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Autor Thema: Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik  (Gelesen 5059 mal)

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MrBucket

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Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« am: 02.07.2017, 03:21 Uhr »
Hallo liebes Forum,

ein weiterer Reisebericht steht ins Haus. Meine bessere Hälfte und ich waren schon drei Mal in den USA - einmal 2009 im Südwesten, 2014 in Florida und 2015 in Florida kombiniert mit vier Tagen New York.

2016 war uns schon klar, dass es erstmal für lange Zeit der letzte Urlaub zu zweit sein würde. Mittlerweile sind wir zu dritt. Dass sich unser Nachwuchs aber als derart reisetauglich und neugierig auf die Welt erweisen würde, dass wir uns gerade mal eineinhalb Jahre nach der Geburt eine Reise in die USA trauen würden und ganz genau jetzt schon wieder in Florida sind, hätten wir uns nicht träumen lassen. Aktuell sind wir in Fort Myers auf dem Hotelzimmer, der Kleine macht ein Nickerchen und wir haben uns überlegt, dass wir die Zeiten, wenn er schläft, für einen Reisebericht nutzen können. Mit zwei Tagen Verzögerung sind wir aktuell somit fast live!

Vorab aber erstmal ein Überblick, über die Übernachtungen, die wir bereits fest gebucht haben:

29.06. Anreise DUS - RSW,
29.06. - 02.07. Fort Myers, Residence Inn Sanibel Gateway
02.07. - 05.07. Naples, Ritz Carlton Golf Resort
05.07. - 14.07. Anna Maria Island, Ferienwohnung Style of the isle, Holmes Beach

Was danach kommt, wissen wir noch nicht. Fest steht nur, dass wir am 24.07. wieder im Flieger nach Hause sitzen.

NatureLover

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #1 am: 02.07.2017, 08:30 Uhr »
Klingt super, bei dem Wetter hier kann ich auf jeden Fall ein paar Sonnenstrahlen aus Florida gebrauchen.

Ich lese gerne mit. Klasse, dass ihr auch so lange bleibt.
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MrBucket

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #2 am: 03.07.2017, 02:46 Uhr »
Dann wollen wir mal... erstmal kommt ja nur die Anreise. Fotos gibts dann ab morgen!

Tag 1, Donnerstag, 29.06.2017: Eine laaaange Anreise

Nun geht es also los. Die Koffer haben wir bereits am Wochenende zu 95% gepackt, weil Ingmar auf der Arbeit den Terminkalender bis Mittwoch nochmal richtig schön vollgepackt hatte. Ist ja schon Wahnsinn, wie sehr besonders Sandra sich klamottentechnisch einschränkt und wie voll trotzdem unsere drei Koffer sind. Schuld hat der dritte im Bunde. Unser Jannik ist mittlerweile fast eineinhalb Jahre alt, hat in den letzten Wochen mal wieder einen richtigen Schub gemacht und hat als Lieblingsbeschäftigung im Moment das Erzählen entdeckt. Nicht, dass da schon Sätze am Start wären, aber das eine oder andere Wort kommt mittlerweile auch schon sehr bestimmt ergänzt mit den typischen Geräuschen. Das kann ja ein lustiger Flug werden.

Dank Ingmars Leidenschaft des Meilensammelns und ein paar Besonderheiten im Topbonus Programm haben sowohl Sandra als auch Ingmar Gold Status und für den Hinflug von Düsseldorf nach Fort Myers mit Airberlin hat es sogar mit einem Upgrade in die Business class geklappt. Da sind wir aber mal gespannt. Der Wecker klingelt um halb 5 und wir machen uns auf den Weg nach Meerbusch zu Ingmars Schwester. Dort steigt unser Schwager zu, der unser Auto freundlicherweise für die dreieinhalb Wochen bei sich unterstellt. Er übernimmt das Steuer und fährt uns auf dem Weg zur Arbeit beim Flughafen vorbei. Sehr praktisch, so müssen wir nicht mal mehr die Koffer umladen. Da ist einiges an Zeugs zusammengekommen:

Drei große Koffer, zwei Handgepäckskoffer, Wickeltasche, Buggy. Das erste Mal überhaupt müssen wir uns am Flughafen einen Trolley besorgen. Jannik hält natürlich nichts im Buggy, wenn der steht. Da gibt es einfach zu viel zu sehen und zu entdecken. Wir sind heilfroh, dass wir den priority Check In nutzen können. Es gibt ein paar Probleme. Der Mitarbeiter am Check in ist der Meinung, dass Kleinkinder unter 2 grundsätzlich nicht Business class fliegen dürfen. Wir haben aber nunmal das upgrade und für Jannik extra nochmal 60 EUR Zusatzgebühr bezahlt. Zwei Telefonate später, erklärt der Mitarbeiter, dass auch er nie auslerne und alles sei gut.

Als nächstes geht es in die Lounge, gefrühstückt haben wir bislang nämlich noch nicht. Hier erleben wir unsere erste Überraschung. Es ist nicht viel los Das Publikum besteht aus ein paar älteren Ehepaaren, zwei gemeinsam reisenden Frauen, ein paar alleinreisende Frauen und Männern im business outfit. Natürlich ist Jannik zwischendurch mal unterwegs (nicht ohne die Begleitung vom Papa oder Mama natürlich). Während die Damenwelt bestenfalls missbilligende Blicke übrig hat und von den älteren Paaren eines einmal kurz lächelt, entpuppen sich die beiden Businessmen als wahre Kinderfreunde, winken, machen kleine Faxen und einer bietet Jannik sogar etwas von seiner Waffel an.
Der Flug an sich wird aufgrund einiger widriger Umstände doch etwas anstrengender.

Der letzte Eckzahn hat ausgerechnet heute Nacht beschlossen einzuschießen und nach oben zu kommen. Das Zahnfleisch ist gut geschwollen. Rein schmerztechnisch steckt Jannik das echt gut weg. Wehleidig ist er nicht. Aber das ganze ist natürlich mit vermehrtem Speichelfluss verbunden, was natürlich wieder andere Auswirkungen hat… Eltern wissen, was ich meine, den anderen erspare ich mal die Details. Ist für alle Beteiligten nicht so erfreulich, aber leider nicht zu ändern.
airberlin: Das Boarding ist gerade abgeschlossen, als uns der Kapitän mitteilt, dass im Moment sehr viel Verkehr über dem Atlantik sei und wir leider keinen Slot von der Flugsicherung in Brüssel haben. Jetzt sind erstmal zwei Stunden Warten angesagt. Na hurrah! Als dann nach eineinhalb Stunden Verspätung noch ein paar Fluggäste einsteigen, die mit einer ebenfalls verspäteten Maschine aus Berlin eingetroffen sind, kriegen wir dann doch innerhalb von 10 Minuten eine Starterlaubnis. Naja, lassen wir das mal so stehen. Kann ja auch wirklich so gewesen sein.
airberlin: Die Business Class ist vom Prinzip her ja echt klasse. Nicht so klasse ist, wenn einen das Personal merken lässt, dass man eigentlich hier nicht erwünscht ist. Eine Stewardess ist ganz begeistert, dass wir mit kleinem Kind reisen, aber leider eigentlich gar nicht für uns zuständig. Vom Rest des Teams werden wir gepflegt ignoriert. Unsere Bestellung zum Essen wird zwar aufgenommen, aber bei allen weiteren Rundgängen, bei denen gefragt wird, ob die Gäste noch etwas zu trinken haben möchten, werden wir übergangen. Wenn wir was zu trinken haben möchten, müssen wir in die Galley gehen und es „einfordern“…. Die freundliche Stewardess besorgt irgendwann ein Set mit Spielzeugsachen, was Fluggäste mit Kindern wohl kriegen sollen. Als Jannik zweimal mit Ingmars Kopfhörern auf den Tisch klopft ist aber sofort ein Steward da, um uns darauf hinzuweisen, dass das zu laut ist. Ja ist schon klar, aber so schnell wie die Ansage kam, haben wir es halt nicht geschafft, ihm den Kopfhörer wieder wegzunehmen…
Und nochmal airberlin. Einer Stewardess fällt direkt bei unserem Platz ein leeres Glas vom Tablett, was auf dem Boden zersplittert. Kann passieren, keine Frage. Nur schon sehr ärgerlich ist, dass sie die fein zersplitterten Scherben nur mit einer Serviette provisorisch und nicht wirklich erfolgreich versucht, zusammenzuschieben und aufzunehmen. Man habe weder ein Kehrblech noch einen kleinen Staubsauger an Bord, wird uns - immerhin mit Bedauern - erklärt. Und so richtig intensive waren die Reinigungsbemühungen auch nicht. So haben wir ein Kleinkind dabei und vor uns auf dem Gang und zum Teil in unserem Fußraum einiges an kleinen Scherben liegen. Danke auch dafür! Wie sich die Tatsache, dass er am Platz so gar nicht mehr auf dem Boden stehen darf, auf die Laune von Jannik auswirkt, kann man sich denken.

Wenn man die Umstände betrachtet, hat Jannik den Flug im großen und ganzen aber doch sehr gut mitgemacht. Wir lassen uns beim Zusammenpacken Zeit, was zur Folge hat, dass wir in der Schlange an der Immigration halt schon ganz weit hinten sind. Wir haben aber großes Glück. Eine nette ältere Frau, die das Anstehen organisiert holt uns nach vorne. Trotzdem dauert es insgesamt noch eine dreiviertel Stunde, bis wir unsere Stempel in den Pässen haben. Für Nichtamerikaner sind nur zwei Schalter geöffnet. Wir hatten im Vorfeld ja etwas Sorgen wegen den Einfuhrbestimmungen und der Babynahrung, die wir für Jannik mitgenommen haben. Aber da waren die Officer extrem entspannt. Any fruits? Just Baby food! OK, welcome to the usa!

Bei Hertz klappt eigentlich alles wunderbar und wir hätten unser Auto in 10 Minuten vom Hof fahren können, wenn da nicht der Kindersitz gewesen wäre. Den kriegen wir nämlich beim besten Willen nicht montiert. Wir fragen erst einen Hertz Mitarbeiter, der dort gerade rumläuft. Der versucht auch 10 Minuten sein Glück und schickt uns dann zum Service Center. Es stellt sich am Ende heraus, dass an unserem Sitz ein bestimmter Gurt fehlt. Das hat nun wieder über eine halbe Stunde gedauert.Wir bekommen einen neuen Sitz und können endlich losfahren. Jannik ist mittlerweile völlig fertig. Als wir um 19 Uhr Ortszeit endlich im Hotel ankommen, können wir ihn schlafend umziehen und ins Bett legen. Ingmar geht noch kurz zum Publix nebenan, um Wasser einzukaufen und Sandra packt die ersten Sachen aus. Dann geht es für uns ziemlich müde ins Bett.


NatureLover

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #3 am: 03.07.2017, 07:41 Uhr »
Schade, dass ihr so schlechte Erfahrungen mit dem Personal in der Business Class gemacht habt.. man sollte meinen, dass sich die Mitarbeiter bei der derzeitigen Lage von AB extra bemühen, um Kunden zu halten und nicht noch mehr zu vergraulen. Schön, dass Jannik den Flug trotzdem gut überstanden hat.
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lonewolf81

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #4 am: 03.07.2017, 11:25 Uhr »
Ach, die netten Abenteuer mit kleinen Kindern. Ich lese gerne mal mit, unser Kleiner ist jetzt 9 Monate und wir wollen ihn nächstes Jahr auch frühzeitig mit dem USA-Virus infizieren. Ich glaube ich wäre übrigens bei den unfreundlichen Stewardessen irgenwann ignorant geworden und hätte ihm extra lärmendes Spielzeug gegeben, sollen sie doch mal versuchen Euch während des Fluges vor die Tür zu setzen. ;)

Kann man sich bei Hertz einen Kindersitz garantieren lassen? Hab schon mal bei verschiedenen Anbietern über Vergleichsportale geschaut, da steht eigentlich immer ein Hinweis versteckt, dass man den Wunsch nach Kindersitz an den Vermieter weiterleitet, es aber nicht garantieren kann.

MrBucket

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #5 am: 04.07.2017, 04:57 Uhr »
Lonewolf81, ja mit dem Spielzeug ist das so ne Sache. Da sind ja auch noch andere Gäste mit im Flieger gewesen - und die waren im Gegensatz zur Crew bis auf eine Ausnahme (die aber ihrer Miene auf dem gesamten Flug nach zu urteilen auch sonst keinen Spass am Leben hatte) alle total entspannt und aufgeschlossen dem kleinen Mann gegenüber. Sooo schlimm kann er also gar nicht gewesen sein.

Wir haben bei Hertz direkt gemietet. (Kleiner Tip: Bei Ländereinstellung auf Irland gehen, da kommen manchmal echt gute Preise bei über) Den Kindersitz hatten wir reserviert und uns wurden auch die Kosten schon angezeigt. Der war dann auch garantiert, wenn ich es richtig verstanden habe. Zumindest war einer für uns da.

MrBucket

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #6 am: 04.07.2017, 05:09 Uhr »
So weiter gehts. Ich habe noch etwas Probleme mit dem Hochladen der Fotos. Die müssen wir dann nachreichen...

Tag 2, Freitag, 30.06.2017

Wir haben ein kleines Uhrwerk zum Sohn, Nacht oder Tag, Janniks innere Uhr ist noch voll auf Deutschalnd gepolt. Um 2 Uhr Morgens ist Schluss mit Schlafen. Gott sei Dank werden wir nicht mit Geknatsche, sondern mit guter Laune geweckt! Papa, Mama, SPIELEN ist angesagt!!!!!

An dieser Stelle vielleicht ein zwei Worte zu unserm Hotel: Das Residence Inn Sanibel Gateway liegt wirklich nur ein paar Kilometer vor der Brücke nach Sanibel Island. Direkt nebenan ist ein publix, und auf der anderen Straßenseite sind die Sanibel Outlets. Wir waren schon einmal in diesem Hotel. Dort gibt es für marriott reward members eigentlich immer recht attraktive Angebote (auch für einfache Mitglieder ohne Status). Wir haben einen Raum mit Wohnzimmer inklusive Kitchenette und Schlafzimmer für deutlich unter 100 EUR pro Nacht bekommen. Bei unserem letzten Aufenthalt war es von der Sauberkeit ok, aber doch sehr abgewohnt, unter anderem war bei einem Stuhl das Polster aufgerissen. Das Hotel ist aber wohl zu Beginn 2017 komplett renoviert worden. Die Einrichtung hat sich von der Art nicht geändert, ist aber komplett erneuert worden. Das inbegriffene Frühstück ist nicht so der Burner, aber damit ist glaube ich in dieser Art von Hotel eh nicht wirklich zu rechnen. Wir waren diesmal rundum zufrieden und durch den Luxus mit dem getrennten Schlafzimmer, konnten wir uns abends noch gut hinsetzen, während der Kleine gemütlich schlummert - zumindest war das der Plan :-)

Zurück zum Geschehen. Nach einer Stunden werden die Puzzle und Bücher, die wir eingepackt haben, so langsam langweilig. Von Müdigkeit keine Spur. Wenn der übliche Tagesablauf beibehalten und die Zeitumstellung ignoriert wird, steht das nächste Nickerchen so zwischen 6 und 7 auf der Uhr…. Tja was tun um drei Uhr morgens? Frühstück gibt´s ab  6:30, Sonnenaufgang ist um 6:39. Auf gehts zu Walmart! Vorräte müssen wir eh aufstocken und Supermärkte findet Jannik eh total spannend (das hat er mit Sicherheit nicht vom Papa!!!). Wir decken uns mit ersten Vorräten ein, schauen nach Strandspielzeug und kriegen so die Zeit ganz gut um. Pünktlich zum Frühstück sind wir im Hotel. Für Jannik ist jetzt gefühlte Mittagessenszeit und entsprechend gut wird zugeschlagen.

Anschließend machen wir uns auf den Weg und wie auf Kommando schläft Jannik auf dem Rücksitz ein. Wir haben überlegt, Sanibel erst morgen anzufahren. Heute vormittag soll es in den Lover Keys Statepark gehen. Am Eingang fällt uns ein, dass wir ja gar kein Insektenschutzmittel aufgetragen haben. Da die klassisch deutschen Mittel wie Autan ja in Florida nicht wirken und wir DEET auch nicht gerade als den Hit für so einen kleinen Mann erachten, fragen wir bei der netten Rangerin am Eingang nach, was man da am besten macht. Die nimmt sich sehr viel Zeit, da gerade auch sonst niemand kommt und empfiehl uns ein pflanzliches Mittel. Tja zum nächsten Publix sind es jetzt aber ein paar Meilen. Unsere organisatorische Fehlleistung ist aber nicht weiter schlimm, dann kann der Mittagschlag noch ein wenig ausgedehnt werden. Das empfohlenen Mittel gibt es beim Publix leider nicht, wir nehmen uns aber einen Ersatz mit, weil wir jetzt nicht noch groß Lust haben nach einem CVS zu suchen.

Auf dem Rückweg entdecken wir ein Hinweisschild zum Barefoot Beach. Sandra erinnert sich, mal gelesen zu haben, dass dieser Strand bei irgendeiner Wahl zu den TOP 10 Stränden der USA gezählt hat. Da machen wir doch glatt einen kurzen Abstecher, obwohl wir die ganzen Sachen für einen Strandtag gar nicht eingepackt haben. Wir lassen es drauf ankommen und bezahlen trotzdem die 8 $ Eintritt oder auch Parkgebühr, ganz wie man will. Wenn es gut ist, können wir ja nochmal am Nachmittag herkommen. Dafür, dass es ein „Top 10“ Strand sein soll, sind wir aber nicht sonderlich begeistert. Da haben wir schon weitaus schönere gesehen. Für Jannik ist es aber mal richtig spannend. Wir waren zwar schon mal auf Zingst, aber da war er gerade mal 5 Monate alt und konnte weder laufen noch krabbeln, vom Wahrnehmungsvermögen ganz zu schweigen. Also ist das jetzt sein erstes Mal Strand und Meer so richtig zu sehen. Und was macht der kleine Mann? Guckt sich den ganzen Spass drei Minuten an und tappst dann los Richtung Wasser. Kurz davor bleibt er stehen und ist sichtlich erfreut, als eine Welle seine Füße umspült. Was für ein großer Sandkasten mit Wasseranschluss!  Aber Stopp - wir haben doch gar nicht die nötigen Strandsachen mit und Schatten gibt es hier keinen. So bleibt der erste Kontakt mit dem Meer recht beschränkt. Ein guter Anfang wurde aber unbestreitbar gemacht.

Jetzt geht es zurück zum Lovers Key Statepark. Die Rangerin freut sich sichtlich, dass wir wieder da sind und erklärt unser Ersatz- Mosquito Spray für tauglich und unbedenklich. Allerdings sollen wir darauf achten, dass wir einmal stündlich nachsprühen. Zu Befehl! Wir machen uns also nicht auf zum Strand, sondern nehmen den Black eagle Trail. Obwohl unbefestigt, kann man hier auch einigermaßen gut mit dem Buggy langschieben. Tja, was für ein Pech nur, dass Jannik ausgerechnet heute beschließt, dass Buggies komplett blöd sind und man doch im Zweifel auf seinen zwei Beinen viel flexibler unterwegs ist, soviel wie es hier auch zu entdecken gibt. Und wenn man müde wird, ist der Buggy zur Not mal ok, aber Papas Arm ist natürlich allemal besser. Wir nehmen es positiv und freuen uns, dass er die Pflanzen so interessant findet. Gut, dass es hier keine Aligatoren hat. Der kurze Trail hat uns gut gefallen. Ruhig, beschaulich, ungefähr die Hälfte des Wegs im Schatten und so eben kinderwagentauglich.

Nun machen wir uns aber auf den Heimweg. Wir beschließen, noch bei Doc Fords anzuhalten, wo wir während unseres ersten Floridaurlaubs schon mal gegessen hatten. Danach kann Jannik gut gestärkt seinen Mittagsschlaf machen. So ist zumindest der Plan, aber da macht uns Mr. Jetleg einen Strich durch die Rechnung. Der kleine Mann denkt erstmal gar nicht dran, etwas zu essen, geschweige denn brav im Hochstuhl zu sitzen. Dafür geht es die Außentreppe bestimmt 8 mal hoch und wieder runter. Nur gut, dass hier nichts los ist um die Uhrzeit, sonst hätten wir das so nicht machen können. Da sein Kidsmenü noch zu 90 % auf dem Tisch steht, lassen wir uns eine Box geben. Dann gibts die Hähnchenschnitzel eben heute Abend!

Pläne und Kleinkinder, das geht ja meistens schief. Da muss man flexibel bleiben. Wir sind gegen 13 Uhr am Hotel, aber Jannik denkt gar nicht daran, Mittagsschlaf zu machen. Also gehen wir an den Pool, wo es der kleinen Wasserratte natürlich sehr gut gefällt. Aber eigentlich ist er ja doch müde. Und so dauert es nicht allzulange, bis wir uns wieder aufs Zimmer begeben und um 15 Uhr gibt es dann doch noch ein Nickerchen. Wir haben allerdings die Befürchtung, dass das gar kein Nachmittag- sondern eher der Hauptschlaf sein könnte. Um 17 Uhr wird der kleine Mann also wieder geweckt. Als Mittel gegen Langeweile gehen wir einmal gegenüber der Hauptstraße in die Outlets zu Ralf Lauren und zu Carters (mit einer sehr netten Duplo-Spielecke), wo ein kleines Mädchen, das auf seine Eltern wartet, beschließt sich etwas um Jannik zu kümmern. Sie versucht ihm beizubringen, Duplosteine nach Farben zu sortieren. Das klappt… in Ansätzen sagen wir mal. :) Nach Carters geht es noch auf den kleinen Spielplatz des Outlets.

Wieder auf dem Zimmer wird es dann aber doch mal Zeit, etwas zu essen, finden wir. Da Hähnchen immer noch out ist, greift Plan B und es gibt ganz old school Abendbrei, angerührt mit dem eigens hierfür eingeführten löblichen Pulver der Marke Hipp… Was die letzten Wochen in Deutschland gar nicht mehr so beliebt war, steht auf einmal wieder hoch im Kurs. Mal gut, dass den Brei doch mitgenommen haben. So gestärkt dauert es nicht mehr lange und der kleine Mann entschwindet ins Reich der Träume. Aber auch wir sind noch ziemlich fertig und schlafen gegen 21 Uhr ein.

MrBucket

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #7 am: 05.07.2017, 02:46 Uhr »
So, nun erstmal die angekündigten Fotos zu Tag 2. Viele sind es zwar nicht, aber immerhin ein Anfang. Ganz generell kommt mit kleinem Kinder ja auch gar nicht mehr so zum Fotografieren...

Barefoot Beach:



Black Eagle Trail, Lovers Key State Park:






MrBucket

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #8 am: 05.07.2017, 03:18 Uhr »
Zwei kurze Anmerkungen noch: Wir werden hier keine Bilder von uns oder gar von Jannik einstellen. Das fände er so mit 14 dann wahrscheinlich gar nicht so cool, wenn ihn jeder als Baby sehen könnte :)

Die Fotos selbst sind zum Teil mit dem Handy, zum Teil mit einer Kompakt- und zum Teil mit Sandras Spiegelreflexkamera aufgenommen. Also nicht über die Qualitätsunterschiede wundern...


Tag 3, Samstag, 01.07.2017

Wir nähern uns an normale Zeiten an. Unser natürlicher Wecker „klingelt“ um 4:30. Wir lassen uns alle Zeit der Welt, machen uns und den kleinen Mann in Ruhe fertig, frühstücken auf dem Zimmer und spielen noch ein bisschen. Gegen halb 7 machen wir uns auf den Weg nach Sanibel Island. Kurz nach halb 7 sind wir auch schon am Lighthouse Beach bzw. nebenan am Pier und bekommen sogar noch etwas vom Sonnenaufgang mit.









Wir breiten unsere Picknickdecke aus und bleiben eine gute Stunde. Wir genießen den Blick auf die aufgehende Sonne und die ruhige Atmosphäre.













Während das Meer weitgehend unbeachtet bleibt, widmet sich Jannik hingebungsvoll seiner großen Sandkiste.

Als nächstes machen wir uns auf den Weg nach Captiva Island. Später am Tag gibt es hier immer Parkplatzprobleme. Wir fahren bis zum nördlichsten Parkplatz und finden am Strand sogar einen Schattenplatz. Hier findet auch das Meer Janniks Beachtung und wird mit großen Augen skeptisch beäugt. Da die Schwimmschuhe, die in der Dusche beim Babyschwimmen in Deutschland nie ein Problem waren, aber auf einmal ganz böses Teufelswerk sind, müssen wir ziemlich acht geben wegen der Muscheln. Und so wird Jannik kurzerhand einmal über den Muschelstreifen getragen und direkt am Wasser abgestellt. Ist ja doch ganz interessant. Da sich nach eineinhalb Stunden erste Müdigkeitserscheinungen bemerkbar machen, beschließen wir den Wildlife Drive im J.N. Ding Darling wildlife refuge zu fahren. Da kann sich der Kleine im Autositz ausruhen und ein Nickerchen machen.

 Letzteres wäre wohl zu viel des Guten gewesen, aber, was die Fahrtauglichkeit unseres Sohnes angeht, können wir uns echt nicht beschweren. Es wird also nach allen Regeln der Kunst im Kindersitz gechillt. Ein kurzer Trail wird auf Papis Arm bewältigt.



Der Wildlife Drive ist ja sehr nett, allerdings sehen wir während der ganze Fahrt nicht ein Tier.

Wir entscheiden uns im Bubble Room auf Captiva zu Mittag zu essen. Dieses skurile Restaurant ist eine Art Homage an die 50er Jahre.



Wir hatten das im Internet als Tip für Familien mit kleinen Kinder gefunden.


Im Nachhinein stellt sich dieser Halt als ein Fehler heraus, denn Jannik hat halt noch nicht wirklich geschlafen. Und auf Essen hat er schon mal gar keine Lust. Dafür gibt es im Bubble Room soviel zu sehen, dass er aus dem Staunen nicht mehr herauskommt und wir uns nicht sicher sind, ob das vielleicht zu viel des Guten war... Wir bekommen freundlicherweise die Erlaubnis, noch etwas auf dem Parkplatz stehen zu bleiben und mit dem Buggy einen kurzen Spaziergang durch das Minizentrum von Captiva zu machen - gut zum runterkommen.





Auf der anschließenden Fahrt ins Hotel fallen Jannik sofort die Augen zu. Dort kommen wir um ca. 14:30 wieder an, gehen aufs Zimmer, duschen und spielen. Gegen halb 5 wird es dann doch wieder etwas langweilig für alle Beteiligten und wir fahren nach Fort Myers Beach zum Mantanzas Pass Preserve - und das stellt sich zumindest für Familien mit Kleinkind im Buggy als echter Geheimtip heraus. Gut das wir GPS auf dem Handy haben. Ausgeschildert ist dieser Ort nämlich gar nicht. Gefunden hatten wir den in einer lonely planet Broschüre, die im Hotel verteilt wurde. Das dem Preserve zugehörige Heimathaus, eingerichtet wie Ende des 19. Jahrhunderts üblich, hat zwar nur zweimal in der Woche vormittags zwischen 10 und 12 auf, aber die verschiedenen  Holzbohlenwege durch die Mangroven sind supergemütlich, gut in Schuss gehalten und absolut kinderwagentauglich.






Außer uns scheint sich hier niemand aufzuhalten. Und Jannik will natürlich den einen oder anderen Schritt alleine machen. Kein Problem, der Buggy ist ja als backup dabei.

Auf dem Rückweg kaufen wir noch ein paar Vorräte bei publix ein. Im Hotel angekommen entschwindet der kleine Mann relativ schnell ins Reiche der Träume und wir packen schon mal die Sachen zusammen. Morgen geht es schon zum nächsten Ziel unserer Reise, nach Naples. Sogar den Sonnenuntergang können wir vom Balkon unseres Hotels „genießen“, wobei genießen hier wohl das falsche Wort ist. Die Aussicht ist echt wunderschön.



Aber der Balkon liegt oberhalb aller Auslässe der Klimaanlagen der Zimmer unter uns. Und das schein konstruktionsbedingt bei allen Zimmern mit Balkon so zu sein. Man kann sich also nichti in Zimmerlautstärke unterhalten, so laut ist es. Egal! Wir sind eh schon wieder müde und nach dem Sonnenuntergang geht ziemlich schnell das Licht aus.

gecko1a

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #9 am: 05.07.2017, 07:00 Uhr »
Schöne Bilder. Es macht Spaß euren Bericht zu lesen.

Viele Grüße

Frank

lonewolf81

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #10 am: 05.07.2017, 09:04 Uhr »
Zwei kurze Anmerkungen noch: Wir werden hier keine Bilder von uns oder gar von Jannik einstellen. Das fände er so mit 14 dann wahrscheinlich gar nicht so cool, wenn ihn jeder als Baby sehen könnte :)


 :dafuer: Handhaben wir genauso.

MrBucket

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #11 am: 07.07.2017, 05:10 Uhr »
Tag 4, Sonntag, 2.7.2017

Sowas nennt man wohl übersteuern! Unser natürlicher Wecker macht sich erst um viertel nach 7. Nach einem schnellen Frühstück werden die Koffer gepackt. Heute geht es zu unserem nächsten Aufenthalt nach Naples. Aber erst wollen wir uns noch ein wenig Cape Coral ansehen. Das scheint ja eine Hochburg von Ferienhäusern deutscher Besitzer zu sein. Wahrscheinlich haben wir nicht die richtigen Plätze erreicht, aber so richtig vom Hocker haut uns das nicht. Wir gehen im Rotary Park auf einen Spielplatz und machen einen kurzen Spaziergang.




Anschließend fahren wir zur Marina. Ganz nett gemacht, aber irgendwie doch sehr überschaubar.







Im Kidsclub vom Westin Grand, der vom Boardwalk aus zugänglich ist,  hilft man uns bei der Wickelproblematik. Es gibt zwar keinen Wickeltisch, aber wir dürfen unsere Sachen auf dem Moosgummiteppich ausbreiten. Im Moment ist sonst eh niemand da. Wo wir schon mal hier sind, machen wir einen Abstecher nach Matlacha. In dieser Künstlerkolonie weht uns ein Hauch von 1968 um die Nase.











 Wir gehen in eine Galerie, die Jannik ganz toll findet. Da müssen wir natürlich aufpassen, dass er nichts abräumt. Im angeschlossenen Garten hat man einen netten Zugang zum Wasser.



Wir beschließen im Blue Dog etwas Süßes zu uns zu nehmen.



 Für Sandra gibt es Brownie mit Vanilleeis und für Ingmar Key Lime pie. Jannik kann bei uns mitessen, wenn er denn will. Nach zwei Happs Eis und einem kleinen Stück Key Lime Pie ist das nicht mehr der Fall. So schnell kannst du gar nicht gucken, wie er sich aus dem Hochstuhl windet. Damit er nicht runterfällt, hebt Ingmar ihn aus dem Hochstuhl heraus und stellt ihn auf dem Boden ab. Zack, ist der Schlingel unterwegs und läuft mit diesem typischen, „Ich kann schon locker selber laufen und zwar schnell, aber ganz ohne Schwanken gehts halt nicht“ Tappsgang durch das Lokal. Der Laden ist gut gefüllt. Das kann ja was werden. Wird es auch, aber nicht wie wir befürchtet haben. Jeder, aber wirklich jeder freut sich über das, was Papi und Mami zuerst ein wenig stresst. Ob es die Oma ist, die Jannik beglückwünscht, weil er es geschafft hat auszubüxen, der tätowierte, vollbärtige Biertrinker am Tresen, der sich auf einmal runterbeugt und Faxen macht oder die Bedienung, die sich kaputtlacht und einfach kurz anhält. Papi oder Mami sind immer kurz dahinter und stellen aber fest, dass der kleine Mann hier Irgendwie nur Freunde hat. Das ist eine sehr schöne Pause, leckeres Desert, lockere und nette Leute! Wir können den Blue Dog der von außen ziemlich unscheinbar wirkt, nur empfehlen! Auch Matlacha hat uns gut gefallen, wenngleich die Lage an einer Durchfahrtsstraße ein gemütliches Bummeln nicht mehr ganz so gemütlich werden lässt. Aber damit muss man sich in den USA ja fast überall arrangieren.

Nun geht es aber nach Naples ins Hotel. Und das ist - zumindest für uns - etwas besonderes. Wir (also die großen untereinander) haben uns jetzt schon zwei Jahre nichts mehr zu Weihnachten und zum Geburtstag geschenkt und haben gesagt, wir machen dann dafür irgendwann mal was richtig schönes, was wir normalerweise nie machen würden. Ja und dann war da dieses Angebot vom Marriott Rewards Programm für das Ritz Carlton Golf Resort, Übernachtungspaket mit Frühstück inklusive und pro Übernachtung 100 $ Resortguthaben zum Ausgeben. Das einmal rausgerechnet waren die Preise dann sogar absolut im Rahmen unseres normalen Budgets - quasi in der Größenordnung eines Hampton Inns. Ja ne, ist klar. Die Milchmädchenrechnung ist uns schon bewusst. Das wir sonst nicht für die Preise, die in dem Laden aufgerufen werden, frühstücken oder essen gehen, ist ja quasi selbsterklärend. Aber es sollte ja auch mal etwas sein, was wir sonst halt so gar nicht machen würden. Im Vorfeld hatte ich schon einen kurzen Mailkontakt mit einem Concierge, der mir versicherte, dass ein Babybett bereitgestellt würde und gleich ein paar Tipps mitgegeben hat, was wir mit dem kleinen Mann alles unternehmen können. Wir sind gespannt, wie wir in einem so feinen Laden zugeht und ob unser Jannik da nicht ein Störfaktor ist. Diese Sorge sind wir zwei Minuten nach dem Einchecken aber sofort los. Irgendwie ist der Kleine ein echter Charmeur. Und offenbar gilt auch in solch feinen Kreisen, dass man hier grundsätzlich sehr kinderlieb ist. Wir stellen schnell fest, dass wir lange nicht die einzigen Gäste mit kleinem Kind sind. Es ist ja auch das Independence Day Wochenende und viele Familien nutzen das für einen Kurzurlaub. Es ist schon beeindruckend, wieviel Zeit sich die Mitarbeiterinnen beim Concierge Service nehmen, wo wir uns mit ein paar Rückfragen nach dem Check Inn melden. Jannik schäkert erst mal mit allen anwesenden Damen und staubt das eine oder andere Geschenk ab. Dann begibt sich sogar die etwas ältere Chefin aus dem Office zu uns und begrüßt den kleinen Mann. Es stellt sich heraus, dass ich mit ihr den Emailkontakt hatte. Da es draußen mittlerweile regnet, lässt sie es sich nicht nehmen, uns persönlich zum Kidsclub zu bringen, wo es auch einen Raum für die ganz Kleinen gibt. Hier sind drei Mitarbeiterinnen vor Ort und begrüßen unseren kleinen Mann. Der bleibt zwei Minuten im Eingang stehen, erfasst erstmal die Lage und tappst dann zielstrebig zum Regal mit den Acitivity Spielsachen, als nächstes geht es zur Holzeisenbahn und dann zum Legospieltisch. Alles klar, im Prinzip könnten wir jetzt auch gehen. Machen wir natürlich nicht und wäre auch nicht gegangen. Kinder unter 3 müssen im Kidsclub von ihren Eltern begleitet werden, was wir auch gut und richtig finden. Wir setzen und auf ein Sitzpolster schauen Jannik beim Spielen zu und machen einfach mal nichts. Tja und Ruckzuck ist es halb 7 und wir haben die normale Essenszeit verpasst. Auf dem Zimmer freuen wir uns aber erstmal über ein kleines Geschenk.



 Der kleine Mann ist allerdings überfällig. Resortguthaben sei Dank machen wir ihm und uns jetzt nicht mehr den Stress, uns noch umzuziehen und in ein Restaurant zu gehen, sondern nutzen ganz dekadent den Zimmerservice. Wahrscheinlich war die Nutzung dieses Angebots selten sinnvoller als in diesem Fall. Papi und Mami schlagen bei den - sehr leckeren - Sandwiches zu. Für Jannik gibt´s das Kids Menü und anstelle von gemischtem Salat einfach Gurken dazu. Sonderwünsche sind hier mal gar kein Problem. Die Portion ist natürlich viel zu groß und so dürfen auch Papi und Mami feststellen, dass Pasta Bolognese im Ritz Carlton eine ganz ausgezeichnete Köstlichkeit ist!

Mit der gespannten Frage, wann wir wohl morgen wach werden, gehen wir ins Bett.

gecko1a

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #12 am: 07.07.2017, 07:34 Uhr »
Ihr verbringt ja einen richtig schönen entspannten Urlaub.
Es macht richtig Spaß euren Reisebericht zu lesen, auch wenn man keine Kinder, so wie ich :-)

Freue mich auf die nächsten Tage und das euer Urlaub so weite geht

Gruß Frank

MrBucket

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #13 am: 09.07.2017, 04:00 Uhr »
Huhu an alle Mitfahrer, es war ein bisschen was los die letzten Tage mit Hotelwechsel usw. Aber jetzt geht es weiter... für den nächsten Tag allerdings mit nicht ganz so vielen Fotos.

Tag 5, Montag 3.7.2017

Um halb 6 werden wir mit guter Laune geweckt. Das passt ganz wunderbar, den Frühstück gibt es ab 7. Und den Sonnenaufgang können wir uns auf unserem Balkon auch noch ansehen…



 Wir gehen ins Restaurant und dort auf die Außenterrasse. Auch die eignet sich hervorragend für unsere kleine Familie. Wir sind hier nämlich um die Uhrzeit die einzigen Gäste, die draußen sitzen wollen. Dazu ist dieser Bereich wirklich nur über das Restaurant zu erreichen. Es ist also kein Problem, wenn der Kleine sich zwischendurch mal etwas umsehen will. Wir genießen das opulente Frühstück. Für Jannik werden gleich ein paar Buntstifte gebracht, ohne dass wir danach fragen. Zwischendurch ist er natürlich unterwegs - ist ja alles neu. Und draußen gefrühstückt hat er auch noch nie. Frisch gepresster Orangensaft, ein hervorragendes Omelette und eine exzellente Salami… (ja, besonders letzteres lernt man echt zu schätzen, wenn man in den USA verweilt!) Ja so lässt es sich leben.

Wir möchten uns die Hotelanlage anschauen und setzen Jannik in den Buggy. Der schläft dabei prompt noch mal ein. Mal gut, dass die Anlage so groß ist, so wird der Spaziergang kurzerhand etwas ausgeweitet.

Ein paar Impressionen der Hotelanlage…












Jetzt haben wir aber genug Kraft getankt für den Pool und den Hotel-Spielplatz. Wir kommen gerade rechtzeitig für das Morgenprogramm. Die Betreuer vom Kidsclub haben kleine Dinosaurier im Sand vergraben und die Kinder dürfen auf die Suche gehen. Jannik darf auch mitmachen. Er weiß natürlich nicht, worum es geht, aber im Sand buddeln ist ja sowieso genau sein Ding! Und tatsächlich findet auch er einen Dinosaurier und packt ihn bei sich in den Eimer. Zur Belohnung gibt es einen Gutschein für ein Eis. Eigentlich hatten wir das auf dem Speiseplan in dem Alter noch gar nicht so vorgesehen… aber wenn er es sich denn schon mal selbst verdient hat, dann wird es in diesem Urlaub wohl sein erstes Eis geben :)

Haben wir eigentlich erwähnt, dass wir eine echte Wasserratte zum Sohn haben? Lieblingsbeschäftigung Babyschwimmen. Da hat es uns schon echt gewundert, dass er es so lange auf dem Spielplatz aushält. Im Sand buddeln, mit Papi auf die „große“ Rutsche gehen (jetzt bitte keine Spekulationen, wer von beiden mehr Spass hatte!) … aber irgendwann zieht es ihn dann doch unwiederbringlich zum Pool. Im Gegensatz zum Babyschwimmen zu Hause haben wir hier sogar einen ganz flachen Bereich, wo er selber sitzen kann. Und genug Wasserspielzeug ist auch vorhanden. Wir haben zwar keins, aber einige Familien sind gut eingedeckt und was gerade nicht in Gebrauch ist und im Pool herumliegt, kann von den anderen Kindern mitbenutzt werden. Wir revanchieren uns und verleihen im Gegenzug Janniks Schwimmscheiben, die er vom Babyschwimmen kennt und die wir extra für den Urlaub gekauft haben. Blöderweise hat er genau eine Woche, bevor wir in den Urlaub aufgebrochen sind, beschlossen, dass die Dinger jetzt doof sind und er am liebsten alles alleine machen möchte… Papi oder Mami sind im Zweifel ja eh immer da. Schwimmen ist allerdings anstrengend und macht müde. Von halb 1 bis 2 wird wie auch zu Hause Mittagschlaf gehalten. Zeitumstellung erfolgreich vollbracht? Naja, wir sind mal vorsichtig optimistisch…

Am Nachmittag fahren wir in die Miromar Outlets. Der (Notfall)-Plan ist, dass bei Unlust des Nachwuchs einer mit ihm im Playland bleibt und einer seine Läden abklappert. Aber weit gefehlt, die Läden der Herren Tommy H. und Ralf L. finden seine helle Begeisterung, am liebsten würde er in den Kleiderständern verstecken spielen und den Buggy in einen Einkaufswagen umfunktionieren. Zumindest letzteres schafft er auch in Ansätzen. Wenn irgendwas auf Greifhöhe ist, kann es gut passieren, dass es in den Buggy befördert wird. Also von Ingmar hat er das nicht!

Wo wir doch schon mal beim Experimentieren sind… um 6 Uhr holen wir uns ein Stück Pizza Magharita, dass die freundliche Verkäuferin in kleine Stücke schneidet. Die ganz große Begeisterung löst das aber nicht aus. Es wandern nur ein paar kleine Stücke in Richtung Kinderhochstuhl. Die Banane, die wir noch im Auto haben, steht dagegen später viel höher im Kurs. Wir müssen gestehen, so ganz traurig sind wir über diesen Umstand nicht. Wieder auf dem Hotelzimmer angekommen, gibt es für Jannik importierten, aber frisch angerührten Abendbrei. Wasserkocher sind in den USA wohl irgendwie nicht so bekannt. Aber wir haben eine Nespressomaschine auf dem Zimmer. Ohne die Kapseln kann man damit auch heißes Wasser machen. Ingmar holt noch ganz untypisch für ein Hotel dieser Klasse zwei Sandwiches bei Subways im Einkaufscenter nebenan. Jannik hat einen Bombenschlaf und weder unsere Unterhaltung (wir haben ja nur ein Zimmer zusammen), noch die Fireworks im Vorfeld des independence day können ihn aufschrecken….

Und auch für uns wird es Zeit für die Heia….

MrBucket

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Antw:Das erste Mal Florida zu dritt: Urlaub mit Jannik
« Antwort #14 am: 11.07.2017, 02:03 Uhr »
Und weiter gehts

Tag 6, Dienstag, 4.7.2016

Der Independence Day geht für uns um kurz nach 5 los. Wir können einen schönen Sonnenaufgang auf der, das eine oder andere Steckpuzzle wird gelöst und der Sonnenaufgang auf dem Balkon genossen. Um 7 sind wir wieder auf der Frühstücksterrasse. Jannik hat sich schon eingelebt und bleibt viel ruhiger in seinem Hochstuhl sitzen. Aber als wir Besuch von einem Squirrel kriegen, das erst den Baum vor der Terrasse hoch und dann auf der Balustrade entlangspaziert, muss er natürlich hinterher. Der kleine Nager hält ihn auf Abstand. So richtig scheu ist er aber auch nicht und spaziert schön langsam auf der Umzäunung der Terrasse entlang immer nur einen Terrassenpfosten weiter, wenn Jannik kommt. Was für ein Spass für den Kleinen!

Nun wollen wir aber das Schwesternhotel besuchen, das Ritz Carlton Naples Beach Resort. Es verkehrt stündlich ein kostenfreier Shuttle zwischen beiden Hotels    und wir können dort alle Einrichtungen mitbenutzen. Unser Shuttle fährt um 8:30 Uhr. Die Eingangshalle im Beach Resort ist nochmal etwas vornehmer als die vom Golfresort, aber auch etwas angestaubter, um das mal vorsichtig zu formulieren. Old School finden wir ja auch ganz gut und die Sofas dort mögen ja teuer sein, wirken aber halt wie bei Oma. Jetzt haben wir uns wahrscheinlich endgültig als Banausen geoutet - egal. Wir hatten bei uns im Resort einen Prospekt von einem Fotografen gesehen, der sein Büro im Beach Resort hat. Beim Concierge fragen wir, wo wir den finden können. Als erstes gibt es noch ein kleines Geschenk für Jannik, diesmal eine Stoffschildkröte. Der Racker staubt aber auch überall was ab. Für den Fotografen erhalten wir einen Discount Coupon und die nette Dame am Tresen spricht ihm auf die Mailbox, dass er sich bei uns melden soll, was er aber nicht tun wird.

Egal, auf gehts zum Pool. Auch hier müssen wir sagen, dass uns der Pool im Golf Resort einfach besser gefällt. Im Beach Resort es doch sehr beengt, einen angeschlossenen Spielplatz hat es gar nicht. Wir machen einen kurzen Abstecher zum Strand, aber auch der kann uns nicht zu 100% überzeugen.



Wenn wir an den Strand gehen, können wir lauter Hochhäuser im Rücken irgendwie nicht so gut haben… also wieder an den Pool, wo es natürlich sofort wieder ins Wasser geht. Um 11 Uhr fahren wir aber schon wieder mit dem Shuttle zurück. Nach einem kurzen Mittagsschlaf machen wir uns fertig für den Naples Zoo, wo wir um 13:30 ankommen. Als erstes kommt ein kleines Highlight, das uns die nette Concierge Chefin im Golf Resort schon per Mail empfohlen hatte: „Feed the Giraffes". Das ist was für Jannik, haben wir uns gleich gedacht. Bei uns zu Hause im Stadtpark ist schließlich auch eine seiner Lieblingsbeschäftigungen Ziegen füttern. Mal schauen, wie das mit den Giraffen ist.



Wir bezahlen happige 5 Dollar für drei große Salatblätter und dann geht es los. Jannik, bei Papa auf dem Arm, darf einer Giraffe die Salatblätter nacheinander hinhalten. Davon ist er so begeistert, dass die nette Pfllegerin, die die Szenerie überwacht, ihm noch drei Blätter gibt, weil er doch sooo süß und (das aber wirklich) soooo begeistert ist.

Als nächstes machen wir eine kleine Bootstour auf dem See des Zoos. Es geht vorbei an ein paar kleinen Inseln, auf denen verschiedene Affenarten untergebracht sind. Wir sind überrascht wie ruhig der Kleine in der Bank sitzen bleibt.





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Nach drei Vierteln wird die Tour jedoch abgebrochen. Ein Gewitter zeiht auf uns ist nur noch weniger Kilometer entfernt. Und es muss wohl etwas heftiger sein. Jedenfalls hat die Crew einen „red alert“ über Funk bekommen. Es wird uns dringend empfohlen, den Kiosk im Eingangsbereich aufzusuchen, weil es dort am sichersten ist. Das machen wir auch umgehend. Dort ist es natürlich sehr voll. und einmal im Kiosk drin, wird man nicht mehr in den Zoo zurückgelassen. Uns wird mitgeteilt, das das Gewitter mindestens eine Stunde geht. So lange können wir mit dem Kleinen aber natürlich nicht warten. Freundlicherweise erhalten wir einen Thunderstorm Reentry Ticket, mit dem wir zu einem beliebigen Zeitpunk in den kommenden 365 Tagen wiederkommen können. Wir sitzen keine 5 Minuten im Auto, da geht der Regen los, Blitz und Donner haben wir ja schon die ganze Zeit wahrgenommen. Da kommt RICHTIG was runter. Naja wahrscheinlich Standard für Florida, aber die Straßenabflüsse haben so ihre Probleme, die Wassermassen aufzunehmen. 8 Kilometer weiter im Hotel ist es lange nicht so wild - ein milder Sommerregen. Für uns heißt das aber trotzdem: Ab in den Kids Room. In der Zwischenzeit fragt Ingmar einen Late Checkout an. Kein Problem, wir dürfen bis 14:30 bleiben. Noch länger wäre wahrscheinlich auch kein Problem gewesen, aber wir müssen ja morgen zu unserem neuen Domizil nach Anna Maria Island.

Wir hatten uns ein schönes Restaurant ausgeguckt, in dem wir früh zu Abend essen wollten, müssen aber feststellen, dass es sich im Beach Resort befindet. Na egal. Dann nutzen wir halt noch einmal den Room Service. Diesmal gibt es für Sandra so ziemlich die besten Fettuccine, an die sie sich erinnern kann und für Ingmar ein exzellentes Steak. Jannik bekommt nochmal seine geliebte Pasta Bolognese. Er schläft dann auch ziemlich schnell ein und wir liegen auf unserem Bett. Nach Sonnenuntergang gehen überall die Feuerwerke los. Das, was wir sehen können, ist nicht kommerziell organisiert, aber auch die Privatbevölkerung von Naples lässt sich nicht lumpen und jagt so einiges in die Luft - Respekt! Da sind Kaliber dabei, die man in Deutschland nie und nimmer frei verkäuflich erhalten würde…

Jannik stört das alles nicht und auch Mama und Papa sind ziemlich schnell müde, lesen noch ein bisschen und schlafen dann ein.