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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Canyoncrawler am 16.08.2006, 22:00 Uhr

Titel: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret Pla
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.08.2006, 22:00 Uhr
Hallo,

nachdem ich hier schon so viele schöne Reiseberichte gelesen habe und die Resonanz auf Tourberichte immer so positiv ist, möchte ich Euch auch gerne von unserer Tour im letzten Herbst erzählen.

Anfang Oktober konnten wir günstige Flüge nach Las Vegas buchen und cancelten spontan unseren geplanten Ostenküstentrek auf Sardinien und flogen nach nur 3 Wochen Planungszeit nach USA Southwest. Dort wollten wir uns nach einer 4-Wochen-Reise im Sommer 2000 jetzt in den knappen zwei Wochen die unbekannteren Schönheiten des Südwestens anschauen. Um die Kosten möglichst gering zu halten, entschieden wir uns - trotz der kühlen Jahreszeit - für einen Outdoorurlaub mit Zelt und Mietwagen.

Das ist unsere Tour in Kürze:

26.10.2005 Flug über Charlotte/North Carolina nach Las Vegas  

27.10.2005 Las Vegas (Outlet Centre und Walmart Supercentre) - Valley of Fire State Park

28.10.2005 Valley of Fire S.P. - Zion NP (Kolob Section) - Zion NP (Wanderung Zion Overlook) - Mt. Carmel Jct. - Kanab

29.10.2005 Kanab - Paria Contact Station (Verlosung für die Coyote Buttes/The Wave) - Toadstool Valley - Big Water - Page - Horseshoe Bend - Glen Canyon NRA (Übernachtung Wahweap Campground)

30.10.2005 Wanderung zur Wave - mit Umweg über den Hwy A89 wegen unpassierbarer Zufahrt im Norden

31.10.2005 Antelope Canyon - Cottonwood Canyon Road (GSENM) - Kodachrome Basin State Park  

01.11.2005 Kodachrome State Park - Bryce Canyon National Park(Wandern) - Kodachrome State Park

02.11.2005 Kodachrome S.P. - Escalante - Boulder - Burr Trail - Notom Road - Capitol Reef NP - Hanksville - Goblin Valley State Park (Übernachtung Campground Goblin Valley SP)

03.11.2005 Goblin Valley -  Wanderung im Slot am Muddy Creek, Little White Horse Canyon - Green River - Moab - Arches NP

04.11.2005 Moab - Hwy UT128: Fisher Towers - Professor Valley und Castle Valley - La Sal Mountain Loop - Sundown im Dead Horse State Park - Moab

05.11.2005 Moab - Canyonlands (The Needles) - Natural Bridges N.M. - Sunset am Muley Point  - Mokee Dugway - Mexican Hat

06.11.2005 Mexican Hat - Monument Valley - Navajo Indian Reservation - Las Vegas  

07.11.2005 Las Vegas

08.11.2005 Rückflug über Philadelphia nach Frankfurt/Main


Gesamte Fahrstrecke: 2076 Meilen - 3340 km
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.08.2006, 22:01 Uhr
Donnerstag, 27.10.2005
Um 7.00 a.m. klingelt der Wecker, wo bin ich ? Oh ja es fällt mir wieder ein, noch gähne ich im Sahara/Las Vegas, aber heute ist unser 1. Urlaubstag.
Am Abend zuvor waren wir um 9.00 p.m. nach Zwischenstopp in Charlotte/North Carolina pünktlich gelandet, hatten unseren gemieteten 4-WD-SUV, ein Chevy Trailblazer bei Alamo in Empfang genommen und fuhren anschliessen über den hellerleuchteten Strip zum Sahara.
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Dabei staunten wir wieder wie beim ersten Mal über die gigantischen Bauten der Casino-Themenhotels, den Glimmer und die Menschenmassen die das Spielerparadies bevölkerten. Nach 45 Minuten verschluckte uns das Parkhaus des Sahara Casinos und nach einer Dusche fielen wir ins Bett und schliefen.
Heute ist ein neuer Tag, schnell hatten wir unsere Morgentoilette erledigt und gingen auf die Suche nach dem Sahara-Buffet. Dort gönnten wir uns ein ausgiebiges Frühstück nach Art der Amerikaner und liessen von deftig bis süss nichts aus. Schliesslich sollte es noch heute in die Wüste gehen.
Der erste Weg führte uns jedoch ins Einkaufsparadies am Südende des Strips, die Las Vegas Outlet Mall. Wir setzten uns ein Zeitlimit von 1 Stunde, nachdem wir aber erst einmal eingetaucht waren in die Shops von Levis, Nike, Reebok, Hilfiger & Co., war dies schnell vergessen und aus der geplanten Shopping-Hour wurden 3 Stunden, eine kleine Katastrophe, da wir ja noch heute bis zum Zion NP fahren wollten und auch noch Verpflegung und Ausrüstungsgegenstände einkaufen mussten. Auch dies gestaltete sich zeitaufwendiger als geplant, da allein die Fahrzeit bis zum Walmart Supercentre am W. Charleston Blvd. fast 1 Stunde in Anspruch nahm. Dort angekommen überwältigte uns erneut das Angebot und erst 2 Stunden später konnten wir wieder Fahrt aufnehmen. Schon jetzt war klar, dass es nur noch bis ins Valley of Fire reichen würde, nicht so schlimm, da es im Valley einen der schönsten Campgrounds im ganzen Westen geben sollte.
Als wir endlich dort eintrafen, waren wir überwältigt, die roten Sandsteinfelsen leuchteten in der bereits einsetzenden Dämmerung. Nachdem wir uns mit den Regularien vertraut gemacht hatten und 4 $ Dollar Entrance-Fee pro Fahrzeug im Umschlag in der Fee-Box platziert hatten, fuhren wir weiter zum Atlatl Rock-Campground. Es dämmerte bereits und im letzten Licht des Tages suchten wir uns einen noch freien Platz direkt unter tollen Sandsteinfelsen.

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Die Gebühr für das Camping (14 Dollar incl. kostenloser Benutzung der Duschen) platzierten wir in einem Umschlag an der Fee-Station des Campgrounds. Die 4 $ Entrance-Fee hätten wir uns sparen können, da er für Camper in den 14 Dollar bereits enthalten ist! Im Laufe des Abends füllte sich der Platz bis fast auf den letzten Platz.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.08.2006, 22:01 Uhr
Freitag, 28.10.2005
Die Zeitverschiebung machte uns noch zu schaffen, sodass wir bereits um 4.00 a.m. wach waren. Wir kletterten aus dem Zelt, es war zwar stockdunkel, der Mond nur eine schmale Sichel, aber die Temperatur war angenehm warm. Im T-Shirt sassen wir auf der Bank neben dem Zelt und lauschten den Geräuschen der Nacht, tranken Cola aus unseren Edelstahlbechern und verfolgten die Ankunft eines späten Campers, der bevor er das Zelt aufschlug, um 4.30 a.m. erst einmal ein Campfire entfachte, bevor er sich dann am frühen Morgen zum Schlafen legte. Als es langsam hell wurde, schossen wir ein Foto unseres Zeltes in der schönen Landschaft des Feuertals, bauten es ab und verluden alles ins Auto. Das Frühstück hatten wir schon eingenommen, es bestand aus Croissants und Vanille-Capuccino, die wir tags zuvor im Walmart eingekauft hatten. Um 8.00 a.m. waren wir bereits unterwegs um den Park zu erkunden.
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Zuerst fuhren wir ein Stück zurück Richtung Ausgang der West Entrance Station um eine Felsformation zu erkunden, die sich die "Beehives" nennt, ganz nett aber nicht so spektakulär. Wenig später bogen wir auf den Arch Rock Trail ein, der zunächst geteert und dann als raue Schotterstrasse als 2 Meilen-Rundweg wieder auf die Hauptroute zurückführt. Die Landschaft ist schön, man kommt am Arch Rock und am Piano Rock vorbei, zwei der schönsten Formationen im Park.
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Auf dem Weg besichtigten wir noch einige indianische Felsmalereien (Atlatl Rock – über eine Leiter zu erreichen) und bogen dann Richtung Visitor Centre und White Domes ein. Diesen Abschnitt des Parks lassen viele aus, da die Anfahrt zu den White Domes zeitaufwendig ist und auf gleichem Weg wieder zurück gefahren werden muss. Man sollte sich jedoch die Zeit nehmen, die Stichstrasse unter die Räder zu nehmen. Unser erster Stopp war am Mouse’s Tank Trailhead. Dieser Wanderweg von ca. 1 Meile länge (oneway) führt durch einen sandigen Canyon, vorbei an indianischen Felsmalereien und endet schliesslich in einer tollen Landschaft.
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 Mouse Tank ist ein natürliches Wasserbasin, dass nach Regenfällen das Wasser auffängt, und danach für Monate nicht austrocknet. Aus diesem Grund war der Teil des Parks schon seit ewigen Zeiten von Indianern besiedelt. Nach Rückkehr zum Fahrzeug schütteten wir den Sand aus den Schuhen und zogen uns erstmal die hohen Wanderboots an.
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Wir fuhren weiter zu den White Domes und fanden auf dem Weg dorthin die schönsten Felslandschaften vor, die wir dort niemals vermutet hätten.

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Rainbow Vista

Alle kennen den Elephant Rock – vergesst ihn, besucht die White Domes. Das geschliffene Felsplateau schimmert in verschiedenen Farben, aufpassen sollte man nur auf die Klapperschlagen, vor denen auf einem Schild ausdrücklich gewarnt wird (wir haben leider keine gesehen).
Beim White Domes-Trailhead beginnt ein 1,3 Meilen Wanderweg, der in den Kessel des Parks, vorbei an den hoch aufragenden weissen Felsen führt. Wir sind den Weg ein kurzes Stück gelaufen und haben es wieder bedauert, dass wir nicht mehr Zeit zur Verfügung haben.

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White Domes Trail

Wir fuhren die Strasse von den White Domes wieder ab und bogen dann in die Schotterstrasse zum Fire Canyon/Silica Dome ein. Diese lohnt sich aber nur bedingt, man kommt zu einem ganz netten Aussichtspunkt, von dem man auf den Canyon schaut, durch den man vorher auf dem Mouse Tank’s-Trail gewandert ist.

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Fire Canyon

Weiter ging die Fahrt am Visitor Centre vorbei auf die Hauptroute, vorbei an den "Seven Sisters", eine Formation von 7 aufragenden Felsnadeln, die durch die Parkstrasse getrennt wird.

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Seven Sisters

Der Elephant Rock, eine der Attraktionen im Park, hat uns eigentlich enttäuscht. Man muss nicht den beschilderten Trail durch das Gelände nehmen, er befindet sich unmittelbar neben der Strasse und man läuft schneller und bequemer am Grünstreifen entlang.

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Elephant Rock

Die Weiterfahrt über Overton (NV-Hwy 169) auf die Interstate ist wenig attraktiv, mir kam der Gedanke, dass ich hier nicht wohnen möchte.


Die Interstate #15 (Exit 40) brachte uns schliesslich zu den Kolob Canyons, dem meist vernachlässigtem Westabschnitt des Zion N.P. Im dortigen Visitor Centre erwarben wir für 50 Dollar den National Parks Pass und folgten der Stichstrasse in die Berge. Die Landschaft ist nicht ganz so spektakulär wie die des Virgin River Valleys, die Auffahrt lohnt aber alle mal. Von hier aus starten viele der schönsten Wanderungen im Park, aber nicht für uns, denn wir haben wie immer zu wenig Zeit.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.08.2006, 22:05 Uhr
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Kolob Canyons/ Zion National Park

Bei der Abfahrt bemerken wir erstmals die dunklen Wolken, die sich über den Bergen ballten.
Die Fahrt über den uns bereits bekannten Hwy 9 in den Zion NP war trotzdem wieder ein Erlebnis. Als wir dann die South Entrance Station passierten und an die Zufahrt zum Watchman Campground gelangten, wurde uns klar, dass die schwarzen Wolken kein Unwetter ankündigten, sondern dass dieses bereits gewütet hatte. Die Parkroad war an vielen Stellen von heruntergespülter Erde bedeckt. Überall standen grosse Pfützen Wasser auf der Strasse. Die Erde entlang der Strasse war überall aufgeweicht und schlammig. Spontan entschlossen wir uns, auf die geplante Wanderung auf den Angels-Landings-Felsen zu verzichten, da der Trail bis zum nächsten Morgen unmöglich abgetrocknet sein konnte, und die sehr ausgesetzten, nur durch ein durchhängendes Drahtseil gesicherten Passagen, mit Sicherheit rutschig sein würden. Hier bot sich die Gelegenheit, wieder in unseren Zeitplan zu kommen und wir beschlossen bis in die Coral Pink Sand Dunes zum Campen weiterzufahren. Am Trailhead zum Canyon Overlook packte uns dann aber doch die Wanderlust, und obwohl es nur noch eine gute Stunde hell sein würde, entschlossen wir uns zur Wanderung. Da wir so schnell unsere Sacken rafften, vergassen wir leider die Taschenlampen und mussten uns ziemlich sputen. Der Weg führt sehr schön ohne nennenswerte Steigungen über Felsen und steinige Abschnitte, sodass wir hier kaum Schlamm vorfanden. In den Vertiefungen im Fels hatte sich jedoch Wasser angesammelt, sodass wir auf dem rutschigen Pfad ein wenig aufpassen mussten. Der Weg führt unter überhängenden Felsen und über eine Brücke immer weiter zum Aussichtspunkt über den Zion Canyon. Diesen erreichten wir, als es bereits leicht zu dämmern anfing und wir konnten die Aussicht nicht lange geniessen, da wir ja leider die Taschenlampen vergessen hatten. Schnell gingen wir zurück. Als wir wieder am Trailhead vor den Tunnels ankamen, dauerte es aber noch 1 weitere Stunde, bis es wirklich dunkel war, wir hätten also noch mehr Zeit gehabt.
Die Entscheidung, die Nacht im Coral Pink Sand Dunes State Park zu verbringen,  sollte sich als die größte Pleite unseres Tripps herausstellen. Die Zufahrt vom Hwy 89 South gestaltete sich als extrem zeitaufwendig, es war an einigen Stellen so neblig, dass man die Hand vor Augen nicht erkennen konnte. Die Zufahrt nahm kein Ende. Eine Stunde und 5 Hirsche auf der Fahrbahn später kamen wir endlich in besagten Statepark an und fuhren direkt zum Campingplatz. Dieser war jedoch gut belegt mit Quad-Fans, die sich über das Wochenende in den Dünen austoben wollten. Was wir in stockdunkler Nacht erkennen konnten war, dass die Stellplätze alle asphaltiert waren und damit für den Aufbau eines Zeltes ungeeignet, da man keine Möglichkeit hatte, einen Hering einzubringen. Auch die ganze Atmosphäre zwischen den Wohnmobilen und komischen Allrad-Vehikeln war uns ein wenig unheimlich, sodass wir uns für die Weiterfahrt nach Kanab entschieden um dort unser Zelt auf einem Campground aufzubauen. Als wir endlich in Kanab ankamen, war der Abend bereits reichlich fortgeschritten, als wir dann den ausgesuchten Crazy-Horse Campground fanden, stand dieser total unter Wasser (man musste der Regenguss heftig gewesen sein). Es schien uns nicht sehr verlockend, bereits am 2. Tag unserer Tour unser Zelt im Schlamm zu versenken, sodass wir uns für eine Nacht im Motel entschieden. Die Reiseführer von Reise-Know-How gaben nichts konkretes her, im Lonely Planet fanden wir jedoch den Tipp für das Bobs Bon Inn (http://www.bobbon.com), was sich als sehr gute Wahl herausstellte. Die Nacht kostete incl. Tax knapp 54 Dollar, die Zimmer waren gemütlich im Blockhausstil eingerichtet, das Bad sehr sauber und modern. Zudem hingen im Office Original-Autogrammposter der verschiedensten Hollywoodgrößen aus Westernzeiten, die zu Filmarbeiten hier abgestiegen waren, wir waren begeistert und so betteten wir uns um 10.00 p.m. Utah-Zeit zur Ruhe.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.08.2006, 22:07 Uhr
Samstag, 29. Oktober 2005
Früh waren wir schon wieder auf den Beinen, denn heute wollten wir eines der begehrten Wave-Permits ergattern. Die Fahrt von Kanab zur Paria Contact Station verlief daher in gespannter Erwartung. Auf dem Weg dorthin kamen wir an der Abfahrt der Houserockvalley Road vorbei, die nach den kurzem Teerabschnitt einen ziemlich schlammigen Eindruck machte. Als wir dann um 8.20 an der Paria Contact Station eintrafen, warteten bereits 7 andere auf die Öffnung. Um 8.30 Uhr öffnete die Station und wir gingen hinein, füllten unsere Anträge aus und harrten der Dinge die kommen sollten (bzw. hofften dass nicht noch mehr Leute eintreffen würden). In der Zwischenzeit sahen wir uns in der Station um und lasen den Wetter- und Strassenbericht. Ein Schreck fuhr uns in die Glieder, alle Dirtroads des Grand Staircase waren als "impassable" deklariert, einschl. der House Rock Valley Road, die die Zufahrt zum Wirepass Trailhead, dem Ausgangspunkt der Wave-Wanderung darstellt.
Der BLM-Officer erklärte dann auch kurze Zeit später, dass der Besuch der Wave mit gewissen Unannehmlichkeiten verbunden sei. Die Houserock Road sei im Bereich Buckskin Gulch nach den Regenfällen der letzten Tage hüfthoch überflutet und mit jeder Art Fahrzeug unpassierbar. Man müsste also entweder eine 14 Meilen-Wanderung auf sich nehmen oder aber den Wirepass-Trailhead von Süden anfahren, was 120 Meilen Fahrt bedeuten würde. Kein Problem, das würden wir auf alle Fälle für die Wave in Kauf nehmen.
Gespannte Erwartung. Ein amerikanisches Pärchen, dass eigentlich nur ein Permit für Buckskin Gulch haben wollte und noch nichts von der Wave gehört hatte, entschied sich nach Ansicht der Fotomappe dann auch, an der Verlosung teilzunehmen. Noch weitere Personen trafen um 8.55 Uhr ein, damit waren es 11. Um 8.58 kamen 2 weitere Personen und füllten schnell die Anträge aus. Die Spannung stieg, als die BLM-Volunteer die Nahmen der antragstellenden Gruppen vorlies und dann in den Lostopf warf und einen der Anwesenden zur Ziehung aufforderte. Als noch 3 Permits übrig waren fiel der erlösende Satz "the next Permits are for the Hannappel-Party, a group of two. There is one permit remaining”.
Als gerade diskutiert wurde, ob von den verbleibenden Teilnehmern ein einzelner gehen würde, kam eine gute Fee in Form eines Amerikaners und gab 3 Internetpermits für den nächsten Tag zurück, da seine Gruppe heute gehen wollte und für 2 Tage Permits reserviert hatte. Damit war für alle die Wave gerettet. Alle 13 Anwesenden durften gehen!
10 Minuten später hielten wir die begehrten Permits in den Händen und lauschten den Erklärungen des Officers, der uns zunächst die geänderte Zufahrt von Süden zum Wirepass Trailhead und dann den Trail mit den Orientierungspunkten beschrieb.
Blieb noch die Planung für den heutigen Tag …
Da sowohl Cottonwood-, Smoky-Mountain und Johnson-Skutumpah-Road unpassierbar waren, blieb nur Toadstool Valley, Horseshoe Bend und der Antelope Canyon. Wir fingen mit dem Toadstool Valley an, der Trailhead liegt nur wenige Meilen von der Ranger Station entfernt, am Hwy 89 auf dem Weg nach Page (der Parkplatz ist genau dort, wo die vorher immer parallel zur Strasse verlaufende Stromleitung, einen 90° Knick nach Norden macht. Wir füllen Wasser und etwas Proviant in den Rucksack und stapfen los, angeblich kann man den Toadstool Hoodoo, der dem Valley den Namen gab, gar nicht verfehlen. Wir folgen zunächst einem trockenen Flussbett, kürzen dann aber die Schleifen ab, indem wir oberhalb des Flussbettes laufen und tatsächlich, 15 – 20 Minuten nach Aufbruch entdecken wir die ersten Hoodoos hoch oben in der Canyonwand. Kurze Zeit später sehen wir bereits die Kopfbedeckung des Toadstool und halten darauf zu. Es ist ein wirklich lohnender Anblick, der sich uns präsentiert.

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Toadstool Hoodoo

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Wir suchen die Schokoladenseite und verschiessen einige Bilder, stromern ein wenig östlich davon herum und wollen dann die weissen Hoodoos suchen, die in westlicher Richtung in kurzer Distanz stehen sollen. Vorbei an einer Szenierie, die ziemlich an die Badlands in Alberta erinnert und einem gewaltigen Ausblick in ein Tal, in der Ferne des Horizonts der Hwy 89, entdecken wir schliesslich die ersten weissen Hoodoos. Die Stämme sind weiss und tragen eine hellbraune Kopfbedeckung. Wirklich sehr nett.

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Nach einer kurzen Rast und kleinen Mahlzeit machen wir uns auf den Rückweg, den Horseshoe Bend wollen wir uns noch anschauen. Auf dem Hwy Richtung Page kommen wir an den beiden Zufahrten zur Wahweap Marina, der zur Glen Canyon N.R.A. gehört vorbei, wo wir später unser Zelt aufschlagen wollen. Die Horseshoe Bend ist mittlerweile am Hwy 98 beschildert. Um dorthin zu gelangen folgt man dem Hwy 89, fährt an Page und dem Dennys vorbei weiter, stellt sein Auto auf dem Parkplatz ab und läuft den Hügel hoch. Von oben sieht man, dass es ca. ½ Meile bis zum Rand des Horseshoe Bend ist. Als wir unten ankommen bietet sich uns ein grandioser Anblick. Leider liegt über dem linken Abschnitt bereits Schatten, sodass die Zeit für das optimale Foto wahrscheinlich der Vormittag ist, aber auch so ist die Aussicht auf den hufeisenförmigen Määnder des Colorado phantastisch. Mit unserem 28-300er Objektiv, kriegen wir den Einschnitt geradeso drauf, Weitwinkelobjektiv wäre besser.
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Wir laufen ein wenig am Canyonrand entlang und geniessen den Blick in die Tiefe von allerlei Positionen und stapfen nach einer Stunde Aufenthalt zufrieden zum Auto zurück. Nach einem Einkauf im Walmart und bei Bashas in Page geht es zum Wahweap Campground, von dem man eine schöne Aussicht auf den Lake Powell hat. In der Zeltarea sind wir fast alleine, nur ein alter Vancamper steht dort, während es auf dem RV-Park des Campgrounds jetzt am Wochenende brechend voll ist.
Wir bezahlen für 2 Nächte 36 Dollar, für eine Dusche sind 2 Dollar in Quarters extra fällig, in den Familienkabinen kann man jedoch mit 2 Leuten duschen (kostet auch 2 Dollar), das Wasser läuft 20 Minuten lang. Das Abendessen kochen wir mit Blick auf den Lake Powell und betrachten den Sonnenuntergang.

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Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: emmipiel am 16.08.2006, 22:07 Uhr
Hallo Kate,

ich bin schon mal eingestiegen, das Valley of Fire war bei unserer Reise der letzte Campground, aber einer der schönsten und wie ich finde der "roteste".
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Zati am 16.08.2006, 22:10 Uhr
Hallo Kate,

ich bin bei Dir eingestiegen und fahre mit. Der Anfang war schon sehr vielversprechend!!!

Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.08.2006, 22:11 Uhr
Sonntag, 30.10.2005
Um 6.00 Uhr klingelt der Wecker, heute ist der Tag, auf den wir lange gewartet haben, wir dürfen zur Wave wandern. Den Rucksack hatten wir noch am Abend zuvor gepackt, sodass wir um 7.00 Uhr starten können. Zuvor gilt es aber noch die lange Anfahrt vom Süden zum Trailhead zurückzulegen. Der Weg führt durch eine sehr ansprechende Landschaft, die Hügel unterhalb von Page sehen aus wie aus rötlicher Schokolade gegossen.
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 Als wir schliesslich von Süden in die Houserock Valley Road einbiegen und uns das Schild "Paria Canyon Vermillion Cliffs Wilderness Area" begrüsst, macht sich ein Kribbeln breit. Bereits nach wenigen Metern verwandelt sich die gute Strasse in eine Schlammpiste, und wir freuen uns nicht zum letzten Mal darüber, die Mehrkosten für den Allrad investiert zu haben. Die Piste ist ziemlich rau, immer wieder wühlt sich unser Chevrolet Trailblazer durch eine knöchelhohe Schlammschicht, es gilt mehrere Flussbetten, die ein wenig Wasser führen, zu durchqueren, hier geht mit normalem Strassenfahrzeug unter diesen Verhältnissen ganz sicherlich nichts.
Um ca, 9.00 Uhr treffen wir am Wirepass Trailhead ein, es stehen bereits 4 Geländefahrzeuge auf dem Parkplatz. Nach dem Besuch des Pithouse machen wir uns auf den Weg. Auf dem Weg zur Wave wollen wir uns vorher noch die Teepees anschauen, auf die auf anderen Websiten so viel Lob gefallen ist. Ausser GPS-Koordinaten und Fotos haben wir jedoch keinerlei Anhaltpunkt, wo diese stehen. Also stelle ich das GPS auf die Koordinaten ein und wir laufen los.

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Der Weg soll Anfangs identisch sein mit dem Zugang zur Wave, die vielen Fussabdrücke im Sand verdeutlichen dies. Auch den ersten Markierungspunkt auf der Wegbeschreibung des BLM können wir noch erkennen.

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Dann werden die Fussspuren plötzlich weniger, der Weg trennt sich vom Zugang zur Wave. Wir folgen als der Richtung, die uns der GPS-Pfeil weist. Noch immer finden wir einige gute Fussspuren, die uns sagen, wir sind auf dem rechten Weg. Lange nachdem wir das Flussbett verlassen haben gelangen wir plötzlich über einen Felsabbruch, von dem es scheinbar nicht weiter geht.
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Nicht zum ersten Mal verfluche ich das GPS, das in stark zerklüffteten Gelände nicht immer hilfreich ist. Nach mehreren Abstiegsversuchen finden wir schliesslich einen Weg nach unten ins Tal – und was für einen. Der Weg führt uns über eine glatt geschliffene Felszunge, rechts und links flankiert von tollen, abgerundeten Hügeln. Diese Formation hätte wahrlich den Namen 3rd Wave verdient.
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 Voll Bewunderung für die Großartigkeit der Natur stapfen wir einige Fotos und Camcorder-Schwenke später weiter. Es geht wieder bergauf, diesmal durch sehr sandiges Gelände und wir sind froh, unsere hohen Hikingboots angezogen zu haben. Mittlerweile finden wir kaum noch Fussspuren, nur hier und da einen sehr stark verwischten Abdruck im Sand, dafür aber ganz deutliche Pfotenabdrücke eines größeren Raubtieres. Zunächst glauben wir noch an Koyoten oder Luchse, bis wir einen Abdruck entdecken, der so gross ist wie mein Handteller, damit ist klar, es kann sich nur um Pumaspuren handeln. Der Weg führt als weiter durch dieses sandige, einsame Gelände, mir wird langsam mulmig, zumal die Teepees am fernen Horizont überhaupt nicht näher zu kommen scheinen. Ausgebleichte Röhrenknochen eines größeren Tieres liegen im Sand, Rippenknochen daneben, die Reste einer Pumamahlzeit?

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Dann stehen wir wieder vor einem Felsabbruch und beginnen über die griffigen Platten nach unten zu klettern, wir sind mittlerweile 2 Stunden unterwegs und langsam macht sich die Erkenntnis breit, wenn wir jetzt nicht zur Wave aufbrechen, werden wir diese heute wahrscheinlich nicht mehr finden.

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Doch leichter gesagt als getan, wir sind weit abgewichen von der BLM-Wegbeschreibung, sehen weder die Twin Buttes noch andere Orientierungspunkte, die uns der BLM-Officer erklärt hat. Als wir uns umblicken, entdecke ich plötzlich in nicht allzu weiter Entfernung die Felsformation unter der die Wave liegen soll, nur aus einem völlig anderen Blickwinkel. Zur Sicherheit gebe ich noch die Koordinaten der Wave ins GPS ein und wir klettern nach kurzer steiniger Querung eines Tales wieder einen Hügel nach oben. Die markante Formation unter der die Wave liegen soll, befindet sich sehr weit über uns, wir klettern als weiter nach oben, ziehen uns mühsam über zum Teil fast 2 m hohe Felsabsätze nach oben, hier ist Armkraft gefragt, und ich freue mich, dass sich das regelmässige Fitnesstraining wieder einmal auszahlt. Je näher wir kommen, desto unübersichtlicher wird das Gelände, schliesslich verlieren wir den Markierungspunkt aus den Augen, er verschwindet hinter Felsabsätzen, wir folgen dem GPS-Pfeil und erklimmen mühsam weiter den Hügel, der immer wieder mit Büschen und dornigem Geäst durchsetzt ist, unser Blick studiert aufmerksam den Boden, in den vielen Felsnischen würden sich Rattler sicher sehr wohl fühlen. Als wir weitere 10 Minuten geklettert sind, sehen wir weit unter uns plötzlich ein menschliches Wesen und bei genauerem Hinsehen blicken wir von weit oben in die Wave.
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Sie ist direkt unter uns, wir müssen nur noch wieder absteigen. Dies gelingt jetzt mühelos, wir freuen uns wie die Kinder, dass wir es geschafft haben. Wir werfen die Rucksäcke in die Ecke, schnappen uns Kamera und Camcorder und gehen auf Entdeckungstour.
Als wir um die Ecke in die Wave einbiegen, sehen wir, dass diese im unteren Bereich bestimmt 40 cm unter Wasser steht. Dies macht aber nichts, da der andere Ausgang nicht überflutet ist, und wir den Ausgang des überfluteten Teils von oben her ansteuern können.

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Wir schiessen jede Menge Bilder, Nahaufnahmen, übermütig laufe ich eine steile Felswand hoch und schaffe es mit letzter Kraft auf den Absatz darüber, klick, der Schnappschuss ist im Kasten. Jetzt muss ich wieder nach unten, Frank will dies filmen, also Konzentration. Die ersten Schritte gelingen in dem fast senkrechten Gelände noch ganz gut, aber dann haut es mich hin, festgehalten auf Mini-DV. Nachdem ich mich von dem Schreck erholt habe, stelle ich fest, dass ich mir ausser einer Prellung am Unterschenkel und einem schmerzenden Handgelenk nichts getan habe, das hätte auch anders ausgehen können und ich bekomme von Frank einen gehörigen Rüffel von wegen Übermut und Leichtsinn und den fehlenden Rettungsmöglichkeiten in dieser abgelegenen Gegend. Reumütig gelobe ich Besserung und wir nehmen erstmal unsere mitgebrachte Mahlzeit, bestehend aus Brot und geräuchertem Putenbrustaufschnitt zu uns.

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Nachdem wir noch ein wenig in der Wave umherspaziert sind, unterhalten wir uns mit den anderen Wave-Besuchern, darunter auch den beiden Amerikanern, von denen der eine die Lose gezogen hatten. Die beiden Burschen waren bereits gestern vom Buckskin Trailhead (wo die Houserock Road so stark geflutet war) zu Fuss zum Wire Pass gelaufen, hatten dort gezeltet und waren bereits im ersten Tageslicht aufgebrochen. Sie waren morgens an der Wave und waren dann zu den Teepees gegangen, fanden diese ganz nett, aber nicht besser als die anderen Buttes in der Gegend, sodass man diese nicht unbedingt sehen müsste. Später sind sie zur Wave zurück.

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In der Wave sprach es sich rum, dass es in nicht allzu weiter Entfernung noch eine weitere Formation, die s.g. Second-Wave zu besichtigen gibt, die kleiner und welliger geschliffen ist. Auch die anderen Deutschen waren mittlerweile in der Wave eingetroffen, sie hatten sich jeweils einen Jeep gemietet, Holger und Andrea waren sogar von Norden über die Houserock Valley Road gefahren, und berichteten, dass man das geflutete Bachbett über eine Umfahrung mit deutlich niedrigerem Wasserstand doch passieren konnte.

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An der Second Wave trafen wir auf die Internet-Permitinhaber, darunter eine 6-köpfige Gruppe, die mit teurem Kameraequipment direkt vor der 2nd Wave kniete und zunächst eine Aufnahme aus der Totale verhinderte.
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Schon bald verhiessen dunkle Wolken am Horizont ein Unwetter, und die 6 Semi-Professional-Fotographen machten sich auf den Rückweg.
Jetzt hatten wir die 2nd-Wave zusammen mit Holger und Andrea für uns und wir schossen einige Aufnahmen.

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Die Second Wave - fast noch schöner als die bekannte Wave

Das Unwetter schien näher zu kommen, eine Sandböe wehte unser Stativ um, glücklicherweise war die Kamera nicht mehr darauf.  

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Eine halbe Stunde später machten wir uns zusammen mit Holger und Andrea auf den Rückweg. Da wir ja die "Expeditionsroute" genommen hatten, kannten wir den Normalweg nicht, und wussten nicht genau, in welche Richtung wir die Wave verlassen sollten. Zur Sicherheit hatte ich noch die Wegpunktkoordinaten ins GPS einprogrammiert. Mit Holger und Andrea haben wir uns auf dem Rückweg prima unterhalten und Erfahrungen von der jetzigen und vergangenen Reise ausgetauscht und Tipps für weitere Abstecher. Holger berichtete uns auch, dass am Vortag beide Teile des Antelope Canyon wegen Überflutung gesperrt waren, und dass die Cottonwood Road, über die sie zu den Wahweap Hoodoos fahren wollten, in einem so erbärmlichen Zustand ist, dass sie erst gar nicht bis zur BLM-Road 435 gekommen waren. Keine guten Aussichten für unsere Weiterfahrt am nächsten Tag.

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Hamburger Rock und im Hintergrund die Brain Rocks (fotographiert auf dem Top Rock Plateau vor der Second Wave)

Im Laufe des Rückwegs verzog sich die Gewitterfront wieder und wir hielten noch das eine oder andere Mal für einen Fotostopp an. Der Normalweg zur Wave erwies sich nach unserer Route praktisch als Sonntagsspaziergang, obgleich man aufpassen muss, dass man nicht den falschen Abzweig nimmt, da man ansonsten auch vor einem hohen Felsabsatz steht.

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Am Wirepass-Trailhead waren wir die letzten Autos – dachten wir, im hinteren Teil stand ein Geländewagen der aussah als käme er gerade aus dem Showroom eines Autohändlers. Auch die beiden Schweizer, die Permits für den folgenden Tag hatten, waren die Houserock Valley Road von Norden gekommen, konnten uns aber auch nicht erklären, wie sie es geschafft hatten, dass kein Schlammspritzer das Auto verunzierte. Unsere Fahrzeuge sahen aus wie nach einer Schlammpackung.
Da jetzt schon mind. 2 Fahrzeuge von Norden her die Zufahrt geschafft hatten, entschlossen wir uns dazu, für die Heimfahrt auch die kürzere Strecke nach Norden zu nehmen. Wie angekündigt, war lediglich die Umfahrung des überfluteten Abschnitts des Flussbettes in der Nähe des Buckskin Trailheads problematisch, wurde aber von unserem Trailblazer tadellos gemeistert. Das lehmige Wasser spritzte allerdings bis über das Dach.
Als wir auf dem Campground am Lake Powell ankamen, war es bereits dunkel aber wir wärmten uns glücklich und zufrieden im Schein der Gaslampe eine Dose Chef Boyardee-Nudeln mit Meatballs in Tomtensauce. Die schmecken nicht nur nach einem "Wandertag" ganz köstlich.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.08.2006, 22:14 Uhr
Montag, 31.10.2005
Nach kurzem Kriegsrat, ob wir das Zelt abschlagen oder noch einen weiteren Tag hier verbringen sollten, entschieden wir uns für die Weiterfahrt. Schnell hatten wir das Zelt abgebaut und nach einer ausgiebigen Dusche und Frühstück brachen wir auf zum Antelope Canyon um uns selbst ein Bild zu machen. Die Zufahrt zum Canyon erfolgt über den Utah-Hwy 98, dann links Richtung Antelope Point. Als Orientierungspunkt sollte man die Kraftwerkschlote nehmen und immer darauf zu fahren. Wir hatten uns den Lower Antelope Canyon ausgesucht, da dieser der spektakulärere sein sollte, zwar schwieriger im Zustieg aber enger und vor allem länger – und das Zeitlimit für den Besuch beträgt 4 statt 1,5 Stunden. Von weitem sahen wir schon, dass auf den Parkplätzen beider Canyonzugänge Autos standen, dies musste doch bedeuten, dass diese wieder zugänglich sein mussten. Wir folgten den Schildern zum Lowern Canyon, stellten das Auto ab und erkundigten uns bei den dort anwesenden Navahos. Abgesehen von einigen wenigen Schlammlöchern, um die man aber herumgehen könnte, wäre der nicht mehr überflutet. Wir kauften unsere Eintritttickets. 6,00 $ für das Permit Navaho-Land zu betreten, und dann 12 Dollar Entrance Fee für die Familie, der das Land gehört. Nachdem wir unsere Rucksäcke mit Wasser, Kamera, Camcorder und Filmen bestückt hatten, führte uns ein Navaho zum Eingang des Slots und machte uns auch auf die Gedenkstätte für die ertrunkenen Besucher aufmerksam, die bei der plötzlichen Überflutung im Jahr 1997 um Leben kamen. Zwei der insgesamt 11 Toten wurden nie gefunden. Nach einem Foto des Eingangsspaltes, verschwindet Frank über die Leiter in die Tiefe und ich folge ihm in die bizarre Welt des Slotcanyons. Über fest installierte Stahlleitern geht es in die Tiefe, es wird dunkler, nur wenig Licht fällt bis auf den sandigen Canyonboden. Nach wenigen Metern kommt eine weitere Leiter, die wieder nach unten führt, uns gefällt es, der einfache Eingang in den Upper Canyon wäre uns doch wahrscheinlich zu langweilig gewesen. Unten treffen wir auf den ersten Fotographen, der gerade sein sehr massives Stativ aufbaut. Wir tun es ihm gleich und experimentieren mit verschiedenen Blenden und Belichtungszeiten. Staunend schieben wir uns weiter durch den Canyon, der Stein ist eher hellbraun, nicht in dem leuchtenden Orange-Gelbtönen, die man auf Bildern immer wieder sieht. Noch ist es aber Vormittag und die Sonne steht noch nicht senkrecht über dem Canyon. Bereits kurze Zeit später treffen mehr Sonnenstrahlen auf die Canyonwände und die Steine beginnen mehr zu leuchten, die Farben werden ausdrucksstärker, die Spiele von Licht und Schatten nehmen bizarre Formen an. Wir schiessen Foto über Foto, immer in verschiedenen Einstellungen, da wir nicht digital fotographieren und nicht wissen, welche Einstellung die besten Bilder bringen wird.

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Wir dringen immer weiter und tiefer in den Canyon vor, kommen an einer Felswand mit einem sehr fotogenen Loch vorbei. Leider hat sich hier ein Profifotograph, der mit Bildplatten arbeitet und sehr sehr lange belichtet breit gemacht, sodass wir hier zunächst kein freies "Schussfeld" haben. Wir schieben uns weiter durch den Slot, der sich immer mehr verengt, mit Rucksack kommen wir nicht mehr voran, wir legen die Packs auf einem Felsvorsprung ab und dringen nur mit Kamera und Camcorder immer tiefer und weiter in den Canyon vor.
Nachdem wir noch mehrere Leitern nach unten geklettert sind, kommen wir schliesslich zu den Potholes, den Schlammlöchern, deren Umgehung, aber tatsächlich kein Problem darstellt, zumal Steine bei der Überquerung helfen. Wir halten uns lange im Canyon auf, als wir bei den Leitern am Ende des begehbaren Teiles ankommen, steigen wir kurz hinauf ins Licht, um drauf wieder abzutauchen in das phantastische Farbenspiel von Licht und Schatten auf glattgeschliffenem Fels.
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Auf dem Rückweg stellen wir fest, dass der Professional mittlerweile den Canyonteil mit dem Loch in der Wand verlassen hat und postieren nun unser Stativ um einige Fotos zu machen.
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Weiter vorne treffen wir jedoch erneut auf ihn und warten 15 Minuten bis er seine Fotoserie belichtet hat und wir die Leiter erklimmen können, auf der er sein Stativ postiert hat. Auf dem Rückweg erscheint uns der Canyon wieder fremd, die weitergewanderte Sonne schafft neue Formen und Farben, wir haben Spass und wollen gar nicht mehr nach draussen. Doch leider müssen wir weiter und so verlassen wir nach 3 Stunden den Canyon, nicht ohne von den Navahos noch eine weitere Halloween-Süssigkeit zu nehmen.

Es ruft die Cottonwood Canyon Road. Angeblich soll diese durch einen Felssturz nur sehr schwer zu passieren sein. Die White Rocks mit den tollen weissen Hoodoos im White Valley habe ich für dieses Jahr bereits abgehackt, da die Dirt Road von Churchwells zum White Valley unpassierbar sein soll. Auch für die Wahweap Hoodoos sehe ich bereits schwarz, da auch die Zufahrt über die BLM-Road laut Aussagen von Holger und Andrea nicht möglich ist. Mir tut es sehr leid, dass wir diese spektakulären Hoodoos diesmal nicht sehen können, nachdem die Toadstool-Hoodoos uns Appetit auf mehr gemacht haben. Den Blue Pool Wash am Hwy 89 wollen wir uns aber dennoch ansehen. Als wir am entsprechenden Milemarker ankommen und unser Auto unweit der Brücke abstellen,  sehen wir schon von oben, dass hier heute nichts geht - unter uns gurgelt schlammiges Wasser durch den Blue Pool Wash - und auf nasse und kalte Füsse/Beine haben wir defnitiv keine Lust, zumal man nicht sieht, was am Grund der Narrows los ist. Also diesen Slotcanyon gestrichen, weiter geht’s zur Cottonwood Road.

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Bereits kurz nach der Einfahrt verwandelt sich die zunächst gute Strasse in eine halb getrocknete Lehmpiste, in die vorausfahrende Fahrzeuge eine tiefe Rinne gefahren haben, der wir folgen. Zunächst hatten wir noch, um unserem benzinfressenden Trailblazer zu zähmen, den Allrad ausgeschaltet, nach unserer ersten Schlitterpartie, als die Räder die Traktion verloren und das Fahrzeug deutlich übersteuerte, legten wir schnell den Schalter wieder auf Allradbetrieb und fuhren weiter.

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Langsam fragten wir uns wirklich, ob die Fahrt eine gute Idee ist, aber da bereits mehr wie ein Fahrzeug hier gefahren war und uns auch ein freundlich winkender Amerikaner im Pickup entgegen kam, entschlossen wir uns zur Weiterfahrt.

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An der Abzweigung der BLM-Road 430 (die zu den Wahweaps führt) verliessen wir kurz die Cottonwood-Piste, da Frank mir den Gefallen tun wollte, dass ich doch noch meine geliebten Gespenster-Hoodoos sehen konnte. Doch bereits nach 100 m war die BLM-Strasse so gut wie weggespült und tiefe Löcher und Schlamm durchzogen die Fahrrinne. Wir fuhren wieder rückwärts auf die Cottonwood Road, nichts ahnend, das auch diese noch einige Herausforderungen bieten würde.

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Je weiter wir fuhren, desto schlechte wurde die Strasse, ein Felssturz verengte die Strasse so sehr, dass wir dachten, wir müssten umkehren, aber irgendwie haben wir die Hindernisse doch immer passiert. Nur sehr langsam kamen wir voran und leider hatten wir am Strasseneingang vergessen auf den Meilenstand zu schauen,  sodass wir nicht mehr sagen konnten, ob wir die Stelle der Cottonwood Narrows (ein Slotcanyon unweit der Road) bereits passiert hatten oder nicht, also war auch dieser Canyon gestorben, aber wahrscheinlich wäre er ohnehin überflutet gewesen.
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Bei trockenen Bedingungen muss es eine Traumpiste sein, im rutschigen Zustand forderte die Road vom Fahrer enorme Konzentration und Frank wollte nur noch ankommen. Als wir nach Stunden an der Abfahrt zum Grosvenor Arch vorbeikamen, war es bereits zu spät für eine Besichtigung der Felsbogen musste warten.

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Wir fuhren also weiter zum Kodachrome Basin und erreichten im letzten Licht des Tages den State Park und waren schier überwältigt von den weiss in rot übergehenden Felsen, die von den letzten Sonnenstrahlen angeleuchtet wurden.

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Die markante Felsnadel in der Nähe des Campingplatzes war besonders beeindruckend.
Die Dunkelheit kam mal wieder schneller als erwartet und so mussten wir im Schein der Autoscheinwerfer und Taschenlampen nach einem freien Stellplatz auf dem Campground Ausschau halten, Wir fuhren insgesamt 3 mal den Rundkurs, bis wir uns für einen sehr schönen Platz mit Rasen entschieden. Im Dunkeln bauten wir wieder das Zelt auf, mit Untergang der Sonne war es spürbar kalt geworden, die Temperatur wahrscheinlich nur noch im einstelligen Bereich. Wir zogen uns nach der heissen Dusche im sehr schönen Sanitärgebäude lange Unterwäsche und Fleece an. Darüber unsere winddichte Funktionsjacke. Trotzdem war es alles andere als gemütlich und wir entfachten zum Wärmen beim Kochen ein Campfire. Gegen 4 Dollar, die man in einen Schlitz in einem Pfosten wirft, konnten wir uns ein Bündel Feuerholz vom Sammelplatz nehmen. In diesem abgelegenen Park ein feiner Service. Da es zunehmend kälter wurde, warteten wir gar nicht mehr ab, bis die letzten Scheite verglüht waren, sondern kuschelten uns in unsere Schlafsäcke, in die wir zusätzlich ein Fleeceinlet einzogen. Selbst mit dem Fleeceinlet und langer Unterwäsche wurde unsere Camplust in dieser Nacht hart geprüft.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.08.2006, 22:15 Uhr
Dienstag, 01.11.2005
Gegen 3 Uhr Morgens wurde ich wach und mir war so kalt, dass ich die Fleecejacke noch über T-Shirt, Pullover und Fleecepullover zog. Ich konnte mich fast nicht mehr rühren im Schlafsack, so eingemummt war ich, aber richtig warm wurde mir in dieser Nacht nicht mehr. Am nächsten Morgen war unser ozeanblaues Zelt dick weiss gefroren.

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Das Wasser in der Flasche im Vorzelt war hart gefroren. Der Wasserkanister, der die Nacht im Auto stand, spuckte nach dem Aufdrehen eine Eiswasserbrühe aus, die von Eiswürfeln durchsetzt war. Der Campinggaskocher fauchte auch nur wenig, der Gaskartusche war es anscheinend auch zu kalt. Nach doppelt so langer Kochzeit hatten wir endlich unser Kaffeewasser warm und konnten uns die Hände an einer heissen Tasse Kaffee wärmen. Die nächste Herausforderung war die Milch für unsere Getreideringe, die das Frühstück darstellen sollten. Da ich das Milchpulver nicht in dem Eiswasser auflösen wollte, erwärmten wir das Wasser vorher ein wenig. Die ersten Sonnenstrahlen und eine heisse Dusche vertrieben den Rest der Kälte und wir freuten uns auf einen schönen Tag im Bryce Canyon, den wir vom Kodachrome Park aus besuchen wollten. Bis zum Bryce Canyon sind es ab Kodachrome ca. 60 Meilen. Im Licht des Tages registrierten wir dann zum Überfluss auch noch, dass unser schöner Rasenzeltplatz kein solcher war, sondern wir unser Zelt am Rande der Picnic-Area aufgebaut hatten. Als wir uns dann die Einschlägigen Schilder mit den Park Regulations studierten, fanden wir ziemlich schnell den Hinweis "No tents on lawn anywhere in the Park". Dass hiess dann, unsere aufwendige Einbogen-Zeltkonstruktion abschlagen und woanders wieder aufbauen!. Zum zweiten Mal verfluchten wir unser neues Zelt, was zwar um einiges geräumiger ist, aber für sicheren Stand eine ganze Anzahl von Heringen braucht, die sich nur mühsam in die harten Böden treiben lassen. Nachdem wir dann eine neue Bleibe für die Nacht hatten, lichteten wir den Kodachrome Park ab, darunter die Ballerina Spire.

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Diese markante Felsnadel war uns bereits bei der Ankunft aufgefallen, da sie schön im letzten Licht leuchtete. Endlich konnte es losgehen richtig Cannonville. Das riesige Visitor Centre scheint für diesen kleinen Ort völlig überdimensioniert, in den Sommermonaten soll es jedoch sehr gut frequentiert sein. Ich habe mich nur gefragt, wo die ganzen Besucher den alle unterkommen, da es in Cannonville kaum Motels oder sonstige Serviceeinrichtungen gibt. Egal, dies ist nicht unser Problem, wir fahren auf dem Hwy 12 zum Bryce Canyon.

Wir kommen an einer Reihe Felsen vorbei, die uns schon bei unserer ersten Reise zu einem Fotostopp genötigt hatten. Wir fotographieren wieder und haben die Felsen diesmal sogar ohne Baustelle.

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Noch ein kurzer Schwenk mit dem Camcorder und weiter geht’s. Bei der Weiterfahrt zum Canyon stellen wir fest, das sehr viele Einrichtungen geschlossen sind, auch der private Campground vor den Toren des Parks hat bereits seine Pforten für den Winter geschlossen, macht aber nichts, wir wollten ja noch eine Nacht im Kodachrome zelten. Der Parkangestellte an der Einfahrt händigt uns die Winterzeitung des Parks aus und wünscht uns einen schönen Tag. Auf dem Parkplatz des Visitor Centre stehen nur wenige Autos, obwohl es ein sehr schöner Tag mit strahlend blauem Himmel ist. Auch der Shuttle hat bis März seine Arbeit eingestellt, dies ist uns jedoch sehr recht, da wir dann mit dem eigenen Fahrzeug die Aussichtspunkte ansteuern können.

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Wir sind heute zum Wandern hier, dies haben wir bei unserer letzten Tour im Jahr 2000 nicht geschafft. Wir wollen die Kombination aus Navajo Loop und Queens Garden Trail gehen. Ausgangspunkt wäre der Sunset oder Sunrise Point. Da wir den Sunset Point zuerst erreichen, gehen wir von dort los. Am Aussichtspunkt treffen wir noch auf 2 bekannte Gesichter, die beiden anderen Deutschen, die am gleichen Tag wie wir in der Wave waren, stehen oben und fotographieren den Canyon. Nach einem kurzen Hallo und Erfahrungsaustausch über die bisherige Reise wandern wir auf dem Queens Garden Trail in den Canyon.

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Bereits nach wenigen Metern gewinnt man völlig andere Eindrücke als vom Canyonrand. Um jede Ecke bietet sich ein neues Fotomotiv, die Kamera klickt, der Camcorder surrt, wir kommen nur langsam voran, aber wir haben diesmal Zeit.

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Wir geniessen die Stille, es sind nur ganz wenige Leute auf dem Trail unterwegs, so wenige, dass man sich freundlich grüsst und einen kurzen Plausch hält. Wir folgen den Wegweisern zum Navajo Trail, viel zu früh kommt das Schild für den Aufstieg. Da der Navajo Loop wieder komplett begehbar ist, müssen wir uns entscheiden, nehmen wir die Wallstreet Seite (0,7 mls bis zum Canyonrand) oder die Two-Bridges Seite (0.6 Mls bis zum Canyonrand).

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Wir entscheiden uns für die Wallstreet, da ich irgendwo gelesen hatte, dass der Aufstieg schöner sein soll. Und wirklich, kurze Zeit später führt der Weg in engen Kehren durch dicht zusammenrückende, aber hochaufragende Felsen, durch einen Durchlass im Felsen stetig steil bergauf. Hier sind deutlich mehr Leute unterwegs, aber fast alle kommen uns entgegen. Ist auch keine schlechte Idee, da es wirklich ziemlich steiles Gelände ist. Ich filme und versuche beim Aufstieg nicht so laut zu schnaufen. Der Abschnitt durch die Wallstreet ist wirklich spektakulär. Oben angekommen, entschliessen wir uns spontan, den Navajo Loop nochmal ganz zu gehen und steigen wieder in die Wallstreet ab und dann über Two Bridges auf, was uns aber jetzt nicht mehr so vom Hocker reist, da die Wallstreet eindeutig der schönere Abschnitt des Trails ist und Two Bridges gegen den Queens Garden-Teil doch ziemlich abfällt. Egal, ich kann hier zumindest berichten, dass der Navajo-Loop wieder ganz ohne Einschränkungen begehbar ist. Über den Rimtrail laufen wir vom Sunsetpoint zurück zum Sunrisepoint und unserem Auto.

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Wir steuern noch verschiedene Aussichtspunkte an und fahren dann die Strasse zum Rainbow Point hinauf. Oben sehen wir den ersten Schnee, der zart den Canyonrand pudert. Wir haben noch nicht genug gesehen und nehmen den Bristlecone Trail unter die Sohlen, dieser Weg führt schön durch den Kieferbewuchs, es ist aber kühl und schattig, sodass wir die Meile in Rekordzeit zurücklegen.  
Mittlerweile ist es bereits zu spät, um am heutigen Tag noch wie geplant den Grosvenor Arch an der Cottonwood Road im Grand Staircase zu besuchen, daher verweilen wir noch ein wenig am Sunset Point und geniessen den Sonnenuntergang. Wieder einmal im Dunkeln fahren wir zurück.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.08.2006, 22:16 Uhr
Mittwoch, 02.11.2005
Abgehärtet durch die letzte Frostnacht, konnte uns die knackige Kälte an diesem Morgen nicht mehr schocken. Wir bereiteten uns das Frühstück aus Kaffe und Getreideringen und diskutierten die Tagesplanung. Nachdem wir auf der Cottonwood Canyon Road bereits die faszinierende Leere und Weite des Grand Staircase geschnuppert hatten, hatten wir diese wilde Landschaft so ins Herz geschlossen, dass wir einfach viel mehr sehen wollten, als es unsere 2 Wochen Urlaub erlauben. Angesichts der gigantischen Ausdehnungen (das Monument ist 2x so gross wie Rheinland-Pfalz) konnte man hier locker 14 Tage verbringen um nur die bekannten Sehenswürdigkeiten anzusteuern. Entlang der wenigen Lehmstrassen und Dirtroads verbirgt sich eine Vielzahl an faszinierenden Sandsteinformationen und Canyons. So bekannte Hikes wie der Escalante River, der Harris Wash mit den tollen Slotcanyons Zebra, die Dry Fork mit den leicht zugänglichen Slots Peek-a-boo und Spooky-Gulch, der Devils Garden, Hackberry Canyon, Lower Calf Creek Falls, dies alles würden wir uns heuer nicht anschauen. … Denn wir werden wieder kommen, mit 2 Wochen Zeit im Gepäck für das Grand Staircase, die Paria Canyon Wilderness und die San Raffael Swell.
Aber der Tag sollte trotzdem den wunderschönen Landschaften im Grand Staircase gehören: den Grosvenor Arch an der Cottonwood Road und den Burr Trail wollten wir trotz knapper Zeit nicht auslassen. Aber zuerst hieß es Zelt abbauen und alles verstauen.
Mittlerweile war die Cottonwood Road so weit abgetrocknet, dass man auch mit normalem Strassenfahrzeug zur Road #440 gelangen konnte. Trotzdem waren wir an diesem sonnigen Morgen scheinbar die ersten Besucher am Grosvenor Arch. Wir stellten das Auto auf dem Parkplatz ab und machten uns sofort auf den Weg, den Arch in Augenschein zu nehmen. Er sollte einer der schönsten ausserhalb des Arches NP sein. Dieser grosse Durchbruch im gelb-weissen Felsgestein enttäuschte uns dann auch nicht. Mittlerweile sahen wir in einer Staubwolke ein weiteres Fahrzeug nahen und so beeilten wir uns, den Bogen abzulichten.

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Grosvenor Arch

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Grosvenor Arch - riesiger Bogen im Vergleich zur kleinen Kate

Wohl getan, als wir aufbrachen landete eine 6 köpfige-Gruppe im Van und verteilte sich so im Gelände, dass sie sich gegenseitig im Bild standen.
Nach dem Besuch des Grosvenor Archs nahmen wir wieder die bereits bekannte Strecke nach Cannonville unter die Räder. Dabei begegneten wir 2 Cowboys, die auf Quads eine Kuhherde trieben – moderne Cowboys, aber die Wildwestromantik bleibt auf der Strecke. Die nächsten Meilen führten uns über den Hwy 12 nach Escalante. Da es mittlerweile bereits auf 11.00 Uhr zuging, machte sich langsam ein Hungergefühl breit und wir beschlossen, in Escalante einen Burger zu essen um die Zeit für das Selbstkochen zu sparen. Wir staunten jedoch nicht schlecht, als Escalante immer noch genau so verlassen dalag, wie im Jahr 2000. Trotz zunehmendem Tourismus ums Grand Staircase und die Escalante Canyons, geht es hier noch immer sehr beschaulich zu. Im Visitor Centre erkundigten wir uns noch nach dem Zustand des unasphaltierten Teils des Burr Trails und der Notom Road. "High clearance" wurde empfohlen – gut, einen Wagen mit Bodenfreiheit hatten wir. Der Wetterdienst meldete wechselnd bewölkt, aber nur 10%ige Niederschlagswahrscheinlichkeit, es konnte los gehen. Hinter Escalante am Utah Hwy 12 laden mehrere Aussichtspunkte zum Anhalten ein. Der Boynton Overlook ist einer davon und bietet phantastische Weitsicht über die Escalante Canyons.
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Boynton Overlook

Über den felsigen Buckel des Hogbacks, vorbei an der Calf Creek Recreation Area verläuft der Hwy 12 noch immer auf Gebiet des Grand Staircase NM. Der Powell Point lohnt einen weiteren Stopp – er ist gleichzeitig ein historischer Vermessungspunkt der Colorado-Expedition 1869-72.
Wir erreichen Boulder, auch hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, denn uch in Boulder gab es keine Burger. Wir fahren langsam durch den Ort, kurz nach der Einfahrt zum Burr Trail gönnen wir uns daher jeder einen Powerbar und eine Banane, das muss als Lunch  genügen.
Der Burr Trail ist die einzige asphaltierte Strasse im GSENM, der asphaltierte Teil endet aber nach 31 Meilen und geht an der Grenze zum Captiol Reef National Park in eine steinige Lehmpiste über. Zuvor windet er sich spektakulär durch eine ansprechende Landschaft aus versteinerten Sanddünen, roten Sandsteinfelsen mit tiefen Canyoneinschnitten. Ganz in der Ferne sieht man bereits schneebedeckte Gipfel – die Henry Mountains. Das landschaftliche Highlight ist eindeutig die Strecke durch den Long Canyon: links und rechts ragen steile rote Sandsteinmassive auf. Die riesigen Schutthalden dieser Wände geraten immer mal wieder ins rutschen und einzelne Brocken landen auf der Strasse.
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Burr Trail Scenery
Wir überlegen kurz, ob wir den Abstecher über die Wolverine Loop Road fahren sollen, doch die wenigen versteinerten Bäume scheinen uns den 28-Meilen-Umweg nicht wert.

Wir fahren weiter und geniessen die Landschaft. Kurz vor Erreichen der Grenze zum Capitol Reef National Park verändert sich die Beschaffenheit des Burr Trail. Abrupt endet die Teerdecke, fortan ist die Piste steinig und rau. Ganz allmählich verändert die Landschaft ihr Gesicht, die roten Sandsteinformationen werden von gelblichem Gestein abgelöst. Bereits zum zweiten Mal für diesen Tag werden wir Zeuge eines Rindertriebes, und diesmal passt es: 3 Cowboys auf Pferden treiben eine Herde von ca. 50 Tieren auf andere Weideflächen.

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Die Erde staubt unter den Hufen, die Männer dirigieren die Tiere geschickt mit Geschrei und Lassoschlagen, Cowboyfeeling pur. Die Schnappschüsse sind im Kasten: echte Cowboys und das noch vor einer tollen Canyonkulisse, Touristenherz was willst Du mehr. Nach passieren der Grenze zum Capitol Reef National Park passiert der Trail ein weiteres Highlight: wir schauen von oben in einen Canyon, die Strasse windet sich in Serpentinen den Hang runter und reicht bis zum Horizont. Im Tal gewaltige Aufwerfungen, na klar, Capitol Reef und die Waterpocket Fold lassen grüssen.

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Switchbacks des Burr Trails

Unser Trailblazer folgt wieder mehr unwillig dem Strassenverlauf, zu weich ist er abgestimmt. In den Kurven übersteuert er wieder deutlich und wir gönnen uns in dem gewaltigen Gefälle wieder den spritfressenden Allradantrieb. Das Panorama ist schier überwältigend, hier würden wir gerne bleiben und durchs Hinterland streifen. Gelegenheiten bieten sich dafür genug: die Slotcanyons Little Death Hollow, Wolverine Creek und The Gulch wären nicht weit entfernt, aber wir müssen weiter, schliesslich wollen wir nicht schon wieder in Hanksville übernachten. Bei unserer letzten Reise sind wir dort nach langer Fahrt für eine Nacht in einem abgefahrenen Motel gestrandet, das wollen wir heuer nicht. Frank hat angedroht, in Hanksville keinen Fuss vors Auto zu setzen. Unsere Lebensmittel müssen bis Moab reichen, da er auch den unaufgeräumten Supermarkt nicht wieder betreten möchte. Als wir unten im Tal ankommen, ist  die Strasse nicht mehr so steinig, wir befinden uns jetzt auf der Notom Road, die nach Norden zum Capitol Reef und zum Utah-Highway 24 führt. Der Burr Trail verläuft weiter nach Süden zum Deadend in Bullfrog Marina am Lake Powell. Die Notom Road ist in einem gute Zustand – denken wir. Kurze Zeit später durchfahren wir wieder etliche Schlammlöcher und unsere nach der Cottonwood Road so mühsam gereinigten Scheiben trüben wieder unter Schlammschlieren ein. Wir queren mehrere Flussbetten, die aber alle soweit trocken sind. Uns kommen mehrere Pickup-Fahrzeuge mit riesigen Bootsanhängern entgegen, die Saison am Lake Powell scheint noch lange nicht vorbei zu sein.

Die Route zieht sich, auf der rechten Seite türmen sich steinige rot-graue Aufwerfungen, dahinter die schneebedeckten Henry Mountains. Auf der linken Seite überwiegend steiniges Weideland, hin und wieder Hinweisschilder auf eine Farm und den Hwy 24, den wir hoffentlich bald erreichen. Als wir diesen endlich erreichen, landen wir in einer schwarz-grauen Landschaft, die uns überhaupt nicht gefällt. Diese schwarzen Sandhügel verändern nach jedem Regenguss die Form. Es ist einfach trostlos – kein Wunder, wir sind ja auch dicht vor Hanksville. Die Ortschaft Caineville besteht aus nicht mehr als ein paar Trailersiedlungen und winzigen, runtergekommenen Häusern und einem RV- und Camppark auf dem wir lieber nicht übernachten wollen. Längst haben wir uns als Ziel den Campground im Goblin Valley State Park gesetzt und wir wollen so schnell wie möglich dort hin. In Hanksville macht Frank dann wirklich ernst, selbst zum Tanken setzt er keinen Fuss neben das Auto, ich tanke mit Kreditkarte an der Säule und setzen die Fahrt fort. Wieder einmal unterhalten wir uns über dieses scheinbar gottverlassene Nest und finden sogar unser Motel von der letzten Reise, es scheint verlassen zu sein. Der Name –Best Value Inn – erscheint umso mehr wie Hohn.
Bloss weg hier. Die Fahrt zieht sich noch endlos dahin, die Strecke des Hwy 24 bietet nur wenig Abwechslung. Wir sind heilfroh, als endlich das Schild des Goblin Valley ins Sicht kommt und wir verpassen fast die Abfahrt, mit quietschenden Bremsen und blockierenden Reifen erwischen wir die Einfahrt gerade noch so.

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Es beginnt bereits zu dämmern, in ca. 30 min. wird es wieder dunkel sein. Wir folgen der Strasse, das Rangerhäuschen hat bereits geschlossen, wir beschliessen zuerst zum Campground zu fahren und zu schauen, ob noch ein Plätzchen frei ist. Schon von weitem sehen wir die metallenen Unterstände, die zu jedem Stellplatz gehören. Im letzten Licht entscheiden wir uns für einen Platz vor den Felswänden, die aussehen wie dahingeschmolzen. Wir fahren zurück zum Rangerhäuschen um unseren Campingfee per Selfpay zu bezahlen. Als wir dort ankommen ist Licht, eine junge State Park Rangerin sitzt dort mit ihrem Freund und wir können zum Ersten Mal unsere Campinggebühr in einem Statepark persönlich bezahlen und müssen nicht den Selfpay-Umschlag nutzen.
Die Unterstände sind nach 2 Seiten offen, die anderen beiden Seiten bestehen aus Lochblech. Es sind nur wenige Plätze belegt, obwohl der Campground Duschen hat und ganz in der Nähe der Slotcanyons der San Raffael Swell liegt. Kaum hatten wir begonnen unser abwechslungsreiches Abendessen zu kochen (es gab wieder Chef Boyardee Nudeln in Tomatensauce, diesmal als Ravioli) kam Wind auf und wir bauten schnell unser Zelt auf, bevor uns ein Sturm dies noch zusätzlich erschweren konnte. Die angeblichen Vorteile dieses superleichten und geräumigen Zeltes erschlossen sich uns noch immer nicht und  wir unkten bereits, dass demnächst ein wenig benutztes Vaude Deneb bei e**y angeboten würde. Es wurde eine unruhige Nacht. Der Sturm wurde heftiger und peitschte Sandböen heran. Das silikonisierte Aussengewebe flatterte heftig, der Wind heulte und fuhr in die metallenen Unterstände, hob das Dach um mm an und liess es dann wieder mit Getöse auf den Träger krachen. Halleluja, bei diesem Lärm erscheint einem selbst ein zwielichtiges Motel in Hanksville als gute Alternative. Da wir unsere Ohrenstöpsel im Auto hatten und ich bei diesem Sandsturm nicht mehr aus dem Zelt wollte, steckten wir schliesslich ein paar Papiertaschentuchfetzen ins Ohr und sind dann irgendwann eingeschlafen.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 16.08.2006, 22:22 Uhr
Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Palo am 16.08.2006, 22:28 Uhr
Herrliche Bilder :)

Mach weiter :dafuer:

Gruss

Palo
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Westernlady am 16.08.2006, 22:52 Uhr
Zitat von: Canyoncrawler
Fortsetzung folgt ...


Hoffentlich bald  :lol:

Kate, ich bin begeistert  :D
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Chrissie am 16.08.2006, 23:08 Uhr
Hallo Kate,

ich habe deinen Bericht gerade entdeckt und ihn aus Zeitmangel nur überflogen (lese ihn die nächsten Tage genauer durch).

Uns hat der Elefant Rock auch enttäuscht. :(

Aber deine Bilder von der Wave sind super :) !, dort waren wir leider nicht! :(
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Stefan M. am 16.08.2006, 23:13 Uhr
Da spring ich auch noch schnell mit rein...

Hach, da werden Erinnerungen wach! Herrliche Bilder!!!

Dass Du übrigens im LV Outlet Center länger als eine Stunde brauchst, hätte ich Dir auch vorher sagen können!  :wink:  :wink:
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: americanhero am 16.08.2006, 23:33 Uhr
Ach, da bin ich doch auch gleich mit dabei. Gerade der Muddy Creek interessiert mich, da möchte ich ja nächstes Jahr auch hin. Ansonsten werden bei so vielen Punkten echt schöne Erinnerungen wach :lol:

Schnell weiterschreiben, ich bin begeistert!! :daumen:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Zati am 17.08.2006, 07:55 Uhr
Hallo Kate,

Dein Bericht ist wirklich super. Ich habe gerade die letzten zwei Tage gelesen. Du bist ja richtig fleißig gewesen gestern abend.

Ich bewundere euch, dass ihr bei dem Wetter so tapfer im Zelt geschlafen habt, für mich wäre das nichts mehr.

Schreib schnell weiter.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Schneewie am 17.08.2006, 11:03 Uhr
Bin so neidisch  :wink:
Toller Bericht. Waren ja letztes Jahr im Mai auch in dieser Gegend und ich könnte mich sofort wieder in den Flieger setzen und ab......

Der Bericht ist klasse geschrieben!

Zelten wäre allerdings nichts für mich, ich brauche schon 4 Wände um mich herum. Allerdings hat das zelten auch so seine Vorteile, man ist direkt in den NP usw. und nicht in irgendwelchen blöden Motels.

Z.B. in Hanksville.  :evil:  Wir wollten dort auch erst übernachten, aber sind dann doch noch bis Green River weitergefahren, obwohl das ein Umweg war.
Wollten am nächsten Tag ins Goblin Valley und dann weiter zum Lake Powell, aber in Hanksville wollten wir nicht bleiben.

Freue mich schon auf die Weiterreise .  :D
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Doreen & Andreas am 17.08.2006, 19:13 Uhr
Ich habe heute mehrfach Anlauf genommen, um Deinen tollen Bericht zu lesen, Kate. Aber erst jetzt bin ich damit durch. Wirklich super  :daumen:
Hoffentlich geht es bald weiter...
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 18.08.2006, 16:01 Uhr
Hallo Efty, Chrissie, Palo, Stefan, Silke, Schneewie, Andreas&Doreen, Yvonne und alle die sonst noch mitlesen oder die ich vergessen haben sollte,

freut mich, dass Euch der Bericht gefällt.

Es geht jetzt weiter, schneller als Ihr glaubt, ich muss nämlich nur noch kopieren und einfügen ...

Ich mache es trotzdem über mehrere Tage, damit Euch der viele Text nicht erschlägt.

Ich freue mich auch immer darüber, Reiseberichte aus meiner Lieblingsregion Utah/Arizona zu lesen in denen andere Forumer von ihren Eindrücken und Erlebnissen schreiben.

@Schneewie:
ich kann verstehen, dass Du kein Freund von Hanksville bist.
Mein Freund hat schon gestöhnt, als er hörte, dass es in Kürze wieder über Hanksville gehen sollte (wir fliegen in 3 Wochen nach Las Vegas - juhu!!!).
Ich habe jetzt unsere Route von Moab ins Cathedral Valley über die nördliche Zufahrt von der IS70 und die SR72 durch Dixie National Forest geplant.

@americanhero:
ja, den Little Wild Horse Canyon fanden wir auch so Klasse, dass ich eigentlich unbedingt nochmal in die Gegend wollte und mir Crack, Chute und/oder Bell Canyon anzuschauen.
Leider ist auch unsere nächste Reise wieder zu einer "Streichtour" geworden, und die San Raffael Swell ist auf der Strecke geblieben.  :cry:
... aber man muss ja auch noch Ziele für neue Touren haben.

@Stefan:
ja, das hatte ich insgeheim auch schon befürchtet, aber da wir nur 2 Wochen Urlaub hatten ..., diesmal haben wir eingen ganzen Tag für Shopping eingeplant.


[/quote]
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 18.08.2006, 16:10 Uhr
Donnerstag, 03.11.2005
Nach der unruhigen Nacht erwachen wir wie gerädert, noch immer tobt der Sturm um das Zelt. Als wir die Nase rausstrecken, werden wir gesandstrahlt. Eine Dusche lohnt heute nicht, wir hätten nicht lange etwas davon. Der Wind weht Sand unter den Überstand, aber Frühstück muss sein. Wir wollen uns mit Handtücher schützen, um in Ruhe zu Essen, können die Handtücher aber kurze Zeit später im Gelände aufsammeln. Wir errichten mit unseren Koffern einen Schutzwall auf dem Tisch, mischen dahinter Milchpulver mit Wasser für unsere Getreideringe und erhitzen Wasser für den Kaffee. Irgendwie will das Frühstück aber  heute nicht schmecken: Sand knirscht zwischen den Zähnen. Da fahren manche Leute noch extra in die Wüste, uns reicht es für heute. Als wir dann das Zelt abschlagen wollen, stellen wir fest, dass sich dort eine mittelgrosse Ladung Sand in der Schlafkabine angesammelt hat (wir hatten leider den Reissverschluss nicht zugezogen). Behindert von peitschenden Winden packen wir alles zusammen und wollen nur noch hier weg aus dieser unwirtlichen Gegend. Sogar die geplante Wanderung im Little Wild Horse Canyon gerät kurzfristig in Gefahr, als wir alles blitzschnell verladen und im Chaos des raschen Aufbruchs im Auto plötzlich das GPS-Gerät nicht mehr finden können. Wir wollen uns die Sandstein-Kobolde ansehen und kaum haben wir den Campground verlassen, legt sich der Wind. Als wir am Overlook des Goblin Valley ankommen ist es fast windstill, auf alle Fälle ist kein Sand mehr in der Luft.

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Wir laufen den Hang hinab ins Tal und streifen in alle Himmelsrichtungen durch den Talkessel mit den pilzförmig erodierten Felsen.

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Im lehmigen Untergrund entdecken wir unzählige Fussabdrücke von Koyoten. Langsam lichten sich auch die Wolken, gelegentlich kommt die Sonne raus.
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Das trübe weiss der Wolkenschleier verwandelt sich in einen zartblauen Himmel, wir beschliessen, die Wanderung im Wild Horse Canyon auch ohne GPS in Angriff zu nehmen. Wir gehen zurück zum Auto und fahren die Strasse zum Trailhead. Die Zufahrt erfolgt zunächst wie zum Goblin Valley. Man fährt aber nicht durch die Eingangsstation der Ranger sondern folgt vorher den Schildern zum Little Wild Horse Canyon / Muddy Creek. Bei trockenem Wetter ist die Strasse auch für normale PKW kein Problem, nach Niederschlägen wahrscheinlich jedoch unpassierbar, da ein tief gelegenes Flussbett zu queren ist. Auf dem Parkplatz am Trailhead des Little Wild Horse Canyons stehen mehrere Fahrzeuge. Campen ist hier mit kostenlosem Backcountry Permit des BLM ausdrücklich erlaubt und man campt hier sehr idyllisch. Für den nötigen Komfort sorgt eine Pit Toilet. Wir registrieren uns am Trailhead und nehmen eine dort ausliegende Kopie einer topographischen Karte mit. Eingezeichnet ist eine 9 Meilen Rundwanderung durch Wild Horse Canyon und Bell-Canyon.
Wir wollen aber nur in den Wild Horse und dann wieder zurück. Zunächst folgt man dem trockenem Flussbett des Muddy Creek (der Name passt, da es ziemlich schlammig war). Die Landschaft ist geprägt von Baumbestand und das leuchtende herbstliche Gelb der Laubbäume zaubert eine schöne Stimmung. Führt der Fluss Wasser, braucht man erst gar nicht weiterzugehen, denn dann ist der Canyon überflutet.
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Nach ca. 15 Minuten verengt sich der Canyon und ein gigantischer Felssturz versperrt den Weg. Davor muss man links auf die Felsen klettern. Wenn man erst mal oben ist, sieht man den Weg. Bei uns war es durch den ganzen Matsch ziemlich rutschig, beim Aufstieg auf die Felsen also aufpassen. Den Weg rechts über die Felsen nicht nehmen. Man kann zwar weitergehen, aber  von oben nicht mehr ohne Seil ins Flussbett klettern. Nach ca. 10 Minuten gelangt man an eine Kreuzung des Flussbettes. Man nimmt den rechten Eingang (geradeaus geht es zu "The Bell", ein weiterer Slot, aber nicht so schön wie der Little Wild Horse Canyon). Von hier an folgten wir als den Windungen des Flussbettes, kletterten am Rand über die Felsen oder balancierten über Felsbrocken, um aus dem matschigen Flussbett zu kommen. Frank filmt unser Abenteuer. Als ich an einer abschüssigen Stelle an den Felsen nicht aufpasse, rutsche ich ab und sehe mich schon komplett im Schlamm liegen. Ich kann mich aber gerade noch fangen und tauche so doch nur die Schuhe bis zum Schaftrand in den Matsch.
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Ein amerik. Wanderer kommt uns entgegen und meinte, dass Wetter sei ihm heute zu unsicher, er wollte heute nicht die grosse Runde über Bell und Wild Horse gehen. Ja auch wir haben bemerkt, dass sich der Himmel allmählich zugezogen hat, es könnte wirklich Regen geben. Wir halten einen kurzen Plausch und er empfiehlt uns, auf alle Fälle bis zu der engsten Stelle der Narrows weiterzulaufen. Es wäre nicht mehr sehr weit, und nach kurzer Zeit würden sich die Narrows so verengen, dass man dort nur noch mit gespreizten Beinen zwischen den Canyonwänden vorankäme, auf dem Boden wäre nicht mehr genug Platz für die Füsse! Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Da der Canyon sich bereits merklich verengt hatte, wurde es mir mit der Sonnenbrille zu dunkel und ich angelte meine normale Brille aus dem Rucksack. Im Vorfach des Hydropacks fand ich dann auch wieder unser vermisstes GPS-Gerät, schaltete es ein und markierte einen Waypoint.
Der Canyon gefiel uns schon jetzt so gut, dass eine Rückkehr bei der nächsten Reise sehr wahrscheinlich ist. Obwohl es nicht der typische Slotcanyon mit sich fast schliessenden Canyonwänden ist, gehört der Little Wild Horse Canyon zu den schönsten Canyons, in denen wir je herumgekraxelt sind. Die Wände sind geprägt von fast kreisrunden Auswaschungen, die mitgeführtes Gestein in die Felsen gebrochen hat. Die Formen sind eher rund aber spektakulär. Das Farbspektrum reicht von rosa bis gelb über braun, weiss, rot und grün – die Natur bietet ihre ganze Farbpalette dar. Wie schön müssen die Felsen erst bei Sonnenschein leuchten.

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Die vom amerikanischen Canyonwanderer angekündigte Engstelle liess nicht mehr lange auf sich warten. Ständig wurde der Canyon enger, es fiel immer weniger Licht von oben runter. Plötzlich war der Canyon so schmal, dass es mit Rucksack kein Weiterkommen mehr gab. Wir platzierten daher die Packs in eine Felsnische und setzten unsere Erkundung fort. Die Felsen traten so dicht zusammen, dass wir selbst die Kamerataschen vor dem Bauch tragen mussten, seitlich war kein Platz mehr. Und da war sie: die Stelle, die Kamintechnik erforderte. Wie eine Kerbe im Fels, wichen die Canyonwände am Boden keine 10 cm mehr auseinander, hier war klettern angesagt. Zuerst mussten wir aber die Sohlen vom Schlamm befreien, um an der Wand nicht auszugleiten. Mit dem Messer des Gerber Tools kratzten wir den groben Schlamm aus dem tiefen Profil der Vibramsohle, opferten noch zwei Papiertaschentücher für die weitere Reinigung und bewegten uns dann mit gespreizten Beinen an der Canyonwand weiter. Der letzte Klettersteig lag schon mehr als ein Jahr zurück, wir waren etwas aus der Übung und daher froh, als der Canyon sich nach kurzer Zeit wieder weitete und man wieder auf dem Boden gehen konnte. Nach mehreren Windungen gingen die Wände wieder so weit auseinander, dass man auch mit Rucksack bequem gehen könnte. Hier setzten wir unseren Umkehrpunkt. Man könnte aber als weiter laufen, und dann auf einem mittlerweile angelegten Pfad zum Bell-Canyon wechseln und über diesen zurück zum Trailhead laufen, ein 9-Meilen-Rundweg, den man mit 4-6 Stunden veranschlagen sollte. Aber wir gingen auf gleichem Weg zurück. Der Rückweg bot wieder völlig andere Perspektiven und der "Kamin" machte uns jetzt Spass. Wir setzten noch GPS-Waypoints an markanten Stellen, z.b. an der Gabelung von Wild Horse und Bell und am Trailhead.
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Obwohl unsere Handflächen anschliessend ziemlich rau waren, gehörte diese Kraxelei mit zu den Highlights unserer Reise. Überhaupt zählt der Little Wild Horse Canyon zu den schönsten Spots, die wir auf unserer Reise besucht haben. In unmittelbarer Nähe des Little Wild Horse und Bell Canyon gibt es noch weitere Canyons, die relativ leicht zu erreichen sind: The Crack, The Chute. Das Gebiet der San Raffael Swell, südlich der Interstate 70 und westlich des Utah-Highway 24 gelegen ist ein Traumrevier für Canyonwanderer. Auch schwierige Erkundungen mit Abseilpassagen bzw. Mehrtagestouren lassen sich hier realisieren. Umso bemerkenswerter, als  dass dies die öde Landschaft um Hanksville nie und nimmer vermuten lässt. Einen Führer zu den schönsten Canyonwanderungen im Südwesten (darunter auch die im Wild Horse Canyon) findet man im "Canyon Hiking Guide to the Colorado Plateau" von Michael R. Kelsey (ISBN: 0944510167).
Als wir zu unserem Auto zurückkehren, ist es bereits nach 12.00 Uhr, Zeit um nach Moab weiterzufahren...
Die Fahrt ins Outdoormekka von southern Utah verlief ziemlich ereignislos. Das einzig berichtenswerte war, dass wir mit Green River eigentlich einen größeren Ort erwartet hatten, Green River aber praktisch nur aus einigen wenigen Tankstellen und Motels besteht. Wir gönnten uns einen Whopper (welch Abwechslung auf unserem Speiseplan) und befuhren die 191 South nach Moab.
Für den Rest des Tages hatten wir uns einen Schlachtplan zurechtgelegt: wir wollten noch am gleichen Tag die Potash Road bis zum Canyonlands NP fahren, dann unseren Campground suchen und anschliessend im Supermarkt von Moab unsere praktisch nicht mehr vorhandenen Vorräte aufstocken. Der nächste Tag sollte den Fisher Towers gehören, unser Lieblingspark Arches sollte gar nicht auf dem Programm stehen, da wir dort bereits 3 Tage verbracht hatten. Wir passierten die Abfahrt zum Canyonlands, Island in the Sky District, kurze Zeit später näherten wir uns dem Abzweig des Highway 279 (Potash Road) und fuhren vorbei. Es schien eine wortlose Übereinstimmung zu geben, wir wollten lieber in den Arches, so sehr hatten wir die Fenster, Bögen und Zinnen ins Herz geschlossen. Pfeiff auf die Potash Road, mit einem Grinsen im Gesicht ordnete Frank sich auf der linken Spur zum Arches Park ein, ich war mehr wie einverstanden. Schon von weitem fiel uns das neue Visitor Centre auf – das war doch ein guter Grund, dorthin zu fahren. An der Eingangsstation zeigten wir unseren Nationalpark Pass vor, anschliessend zückte ich den Camcorder und filmte die Fahrt über die Park Road. Die Sandsteinwände zogen uns magisch in ihren Bann. Wieder erlagen wir der Faszination Arches National Park. Das Herz krampfte vor Wehmut und Freude. Im Schatten von Park Avenue, Courthouse Towers und den "Klatschbasen" fuhren wir gemächlich die Parkstrasse entlang und genossen unser  Widersehen mit guten alte Bekannten. Weit schweifte der Blick auf der rechten Seite über die Moab Fault und das Salt Valleys. Ganz klein am Horizont konnte man bereits den Balanced Rock ausmachen. Irgendwie war es wie heimkommen, nie wieder werden wir in Erwägung ziehen, den Arches links liegen zu lassen. Kurze Zeit später entdeckte ich die "Windows", dort wollten wir hin und uns den Double Arch anschauen, den wir beim letzten Mal ausgelassen hatten.
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Ein kurzer Stopp am Balanced Rock, weiter zu den Fenstern, die Wunder aus Stein überwältigten uns wieder. Obwohl erst Nachmittag, waren nur wenige Besucher in der Window Section, wir setzten uns auf einen Stein und genossen die Stille, die Landschaft, und das Glück wieder hier sein zu dürfen an diesem majestätischen Ort.
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Zu Fuss ging es dann das kurze Stück bis zum Double Arch. Leider lag der Bogen bereits grösstenteil im Schatten, das schönste Foto schiesst man am Morgen.

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Der Vormittag ist auch die richtige Zeit für ein Foto des Turret Arch. Jetzt lag er voll im Gegenlicht der Sonne und diese erzeugte heftige Reflektionen auf der Linse.
Wir können uns kaum losreissen, an der Ausfahrt der Window Section werden wir wieder in Versuchung geführt: Sunset am Delicate Arch, aber wir haben weder Zeltplatz noch Lebensmittel, daher müssen wir nach Moab.
Mit noch mehr Wehmut fahren wir die Parkstrasse zum Ausgang und trösten uns mit der Aussicht, an kalten, regnerischen Wintertagen uns die Fahrt auf der sonnigen Parkroad auf DVD ansehen zu können.
Als wir Moab erreichen, beginnt es bereits zu dämmern, die Tage im November werden auch in den Staaten zunehmend kürzer, bereits um 17.30 Uhr würde es stockdunkel sein und wir mussten noch die Sandflat Road finden mit dem ansprechenden Campingplatz. Wir fuhren mehrmals durch das Zentrum, sogar bis südlich zum KOA, konnten aber nirgends ein Strassenschild "Sand Flat" oder ein Hinweisschild auf den "Lionsgate Camp Park" entdecken. Die Alternative "Archview" lag uns zu weit abseits im Norden also wieder auf zum "Portal RV Park, auf dem wir bereits im Jahr 2000 übernachtet hatten. Zu unseren Verwunderung trafen wir einen fast voll belegten Platz an, von wegen Nebensaison. In der Zeltarea waren allerdings noch fast alle Plätze frei. Das Office hatte schon geschlossen, per Selfregistration füllten wir das Anmeldeformular aus und errichteten wieder einmal im Dunkeln unser Lager, vorher mussten wir noch das Innenzelt ausfädeln und auf Links drehen, um die Ladung Sand von Goblin Valley auszuschütteln. In Moab war es, genau wie im Arches angenehm warm, es schien eine gute Nacht zu werden. Leider hatten wir noch keinen Feierabend, der Supermarkt stand noch auf dem Programm. Nach dem tagelangen Aufenthalt in Wilderness-Gebieten und dem eintönigen Speiseplan, gönnten wir uns frische Lebensmittel, einen schönen Salat aus der Salad Bar, leckeres Obst, ein paar Süssigkeiten und fanden sogar Baguette, dass man wirklich als Brot bezeichnen konnte. Zurück auf dem Zeltplatz machten wir es uns nach einer schönen Dusche im Schein der Gaslampe gemütlich und ich kam endlich dazu, mehr wie 10 Seiten am Stück in meinem Roman über die Anasazi zu lesen.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 18.08.2006, 16:19 Uhr
Freitag, 04.11.2005
Nach einer schönen Nacht, erwachen wir mit Blick auf die roten Sandsteinfelsen rund um Moab, die ersten RV-Camper sind bereits mit ihren Vierbeinern zum Dogwalk unterwegs und halten auf dem Rückweg einen Plausch mit uns "Guys from California" (wegen unseres Nummernschildes), die entspannt auf der Bank vor dem Zelt lümmeln und genussvoll frische Croissants kauen (juhu, heute gab es keine Getreideringe). Nach einer warmen Dusche schlüpfen wir in die Wanderkleider, packen den Rucksack und machen uns auf den Weg zu den Fisher Towers. Nördlich von Moab schlängelt sich der Highway 128 direkt am Colorado entlang und bietet ein tolles Panorama aus dunkelroten Sandsteinfelsen.
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Der Trailhead zum populären Negro Bill Canyon war dann wegen einer Baustelle, die auch unser Fortkommen auf der 128 zu einem Geduldsspiel machte, komplett gesperrt - schade, hier wären wir gerne ein wenig gelaufen. Durch den Canyon führt ein einfacher. 4,5 Meilen langer Rundweg, der zu den "Best Hikes" in Utah zählt und nach 2 Meilen den Morning Glory Arch erreicht.
Nach 18 Meilen auf dem Hwy 128 gelangt man zum Abzweigung der Professor Valley Road, ein Gebiet aus Felsnadeln und Sandsteintürmen, ähnlich dem Monument Valley. Entlang des Professor Creek starten ebenfalls einige Wanderungen. Bei knapper Zeit und ohne entsprechende Ambitionen den Mary Jane Canyon zu besuchen, sollte man das Professor Valley auslassen, da sich bereits vom Highway und spätestens vom Fisher Tower Trailhead phantastische Weitblicke ins Castle Valley bieten. Die Fisher Towers Recreation Site ist die spektakulärere Landschaft: zur Linken die gewaltige Kulisse der Towers, mit der prägnanten Formation "The Titan", rechterhand die weitläufige Szenerie des Castle Valleys mit dem namensgebenden Castle Rock, einfach gigantisch. Ein Einfachcampground gehört mit zu den Einrichtungen der Recreation Site. Die Towers werden durch einen 2,2 Meilen langen Trail (Oneway) erschlossen, der an einem Aussichtspunkt unterhalb des "Titan" endet. Allerdings ist der Weg nicht als Rundwanderung angelegt, sodass man auf gleichem Weg zurück muss. Anders als die riesigen Sandsteinboliden der Canyonlands oder im Monument und Professor Valley, ist die Landschaft der Fisher Towers von schmalen, steilaufragenden, wildzerklüfteten Felswänden geprägt. Die Erosion hat im Laufe der Zeit den dunkelroten/rotbraunen Sandstein zu einer rauen, aber beeindruckenden Landschaft zerfressen.
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The Titan, erhebt sich wolkenkratzergleich 275 m senkrecht empor und ist eine Herausforderung für Sportkletterer aus aller Welt.
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Der Trail verläuft zunächst spärlich bis nicht markiert auf breiterem Pfad in die Tiefe eines Canyons, man klettert auf der anderen Seite wieder nach oben und ab da schmiegt sich der Weg ständig an die Basis der Towers und man folgt jeder Windung des Canyons. Der Weg wird schmaler und scheint sich fast im Gelände zu verlieren. Immer wieder bieten sich neue Perspektiven der Boliden, vertraut bleibt allein der Anblick des Castle Valleys.
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Am frühen Morgen steht die Sonne allerdings im Rücken der Towers, sodass man für das optimale Foto der Towers den Besuch am günstigsten auf den Nachmittag legen sollte.
Nach 2,5 Stunden waren wir wieder zurück am Auto und setzten unsere Tour in die La Sal Mountains fort. Dazu muss man erst ca. 5 Meilen auf gleichem Weg den Highway 128 zurückfahren, bis zum Abzweig der Castle Valley Road, die zusätzlich auch als "La Sal Mountain Loop" beschildert ist. Schon kurz nach der Einfahrt ins Castle Valley schöne Aussichten für Sandsteinfans. In kurzer Distanz erhebt sich der Castle Rock aus der Ebene. Die Strasse verengt sich schon bald und schlängelt sich in Serpentinen den La Sal Mountains entgegen. Die höchsten Gipfel begrüssen uns mit einem weissen Schneehäubchen. Mehrere Stopps an der Strasse bieten einen prima Blick aus der alpinen Zone auf die roten Canyonlands im Tal, ein Kontrast der im Frühling und Sommer noch intensiver ist, wenn die Laubbäume in den Hängen die Landschaft in ein kräftiges Grün tauchen. Jetzt im Spätherbst, haben die meisten Laubbäume ihr Blätterkleid bereits vollständig abgeworfen, sodass die Hänge beim Blick ins Tal einfach grau und trist erscheinen.
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Flankiert von den schneebedeckten Gipfeln setzen wir unsere Fahrt durch den Manti-La Sal National Forest fort. Nachdem die Strasse den höchsten Punkt erreich hatte, hielt die Strasse für kurze Zeit das Höhenniveau, bevor sie sich dann relativ unspektakulär ins Tal schlängelte. Die Fahrt zurück nach Moab bei kahlen Wäldern zieht sich. Startet man wie wir, bereits vormittags, sollte man die Tour einfach andersrum fahren, da hat man die Highlights zum Schluss. Interessant war die Tour dennoch, da wir einen Eindruck von der Ausdehnung des Siedlungsgebietes von Moab gewinnen konnten. Die Häuser ziehen sich ziemlich weitläufig in den National Forest hinein. Auch auf trostlose Trailersiedlungen trifft man in Moab, das hatten wir so nicht erwartet. In Höhe der Abfahrt zum Slickrock Trail erreicht die Loop Road das Zentrum von Moab. In einem Outdoorstore besorgten wir uns eine neue Gaskartusche für den Kocher und fuhren auf schnellstem Weg in Richtung Canyonlands/Dead Horse Point State Park nach Norden. Mittlerweile war es bereits fortgeschrittener Nachmittag, als wir endlich den Dead Horse Point Statepark erreichen, ist es fast 17.00 Uhr. Auf dem Weg dorthin stoppen wir an einigen Aussichtspunkten und erhaschen einen flüchtigen Blick auf die Canyonlands, die wir von unserer letzten Reise bereits gut kennen. Im Statepark blicken wir fasziniert in die Tiefe. 600 m unter uns türmen sich unendlich weit die Zinnen und Tafelberge der Canyonlands. Dazwischen schlängelt sich sehr fotogen der Colorado River in hufeisenform durch den Meander Canyon. Entlang des Canyonrandes findet jeder seine Position für den atemberaubenden Blick nach unten.
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Auf einem Felsen am Aussichtspunkt trohnen wir zur Golden Hour adlergleich in 1700 m Höhe und verfolgen gespannt, wie die Sonne für heute die letzten wärmenden Strahlen über die Canyonlands schickt und dann langsam in ihnen versinkt.
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Im Zwielicht der Dämmerung gehen wir zurück zu unserem Auto und machen uns auf den 30 Meilen langen Rückweg nach Moab. Leider haben wir noch keinen "Feierabend", an einer Self Carwash Station wollen wir unser Fahrzeug wieder in einen akzeptablen Zustand versetzen. So schlammverkrustet und bespritzt wie er ist, können wir ihn unmöglich bei Alamo zurückgeben. Wir sind jedoch ein wenig zu früh losgefahren, kaum auf der Stateroad 313, zog die Sonne nochmal alle Register und tauchte den Himmel in ein ausdrucksstarkes Farbenmeer das in allen Gelb-, Orange-, Rot- und Grauschattierungen leuchtete. Ein Sonnenuntergang, wie ihn nur der Südwesten zustande bringt.
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Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 18.08.2006, 16:22 Uhr
Samstag, 05.11.2005
Nachdem uns der gestrige Tag mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein ab dem frühem Morgen verwöhnt hatte, erwachten wir heute bei dunstigem und bedecktem Himmel. Nach einem schnellen Frühstück und einer Dusche packten wir unser Zeltlager zusammen und machten uns auf den Weg nach Süden. Am gestrigen Abend hatten wir noch die Pläne für eine Programmänderung diskutiert: statt einer Nacht auf dem Squaw Flat Campground im Canyonlands NP, wollten wir nach Möglichkeit heute bis Monument Valley reisen um einen Zusatztag für Las Vegas rauszufahren. Der erste Weg führte dann allerdings nicht auf dem Highway 191 nach Süden, sondern kurz nach Norden, um im Visitor Centre des Arches NP noch ein paar Souvenirs zu erwerben, für die wir uns beim Besuch vor 2 Tagen noch nicht entschliessen konnten. Im Arches angekommen, wurden wir wiederum in Versuchung geführt und überlegten kurzzeitig, ob wir nicht den Canyonlands sausen, und dafür nochmals in den Arches zum Delicate Arch und in den Devils Garden wandern sollten, um dort ebenfalls ein wenig zu filmen. Die Vernunft siegte aber diesmal und so machten wir uns auf nach Süden zur Needles-Section des Canyonlands Nationalpark. Die Strecke des Highway 191 kannten wir bereits, als der Himmel aufriss, begeisterte uns die rote Felskulisse am Wegesrand jedoch wieder aufs Neue. Wir passierten die Abfahrt zum Needles Overlook und später den Wilson Arch. Wir hatten uns noch nicht entschieden, ob wir uns Natural Bridges oder das Valley of Gods anschauen wollten, für beide Parks würde die Zeit zu knapp sein.

Wenig später führte uns die Road #211 ins Herz der Canyonlands. Schon die Anfahrt verläuft durch eine beeindruckende Landschaft aus rotem Sandstein. Immer wieder zweigen Dirtroads zu Farmen oder Trailheads von Wanderwegen ab. Unser erster Stopp galt jedoch erst dem Newspaper Rock State Park. Dieser flächenmassig winzige State Park schütz ein kulturhistorisches Erbe. Die Zeichnungen die frühe Bewohner der Region in den Fels geritzt haben, sind ca. 2000 Jahre alt und zeigen Tierdarstellungen und Jagdszenen aus längst vergangenen Zeiten.
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Noch immer ist es nicht 100 geklärt, welchem Zweck diese sogenannten Petroglyphen und Pictrogramme dienten. Kurze Zeit später begrüsste uns das Schild des National Park Service in den Grenzen des Canyonlands NP. Die Parkroad führt One-Way und in einer Schleife zu verschiedenen Aussichtspunkten und Trailheads zu Wanderungen. Die Needles unterscheiden sich deutlich von dem Island in the Sky-Bezirk des Parks. Statt der Zinnen und Tafelberge erwarten einem hier tonnen-, nadelförmig und sonstig bizarr erodierte Felsen.
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Für Sightseeing ist der Island in the Sky aber eindeutig der spektakulärere Abschnitt. Die Needles sind dagegen das Revier für Streifzüge in Wanderschuhen, zahlreiche Trails laden dazu ein. Wir fahren noch eine sandige Dirtroad zu einem Aussichtspunkt und beenden dann die Erkundung der Needles, hier sollte man mind. 1-2 Tage Zeit haben, um ein paar der Trails ablaufen zu können. Bis Blanding mussten wir uns entscheiden, ob wir die Abfahrt des Highways 95 zu Natural Bridges oder weiter zum Valley of Gods fahren wollen. Wir entschieden uns für die Brücken, sozusagen als Entschädigung für den nur kurzen Aufenthalt im Arches NP. Die Fahrt auf dem Highway 95 zog sich dahin, die roten Zinnen wichen langsam dem weisslich-gelbe Gestein, dass wir bereits vom Escalante-Teil des GSENM kannten. Die gesamte Strecke in Kombination der Hwys 95, 24 und 12 bis zum Zion National Park waren wir bereits im Jahr 2000 gefahren. Die Landschaft plätschert zunächst dahin, nach dem Überangebot an tollen Sandsteinpanoramen der letzten Tage waren wir bereits ein wenig abgestumpft. Ins National Monument führt eine asphaltierte Strasse als Rundweg zu den Aussichtspunkten der 3 grössten Brücken. Im Gegensatz zu den Arches, die durch Trockenerosion entstehen, sind die Natural Bridges durch die Ausformkraft des Wassers entstanden. Bei der Sipapu und der Kachina Bridge begnügen wir uns mit einem Blick vom Viewpoint und einem kurzen Weg nach unten für eine bessere Fotoposition.
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Als wir die Owachomo Bridge erreichen, ist der Nachmittag bereits fortgeschritten, trotzdem beginnen wir mit dem Abstieg in die Schlucht. Bereits nach wenigen hundert Metern haben wir die beste Fotoposition bereits passiert, der Ausblick wird schlechter. Wir brechen unsere Wanderung ab und laufen wieder nach oben. Am Canyonrand haben es sich zwei Amerikaner vor ihrem Pickup gemütlich gemacht, trinken genüsslich eine Flache Bier und lüften ihre Wanderschuhe. Ein Trail verbindet die drei Brücken miteinander. Für Besucher, die mind. ½ Tag Zeit haben, eine gute Möglichkeit, die Bridges zu besichtigen. Zusätzlich erwarten Anasazi-Ruinen den interessierten Wanderer.

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Als wir  den Weg über den Moki Dugway nach Mexican Hat einschlagen, beginnt es bereits zu dämmern, wir beeilen uns, da wir den Sonnenuntergang am Muley Point nicht versäumen wollen. Die Abfahrt zum Overlook erreichen wir kurz vor dem Sunset und brettern die letzten Meilen ohne Rücksicht auf den frisch gewaschenen Wagen über die Dirtroad zum Canyonrand. Es ist fast schon dunkel, bei den allerletzten Sonnenstrahlen erreichen wir den Felsabbruch, unter uns ein spektakuläres Panorama aus zerklüfteten Sandsteintürmen, Mesas und den markanten Formationen des Monument Valleys. Dieser Aussichtspunkt gehört ganz sicher zu den schönsten Viewpoints im Westen. Mit etwas Vorsicht, kann man die Dirtroad auch mit einem normalen Strassenfahrzeug befahren. Ergriffen blicken wir in die Tiefe, während die letzten Strahlen der Sonne für einen kurzen Moment die Spitzen der Mesas unter uns anstrahlen und dann in absolute Dunkelheit tauchen. Anschliessend bietet der Himmel wieder ein farbenfrohes Spektakel.

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Wir können uns kaum losreissen, obwohl es in der Höhe beissend kalt und windig ist. Noch immer wissen wir nicht, wo wir die Nacht verbringen werden, die kleinen RV Campparks in der Nähe sind bereits für den Winter geschlossen, als Alternative wäre wildes zelten im Goosenecks State Park und der Campground von Monument Valley, von dem wir nicht wissen, ob noch Plätze frei sind. Doch vor dem Nachtlager wartet noch die aufregende Talfahrt über die Serpentinen des im Bereich des Moki Dugway nur geschotterten Highways. Im Dunkeln ist diese jedoch lange nicht so berauschend, wie bei Tag, wenn man das Panorama der Mesas und Türme im Tal näher kommen bzw. sich entfernen sieht. Dies ist jedoch nicht so tragisch, da wir den Moki Dugway bereits im Jahr 2000 bei bestem Wetter gefahren sind. Unser Trailblazer ist wieder launisch wie eine Diva und vor den engsten Kehren schalten wir wieder auf Allradbetrieb. Im Tal schliesslich fällt die Entscheidung gegen wildes Zelten im Goosenecks Park und gegen Monument Valley Campground. Es ist bereits nach 19.00 Uhr und wir beschliessen uns nach diesem abwechslungsreichen Tag in Mexican Hat ein Motel zu gönnen. Unsere Wahl fällt auf das urige San Juan Inn, wir bezahlen 58 Dollar incl. Tax für ein sehr schönes Zimmer. Zum ersten Mal seit Tagen schauen wir fern, Zappen uns durch die Kanäle und treffen in jedem zweiten auf die Visage von George W. Bush. Und anders als im deutschen Fernsehen, gibt es in den US-Medien sogar positive Meldungen aus dem Irak, die reinste Propaganda. Keine Bilder von den fast täglichen Attentaten und Anschlägen Aufständiger, nur Berichte über friedliche Verhandlungen. Dazu  erfreuliche Nachrichten über die angeblichen Fortschritte bei der Befriedung des Iraks. Kein Wunder also, das der Durchschnittsamerikaner eine ziemlich einseitige Weltsicht hat.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 18.08.2006, 16:43 Uhr
Sonntag, 06.11.2005
Bevor wir zum bekanntesten Panoroma im Südwesten aufbrechen, packen wir noch schnell das gröbste unserer Zeltausrüstung in die leeren Koffer zusammen, um nicht in Las Vegas mit den Einzelteilen durchs Casino ziehen zu müssen. Über den Public Internet Access des San Juan Inn reservieren wir anschliessend ein Zimmer im Sahara und brechen dann gut gelaunt auf, um uns diesmal die Buttes im Monument Valley Tribal Park aus der Nähe anzuschauen (bei unserer letzten Tour hatten wir uns mit dem Blick vom Highway begnügt). Von Mexican Hat sind es ca. 20 Meilen, wobei einem das vertraue Panorama bereits wenige Meilen hinter Mexican Hat empfängt. Der Highway 163 führt direkt darauf zu.
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Zwei kurze Stopps für ein Foto aus der Distanz, dann heisst uns das Schild des Tribal Parks willkommen. Neben dem Visitor Centre liegt der Campground und wir sehen, dass dieser fast ganz leer ist, hier hätten wir auf alle Fälle noch einen Platz gefunden.
Wir bezahlen die 5 Dollar Entrance Fee pro Person, erhalten eine kopierte Karte vom Valley und halten erstmal auf dem Parkplatz an, um die Mitten Buttes und den Merrick Butte auf uns wirken zu lassen.

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In der Nähe des Parkplatzes haben die Navajos 3 traditionelle Häuser errichtet, die Hogans. Der Hogan mit dem runden Dach ist der Frauenhogan, der spitzzulaufende der Männerhogan. Der kleinste ist das s.g. Sweathouse (die Schwitzhütte). Nach den ersten Fotos biegen wir wieder auf den Holperpfad ein, der auf einer Rundtour durchs Valley führt. Kurze Zeit später stoppen wir erneut, um wieder die vertrauten Sandsteintürme zu fotographieren: East Mitten Butte, West Mitten Butte, Merrick Butte lauten die Namen der markanten Tafelberge – eine Hauptattraktion und Synonym für die Landschaft des Südwestens schlechthin.

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Auch wir sind beeindruckt und freuen uns, dass wir in dieser phantastischen Landschaft unterwegs sind. Die stark ausgewaschene Piste führt uns immer tiefer in die Landschaft der Mesas. Die Felsformationen der Three Sisters, Camel und Elephant Butte und die aus vielen Filmen bekannten Totem Poles ziehen uns in ihren Bann. Viel zu schnell verfliegt die Zeit.

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Störend allein, eine deutsche Reisegruppe, die sich mit derben Worten über das primitive Leben der Indianer äusserte. Gerne hätte ich diesen ignoranten Dummschwätzern etwas darüber erzählt, dass die Kultur der Menschen in dieser Region vor 800 Jahren schon so hoch entwickelt war, dass sie mehrgeschossige Häuser errichten konnten, ein nach astronomischen Daten ausgerichtetes Strassensystem und intelligente Bewässerungssysteme geschaffen hatten, feinste Keramiken uvm. herstellten als in Europa noch finsteres Mittelalter herrschte. Frank konnte mein überkochendes Temperament gerade noch zügeln. Der Artists Point entschädigte dann wieder mit einem atemberaubenden Blick über die Landschaft.

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Kurze Zeit später machten wir uns auf den Rückweg. Über dem North Window stand die Sonne so ungünstig, dass keine gute Aufnahme des Felsdurchbruchs möglich war, höchste Zeit also für die Weiterfahrt nach Las Vegas.

Der Hwy 163 führte uns nach Kayenta, wo wir im Kreise von vielen Navajo-Familien im neuen Burger King unser Mittagessen einnahmen. Nach der faszinierenden Landschaft des Monument Valley erscheint einem die Strecke über die 160 in der grossen Navajo Reservation eher langweilig. Für die Cliff Dwellings von Betatakin und Keet Seel im Navajo National Monument haben wir keine Zeit, auch nicht für den Trail an der Little Colorado River Gorge in der Nähe von Cameron. Diese spektakuläre Schlucht des kleinen Colorado, hatten wir schon bei unserer Tour im Jahr 2000 bewundert und wollten eigentlich den kurzen Trail der Upper Gorge zum Fluss laufen. Doch der Startpunkt wäre 20 Meilen westlich von Cameron am Hwy 64 und diese Route fällt aus, da wir den Grand Canyon-Rundflug gestrichen haben. Wir fahren mittlerweile auf dem Hwy 89 in Richtung Flagstaff. In der Ferne sehen wir bereits die schneebedeckten Gipfel der San Francisco Mountains. Die Landschaft hat sich wieder einmal verändert. Statt roter Sandsteinfelsen dominieren schwarzer Sand und die Wälder des Kaibab National Forest. Hier könnte man es eine Weile aushalten, doch wir müssen weiter, denn einen kurzen Abstecher zum Sunset Crater wollen wir uns gönnen. Wir verlassen den Highway und fahren zum Sunset Crater – denken wir. Als nach 15 Meilen noch immer kein Krater in Sicht ist, stellen wir fest, dass wir vor lauter National Monuments an denen wir an diesem Tag bereits vorbei gefahren sind, den Überblick verloren haben, leider die falsche Abfahrt genommen und  viel zu früh vom Highway runter auf den Rundkurs des Wupatiki National Monument eingebogen sind. Über diese Loop-Road könnten wir auch zum grossen Krater gelangen, dies würde aber viel zu lange dauern. Wir kehren also um und streichen den Sunset Crater, da es bereits früher Nachmittag und noch ziemlich weit bis nach Las Vegas ist. Zu allem Überfluss ist die Interstate 40 dicht. Truck an Truck reiht sich an dieser Hauptverkehrsroute nach LA aneinander. Wir kommen nur sehr langsam voran. Hinter Williams lichtet sich der Verkehr ein wenig, trotzdem ist unser Stundenschnitt weit unter den erlaubten 75 Meilen. Wir rechnen in Etappen: noch 45 Meilen bis Seligman, weitere 100 Meilen bis Kingman, die Strecke zieht sich. Als wir endlich Kingman erreichen ist es bereits dunkel, auf einem grossen Rastplatz tanken wir zum letzten Mal für diese Tour ein wenig Benzin in unser Fahrzeug und fahren direkt weiter über den Hwy 93 nach Las Vegas. Es sind immer noch 120 Meilen zu fahren, allein der Gedanke an die reichgedeckten Buffets hält die Moral aufrecht. Hier kommen wir allerdings zügig voran, aufgrund der Baustelle am Hoover Dam ist der Hwy 93 für Trucks und grosse Wohnmobile gesperrt. Vor der Fahrt über den Hoover Dam dann die Überraschung, es gibt eine Fahrzeugkontrolle. Seit den Anschlägen vom 11. September haben Frank und ich bereits häufig darüber gesprochen, dass der Damm ein mögliches Ziel sein könnte, und das es fast unmöglich ist, diesen zu schützen. Doch die Amerikaner beweisen auch hier, dass die USA das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind. Vor der Überfahrt wird jedes Fahrzeug zum Anhalten gezwungen und von einem Officer überprüft. Bei uns beschränkte sich die Überprüfung auf ein flüchtiges Leuchten mit der Taschenlampe über das Chaos im Font unseres Fahrzeugs. Von uns armen Campern schien keine Gefahr auszugehen. Einen kleinen Vorgeschmack auf das Lichterspektakel von Las Vegas erhielten wir bei der Fahrt durch Boulder City und Henderson.
Das grosse Staunen packte uns dann erneut, als wir uns über die Interstate 515 langsam den Ausläufern von Vegas näherten. Vor uns breitete sich das gigantische Lichtermeer der Spielerstadt aus. Die nächsten 20 Meilen schienen nur noch aus Leuchtreklamen und Lichtern zu bestehen. Wir verliessen die Interstate und stürzten uns ins Getümmel der Tropicana Avenue, dicht an dicht schob sich die Blechkarawane unaufhörlich dem Zentrum entgegen. Für einen Sonntagabend im November überraschend viel Verkehr. Als wir uns langsam der Kreuzung Las Vegas Blvd. näherten, zückte ich den Camcorder und hielt einfach drauf. In Höhe des MGM stiessen wir auf den Strip und liessen uns im Strom der Fahrzeuge nach Norden treiben. Über die überdimensionalen Monitore der Casinos flackerten verheissungsvolle Botschaften, das farbenfroh glimmende Spektakel der Neonreklamen tat das übrige um den Fahrer vom Verkehr abzulenken. Ich filmte einfach immer weiter die hellerleuchteten Casinos, die Menschenströme auf den Fusswegen, die Busse und Stretchlimousinen, Taxis, Geländewagen, kleine und grosse PKW. Vorbei an den weithin sichtbaren Fassaden von Caesars Palace, Ballys, Venetian, Mirage und Treasure Island.

(http://people.freenet.de/canyoncrawler/assets/images/db_images/db_imm014_143.jpg)

Ich schwenke den Camcorder nach rechts und nach links, weiss gar nicht wo ich filmen soll, Las Vegas hat uns voll in seinen Bann gezogen. Ganz fern sehen wir den Stratosphere Tower, bis fast dorthin müssen wir noch, passieren vorher die neue Fashion Show Mall, das Frontier, Stardust und Circus Circus. Um 8.00 Uhr Arizona Time verschluckt uns das Parkhaus des Sahara Hotel und Casino. Diesmal meint die Zeitumstellung es gut mit uns. Wir gewinnen eine Stunde, checken ein und gehen erstmal ans Buffet.
Nach der einseitigen Kost der letzten Tage schlagen wir hier richtig zu, wir füllen uns mehrmals die Teller uns können mit unseren Essgewohnheiten heute mit der typischen amerikanischen Familie mithalten. Die Krönung unserer Mahlzeit sind Sahnetörtchen die mit den buntesten Verzierungen aufwarten. 1,5 Stunden später verlassen wir das Buffet und kugeln zum Parkhaus. Leider müssen wir noch unsere Koffer räumen. Glücklicherweise hatten wir bereits heute Morgen im San Juan Inn einiges unserer Ausrüstung in die leeren Koffer gestopft und es gelingt uns, mit 3x zwischen Zimmer und Auto pendeln, den größten Teil ins Zimmer zu schaffen. Glücklicherweise liegen unsere Zimmer jetzt im Tunis Tower, hätten wir wieder im Alexandria Tower gewohnt, hätten wir mit vollem Gepäck jedes Mal durchs halbe Casino rennen müssen. Die Fahrstühle in den Tunis Tower liegen direkt neben der Eingangstür. Nach unserer Kofferaktion präsentiert sich unser Zimmer wie nach einem Einbruch. Zum Glück sind die Räumlichkeiten im Sahara sehr grosszügig bemessen - in einem normalen Motel hätten wir jetzt nicht mehr treten können. Nach der langen Fahrt sind wir müde und verschieben das Packen auf den nächsten Tag. Nach einer schönen Dusche lümmeln wir uns ins Bett, das Nachtleben musste warten.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 18.08.2006, 16:44 Uhr
... will be continued.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.08.2006, 17:21 Uhr
Wieder ganz super geschrieben.  :daumen:
Die ausführliche Art und Dein Stil machen das Lesen zu einem Erlebnis. Man könnte meinen, wirklich dabei zu sein.
Ganz große Klasse  :respekt:
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Zati am 18.08.2006, 18:11 Uhr
Hallo Kate,

Dein Bericht ist einfach toll!!1 Du beschreibst es so, dass man glaubt dabei zu sein.

Nach den tollen Wanderungen und der puren Natur werden wir uns jetzt an Las Vegas berauschen.   :lol:  :D

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: HeikeME am 18.08.2006, 18:11 Uhr
Super geschrieben, super Bilder.
Mit dem Wetter hattet ihr ja trotzdem ihr Ende Oktober Anfang November da wart, noch richtig Glück gehabt.

Viele Grüße

Heike
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: jolly am 18.08.2006, 20:07 Uhr
Hi Kate!

Bin auch grad noch zugestiegen (besser spät als nie).
Toller Bericht mit super Bildern. Bis auf den Moab-Teil waren wir im Mai in der selben Gegend unterwegs und ich habe gerade noch mal in Erinnerungen geschwelgt :-)
Am 21. Oktober fliegen wir auch noch mal wieder rüber, u. a. zurück in die Page-Area und zur Wave. Nachdem wir für Mai schon Glück bei der Verlosung hatten, haben wir für Anfang November wieder Permits gewonnen. Hoffe jetzt, das die Wetterumstände dieses Jahr zu der Zeit nicht so wiedrig sind. Auch wenn wir die Wave schon gesehen haben wollen wir unbedingt wieder hin und unbedingt auch noch zu den Teepees (mussten wir im Mai aus Zeitmangel streichen) und eine verschlammte House-Rock-Valley Road existiert in unseren Plänen nicht. Außerdem muss ich unbedingt den verpassten Besuch bei den Wahweap Hoodoos nachholen :-)

Wünsche euch jetzt schon viel Spaß für den anstehenden Trip und hoffe Du lässt uns dann auch wieder an Deiner Reise teilhaben.

Gruß Eva
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Palo am 19.08.2006, 04:25 Uhr
Hallo Kate,

Fabelhafter Bericht  :applaus:  :applaus:  :applaus:   Obwohl ich selber die ganze Gegend abgekraxelt habe ist es sehr interessant eine andere Perspektive zu bekommen.

Gruß

Palo
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 19.08.2006, 08:09 Uhr
@Heike:
ja, wir konnten uns über das Wetter nicht beklagen. Ausser dem heftigen Unwetter zu Beginn, von dem wir aber nur die Auswirkungen, nicht den Regen, mitbekommen haben, würden wir jederzeit wieder Ende Okt. in den Südwesten fliegen.
Lediglich die früh einbrechende Dunkelheit hat uns zu schaffen gemacht, ansonsten hätten wir noch weitere Wanderungen machen können.

@Eva:
drücke Euch die Daumen, dass Ihr keine verschlammte House Rock Valley Road vorfindet.
Wir wollten auch gerne wieder Coyote Buttes North-Permits, sind aber leer ausgegangen und haben jetzt Permits für Coyote Buttes South.
Und zu den Wahweaps wollen wir diesmal auch.
Von unserer nächsten Tour werde ich wahrscheinlich auch wieder einen Reisebericht schreiben.

@Palo:
ich finde das auch immer interessant, welche Erinnerungen/Erlebnisse andere Reisende am Ort XY haben.

So jetzt geht es weiter, leider nur noch 1 Tag Las Vegas und dann zurück nach Deutschland:
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 19.08.2006, 08:10 Uhr
Montag, 07.11.2005
Wir werden noch vor dem Wecker wach, sind mit die Ersten am Sahara Buffet zum Frühstück und gönnen uns ein unkonventionelles Breakfast aus Croissants, Eiern, Schinken, frischem Obst und abschliessend Törtchen, spülen das ganze mit dem dünnen Kaffee und 2 Gläsern Orangensaft runter und begeben uns dann schnellstmöglich zurück aufs Zimmer um unsere Koffer zu packen. Das gestaltet sich ziemlich nervenaufreibend und 1,5 Stunden später liegen immer noch zahlreiche Utensilien verstreut im Zimmer. Wir haben keine Lust mehr und wollen erst ins Vegas Outlet, um nachher die Neuanschaffungen und den Rest zu verpacken. Wir hängen also das "bitte nicht stören"-Schild an die Tür und setzen unseren Trailblazer auf Kurs zum Südende des Strips. Es ist kurz nach 10 Uhr, als wir auf den Parkplatz einbiegen und uns auf direktem Weg in den Levis Store begeben. Hier hatten wir am ersten Tag ein paar schöne Kleidungsstücke gesehen, für die wir uns da noch nicht entscheiden konnten. Mittlerweile waren jedoch unsere Grössen teilweise ausverkauft und die Qual der Wahl erledigte sich praktisch von selbst. Daher konnten wir bereits 1 Stunde später den Levis Store gut bepackt verlassen, verstauten die Tüten erstmal im Auto, um dann die nächste Location aufzusuchen. Unser Bedarf an Sportschuhen und –kleidung ist in jedem USA-Urlaub immens. Bei Nike fanden wir eine hervorragende Auswahl und ich gönnte mir ein Paar nagelneue Shox-Running-Shoes in der Farbe weiss-oceanblue. Um etliche Dollar ärmer streiften wir schliesslich durch weitere Läden. Irgendwie ging es uns auf einmal nicht besonders gut, Gegrummel im Magen-Darmbereich dämpfte unseren Einkaufsdrang erheblich. Wir strichen sogar den Bass Pro Store im Silverton Casino aus dem Programm, einen der grössten Outdoorgeschäfte im Westen und eigentlich eine Falle für uns. Wir fuhren erstmal ins Sahara und versuchten unseren aufgewühlten Magen zu beruhigen. Die Kombination aus süss, fett und viel zum Frühstück war uns nicht bekommen. Eigentlich wollten wir den Rest des Tageslichtes und anschliessend die halbe Nacht am Stripp nutzen, bevor es gegen 4.00 Uhr früh Richtung Flughafen gehen sollte. Es ging fast nichts mehr. Mit Mühe konnten wir unsere Koffer fertig packen und fuhren dann erst gegen 18.00 Uhr im Dunkeln mit der Monorail vom Sahara zum MGM, um wenigstens ein wenig Las Vegas-Atmosphäre vor dem Abschied zu schnuppern. Das MGM nahm uns dann auch direkt gefangen, in den riesigen Passagen suchten wir eine ganze Weile den Ausgang zum Las Vegas Blvd. und setzten uns dann Richtung New York New York in Bewegung, schlenderten über die Brooklyn Bridge, gingen hierhin und dorthin und liessen uns im Strom der Menschen treiben.

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Wir besuchten Caesars Palace, das Aladin und schliesslich das Venetian, bestaunten die eindrucksvollen Deckenfresken und den erleuchteten Himmel über den gut rekonstruierten Häuserfluchten am Markusplatz und dem Canale Grande.  

(http://people.freenet.de/canyoncrawler/assets/images/db_images/db_imm017_173.jpg)

Viel zu schnell verflog die Zeit, dem Magen ging es langsam besser, ein leichtes Hungergefühl machte sich breit. Für ein üppiges Buffet sahen wir uns allerdings nicht in der Lage und aasen stattdessen, ganz Banause, in einem der  Mc Donalds am Strip. Weiter ging es Richtung Mirage, Ballys und schliesslich ins Harrahs, von wo wir um Mitternacht mit der Monorail zurück ins Sahara fuhren, um noch eine Mütze Schlaf vor dem erbarmungslosen Weckerklingeln zu nehmen.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 19.08.2006, 08:10 Uhr
Dienstag, 08.11.2005
Um zahlreiche Eindrücke und Filmminuten reicher, schlummerten wir in den weichen Betten des Sahara schnell ein, um dann Mitten in der Nacht zu unchristlicher Zeit das liebgewonnene Sahara Richtung Alamo Depot und McCarran International Airport zu verlassen. Die Rückgabe unseres Mietwagens gestaltete sich genauso unkompliziert wie die Übernahme und wir erreichten pünktlich den US Airways-Schalter und reihten uns in die Schlange der Wartenden Richtung Philadelphia ein. Nach einem letzten Kaffee und einen Croissant bei Starbucks verliessen wir voller Wehmut die Spielerstadt. Die Sehnsucht nach den Weiten des amerikanischen  Westens würde nach diesem Urlaub sicher nicht weniger werden. Zu schön waren unsere Erinnerungen an eindrucksvolle und erlebnisreiche Tage ín und mit den Secrets of the Southwest und den Klassikern einer USA-Reise.
Auch das Umsteigen und die Ausreise in Philadelphia verlief reibungslos und nach einem letzten Burger auf amerikanischen Boden verliessen wir über den Philadelphia International Airport die Vereinigten Staaten für unbestimmte Zeit. Aber eines ist gewiss: wir werden wiederkommen und das hoffentlich mit mehr als 14 Tagen Zeit im Gepäck. Es gibt noch viel zu sehen und zu erleben in unserem Traumland.  Die Amerikaner mit ihrer lässigen, netten und hilfsbereiten Art werden uns fehlen. Genauso die faszinierenden Landschaften aus zerklüfteten Canyons und erodierten Felsen der Parks, Monuments und Wilderness Gebiete.

Bis dahin werden wir noch die eine oder andere Trekkingtour in Europa hinter uns bringen und dass mit unserem blauen Zelt. Obwohl es uns das Eine oder Andere Mal ein Fluchen abgerungen hat, haben wir beschlossen, dem Deneb auf einem klassischen Trek, wo es sein niedriges Gewicht, das überragende Platzangebot und die hohe Windstabilität ausspielen kann, eine neue Chance zu geben. Beim Auspacken werden wir vielleicht das eine odere andere Sandkorn aus dem Goblin Valley oder winzige Partikel rote Erde aus Moab finden und uns gerne an die schönen Zeiten im Oktober/November 2005 im Südwesten zurückerinnern.

The End
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 19.08.2006, 08:14 Uhr
Hier eine Aufstellung der mit unserem Urlaub verbundenen Kosten:  
 
13 Tage Mietwagen (Chevrolet Trailblazer) Kategorie Allrad,  
einschl. Steuern, Gebühren und 1. Tankfüllung: 647,79 €  
 
Benzin: 221,58 €  
 
2 Erwachsene Flüge US Airways (Frankfurt - Charlotte - Las Vegas / Las Vegas - Philadelphia - Frankfurt) einschl. Reiserücktritt und Buchungscharge: 703,16 €  
 
Unterkünfte (Gesamt 326,60 €):  
1 Nacht Sahara Hotel & Casino Las Vegas   44,58 €  
1 Nacht Valley of Fire Atlatl Campground      12,96 €  
1 Nacht Bob Bonn Inn Motel Kanab        44,01 €  
3 Nächte Wahweap Campground Lake Powell  30,28 €  
2 Nächte Kodachrome State Park Campground 25,92 €  
1 Nacht Goblin Valley State Park         12,96 €  
2 Nächte Portal RV Campground Moab    22,19 €  
1 Nacht San Juan Inn Motel Mexican Hat      49,93 €  
1 Nacht Sahara Hotel & Casino Las Vegas   42,18 €  
1 Nacht Sahara Hotel & Casino Las Vegas   41,59 €  
 
Einrittsgelder (112,52 €):  
Valley of Fire   5,56 €    
Nationalpark Pass   41,97 €  
Coyote Buttes North Permit (The Wave)     9,26 €  
Antelope Canyon:    
2x Navajo Land Permit Fee  11,11 €    
2x Lower Canyon Entrance Fee  23,15 €    
Dead Horse Point State Park  6,48 €    
Monument Valley   4,63 €    
2 Tickets Monorail Las Vegas Sahara Station  5,18 €    
2 Tickets Monorail Las Vegas Harrahs Station  5,18 €    
 
Fast Food & Las Vegas Buffet:    73,46 €    

Einkäufe Lebensmittel, Campingartikel,  
Brennstoffe, Hygieneartikel: 206,45 €  
 
Sonstiges (z.B. Trinkgelder, Duschen, Autowäsche,  
kl. Einkäufe & sonstige Barzahlungen):   50 €  
 
ICE-Tickets 2 Personen bis/ab Flughafen:  98,40 €  

Gesamtkosten:  ~ 2440,00 €  


(zzgl. persönliche Einkäufe, Ausgaben fürs Fotographieren ...)
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Zati am 20.08.2006, 13:07 Uhr
Hallo Kate,

vielen Dank für diesen tollen Bericht!!!!  :respekt:  :respekt:  :respekt:  :verneig:  :verneig:  :verneig:  :applaus:  :applaus:  :applaus:

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht ihn zu lesen!!!

Jetzt freue ich mich schon auf Deinen nächsten Bericht. :dafuer:


Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Schneewie am 20.08.2006, 18:09 Uhr
Schade, schon zu Ende?  :cry:
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 21.08.2006, 14:04 Uhr
Hallo Efty und Schneewie,

nach unserer letzten Tour habe ich noch von einer unbestimmten Zeit und Trekking in Europa geschrieben.

Aber das stimmt nicht mehr, am 08.09. gehts wieder los nach Las Vegas.
So sieht unsere bisherige Planung aus:


1) 08.09.06 Ankunft Las Vegas (Übernachtung Palace Station)
2) 09.09.06 Las Vegas - Hwy 95 - Vidal Junct. - Joshua Tree NP
3) 10.09.06 Joshua Tree NP - Sedona (Oak Creek Canyon)
4) 11.09.06 Oak Creek Canyon - Hiking in Sedona Area
5) 12.09.06 Oak Creek Canyon - Interstate 40 - Holbrook - evtl. Petrified Forest NP - Canyon de Chelly NM - Canyon del Muerto - Lukachukai - Shiprock - Cortez
6) 13.09.06 Cortez - Mesa Verde - Million Dollar Hwy - Ouray - Montrose
7) 14.09.06 Montrose - Black Canyon of the Gunnisson - irgendwo Richtung Rocky Mountain NP
8 ) 15.09.06 Irgendwo zwischen Montrose und Rocky Mountain NP - Rocky Mountain NP
9) 16.09.06 Rocky Mountain NP - Rocky Mountain NP (Wandern oder Old Fall River Road/Trail Ridge Road-Loop)
10) 17.09.06 Rocky Mountain NP - Rocky Mountain NP (Restprogramm vom Vortag)
11) 18.09.06 Rocky Mountain NP - Trail Ridge Road - Colorado NM
12) 19.09.06 Colorado NM - Moab - Wanderung: Negro Bill Canyon oder Arches NP
13) 20.09.06 Moab - Canyonlands Sonnenaufgang - Shafer Trail - Potash Road mit Wanderungen - Moab
14) 21.09.06 Moab - Moab: Behind the Rocks und Arches NP (Sonnenuntergang am Delicate Arch)
15) 22.09.06 Moab - Interstate 70 - UT 72 - Cathedral Valley/Capitol Reef
16) 23.09.06 Capitol Reef - Calf Creek RA (Wanderung Lower Calf Creek Falls) - Boulder
17) 24.09.06 Boulder - Hells Backbone Road - Escalante (Übernachtung Escalante State Park)
18 ) 25.09.06 Escalante - Hole-in-the-Rock Road mit Wanderungen - Escalante
19) 26.09.06 Escalante - Cottonwood Canyon Road (CCR: Cottonwood Narrows, Yellow Rock) - Lake Powell/Page
20) 27.09.06 Lake Powell/Page - Coyote Buttes South - White Pocket (Vermillion Cliffs NM)
21) 28.09.06 White Pocket - Wahweap Hoodoos - Paria Movieset - Paria Rimrocks - Lake Powell/Page
22) 29.09.06 Lake Powell/Page - White Rocks - evtl. Restprogramm vom Vortag - Kanab - Zion (je nach Ankunft: Wanderung: Angels Landing oder Observation Point)
23) 30.09.06 Zion (Restprogramm) - evtl. Snow Canyon State Park - Las Vegas (Fremont Street) - Übernachtung Circus Circus
24) 01.10.06 Las Vegas - Shop till you drop - Las Vegas Strip - Übernachtung Circus Circus
25) 02.10.06 Las Vegas - Rückflug

Wieder Stoff für einen schönen Reisebericht ...  :D
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: americanhero am 21.08.2006, 15:52 Uhr
Hallo Kate,



das hört sich ja wirklich nach einer tollen Tour an, herrlich. Da bekommt man ja direkt wieder Fernweh, zumal du ja auch einige tolle Wanderungen auf deiner Liste stehen hast.
Auch zum jetzigen Reisebericht Gratulation, der ist echt toll geworden. An einige Ecken musste ich dann auch wieder denken, ist ja noch nicht allzu lange her, daß ich da auch war.



Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Schneewie am 22.08.2006, 08:12 Uhr
Da freue ich mich schon auf Euren neuen Reisebericht.

Vor allem die Ecke Sedona würde mich sehr interessieren. Dieses ist unser Lieblingsstädtchen und wir haben da letztes Jahr auch eine Wanderung gemacht (Cathredral Rock)
Hinterher haben wir am Oak Creek gesessen und einfach nur die Beine ins Wasser baumeln lassen und uns die Sonne auf den Pelz brennen lassen.

(http://home.vr-web.de/~stender/Amerika2005/CathredralRock.jpg)
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 22.08.2006, 09:30 Uhr
Zitat
An einige Ecken musste ich dann auch wieder denken, ist ja noch nicht allzu lange her, daß ich da auch war.


Ja. deshalb lese ich auch so gerne Reiseberichte, besonders die mit Nationalparks und Wanderungen, man bekommt dann richtig Fernweh und kann nochmal in Erinnerungen schwelgen, wenn man die Gegend schon kennt.

Zitat
Vor allem die Ecke Sedona würde mich sehr interessieren.

Sedona kennen wir noch gar nicht und haben leider auch diesmal nicht mehr Zeit dafür gefunden. Die Wilderness Areas um Sedona bieten Hikes ohne Ende. Wir möchten auf alle Fälle gerne den Bear Mountain Trail laufen: http://www.onedayhikes.com/Hikes.asp?Hikesid=106
Für was die Zeit sonst noch reicht, werden wir vor Ort sehen.
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Schneewie am 22.08.2006, 09:57 Uhr
Bestimmt super.

Nehmt Euch auf jeden Fall mal die Schnebly Hill Road vor.
Diese Gravel Tour verbindet die 179 in Sedona mit der I15 und sollte mit einem normalen PKW nicht befahren werden (Schlaglöcher, dicke Steine -> Mai 2005).

(http://home.vr-web.de/~stender/Amerika2005/SchneblyHillRoad.jpg)

Die Aussichten sind auf dieser Straße super. Wir haben leider nicht viele Stops gemacht, aber ich denke, auch hier kann man die eine oder andere gute Wanderung machen.

Abkühlung könnt Ihr im Slide Rock State Park finden. Dort kann man im Oak Creek baden ( "Zitter-Smily").

Die Stadt selber ist schon recht touristisch, hat aber seinen Reiz. Allein schon wie sie zwischen den tollen roten Felsen liegt.

Sonnenuntergang sollte man sich vom Flughafen aus anschauen. Dazu muß man zum Flughafen hoch fahren, denn dieser liegt auf einer Mesa. Dort ist abends immer richtig was los.

Reserviert Euch im Flughafenrestaurant einen Platz, dort kann man auch draußen sitzen und das Essen ist lecker. Ohne Reservierung wird man kaum etwas bekommen.

Hier mal ein leider nicht so gutes Bild vom Sonnenuntergang in Sedona:

(http://home.vr-web.de/~stender/Amerika2005/SedonaSonnenuntergang.jpg)
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: die_franken am 22.08.2006, 09:58 Uhr
Ich bin PLATT im wahrsten sinne des Wortes!

Super Tour bis aufs Zelt, währe das genau das Richtige für mich :lol:
DANKE für den schönen Bericht :!:


PS ich will URLAUB und ein bisschen Geld :flennen2:  :heulend:  :flennen2:
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 22.08.2006, 11:10 Uhr
@Schneewie:
Danke die Sedona-Tipps.
Schnelby Hill Road hatten wir auch schon vorgemerkt, weiss aber nicht ob wir Zeit dazu haben. Vielleicht planen wir eine Wanderung mit Start an der Hill Road.

@die_Franken
Zitat
DANKE für den schönen Bericht Exclamation

Gerne, freut mich wenn er euch gefallen hat.
Und Kopf hoch, irgendwann geht es auch für Euch wieder über den Teich. Wir hatten zwischen 2000 und 2005 eine "Durststrecke" wo wir "nur" in Europa unterwegs waren. Jetzt wollten wir uns wieder einmal verschärft die USA gönnen.

Gruss
Kate
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Palo am 22.08.2006, 13:04 Uhr
In Sedona kann ich nur empfehlen im Heartline Café zu essem. Jeden Morgen so um 10h holen die frische Forellen aus dem Oak Creek also hat man zum Mittagessen wirklich frische Forellen. Yum, Yum

http://www.heartlinecafe.com/

Übrigens gibt es in der Gegend von Sedona so viele herrliche Wanderwge die man laufen kann ohne das Auto auf Schnebley Road kaputt zu fahren


Gruß

Palo
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: OWL am 22.08.2006, 13:11 Uhr
Eine tolle Reise habt Ihr gemacht - schöner Reisebericht!
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Sedona am 22.08.2006, 14:44 Uhr
Zitat von: OWL
Eine tolle Reise habt Ihr gemacht - schöner Reisebericht!


Dem kann ich mich nur anschließen!!!!

Und auf dass die neue Reise noch schöner wird!!!!  :D
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 22.08.2006, 15:59 Uhr
Danke, auch für die Tipps für die neue Reise  :D

Wir freuen uns auch schon auf :zeltfeuer: und  :usa:
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: GreyWolf am 23.08.2006, 15:48 Uhr
Hallo,

danke für diesen sehr schönen Reisebericht. Man lernt hat immer dazu. Wir sind die Cottonwood Canyon Road bei gutem Wetter befahren und da war sie knochentrocken und absolut easy. Da will man kaum glauben, dass sich das bei Regen plötzlich ändern könnte.
Genauso bei der Houserock-Valley-Road, die bei uns eben auch null Problem war.

Ganz interessant fand ich Euren GPS-Einsatz bei der Wave. GPS ist insoweit eben auch nur ein Hilfsmittel und es zeigt halt bei direktem Anpeilen des Endpunktes nur den kürzesten Weg. Auch wenn der über 3 Canyons und 42 Bergrücken führt. Insofern kann ich kaum nachvollziehen, wo Ihr da langgekommen sein müsst. Wenn ich das richtig sehe, müsst Ihr über diese hohe Hügelkette rechts von der Wave rübergestiegen sein (also rechts, wenn man davor steht)?
Titel: Re: Canyoncrawlers Tour 2005: Classic Southwest & Secret
Beitrag von: Canyoncrawler am 23.08.2006, 17:01 Uhr
Hallo Greywolf,

die rechte Hügelkette war es nicht, wir sind nämlich zunächst von unten im Tal und dann von links gekommen. Wir wollten zu der unteren Teepee-Gruppe, nicht zu der oberen.
Ich bin mir nicht sicher, aber möglicherweise sind wir über den Top Rock gestiegen. Luftlinie waren die Wave-Koordinaten gar nicht weit weg, aber es türmten sich ziemlich hohe Felsen vor uns auf. Kurz nachdem wir aus dem Wash sind, lief unser Weg unterhalb dieses steilen, sandigen Hügels, den man von der Wave aus sehen kann.
Auf alle Fälle war es eine abenteuerliche Routenwahl und es war ziemlich ungeschickt, dass ich nicht mehrere Koordinaten gespeichert hatte.

Auf dem Rückweg sind wir problemlos den BLM-Koordinaten gefolgt.