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Autor Thema: Californication 2019. (k)ein Reisebericht  (Gelesen 15441 mal)

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gecko1a

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #15 am: 12.04.2019, 00:16 Uhr »
Es langweilt auf keinen Fall.
Mach bitte weiter so :-)

VG Frank

Wolfgang

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #16 am: 12.04.2019, 09:55 Uhr »
Nur Fotos bringt's auch nicht. Schreib nur weiter so.
Gruß

Wolfgang

usa-rookie

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #17 am: 12.04.2019, 15:22 Uhr »
Dankeeeeee.... bei deinem Bericht überlege ich gerade, Ob ich in etwas mehr als 30 Tagen doch den Anza Borrengo noch mit einbaue.. Hmmm..  oder gar den Joshua nur durchfahre.. ? Nunja mal sehen.
Auf jeden Fall, danke für den Bericht und die Dino Bilder  :D

LG romy

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #18 am: 12.04.2019, 15:40 Uhr »
Auf jeden Fall, danke für den Bericht und die Dino Bilder  :D

da stehen mittlerweile echt viele Viecher rum. Ich war zuletzt 2006 (glaube ich) dort, da waren es noch viel weniger, eigentlich haben wir damals nur ein paar Elefanten gesehen.

Lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #19 am: 12.04.2019, 20:58 Uhr »
Montag, 25.03.2019: Flower Power

Montag früh stehe ich ja immer besonders gerne auf ;)
So auch heute. --> Heute aber wirklich!
Die Sonne wird gegen 6:45 aufgehen, ich steige um 6:00 aus dem Ford. Alles ruhig draussen. Wunderbare frische Luft. Rundum nur Natur. So kann jeder Tag anfangen, da tut 6:00 a.m. überhaupt nicht weh!
Das Nachtlager wird zusammengepackt - hier fehlt noch etwas Routine, aber die wird in den nächsten Tagen kommen - und ein Frühstück wird gebastelt: Vollkorn-Toast in der Pfanne auf dem Gaskocher gebraten, mit Pepper Jack und frischen Japapenos. Scharfer Morgen! ;)

6:47 a.m.  Kurz nach Sonnenaufgang im Yaqui Wash.


Der Plan heute: vorbei am Salton Sea nach Norden in den Yoshua Tree National Park (der einzige NP auf dieser Reise), dort relativ früh ankommen,  einen schönen Campingplatz finden und dann im Park Blümchen suchen (nein, nicht die die 90er Jasmin  :lol: ). Soweit die Theorie. Es wird anders kommen...

Zunächst fahre ich mal von meinem Nachtlager Richtung Norden. Durch eine wunderbar blühende Wüste! Dann kommen ehr öde Abschnitte, diese typischen Süd-Süd-West Landschaften. Steppenartig, kaum Ortschaften. Ne Menge Staub und meilenlange Güterzüge parallel zum Highway. Irgendwie trostlos und doch toll. Das ist auch ein Stück Amerika, dass ich die letzten drei Jahre vermisst habe.

Mile long freight train, irgendwo am Highway 111.


Im Radio (Y2Kountry auf Sirius XM) läuft Jason Aldean´s "Fly over States". Ich weiss immer noch nicht so richtig, was ich von dem Typen halten soll. Einerseits ist er für mich der totale Redneck, andererseits passt seine Musik so wunderbar hier her, auch wenn Kalifornien nun ganz sicher kein fly-over-state ist. Egal, im Moment passt es perfekt. Draussen zieht die wunderschöne Einöde vorbei, vor mir schnurrt der Sechszylinder und der olle Jason singt etwas, das hier her so viel besser passt als aufs heimische Sofa. So kanns wegen mir weitergehen! Mein "altes" Amerika-Feeling ist wieder da, endlich :) (ja, oberflächlich... ich weiss ;) )

Bombay Beach. Salton Sea. Gerade als ich in Bombay Beach einlaufe, erreicht mich eine Wh####pp Nachricht meines Vaters. Er hat gerade etwas vom Salton Sea gelesen, ob ich da auch vorbei komme? Was ein Zufall. Ich kann mit einem Live-Bild von genau diesem Salton Sea antworten. Irgendwie ist die Welt klein geworden. Bombay Beach war vermutlich mal sowas wie ein Holiday Resort an einem tollen See. Heute ist es "leicht" verfallen, so wie schon vor über 10 Jahren, als ich zum letzen Mal hier vorbeigekommen bin. Trostlos. Leben möchte man hier nicht. Aber fotogen ist es irgendwie trotzdem... stellenweise. Etwas makaber.





Ein wenig weiter westlich am Salton Sea gibts einige State Recreation Areas. Kosten alle Geld, aber sind wohl auch die einzigen Stellen, an denen man wirklich an den See herankommt. Eine wähle ich aus und zahle tatsächlich die day-use-fee, wohl als einziger hier ;) Was solls. Der See sieht aus einiger Entfernung durchaus idyllisch aus, selbst aus geringer Entfernung ist das Wasser noch schön blau. Es gibt fast weisse "Strände" aus fein zerriebenen Muschelschalen, massig Seevögel und schöne Berge im Hintergrund. Der Boden rund um den See ist jedoch völlig vertrocknet, das Wasser beim näheren Hinsehen ehr grün als blau und das ganze riecht ein wenig nach einer auf Halbmast laufenden Fischfabrik. Unwirklich!







Da ich ja nun einmal die day-use-fee gezahlt habe und hier im feinsten Sonnenschein bei 28° vor mich hin brate, bleibe ich eine Weile und koche an einem der Campingtische ein spartanisches Mittagessen: Minestrone aus der Dose. Mit Jalapenos aufgewertet. Gar nicht so übel und genau das, was man bei fast 30° so braucht ;) Some like it hot....

Weiter gehts dann über Mecca (hier war ich 2003 schon mal...  wie die Zeit vergeht) nach Coachella. Der Shortcut zum Yoshua Tree N.P. durch den Box Canyon ist leider gesperrt. Schade, schade :(
Auf dem Weg nach Coachella gehts vorbei an Relikten besserer Zeiten. Heute kauft hier keiner mehr gas oder liquor. Rund um den Salton Sea ist es recht tot, was der Gegend einen morbiden Charme verleiht. Sehenswert und trostlos zugleich. Mir gefällts ... zumindest gerade.



13:35 Uhr. Ich erreiche den Yoshua Tree National Park. Eigentlich "final destination" für heute. Schon vor dem Park lässt sich erahnen, was für eine Blütenpracht hier zu erwarten ist. Irre! Blüten, Blüten. Blüten. Und man ahnt auch schon, dass Milliarden Blüten tausende Menschen anlocken (darf mich nicht beschweren, bin ja selber so einer). Schon weit vor dem Park-Eingang erwartet mich ein Schild, dass ich eigentlich am liebsten ignorieren würde... aber notgedrungen zur Kenntnis nehmen muss:



Der Trost: selbst 5-Sterne Luxus-Touristen haben hier keine Chance. Mann kann auch für alles Geld der Welt nicht mal eben vor Ort ins Hilton ausweichen ;) Es gäbe auch keins in der Nähe. Zum Glück!

Warum hier so viel los ist, ist aber auch mehr als verständlich. Es blüht! Und zwar wie verrückt!
Ich war ein paar mal im Yoshua Tree, auch im Frühjahr. Aber das hier ist der absolute Wahnsinn! Und die folgenden Bilder können das allenfalls rudimentär vermitteln. Sowas habe ich noch nie gesehen, es ist irre bunt! Trotz der Menschenmassen finde ich noch genügend Plätze wo ich halbwegs ungestört fotografieren kann. Nur halt keinen Platz für die Nacht ;)

Egal.... im Moment zählt erstmal das Erlebnis. Um eine Übernachtung kann ich mich später kümmern.







Alle auf Verdacht - die Hoffnung stirbt zuletzt - angelaufenen Campingplätze sind voll. Klar. Auch an allen populären Parkplätzen herrscht dichtes Gedränge. Hey... es ist Montag! Und fast alle Besucher sind Amis. Keine China-Reisebusse weit und breit. Vermisse ich allerdings auch nicht wirklich ;)
Wie auch immer, man muss nur ein paar hundert Meter abseits der Hotspots parken und ein paar hundert Meter laufen und schon ist man alleine mit Blüten, Felsen und Yoshua Trees. Geht doch!





Gegen 17:00 verlasse ich den Yoshua Tree. Schade. Hätte gerne hier übernachtet, aber das ging ja leider nicht. Auf der Suche nach einem Campingplatz - oder zur Not einem Motel - fahre ich immer weiter nach Norden, über Yoshua Tree (city), Yucca Valley, schliesslich auf den Highway 247 nach Nordwesten. Es gibt ein paar akzeptable Stellen zum "dispersed camping", aber so richtig gut fühlen die sich alle nicht an.  Also weiter...

Gegen 18:35 sehe ich am 247 einen Abzweig in die Johnson Valley OHV (off highway vehicles) Recreation Area. Staatliches Erholungsgebiet, campen erlaubt. In der Regel sind diese OHV RCA´s brauchbare Ort zum campen. Meist entlegen, meist ruhig, selten unbrauchbar. So auch hier. Ich fahre einige Meilen eine übel staubige dirt road ins OHV RCA und sehe unten im Tal ein paar Camper stehen. Gutes Zeichen: sicherer Platz, nicht völlig allein und doch allein genug. Lediglich die überall herumliegenden weissen Papierfetzen (Taschentücher, Klopapier?) stören etwas. Egal, ein brauchbarer Platz für die Nacht ist schnell gefunden.



Heute herrscht etwas mehr Routine beim Umbau" des "highway cruisers in ein "desert  inn". Ein paar Minuten "Arbeit" und die Sache ist erledigt,





Es ist irgendwie spät, aber es bleibt Zeit genug um die Nachbarschaft zu erkunden. Die vorher wahrgenommenen "Papierfetzen" entpuppen sich ausnahmslos als wunderschöne weisse Wüstenblumen! Krass, was das europäische Industrieauge da zunächst reininterpretiert! Blumen, kein Papier. Meine Umgebung erweist sich als viel schöner als zunächst angenommen.



Es wird langsam dunkel. Keine lärmenden OHVs unterweg. Nur Sand, Blüten, Himmel. Sterne.... wunderbar!
Jose kommt aus dem Kofferraum und ruft (schon wieder):  ¡salud! ;)

Sonst passiert nicht mehr viel heute Abend. Mein zweíflammiger Wüsten-Herd arbeitet perfekt. Es gibt - wie originell - Nudeln!



Und so geht ein weiter grossartiger Tag in Kalifornien zu Ende.  Alles läuft nach Plan - mehr oder weniger.
Ich bin sooooo froh, endlich wieder in Amerika zu sein!





300 Meilen gefahren. Arg viel!


Lurvig

to be continued.....

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #20 am: 13.04.2019, 07:48 Uhr »
Dienstag, 26.03.2019: Run to the Hills

Bruce Dickinson (Iron Maiden) hat das Tagesmotto vorgegeben: Run to the Hills! In meinem Fall: die Alabama Hills. Und ich fahre auch lieber, zum rennen wäre es etwas weit. 275 Meilen werden heute abend auf dem Zähler stehen.
Es geht wieder früh los. Noch lange vor Sonnenaufgang brate ich mir ein Frühstück. Hotel-Frühstücker und selbsternannte Gourmets würde es wohl gruseln...

Zuhause esse ich auch "besser" ;)


Gegen 6:45 kommt die Sonne über die Berge, ich bin längst startklar.



Ich folge dem Highway 247. Ziemlich ereignislos, etwas langweilig. Dafür komme ich gut voran, es gibt hier nicht viel was zu Fotostops verleidet.
Noch vor 9:00 erreiche ich Barstow. Ganz ohne fear and loathing ;)



In Barstow werden ein paar Vorräte aufgefüllt, ein zweites Frühstück eingenommen und der Ford bekommt auch etwas zu trinken. Leider trinkt der ganz ordentlich, aber im Vergleich zu ähnlich motorisierten SUV von vor 10 Jahren hält er sich doch vornehm zurück. Im Schnitt 10 Liter genehmigt sich das Ding auf 100 km.

Weiter gehts auf dem Highway 58, Richtung Kramer Junction. Dort treffe ich dann endlich auf den 395, einen meiner Lieblings-Highways im Südwesten. Den werde ich auch für die nächsten Tage nur für ein paar Abstecher verlassen. Um etwas schneller voranzukommen und etwas Abwechslung in die hier doch recht öde Fahrerei zu bringen versuche ich bei Lockhart über ein paar dirt roads abzukürzen. Klappt nur leider nicht, da das Netz aus kleinen und kleinsten Pisten völlig undurchschaubar ist und zudem auch einige gesperrt sind. Naja, muss ich wohl doch wieder zum Highway. Immerhin gibts ein paar Blütenfelder auf dem Weg zurück



Eine knappe Stunde später erreiche ich Randsburg, 2 Meilen abseits des 395: California's quirkiest "living" ghost town.  So richtig ghost town ist das nicht, die "Stadt" ist belebt, es gibt immerhin 69 Einwohner! Und diverse mehr oder weniger alte und restaurierte Häuser, die in solchen Orten offenbar obligatorischen Antiquitätenhändler und durchaus etwas zum anschauen.

Ein "Hotel" gibts auch:


Einen General Store:


Vor kurzem waren es wohl noch 70 Einwohner:


Und einen Knast leistet man sich hier auch:


Gegen Mittag verlasse ich Randsburg. Jetzt ist es nicht mehr ganz so weit nach Lone Pine, meinem Tagesziel. Auf dem Weg dort hin "entdecke" ich die Fossil Falls, fast direkt am 395. Da bin ich in den letzten 15 Jahren sicher schon ein paar Mal dran vorbei gefahren, ohne sie wahrzunehmen. In einem wild zerklüfteten Lavafeld liegt hier ein (meist?) trockener Wasserfall, den man beklettern kann. Leider tut das schon eine Grossfamilie mit brüllend lautem Bluetooth-Lautsprecher. Diese Drecksdinger gehören verboten, zumindest ausserhalb schalldichter Wände! Trotzdem eine sehr schöne Gegend hier und zudem - für mich - völlig unerwartet am sonst hier ehr etwas eintönigen 395. Es gibt zudem eine nette "day use area" und sogar einen durchaus schönen, recht weitläufigen Campingplatz. Aber ich will ja weiter nach Lone Pine und 13:30 ist definitiv zu früh, um den Tag zu beenden.

An den Fossil Falls, im Hintergrund die Sierra Nevada:




Auf der linken Seite kommen die verschneiten Berge der Sierra Nevada immer näher und gegen 14:30 erreiche ich Lone Pine. Hier war ich schon öfter, ich mag die kleine Stadt. Es gibt alles was man braucht und irgendwie ist mir der Ort sympathisch. Liegt wohl vor allem an der wunderbaren Umgebung. Zunächst fahre ich mal die Whitney Portal Road rauf um einen Platz auf dem Lone Pine National Forest Campground zu sichern.



Das klappt leider nicht. Der Platz ist bis zum 27. März geschlossen, es wird gerade irgend eine Wasser-Untersuchung durchgeführt. Schade, aber nicht zu ändern. Zum Glück mangelt es nicht an Campingplätzen hier. Der nächste Kandidat ist Tuttle Creek, etwas weiter unten. Hier finde ich schnell einen Platz. Schöne Aussicht, lächerliche fünf Dollar Gebühr und ein schneidiger Wind! Nachdem der Claim abgesteckt ist fahre ich runter in die Alabama Hills. Deshalb bin ich ja her gekommen!



Nicht viel los hier an einem Dienstag Nachmittag. Sehr schön. Allerdings stehen diverse Camper verstreut in den Hügeln rum und ich fahre - ohne danach zu suchen - an vielen wunderbaren potentiellen Campsites vorbei. Sch... auf die fünf Dollar! Ich bleibe heute Nacht hier und fahre nicht zurück zum Tuttle Creek. Wenige hundert Meter vom Arch Loop Trailhead finde ich einen schönen Stellplatz, mit feiner Aussicht auf die Sierra und die Hills. 4:20 p.m. Engine off, all doors in park. Zitat Brigham Young: "This is the place!" Ist auch erheblich weniger windig hier unten.



So früh am Tag ist Zeit genug, ein wenig in den Alabama Hills "wandern" zu gehen. Ich war schon zwei oder drei Mal hier, aber es ist immer noch - oder wieder, oder trotzdem - sehr schön. 20°C, sonnig, leichter Wind, wenig Wolken. Was will man mehr?









Irgendwann am späten Nachmittag versuche ich dann mit der von zuhause mitgebrachten 12-Euro-"Axt" etwas Feuerholz herzustellen. Eine arge Plackerei, das macht keinen Spass und ist wenig effektiv. Immerhin schaffe ich es, ein paar kleine Holzscheite zu produzieren. Morgen muss irgendwo eine richtige Axt gekauft werden. Werkzeug statt Spielzeug!



Gegen Abend kommen dann noch ein paar Besucher, die einheimischen "grossen Jungs" mit ihren wunderbaren Spielzeugen. Sowas hätte ich auch gerne....



Aber ich will mal gar nicht klagen. Ich habe ein Schlafzimmer mit fantastischer Aussicht:



Und eine kleine aber "feine" Küche:



Nach dem Abendessen - die Sonne ist gerade hinter der Sierra verschwunden - drehe ich noch eine Runde auf dem Arch Loop Trail. Will mal sehen, wie weit es zum Mobius Arch ist, denn dort will ich morgen früh zum Sonnenaufgang fotografieren. Im Abendlicht oder gar ohne Licht "funktioniert" der Mobius ja nicht so gut. Sagt man...
Was für ein Unsinn! Das funktioniert sogar sehr gut. Und nicht nur der Mobius, auch der gerne übersehene, viel kleinere Lathe Arch eignet sich wunderbar als Abendmotiv.

Sierra Nevada durch den Lathe Arch, im letzten Tageslicht.


Mobius Arch am frühen Abend.


Mobius Arch nach Sonnenuntergang. Eine Taschenlampe wirkt Wunder ;)


Irgendwann nach 20:00 bin ich wieder "zuhause" und verbrenne die mühsam gehackten Holzscheite. Das "Bett" ist in wenigen Minuten gebaut, die Handgriffe sitzen jetzt. Ich sitze noch lange am Feuer, kopiere die Bilder der letzten Tage aufs Notebook und lese noch lange. Schöner Abend. Schon wieder!

Übernachtungskosten: naja... fünf Dollar. Aber eigentlich Null.
Plan morgen: keiner. Treiben lassen. Und Axt kaufen!
275 Meilen heute.

Lurvig

usa-rookie

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #21 am: 13.04.2019, 11:32 Uhr »
Einfach nur schön.... obwohl so ein "wildes" campen nix für mich/uns wäre... ohne "ordentliches" Klo oder fliessend Wasser fühle ich mich nur bedingt wohl.

LG Romy

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #22 am: 13.04.2019, 11:44 Uhr »
ach, alles halb so wild!
Wasser gibts überall, zur Not hat man das dabei. Eimer, Shampoo, Lappen und Handtuch hat man auch dabei.
Und ausserdem bin ich nicht so ein Dreckschwein, das ich jeden Tag duschen muss ;)
Klos gibts auf fast allen Campingplätzen. Und wenn nicht an der nächsten Tankstelle.
"How to shit in the woods" habe ich zwar gelesen, muss ich aber auch nicht haben ;)

Aber keine Sorge, morgen gibts ein Motel. Wegen Dusche und so ;)

Lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #23 am: 13.04.2019, 12:04 Uhr »
Feine Fotos und ein schöner Bericht

usa2008

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #24 am: 13.04.2019, 14:04 Uhr »
Mir geht´s da wie Romy. So rein theoretisch eine tolle Sache: im Auto zu übernachten, wann und wo man will und es einem gefällt und ne Menge Geld für teure Hotels zu sparen. Aber ich weiß, dass ich in Panik ausbrechen würde, wenn´s gegen Abend geht: Wo ist mein Klo, wo ist mein Bett, ich will ins Hotel  :shock: :lol:
Ich bedaure das sehr, aber ich bin für sowas nicht geeignet, ich genieße Luxus  :oops:

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #25 am: 13.04.2019, 14:13 Uhr »
Wo ist mein Klo,

meist auf dem Campingplatz. Wo ist das Problem?

Zitat
wo ist mein Bett...

im Auto. Mitunter besser als in bílligen Hotels ;) Und vor allem gibt es an den wirklich schönen Orten - zum Glück !!!!! - keine Hotels.

Zitat
ich genieße Luxus  :oops:

ich auch, aber halt meine Art von "Luxus": keine Hotels, kein fliessendes Wasser, kein WLAN, kein TV, kein sonstwas.
All den Zivilisations-Krempel hab ich doch viel zu oft zuhause ;)
Wahrer Luxus ist es, auf all das zu verzichten. Braucht man nicht. Und wenn man viel und oft verreist lernt man des sehr zu schätzen!

Lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #26 am: 13.04.2019, 15:03 Uhr »
ach, alles halb so wild!
Wasser gibts überall, zur Not hat man das dabei. Eimer, Shampoo, Lappen und Handtuch hat man auch dabei.
Und ausserdem bin ich nicht so ein Dreckschwein, das ich jeden Tag duschen muss ;)
Klos gibts auf fast allen Campingplätzen. Und wenn nicht an der nächsten Tankstelle.
"How to shit in the woods" habe ich zwar gelesen, muss ich aber auch nicht haben ;)

Aber keine Sorge, morgen gibts ein Motel. Wegen Dusche und so ;)

Lurvig

Hmmm... mit dem Duschen gebe ich dir absolut recht... muss nicht täglich sein.. eine Katzenwäsche reicht mir auch total. Ich bin ja selbst so ein Camping-"Kind" und habe meinen "Hasen" mühsam ans Zelten angeführt. Es ist eine Art Lebenseinstellung.. Freiheit und so ;) freu mich wie Bolle, wenn wir im Mai im Joshua Tree und später im Dead Horse Point SP unser Lager unter Millionen von Sternen aufschlagen. Insofern kenne (und liebe) ich Camping auf einem der tollen Plätze in NPs oder SPs... "flush toilets" sind für mich aber dabei halt Mindeststandard. Vielleicht noch ein Satz zu den menschlichen Bedürfnissen... ihr Jungs habt es da halt auch ein wenig einfacher... ;)
Ich bewundere (und beneide) Dich jedenfalls für dieses Abenteuer.  Und gerade weil es  nicht so mein Ding wäre ist dieses Forum und dein Bericht ja so herrlich . Einblick in andere Arten Urlaub zu machen... Inspiration für kommende Trips oder einfach nur ein "über-den-eigenen-urlaubs-Tellerrand" schauen. Tolle Sache..

Jetzt aber genug gequatscht... weiter mit B und B (Bericht und Bildern)!!

GLG Romy

lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #27 am: 13.04.2019, 17:17 Uhr »
Jetzt aber genug gequatscht... weiter mit B und B (Bericht und Bildern)!!

ich arbeite dran ...

Lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #28 am: 13.04.2019, 20:58 Uhr »
Mittwoch, 27.03.2019: Heading north

Heute bin ich schon wieder um 6:00 auf den Beinen. Passiert mir zuhause wochentags nur sehr selten.  Aber hier gibts auch deutlich mehr zu erleben als den alltäglichen Weg ins Büro.
Zum Mobius Arch sind es vom "Explorer Inn" nur 8 Minuten Fussweg. Perfekt, um deutlich vor Sonnenaufgang dort zu sein. Am Trailhead Parkplatz ist kein Auto zu sehen. Ich schätze, der Mobius gehört mir heute morgen ganz alleine :)

Sierra Nevada im Morgenlicht:


Mobius Arch, noch vor Sonnenaufgang:


Man in the Mobius ;)


Noch mehr Mobius:


Und wieder der wunderbare Lathe Arch:


Gegen 7:10, also reichlich nach Sonnenaufgang kommt dann doch noch jemand. Eine ältere Amerikanerin, die mit ihrem iPhone fotografiert. Normalerweise tue ich sowas ja als "Knipserei" ab, aber die nette Dame sucht nach ungewöhnlichen Motiven. Gefällt mir. Wir unterhalten uns kurz, gehen uns fotografisch kollegial aus dem Weg und freuen uns beide am wunderbaren Morgen und geniessen die Einsamkeit hier draussen.



Zurück am Auto packe ich meinen Krempel zusammen, brate ein Frühstück (keine Bilder, ihr wisst ja jetzt, wie das aussieht ;) ) und mach mich dann langsam auf den Weg runter nach Lone Pine. Die paar wenigen Meilen auf den dirt roads in den Alabama Hills haben den Explorer sichtlich verstaubt. Aussen stört mich das nicht, aber auch innen ist es merklich staubig. Unschön, vor allem für den Fotokram. Kamera und Linsen werden erstmal mit einer alten Zahnbürste entstaubt. Nicht dass es der Fuji etwas ausmachen würde... aber es stört mich einfach ;)



Kurz nach neun bin ich dann wieder in "downtown" Lone Pine und nutze den Aufenthalt in der "grossen" Stadt um mal ins dienstliche E-Mail zu schauen.

downtown Lone Pine: Very relaxed!


Man solls ja nicht tun auf Reisen, aber ich habe eine gewisse Hoffnung, dort etwas erfreuliches zu finden. Und ja... ich finde es. Meine (dienstliche) Reise nach Japan Anfang Mai ist bestätigt. Mit reichlich Freizeit. Na also! Konnichi wa Nagoya!
Internet brauche ich auch, um mir für heute Abend ein Motel zu buchen. So richtig dringend notwendig ist das nicht, aber eine Dusche wäre so schlecht auch nicht. Bisschen Luxus muss sein ;)  Nach etwas herumsuchen buche ich über booking.com das "El Rancho" Motel in Bishop. Damit ist das Tagesziel auch festgelegt, das wird ein entspannter Tag ohne zu viel Fahrerei.

Aber auf direktem Weg über den 395 gehts natürlich nicht! Ich habe ja genug Zeit, also fahre ich wieder rauf in die Alabama Hills und nehme die back roads nach Norden. Entlang der bekannten Movie Road, weiter dann über die Moffat Ranch Road und schliesslich zurück auf den 395. Mit ein paar Abstechern zu feinen Felsen!

Skull Rock. Spooky!


Irgendwo an der Moffat Ranch Road:


Ziemlich früh erreiche ich Bishop, den einzigen wirklich grösseren Ort am 395 zwischen Ridgecrest im Süden und Carson City im Norden. Hier gibt es alles: Motels. Tankstellen, Supermärkte, Restaurants und Erick Schat´s Bakery. Den Hype um diese niederländische(?) Bäckerei verstehe ich bis heute nicht. Aber ok, "echtes" Brot ist in Amerika selten. Ich weiss aber nicht mal, ob der olle Erick überhaupt Brot backt oder nur süsse Kuchen. Der Laden ist von aussen betrachtet schon rammelvoll, das tue ich mir nicht an. Ohnehin scheint halb Bishop in Schat´s Hand zu sein. Diverse andere Loaklitäten tragen "Schat´s" im Namen. Mir ist´s egal. Soll der Erick mal machen...

Zum check-in im El Rancho ist es noch viel zu früh. Was mache ich jetzt mit dem Nachmittag in Bishop? Eigentlich würde ich gerne nochmal in den Ancient Bristlecone Forest fahren, aber die Strasse hoch zur Schulman Grove ist noch gesperrt. Schnee ohne Ende. ist ja auch irgendwie noch Winter. Im "Reise know-how" habe ich etwas von einem "Red Rock Canyon", etliche Meilen nördlich von Bishop, westlich des Highway 6 gelesen. Klingt gut, da fahre ich mal hin!

Highway 6, nördlich von Bishop:


Und das war eine gute Idee. Es geht zwar erneut über eine übel staubige dirt road in die Berge, aber das kann der Explorer gut ab. Das Ding ist kein offraod-Held, aber rumpelige Pisten dieser "Qualität" beherrscht er problemlos. Der Chidago Canyon entpuppt sich als extrem schmale Piste, die sich zwischen tatsächlich richtig roten und wild zerklüfteten Felsen hindurchschlängelt. Gegenverkehr darf man hier nicht haben! Der dicke Ford passt gerade so durch. Aber mit Gegenverkehr ist auch nicht zu rechnen, hier her verirrt sich scheinbar kaum jemand. Schon gar nicht an einem Mittwoch nachmittag.

Red rocks im Chidago Canyon: fast ein bisschen wie im Valley of Fire.


Im Chidago canyon: rot und weiss


Schöne rote Arches gibts hier auch:


Gegen 16:00 bin ich dann doch schon wieder zurück in Bishop und beziehe mein Quartier im El Rancho. Der Betreiber sieht aus wie einer, dem man nachts in einer Seitenstrasse in L.A. nicht unbedingt begegnen möchte. Junger Kerl, tätowiert und durchtrainiert, böser Blick. Aber hey, weg mit den Vorurteilen. Der Typ ist nett, wir "schmalschwatzen" ein wenig und mein Zimmer ist auch ok. Nichts besonderes, aber mal wieder solide, sauber und alles da was man braucht. das El Rancho hat irgendwas um die 65€ gekostet. Heutzutage wohl ehr ein Schnäppchen in Amerika. Auf meiner ersten USA-Reise (2002) habe ich in Alamogordo  noch 17$ (!) für ein Zimmer in einem durchaus guten Motel bezahlt. Aber da hat die Gallone Sprit auch nur 1,65$ gekostet. Die Zeiten ändern sich halt.

Ich habe viel Zeit heute abend und beschliesse, ganz Bishop zu Fuss zu erkunden. Nicht unbedingt das, was man in Amerikas Städten so tut. Aber Bishop ist ja auch nur ein ziemlich grosses Dorf. Mehr als sechs oder acht Kilometer kriege ich hier nicht zusammengelaufen, ohne alles gesehen zu haben. Macht aber gar nichts, das ist mal eine andere Art, "small town USA" zu erkunden.
Im "official 395 store" kaufe ich diverse 395-lastige Sticker und ein paar Mitbringsel für Freunde zuhause. Cooler Laden, nette Leute (http://stores.395store.com/) !

Nicht mein Motel. Aber irgendwie so typisch Amerika:


Small town USA:


Und die Zeit vergeht durchaus, irgendwie ist es schon fast dunkel. Es hüngert mich ein wenig. Dagegen muss was getan werden. Carl´s Jr. war jahrelang mein Lieblings-Burger-Bräter im Südwesten. Da war ich schon lange nicht mehr. Und in Bishop ist einer, ich laufe gerade dran vorbei. Drinnen dann eine gewisse Enttäuschung: den wunderbaren Fishburger gibts nicht mehr, den Six-Dollar Burger auch nicht. Naja, was solls. Wenn ich schon mal hier bin bestelle ich halt einen "irgendwas mit Käse"-Burger. Geht so.

von aussen wie eh und jeh: Carl´s Jr.


innen: naja, war schonmal besser. Sieht aus wie Mc Do...., schmeckt aber geringfügig besser. Sorry Carl, das wars dann wohl mit uns ;)


Auf dem Weg zurück ins El Rancho komme ich durch den Stadtpark von Bishop. Nicht viel los am Mittwoch Abend. Ein paar Jugendliche hängen herum, sonst ist es völlig leer und still
Irgendwie erinnerts mich an Japan...



Etwas weiter "down the road" dann ein verlockendes Angebot: "free trip to heaven"! Hmm... sollte ich meinen Religionsanbieter wechseln? Ach ne, doch nicht. irgenwie habe ich ja schon einen himmlischen Trip. Könnte gar nicht besser laufen!

Freifahrt in den Himmel: Die "First Presbyterian" machts möglich!


Und so wandere ich weiter, entlang am 395, meinem treuen Begleiter (sorry, Jose ;) ) durch Bishop...


zurück zum El Rancho


Morgen gehts nach Lee Vining, zum Mono Lake. Eigentlich wollte ich dort wieder im Auto übernachten, aber der Wetterbericht macht einen Strich durch die Rechnung. Sonnig solls zwar werden, aber nachts bis -12°C !
Ne, dafür bin ich nicht ausgerüstet. Also nutze ich das WiFi des Motels um ein Zimmer in Lee Vining zu buchen. Leider recht teuer, aber besser als frieren ;)

Gegen 21:00 gehen dann die Lichter aus. Zumindest in meinem Zimmer.
Schon wieder ein wunderbarer Tag. So langsam wirds ein bisschen unheimlich. Das läuft ja alles sowas von perfekt  :D

141 Meilen gefahren.
Vergessen: Axt kaufen. Naja, werde ich im Motel auch kaum brauchen ;)

Lurvig

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Antw:Californication 2019. (k)ein Reisebericht
« Antwort #29 am: 14.04.2019, 09:52 Uhr »
Nachtrag zu gestern. In Bishop sieht es tatsächlich ein klein wenig wie in Japan aus ;)

Bishop Sakura:


Lurvig