25.09.2010 Samstag Hanksville-Escalante via Notom Bullfrog Road und Burr Trail[/Heute ist nun schon wieder der 26.09. und es fällt mir schwer mich zu erinnern wie der gestrige Morgen so genau abgelaufen ist. Das kommt davon, dass hier so viel Input ist, das mein Gehirn das gar nicht alles fassen kann. Also so weit ich mich erinnern kann, haben wir beide mal ziemlich lang geschlafen, will heißen so bis mindestens 08:00 Uhr und das gezwungenermaßen, da wir leider wireless mäßig total unterversorgt sind, will heißen es geht gar nix
. Kaffee ist im Hanksville Inn auch nicht drin und die Tanke nebenan hat auch noch zu. Da fällt mir doch wieder ein: „ in Hanksville möchte ich nicht tot überm Gartenzaun hängen“. Ist schon was dran an dem Satz.
Nachdem wir beide einigermaßen senkrecht sind und alles verstaut haben, begeben wir uns ins Restaurant, gegenüber dem Hanksville Inn, zwecks Breakfast.
Dann gibt’s mal wieder Diskussionsbedarf zwischen uns, Herbert fütter sein neues Nokia X6 mit dem Ziel Escalante und dieses blöde Teil will uns genau in die umgekehrte Richtung schicken, wie ich weiß das wir fahren müssen. Schließlich sitze ich ja ständig mit Karte auf dem Beifahrersitz und kontrolliere die Technik.
Unser Motelchef meinte auf meine Nachfrage nach der Notom Bullfrog Road und den Burrtrail, die Straßen müssten ok sein, doch ich sollte mich im BLM Office nochmal wegen Flashfloods erkundigen.
„So ein Schmarrn“ gemilderter Originalton meines Angegrauten, er will unbedingt seinem Nokia X6 folgen um nach Escalante zu kommen und welches uns wahrscheinlich direkt über die Henry Mountains schickt, tausende Meilen unbefestigter Straßen
. Da bin ich ganz schön stur, da mache ich nicht mit. Widerwillig folgt er meinen Wünschen und wir finden das BLM Office in Hanksville, nur leider hat es Samstags geschlossen
. Immerhin gibt es dort eine alte, historische Mühle, die Wolverton Mill, welche er fotografieren kann.
Genauso widerwillig fährt er auf der von mir gewünschten Straße 24 Richtung Westen. Dabei ist die 24 wirklich richtig schön Scenic Drive mäßig und die Morgensonne bietet einen herrlichen Licht und Schattenkontrast auf den grau/beigen Cliffs. Das besänftigt uns beide wieder
. Von Ferne lockt die Factory Butte, doch wir lassen sie rechts liegen und kinpsen nur kurz.
Factory Butte
Spielplatz für 2 Radfreaks (Shit jetzt haben wir die Harleys nicht dabei)
Auf meiner Karte ist als nächster Ort Cainville eingezeichnet und irgendwann passieren wir rechterhand ein Rodeway Inn. Ich schaue mir die Karte noch mal genauer an, aha, das war Cainville. Von hier aus kann man eine Dirtroad ins Cathedral Valley vom Capitol Reef Park fahren. Würde mich auch reizen, steht aber nicht auf unserem Programm.
Wir fahren noch einige Zeit durch eine wirklich beeindruckende Landschaftskulisse, grau-beige Cliffs durch welche die Straße hindurch geschnitten ist. Dann schickt uns Navi Nokia, und ich lasse es diesmal gewähren, nach links ab. Die Richtung stimmt ja, doch leider sind wir zu früh links abgebogen, es war die Old Notom Road, welche aber auch eine Abkürzung ist. Wir stoßen aber dennoch nach einigen Meilen auf die richtige Notom Bullfrog Road, die ist nämlich nigelnagelneu, frisch geteert und pechschwarz. Auf der Selben geht es dann nach Süden. Irgendwann ist aber Schluß mit Lustig und die unbefestigte Strecke beginnt, wir befinden uns auch bereits im Capitol Reef National Park. Hier ist zunächst noch, durch Bewässerung fruchtbares Farmland und wir können endlich auch mal eine sprenkelnde Bewässerung in Betrieb fotografieren. Außerdem noch ein weiteres interessantes landwirtschaftliches Gerät, welches aussieht wie ein Kreiselrechen.
Blick von der Notom Bullfrog Road in Richtung Henry Mountains
Notom Bullfrog Road
Die Straße bleibt gut und wir kommen entsprechend gut voran, Verkehr ist sehr wenig. Wir passieren den Cedar Mesa Campground und dann geht es irgendwann nach rechts ab auf den Burr Trail. Die Landschaft ist bisher schon traumhaft und spektakulär gewesen, nun wird es auch noch abenteuerlich. Es geht die Switchbacks, die Serpentinen des Burrtrails hoch, durch eine gigantische Kulisse. Wir schrauben uns 500 Meter hoch, natürlich nicht ohne Diskussionen, denn Herbert liebt es an für mich prekären Stellen, extra nah an den Rand zu fahren um möglichst, ohne auszusteigen, schöne Fotos machen zu können.
die Switchbacks des Burrtrails
Blick von fast oben
Blick vom Picknickplatz
Oben angekommen genießen wir bei einem kurzen Stop noch mal den Blick zurück auf die Water Pocket Falt und die Henry Mountains. Dort oben gibt es auch gleich einen Picknick Platz, doch der ist leider schon belegt. Also geht es weiter Richtung Long Canyon. Die Straße ist durchweg gut und wird recht bald auch wieder asphaltiert. Wir fahren und halten und fotografieren und fahren und halten usw. Der Long Canyon ist wirklich wunderschön und wir schrauben uns hindurch, am Ende wird dann an bekannter Stelle ein ebenso bekanntes Foto gemacht.
auf dem Weg Richtung Long Canyon
somewhere auf dem Weg
Long Canyon
das bekannte Long Canyon Foto
Gegen 14:00 Uhr erreichen wir Boulder und es empfängt uns auch gleich ein Restaurant, in welchem wir unsere Tanks auffüllen, das Boulder Mesa Restaurant. Mal wieder ein Hamburger für mich, diesmal ohne die obligatorischen French Fries (Pommes) und Herbert wagt sich in USA an Spagetti und ein Hefeweizen, jawohl genau so steht es auf der Flasche: Hefeweizen. Ein Bier aus der Brauerei Squatters in Salt Lake City, in welcher Herbert 2008 schon mal war.
Boulder Mesa Restaurant
Gegen 15:00 Uhr starten wir Richtung Escalante und kommen an dem kleinen Hills und Hollows Minimarkt vorbei, an welchem wir 2008 schon mal gehalten hatten. Damals war das Wetter nicht gut, um nicht zu sagen miserabel, aber diesmal lacht die Sonne von einem makellos blauen Himmel. Wir stoppen noch öfters, denn der Abschnitt von Boulder nach Escalante ist so ziemlich der spektakulärste dieser Scenic Road und entsprechend bevölkert sind auch die Scenic Views. Natürlich hört man ganz, ganz oft Deutsch.
Blick in den Calf Creek Canyon
Es ist 16:00 Uhr als wir in Escalante eintreffen und wir haben müssen etwas suchen, bis wir das Circle D Motel, in welchem ich vorreserviert habe, finden. Das liegt daran, dass das Circle ein Kreis ist in welchem das D wohnt.
Nachdem uns Navi aber hartnäckig vor dieses Motel führt, erkennen wir es schließlich und checken ein. Wir bekommen Zimmer 107 und dem Chef fällt auf, dass ich schon sehr frühzeitig reserviert habe. Das ist auch gut so, denn an den wenigen Motels in Escalante steht fast überall „ no Vacancy“. Es ist schließlich Saison und auch noch Wochenende.
Das Zimmer ist ok, kein Luxus, aber alles da was man/frau braucht und wireless funktioniert hervorragend. Wir lassen uns diesmal schon etwas ausgiebiger nieder, wir bleiben ja schließlich mal für 3 Nächte am selben Fleck. Da kann frau die Koffer schon mal auspacken und endlich kann ich auch mal eine Maschine Wäsche waschen, denn um die Ecke ist eine Laundry (Waschsalon).
Wir fahren dann noch zum Tanken und erledigen ein paar Einkäufe, denn am Sonntag ist hier ziemlich dicht, nicht so wie in den größeren amerikanischenOrten, wo Shopping rund um die Woche und rund um die Uhr geht. Dann vespern wir in der Abendsonne vor unserem Zimmer, da sitzen wir auf einer Art Veranda und können die gemütlichen Abendtemperaturen genießen. Unser Queenbett ist ziemlich hoch, da müssen wir echt aufpassen nicht raus zu fallen.
Highlight: Burrtrail und die Scenic Route 12
Lowlight: Streckendiskussionen
Weitere Aussichten: Moki Marbles
PS. ich glaub jetzt sind die Bilder doch etwas recht groß?