Samstag, 23.03.2019 [2]: Her[t]zlich wilkommenIrgendwann gegen 17:20 Ortszeit setzt die 777 nahezu planmässig (Schweizer Präzision) in Los Angeles auf. Der Flug war angenehm, es gibts nichts zu bemängeln.
Dank 17K komme ich schnell aus der Boeing raus und eile zum Immigration Desk. Die Erfahrungen der letzen Jahre - vor allem 2013 am LAX - lassen mich nichts gutes ahnen. Doch dann:
alles entspannt! Kaum Leute vor mir. Ein - zumindest für mich - neues elektronisches check-in Terminal macht die alte Einreisekarte überflüssig. Jetzt muss ich halt direkt online NSA & Co erklären, dass ich vor 1945 kein Nazi war und auch nicht vorhabe, in "God´s own country" Böses zu tun. Beides mit gutem Gewissen, ersteres auch nach 1945 und für immer!
Der ganze Immigration-Zirkus geht unfassbar schnell über die Bühne. Nur knapp 50 Minuten nach dem ich aus der Boeing gefallen bin stehe ich schon auf dem Hertz-Parkplatz. So schnell gings noch nie! Verfolgt mich das Glück diesmal überall hin? Sieht so aus
Bei Hertz dann. Mein erstes Mal mit Hertz in USA. Vorher zu "Gold Rewards" angemeldet. Viel geholfen hats nicht. Mein Name steht nicht auf dem Display. Ist aber auch klar, schliesslich bin ich Neukunde und muss ertsmal am Schalter vorsprechen. Das erklärt mir mir auch die nette Hertz-Dame. Beim Erstbesuch wird die Kreditkarte verifiziert. Ok. Der Rest geht schnell. Eine Unterschrift hier, eine weitere da. Fertig. Führerschein? Will niemand sehen
Ich kriege einen Mietvetrag in die Hand und wage dennoch eine kühne Frage: "Kann ich mir ein Auto aussuchen?"
Hertz-Dame: " sorry, no. We´re fully booked. At least it´s an SUV"
Lurvig: "Yes, sure. Thats what I´ve booked and payed for!"
Hertz-Dame: "mmmhh..... yeah"
Hmmmm....
Draussen auf dem Parkplatz - 420 ist mir zugewiesen - finde ich dann einen Chevy Equinox. Nicht gerade mein Traumwagen. Ja, gut, das Ding wäre ok. Aber ich habe Zeit und einen Versuch ist es wert.
Also mal umsehen. Was steht so rum? Nicht viel mehr. Noch ein Equinox und noch einer. Und noch einer. Und ein Jeep Grand Cherokee. Das wars dann aber auch. Oh weh....
Ich suche weiter. Und da.... etwas abseits: ein Jeep Wrangler Unlimited Shara. Tolle Kiste. Meiner!
Denke ich. Und mache den Fehler, eine Parkplatz-Hertzin danach zu fragen. Die explodiert geradezu. Wo ich das Auto herhabe? Ob ich es gefälligst dahin zurückfahren könnte, woher ich es geholt habe? Und warum ich es überhaupt bewegt habe...
Ich erkläre mehrfach, dass ich es weder bewegt noch sonstwie "beschmutzt" habe. Es stand da und ich wollte nur wissen ob ich es haben könne. Die weder Allerhellste noch Allerfreundlichste begreift nach dreimaliger Erklärung, worum es geht (nein, an meinem Englisch hats nicht gelegen). Schade, kein Wrangler.
Früher bei Alamo habe ich gerne den Parkplatz-Mann "getippt", wenn das Auto meinem Wunsch entsprach. Hier und heute würde ich die Parkplatz-Hertzin auch gerne tippen, nur leider habe ich gerade keinen Zwanziger mit einem Minuszeichen vor der Zahl griffbereit.
Also zurück zur Hertz-Dame am Schalter.
"I really don´t like the Equinox, do you have anything else. Maybe a Jeep or a Toyota?"
Sorry again. Alles ausgebucht. Samstag abend halt. Wochenende. L.A. Super Blomm, etc.
Trotzdem sucht sie im Computer rum... kommt nach ein, zwei Minuten mit einem Angebot: "I´ll give you an Explorer, for the same price".
Done Deal! Thank you so much!
So bekomme ich also einen Ford Explorer. Den hatte ich schon 2015 im Yellowstone. Toller Highway-Cruiser, super zum übernachten. Und ein Versager offroad. Das ist diesmal aber auch nicht wichitg.
Am Auto angekommen fällt mir zuerst der "P.M." Sticker am Fenster auf "Planned Maintenance". Nötige Wartung. Den werd ich wohl kaum raus bekommen. Was solls, dumm stellen kann helfen. Also los!
Am checkout zeigt die Hertzerin natürlich sofort auf den Sticker: "you can´t take this car!" .
Ich versuche zu erklären, dass genau dieses "car" mir aber von der netten Hertz-Dame zugeteilt wurde. Kurzes Telefonat - Hertzerinnen-intern - und der Sticker wird kurzerhand abgerissen. Ich darf rausfahren.
Man, war das kompliziert. Mir fallen ein paar Steine vom Herzen. Trotzdem gings eigentlich recht schnell.
All die Jahre zuvor Alamo gemietet. das war immer einfacher. Hertz? Naja... ich weiss nicht, ob ich mir das nochmal antun muss.
Immerhin ist das Auto fast neu, perfekt sauber, extrem geräumig und mit ca. 280 Pferden und V6, 4WD, diversen Assistenten und aktivem Sirius XM gut ausgestattet. Allerdings gibts nur ein dünnes Notrad als Ersatz.
Soviel vorweg: ich werds zum Glück nicht brauchen.
Hertz Fazit: vielleicht ok, wenn man "Gold Rewards" Kunde zum mindestens zweiten Mal ist und ohne freie Wahl leben kann. Sowas wie eine "choice line" existiert vielleicht theoretisch zu Ideal-Zeiten, praktisch jedoch nicht.
Falls man auf dem Dsiplay gelistet ist und mit dem zugeteiltem Auto leben kann, gehts zumindest sehr schnell!
Nächstes Mal? Alamo!
Sorry, Hertz..... Aber fühlt euch frei, meine Daten zu (mis)brauchen
Mein Smartphone-Navi leitet mich auf einem gefühlt etwas indirektem Weg letztlich sicher und staufrei(!) die ca. 10 Meilen zum Seaside Motel in Redondo Beach. Der Betreiber (Besitzer?) ist super-nett, begrüsst mich mit Handschlag und gibt Tipps für die (sichere!) Umgebung. Mein Zimmer ist sauber und gross: Wohnraum, Bad, Schlafzimmer. Zudem ruhig. Kein Strassenlärm, kein Fluglärm, auch bei offenem Fenster, Kein Luxus, aber solide, gute Qualität. Für den Preis in der Lage absolut ok!
Toller Tag. Gute Nacht!
Seaside Motel, Redondo Beach. Der dicke weisse Explorer ist meiner. An der Farbgebung wird während der Reise noch etwas gearbeitet
Lurvig
P.S. ab morgen gibts dann endlich mehr Bilder als Text!