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Autor Thema: Californication 2019. (k)ein Reisebericht  (Gelesen 15412 mal)

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lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #30 am: 14.04.2019, 11:06 Uhr »
Donnerstag, 28.03.2019: 395 Winter Wonderland

Um die 200 TV-Kanäle und nur Mist! Aber das kennt man ja irgendwie. Zuhause ist es halt "nur" Mist x 50.
Eine feste Grösse hingegen: The Weather Channel. Und was der so verkündet lässt mich an diesem Donnerstag Morgen doch ein wenig frösteln: Mammoth Lakes -10°C, Lee Vining -4°C. Neuschnee in der Sierra Nevada. Na was solls, das kann ja durchaus fotogen werden.

Zunächst mal Frühstück. Vorsichtig braten, denn im Zimmer gibts natürlich einen Rauchmelder. Diese Dinger habe ich mit ähnlichen Koch-Experimenten schon öfter aktiviert. Mittlerweile weiss ich, was zu tun ist um sie nicht auszulösen ;)



Gegen 7:30 starte ich bei feinstem Sonnenschein und frischen 6°C . See you Bishop! Schon bald werde ich auf dem Rückweg wieder hier vorbeikommen. Jetzt gehts erstmal nach Norden, und irgendwie auch nach oben. Bishop liegt auf ca. 1200 Metern Höhe, mein "Tages-Hoch" wird bei ca. 2500 Metern liegen. Das heisst schon mal mindestens 10 Grad weniger.

395. Nach Norden!


Kurz nach 8:00 bin ich schon in Crowley Lake und hier wirds dann auch so richtig winterlich. Die 2000 Meter Marke ist gerade überschritten. Winter! Aber schöner Winter. Alles weiss, schönes Licht.

Der hier zweigeteilte 395 verschwindet im Schnee:


Winter überall. Mittlerweile knapp unter 0°C:


Mammoth Lakes ist nicht viel später erreicht. Hier ist kompletter Winter. Ich fahre in den Ort, ohne Ziel, nur so zum gucken. Die interessanten Ziele weiter oben in den Bergen sind um diese Zeit eh nicht zu erreichen. An den (tatsächlich vorhandenen) Gehwegen türmt sich der Schnee meterhoch und es fängt tatsächlich gerade wieder an zu schneien. Vor ein paar Tagen noch 28°C in der Wüste und jetzt das. Cool, im wahrsten Sinne des Wortes.
Weiter auf dem 395 nach Norden! Ketten sollte man jetzt haben, zumindest wenn man einen dicken Truck fährt. Der nicht ganz so dicke Ford darf noch ohne.

Chains required:


Es geht langsam voran, schneller als 35 MPH fährt hier heute niemand. Ist aber auch egal, ich habe Zeit. Das Tagesziel ist Lee Vining am Mono Lake, so sehr weit ist das gar nicht mehr. Und so trödele ich gelassen durch die wunderbare Winterlandschaft. Der 395 klettert noch etwas höher und bei zweitausendfünfhundertirgendwas Metern ist der "Höhepunkt" des Tages erreicht.

Der Versuch, den June Lake Loop zu fahren scheitert leider. Man kommt zwar noch rein... aber am Ende nicht weiter. Ein Schlagbaum verhindert nach ca. 10 Meilen die Weiterfahrt. Wintersperre.

Highway 158: June Lake Loop


Es ist weihnachtlich hier. Merry Christmas!


Also weiter auf dem 395, meiner "Lebensader" seit Tagen und für die nächsten Tage. Abwechslungsreich und einfach nur schön. Da stören die Minusgrade draussen absolut nicht. Das Wetter ist perfekt! (ok, vielleicht nicht zum campen ;) )

am 395... mal wieder:


Der Mono Lake ist schon zu sehen:


Erschreckend früh, schon um 10:35 bin ich am Mono Lake. Hier braucht man für schicke Fotos ja eigentlich den frühen Morgen oder zur Not (wir werden sehen) den späten Nachmittag. Aber was solls, jetzt ist es fast Mittag und ich bin halt gerade hier. Wäre ja blöd, nicht vorbeizuschauen. Und das lohnt sich absolut! Es hat offenbar letzte Nacht geschneit. ich habe etwas Sorge, dass die letzte Meile runter zum See nicht befahrbar ist, aber es geht dann doch völlig problemlos. Die gravel road ist schneefrei, das Umland jedoch nicht. Mal sehen, wie weit ich mit meinen sehr sommerlichen Schuhen kommen werde.
Vom Parkplatz bis zu den South Tufas sind es ein paar hundert Meter. Der erste Teil des Weges ist erstaunlicherweise auch schneefrei (asphaltiert), die letzen Meter gehts dann über Holzplanken, die sind komplett verschneit. Ich stake vorsichtig durch den Schnee (so hoch ist der nicht, aber die Schuhe passen halt einfach nicht zum Wetter ;) ).

Das ganze lohnt sich aber! Ich war schon zwei oder drei mal hier am Mono Lake, immer "nur" im Herbst. Heute ist es anders und völlig unerwartet: Schnee nicht nur in der Sierra sondern auch auf den Tuffsteinsäulen!
Das kenne ich noch nicht. Wahnsinn! Der Auslöser der Fuji läuft heiss. Trotz der eigentlich extrem unfotogenen Zeit ist das hier ganz wunderbar. Finde ich...









Nach so viel "Arbeit" fahre ich dann zum Nordwestufer des Mono Lakes. Landschaftlich nicht soooo spannend, aber über ein paar dirt roads errecht man hier schöne einsame Plätze. Genau der richtige Ort für ein Mittags-Picknick. Der Ford muss kleinlich genau ausgerichtet werden um in seinem Windschatten (es ist verdammt windig!) genug Sonne zu haben und dem Wind zu entgehen. Funktioniert aber. Meine letzten koreanische "Spicy Ramen" werden gekocht. Schnell und einfach. Hat schon mal jemand am Ufer des Mono Lake koreanische Fertig-Nudeln gekocht? Naja, vermutlich bin ich nicht der Erste. Aber so viele Ramen-Kocher wirds hier noch nicht gegeben haben ;)

Windschatten, Sonne und Ramen. Es sind fast 8°C !


Was tun jetzt? Eigentlich hasse ich fest gebuchte Unterkünfte. Die machen sowas von unflexibel. Ich sitze hier am wunderbaren Mono Lake und kann eigentlich nicht so richtig weit weg, da ich ja in Lee Vining - keine 5 Meilen entfernt - übernachten "muss". Natürlich muss ich noch mal zu den South Tufas, aber erst am späten Nachmittag, dann könnten ein paar brauchbare Bilder funktionieren. Aber jetzt? Luxus-Sorgen!
Warum nicht mal schnell nach Nevada? Die ganze Tour sollte zwar "California only" werden, aber es gibt ja keine festen Regeln. Eventuell gelingt es sogar, von Süden her die Ghost Town Body anzusteuern. Glaube ich zu dieser Jahreszeit zwar nicht, aber mal sehen.

Also fahre ich den 395 etwas nach Norden und biege dann auf den 167 Richtung Nevada ab. Der Body-Versuch scheitert. Es gibt zwar eine ausgeschilderte dirt road nach Norden, die ist aber nach ein paar Meilen gesperrt. Bis zum Sperrschild ist sie akzeptabel zu fahren, danach ahnt man aber schon den Tiefschnee. Das kann der Explorer nicht. Also zurück.
Noch knappe 20 Meilen bis Nevada. Eigentlich sinnfrei, aber ich habe ja Zeit und sonst nichts zu tun. Cruise Control an, Outlaw Country an und das Lenkrad könnte ich festbinden. Kurven gibts bis Nevada keine.

Nevada in...


... and out


Und dann halt wieder die mehr als 20 Meilen schnurgerade zurück, direkt auf die Sierra Nevada zu. Irgendwie unwirklich...



Kurz nach 16:00 bin ich zurück in Lee Vining. Zeit, um in der Lake View Lodge einzuchecken. Das geht - wie immer eigentlich - völlig problemlos. Netter Empfang, gutes sauberes Zimmer. Alles was man so braucht. Es ist ziemlich frisch draussen und auch im Zimmer ist es nicht gerade warm. Die Klimaanlage kann aber auch heizen. Ich brauchs eigentlich nicht wirklich warm, schalte das Ding aber tatsächlich mal an. Es wird ja nicht wärmer heute Nacht.

Lake View Lodge in Lee Vining. Nett, aber (leider) ohne Lake View ;)


Kurze Rast im Zimmer, dann gehts nochmal runter zum Mono Lake. Sonnenuntergang. Mal sehen, wie das funktioniert. Es sind nur ca. 10 Meilen zu fahren, mehr als 15 Minuten dauert das nicht. Gut zu wissen, denn morgen früh will ich lange vor Sonnenaufgang hier sein. Egal wie kalt das wird (und es wird kalt werden!)

Und der Mono Lake enttäuscht auch am frühen Abend nicht. Schönes Licht und ausser meinem "dicken Weissen" nur ein weiteres Auto auf dem Parkplatz.







Kurz nach Sonnenuntergang mache ich mich wieder auf dem Weg zum Auto. Unterwegs dorthin überhole ich den einzigen weiteren Mono-Besucher. Einen älteren Herren aus Los Angeles, der gerade angefangen hat sich mit Fotografie zu beschäftigen. Wir unterhalten uns eine Weile und er sagt mir natürlich nach nicht mal 2 Sätzen auf den Punkt zu: "you are from Germany, right?" Dieser blöde Akzent! Dabei dachte ich immer, dass es sooo schlimm gar nicht ist. Naja, egal. Immerhin können wir uns ganz gut unterhalten. Netter Typ. Schöner Abend. Schon wieder....

Zurück zur Lodge. Nichts weiter sonst. Wetterbericht für morgen früh: -6°C. Ich habe nichts entsprechendes zum anziehen. Mal sehen.  Zum Sonnenaufgang nicht zum See zu fahren ist jedenfalls keine Option!

203 Meilen gefahren heute.
Wieder keine Axt gekauft. Aber morgen!

Lurvig

gecko1a

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #31 am: 14.04.2019, 11:35 Uhr »
Für das eine Foto der Berge haben sich die 40 Meilen doch schon gelohnt :-)

Gruß Frank

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #32 am: 14.04.2019, 12:54 Uhr »
erstaunlich übrigens: Mittags lag noch richtig Schnee am Mono Lake, am Abend war davon nichts mehr übrig.
Und morgen früh wirds zwar richtig kalt, aber der Schnee ist komplett weg. Bisschen schade. Aber mal wieder Jammern auf hohem Niveau ;)

Lurvig

partybombe

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #33 am: 14.04.2019, 12:55 Uhr »
Hatte der Wagen eigentlich Winterreifen?

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #34 am: 14.04.2019, 13:06 Uhr »
Hatte der Wagen eigentlich Winterreifen?

keine Ahnung ;)
Irgend ein etwas groberes SUV-Profil schon, aber wirklich "winterreifig" war das kaum. Soooo schlimm wars aber auch nicht.
Es war eigentlich gar nicht schlimm.... nur toll!
Ich komme ja aus einer bergigen Gegend wo es damals - als ich noch jung war und fahren gelernt habe - durchaus schneereiche Winter gab. Mit Autos aus Pappe, brachialen 26 PS und ohne Allrad  :D
Spannender, als immer nur auf Sommer-Highways zu fahren!

Lurvig

usa-rookie

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #35 am: 14.04.2019, 14:04 Uhr »
Und wieder ein fettes Dankeschön von mir... Tolle Schneebilder! Btw... bist Du noch mit einer Spiegelreflex unterwegs? Oder systemkamera? Bin noch auf der Suche nach etwas brauchbarem für mich Fotolaien, der nicht mehr nur Smartphone Bilder knipsen will.. ;)
LG Romy

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #36 am: 14.04.2019, 14:16 Uhr »
Freitag, 29.03.2019: From Mono to Alabama

Lee Vining. -6°C (draussen). 5:55 a.m. Aufstehen! Ich gestehe es ja nicht gerne ein, aber die Heizung im Zimmer muss eingeschaltet werden. Es ist einfach arschkalt!
Kurz unter die Dusche, spartanisches Frühstück (keine Bilder! ;) ) und um 5:55 erwacht der Sechszylinder zum Leben.
Zehn nach sechs bin ich am Mono Lake. Mal wieder alleine. Die drei Dollar "recreation fee" zahle ich. Natürlich, oder trotzdem... oder wie auch immer.
Das Thermometer hat auf dem Weg runter zum See teilweise minus acht Grad gemessen. Ich habe zwei Hosen übereinander angezogen (mehr habe ich nicht dabei) und drei Fleece-Jacken müssen auch reichen. Handschuhe wären nett. Muss aber ohne gehen.

6:24, noch vor Sonnenaufgang. das frieren lohnt sich!


Der Schnee an den South Tufas ist weg. Vollständig. Krass, nach nicht mal 24 Stunden. Kalt genug ist es immer noch ;)
Sonnenaufgang am Mono Lake ist ein fotografischer Leckerbissen. Ich bin mehr als eine Stunde am Südufer unterwegs. Es ist kalt, sehr kalt. Aber das ist vollkommen egal! Was für ein wunderbarer Morgen! Und ich bin alleine hier! Keine Geräusche, keine Leute. Nur der Mono Lake und ich. Naja, hin und wieder klickt der Auslöser der Fuji ;)















Noch vor 8:00 mache ich mich wieder auf den Weg nach Süden. Three Nine Five, klar! Weit wird es heute nicht gehen, Lone Pine ist mal wieder mein Ziel. Zurück nach Süden muss ich noch einmal hoch hinauf, auf knapp über 2500 Meter. Tiefster Winter, knackig kalt!

Drinnen Outlaw Country, draussen -12°C!


Es geht zügig voran, Tom´s Place, Independence und dann bin ich schon "back home" in Lone Pine.

Tom´s Place:


Irgendwo nördlich von Independence;


down town Independence:


Kurz nach Mittag bin ich schon wieder in Lone Pine und wage einen neuen Versuch, auf dem Lone Pine National Forest Campground mein Lager aufzuschlagen.

Auf dem Weg zum Campingplatz:


Diesmal erfolgrecih. Der Plaz ist offen. Schon einiges los hier für Mittag, aber es ist schliesslich auch Freitag. mein Stellpaltz liegt auf ca. 1700 Metern Höhe, es sind trotzdem 15°C, die Sonne scheint. Perfekt! Als ich meinen Stellplatz ins Garmin eintrage staune ich ungläubig. Ich war schonmal hier. Mein damaliger Stellplatz liegt nur ein paar Meter weiter nördlich. Ui... was man alles vergisst. Das Alter.... Aber egal, trotzdem wieder schön hier!



Läuft bestens!


Es ist gerade mal Mittag, ich habe endlos Zeite heute. Zeit, Wäsche zu waschen, etwas auszuruhen, Mittag zu essen und den wunderschönen Campingplatz zu geniessen.


Aber dann gehts doch wieder runter nach Lone Pine. Da muss ja noch eine Axt gekauft werden! Ich suche etwas herum, finde dann bei einem kleinen Outdoor-Outfitter das passende Werkzeug: eine richtige Axt. Holzgriff, scharf und handlich schwer. Für gerade mal 15$. Inclusive nettem smalltalk mit dem Verkäufer. Geht doch!

downtown Lone Pine:


Das neu erstandene Werkzeug kommt in den Ford. Ich schlurfe ein wenig in der Stadt herum. Bestes Wetter, entspannte Stimmung. Kann man aushalten!


Am späten Nachmittag fahre ich wieder rauf in die "Hills". Freitag nachmittag füllen sich die Stellplätze langsam. Mir aber egal, ich habe ja meinen Traumplatz viel weiter oben.

Cooler Bus in den Alabama Hills:


Zeit, noch etwas "wandern" zu gehen. Zunächst mal rauf zum Alabama Eye. Da fliegt eine nervige Drohne herum, am liebsten möchte ich das Drecksding abschiessen. Muss ich aber nicht. Die zum Glück noch atrg begrenzte Akkulaufzeit dieser Dinger macht dem Lärm bald ein Ende und der "Pilot" verzieht sich zügig. 

Auf dem Weg zum "Alabama Eye":


Der Blick durch das "Eye" ist nachmittags nicht optimal, funktioniert aber trotzdem irgendwie:


Anschliessend muss ich noch zum Boot Arch. Die Anfahrt ist etwas holperig, der Ford gerät an seine Grenzen, obwohl das noch nicht wirklich kritisch ist. Die letzen paar hundert Meter kann ich ja auch laufen!

Boot Arch:


Und dann gehts zurück, rauf zum Campingplatz. Abendessen... das übliche:


Mit der neuen scharfen Axt produziere ich eine Menge Feuerholz, diesmal ganz einfach. Das wird dann später in Wärme und Rauch verwandelt. Sehr lange bin ich heute ohnehin nicht wach. Hat aber auch einen Grund: ich will irgendwann nachts aufstehen und Sternenhimmel fotografieren. Die Wolken haben sich fast völlig verzogen. das dürfte ein ziemlich grossartiges Erlebnis werden!

180 Meilen gefahren.
Übernachtungskosten: 24$, relativ teuer für einen Campingplatz. Aber die Lage ist eigentlich kaum mit Geld zu bezahlen.
Axt gekauft!
Schöner Tag.... war ja klar ;)

Lurvig

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #37 am: 14.04.2019, 14:18 Uhr »
Und wieder ein fettes Dankeschön von mir... Tolle Schneebilder! Btw... bist Du noch mit einer Spiegelreflex unterwegs? Oder systemkamera? Bin noch auf der Suche nach etwas brauchbarem für mich Fotolaien, der nicht mehr nur Smartphone Bilder knipsen will.. ;)
LG Romy

danke!

Spiegelreflex war gestern, also so richtig gestern. Bin seit Jahren mit Fujifilm Systemkameras unterwegs, aktuell mit einer X-T3. Tolles Werkzeug!!!! :)

Lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #38 am: 15.04.2019, 12:58 Uhr »
Schnee, blauer Himmel, Grillwetter , was will man mehr

U2LS

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #39 am: 15.04.2019, 14:02 Uhr »
Da oute ich mich mal als (bisher) stillen Mitleser. Eines muss dir der Neid lassen: sehr schöner Bericht mit vielen tollen Fotos *like* *like* *like*

Mein persönlicher Hit sind die Bilder vom Mono Lake: mit und ohne Schnee!!!

Vielleicht/hoffentlich kann ich mich auch mal dazu durchringen, während meinen 🇺🇸 Reisen im Auto zu pennen!
Gruß
Lothar

I work bloody hard at work so that I can get home early

http://www.traumzielamiland.de/


Doreen & Andreas

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #40 am: 15.04.2019, 14:20 Uhr »
Ja, die Winterbilder vom Mono Lake sind klasse, egal zu welcher Tageszeit  :wink:
Schade, daß es mit Bodie nicht geklappt hat. Mein Besuch da ist zwar schon über 20 Jahre her, aber ich erinnere mich noch gut daran.
Und dann gab´s ja hier im Forum auch mal einen tollen Bericht von Silke (Westernlady), die ihre Cowboystiefel geopfert hat, um im Winter bis nach Bodie rein zu kommen  :lol: :D
 :arrow: nachzulesen noch immer hier
Viele Grüße,
Andreas
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mrh400

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #41 am: 15.04.2019, 17:40 Uhr »
Ja, die Winterbilder vom Mono Lake sind klasse, egal zu welcher Tageszeit  :wink:
Finde ich auch phantastisch!

Und dann gab´s ja hier im Forum auch mal einen tollen Bericht von Silke (Westernlady), die ihre Cowboystiefel geopfert hat, um im Winter bis nach Bodie rein zu kommen  :lol: :D
 :arrow: nachzulesen noch immer hier
An den Bericht kann ich mich auch noch erinnern - leider sind die Bilder weg. Um so mehr brauchen wir weiteres Bilderfutter von Lurvig!
Gruß
mrh400

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #42 am: 15.04.2019, 20:47 Uhr »
danke, danke, wertes Publikum:
Freut mich wirklich riesig, dass der Bericht - und vor allem natürlich auch die Bilder - ganz gut ankommen. Dann war ich ja doch nicht ganz umsonst "drüben" ;)
Der nächste Tag ist in Arbeit, erscheint in Kürze. Auf die Gefahr hin, dass einige hier keine Bilder von Jalapeno-Käse-Toast mehr sehen können. Es kommen noch welche! ;)

Lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #43 am: 15.04.2019, 21:57 Uhr »
Samstag, 30.03.2019: A taste of poppies

01:13 bis 05:39. Zu solchen Zeiten schläft man für gewöhnlich. Oder rennt am Samstag morgen auf irgendwelchen Parties rum. Naja, in meinem Alter nicht mehr ;)
Ich bin jedenfalls ziemlich oft wach heute Nacht und gucke mir Sterne über der Sierra an. Immer mit einem schielenden Blick in die nähere Umgebung: Meister Petz soll hier auch ganz gerne mal einen Spaziergang abhalten. Heute Nacht tut er es aber nicht. Dafür gibts am Himmel einiges zu sehen. Die Fotos sind ehr amateurhaft, für richtige Astro-Fotografie fehlen mit sowohl (vor allem) Übung als auch Equipment. Aber das 12mm Samyang macht sich dafür doch ganz gut. Erstmalig vor ein paar Jahren auf Teneriffa für sowas getestet kommt es jetzt immer mit in den Rucksack, wenn Sternenhimmel zu erwarten sind.

01:13 a.m.


01:38 a.m.


05:39 a.m. Es wird schon langsam hell, aber der milky way ist gerade besonders präsent (bisschen unscharf und ISO3200, sorry!):


Entsprechend spät starte ich heute wirklich in den Tag. Frühstück fällt aus, es wird mehr ein Brunch. Erst nach 11 Uhr komme ich so richtig in den Tag. Ist aber auch egal, ist ja Wochenende. Naja, für mich ist schon seit fast einer Woche Wochenende, jeden Tag. Bisschen ernüchternd aber auch, die Zeit vergeht sooo schnell. So richtig lange bin ich nicht mehr hier. Will aber mal nicht klagen, bisher war es wunderbar und es werden noch ein paar perfekte Tage folgen!

das angedrohte Jalapeno-Käse-Toast zum (späten) Frühstück:


Erst nach Mittag verlasse ich die Alabama Hills. Wieder bei traumhaftem Wetter, 16°C , Sonne! Es ist fast 13 Uhr als ich mich dann in Lone Pine endlich auf den Weg nach Süden mache. Der 395 wird auch heute wieder mein Begleiter sein, überwiegend.

Letzes Bild aus den Alabama Hills:


So sehr ich diesen Highway mag, je weiter man nach Süden kommt desto eintöniger wird er. Nicht unbedingt langweilig, aber so richtig viel zu sehen gibts hier gerade nicht. Kurz vor Inyokern teilt sich die Strasse. Östlich gehts weiter auf dem 395, westlich wird jetzt der Highway 14 mein Weg. ich überlege kurz, direkt nach Westen in die Ausläufer der Sierra abzubiegen, irgendwie über Lake Isabella schon in Richtung Küste zu steuern. Aber da sind zwei Dinge, die noch auch dem Plan stehen: der Red Rock Canyon State Park in der Mohave, direkt am Highway 14 und natürlich die California Poppy Reserve, etwas westlich von Lancaster, ein gutes Stück weiter im Süden. Mal sehen, wie weit ich heute kommen werde....

Am Red Rock Canyon bin ich schon um 14:50.  Das ist echtes Neuland, hier war ich noch nie. Wenn man einen der zahlreichen anderen Red Rock Canyons  (wie viele Red Rock Canyons gibts eigentlich in Amerika?) kennt ist das hier zunächst mal nichts besonderes, aber für Kalifornien ist diese Gegend schon ungewöhnlich. Hat man hier so oft nicht. Zudem machen es mal wieder die Wüstenblumen! Es blüht wie irre, in allen Farben. Dazu die feinen roten Felsen, das geht selbst im suboptimalen Nachmittagslicht ganz gut.











Einen recht schönen Campingplatz gibts hier auch. Ich überlege kurz, den Tag zu "beenden" und einfach hier zu bleiben. Aber es ist gerade mal 15 Uhr und der Platz ist auch jetzt schon rammelvoll. Zudem muss ich ein wenig Land gewinnen heute, also gehts weiter nach Süden.

Gegen halb fünf erreiche ich Mohave City. Eigentlich völlig unspektakulär, aber dem "Mohave Air and Space Port" muss ich dennoch einen Besuch abstatten.



Leider hat man kaum irgendwo einen guten, nahen und unverbauten Blick auf die zahlreichen dort abgestellten Flugzeuge diverser grosser Airlines. Die parken hier alle ihr gerade nicht benötigtes Fluggerät.Rostet halt am wenigsten in der Wüste ;)  Auffallend viele 747 stehen herum. Manche "neutralisiert", manche klar erkennbar: Lufthansa, Thai, EVA. Womöglich habe ich vor Jahren in einem dieser Vögel selber mal gesessen.



Abenteuerliche Raumflugkörper gibts auch zu sehen:


Und die Stargazer, eine Lockheed L-1011 TriStar steht auch rum:


Ein bisschen zu früh bin ich allerdings doch in Mohave City, denn am 14.04. 2019 wird hier "Stratolaunch", das grösste bisher gebaute Flugzeug (zwei Rümpfe, sechs 747 Triebwerke) zum Jungfernflug abheben. das hätte ich wirklich gerne gesehen. Vermutlich steht das Ungetüm bei meinem Besuch schon irgendwo rum. Gesehen habe ich leider nichts. Wusste aber auch bis gestern nichtmal von der Existenz dieses Monsters.

Von Mohave City fahre ich weiter nach Süden. Mein Plan ist es, irgendwo in der Nähe von Lancaster einen Campingplatz zu finden oder irgendwo wild zu campen. Sonntag früh will ich mich ins Mohnblumengetümmel stürzen. Irgendwann nach fünf bin ich dann schon ziemlich nah am California Poppy Preserve. Schon weit ausserhalb des Schutzgebietes ist alles nur noch orange. Unfassbare Mengen an Mohnblumen. Überall. Und entsprechend viele Leute sind hier unterwegs. Obwohl, es verläuft sich eigentlich. So richtig schlimm ist es nicht. Da werde ich morgen viel mehr Mohn-Chaos erleben ;)  Die überall präsenten Strommasten stören ein wenig, aber sehenswert ist das hier allemal!







Das erste Mal auf der gesamten Reise fallen mir hier auch ein paar "selfienierende" Asiaten auf. Sonst immer und überall an den schönen Orten dieses Planeten anzutreffen haben sich sich bisher ehr rar gemacht.

Die nächsten zwei Stunden verbringe ich damit, einen Lagerplatz für die Nacht zu finden. In den Mohnfeldern rings um Lancaster wird das nichts. Keine schönen Plätze, fast alles privates Land. Zu viel Zivilisation. Also fahre ich weiter nach Süden in den Angeles National Forest. Alle hier in meiner Karte verzeichneten Campingplätze (ok, sehr viele sind es jetzt auch nicht gerade) existieren nicht (mehr?) oder ich kann sie nicht finden. Die Gegend ist schön. Grünes waldiges Hügelland, hier und da ein paar kleine Seen, kleine Ortschaften. Dazwischen ist alles heftig zersiedelt, massig Ferienhäuser, alles eingezäuntes Privatland. Nichts zum Übernachten. Meine Wikicamps USA App listet - noch reichlich weit entfernt - eine OHV (off highway vehicle) Recreation Area als mögliche Campingoption auf. Diese Dinger haben sich bisher ja immer als benutzbar herausgestellt und angesichts der späten Stunde sehe ich darin auch die einzige Möglichkeit für heute Nacht.  Endlich ist die Zufahrt erreicht! Ich muss allerdings noch sechs oder acht sehr rumpelige Meilen auf einer üblen dirt road zurücklegen um zum Ende der Piste zu gelangen. Hier gibt es einen grossen Parkplatz, ein paar Campingtische und Shelters, sogar zwei Klos. Ab hier gehts nur noch für echte offroad-Gefährte weiter. Nichts fürs weisse Dickerchen! Und es ist noch ziemlich was los! Klar, Samstag Abend, schönes Wetter. Jede Menge kleine und grosse Jungs probieren ihre dirt bikes, Quads und Jeeps aus. Würde ich jetzt auch gerne, hätte ich sowas ;)
Ich suche mir etwas abseits einen Stellplatz und verwandele den - hier besonders brav wirkenden - Ford wieder in ein Nachtlager.

Schaut man in die richtige Richtung ist der Stellplatz gar nicht so schlecht:


Wie immer wird etwas gekocht, Holz zum feuern vorbereitet, Bilder werden gesichert. Mein Fünf-Dollar-Campingstuhl tut gute Dienste beim Lesen. Ab und an kommen ein paar jugendliche dirt biker auffällig nahe vorbeigefahren. Vermutlich um zu sondieren, was sich hier für ein Fremdling niedergelassen hat. Nach 19:00 wirds dann langsam dunkel, die meisten der Offroader verschwinden runter in die Zivilisation. Nur ein paar ausgelassene Mexikaner feiern noch drüben auf dem Parkplatz. Wie die wohl nach hause kommen wollen? "Don´t drink and drive" scheint man hier nicht so genau zu nehmen. Irgendwann nach 20 Uhr verschwinden die auch, teils mit ganz normalen PKW. Damit hätte ich die Zufahrt hier rauf nicht gewagt, aber die Jungs werden wissen was sie tun. Sind sicher nicht zum ersten mal hier. Ich jedoch schon ;)

Langsam kehrt Ruhe ein im Texas Caynon OHV RCA:


Und dann ists hier oben auch richtig schön:




202 Meilen heute.
Gesamtausgaben heute: 20 $ für Sprit in Green Valley im Angeles National Forest.  Sonst nix. Billigster Tag der Reise.
Ihr ahnt es eh schon...  Es war mal wieder ein sehr toller Tag! :)

Lurvig

partybombe

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« Antwort #44 am: 16.04.2019, 11:13 Uhr »
Toller Farben - der Mohn, das Wasser, der Himmel und der Schnee, auch wenn weiß eigentlich keine Farbe ist  :rollen: