammert werden. Nach einiger Diskussion wurde er dann doch eingecheckt.
Nach den Sicherheitskontrollen gingen wir in den Wartebereich. Die Condor-Maschine rollte gerade zum Gate. Hier trafen wir auch wieder die nette deutsche Familie, die uns kurz auf unserer Reise begeitet hatte. Das Boarding begann pünktlich mit Rangeleien, weil es ein paar nicht erwarten konnten in den Flieger zu kommen. Schön langsam merkt man, dass wir Amerika wieder verlassen. Als wir alle sitzen meldet sich der Kapitän, dass wir pünktlich starten werden.

Nun geschah eine halbe Stunde nichts, außer dass die Flugbegleiter auf und ab liefen und die Leute zählten. Als wir schon eine viertel Stunde in der Luft sein sollten, meldete sich der Kapitän wieder. Es gäbe Probleme mit der Passagierzahl und dem Ladegewicht. Das muss noch überprüft werden, aber das Condor Büro in Las Vegas reagiere sehr langsam!?!

Nach einer weiteren Stunde, meldete er sich wieder. Das Ladegewicht und die Passagieranzahl sei falsch übermittelt worden. Es muss nun alles neu nachberechnet werden. Zwei Stunden nach dem wir starten hätten sollen, sagte der Kapitän, dass es nun losgehe. Er werde uns in der Luft über alle Details informieren. Beim Starten war mir dann doch etwas mulmig zu mute, da unsere Nachbarin zuhause selber Flugbegleiterin bei der AUA ist und sie mir einmal erzählt hat, dass das Startgewicht, die Lastverteilung und die Lufttemperatur genau bekannt sein muss, damit das Flugzeug sicher abheben kann. Es ging, wie ihr richtig vermutet habt, alles gut. Der Kapitän hat uns dann noch erzählt, dass das Condor Bodenpersonal sich um 1,58 t in Worten Tonnen !!!!!! verrechnet hat und zwar zuwenig Gewicht gemeldet hat. Den Piloten sei bei der Startkontrolle eine Unregelmäßigkeit aufgefallen. Sie wollten hier kein Risiko eingehen. Der Kapitän wörtlich: „ Das hätte sonst schlimm enden können“. Na, da fühlt man sich doch gleich besser…..

Der Flug verlief ohne Besonderheiten. Die Kinder schliefen fast die ganze Zeit. Mit einer Stunde Verspätung landeten wir in Frankfurt. Beim Transferschalter standen nur Condor Gäste aus Las Vegas. Alle Plätze, die wir für den Weiterflug bekamen, waren verstreut. Wir sollten uns mit den Flugbegleitern besprechen. Nach einer weit strengeren Sicherheitskontrolle als in den USA, wir mussten das gesamte Handgepäck öffnen, stiegen wir in dem Bus zu unserem Flieger. Beim Einsteigen regelten wir das mit den Sitzplätzen gleich selbst. Vor dem Start meldete sich wieder der Kapitän stellte sich vor und sagte, dass uns nicht er sondern der Copilot heute fliegen wird. Der ist gerade aus dem Urlaub zurück, ausgeruht und kann es schon gar nicht mehr erwarten. Als die Motoren aufheulten meldete sich der Pilot und rief in das Mikrofon „Und los geht’s !!!!!“  Ein Juchuuu hat noch gefehlt. Der Copilot muss wirklich Entzugserscheinungen gehabt haben. Der Anflug auf Graz war genial. Zuerst von Süden her über der Koralpe, über Graz einmal eine Kurve für das rechte Publikum um den Schlossberg, dann eine Kurve für das linke Publikum um den Schlossberg. Zuletzt dann vom Schöckel aus Richtung Norden kommend, für ein Passagierflugzeug schon fast im Sturzflug, zum Grazer Flughafen.

Nach der Landung den Zoll so unschuldig schauend wie möglich überwinden und danach die üblichen Begrüßungsszenen. Zuhause wartete schon ein Festessen meiner Mutter, die froh war, dass ihre 3 Enkel und ihre 2 Kinder samt den 2 Schwiegerkindern wieder zu Hause waren.

Zurückgelegte Meilen:   13
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."