Fortsetzung....Am schmiedeeisernen Zaun vor dem South Lawn klebten jede Menge Touristen wie Kletten fest, wir ergattern uns noch ein kleines Plaetzchen und machten fix unsere Bilder. Na ja, gesehen haben musste man es halt einfach mal, gehoerte irgendwie zum DC Besuch dazu. Und kaum waren wir wieder von dannen gezogen, wurde der Bereich erneut kategorisch abgeriegelt.
Das verstehe mal einer wer will. Aber da es schon recht spaet am nachmittag war, konnte es natuerlich sein, das Obama in Kuerze mit Marine One eingetrudelt kam. Wir liefen ein wenig die Pennsylvania Avenue entlang und machten uns auf zum Ford Theater, da in der 10th St. zu finden war. Es war lange Zeit renoviert worden und ich wollte jetzt gerne mal sehen, wie es jetzt aussah. Doch leider gab es ausgerechnet jetzt ueber das Festival Wochenende keinerlei Touren. Gemeinheit, wieder etwas fuer das naechste Mal. Mittlerweile war die Liste ja schon wieder ganz schoen lang geworden. Okay, manchmal konnte man das einfach nicht alles einplanen. Wir gingen zurueck Richtung Metro Center und fuhren nun mit der Red Line zur Union Station. Der Bahnhof hatte vor einigen Jahren eine Art Revival erlebt und man hatte ihn grundlegend renoviert. Zum GLueck, denn sonst koennten wir jetzt nicht die schoene Bahnhofshalle mit den Goldblaettchen an der Decke bewundern. Das hatte mir schon immer gut gefallen und Ulrich war hier ja noch nie gewesen.
Irgendwie war uns gerade nach einem Kaffee und bei Au Beau Pain holten wir uns Kaffee und ein Schoko Croissant und machten eine kleine Pause. Unsere Fuesse dankten uns das total, denn die taten mal wieder richtig weh vom vielen Laufen. Nach dieser kleinen Staerkung fuhren wir mit der Metro zurueck bis zum Hotel, wo wir auch erst einmal die Beine hochlegten und unsere Mails checkten.
Kurz nach sechs liessen wir uns dann mit einem Taxi nach Georgetown bringen. Wir hatten unsere Reservierung zwar erst fuer 19:30 Uhr im Old Glory, aber so konnten wir noch ein wenig herumlaufen und ein paar Bilder machen. Georgetown war schliesslich immer sehr sehenswert. Die M Street war wie immer hoffnungslos verstopft und wir liessen uns einfach am Georgetown Place, einer fancy Shopping Mall, absetzen. Man, was war das ein Gewusel, Gehupe und Gedraenge. Aber irgendwie war das um diese Uhrzeit immer so. Die M Street selbst hatte sich kaum veraendert, noch immer gab es die gleichen Geschaefte wie eh und je. Wir machten uns erst einmal auf zum C&O Canal, doch leider gab es doch sehr viel Gegenlicht. Ulrich versuchte trotzdem sein Glueck. Dann ging es weiter via Wisconsin Ave zur N und P Street. Hier kam uns die tiefstehende Sonne besonders entgegen und bescherte uns nette Licht und Schattenspiele an den diversen Haeuserfassaden.
Das war wirklich nicht schlecht und wir hatten unseren Spass. Immer wieder gab es was Neues zu entdecken und die gutbuergerlichen Townhaeuser im Viktorianischen und Federal Stil waren wirklich sehr ansehlich. Und sicherlich auch unbezahlbar. Wir schauten uns die letzten Ueberreste der ehemaligen Strassenbahn an, die mal hier verkehrte. Die Sonne liess sie im gleissenden Licht nahezu erstrahlen. Und noch immer hatten die kleinen Nebenstrassen hier einen besonderen Flair mit den Pflastersteinen und schmiedeeisernen Treppenaufgaengen.
Uns gefiel es sehr gut und die Zeit verging dann auch wie im FLug. Nun wuerde es auch langsam Zeit, zum Old Glory an der M Street aufzubrechen. Mittlerweile war es auch schon fast dunkel geworden und hungrig waren wir beide. Und ich konnte es kaum erwarten, wieder die leckeren Chili Cheese Fries hier essen zu koennen. besonders voll war es heute Abend im Old Glory, aber das konnte man ja nie im Voraus wissen. Hi hi, wir bekamen sogar den gleichen TIsch, den ich 2007 schon hatte. Das war echt ein witziger Zufall. Auf unser Sam Adams brauchten wir nicht lange warten und auch die Mega Portion Chili Cheese Fries Fries, die wir uns teilten, kam sehr fix. Da heute der Country Music Award stattfand, wurde sogar eine riesige Leinwand aufgebaut und wir konnten nebenbei so ein wenig mitschauen.
Na ja, Ulrich widmete sich dann doch eher den diversen BBQ Saucen fuer unsere Burger als der Country Music. Die mochte er im Gegensatz zu mir naemlich gar nicht. Und auch dieses mal war ich mehr als gesaettigt und die Burger erfuellten die Erwartungen wieder voll und ganz. Also das Old Glory kann ich wirklich nur empfehlen.
Nach dem Essen machten wir uns dann auf zur Bushaltestelle des DC Circulator, die sich auf der gegenueberliegenden Strassenseite befand. Mit dem Bus wollten wir jetzt bis zur Metro Station fahren. Aber wie immer liess der Bus ewig auf sich warten.
Den Circulator kann ich ebenfalls empfehlen und fuer eine Dollar kann man damit wirklich von der Anfangs bis zur Endhaltestelle fahren. Wir planten spontan um und fuhren bis zur Union Station, das waren locker mal 15 oder 20 Stationen. Von dort aus marschierten wir die paar Blocks bis zur D Street und dem Brunnen, an dem wir schon gestern gesessen hatten. Und jetzt im Dunkeln spiegelte sich im Wasser wirklich ganz hervorragend das Capitol wider. Klasse.
Da bauten wir natuerlich fix unsere Stative auf und machten ein paar Nachtaufnahmen. Und wieder verging die Zeit dabei wie im Flug, denn Langzeitaufnahmen waren echt ganz schoen zeitintensiv. Aber Spass machte es trotzdem, zumal es heute Abend wirklich nicht kalt war. Und es wehte auch nur hin und wieder mal ein Lueftchen. Nach unzaehligen Motiven ging es dann weiter zum Reflecting Pool am Capitol. Auch hier spiegelte sich der weisse Marmor wunderbar im Wasser. Ulrich nutzte hier hin und wieder die Zeit, um sich etwas hinzusetzen und auszuruhen, denn er hatte sich vom vielen Laufen etwas ueberanstrengt und einen Muskel gezerrt.
Und sowas tut wirklich ganz schoen weh, puh.
Nach einer Weile machten wir uns dann auf zur Capitol South Metro Station und hofften insgeheim mal wieder auf ein Taxi. Dieses Mal sollte es nach Rosslyn gehen, denn dort wollten wir noch zum Iwo Jima Memorial. Und das wirkte gerade im Dunkeln ganz besonders. Und wir hatten Glueck, schon kurz darauf hielt ein Taxi. Das hatte wohl Mitleid mit uns, hi hi. Bis Rosslyn selbst war die Strecke auch wirklich kein Problem und wir waren sehr fix da. Allerdings fand unser Taxifahrer dann die Zufahrt zum Iwo Jima Memorial nicht und fuhr erst einmal dran vorbei. Also eine Ehrenrunde runter zum Arlington Cemetery und von dort zurueck nach Rosslyn. Na ja, ich gebe ja zu, die Einfahrt zum Memorial ist etwas tricky und gerade im Dunklen nicht auf Anhieb zu sehen. Nachdem der Taxifahrer dann noch einmal daraan vorbeifuhr und noch einmal eine Ehrenrunde nach Arlington machen wollte, stiegen wir doch hier in Rosslyn aus und liefen die paar hundert Meter zum Memorial.
Zumal ich ja wusste, wo es war. Aber das wollte der Taxifahrer nicht so recht glauben. Da ich die Ecke aber kannte, wusste ich ja, wovon ich redete.
Na ja, wir waren ja jetzt da und leider mit uns eine ganze Busladung mit Touris, die dann so richtig schoen durchs Bild latschten, obwohl sie sahen, das wir gerade am Abdruecken waren. Touris eben, die hatten ja eh immer Tomaten auf den Augen.
Letzendlich gelangen uns doch ein paar BIlder, zumal die Touris eh nur mit der japanischen Variante hier waren und nach 10 Minuten schon wieder weiter mussten. So ein Pech aber auch. Wir hatten das Memorial jetzt fuer uns und machten unsere Bilder, ehe die naechste Busladung mit Touris eintraf. Das ging hier wirklich zu wie im Taubenschlag. Auch der Blick von hier oben auf die Innenstadt von DC mit dem Capitol, Lincoln Memorial und Washington Monument war nicht zu verachten.
Gegen halb zwoelf machten wir uns dann auf dem Rueckweg und fuhren mit der Metro bis nach Crystal City. Die paar Blocks zu unserem Hotel gingen wir ganz gemuetlich und letztendlich waren wir froh, wieder da zu sein. Ein langer und wiederum sehr anstrengender Tag neigte sich hier seinem Ende zu, den wir aber trotzdem sehr genossen hatten.Auch wenn nicht alles so geklappt hatte, wie wir uns das gewuenscht hatten, es war ein tolles Wochenende gewesen. Sogar das Wetter hatte mit uns ein Einsehen gehabt.