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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: MrBucket am 25.06.2009, 22:24 Uhr

Titel: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 25.06.2009, 22:24 Uhr
Prolog:

Hallo liebes Forum, am kommenden Montag ist es soweit. Ein jahrelanger Traum geht in Erfüllung und für uns geht es das erste Mal in die USA. In die Nationalparks und nach LV wollte ich immer schon mal. Und Sandra ist ja eh für jegliche Reiseaktivität zu begeistern. Wir haben hier im Forum im Vorfeld nun schon so viele Anregungen und Hinweise für unsere ersten USA Urlaub erhalten, dass wir uns mit einem Reisebericht bedanken möchten.

Unsere Programm ist Picke packe voll und wir haben die Befürchtung, dass uns unter den ganzen bevorstehenden Impressionen etwas verloren geht, wenn wir uns nicht die Zeit nehmen, zwischendurch innezuhalten und unsere Eindrücke auch mal aufzuschreiben. Und wenn man so etwas eh macht, kann man es gleich auch online stellen. Das freut das Forum, Eltern, Freunde und Verwandte.  :P

Vielleicht finden sich ja noch ein paar Mitfahrer, auch wenn es schon wieder ein Reisebericht aus dem Südwesten ist. Hoffentlich wird es nicht zu langweilig.

Das ist unsere Route:

Mo 29.6.  DUS – SFO
Di 30.6. SFO
Mi 1.7. SFO – San Luis Obispo
Do. 2.7. San Luis Obispo – LA
Fr 3.7. LA
Sa 4.7. LA - Joshua Tree – Needles (oder wie weit wir kommen)
So 5.7. Needles - Grand Canyon
Mo 6.7. Grand Canyon
Di 7.7. Grand Canyon – Page
Mi 8.7. Page
Do 9.7. Page – Monument Valley – Moab
Fr 10.7. Moab
Sa 11.7. Moab – Capitol Reef
So 12.7. Capitol Reef – Bryce Canyon
Mo 13. 7. Bryce Canyon – Zion
Di 14.7. Zion – LV
Mi 15. 7. LV
Do 16.7. LV
Fr 17.7. LV
Sa 18.7. LV
So 19.7. LV – Death Valley – Mammoth Lakes
Mo 20.7 Mammoth Lakes – Yosemite
Di 21.7 Yosemite – SFO
Mi  22.7 SFO
Do 23.7 SFO – DUS


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/Routenplan.jpg)

Ich bin mir nicht sicher , ob wir im Hotel in SFO einen Internetzugang haben. Eventuell gehts dann erst rückwirkend ab Mittwoch los.

Liebe Grüße
Sandra und Ingmar
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Palo am 25.06.2009, 23:26 Uhr
Ich komme dann am Montag wieder, freue mich auf eure Reise.

Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Anne05 am 25.06.2009, 23:47 Uhr
Hallo,
ich reserviere mir dann auch schon mal einen Platz und fahre mit Euch so ziemlich genau die Route, die wir im letzten August (allerdings ab/bis LA) beim ersten SW-Trip gefahren sind ... und uns böse infiziert haben ... mit dem Rote-Steine-Virus.  :lol:

Jetzt müssen wir im September schon wieder hin (und dabei waren wir doch erst an Ostern da) :D

Ich wünsche gaaanz viiieeeel Spaß!
LG
Anne

Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: The Kickin Chicken am 26.06.2009, 11:51 Uhr
Ich bin dabei. Euer Programm ist ja pickepacke voll. Die Tage in LV werden Euch gefallen. Viel Spass!
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: ilnyc am 26.06.2009, 12:55 Uhr
Ich schau auch gern mal rein!

Genießt Eure Reise. Die Zeit geht immer so schnell rum, da muss man ganz bewusst genießen! :usa:
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: HeikeME am 27.06.2009, 22:33 Uhr
ich bin auch mit dabei, da wir gestern zurück gekommen sind, habe ich
jetzt auch wieder Zeit, zum Reiseberichte lesen.

viele Grüße und viel Spass und Erholung

Heike  :lol:
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Angie1604 am 30.06.2009, 07:09 Uhr
Hallo ihr beiden,

wir hoffen ihr habt den Flug gut überstanden, und freuen uns bald von euch zu lesen.
Wir wünschen euch viel viel Spaß!  :lol:

Liebe Grüße

Angela & Mario
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: NähkreisSteffi am 30.06.2009, 13:18 Uhr
Hallo,

ich freue mich schon auf euren Bericht. Wir fliegen im Oktober zum 1. Mal in den Westen und sind offen für alle Tipps.

Viel Spaß und gutes Wetter.

Gruß

Steffi
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: carolklein am 30.06.2009, 20:05 Uhr
Ich bin auch dabei!
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: mannimanta am 30.06.2009, 21:37 Uhr
Hi,
ausser in Las Vegas scheint ihr euch auf eurer Route kein einziger Ruhetag
zu gönnen... :wink:

Na dann mal los...

Gruss,
Manni

Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 02.07.2009, 18:38 Uhr
So, endlich ist es soweit... wir haben mal eine ruhiges Stündchen und Internetzugang gefunden. Wir werden immer ein bischen hinterhinken. Ich hoffe das macht euch nicht aus.


29.76. DUS  - SFO

Heute sind wir gestartet. Mit schlafen war natürlich nicht viel. Bin so gegen 2 eingeschlafen und um 5 klingelt der Wecker… Um 6 sind wir am Bahnhof und fahren mit dem Regionalexpress über Münster und Duisburg nach Düsseldorf. Zugfahrt eigentlich unspektakulär. Nur der Bahnhof Münster ist für Reisende mit Gepäck die absolute Katastrophe. Aufzüge gibt’s nicht und die Rollbänder an den Treppen für die Koffer sind logischerweise nichts funktionstüchtig. Der Bahnhof in Münster ist mal ein echter Schandfleck für so eine wohlhabende Stadt.

Check-In ohne Probleme bei der Lufthansa. Der Flug nach Toronto ist mal eine echte positive Überraschung. Ausreichend Sitzabstand, auch wenn mein Vordermann als allererste Aktion in der Luft die Rücklehne nach hinten klappt und das auch nicht mehr ändert, außer nach Aufforderung des Stewards  während des Essens. Im Inseat kommen interessante Dokus vom Discovery Chanel und nette Filme.

Der Service ist wunderbar, auch wenn es Warsteiner und kein Beck’s gibt. Zum Essen (sehr guten) Rotwein und hinterher einen Cognac. Als ich Sandra meine Begeisterung mitteile, steht wohl gerade der Steward hinter mir, der mich jedenfalls fragt, was denn toll wäre. Naja „Das alles halt, Service, Getränke, nette Leute… , alles halt.“
Der Steward  klagt uns kurz sein Leid, dass die Crew gar nicht mehr sooo den perfekten Service bieten kann, weil die Besatzung verkleinert wurde und die Arbeitsbedingungen wären dadurch wohl auch nicht mehr das, was sie mal waren. Eine Viertelstunde später werden wir freundlich im Vorbeigehen gefragt, wir hätten doch bestimmt Durst. -  MMMhhh,  ja klar. 5 Minuten später haben wir zwei Gläser und einen Teller mit Pralinés vor uns stehen. Champagner , Augenzwinkern inklusive,  mit besten Grüßen aus der First Class. Wir sind so ziemlich baff. Ja so kann ein Urlaub anfangen! :-)

Die Immigration, die wir schon in Toronto erledigen können, geht sehr schnell und unkompliziert. Ich werde nur gefragt, ob ich Essen einführe, wie lange ich bleibe und was ich für einen Job habe. „Business Development!“ – Alles klar und schöne Ferien.
Die Ausschilderung und Systematik am Pearson Airport ist perfekt. An der einzigen Stelle, wo man ganz theoretisch auf die Idee kommen könnte, ans falsche Gepäckband zu gehen, steht eine Servicekraft mit einem großen Schild „Flights to US this way!“
Als wir bereits im Flieger sitzen wird mitgeteilt, dass noch ein technisches Teil ausgetauscht werden muss. – 45 Minuten Verspätung. Als wir startklar sind, müssen wir uns in eine Schlange von startenden Flugzeugen einreihen und haben noch 22 (!) Flieger vor uns. Als wir eine Kurve fahren kann man sehr schön, die Schlange sehen. Das ist schon irgendwie krass und macht nochmal 35 Minuten Warterei. Aktuell sitze ich im Flieger, pinne schon mal diese Zeilen ein und frage mich, wie unsere U21 wohl gespielt hat. In Deutschland ist es jetzt schon halb 3. Mir sind zwischendurch wohl mal für 20 – 30 Minuten die Augen zugefallen. Aber so richtig müde fühle ich mich noch gar nicht. Naja das kommt bestimmt noch. Fotos gibt’s heute übrigens nicht. Das Fenster von unserem Flieger ist ziemlich zerkratzt.

Die Vorfreude wird immer größer. Offiziell sind wir ja schon eingereist. Mal schauen, wie es uns gleich in SFO geht. Gepäck abholen, nochmal ne gute halbe Stunde Fahrt mit der BART und dann sind wir am Hotel, ca. 26 Stunden auf den Beinen und können hoffentlich gut schlafen. Bin schon gespannt, wann uns der Jetlag aus dem Schlaf reist.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: pxl am 02.07.2009, 18:50 Uhr

Vielleicht finden sich ja noch ein paar Mitfahrer, auch wenn es schon wieder ein Reisebericht aus dem Südwesten ist. Hoffentlich wird es nicht zu langweilig.

 

 8) Mit ein paar Bildern zu dem Bericht wirds nie langweilig  :P
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 02.07.2009, 19:05 Uhr
Dienstag, 30.6
Ankunft und Transfer zum Hotel waren insgesamt sehr problemlos, auch wenn der Flughafen SFO ziemlich mies ausgeschildert ist. Im Zweifel einfach mal dem Herdentrieb folgen und den Geschäftsreisenden hinterhergehen. Die wissen schon wo es langgeht.  8)
Von der Bart Station Powell Street hatten wir es nur noch 200 Meter zum Hotel, wenn überhaupt. Um 22:00 Uhr Ortszeit und 26 Stunden nach unserer Abfahrt in Emsdetten waren wir endlich angekommen. Für die ersten zwei Nächte hatten wir das SF Marriott vorgebucht, einmal aus den oben erwähnten verkehrstechnischen Gründen und zum anderen, weil wir für die ersten zwei Nächte böse Überraschungen ausschließen wollten. Das gilt übrigens auch für die meisten anderen Nächte. Ist ja auch irgendwie beruhigend, wenn man genau weiß, wo man am Abend übernachtet und wenn keine Sucherei mehr ansteht.
Der Jet Lag hat mich weit mehr in Griff als Sandra. Um halb 4 bin ich wach. Und komischerweise erscheint mir das Umdrehen und noch ein bisschen im Bett gammeln wie eine Qual – wobei das zu Hause doch eine sehr angenehme Sache ist. Da hilft auch kein Hörbuch im Ipod… Sandra wird kurz wach, kann dann aber bis um 6 weiterschlafen. Ich stöbere noch ein wenig in unserem Reiseführer.

Gegen 7 fahren wir in die Lobby und im hoteleigenen Starbucks wird erstmal ein Cappuccino getrunken. Jetzt sind wir endgültig angekommen. Um 8 sind wir an der Cable Car Station Powell Street. Der Schalter, der die Tagespässe verkauft, macht gerade auf. So früh am Morgen ist hier noch nicht viel los. Wir fahren bis an die Endhaltestelle. Als Sandra ihren Fotoapparat herausholt, posiert der Fahrer bereitwillig. Eigentlich wollten wir ja die Straße fotografieren, aber wenn er schon mal so freundlich ist… aber bitte nicht ins Internet stellen, sagt er noch. Na gut dann eben nicht. Er hätte zum Star werden können.  :)

An der Endhaltestelle angekommen bummeln wir erstmal über die Fishermans Wharf.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/San_Francsico_SR_014.jpg)

Alles noch verschlafen - auch die Seelöwen.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/San_Francisco_019.jpg)

Die ersten Shops machen gerade auf. Es stimmt schon, alles extrem touristisch, aber zu mindestens so früh am Morgen sehr nett. Überhaupt ist San Francisco zu dieser Zeit sehr angenehm. Kein Stück hektisch. Eher gemütlich und verträumt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/San_Francsico_SR_063.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/San_Francsico_SR_050.jpg)

Die Pfeilerspitzen der Golden Gate liegen im Nebel.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/San_Francsico_SR_078.jpg)

Wir beschließen, den Tag ruhig angehen zu lassen und schlendern am Ufer entlang Richtung Westen. Eigentlich wollten wir nach einem Kilometer den Bus zur Golden Gate nehmen. Aber weil es uns so gut am Wasser gefällt, laufen wir gemütlich die paar Kilometer bis zur Brücke am Stadtstrand und am kleinen Hafen vorbei. Viele Hundebesitzer sind unterwegs. Uns fallen einige Leute auf, die mit je 6 bis 8 Hunden unterwegs sind – Dog-Sitter wie im Kino.

Als wir dann bei der Golden Gate ankommen, hat sich der Nebel verdichtet. Die Ansicht ist trotzdem noch überwältigend, wie er auch schon die ganze Zeit aus der Ferne war.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/San_Francisco_067.jpg)

Mit dem Bus geht es dann weiter in Richtung Golden Gate Park, wo wir noch ein bisschen bummeln, um dann zurück zum Hotel zu fahren. Eigentlich wollten wir nur kurz die Beine hochlegen – fataler Fehler. Eine knappe Stunde später sind wir Gott sei Dank wieder wach und haben noch genug Zeit, um durch China Town zu gehen. Hier muss man schon in eine der Seitenstraße gehen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Leben hier ohne Berücksichtigung des Massentourismus ablaufen könnte. Sehr nett anzusehen, aber so richtig umgehauen hat uns das nicht. Wir beschließen den Tag mit zwei Cable Car Fahrten und einem kurzen Ausflug zu Macies. So günstig, wie überall erzählt wird, kommen uns die Preise aber gar nicht vor. Naja, vielleicht liegt das an der Lage.
Einen kleinen Absacker in der Hotelbar im 39. Stock mit fantastischem Ausblick auf die beleuchtete Skyline und ab ins Bett. Bis morgen.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: carovette am 02.07.2009, 20:16 Uhr
Einen Live-Bericht lasse ich mir natürlich nicht entgehen - und so voll gepackt wie die Tour ist, wirds auch sicher nicht langweilig....

Das letzte Bild von der GG gefällt mir sehr - das hat was  :applaus:

lg caro :D
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: BigDADDY am 02.07.2009, 20:27 Uhr
Hi,

live: groooooooovy! Jetzt geht's auf den Highway No.1, (obwohl die Route mehr nach 101 aussieht, hoffe doch nicht): bin dabei...
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Lotus am 02.07.2009, 22:52 Uhr
fahre auch mit und freue mich auf die Fortsetzung  :P
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Angie1604 am 03.07.2009, 08:06 Uhr
Hi ihr beiden  :winke:,

endlich lesen wir von euch. Den Fotos und euren Berichten nach zu urteilen ist bislang alles problemlos gelaufen und es sieht wirklich toll aus. Wir sind wirklich neidisch! Ich glaube, wir müssen Geld sparen und dann auch mal in die USA. Sind gespannt was ihr alles noch so berichten werdet. Wünschen euch viel Spaß!

Werde den anderen heute Abend berichten, dass ihr endlich geschrieben habt.
(Wir waren doch schon so gespannt...) Vicky feiert heute in ihren Geburtstag rein.

Die letzten Tage waren hier sehr sonnig aber auch sehr schwül. Heute sollen es wieder 28° werden. Da bleibt man eigentlich schon lieber im Haus als im Garten. Uns fehlt ein Schwimmbecken...

Beim Tanzen haben wir mit Salsa angefangen. Ist doch noch ein kleines bisschen anders als Julian uns das gezeigt hat. Mario ist nicht so begeistert  :never:....ich schon  :dance:
Sonst gibt´s nichts Neues.

Liebe sonnige Grüße  8)

Angela & Mario
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: ilnyc am 03.07.2009, 12:49 Uhr
Die Immigration, die wir schon in Toronto erledigen können, geht sehr schnell und unkompliziert. Ich werde nur gefragt, ob ich Essen einführe, wie lange ich bleibe und was ich für einen Job habe. „Business Development!“ – Alles klar und schöne Ferien.
Die Ausschilderung und Systematik am Pearson Airport ist perfekt. An der einzigen Stelle, wo man ganz theoretisch auf die Idee kommen könnte, ans falsche Gepäckband zu gehen, steht eine Servicekraft mit einem großen Schild „Flights to US this way!“

Na, dann haben die ja endlich dazu gelernt. 2006 war Toronto chaotisch (auch durch eine Baustelle am Terminal). Die Beschilderung war praktisch nicht vorhanden. Servicepersonal war unwissend und schon gar nicht instruiert irgend jemandem den Weg zu lotsen. An der Immigration warteten wir so lange wie noch nirgendwo und dann war am Ende der Weiterflug nach SFO gerade mal vor 5 Minuten vom Gate weg.....  :x

Bei Euch gings besser los und ich freu mich auf mehr! Genießt es!
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Eva Ehrich am 05.07.2009, 12:16 Uhr
Hallo ihr beiden  :verneig

Angela und Mario haben ganz lieb von eurem Link erzählt.
Einen Live-Bericht lasse ich mir doch dann natürlich nicht entgehen.
Ich muss jawohl sagen das ich echt neidisch bin . Die Fotos sind ja mal echt der Hammer
Hier kann man es vor Hitze kaum aushalten.
Wie Angela schon geschrieben hat , kann man hier tagsüber einfach nur im Schatten sitzen und nichts tun. Ist einfach zu warm hier.
Und wenn man was macht bekommt man gleich einen Sonnenbrand . Naja.
Jetzt wünsche ich euch erst mal einen wunderschönen Tag.
Ich freu mich auf weitere Berichte.


Ganz lieben Gruß
Eva

 :rotor:

Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 05.07.2009, 15:25 Uhr
Hallo erstmal an alle Mitfahrer! How are you today?  :P Sorry, dass es so lange mit dem Weiterschreiben gedauert hat. Aber in LA wollten die für das Internet 12,95 am Tag. Das haben wir uns dann mal geschenkt.

@ Angela: Sandra freut sich auch schon auf Salsa. Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll...  :|

@ Big Daddy: Es wird der Highway No. 1 - Keine Angst! Autobahnfahren können wir auch in Deutschland  :wink:



Also weiter gehts im Text...
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 05.07.2009, 16:29 Uhr
@ Eva, schön, dass du mitfährst. Unseren ersten Sonnenbrand haben wir auch schon  :wink:


Nun aber los:

Mittwoch 1.7. San Francisco – San Luis Obispo

Mich hat der Jetlag noch immer im Griff - um 4 Uhr bin ich wach. Zeit genug, um unseren Stromadapter zu bearbeiten. Das blöde Ding hat Plastikstreben im Innern, so dass ich mein Notebooknetzteil dort nicht anschließen kann. Mit dem guten Taschenmesserset von Buhlman Rohre (Danke nochmal Henne ;-))  und viel Geduld werden die Streben entfernt. Inzwischen ist auch Sandra wach. Bei Starbucks gibt es zum Frühstück einen Joghurt und einen leckeren Caramel Macchiato. So ganz mögen wir uns mit dem schweren Amifrühstück nicht anfreunden.
Zurück auf dem Zimmer packen wir die Koffer um. Dann geht es zurück zum Flughafen, unseren Mietwagen abholen. Wir haben Pech und sind offenbar zeitgleich mit irgendeinem Ferienflieger angekommen und stehen erst mal eine ¾ Stunde bei Alamo in der Schlange. Die „Choice Line“ für Midsize  SUV ist ein Witz. Gerade mal vier Plätze, und aktuell drei Autos zur Auswahl. In irgendein rotes Auto steigt gerade eine Familie ein. Es bleibt noch ein echter Geländewagen, der etwas von einem Wolf (der gute alte Bundeswehrjeep) hat und ein weißer Kia, der 15 000 Meilen gelaufen ist. Kein Allrad, kein Tempomat, hinten keine getönten Scheiben. Zustand ist aber gut. Weil wir keine Lust haben groß zu warten und Sandra der Wagen gefällt, nehmen wir ihn mit. Zur Navigationsunterstützung haben wir uns für die Navigationsfunktion auf dem Handy eine Monatlizenz für die USA besorgt. Die soll aber nur in den großen Städten und wenn wir nicht mehr weiter wissen zum Einsatz kommen. Kostet 8,99 EUR und klappt im Dschungel von SFO und LA wirklich ganz gut. Als nächstens geht es auf den Highway One. An einem Leuchtturm machen wir eine kurze Pause.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1000180.JPG)

Bei Carmel fahren wir den 17 Miles Drive. Hier wohnen die Reichen und Schönen. Im Nachhinein haben wir uns hierfür etwas zu viel Zeit gelassen, aber gut gefallen hat es uns allemal.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1000201.JPG)
Seelöwen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1000205.JPG)
Die lonely Cypress


Der Scenic Highway One ist echt die Wucht. Immer am Meer entlang und nur die allerschönsten Ausblicke.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1000219.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1000190.JPG)

Die nächste größere Pause machen wir am Julia Pfeiffer Beach. Hier ist es einfach umwerfend schön. An diesem Strand könnten wir gerne einen kompletten Tag verbringen.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1000228.JPG)
Mit einem Foto kann man die Schönheit gar nicht richtig einfangen. Trotzdem ein kleiner Versuch..

Jetzt bereuen wir es, dass wir uns am 17 Mile Drive so lange aufgehalten haben. Für den Julia Pfeiffer Burns State Park bleibt uns leider gar keine Zeit mehr.  Wir müssen ja noch bis Sant Luis Obispo fahren, wo wir so gegen 22 Uhr ankommen. Wir übernachten im Best Western Royal Oak, das uns sehr gut gefallen hat. Nur der Kühlschrank im Zimmer brummt sehr laut, also kurz den Stecker gezogen und ab ins Bett.

Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: rookie am 05.07.2009, 17:25 Uhr
Hiho Sandra und Ingmar,

da spring ich doch noch schnell mit auf, denn wir fahren in ca. 3 Wochen eine ziemlich ähnliche Strecke.

Bin gespannt wie es bei Euch weitergeht.

LG Rookie
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Angie 1604 am 06.07.2009, 07:18 Uhr
Eure Bilder sind wirklich super :verneig:

Wir wünschen euch weiterhin ganz viel Spaß

Ganz liebe und super neidische Grüße aus der Ferne :rotor:
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 06.07.2009, 07:22 Uhr
So, wie ihr merkt, hinken wir ein bischen hinterher. Wir schreiben zwar alles live. Aber in den letzten Tagen war uns das Bilder einbinden etwas zu stressig und in LA hatten wir auch kein Internet... Also holen wir jetzt so langsam wieder auf.


2.7. San Luis Obispo - Los Angeles

Die letzten Tage fordern ihren Tribut. Wir haben uns bewusst keinen Wecker gestellt und der Jet Lag hat sich auch verabschiedet, so dass wir bis 8 Uhr durchschlafen können. Vergleichsweise gut ausgeruht begeben wir uns zum Frühstück, dass dieses Mal  - untypisch für die USA – mit im Hotelpreis inbegriffen ist.
Es gibt Joghurt, Muffins und Cereals – lecker. Waffeln kann man sich auch zubereiten – aber was für welche. Kennt ihr diese eckigen, dicken Waffeln, die man auf dem Freimarkt kaufen kann? So ungefähr das Vierfache davon war eine Waffel. Was die Portionen an geht werden wir uns eh in den nächsten Tagen noch des Öfteren wundern.

Bevor wir uns um 10 auf den Weg machen, versorgen wir uns noch bei Ralphs mit einer Styropor- Kühlbox und ordentlich Getränken. Wir erhalten eine Kundenkarte, wie wir sie in San Francisco auch schon bei Safeways bekommen haben. Damit gibt’s Rabatt auf ausgewählte Produkte. Aber die Karte kriegt jeder, der ein solches Produkt kauft. Der Sinn mag sich mir nicht so ganz erschließen. Kundenbindung? Mmmhhh naja….
Danach geht es auf die Piste bis zu einem ersten Stopp in Pismo Beach – ein sehr schönes, kleines Städtchen am Meer. Wer hier lebt kann keine wirklich großen Probleme haben. Am Strand macht sich gerade ein Kaitsurfer klar.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1000241.JPG)

Schon beeindruckend – so was würde ich auch gerne können. Naja, aber man will so vieles…



Mit der Bilderbuchstraße Highway One ist es erst mal vorbei. Der ist ab jetzt nämlich Teil des Freeway 101 und damit eine klassische Autobahn, auf der es recht zügig vorangeht. Wir machen Halt in Solvang. An der Tourist Information wird uns gut geholfen und die wesentlichen Höhepunkte dieses Dänischen Einwandererstädtchens erklärt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1000248.JPG)
Windmühle in Solvang

Ja, es ist sehr tourimäßig aufgemacht, aber trotzdem sehr schön. Ich muss spontan an die Silberne Spinne von den Drei Fragezeichen denken. Uns gefällt es.


Einen letzten Zwischenstopp vor LA legen  wir in Santa Barbara ein. Wir parken für kleines Geld und laufen die Hauptstraße, die am Peer beginnt einmal hoch und runter bzw.  fahren mit den Elektrobussen für einen Quarter je Fahrt und legen immer mal kleine Stopps ein. Sehr nett.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1000257.JPG)
Uferpromenade vom Pier aus gesehen

 Von da an geht es wieder mit dem Auto über den Scenic Drive zur Mission.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1000266.JPG)

Doch die hat schon zu. Blick auf die Uhr… Verdammte Axt ist das schon wieder spät. Das hat aber auch sein Gutes. In den Feierabendverkehr von LA kommen wir wohl nicht mehr rein. Um 21 Uhr kommen wir in unserem Hotel Marriott am Flughafen LA an (sehr preiswert über Dertour gebucht).  In der hoteleigenen Sportsbar jeder eine „Kleinigkeit“ bestellt – Chicken Tenders und ein Sandwich.  Naja was die Amis halt darunter verstehen. Wir haben natürlich lange nicht alles essen können, was uns serviert wurde. Aber nun ab  ins Bett und gute Nacht.


Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 06.07.2009, 07:28 Uhr
3.7. Los Angeles

Heute geht es nach Hollywood, Beverly Hills und an den Strand. Wir fragen uns, ob die Stadt wegen des King of Pop wohl besonders überfüllt ist. Abschließen können wir das nicht beantworten, aber es war für unseren Geschmack SEHR voll. In Hollywood angekommen, sind wir erst mal den Walk of Fame ein Stück rauf und runter gegangen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1000279.JPG)
Der Stern hier ist noch ganz neu, kam letzt erst im Fernsehen...

 So richtig umgehauen hat uns das nicht. Wenn es mich überhaupt an etwas erinnert hat, dann an die Reeperbahn in der unsäglichen Stadt. Wir haben uns dann entschieden, eine geführte Bustour durch Hollywood und Beverly Hills zu machen, wenn wir schon mal da sind. Die Konkurrenz unter den Touranbietern ist groß… also Handeln lohnt sich ;-).  Wir sind dann die entsprechenden Straßen langgefahren, haben das Hollywood Sign fotografiert und sind an den Häusern von Stars, einigen Clubs und auch an dem Haus, in dem der King of Pop verstorben ist, vorbeigekommen. Viele Menschen, viele Blumen und immer noch Kamerateams waren vor Ort. Den Rodeo Drive sind wir natürlich auch gefahren, aber Einkaufen ist hier wohl leider nicht für uns drin... Insgesamt waren wir gut zwei Stunden unterwegs. Unser Guide war echt gut drauf und hatte neben Infos zu Hollywood auch die eine oder andere News aus dem Guinnessbuch der Rekorde auf Lager. Für uns hat sich die Tour gelohnt, zumal wir uns damit auch beide ganz entspannt umsehen konnten. Hollywood haben wir damit abgehakt. Nochmal müssen wir das aber nicht haben.

Danach ging es ab an den Strand bzw. erst mal in den Stau. Eigentlich wollten wir erst nach Venice Beach, aber dort war kein Parkplatz mehr zu bekommen – nicht mal auf den sündhaft teuren 25$ Tagesplätzen. Also wieder nach Santa Monica (dieser Schlenker hat uns dank Verkehr gut zwei  Stunden gekostet). Wir sind kurz am Strand entlang, einmal den Peer rauf und runter, die Kirmes angeschaut,

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020906.JPG)

den Strand und Baywatchtower begutachtet und dann über die Fußgängerpromenade, wo es gerade eine Harre Krishna Parade gab, wieder zurück zum Parkhaus. Wir mussten übrigens nichts bezahlen, ob wohl wir nach meiner Schätzung deutlich länger als die zwei Stunden „free parking“ dort geparkt haben. Wie dem auch sei. Der Kassierer war begeistert von meinem „Cool Jersey“. „Werder Bremen – great“ der kannte das wohl wirklich und Schwupps ging die Schranke auf! :-D
 
Sehr schön, Santa Monica mal gesehen zu haben, aber ruhigere Strände wie in Pismo Beach sind uns allemal lieber. Danach ab ins Hotel, Berichte über die letzten drei Tage schreiben und einmal möglichst früh ins Bett.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Conny B. am 06.07.2009, 08:34 Uhr
Hallo,

wünsche euch noch viel Spaß in den USA!
Ihr habt traumhafte Fotos gemacht, bin wirklich neidisch!
Macht sehr viel Spaß eure Berichte zu lesen  :)

Sehen uns dann in ein paar Wochen im schönen Münsterland wieder!

Lg Conny
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: candygirl am 06.07.2009, 18:47 Uhr

Schöner Bericht und Bilder. Erinnert mich an unseren Tripp im letzten September! :D

Aber btw: Münster hat keinen Bahnhof!!! Es handelt sich um eine "Toilette mit Gleisanschluss" wie es bei uns heißt! :wink:
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 06.07.2009, 21:55 Uhr
Huhu Conny und Candygirl, willkommen mit an Board!

Candy, kommt ihr direkt aus Münster?

Heute gibt es erstmal ein paa Randnotizen, was uns bislang halt so in unserem Urlaub aufgefallen ist.´


Was uns so auffällt:

Vielleicht einmal ein paar generelle Eindrücke im Hinblick auf den Amerikaner als solchen  :P

Amerikaner sind freundlich und hilfsbereit .
 Die Leute sind immer für einen kleinen Schwatz und einen Spruch zu haben. Entertainment scheint doch ein bisschen Lebensphilosophie zu sein.  Sei es der Cable Car Fahrer, der einen wiedererkennt und „yihaaa they are back again!“ ruft oder die beiden Leuten am Concierge Schalter, die sich kabbeln, wer sich jetzt um uns kümmern darf. Das kann man bestimmt nicht auf alle Amerikaner beziehen. Aber wir haben bereits jetzt unheimlich viele Leute getroffen, die uns authentisch vermittelt haben, dass ihnen das, was sie gerade machen, gefällt und dass sie Spaß daran haben.

Amerikaner sind im Durchschnitt wesentlich besser gelaunt als wir Deutsche. Sandra hat auch schon eine Theorie für die Ursache. Sie meint, das liegt ganz klar am Wetter. Bei dem Wetter in Deutschland muss man ja zwangsweise schlechtere Laune haben.

Religion: Spielt in den USA eine sehr große Rolle, ob man auf dem Supermarktparkplatz angesprochen wird, ob man nicht zu einem Kirchenfest kommen möchte, Laienprediger in den Innenstädten sieht, arme verwirrte Hare Crishna Mönche trifft oder auf jedem zweiten Radiosender zwischendurch Predigten genießen darf. Religion ist hier allgegenwärtig.

Essen: Wer hier nicht satt wird, hat nen Bandwurm. Die Portionen hier sind ja so groß, dass es fast schon  unappetitlich ist. Die „regular Pizza“ bei Pizza Hut reicht ja mal locker für uns beide.  Das Maximenü beim güldenen M ist hier das Small Menü… usw. usw.  Wenn wir mittags was essen gehen, fällt das Abendessen mal locker aus, weil wir eh noch keinen Hunger haben.
Natürlich kann man summa summarum unterstellen, dass das amerikanische Miteinander doch recht oberflächlich ist. Wir finden es trotzdem eine sehr angenehme Art, miteinander umzugehen.

Vielleicht ergänzen wir die Liste noch im Laufe des Urlaubs, mal sehen. 
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 06.07.2009, 22:07 Uhr
4.7. LA – Twentynine Palms

Heute Morgen  geht es ohne große Umwege raus aus Los Angeles. Mit großartig Stau haben wir nicht zu kämpfen.  Rauf auf die 10 und ab geht’s. Die Fahrt verläuft vergleichsweise ereignislos. Wir haben uns schon frühzeitig entschieden, heute keinen Gewaltmarsch bis nach Needles zu machen, sondern uns in Twentynine Palms ein Zimmer zu nehmen, damit wir dem Joshua Tree Park auch die ihm gebührende Zeit widmen können. Zunächst wird aber ein erster kurzer Halt an den Outlets in Palm Springs eingelegt. Wir setzen uns ein striktes Zeitlimit. Spätestens um 13 Uhr wollen wir wieder hier weg. Es gibt den Independence Sales Day und entsprechend voll ist es. Das Outlet ist RIESIG. Wir sehen schätzungsweise nicht mal die Hälfte. Und bevor bei Sandra der große Kaufrausch ausbricht, fahren wir bereits um halb 1 weiter – ein Polo, ein Parfüm und ein Basecap zum Sonnenschutz reicher.

In Joshua Tree halten wir am Visitor Center und besorgen uns unseren Jahrespass für die Nationalparks. Der Ranger ist – wie eigentlich alle Amis, die man etwas fragt – sehr freundlich und gibt uns gute Tipps. Unter anderem sollten wir zum Sonnenuntergang nach Keys View fahren und danach noch warten. Heute ist ja Independence Day und wir können von da oben alle „Fire-Works“ der Umgebung sehen. Überhaupt Firework – das muss für die Amis nach Religion das größte sein. Da erzählt ja jeder von und wir haben schon sehr viele fest installierte Schilder „No Fireworks / Fireworks forbidden“. Scheint ja echt ein Volk von Pyromanen zu sein.

Als nächstes geht es nach Twentynine Palms, ein Hotel für die Nacht suchen. Es ist Independence Day und daher recht voll. Das Motel 6 ist zwar günstig aber - naja . Im Country Inn, was einen wesentlich besseren Eindruck macht, kommen wir unter.  99 $ die Nacht. Holliday Inn Express und Best Western waren nochmal wesentlich teurer.

Jetzt aber endlich ab in unseren ersten Nationalpark!

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Die ersten Kilometer müssen wir bald an jeder Felsformation anhalten, damit Sandra Fotos machen kann. Uns wird aber bald klar, dass wir dann nicht mal ein Viertel von dem sehen werden, was wir uns vorgenommen haben. Die Felsformationen sind faszinierend bizarr. Unsere ersten Stationen sind der Split Rock, Skull Rock und die Jumbo Rocks.

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Der Skull Rock

Danach begeben wir uns auf den kurzen Trail zum Hidden Valley. Es ist zwar ziemlich heiß, aber trocken. Letztes Jahr waren wir um diese Zeit auf Korfu. Auch so um die 40 Grad, aber schwül dabei. Da ist da hier wesentlich besser zu ertragen! Man muss halt nur sehen, dass man ausreichend trinkt. Das tun wir reichlich. Das Hidden Valley ist ein wirklich umwerfend schöner und stiller Ort, was auf den Fotos leider nicht so rauskommt. Trotzdem:

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Dann machen wir uns auf in Richtung Keys View. Sonnenuntergang und „FIREWORKS“ gucken… Tja was soll man zu Keys View sagen? Es ist sehr klar und wir haben einen Blick bis nach Mexico. Die Weite des Landes ist umwerfend. Wir kommen mit einem netten Pärchen aus LA ins Gespräch. Peter und Wyona sind zum Independence Day hier herausgefahren und auch vollkommen begeistert. Peter ist sehr an Sandras Kamera interessiert. Bei den englischen Fachbegriffen über Belichtung und Co müssen wir öfters nachfragen, da ist unser Englisch noch verbesserungswürdig.

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Keys View in der Dämmerung

Wie enorm und weitgreifend der Überblick von Keys View überhaupt ist, wird mit Einbruch der Dunkelheit und den Fireworks noch viel deutlicher. Wir sehen wirklich einige Fireworks von hier oben. Aber die großen Fontänen oder wie immer man diese Effekte von Großfeuerwerken nennen mag, sehen von hier oben bestenfalls knopfgroß aus. Trotzdem sind sie sehr schön anzusehen. Die mittlerweile bestimmt 100 Leute hier oben verhalten sich sehr still. Es eine romantische und angenehme Atmosphäre, bei der wir jede Minute genießen.

Um 22.00 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg ins Tal zu unserem Hotel. Ich will mich gerade schön aufs Bett fletzen, als mich ein Schrei aus dem Badezimmer alarmiert. Spinne, Kakerlake?  Es ist keins von beiden, aber was genau, kann ich auch nicht sagen. Auf jeden Fall ca. 4 cm lang. Auf den ersten Blick bin ich auch etwas erschreckt, doch dann erledige ich todesmutig *g* mit meiner Sandale das Untier. Aufklärung gibt es an der Rezeption. Im Moment sind die zwei Wochen der „Flying Beetles“. Es handelt sich um harmlose, aber zugegebenermaßen echt eklige Käfer, die in dieser Zeit ausschwärmen. Die Türen sind zwar schon gut abgesichert, das kann man sehen, aber die Biester sind schnell und auf der Suche nach Wasser und Abkühlung. Da kommen die klimatisierten Räume gerade recht. Tür auf, Käfer rein und keiner hats gemerkt, bis es abends eine Panikattacke gibt. Zurück auf dem Zimmer suche ich noch einmal alles ab und erledige noch den kleinen Bruder vom ersten Ungetüm. So, jetzt noch die verbleibenden Türritzen mit Klopapier abgedichtet, damit die bessere Hälfte einigermaßen beruhigt schlafen kann und ab ins Bett.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 06.07.2009, 22:18 Uhr
5.7. Twentinine Palms – Grand Canyon

Es sollte wirklich bei den zwei Ungetieren bleiben. Ich wurde zwar in der Nacht noch einmal kurz geweckt, um das Bad vorzuinspizieren, konnte aber die totale käferfreie Zone vermelden. Um 6 klingelt der Wecker, schließlich haben wir heute einiges vor. Es geht zum Grand Canyon und den ersten Teil der Route 66 inklusive Oatman, wollen wir auch noch mitnehmen. Unsere Unterkunft am Grand Canyon ist die Bright Angel Lodge, direkt am Rand des Canyons. Die haben wir schon im Januar vorgebucht. 90 $ die Nacht für das Doppelzimmer bei der Lage schien uns sehr fair.

Die Fahrt bis Needles verläuft wirklich sehr eintönig, aber trotzdem faszinierend. So lange gerade Straßen, so lange kein Haus, kein Auto, nichts. Das ist schon beeindruckend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020947.JPG)

Aber wenn wir diese Strecke  gestern noch gefahren wären, hätten wir bestimmt die Krise gekriegt. Und außerdem hätten wir dann ja nicht mehr den Sonnenuntergang bei Keys Views und die FIREWORKS *g* gesehen….

Mitten in der Prärie fällt uns auf, dass der Tank ja nur noch ein Viertel voll ist. Nach meiner Kalkulation wären wir zwar auch noch bis nach Needles gekommen, aber das Risiko wollen wir dann doch nicht eingehen. Wir machen schon Notfallpläne, den Umweg über Lake Havasu City zu fahren, aber an der Abzweigung nach Needles ist eine Tankstelle mitten im Nichts. Die Preise sind zwar fürstlich, aber das ist uns jetzt herzlich egal.

Hinter Needles fahren wir auf die Historic Route 66 – eine schöne Bergpassstraße. Kurz vor 12 kommen wir in Oatman an. Ein Touristendörfchen mit auf Wildwest getrimmten Häusern und vielen frei herumlaufenden Eseln, die man füttern darf. Und weil es kurz vor 12 ist, sehen wir uns gleich noch das „große Shoot-Out“ an. Sandra hat die Sonnenblende auf ihre Kamera aufgeschraubt und einer der Bösewichter empfiehlt ihr, aufzupassen, dass sie damit niemandem wehtut. Drei Gangster streiten sich um ihre Beute. Mit viel Peng Peng und ein paar Witzen über Mexico wird der Streit ausgetragen. Ganz nett anzuschauen, wenn man eh da ist. Im Anschluss wird um ein paar Spenden für ein Kinderkrankenhaus in der Nähe gebeten, dass sich auch um die Ärmeren kümmert. Naja, das sagt ja so einiges über das amerikanische Sozialsystem aus. Wir geben gerne ein paar Dollar.

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Gift Shop in Oatman

Ab Kingman nehmen wir dann die Autobahn. Schließlich wollen wir jetzt endlich zum Grand Canyon. In Williams gehen wir noch kurz zum Safeways Supermarkt, Wasservorräte auffrischen und dann ab Richtung Grand Canyon. Die verbleibenden 50 Meilen ziehen sich wie Kaugummi und so langsam fängt das Kribbeln an und die Vorfreude steigt. Wir können es kaum noch erwarten endlich am Canyon zu sein. Und dann sind wir auf einmal da. Kurz unseren Jahrespass vorgezeigt und schon sind wir im Park. Und als wir es am Mather Point nicht abwarten können und Glück haben, dass gerade ein Parkplatz frei wird, gehen wir schon vor dem Einchecken zum Rim vor.

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Unser erster Ausblick auf den Grand Canyon

Das Gefühl haben hier im Forum ja schon einige versucht zu beschreiben. So richtig geht das, glaube ich gar nicht. Man ist einfach nur ergriffen und nach dem man 5 Minuten wie angewurzelt einfach nur da steht, wird einem klar, dass es sich hier um einen der großartigsten und überwältigendsten Orte der Welt handeln muss. Es ist der schiere Wahnsinn. Irgendwann reißen wir uns aber doch los und gehen zum Visitor Center, um uns ein paar Wetterdaten zu holen: nicht übermäßig heiß, sehr gut! Dann steht dem Bright Angel Trail morgen ja nicht mehr im Weg. Sonnenuntergang um kurz vor 8 und Sonnenaufgang morgen früh um 5. Hurrah, Sandra entscheidet, den Wecker auf 4 Uhr zu stellen. Naja, ich bin eh schon recht müde, dann geht es heute früh ins Bett und morgen Nacht wieder raus. Nun aber schnell zur Bright Angel Lodge und eingecheckt. Zimmer sehr sauber, keine Käfer, wunderbar!

Uuups, ist das schon wieder spät. Schnell zum Shuttle und um halb acht sind wir am Hopi Point, wo wir das wunderbare Naturschauspiel eines Sonnenuntergangs am Grand Canyon miterleben dürfen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1000681.JPG)

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Zurück gehts zum Hotel und ab ins Bett.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Angie 1604 am 07.07.2009, 08:23 Uhr
Die Fotos sind wirklich überwältigend. WOW!  :staunend2: Ihr glaubt ja nicht wie neidisch ich gerade bin. :cry: Was würde ich dafür geben jetzt dort zu sein! Euer Infomaterial müsst ihr auf jeden Fall aufbewahren um es uns zu gegebener Zeit mal auszuleihen.

Was für eine Kamera benutzt ihr eigentlich und wieviel hat sie ungefähr gekostet? Ich brauche auch so eine...

Die Szene mit dem Schrei aus dem Bad hätte von uns sein können. Auch dass man dann der Frau zuliebe alles absucht und die Türritzen abdichtet kommt uns bekannt vor. Ich hab erstmal gegrinst als ich das gelesen hab  :lachen4:

Ja ja, eine Woche ist jetzt schon rum. Ihr habt auch schon viel gesehen. 17 Tage habt ihr ja noch, da werden wir sicherlich noch weitere herrliche Fotos von euch sehen.
Wir wünschen euch jedenfalls noch viel viel Spaß! Lasst es euch gutgehen.

Liebe Grüße

Mario & Angela
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: NähkreisSteffi am 07.07.2009, 10:10 Uhr
Vielen Dank für den tollen Bericht. Wir wollen im Oktober die "bis jetzt" genau gleiche Tour machen und sind schon gespannt wie es weiter geht. Noch viel Spaß und weiterhin so klasse Bilder.

Gruß

Steffi
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: KatJen am 07.07.2009, 10:18 Uhr
Hallo,

Eure Berichte sind wirklich sehr schön, besonders auch die Fotos! Bei mir und meinem Freund steigt dadurch die Vorfreude immer mehr, da wir ab September eine ähnliche Route fahren!! Können es schon kaum mehr erwarten, daß es endlich losgeht, da kommen solche Fotos vom Sonnenuntergang am Grand Canyon gerade recht!!

Wir wünschen Euch weiterhin viel Spaß und noch viele schöne Erlebnisse!!
Katja & Jens
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: BigDADDY am 07.07.2009, 11:31 Uhr
Puh,

schnell hinterher geeilt: schön Highway No. 1, immer eine Reise wert! Das Lighthouse, an dem Ihr auf der ersten Etappe Rast gemacht habt, sieht mir sehr nach dem Pescadero Lighthouse aus. Immer eine gute Wahl...
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: mfrech am 07.07.2009, 11:50 Uhr
Hi!
Ja, wir fahren auch bald eine ähnliche Route... wunderbare Fotos und tolle Beschreibungen die ihr da macht!!!!!!!!

Und dass ihr auch etwas zu den Hotels schreibt ist super, das hilft total für spätere Buchungen!!!!

Viel, viel Spaß noch auf der Fahrt!!!!!!  :D

Beste Grüße
Michaela
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Eva Ehrich am 09.07.2009, 00:11 Uhr
Guten Abend ihr beiden ,

Ich muss sagen die Fahrt mit euch lohnt sich ja echt.

Traumhafte Bilder .
Ich bin echt neidisch.
Ich muss hier krank im Bett liegen ,und ihr macht so einen tollen Urlaub.
Das geht mal garnicht.
Wenn ihr wieder zu Hause seit müsst ihr uns alle Erlebnisse erzählen.
Freu mich schon darauf.
Aber bis dahin freu ich mich erst mal auf weitere tolle Bilder und Berichte .
Lasst es euch gut gehen.
Und ich wünsche euch noch ganz ganz ganz ganz ganz viel Spaß.
Genießt die Zeit dahinten.
Und bringt mal leckere Chips mit.
So , werde mal schlafen gehen.
Gute Nacht IHR LIEBEN

Lg Eva
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 09.07.2009, 08:17 Uhr
@ Angie 1604: Sandra hat eine Lumix G1 von Panasonic.

@ Eva: Gute Besserung! Mensch, ich seh schon, wir bringen nen halben Koffer voll mit Lebensmitteln mit.

Aber erstmal weiter im Text. Wir hinken etwas hinterher, aber die letzten Tage waren wieder mal pickepacke voll. Spätestens in Vegas holen wir dann aber wieder alles auf.

6.7. Grand Canyon

Nachtrag zur gestrigen Nacht und zum Thema Käfer. Dreimal dürft ihr raten, was uns begrüßte als wir die Überdecke abgezogen haben…. Ich kam mir jetzt ja bald ein bisschen verarscht vor und auf Lebensretter spielen hatte ich auch keine Lust mehr. Also hab ich aus Protest erst mal an der Rezeption angerufen. Die haben dann auch sofort jemanden geschickt, der das Ding weggenommen hat. Da dies wiederum die einzige Begegnung der krabbelnden Art war, haken wir das ganze mal unter PP Persönliches Pech ab.

Wer A sagt, muss auch B sagen. Und so sehen wir uns natürlich nicht nur den Sonnenuntergang, sondern auch den Sonnenaufgang am Grand Canyon an. Das heißt, den Wecker auf 4 Uhr stellen und dann mit dem Auto zum Mather Point. Das sollte nach Auskunft im Visitor Center der beste Punkt sein. Diesen besten Punkt durften wir uns dann mit einer Großgruppe von Japanern und weiteren Besuchern teilen. Ähnlich wie bereits am Hopi-Point gestern Abend ist es hier ziemlich bevölkert und daher auch nicht so ruhig und besinnlich, wie man es bei einem Sonnenaufgang gerne hätte. Nichtsdestotrotz genießen wir ein sehr schönes Panorama.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1000820.JPG)

Als nächstes geht es zurück zur Lodge und zum Bright Angel Trail. Auf diesem werden wir heute ein Stück in den Canyon hinein wandern. Der nette Betreuer an der Bright Angel Lodge ist ganz begeistert, dass wir den Bright Angel Trail machen wollen. Es ist sogar eine Übernachtungsmöglichkeit auf der Phantom Ranch am Rand des Canyons frei, weil jemand abgesagt hat. Normalerweise ist die Phantom Ranch mindestens ein halbes Jahr im Voraus ausgebucht. Aber erstens lässt unsere Zeitplanung das nicht zu und zweitens, sind wir wohl auch nicht fit genug für so etwas. Das wird jetzt Sandras erste größere Wanderung. Mit 5 Litern Wasser ausgestattet geht es um 7 Uhr los. Bergab geht es ganz gut, aber wir merken schnell, wo das eigentliche Problem liegt. Gerade mal 8 Uhr und schon deutlich über 30 Grad. Nichtsdestotrotz ist es eine tolle Erfahrung. Recht schnell sind wir nicht nur am, sondern im Canyon! Und das gibt nochmal wieder andere Eindrücke. Wir lassen uns Zeit und werden von vielen Wandernden überholt. Den einen oder anderen davon, werden wir später locker outperformen  Sandra nutzt die Wanderung sogar noch für einige Fotos.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1000893.JPG)

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Auf dem Weg zum Grund des Canyons gibt es zwei Rastplätze mit Trinkwasserversorgung und einen Campingplatz. Nach einer guten Stunde kommen wir am ersten Rasthaus an. Wir haben nun 2,41 km gewandert und sind 345 Höhenmeter in den Canyon hinabgestiegen. Im Hinblick auf das Wetter und die späte Startzeit beschließen wir, es dabei zu belassen und machen uns nach einer kurzen Rast auf den Rückweg. Da wir noch ausreichend Wasser haben, verzichten wir auf das Auffüllen der Trinkflaschen. Jetzt stellt sich heraus, dass es gut war, nicht noch bis zum zweiten Rasthaus zu gehen.  Von solchen klimatischen Bedingungen und einer Steigung von durchschnittlich 14% geraten nicht nur Anfänger ins Schwitzen. Die Schattenplätze entlang des Trails werden für Pausen, Trinken und viel gutes Zureden genutzt.

Wir treffen zwei Wanderer, die um 5 in der Früh vom Campingplatz aus aufgebrochen sind. Sie berichten, dass die Ranger dort gestern Wanderer, die Mittags erst am Campingplatz angekommen sind, gleich bis 16 Uhr dabehalten haben, weil die Hitze zu groß für einen so langen Aufstieg war. Wir unterhalten uns noch kurz über die fast ausgestorbenen Kondore, von denen es hier im Canyon so ca. 170 und weltweit in freier Wildbahn so ca. 300 Exemplare gibt. Sie sind zu erkennen an den weißen Streifen auf der Überseite ihrer Schwingen.

Wir sind geschafft. Aber ist doch alles nicht so tragisch. Dann machen wir eben Pausen. Wir haben doch Zeit! Trotz aller Strapazen und aufkommender Verzweiflung kommen wir wieder am Anfang des Trails an. Aber insbesondere Sandra ist stolz, dass sie durchgehalten hat – absolut zu Recht wie ich finde!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020992.JPG)
Da sind wir runter, und das war erst der Anfang :-)

Den Nachmittag lassen wir dann mal gaaaaaanz ruhig angehen. Der eine oder andere Nachtrag im Tagebuch wird geschrieben. Eine geplante Rundfahrt zu den westlichen Aussichtspunkten lassen wir angesichts der Schlange bei den Shuttlebussen ausfallen.  Die werden nämlich immer nur halb voll gemacht, damit an späteren Haltepunkten noch Leute zusteigen können und fahren stumpf im 15 Minutentakt. Angesichts der Bewegung in der Schlange, müssten wir locker eine Stunde warten. Wir wollen den Kilometer bis zum ersten Haltepunkt laufen und dann versuchen dort zuzusteigen, aber der „Rim-Trail“ ist gesperrt. Also beschließen wir nach Tuasyan zum Essen zu fahren. Wir haben noch einen Gutschein für Pizzahut. Das wird aber erstmal ein Reinfall, als wir schon bestellen wollen, wird uns mitgeteilt, dass unser Coupon nicht akzeptiert wird, weil das Ding in Tuasyan ein Pizza Hut EXPRESS ist – aha! Aber nun gut, wir sind schon mal hier und haben Hunger… Wären wir mal weitergegangen. Das Essen ist alles in allem eine ziemlich eklige Angelegenheit!

Bevor wir wieder zur Lodge fahren, nehmen wir noch ein paar Aussichtspunkte am Eastrim mit.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1000916.JPG)

Besonderes Highlight: Als wir an einem Parkplatz direkt an der Straße anhalten und in den Canyon hinabschauen, sehen wir einen großen Greifvogel unter uns segeln – weiße Streifen auf den Schwingen. Sollten wir tatsächlich einen Condor gesehen haben? Ich will es jetzt mal glauben. Für ein Foto war er natürlich viel zu schnell wieder weg. Auf dem Rückweg machen wir noch im Grand Canyon Village halt, und stellen fest, dass es hier gar nicht sooo teuer ist. Da hätten wir uns die Fahrt noch Tuasyan auch sparen können. Es gibt noch ein Eis von Häagen Danz. In Deutschland war uns das bislang immer zu teuer. Hier sind die preislich ganz normal. Was jetzt so toll an dem Eis sein soll, dass man für eine Kugel in Deutschland 3 Euro ausgibt, mag sich uns nicht erschließen.

Zum Sonnenuntergang geht es diesmal an einen Ort, der nicht so im touristischen Mittelpunkt steht. Der Mohave Point ist unser Ziel. Nur eine Station mit dem Shuttle weiter als bis zum Hopi Point und mindestens genau so schön. Hinzu kommt, dass wir den Untergang nur mit etwa 10 anderen Romantikern teilen müssen.

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Wir erleben nicht nur einen schönen Sonnenuntergang, sondern zeitgleich auch einen schönen Mondaufgang

Nach dem Untergang kommt recht zügig ein Shuttlebus, der uns direkt bis zur Lodge fährt. Zufrieden und todmüde geht es noch vor 10 Uhr in die Heia. Diesmal gibt es auch wirklich keine Käfer!
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: rallarose am 09.07.2009, 09:21 Uhr
Aaaah, ihr habt wirklich einen superschönen Tag am GC erlebt. Und dann diese Wanderung. Ihr könnt echt solz sein. Wenn das Wetter es zuläßt habe ich für uns eine ähnliche Tour geplant...im Oktober.

Gruß Susanne
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 10.07.2009, 17:06 Uhr
Hallo in die Runde aus einem Internetcafe.

Wir muessen den Reisebericht leider erstmal abbrechen. Mein sprichwoertliches Glueck mit technischen Geraeten hat mal wieder zugeschlagen und die Festplatte unseres Notebooks hat sich verabschiedet. Warum soll auch irgendein Geraet, was ich mir kaufe, die Garantiezeit schadfrei ueberstehen?

Wenn wir in dem einem oder anderen Hotel in der Lobby ins Internet koennen, machen wir vielleicht mit einem reinen Textbericht noch weiter und ergaenzen die Fotos dann, wenn wir wieder in D sind. Ansonsten gibts den ganzen Bericht dann wieder rueckwirkend.

Heute gehts in den Arches Nationalpark, auf den wir uns schon freuen. Die gute Laune vermiesen lassen wir uns jedenfalls nicht   :P

Ganz liebe Gruesse an alle
Sandra und Ingmar
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: elTribe am 11.07.2009, 09:20 Uhr
Schade, war bis hierhin schon ein sehr interessanter Reisebericht. Aber freu dich lieber, dass die Festplatte in der Garantiezeit kaputt gegangen ist als wenn sie direkt nach der Garantiezeit kaputt gegangen waere ;)

Viel Spass beim Arches! Auch einer meiner Lieblingsparks!
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: BigDADDY am 11.07.2009, 09:25 Uhr
Hi und schade!

Nun genießt den Urlaub, erhebt die Augen vom Laptop und schaut: Ihr seid in den USA!
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: die Berliner :O) am 13.07.2009, 19:57 Uhr
Hallo Ihr Urlauber,

Eure Berichte sind jedesmal ein Erlebnis. Wir schauen so oft rein, um zu sehen, welches Abenteuer Euch nun gepackt hat. Wir sind daher schon sehr gespannt auf Eure Erzählungen. Bis dahin genießt die Tage und lasst Euch weiterhin von diesem schönen Land verzaubern.

PS: Unsere Wohnung ist jetzt auch ein Stück Amerika. Vielen lieben Dank für die Karte. :D
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: The Kickin Chicken am 21.07.2009, 03:35 Uhr
Ich habe den Bericht jetzt in einem Ruck gelesen und freue mich schon auf die Fortsetzung. Da kann man mal sehen, was eine gute Vorbereitung ausmacht. Bisher war die Reise toll, interessant und gespickt mit schönen Bildern. Weiter so.
Schöne Grüße aus Sanibel, Florida!
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Conny B. am 21.07.2009, 10:00 Uhr
Hey,

habe mal wieder hier rein geschaut und muss feststellen, dass ihr ja schon in ein paar Tagen wieder im Münsterland seit!  :o

Wünsche euch noch zweieinhalb schöne Tage in den USA! Wenn ihr wieder da seit müssen wir uns alle unbedingt treffen, vielleicht habt ihr ja Lust am Sonntag nach Saerbeck zu kommen, wollen einen Kaffeeklatsch machen! Meldet euch einfach! VIEL, VIEL Spaß noch!

Lg Conny
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: derMemo am 26.07.2009, 19:56 Uhr
Danke für den Bericht, bitte fortsetzen :)

Ich werde dann im September in der Tat praktisch die exakt gleiche Tour mit gleichen Aufenthaltszeiten an den verschiedenen Orten machen  :D
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 28.07.2009, 22:13 Uhr
So liebe Leute, nachdem uns der Jetlag so langsam in Ruhe lässt und ich wieder meiner geregelten Arbeit nachgehe, werden wir jetzt mal so langsam aber sicher weitermachen. Und weil es ja nicht mehr so richtig live ist, wechseln wir ins simple past :)


7.7. Grand Canyon - Page

Heute ging es zu unserem zweiten Sonnenaufgang am Grand Canyon. Konsequenterweise wurden wir um 4 Uhr vom Wecker geweckt. Wir hatten uns überlegt -wie gestern beim Sonnenuntergang - einen Punkt auszuwählen, der nicht so sehr für seine Sonnenaufgänge bekannt ist. Und weil wir im Anschluss gleich weiter nach Page wollten, fuhren wir gen Osten und machten am Grand View Point halt. Wir hatten richtig spekuliert. Außer uns waren vielleicht noch 5 weitere Romantiker vor Ort und wir durften einen ruhigen und wunderschönen Sonnenaufgang erleben. Im Nachhinein würden wir für Sonnenauf- und Untergänge die etwas weniger bekannten Punkte empfehlen.

Im Anschluss ging es zum östlichen Parkausgang. Es war viel Verkehr um diese frühe Zeit. Nicht weniger als 6 Mal mussten wir für Rehe anhalten, die gemütlich über die Straße spazierten. Am östlichsten Viewpoint des Grand Canyons in Hermits Rest machten wir einen letzten Halt. Der Aussichtsturm war um diese frühe Zeit allerdings noch nicht geöffnet. Nach dem Parkausgang übernahm Sandra das Steuer und ich konnte die zwei Stunden bis Page noch ein wenig dösen, was irgendwie auch dringend nötig war. Um 20 vor 8 kamen wir in Page an und besorgten uns im Walmart zum Frühstück zwei Sandwiches und Orangensaft. Danach ging es recht zügig zum Upper Antelope Canyon, um Tickets für die 12 Uhr Tour zu buchen. Im Forum hatten wir erfahren, dass dann die beste Zeit für die „Beams“ sein sollte – Sonnenstrahlen, die durch Spalten in den sonst dunklen Canyon fallen.

Aber zuvor wollten wir noch in den Lower Antelope Canyon. Hier sollte das Licht für Fotos morgens am besten sein, wie uns die Navajo Frau, die uns die Tickets für den Upper verkauft hatte, erklärte. Am Lower Canyon war noch nicht soviel los und zusammen mit 10 weiteren Besuchern ging es zu Fuß zum Eingang.

Was wir ja bereits auf vielen Fotos gesehen haben, war in Natura noch einmal ein ganzes Stück beeindruckender. Das Wasser hat hier die bizarrsten Formen in und aus dem Stein gespült und herausgekommen ist ein überwältigender Slot Canyon (Slot, weil es wirklich eine Schmale Schlucht ist, durch die man da laufen kann). Zwar ist das Risiko für Springfluten (Flash Floods) hier grundsätzlich sehr hoch, aber der Wetterbericht konnte uns beruhigen.

Zusammen mit zwei Franzosen, die zwar kein Englisch sprachen, aber ansonsten ganz friedlich waren, blieben wir hinter der Gruppe zurück und nahmen uns ausgiebig Zeit für die Fotografie dieser faszinierenden Höhle, in der wir insgesamt gut zwei Stunden verbrachten. Ein paar Fotos lassen wir hier mal für sich sprechen und fügen sie kommentarlos ein:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_Lower.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_Lower2.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_Lower3.JPG)


Weil wir noch über eine Stunde Zeit bis 12 Uhr hatten, ging es nochmal zum Walmart, um die Getränkevorräte aufzufüllen.

Am Upper Antelope ging es dann auf die Ladeflächen von großen Jeeps, die uns die ca. 7 Meilen bis zum Canyoneingang gefahren haben. Dass es mit einer ruhigen Tour nichts werden würde, war uns bereits zu diesem Zeitpunkt klar, war allein unsere Gruppe gut 40 Mann stark. Im Canyon selbst wurde es dann durch weitere Jeeps, die von woanders herkamen, noch voller. Der Upper Canyon ist zwar wesentlich breiter als der Lower, aber dieser Menschenmassen wurde er dann doch nicht mehr Herr. Unsere Guides bemühten sich zwar nach allen Kräften, an den schönsten Fotostellen dafür zu sorgen, dass man ein Bild ohne Menschen schießen konnten. Diese Bemühungen wurden aber insbesondere von Franzosen erschwert („Not understand!“ „No English – FRANCEEEE!“), so dass dadurch leider viel Zeit verloren ging. Nichtsdestotrotz war auch der Upper Canyon höchst beeindruckend. Durch seine Weite und die Beams wirkte er zwar etwas weniger verspielt, aber fast noch majestätischer und gewichtiger als der Lower Antelope. Es war schön – und ohne Menschenmassen wäre es genauso wunderbar gewesen wie am Lower Antelope Canyon. Ein paar gute Bilder haben wir dann auch noch hinbekommen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_Upper1.JPG)
Beam am Eingang

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_Upper2.JPG)
Die Navajos schmissen etwas Sand in die Luft, um die Sichtbarkeit zu steigern.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_Upper3.JPG)
Das soll nach Guide Aussage das Monument Valley sein... Naja schön siehts allemal aus!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_Upper5.JPG)
Fragt mich nicht, wie Sandra das ohne Leute drauf fotografiert bekommen hat... wow!



Nach soviel aufregenden Eindrücken ging es dann erst mal nach Page zum Einchecken ins Courtyard – ein sehr schönes Hotel, dass wir nur empfehlen können und über einen deutschen Reiseveranstalter gebucht gar nicht mal teuer. Hier haben wir uns dann zwei Stunden ausgeruht, aber der Tag sollte noch ein weiteres Highlight für uns bereit halten. Im Forum hatten wir Berichte über die „Great Wall“ bei den Waterholes Canyons entdeckt, die vergleichsweise einfach zu erreichen sein sollte. Ausgestattet mit der Wegbeschreibung aus dem Internet und den nötigen Permits, die wir uns bereits am Morgen am Upper Antelope Canyon besorgt hatten, fuhren wir wieder aus Page heraus und legten allerdings noch einen kleinen Stopp am Horseshoe-Bend ein. An dieser Stelle hat der Colorado River eine große Flussschleife ca. 500 Meter tief in den Fels gefressen.  Um sich da an den steil abfallenden Sims zu stellen, waren wir beide nicht schwindelfrei genug, zumal es auch doch recht windig war. Und von weiter weg haben wir die Flussschleife nicht voll aufs Bild bekommen. Also was tun? Richtig, wozu hat man denn gedient? Niedrigste Gangart und ran an den Feind! Ich weiß jetzt aber nicht, wer von den dort Anwesenden mich alles dafür ausgelacht hat... egal!  :) Aber so ganz hat es dann irgendwie doch nicht geklappt, ich hätte die Cam noch ein wenig mehr nach unten blicken lassen müssen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/Horseshoe.JPG)


Jetzt ging´s aber ab zur Great Wall, die ganz in der Nähe beheimatet war. Am entsprechenden Milestone parkten wir unser Auto. Die Unwetter-Warn- und Verbotsschilder waren durchaus beeindruckend, aber wir hatten die Permits und uns vergewissert, dass für heute keine Flashflood mehr zu erwarten war.

Ohne befestigten Weg ging es ohne Wanderpfad querfeldein durch die Steinlandschaft, allerdings nicht in das trockene Flussbett, in dem man zum Waterholes Canyon kommt, sondern oben entlang. Und nach gut 20 Minuten waren wir da – bei der Great Wall. Ein weiteres Wunderwerk der Natur wie es in Page offenbar so viele gibt – und dieses hatten wir ganz für uns. Von diesen Steinformationen und den vielen Streifen im Gestein kann man gar nicht genug bekommen. Bestimmt zwei Stunden haben wir hier gesessen, fotografiert und beim Umsehen immer neue Farben und Felsformationen entdeckt. Die Bilder können diese Gegend leider nicht annährend so schön wiederspiegeln, wie sie in Natura ist, aber das Problem kennt man inzwischen ja schon.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/GreatWall1.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/GreatWall2.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/Greatwall3.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_Great_Wall_4.JPG)


Nach diesem erlebnisreichen, aber auch anstrengenden Tag sind wir zur Belohnung einmal richtig Essen gegangen. Die Lage des Butterfield Steakhouse war schon sehr schön. Die Steaks waren in Ordnung, aber nicht über die Maßen gut. Das Preisniveau war in Anbetracht der Qualität gehoben, aber was solls. Nach so einem Tag haben wir uns das mal verdient. Wir konnten übrigens abends um 21 Uhr noch bei angenehmen 30 Grad auf der Terasse sitzen. Und weil mir die Amiplörre, die sie einem als Bier verkaufen wollen, schon bei der WM 2006 in Deutschland auf den Senkel ging, gabs für mich ein schönes, löbliches Becks. Dazu zum Ambiente passend Countrymusik und eine schöne Aussicht – Herz was willst du mehr? Nun aber schnell ins Bett, Morgen sollte es wieder früh rausgehen, denn mit den Coyote Butts South stand ein weiteres Highlight auf dem Plan.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: NähkreisSteffi am 30.07.2009, 09:38 Uhr
Super, dass es jetzt weitergeht. Tolle Bilder und ein sehr aufschlussreicher Inhalt, wir werden eure versteckten Tipps im Oktober befolgen.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: The Kickin Chicken am 30.07.2009, 11:59 Uhr
Ach ja, Page!

Sehr schöne Bilder!

Habt ihr den Sonnenaufgang am GC auch fotografiert?
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: jaufi am 30.07.2009, 17:05 Uhr
Hü Hüpf... :pferd:

da spring ich dann auch noch auf, wir werden im Oktober eine ähnlich Tour als USA Neulinge starten...
und dann lass ich mir mal von euch mein Reisefieber nach oben treiben  :lol:

Grüße

Jaufi
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 09.08.2009, 22:26 Uhr
Hallo ins Forum. Sorry, bei uns dauert es im Moment ein bisschen länger, weiterzumachen, aber wie da so ist. Kaum zu Hause steckt man schon wieder bis zum Hals in der Arbeit und weiteren Verpflichtungen… aber vergessen haben wir diesen Bericht nicht. Also geht’s weiter:

8.7. Page
Kann es auf einer Reise wie dieser überhaupt ein Highlight geben, was unter den fantastischen Eindrücken irgendwie noch herausragt? Eigentlich waren wir nicht davon ausgegangen, aber heute sollten wir eines besseren belehrt werden.
Nach vielfacher Internetrecherche hatten wir als Ziel die Coyotte Buttes South ausgemacht. Aber weil ich über gar keine Erfahrung mit Offroad- bzw. Dirtroad Strecken habe, haben wir uns entschlossen eine geführte Tour mit Paria Outpost zu buchen – was sich im Nachhinein als absolut richtig herausstellte. Und weil eine Ganztagestour kaum teurer als die Einzeltour zu den Coyotte Buttes ist und sie eh in der Nähe der Coyotte Buttes liegt, haben wir die White Pocket noch mit ins Programm genommen.

Aufgestanden sind wir um Viertel nach 4. Losgefahren in Page sind wir kurz vor 5 und dann eine knappe halbe Stunde nach Norden. Paria Outpost liegt – oh Wunder direkt am Paria River.  Mit 175 $ pro Person auf den ersten Blick nicht gerade günstig, relativierte sich der Preis jedoch angesichts der Tatsache, dass wir tatsächlich die einzigen beiden Gäste waren, die die Tour mitgemacht haben.

Mit einem Geländewagen mit Allradantrieb ging es im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein für zwei Stunden aufr, naja sagen wir mal „Feldwegen“  mit größeren Steinen/ Felsen. Nach zwei Stunden kamen wir an unserem ersten Haltepunkt an. Von hier aus konnten wir die Coyotte Buttes schon aus der Ferne sehen, hatten aber noch 20 Minuten Fußmarsch zu bewältigen. Bereits jetzt waren wir von der Farbenvielfalt , die sich uns aus der Ferne bot, schwer beeindruckt. In den kommenden  20 Minuten sollte sich dieser Zustand von Ungläubigkeit zur absoluten Fassungslosigkeit steigern. Die Fotos können das Naturschauspiel, was sich uns hier bot, leider nicht ansatzweise wiedergeben. Kurz zu den geologischen Hintergründen: Der Wind weht an dieser Stelle seit vielen 100 Jahren feinkörnigen Wüstensand über und durch einen Höhenzug und hat in dieser Zeit die schönsten Formen in den Stein geschliffen. Gleichzeitig sind hier so viele verschiedene Mineralien in der Erde, dass nicht nur die bizarrsten Formen, sondern auch schier  unglaubliche Farben von den Naturkräften freigelegt wurden. Aber seht selbst:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1010992.JPG)
Schon von weitem beeindruckend...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020136.JPG)
... wurde es immer bizarrer.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020158.JPG)
Man merke: Hier war keine Menschenhand am Werk!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020297.JPG)
Mitten drin....

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1020289.JPG)
...statt nur dabei, ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020279.JPG)
ist doch...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1020237.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020179.JPG)
...am schönsten!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020547.JPG)



Zum Abschluss noch eine Kuriosität:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1020406.JPG)



 Dank unseres Guides haben wir die schönsten Stellen erlebt. Nicht nur, dass wir, selbst wenn wir selber gefahren wären, dafür bestimmt die doppelte Zeit gebraucht hätten. In den Coyotte Buttes South gab es natürlich keine Wanderwege oder ähnliches und im freien Gelände wären wir das eine oder andere mal wahrscheinlich etwas orientierungslos umhergeirrt. Und Kartenmaterial für die Gegend ist ja detailiert auch kaum zu bekommen – wir hatten es jedenfalls nicht. Insgesamt waren wir gut 3 Stunden unterwegs über gelbe, rote und rosa Felsen und immer wieder über Wüstensand, der das Innere und Äußere von unseren Laufschuhen verfärbte.  Da fragt man sich ernsthaft, wer eigentlich solche Leute wie Dali oder van Gogh braucht… Angesichts eines solchen Naturschauspiels kommt einem das doch irgendwie alles vor wie ein Kindergeburtstag.
Unser Guide hatte an alles gedacht und massenweise Wasser mitgebracht, wovon wir in dieser Zeit jeder ungefähr zwei Liter getrunken haben. Cockies, ein Apfel und ein Granola Bar Riegel versorgten uns mit Energie.  Wieder am Jeep angekommen gab es erstmal für jeden eine eiskalte Coke – was für eine Wohltat.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 09.08.2009, 22:38 Uhr
Weiter gehts, der Tag ist noch nicht zu Ende:

Und noch einmal eine halbe Stunde geht es über Dirtroads zu der White Pocket. Und hier hatte es echt ein paar krasse Stellen, von denen ich mir sicher war, dass ich sie mit unserem Kia nie und nimmer bewältigt hätte.

In der White Pocket dominierte wie der Name schon vermuten lässt die Farbe weiß – gemischt mit mit vielen verschiedenen Rottönen. Das Gebiet der White Pocket war nicht ganz so groß und vielleicht nicht ganz so beeindruckend wie die Coyotte Buttes – aber nicht minder schön:


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020727.JPG)
Jetzt weiß ich auch, wo diejenigen geklaut haben, die sich den Barock-Stil ausgedacht haben...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1020719.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020717.JPG)
Eine Schildkröte oder eine Klapperschlange? Mmmmhh... oder was meint ihr?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020835.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1020778.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020742.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020739.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1020729.JPG)


Gut eineinhalb Stunden haben wir uns hier aufgehalten.  Anschließend gab es für jeden ein selbstgemachtes typisch amerikanisches Sandwich – Schinken für mich und Pute für Sandra. Typisch amerikanisch heißt lecker Salat und Tomate, Honney Mustard und –wenigstens – 8 Scheiben Fleich übereinander. Das ist in der Regel sogar mir als Fleischliebhaber zu krass, aber heute war es richtig lecker.

Auf der Rückfahrt merkten wir schon so langsam die ganze Anstrengung des Tages und um 15:30 waren wir wieder an der Paria Outpost Station angekommen. Tja und wie heiß es eigentlich wirklich war, merkten wir als wir vom Hof fuhren. Auf einmal machte es Plitsch und zwei von unseren Coladosen, die wir unvorsichtigerweise nicht in der Kühlbox sondern im Kofferraum hatten liegen lassen, explodierten. So eine Schweinerei. Mit viel Wasser und ein paar Feuchttüchern, die wir schon in Deutschland mit eingepackt hatten, konnten wir den Schaden aber weitgehend beheben.

Am Hotel angekommen, ging dann auch nicht mehr viel. Nur noch an den Pool, der mittlerweile im Schatten lag. Einmal ins kalte Wasser und dann in den Jacuzzi. Gegen abend noch einmal kurz zum Aussichtspunkt auf den Glen Canyon Damm:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1020872.JPG)
Die Technik von Menschenhand konnte uns irgendwie heute so gar nicht mehr beeindrucken...

 Sandra hat sich dann sogar noch aufgerafft und die Hoteleigenen Waschmaschinen befüllt. Dann aber ab ins Bett und gute Nacht bis morgen – das sollte wieder ein absoluter Fahrertag werden.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 17.08.2009, 23:11 Uhr
9.7. Page – Moab
Heute stand ein echter Fahrtag mit Zwischenstopp beim Monument Valley auf dem Programm – und endlich einmal ausschlafen.  Trotzdem ging es um 8 Uhr raus aus den Federn unter die Dusche und auf die Straße. Beim Safeway haben uns mit Joghurts, Sandwiches und Starbucks Kaffee versorgt und in aller Ruhe gefrühstückt.

Die Fahrt zum Monument Valley war vergleichsweise unspektakulär – aber nach all den krassen Highlights war das auch mal ganz angenehm. Am Parkeingang zahlten wir die 5 $ Eintrittsgebühren und fuhren erst mal kurz zum Visitor Center. Direkt nebenan war wohl  gerade ein neues Hotel eröffnet worden, was sehr nett aussah und glücklicherweise so geschickt gebaut worden war, dass es sich gut in die Landschaft einfügte.

Wir hatten uns überlegt, eventuell eine Jeeptour zu machen, damit auch ich die Landschaft in Ruhe genießen konnte. Am Eingang erzählte uns dann auch ein freundlicher Navajo von den Vorzügen und der Backroadstrecke, die so eine Jeep-Tour beinhaltet. Als es zum Preis kam, hatte sich das Thema erledigt. 75$.... pro Person! Da wollte uns wohl jemand übers Ohr hauen oder die Nachfrage war an dem Tag extrem hoch.

Also weitergefahren und an den vielen Viewpoints angehalten. So sehr umgehauen wie die letzten beiden Tage hat uns das Monument Valley nicht. Aber es war gemütlich und ein gewisses Western-Feeling war allgegenwärtig. Auch die Schäfchenwolken, die wir das erste mal seit Tagen am Himmel sahen, passten irgendwie ganz gut zu den Bildern:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020942.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020944.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020966.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020883.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020903.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020917.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020919.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020939.JPG)



  Gut eineinhalb Stunden haben wir für die 17 Miles gebraucht. Richtung Moab haben wir noch diesen fantastischen Ausblick auf die Westernlandschaft festgehalten:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1020998.JPG)


Im Anschluss ging es mit kurzem (!) Stopp in Mexican Hat nach Moab. Außer dem Mexican Hat Felsen ist da ja wirklich nichts.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030533.JPG)


Zwischendurch übernahm Sandra das Steuer und ich konnte nochmal die Beine hochlegen. Gegen 18 Uhr erreichten wir Moab und fuhren direkt zum Inca Inn, welches wir bei unseren Recherchen im Internet gefunden hatten. Es wird von einem Schweizer Ehepaar geleitet, ist sauber, wenn auch sehr einfach eingerichtet und hat günstige Preise. Unser Schweizer Hotelier gab uns den Tip, in der Moab Brewery essen zu gehen, den wir dann auch befolgten. Wir wurden nicht enttäuscht. Das Essen war preiswert und extrem lecker! Die 470 km Fahrtstrecke machten sich nun allerdings doch bemerkbar und entsprechend früh ging es ins Hotel. Tja und dann ist es passiert. Wir hatten gerade noch unser Hotel in Las Vegas umgebucht, weil es eine extrem günstige Promotion fürs Encore Hotel gab, als der Rechner nicht mehr wollte bzw. reagierte.  Das leise, aber deutlich zu vernehmende Klacken, da wo die festplatte eingebaut ist, ließ bei mir alle Alarmglocken schrillen. Leider sollte ich recht behalten. Die Festplatte wurde vom Bios nicht mehr gefunden. Aus die Maus, kein „Live-Reisebericht“ mehr. Aber vor allem auch keine Buchungsbestätigung fürs  Encore und das Signature noch nicht storniert. Vom Signature hatten wir ja die ausgedruckte Reservierungsbestätigung, wo Gott sei Dank auch eine Telefonnummer drauf war. Das war also kein Problem. Nur hatten wir keine Nummer vom Encore und nichts und ich war mit nicht einmal sicher, ob die Buchung korrekt bis zum Ende durchgelaufen war. Darum mussten wir uns noch kümmern. Aber erstmal gute Nacht.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 23.08.2009, 23:16 Uhr
Ich weiß, das zieht sich alles etwas hin im Moment, aber es soll ja schließlich keine Etappe zu kurz kommen. Deshalb nehmen wir uns lieber die Zeit, wenn wir Sie haben. Weiter gehts...

10.07. Moab – Arches Nationalpark

Der Tag begann mit einem Frühstück im Motel mit leckerem selbstgebackenen Schweizer Brot. Anschließend kurz ins Internetcafe und die Telefonnummer vom Encore besorgt. Wir beschlossen uns nicht weiter über die Unzulänglichkeiten der Technik zu ärgern und ließen es gaaanz gemütlich angehen.

Heute sollte es zum Arches Nationalpark gehen. Am Parkeingang kamen wir dann allerdings erst gegen 10 an. Am Eingangschild trafen wir einen netten redseligen älteren Herren, der bereitwillig ein Foto von uns machte und ganz begeistert war, dass wir aus Deutschland kamen. Da war er nämlich auch schon mal in Berlin, als die Mauer noch stand und er in der Nähe vom Checkpoint Charlie zum Russen rübergespuckt und den Kommunisten den Mittelfinger gezeigt hat! Und es wäre das tollste überhaupt, dass die Mauer gefallen ist. Tja, wer könnte dem wiedersprechen? Wir jedenfalls nicht.  :)

Gut gelaunt ging es zum Visitor Center, wo wir uns über die Wandermöglichkeiten informierten, denn wir wollten ja schöne Arches betrachten. Und weil es am Grand Canyon ja eigentlich ganz gut geklappt hatte, entschieden wir uns den Weg zum Double 0 Arch in Angriff zu nehmen. Und weil Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist, nahmen wir auch dieses mal für jeden 3 Liter Wasser mit. Immerhin hatte schon wieder deutlich über 100° Fahrenheit, will heißen über 40° C. Der nette Ranger meinte, wenn wir am Grand Canyon zum ersten Resthouse gegangen wären, hätten wir es schwerer gehabt als heute beim Double 0 Arch. Was den Höhenunterschied angeht, hatte er damit bestimmt recht…

Um halb 11 gingen wir am Trailhead an den Start. Zuerst ging es auch ganz beschaulich los, den kurzen Abstecher zum Pinetree Arch und Tunnel Arch machten wir gleich auf dem Hinweg auch noch mit.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_pine_tree_arch1.JPG)
Pine Tree Arch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/tunnel_arch.JPG)
Tunne Arch

Kurz nach der Gabelung zum Loop wurde es zumindest für Sandra ansatzweise kriminell. Doch zuvor kamen wir noch am Landscape Arch vorbei, den ich persönlich am schönsten fand. Naja so ewig lange wird er es wohl auch nicht mehr machen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/landscape.JPG)

Aber jetzt ging es los. Einen festen Weg gab es nicht mehr, doch unzählige Steinmännchen, die andere Wanderer aufgestellt hatten, wiesen uns den Weg. Da war schon das eine oder andere sehr steile Stück bei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1030122.JPG)
Das sieht jetzt nicht so aus, aber da ging es runter...


Auch der eine oder andere geschätzt bis 30 Meter hohe Grad war zu überqueren:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030114.JPG)
Die Höhe kommt jetzt auf dem Foto nicht so gut rüber...



Das kommt bei Höhenangst gar nicht gut! Aber mit viel gutem Willen, Hilfestellungen und dem starren Blick auf meine Fersen hat Sandra das am Ende sehr gut hinbekommen. Hut ab!

Dann kam unser Ziel in sichtweite:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_double_o.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/double_o2.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/gouble_o3.JPG)


Beim Double 0 Arch angekommen, trafen wir auf zwei freundliche (!) Franzosen (ja die gibt es auch!), mit denen wir uns kurz über den Park ausgetauscht haben. Da die beiden uns den weiterführenden Pfad als noch schwieriger beschrieben, beschlossen wir, auf gleichem Weg zurückzugehen. Bergab geht es naturgemäß schneller, was wir in diesem Fall jedoch angesichts des Untergrunds, der Abhänge und des Gefälles tunlichst unterließen. Als wir gerade die Steigung hinter uns gelassen hatten, wurden wir von einer Gruppe Chinesen angesprochen, ob das der richtige Weg zum Double 0 Arch sei. Wir bejahten und von den dreien wollte sich einer auf den Weg machen, während die andern im Schatten warten wollten. Der gute Kerl hatte eine kleine Flasche Wasser dabei, die schon halb leer war. Wir rieten ihm dringend davon ab, bei der Hitze mit so wenig Flüssigkeit an den Start zu gehen. Aber der Chinese an sich ist ja hart im nehmen und dieser teilte uns voll Überzeugung „I can make it!“ mit, um dann gleich anzuschließen, heute Morgen wären sie ja schon ein paar Stunden zum Delicate Arch gewandert. Sprachs und ging los. Gerade noch rechtzeitig viel mir ein, dass ich noch eine nicht angebrochene 0,8 irgendwas Liter Flasche Wasser im Rucksack hatte. Die haben wir ihm dann noch mit auf den Weg gegeben. Kann ja sein, dass die Chinesen solches Wetter gewohnt sind, aber gesund war das bestimmt nicht, was der da gemacht hat.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 23.08.2009, 23:36 Uhr
 Um Viertel vor 2 sind wir dann wieder am Parkplatz angekommen. Obwohl wir die ganze Zeit getrunken haben, wie die blöden - die wirklich noch eiskalte Cola Zero aus der Kühlbox war wie ein Geschenk des Himmels. Wir beschlossen noch einmal in den Ort zu fahren und zum Sonnenuntergang wieder herzukommen. Auf dem Weg zum Ausgang machten wir noch den kurzen 0,6 Meilen Trail zum Sand Dune Arch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030128.JPG)

und hielten kurz am Salt Valley Overlook:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030133.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030134.JPG)
(Ich hoffe, das habe ich jetzt richtig zugeordnet)

Ein bis dato sträflich vernachlässigter Blick auf die Tankanzeige sorgte noch einmal für einen kurzen Nervenkitzel bei Sandra, denn der Park war extrem weitläufig und wohl immer noch nicht so ganz überzeugt von meinen Kalkulationskünsten. Aber es ging – natürlich – alles gut. Nachdem wir getankt und unsere Kohlenhydratspeicher mit leckerer Pasta beim Italiener aufgefüllt hatten, taten wir noch etwas für unseren Vitaminhaushalt und genossen im Juice Tree einen extrem leckeren alkoholfreien Fruchtcocktail, der ausschließlich aus frischem Obst hergestellt wurde, was natürlich vor unseren Augen gepresst wurde. Und weil wir beide das gleiche trinken wollten, kam uns der Supersize Me Becher gerade recht. Also wer in Moab was für seine gesunde Ernährung tun möchte, dem sei der Juice Tree ans Herz gelegt!

Danach ging es wieder zurück in den Arches. Hier machten wir noch den kurzen Trail um den Balanced Rock:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1030179.JPG)

Die North South Windows,

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030246.JPG)

der Turret Arch,

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_turret_arch.JPG)

sowie der Double Arch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030260.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030264.JPG)

 wurden nicht nur aus der Ferne fotografiert, sondern auch erwandert.

Zum Sonnenuntergang sind wir dann zum Delicate Arch Viewpoint (als der, der noch 10 km vom Delicate Arch entfernt ist) hochgelaufen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/normal_P1030294.JPG)


 Wieder in Moab angekommen, ging es noch in den örtlichen Supermarkt, die Getränkevorräte auffrischen. Und dann… na klar, total kaputt ins Hotel und ab ins Bett. Ein sehr ereignisreicher Tag mit vielen Arches lag hinter uns und es verwunderte mich so gar nicht, dass ich Träume hatte, in denen lauter Steinbögen vorkamen.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Angie am 23.08.2009, 23:49 Uhr

Jetzt fällt es mir wieder ein - bei deinem Bericht, den du am 9. 8. eingestellt hast, hast du eine Frage aufgeworfen, dich ich beantworten wollte, aber dann kam etwas dazwischen (und dann habe ich darauf vergessen :oops:), nämlich:

Eine Schildkröte oder eine Klapperschlange? Mmmmhh... oder was meint ihr?

Für mich ist es eine Schildkröte :D.

Und zum Thema, wie wenig Flüssigkeit manche Leute (nicht nur Chinesen) zu sich nehmen: Ich wundere mich auch oft über den Leichtsinn. Wenn ich denke, was wir an Wasser mitschleppen...

es verwunderte mich so gar nicht, dass ich Träume hatte, in denen lauter Steinbögen vorkamen.

:lachroll: Das glaube ich auf's Wort, ihr lasst ja auch wirklich keinen Arch aus :lol:.

Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 13.09.2009, 21:20 Uhr
11.07. Moab – Torrey

Heute sollte es zum Capital Reef Nationalpark gehen. Hier sollten wir einmal mehr merken, dass die Interstates so etwas wie die Lebensadern in einem großen weiten Land sind, an denen sich auch fernab der Zentren Wirtschaft noch so etwas wie Leben abspielt.  Die Fahrt bis zu und auf der Intestate 70 verlief ereignislos. Als wir dann aber Richtung Capitol Reef abfuhren, wurde es das erste Mal in diesem Urlaub ein wenig eintönig. Vielleicht lag das nicht nur an der unspektakulären Landschaft, sondern noch mehr am Wetter, denn es hatte erstmals seit Wochen einen richtig bedeckten Himmel – USA grau in grau.
Einen ersten Stopp legten wir am Goblin Valley ein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030552.JPG)

Von diesem putzigen Tal waren wir sehr positiv überrascht. Ich habe es für mich Schlumpfhausen getauft, denn von den vielen kleinen Felsformationen, die man hier findet, erinnerten mich viele an die Behausungen der kleinen Smurfs.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030316.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030312.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030308.JPG)

Aber das ist ja auch mal wieder typisch für die USA. Da kommt erstmal 2 bis 3 Stunden nur Einöde und dann wieder eine geologische Sensation, die man so woanders auf der Welt wahrscheinlich kein zweites Mal findet.

Gott sei Dank ist dieses Tal nicht so groß, denn als wir gerade am anderen Ende angekommen waren,  fing es erst an zu tröpfeln und auf halbem Rückweg, den wir schleunigst eingeleitet hatten, fing es dann richtig an zu regnen. Aber irgendwie war das auch mal ganz angenehm, nur der zusehends schlammige Boden störte etwas. Also schnell zum Auto, Füße und Beine etwas saubermachen, ein trockenes T-Shirt angezogen und weiter geht’s.

Gegen 14 Uhr kommen wir zum Capitol Reef Nationalpark. Im Visitorcenter höre ich mir einen Vortrag über die Entstehung dieses Gebirgszugs zu, während Sandra sich im Shop umschaut. Hier spielen weniger die Gezeiten als mehr die Verschiebung der Erdplatten eine Rolle.  Bei der freundlichen Rangerin lassen wir uns noch zwei mögliche Wanderstrecken zeigen. Danach geht es ab zum Park. Am eigentlichen Eingang gibt es kein Kassenhäuschen, sondern einen Briefkasten, an dem man das Eintrittsgeld einwerfen kann. Wir haben ja den Annual Pass und fahren so weiter.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030340.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030592.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030586.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030581.JPG)


Wir fahren bis zum Ende der Straße und laufen noch ein paar hundert Meter weiter. Aber irgendwie hat Sandra nach den Gewaltmärschen gestern nicht mehr die allergrößte Lust. Also ging es recht zügig wieder zum Auto. Auf dem Rückweg hatten wir eigentlich geplant, noch ein bisschen in den Grand Wash zu wandern. Weil die Wolken sich mittlerweile endgültig verzogen hatten, es daher wieder sehr heiß war und wir irgendwie auch beide schon ein wenig kaputt waren, ließen wir das aber ausfallen. Am Parkeingang machten wir noch eine längere Pause an einem alten Farmhaus, das zum Museum umgewandelt worden war. Hier konnte man gut sehen, wie die Behausungen amerikanischen Farmer vor gut  100 Jahren ausgesehen haben. Zudem konnte man hier Lebensmittel aus eigener Herstellung erwerben. Wir probierten das hausgemachte Eis und kauften nach ein paar Kostproben noch spontan einen echt leckeren Honey Mustard Dip für Nachos.

Ganz schön war noch der Goosenecks Overlook, an dem wir auf dem Weg ins Hotel halt machten:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030343.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030598.JPG)

Alles in allem hat uns der Capitol Reef nicht so richtig umgehauen, wobei man natürlich sagen muss, dass wir außer dem Scenic Drive dort nicht viel gemacht haben und es dort auch viele schöne Stellen gab. Ich kann mir schon vorstellen, dass das Wandern dort ganz schön sein kann, aber dazu haben wir heute einfach zuviel durchgehangen. Als  Must See würden wir diesen Park für eine Ersttätertour auch im Nachhinein jedenfalls nicht bezeichnen.

Als nächstes ging es zum Hotel. Die Lage und die Aussicht der Zimmer auf den Nationalpark war sehr romantisch. Nachdem wir in Torrey selbst kein  Restaurant gefunden hatten, was uns auf den ersten Blick zusagte und wir keinen Appetit auf Subways hatten, probierten wir das hoteleigene Restaurant. So schön das Hotel auch sein mag – das Restaurant war ein totaler Reinfall! Da können wir nur von abraten. Essen aus der Packung.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 13.09.2009, 21:36 Uhr
12.07. Capitol Reef – Bryce Canyon

Der Wecker klingelte zur vergleichsweise touristenfreundlichen Zeit von  6.30 Uhr. Versöhnt für das schlechte Essen vom Vorabend hat uns das kleine Frühstück am Morgen, dass inklusive war, obwohl wir laut Voucher nur die Übernachtung gebucht hatten.

Wir machten uns früh auf den Weg, um einerseits genug Zeit für die Strecke durch den Dixie National Forrest zu haben, die sehr reizvoll sein sollte, wie wir schon vorher im Netz gelesen hatten, und andererseits rechtzeitig am Bryce Canyon zu sein. Im Vorfeld hatten wir gelesen, dass die Schönheit des Scenic Highway 12 gerne im Nebel versinkt, aber wir hatten Glück mit dem Wetter. Die Vegetation auf dieser Strecke war wieder komplett anders, viel grüner und viel interessanter.

Während der ersten Fahrtstunden trafen wir mal wieder an verschiedenen Stellen auf Rehe. Mit  diesen vieren hat Sandra Freundschaft geschlossen:

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Für das Foto ist sie extra ausgestiegen und die Tiere waren so freundlich zu warten. Ob sie gedacht haben, sie kriegen was zu essen?

Ein Highlight dieses Reiseabschnitts war die Streckenführung. Die Straße führt zum Teil direkt über einen Grad und rechts und links geht es in Tal hinunter. Sehr beeindruckend – das fanden nicht nur wir, sondern auch die etlichen Harleyfahrer die hier unterwegs waren.

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Kurz vor dem Bryce Canyon machten wir einen Halt am sehr idyllischen Mossy Cave Trail. Man konnte entlang eines Flusses ca. 1,5 km bis zu einem kleinen Wasserfall wandern. Hier hat es uns sehr gut gefallen, auch wenn wir uns hier nicht so lange aufgehalten haben.

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Um 10:30 Uhr kamen wir am Bryce Canyon an und checkten erstmal in der Bryce View Lodge ein – einfach ausgestattet, aber absolut sauber. Genau das richtige für unseren Bedarf. Danach bummelten wir durch die Shop-Passage am Rubie’s Inn und fuhren zu Subways. Als wir uns drinnen gerade zum Essen hingesetzt hatten, ging ein echter Platzregen los, der aber nur gut 10 Minuten andauerte. Als wir wieder zum Auto gingen, hatte sich der Himmel schon aufgeklart – optimales Timing.

Der nächste Weg führte in den Park und zum Visitor Center, wo wir uns beraten ließen. Der Ranger war von meiner neuen Wordkreation „We are hikeable!“  ganz begeistert. „Hey, thats a good one! How do you feel today? Well, quite hikeable!“)  Morgen sollte das Wetter wesentlich besser werden, teilte er uns mit. Deswegen entscheiden wir uns etwaige Wanderungen dorthin zu verschieben und heute zunächst ans Ende des Parks zum Rainbow Point zu fahren und dann auf dem Rückweg die ganzen Viewpoints entlang der Straße abzuklappern.

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Danach ging es ins Hotel. Da wir morgen zum Sonnenaufgang im Park sein wollten und es so früh weder in der Lodge noch nebenan im Rubie’s Inn Frühstück gab, besorgten wir uns etwas im General Store. Nachdem wir uns geduscht und umgezogen hatten, ging es nochmal zum Sonnenuntergang in den Park und erstmals zum Kernstück des Bryce Canyon – dem Amphietheater:

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Am Rand des Canyons  sind wir dann vom Sunrise Point zum Sunset Point spaziert und wieder zurück. Zum Sonnenuntergang ging es zum Bryce View Point - traumhaft!

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Nun aber schnell ins Bett, denn morgen ist mal wieder Sonnenaufgang Gucken angesagt.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 13.09.2009, 21:50 Uhr


13.07. Bryce Canyon – Zion Nationalpark

Um Viertel vor Fünf klingelte der Wecker. Kurz unter die Dusche, um überhaupt irgendwie wach zu werden. Zum Frühstück gab es die gestern im Store besorgten Bagles mit Creamcheese für Sandra und gesalzener Butter für mich. Die habe ich übrigens echt zu schätzen gelernt in Amerika. Einfach nur ein Brötchen und salzige Butter…. Mmmh lecker! 
Der Starbucks Kaffee aus dem Kühlregal sollte die Illusion vom ausgeschlafen Sein aufrecht erhalten, was ihm auch ganz gut gelang. Den Sonnenaufgang sahen wir uns mit ungefähr 15 anderen Unentwegten wieder am Bryce View Point an.

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Danach parkten wir am Sunset Point und machten uns auf den Weg. Zusammen mit dem Ranger hatten wir Hikeables gestern folgenden Plan ausgetüftelt:  Zum Sunrise Point gehen, dann den Queens Garden Trail runter, weil es dort so beeindruckend schön ist den Peek a boo Loop Trail im Tal angeschlossen und den Navajo Trail wieder hoch. Ich fand´s einfach nur Klasse und so bis ca. 2/3 der Strecke war auch Sandra sehr begeistert. Mittendrin statt nur dabei:

Der Queens Garden Trail:

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Ein letzter Blick vom Navajo Trail:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/17429/P1030862.JPG)


Vorbei an den und durch die Wallstreetfelsen und andere Formationen. Für mich war das ein absolutes Highlight, das mir sogar noch besser gefiel als der Grand Canyon. Zwischendurch trafen wir sogar noch auf ein Reh, was sich wohl in den Canyon verirrt hatte und die Bäume benagte.

An dem Rastplatz, wo auch die geführten Pferdetouren Halt machten, frequentierte ich das Plumsklo. Gerade war auch eine Gruppe von Reitern zur Rast eingetroffen, so dass ich gut 10 Minuten warten musste. Sandra setzte sich in der Zeit hin – ein großer Fehler, wie sich herausstellte.  Denn als wir uns nach den Reitern wieder auf den Weg machten, ging bei Sandra sprichwörtlich gar nichts mehr. Eben noch begeistert vom Reh, machte sich nun die totale Erschöpfung breit. Wie das so ist, wenn der Druck vom Kessel ist, wird es schwer ihn wieder unter Dampf zu setzen. Da half auch die Tatsache nichts, dass wir die wesentlichen Steigungen des Peek a Boo schon hinter uns hatten. Der Trail ging halt über und durch die Grade des Amphietheaters und zwischendurch ging es noch mal ein paar Hundert Meter Bergauf. Ein gutes Zeichen war aber, dass auf der weiblichen Seite immer noch genug Energie für Flüche und Verwünschungen vorhanden war, die ich wohlweislich nicht auf die Goldwaage legte.

Vorm  Navajo Trail machten wir auf einer Bank rast. Sandra war mittlerweile wirklich am Ende und musste sich dringend in den Schatten setzen. Mittlerweile hatte es ja auch schon wieder an die 40 ° C. Eine Familie von Franzosen, die zu dritt eine ganze Bank besetzte und gemütlich picknickte und in ihrer beknackten Sprache palaverte, störte der Zustand wohl überhaupt nicht, aber die Gruppe von vier freundlichen Amerikanern rückten bereitwillig ein Stück zusammen, um der armen Sandra ein wenig Platz zu machen. Mir war es dann zu blöd und ich quetschte mich ein wenig unhöflich auf das kleine Eckchen, was die Franzosenmama auf der einen Seite der Bank freigelassen hatte, was sie zum empört gucken und doch ein wenig rutschen veranlasste. Aber weil diese Leute ja zu arrogant zum Englisch sprechen sind, konnte sie sich schlecht beschweren.
Bei Gatorate und Granola Bar Riegeln kamen wir wieder zu Kräften und es dauert nicht lange bis wieder genug Energie da war, um sich über die Anstrengung zu beklagen. Darüber kamen wir mit einer netten Wandergruppe aus Süddeutschland ins Gespräch, die Sandra allesamt gut zuredeten und das tolle Gefühl „Ich hab´s geschafft!“ bei Erreichen des Ziels in Aussicht stellten.
Auf dem Navajo Trail war mittlerweile richtig viel los. Trotz einiger Pausen, die wir noch einlegten, ging es bis zum Rim recht zügig voran. Nach ziemlich genau 5 Stunden waren wir wieder am Auto angekommen. Stolz oder nicht – im Nachhinein haben Sandra die vielen schönen Fotos für die Strapazen entschädigt. Und mir hat die Wanderung eine riesen Freude bereitet. Toll, dass Sie das alles mitgemacht hat.
Es war kurz vor 12 Uhr und ausgecheckt hatten wir schon heute früh. Also erstmal nichts mit Duschen. Nur kurz frische Sachen angezogen, Laufschuhe gegen Sandalen ausgetauscht, um mit dem Bryce Canyon einen ganz wunderbaren Ort in Richtung Zion Nationalpark zu verlassen.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 13.09.2009, 21:58 Uhr
Die Fahrt zum Zion verlief vergleichsweise unspektakulär. Allerdings muss das Tanken irgendwo zwischen den beiden Parks noch erwähnt werden. Hier war die Zeit aber noch so richtig stehen geblieben. Die Zapfsäulen standen an einer kleinen Werkstatt, die ich vom Aussehen her irgendwo in den 50er Jahren vermutet hätte. Genau so war auch der Kassenraum eingerichtet. Der alte Besitzer  (geschätzte 70) wollte unsere Kreditkarte nicht mal im Voraus und kam dann zum Abkassieren direkt von der Arbeit an einem alten Jeep mit ölverschmierten Händen an die Kasse und hielt noch einen netten Plausch. Er war ganz begeistert, als wir erzählten, welche Strecke wir gewandert waren. Ja da war er letztes Jahr auch noch. Das war jetzt gelebte Nostalgie pur. Leider haben wir es versäumt von diesem Ort, an dem die Zeit scheinbar still steht, ein Foto zu machen. Wir bedienten uns noch vom modernsten Inventar der Tankstelle, einer alten Gefriertruhe, und gönnten uns ein Eis bei der Hitze.

In den darauffolgenden Orten konnten wir zweimal die örtlichen Sheriffs bei der Arbeit, will heißen bei Geschwindigkeitskontrollen beobachten. War schon irgendwie ulkig, einer hatte sein Auto gut getarnt in einen Busch gefahren. Der andere im nächsten Ort war ein bisschen fairer und hatte sich direkt hinter einen dieser transportablen Geschwindigkeitsbegrenzungserinnerer gestellt.

Bevor wir aber zum Zion fuhren, wollten wir noch gerne die Coral Pink Sand Dunes sehen. In diesem Tal setzen sich Teile des Wüstensandes ab, den der Wind von Süden her mit sich trägt:

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Das Panorama war wirklich sehr schön anzuschauen, aber der Sand war so heiß, dass man da nicht großartig durchlaufen konnte. Außer für die Offroad-Buggyfahrer, für die dort eigens ein Campingplatz eingerichtet wurde, gibt es da nicht viel zu machen. Insgesamt haben wir dafür einen Umweg von 60 km gemacht. Das hat sich nicht wirklich gelohnt, war aber auch kein großer Beinbruch.

Danach ging es weiter zum Osteingang des Zion Nationalparks. Hier wurde das erste und einzige Mal während unseres Urlaubs neben unserem Jahrespass noch unsere Personalien überprüft. Der erste Haltepunkt war Checkeboard Mesa, der mich irgendwie an ein Schachbrett erinnerte.

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Wir entschlossen uns aber, erst einmal komplett durch den Park zu fahren und in unser Best Western Hotel Zion Park Inn einzuchecken. Das Verlangen nach einer Dusche wurde irgendwie immer größer. Das Hotel hat uns sehr gut gefallen. Wir beschlossen, uns ein Stündchen am Pool zu gönnen. Das war sehr entspannend, weil es mittlerweile auch schon etwas Schatten gab, und ich kam das erste Mal in diesem Urlaub dazu, etwas in meinem Buch zu lesen – Agatha Christies „Die Tote in der Bibliothek“. Leichte Lektüre, sehr unterhaltsam und spannend. Das gehört auch zu einem guten Urlaub dazu.  :D

Der Mann an der Rezeption gab uns einen guten Tipp, wohin wir mit einem kleinen Budget zum Essen zu gehen könnten. Ich habe den Namen des Restaurants vergessen, aber die Hamburger hier waren sehr lecker. Nur die Getränke hatten alle einen sehr penetranten Chlor-Nebengeschmack, so das wir sie nicht mal zur Hälfte auftranken. Is ja schon irgendwie bizarr. Überall steht, dass man das Leitungswasser nicht trinken soll, und dann wird in manchen kleineren Läden einfach das Colakonzentrat damit zusammengepanscht und keiner stört sich dran.

Wir hatten uns überlegt, zum Sonnenuntergang nochmal in den Park zu fahren. Den Tipp des Rangers, den Busshuttle an der Canyon Junction zu verlassen, haben wir befolgt. Aber so richtig nachvollziehen konnten wir ihn nicht. Naja mit seinen hohen Felswänden ist der Zion wahrscheinlich eh nicht der geeignetste Ort für Sonnenauf- und untergänge. Aber weil wir schon mal dort waren, beschlossen wir den Parus Trail zum Visotor Center zu laufen, wo wir geparkt hatten. Und so unwahrscheinlich das auch klingen mag, dieser befestigte, fast ebenerdige Weg mit ganz leichtem Gefälle entlang des Flusses war eine echte Wohltat für unsere Beine – verspätetes Auslaufen. Außerdem waren es ja auch nur gute 2 km.

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Totmüde ging es dann gegen 22 Uhr ins Bett.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 13.09.2009, 22:04 Uhr
Sorry, dass es so lange gedauert hat, dafür gibts jetzt auch mal ein paar Tage am Stück. Ich hoffe, dass ich es bis zur nächsten Woche schaffe, auch noch den Rest online zu stellen.

Liebe Grüße und viel Spass beim Lesen.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: mfrech am 13.09.2009, 22:12 Uhr
Superschön!!!!!!!!!!

Und ich freue mich, dass ich vor unserem Start am Mittwoch noch so einiges zu sehen bekomme!!

Und ganz toll, dass Deine Frau das alles gemeistert hat, stramme Leistung!
Ich bin schon völlig maulend über die Düne in Pyla gestiefelt, und das abends! :x

Tolle Bilder und sehr schöner Bericht!!!
Michaela
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: NähkreisSteffi am 14.09.2009, 12:58 Uhr
Toller Bericht! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und unseren Start am 09.10.


Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MissRedRocks am 16.09.2009, 20:01 Uhr
Echt schöner Bericht und tolle Bilder.

Vor einem Jahr haben wir eine ähnliche Route gemacht. Da kommt das
Fernweh wieder ... :sun:

Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 01.11.2009, 15:49 Uhr
So, es hat gedauert. Aber die letzten Texte sind geschrieben und die meisten Fotos hochgeladen. Jetzt gehts ans einstellen. Nochmal ein großes Sorry, dass es so lange gedauert hat...

14.07. Zion Nationalpark – Las Vegas

Den Sonnenaufgang haben wir nicht mitgenommen, waren aber trotzdem gegen 8 Uhr an der Bus-Shuttle-Station vom Parkeingang. Ein paar leichtere Gänge wollten wir machen. Mit dem Trail „Angels Landing“ brauchte ich Sandra zumindest  in diesem Urlaub nicht mehr zu kommen. Am Visitor Center wurden uns der Weg zu den Lower Emerald Pools sowie den Riverside Walk am Ende des Tals empfohlen.

Bei den Lower Emerald Pools waren wir dann auch recht schnell angekommen. Im Sommer ist da nicht viel mit Wasserfall, aber es war sehr hübsch anzusehen.

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Das Wasserfällchen  :)

Das war bislang ja nun wirklich kein großer Weg und so beschlossen wir über die Middle Pools den Loop weiterzulaufen.

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Fast ausgetrocknet...

 Dann kam noch ein Wegweiser zu den Upper Pools 0,3 Meilen, das sollte doch nicht so das Problem sein. Allerdings war der Weg real wesentlich länger als 500 Meter und wurde auf diesem Stück doch wieder sehr steinig. Und dann war es so weit. Die letzten Tage hatten ihre Spuren hinterlassen. Sandra hatte partout keine Lust mehr und weigerte sich auch nur noch ein Stück weiter zu gehen. Das letzte Stück (200 Meter) ging ich dann alleine.

Naja im Sommer lohnen die Upper Pools ohnehin nicht so wirklich. Also waren meine Versuche, Sandra noch zum letzten Stück zu überreden, auch nur halbherzig. Weiter ging’s auf dem Loop wieder abwärts ins Tal und mit dem Shuttlebus zur Endhaltestelle. Der Weg zu den Narrows war fast ebenerdig und sehr angenehm zu laufen.

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Richtig krass abgegangen sind in diesem Bereich die Squirrels, worauf bereits im Shuttlebus hingewiesen wurde. Rucksäcke unbeaufsichtigt stehen lassen oder auch nur kurz abstellen war hier wirklich keine gute Idee. Auf der Suche nach Keksen und sonstigen Süßigkeiten machten die kleinen Nager wirklich vor nichts halt. Ich wagte dann noch einen kurzen Gang in den North Fork Virgin River. Angesichts der Hitze von inzwischen schon wieder gut 38 ° C war das Wasser angenehm kühl.
Mit dem Shuttle ging es zurück zum Parkplatz und dann verließen wir den Zion. Uns hat dieser Park im Prinzip sehr gut gefallen. Nach Page, Arches, Bryce und Monument Valley war das doch mal etwas ganz anderes. Viel Grün und ein netter Fluss. Ich würde gerne nochmal für ausgedehntere Wanderungen herkommen. Vielleicht kann ich meinen Schatz ja dazu überreden, falls wir wirklich nochmal in den Südwesten kommen.

Nun ging es aber recht zügig weiter. In St. George füllten wir unsere Getränkevorräte auf und weiter ging’s auf dem Freeway Richtung Las Vegas – und das war auch gut so. Denn mir wurde während der Fahrt mehr als einmal in aller Deutlichkeit erklärt, dass jetzt aber Schluss mit Wandern sei, die Rückkehr in die Zivilisation notwendig und der Besuch von Shoppingcentern überlebenswichtig!
 Naja, ob das Leben in Las Vegas mit Zivilisation treffend beschrieben ist, sei mal dahingestellt, aber zumindest bezüglich der Shopping Möglichkeiten sollten keine Wünsche offen bleiben. Soviel sei schon mal vorab gesagt.

Kurz vor Vegas fuhren wir auf einen Autohof um uns umzuziehen und noch einmal zu tanken. In der Ferne konnte man schon die Umrisse der Megahotels am Horizont erahnen und beim Bezahlen gab es schon den ersten kleinen Schock. Wir gingen nichts ahnend in den Autohof und auf dem großen Flur zwischen Toiletten und Shop standen bestimmt 30 Spielautomaten. So was hatte ich ja durchaus erwartet, aber was mich verblüffte, war die Tatsache, dass da auch noch richtig Betrieb war. Nachmittags um 15 Uhr saßen an einer stinknormalen Tankstelle bestimmt 20 Leute an irgendwelchen Daddelautomaten und hauten ihre Kohle da durch. Bizarr…

Nun ging es aber weiter Richtung Las Vegas Strip und was sich auf dem Freeway schon angekündigt hatte, wurde hier potenziert. Die letzten 10 Tage waren wir ja eigentlich nur in verkehrsarmen Regionen unterwegs, hatten zum Teil über eine halbe Stunde kein anders Auto gesehen und fanden uns nun auf 6-spurigen Straßen wieder – 6 Spuren in eine Richtung wohlgemerkt. Dafür ging es aber erstaunlich gut. Die Amis sind ja nicht die allerbesten Autofahrer, aber sie wissen das auch und fahren von daher schon sehr rücksichtsvoll. Vorerst ging es parallel zum Strip und angesichts der Größe der Hotels viel es uns schwer abzuschätzen, wie weit wir eigentlich noch weg waren. Ich sage nur: Wahnsinn!!! Das ist wieder so eine Sache, die man auf Fotos gar nicht wiedergeben kann. Dank der Handynavigation fanden wir recht einfach zu unserem Hotel, dem Encore:

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Wegen einer ziemlich genialen Sonderrate war dieser 5- Sterne Palast eines der günstigsten Hotels auf unserer ganzen Reise! Im Internet hatte ich bereits vom Valet Parking gelesen und das probierten wir jetzt aus. Die nette Angestellte, die unser Auto zum Parken fuhr, wollte wissen, ob wir einen Kofferträger benötigten und ich erklärte im Spaß, das wäre nicht nötig, ich hätte schließlich gedient… Die gute Lady zeigte sich tief beeindruckt. Als ich erklärte, dass das nichts Besonderes wäre und in Deutschland eigentlich jeder Mann entweder zur Army oder zum Zivildienst müsste, war sie noch beeindruckter. In Amerika hat die Army wohl doch eine wesentlich höhere Anerkennung als bei uns.

Dann ging es zum Einchecken. Obwohl an meinem Schalter eigentlich nur vier Leute vor mir waren dauerte es eine gute halbe Stunde. Der Check In war sehr angenehm. Der gute Mann an der Rezeption war selber erst kürzlich im Bryce Canyon und so hatten wir eine nette kleine Unterhaltung über die Nationalparks, während er unsere Daten eingab. Auf 20 Dollar Trick oder ähnliche Aktionen, von denen ich im Forum gelesen hatte, hatte ich irgendwie keine Lust. Ein Angebot für 20$ mehr pro Nacht in die 60ste Etage zu wechseln nahmen wir nicht in Anspruch. 25. war auch gut.

Vom Check In ging’s dann zum Zimmer. Das hat uns allerdings erst mal so richtig umgehauen! Solche Zimmer kannte ich bislang bestenfalls aus dem Fernsehen. Für die nächsten zwei Stunden blieben wir nun hier und genossen das luxuriöse Ambiente.

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Dann wollten wir mal einen „kleinen Rundgang“ durch das Hotel machen. Aber in der halben Stunde, die wir durch die Gänge und das Casino geschlendert sind, haben wir natürlich lange nicht alles gesehen und uns zweimal verlaufen.

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Irgendwo im Encore, ich glaub in der nähe der Rezeption...

  Im Anschluss ging es zum Pool, allerdings nur, um sich mal umzuschauen. Der nette Mann bei den Handtüchern erkannte uns auch gleich als Vegas-Neulinge und empfahl uns dringend, uns wegen der hohen Hitze und der sehr trockenen Luft regelmäßig an den kostenlosen Wasserspendern zu bedienen, was wir dann auch taten. Der Poolbereich war zwar ganz nett gemacht, aber jetzt nicht so besonders. Außerdem wird da schon um 18 Uhr dichtgemacht. Die Leute sollen ja schließlich ins Casino. Auf große Action hatten wir keine Lust mehr. Die Wanderungen heute Morgen waren zwar nicht so sonderlich schwierig, aber dazu kamen ja auch noch mal ca. 300 km Autofahrt. Also entschieden wir uns der gegenüber dem Hotel gelegenen Fashion Show Mall einen Besuch abzustatten. An der Information holten wir uns ein kostenloses Coupon Book mit interessanten Angeboten, vor allem auch für die Fressmeile. Unter anderem kriegt man bei Haegen Danz zwei Eisbecher zum Preis von einem. Bislang war mir Haegen Danz immer zu teuer. Aber unter diesen Umständen relativierte sich das ein wenig. Das Eis war lecker, aber jetzt auch nicht sooo außergewöhnlich.

Am Abend sind wir dann runter ins Casino und in den Players Club vom Wynn / Encore eingetreten. Dafür gab es dann für jeden 10 $, die man umsonst verdaddeln konnte. Wir schlenderten so gemütlich durch Casino, als ich eine Slot Machine entdeckte, die als Thema die Dukes of Hazard hatte.  Wunderbar, die absolute Lieblingsserie meiner Kindheit. Wenn man spielt, werden zwischendurch Szenen aus der Serie abgespielt, Mit Rosco, Daisy, Bo und Luke. Das war natürlich genau mein Ding. Und irgendwie war es mir da auch ziemlich egal, ob ich jetzt groß was gewinne oder nicht. Nicht, dass ich mich für Daddelautomaten und Glückspiel groß interessieren würde, aber irgendwie kriegen Sie in Vegas ja jeden... Angenehm waren auch die netten Hostessen, die durch die Gänge liefen und einen umsonst mit Getränken versorgten, solange man nur spielte. Was an der Bar doch recht teuer ist, gibt es für die Spieler gratis – und zwar in bester Qualität. Für mich gab´s ein Corona und für Sandra Pina Colada. Und weil wir noch 2 Dollar Trinkgeld gaben, konnten wir uns sicher sein, dass wir zügig Nachschub bekamen. Die Strategie war für diesen Abend zumindest klar. Wir blieben an der Slot, guckten uns die Leute an und ließen ab und an die Dukes mit dem General Lee über einen Fluss springen oder sich eine Verfolgungsjagd mit Sheriff Rosco liefern. Der guten alte Boss Hogg zeigte sich auch wirklich ein paar mal auf den Gewinnfeldern und grüßte mit seiner Zigarre. Am Ende gingen wir nach gut 2 Stunden, diversen Cocktails und Bieren leicht angeschickert und mit einem Gewinn von knapp 20 $ gut gelaunt ins Bett.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 01.11.2009, 16:04 Uhr
15.7 Las Vegas - Strip

Mit Ausschlafen ist das ja immer so eine Sache, wenn man sich an bestimmte Zeiten erst mal gewöhnt hat. Und so waren wir schon um 8 Uhr auf den Beinen und sind den Strip raufgelaufen, um uns die ganzen Hotels anzusehen. So früh am Morgen war noch nicht ganz so viel los auf den Straßen und wir kamen ganz gut vorwärts.

In Sandras absoluten Favoriten, das Venezian, gingen wir nicht, sondern machte nur ein paar Aufnahmen von außen. Hier hatten wir zum Wochenende ein Zimmergebucht – ebenfalls recht günstig im Rahmen einer Promotion-Aktion.

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Weiter ging es vorbei am Treasure Island, Caesars Palace,

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am Paris,

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und am Bellagio:

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Am Planet Hollywood haben wir dann das Frühstückbuffet ausprobiert und waren mal wieder total geplättet. Am Eingang scherzten wir noch, was wir für die 13 $ wohl geboten kriegen würden, aber das hat uns dann doch umgehauen. Qualitativ absolut hochwertig und reichlich – und so viel Auswahl, dass man gar nicht alles probieren kann, was man gerne essen möchte. Den Bauch vollgeschlagen mit reichlich Obst, Omelette und andern Spezialitäten sollten wir das nächste Mal so gegen 22 Uhr wieder etwas wie Hunger verspüren.

Wir gingen weiter vorbei am New York New York

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bis zum Excalibur:

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Von da ging es weiter mit der kostenfreien Monorail zum Mandala Bay und von dort zum Luxor:

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 Bis hierher haben wir so viel gesehen und sind aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen, so dass wir weder auf Zeit noch Entfernung  geachtet hatten. Als Sandra vorschlug, zurück auf der anderen Straßenseite zu laufen und nicht den Bus zu nehmen, war ich überrascht, aber auch einverstanden. Im Excalibur machten wir noch einmal Rast, traten in den Players Club ein, verdaddelten unser 5$ free Slotplay an den Spielautomaten und profitierten vom freundlichen Getränkeservice.  Mit 3 $ Gewinn ging es dann wieder nach draußen. Als wir dann beim Hotel ankamen, waren wir doch sehr geschafft. Den Strip einmal rauf und wieder runterlaufen, das hatte dann ja doch wieder Wanderungscharakter – nicht zu vergessen, die schlechtere Qualität der Luft und die Hitze, die hier etwas heftiger war als im Zion. 117 ° Fahrenheit hatten wir in der Spitze. Das macht immerhin 47 ° C. Eigentlich wollten wir uns noch an den Pool Legen, stellten aber leider fest, dass es schon nach 18 Uhr war. Tja die Zeit geht rum wie nichts in Vegas.

Abends ging es zu Fuß ein kurzes Stück in Richtung Stratosphere Tower. Direkt neben dem Encore beginnt eine etwas, naja sagen wir mal gewöhnlichere Gegend. Die Häuser sind nicht mehr so hoch und es gibt hier zahlreiche Liquor-Shops. Die Straßenbeleuchtung ist etwas spärlicher,  wir fühlten uns aber trotzdem sicher. Es fand sich auch schnell ein Walgreens, der 24 Stunden geöffnet hatte, sowie komische Leute, die uns irgendwelche Touren aufschwatzen wollten.  In einem Liquorladen besorgten wir uns eine Flasche Sekt und ließen den Abend gemütlich auf dem Zimmer ausklingen.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 01.11.2009, 16:23 Uhr
16.7. Las Vegas - Shopping und Love

Für heute Morgen hatten wir beschlossen das Frühstückbuffet im Wynn zu besuchen und den Resort Credit aus unserer Promotion in Anspruch zu nehmen. Mit knapp 20 $ pro Person + Tax waren wir dabei. Das Essen war exzellent, aber das hatten wir eigentlich schon erwartet. Es war durchaus noch schöner angerichtet und die Qualität ein kleinen Tick besser als im Planet Hollywood, aber ob es den Preisaufschlag rechtfertigen konnte, war uns nicht klar, bis wir zum Dessert-Gang kamen.

Etwas vergleichbares wie diese Schokotorten habe ich nur einmal in meinem Leben gegessen, als wir uns in Wien nach dem Marathon im Cafe Sacher die sündhaft teure Original Sachertorte als Belohnung gegönnt haben. Hinzu kamen noch weitere Törtchen und ein selbstgemachtes Eis von erster Güte. Zum Glück gab es diese süßen Sünden in so kleinen Portionen, dass immer noch was rein ging. Müßig zu erwähnen, dass wir bis zum Abend keinen Hunger mehr hatten.

Aber nun wurde ein Traum für meine bessere Hälfte wahr. Über den Strip fuhren wir ins Las Vegas Outlet Center hinter dem Flughafen. Ich wollte mir einen Anzug für die Arbeit kaufen und das Glitzern in Sandras Augen ließ mich so einiges erahnen. An der Information kauften wir uns für 5$ ein Couponbook mit Rabatten zwischen 10 und 20% für die einzelnen Shops.

Ich wurde bei Calvin Klein fündig: Ein Anzug, ein Hemd und zwei Krawatten – fertig! Bemerkenswert fand ich die exzellente Beratung, die man ja in Deutschland eh nicht so gewohnt ist – und das in einem Outlet. In Deutschland war ich in der letzten Zeit schon ein paar Mal los und hab nie etwas Vernünftiges gefunden. Und hier passte mir gleich das erste Jacket, das mir die Verkäuferin rausgesucht hat, wie angegossen.

Sandra hatte mittlerweile den Tommy Hilfiger Store entdeckt -  und nun ging’s los. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie sich die Polos und T-Shirts und Pullover über ihrem Arm stapelten. Das bekam natürlich auch ein freundlicher Angestellter mit, der Sie sogleich mit einer Tragetasche a la Ikea versorgte. Als diese voll war, wurde sie natürlich gerne abgenommen und schon mal zur Kasse gebracht. Ich hatte ja schon arge Bedenken, ob des Verfügungsrahmens auf meiner Kreditkarte… Als wir dann an der Kasse ankamen und auch noch eine Handtasche hinter dem Tresen ausgewählt wurde, hatte ich schon die innerliche Krise. Als ich dann den Rechnungsbetrag auf dem Kassendisplay sah, hatte ich die Gewissheit unter Wahrnehmungsstörungen zu leiden. Die konnten doch höchstens ein Viertel der Sachen überhaupt gescannt haben. Das ausführliche Studium des Kassenzettels belehrte mich eines Besseren. Das war aber mal ein echt krasses Erlebnis. Da hat Sandra an einem Tag in einem Shop mehr Klamotten eingekauft als ich im ganzen Jahr inklusive Werder Sachen – Respekt!

Wenn wir jetzt in Deutschland sind und in der Stadt unterwegs, gucken wir uns manchmal zum Spaß die Preise für Tommy Hilfiger Sachen an und amüsieren uns königlich. Es ist natürlich eine Milchmädchenrechnung, weil wir uns solche Klamotten in Deutschland nie kaufen würden, aber wenn wir das, was wir in den USA für Kleidung ausgegeben haben, mit den Preisen in Deutschland vergleichen, haben wir den Flug locker wieder raus – und sind dabei noch unter der neuen Zollfreigrenze geblieben.

Wieder im Hotel angekommen, stellten wir fest, dass es eine Sonderaktion für neue Playersclubmitglieder der Woche gab. Wenn man innerhalb der Woche 1000 $ Umsatz machen würde. Nichts leichter als das, aber dieser Herausforderung wollten wir uns morgen widmen. Jetzt ging es erst mal zum entspannen an den Pool. Verdammte Axt, es war ja schon wieder halb 6. Naja die letzten 20 Minuten haben wir noch ausgekostet. Danach zogen wir uns auf unser Zimmer zurück und genossen die Ruhe vor der Show – wir hatten im Rahmen einer Sonderaktion "25 Jahre Cirque du Soleil" Karten für das Beatles Musical „Love“ im Mirage ergattert.

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Wir hatten Plätze für die dritte Preiskategorie und waren damit bestens bedient. Die teureren Plätze waren natürlich viel näher an der Bühne, aber ich glaube dort hätten wir nicht den Überblick für das ganze Geschehen gehabt. Und das war in der Tat mal wieder der helle Wahnsinn. Die erste Viertelstunde wussten wir gar nicht wo wir hingucken sollten. So viele bizarr verkleidete Akrobaten, Künstler und Akteure waren zeitgleich auf der Bühne am Start – ein Fest für die Augen und die Sinne. Da hat es am Ende auch gar nicht gestört, dass die am Anfang noch eingeschränkt erkennbare Story, für mich zum Ende hin gar nicht mehr nachvollziehbar war. Während in der ersten Hälfte noch eindeutig der Bezug zur Entwicklung der Beatles während des Kriegs und in den ersten Jahren erkennbar war (unter anderem auch auf der Reeperbahn in Hamburg), verlor ich spätestens, als es in den Octopus Garden ging, den roten Faden. Aber egal, ich ließ mich lieber von der unglaublichen Akrobatik und der wunderbaren Choreografie bezaubern.

Nachdem Musical sahen wir uns noch den Vulkanausbruch an. Auf dem Gelände des Mirage ist ein künstlicher Vulkan aufgebaut, der alle halbe Stunde ausbricht - sehr beeindruckend!

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Danach gingen wir noch zu den Bellagio Fountains – das war ein weiteres Highlight. Nachts gibt es alle 10 Minuten eine Show mit jeweils unterschiedlichen Musikstücken und darauf abgestimmten Wasserspielen.

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 Weil es uns so gut gefiel bleiben wir gleich eine knappe Stunde hier stehen und kamen in den Genuss von Klassik, Frank Sinatra und dem Pink Panther Theme. Sandra wollte gerne auf den Eifelturm vom Paris, aber die Wartezeit war deutlich über eine Stunde. Das wollten wir uns dann doch nicht mehr geben. Mittlerweile war es weit nach Mitternacht und wir gingen wieder in unser Hotel und – na klar – ab ins Bett.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Angie am 01.11.2009, 16:46 Uhr

Uihhh!! Da hat Sandra aber ganz schön abgesahnt bei den billigen Preisen in der Outlet Mall. Die zuvor gewonnenen $ 23 mussten gar nicht zum Einsatz kommen, da deine Kreditkarte den Einkauf ertrug :wink:.

Und herrliche Fotos schießt du :daumen:.


LG, Angie

Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 01.11.2009, 16:48 Uhr
17.7 Las Vegas – Umzug ins Palazzo

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und so waren wir natürlich wieder sehr früh wach. Ein kleines Guthaben vom Resortcredit war noch über und so gönnten wir uns in der Casino Bar vor den Aufzügen einen Cappuccino, der sogar Starbucks in den Schatten stellen konnte. Bis 12 Uhr mussten wir auschecken und hatten so noch gut 4 Stunden Zeit. Die erste Mission war das Ausreizen einer Promo Aktion für neue Players Club Mitglieder. Wenn man in der ersten Woche Mitgliedschaft 1000 Dollar Umsatz gemacht hat, wurde ein virtuelles Glücksrad auf einem Computer gedreht und man konnte von 10 $ bis 100 000 $ Preise gewinnen. Nur wie kommt man auf 1 000 Dollar Umsatz, wenn man gar kein Zocker ist? Ganz einfach und ein wenig stumpf. An den Roulette Automaten setzen und den gleichen Betrag auf rot und schwarz setzen.  In unserem Fall je 5 $ = 100 Spiele. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass dabei auch mal die 0 kommt, nicht zu vernachlässigen, aber das haben wir mit eingepreist. Das war zweimal der Fall und somit haben wir für unseren Dreh am Glücksrad 20 $ investiert. Und na klar – wir sind keine Zocker, also haben wir auch nicht das große Glück. Wenn die Trefferwahrscheinlichkeit für jedes Feld am virtuellen Glücksrad gleich war, haben wir bei einer Wahrscheinlichkeit von 10% voll ins Klo gegriffen und uns 10 $ Free Slotplay abgeholt. Die habe ich dann am Roulette Automaten auf Schwarz gesetzt und gewonnen. Es blieb also bei +/- 0 und der Erkenntnis, dass wir nie die großen Gambler werden. Da muss es schon so was wie die Dukes of Hazard haben, um wenigstens mich zu locken. Und Sandra kann dem gar nichts abgewinnen.

Von den verbleibenden 3 Stunden verbrachten wir 2 endlich einmal am Pool. Ein bisschen Relaxen und im hüfthohen Wasser planschen. Dann mussten wir auschecken – mit einem weinenden Auge, ob des fantastischen Zimmers und auf der anderen Seite neugierig auf das Palazzo.

Der Check in beim Palazzo gestaltete sich ein wenig komplizierter. Über eine Promo sind wir für vergleichsweise wenig Geld im Concierge Level untergekommen – und das am Wochenende. Die Wirtschaftskrise scheint ihre Spuren auch in Vegas zu hinterlassen.  Da es noch deutlich vor 14 Uhr und unsere Suite (normale Zimmer gibt’s auch im Palazzo nicht) somit noch nicht fertig war, nutzten wir das Angebot, unsere Koffer aufbewahren zu lassen – großer Fehler!


Wir machten uns auf zur Erkundungstour von Casino, Canal Grande Shops und Poolbereich. Wir hatten 25 $ Free Slot Play über die Promo, aber die wollten wir erst abends verdaddeln und so hielten wir uns nur recht kurz im Casino auf – die sehen ja auch eh alle gleich aus, abgesehen von der Grundfarbe. Der Poolbereich war ganz nett, aber auch hier hielten wir uns nur kurz auf, um zügig zu den Canal Grande Shops zu gehen. Willkommen in Venedig!!!

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Die Detailliertheit war mal wieder umwerfend und insbesondere Sandra hat diesen Teil von Las Vegas sofort ins Herz geschlossen. Ruckzuck war es 15 Uhr und wir holten uns unsere Zimmerschlüssel und wollten unser Gepäck mit aufs Zimmer nehmen. Das würde uns natürlich direkt dorthin gebracht, versicherte man uns. Voller Vorfreude auf eine schöne Dusche ging es in unsere neue Suite. Der erste Eindruck war WOW – wenn vielleicht auch nicht ganz so wow wie im Encore. Die Zimmer waren noch etwas größer, die Einrichtung insgesamt aber wesentlich dunkler und wirkte nicht ganz so wertig wie im Encore, was aber wahrscheinlich daran lag, dass sie im Gegensatz zu der im Encore schon paar Jahre auf dem Buckel hatte:

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Aber bei so einem Zimmer von einem Qualitätsverlust zu reden, wäre vermessen. Vom Fenster hatten wir einen netten Ausblick auf die Piratenshow vorm Treasure Island. Das einzige was noch fehlte, waren unsere Koffer. Wir riefen also nochmal bei der Lounge an, wo man uns mitteilte, es wäre im Moment viel in der Gepäckaufbewahrung los, wir hätten noch eine Wartezeit von ca. 20 Minuten. Naja gut, etwas ärgerlich, aber bei über 2000 Zimmer kann das wohl schon mal vorkommen. Nach einer halben Stunde gingen wir dann zur Concierge Rezeption und fragten noch einmal freundlich nach. Da gab es wohl ein Problem. Man empfahl uns, doch in der Concierge Lunge Platz zu nehmen und dort zu warten. Zum Hintergrund: In der Concierge Lounge waren für die Gäste der Concierge Etage Frühstück, tagsüber Snacks (Cookies und Pies) und alkoholfreie Getränke und am Abend eine kleines Abendessen sowie ab 17 Uhr auch alkoholische Getränke inklusive Cocktails  inbegriffen. In einem abgetrennten Raum konnte man ins Internet. Ich weiß nicht mehr wie lange es gedauert hat, aber irgendwann waren Sandra und ich dann doch ziemlich angefressen, was die beiden (wirklich netten) Leute von der Rezeption wohl mitbekommen haben. Ende vom Lied war, dass sich die beiden selber auf die Suche nach den Koffern gemacht haben und sie uns auch selber holten.

Ich frage nach einem Ausgleich für die Unannehmlichkeiten und man bot uns an, am Tag der Abreise unsere Zimmer bis 14 Uhr zu behalten. Das war eine Option, die man vorbehaltlich der Verfügbarkeit eh hatte, aber ich hatte jetzt auch keine Lust mehr, mich da noch groß zu streiten.

Mehr oder weniger entspannt, beschlossen wir uns das Dolphin Habitat von Sigfried und Roy anzusehen. Delfine, weiße Tiger und einen Jaguar bekamen wir zu sehen. Die weißen Tiger sind in freier Wildbahn wohl so gut wie ausgestorben und so muss man froh sein, dass es hier in Vegas ein Refugium für sie gibt, aber ob man ihnen mit in einer Aufbewahrung auf so engem Raum einen Gefallen tut, weiß ich nicht.

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Sandra liebt Delfine, was diese wohl auch gemerkt haben und so richtig nah für ein Foto herankamen:

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Nachdem wir wieder im Hotel waren, war es auch schon Zeit für das Abendessen in der Concierge Lounge und ein paar Cocktails zum Abendbeginn – für mich gab es allerdings ein paar löbliche Pilsbiere von Beck’s. Wir wollten am Abend noch nach Downtown und uns die Freemont Street ansehen. Unsere Bedienung gab uns den Tip, mit dem Deuce, dem Stadtbus von Las Vegas,  zu fahren und uns besser nicht zu weit von der Freemont Street zu entfernen oder in irgendwelche dunklen Seitenstraßen zu gehen. Wir befolgten beide Ratschläge und kamen so gegen 22:00 in der Freemont Street an. Auf das riesige Dach dieser Fußgängerzone wird stündlich eine Videoshow projiziert:

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An diesem Abend waren viele Bühnen aufgebaut und es gab Livemusik – Summer of 69 Revival. Wir machten an einige Bühnen halt und lauschten den mehr oder weniger guten Bands. Wirklich hervorragend war dieser Saxofonspieler:

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Mir gefiel es ganz gut hier. Die Leute wirkten mir irgendwie entspannter als am Strip. Hier war alles noch ein wenig mehr „old school“, wie man sich Vegas so klischeehaft vorstellt. Alles ein wenig älter. Z.B der Neoncowboy und seiner Freundin:

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Die Slotmachines waren hier zum Teil noch echte einarmige Banditen und wenn jemand gewann, konnte man das Klimpern von Münzen hören. In einigen Casinos gab es Gogotänzerinnen, die das spielende Publikum bei Laune halten sollten. Ich fand es klasse, aber Sandra war es hier nicht so richtig geheuer. Eine Erfahrung war es auf jeden Fall wert. Gegen 1 Uhr nahmen wir dann wieder den Deuce zurück zum Hotel. Die Gegend zwischen Fremont Street und Strip sah schon recht wenig vertrauenserweckend aus – den Tip von unserer Bedienung, nicht in irgendwelche Seitenstraßen zu gehen, konnte ich jedenfalls sehr gut nachvollziehen.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 01.11.2009, 16:51 Uhr
Hallo Angie, das Kompliment muss ich weiterreichen! Für Fotos ist Sandra zuständig. Da hätte ich weder die Geduld noch das Auge für!  :)
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 01.11.2009, 17:08 Uhr
18.7. Shopping die Zweite!

Gemäß unserem Biorhythmus waren wir wieder relativ früh wach  und nahmen ein kleines, aber feines  Frühstück in der Concierge Lounge zu uns.

So gestärkt ging es in die Las Vegas Premium Outlets. Shopping Attacke die zweite…  Dieses Dorf von Outlet Shops hat mir nicht ganz so gut gefallen, wie die Las Vegas Outlets. Da war schon einiges an B Ware dabei und man musste schon ein wenig aufpassen. Weil mein Anzug so extrem günstig war, habe ich mir gleich noch zwei  weitere (einen bei Sarar und einen wieder bei Calvin Klein) gekauft. Damit war ich recht zügig durch und für die nächsten 5 Jahre brauch ich mich um das Thema Anzug nicht mehr zu kümmern.  :)

Sandra war heute vergleichsweise zurückhaltend. Zwei Jeans von Armani Exchange zu Preisen, die man in Deutschland für No Name Ware im Real bezahlt und 2 Paar Turnschuhe von Reebock. Ein Blick in den Himmel entlockte uns ungläubiges Staunen. Da braute sich doch tatsächlich was zusammen. Also los zum Parkhaus. Nachdem wir ca. 10 Minuten das für uns in Frage kommende Deck abgesucht hatten, stellte sich heraus, das wir im falschen gelandet waren. Klar, in Vegas werden Parkhäuser gleich mehrfach gebaut. Und so haben wir sogar noch ein paar echte amerikanische Regentropfen abbekommen. Das Wetter beruhigte sich aber wieder recht schnell.

Das Abendessen in der Concierge Lounge war sehr angenehm. Wir hielten einen netten Schwatz mit der Bedienung, die uns gestern schon den Tipp mit dem Deuce gegeben hatte. Wir wissen jetzt viel über die Arbeit als Bedienung, einiges über das Leben in den USA und sie weiß nun, dass Bremen im Norden von Deutschland liegt und dass das die Stadt ist, wo Beck’s herkommt, und das der Schlüssel auf den Bierflaschen das Stadtwappen von Bremen ist. Ich bestellt mir einen Vodka-Martini – geschüttelt, nicht gerührt. Das wollte ich immer schon mal. James Bond ist ja nicht ohne und der Cocktail entsprechend gut dazu geeignet, die Zähne zusammen zu ziehen. Mein Lieblingsdrink wird’s jedenfalls nicht.

An unserem letzten Abend in Vegas wollten wir noch einmal auf den Strip und schlenderten ins Bellagio, das wir uns auch noch nicht von innen angesehen hatten. Hier war es sehr schön, aber…. VOLL, um es mit einem Wort zu sagen. Nichtsdestotrotz hat es uns gut gefallen. Hübsche Blumendeko, ein kleines Riesenrad in der Eingangshalle und der größte Schokobrunnen der Welt. Ich glaube für ein Zimmer mit Blick auf die Fontänen, könnte ich mich bestens erwärmen.

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Nach dieser Besichtigungstour gingen wir noch einmal auf die andere Seite des Strips zum Paris.

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Sandra gab nicht auf und wir starteten einen zweiten Versuch, mit dem Aufzug auf den Eifelturm zu fahren. Und siehe da – 15 Minuten Wartezeit. Warum war mir ein Rätsel, so am Samstagabend – aber egal. Wir hatten einen two for one Gutschein aus einer Zeitung ausgeschnitten, und so war das Vergnügen doch recht erschwinglich. Hier oben hatte es einen richtig heftigen Wind, der wohl auch nicht wirklich gewöhnlich war. Denn wie sich herausstellte, hatten wir die letzte Fahrt nach oben mitgemacht. Danach wurde der Zugang aufgrund des Sturms gesperrt. Schade für die anderen, gut für uns, denn dadurch war es nicht mehr so überfüllt. Auch der Wind hat uns nicht wirklich gestört. Wir sahen uns die Wasserspiele von oben an und genossen auch sonst die fabelhafte Aussicht auf den Strip.

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Wir beschlossen, uns zum Abschied vom Strip noch einmal die Fountains anzusehen, denn morgen sollte es ja weiter gehen übers Death Valley Richtung Yosemite. Aus einmal wurde dreimal, und bei der letzten Show kam dann der Klassiker „Time to say good bye“ – besser geht’s nicht.

Der Rückweg zum Hotel war dann ganz entspannt und wir genossen ein letztes mal Venedig bei Nacht:

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 Müde und glücklich ging es ins Bett.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 01.11.2009, 17:28 Uhr
18.7. Von Las Vegas übers Death Valley nach Mammoth lakes.

Wir hatten ja aufgrund der Kofferpanne einen zugesicherten Check out bis 14 Uhr, den wir auch voll in Anspruch genommen haben.  Es war noch früh am Tag und das Wetter sah draußen gar nicht gut aus. Also nichts mit Pool. Aber das macht ja auch nichts. Wir wollten nochmal in die Canal Grande Shops, um die Kulisse am Morgen zu genießen. Wir hatten richtig spekuliert und es war noch ziemlich wenig los, so dass es ein paar tolle Bilder ohne Menschen drauf gab.

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Lustiges Detail am Rande: Als uns ein Security Mensch bereitwillig fotografierte und ich meinen Becher Orangensaft auf den Boden stellte, kam wie aus dem nichts eine Reinigungskraft und wollte den Becher wegräumen. Von wo auch immer der her kam, das war schon echt der Knaller! Das Missverständnis war aber schnell aufgeklärt und ich konnte meinen O-Saft in Ruhe zu Ende trinken. In aller Ruhe gingen wir noch einmal in der Concierge Lounge frühstücken und dann auf unser Zimmer. Nachdem wir gepackt hatten, setzten wir uns noch einmal schön gemütlich hin und genossen eine Viertelstunde einfach nur die Ruhe.

Dann ging es zum Check Out. Der gute Mann, der uns schon eingecheckt hatte, durfte uns nun auch verabschieden. Er konnte sich auch noch gut erinnern und entschuldigte sich noch vielmals bei uns. Wie wir mit der Hitze klar gekommen wären, wollte er wissen, er hätte da ja immer noch Probleme mit. Entsprechend beeindruckt war er dann im weiteren Gespräch, als wir erzählten, wir wollten jetzt ins Death Valley. Er wünschte uns noch viel Spaß und gab uns noch ein Dutzend Wasserflaschen mit auf den Weg. Die könnten wir doch garantiert gut gebrauchen. Eine sehr nette Verabschiedung.
Wir fuhren noch einmal den Strip entlang am Mandalay Bay Hotel vorbei, um einen letzten Halt ins Las Vegas am berühmten Las Vegas Sign einzulegen.

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 Der Parkplatz war gut gefüllt und die Leute standen Schlange. Das klappte aber sehr gut, die einzelnen Gruppen fotografierten sich gegenseitig.

Nun ging es aber endgültig in Richtung Death Valley raus aus der Stadt in die Einöde. Vegas war echt toll und stand heute will ich da unbedingt nochmal hin – aber wir waren für den Moment beide ganz froh, dass wir von diesem visuellen Overkill wieder in die Natur kamen.

Obwohl wir noch in Vegas getankt hatten, legten wir noch einmal einen Stopp an der letzten Tankstelle vorm Death Valley ein. Inzwischen war es richtig windig und einiges an Sand in der Luft. Direkt vor uns wurde ein verdörrtes Gebüsch über die Straße geweht – Westernfeeling pur.

Unseren ersten Halt legten wir an Zabriskie Point ein. Die Hitze von Vegas hatte uns abgehärtet. So schlimm kam es uns hier nicht vor – dafür sehr schön:

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 Wir hatten uns entschieden, aus Zeitgrünen nicht ganz bis zum Badwater zu fahren, aber die Felsformationen und Farben des Artist Drive wollten wir uns nicht entgehen lassen.

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Schön war es hier. Allerdings hat uns unser Auto ein gehörigen Schrecken eingejagt. Mitten auf dem Tiefpunkt einer 3 Meter tiefen Bodenwelle gingen auf einmal sämtliche Motorkontrolleuchten an und der Wagen reagierte nicht mehr auf das Gaspedal. Na super – auf einer Nebenstrecke im Death Valley am späten Nachmittag in einer Bodenwelle, wo man nicht mal theoretisch die Chance hat, den Wagen wieder anzuschieben. Handynetz war natürlich auch nicht verfügbar. Ich war schon wie wild am Überlegen. Wir hatten noch gut 10 Liter Wasser dabei. Also ganz schlimm würde es schon nicht werden. Gerettet hat uns dann das Microsoft Prinzip. Zündung aus, System runterfahren und einfach nochmal starten. Hurrah – der Motor läuft. De facto war es wohl so, dass wir den Motor abgewürgt haben – wie auch immer man das bei einem Automatikwagen anstellt. So richtig genießen konnten wir die Fahrt durch den Artist Drive jetzt nicht mehr. Relativ zügig ging es wieder zur Hauptstraße und dann weiter nach Nordwesten Richtung Bishop.

Und dann passierte es. Von weiterem sahen wir mitten zwischen den Dünen einen Geländewagen, der die halbe Straße versperrte. Drumherum herum ca. 8 Personen in weißen Ganzkörper-Schutzanzügen. Was war denn jetzt passiert? Terroranschlag? Misslungenes Experiment mit chemischen Kampfstoffen in der Wüste? Ich verlangsamte das Tempo und wir fragten uns mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis, was denn jetzt los sei. Als wir beim Näherkommen noch sahen, dass die Atemschutz trug, war die Verwirrung komplett. Des Rätsels Lösung kam aus dem Lande Nippons. Eine Gruppe von Japanern machte sich gerade für eine Wüstenwanderung fertig – ich hätte mich totlachen können. Ich habe leider versäumt ein Foto davon zu machen. Einfach nur geil :D Gut gelaunt ging es weiter. Den kleinen Schock vom Artist drive hatten wir fast schon vergessen.

Danach hielten wir noch an ein paar Sanddünen an und machten einen kleinen Gang in die weiße Pracht.

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Auch wenn wir uns an Lufttemperaturen von 45 + X gewöhnt hatten - der Sand hatte es in sich und war richtig heiß. So waren wir nach knapp 20 Minuten wieder am Auto. Ein Blick auf die Uhr riet zur Eile. Wir wollten noch bis Mammoth Lakes fahren. Im Hellen würden wir da nicht mehr ankommen.

Wir kamen immer weiter nach Westen und durften dann vor einer Bergkette ein ganz eigenes Naturschauspiel verfolgen. Irgendwo ein paar Kilometer vor uns regnete es auf einer Breite von so ca. 1 km! Der Regen schaffte es gerade bis zur Erde, wo er in Dunstschwaden sofort wieder verdampfte. Und weil das alles noch nicht toll genug war, entluden sich in diesem Regenschauer noch dann und wann Blitze – faszinierend!

Bis nach Bishop waren noch einige längere Steigungen und Gefälle zu bewältigen, die unserem Auto gar nicht gut taten. Die Bremsen waren ganz offensichtlich an der Grenze ihrer Belastbarkeit angekommen, was sich beim Abbremsen auf abschüssiger Starke in argen Ruckelanfällen bemerkbar machte. Naja, man kann ja auch bei Automatikwagen manuell runter schalten. Von dieser Möglichkeit machte ich Gebrauch, fuhr abwärts kleine Gänge und verschaffte so den Bremsen ein wenig Entlastung. Die Fahrt zog sich jetzt doch ein gutes Stück hin. Wir verließen das Death Valley und bei Bishop kamen wir auf die vierspurig ausgebaute Verbindungsstraße Richtung Lee Vining. Irgendwo dazwischen  machten wir noch halt und aßen in einem gemütlichen Restaurant zu Abend.
Mammoth Lakes erreichten wir so gegen halb 11. Dieser Bergort hat große Ähnlichkeiten zu den Alpen in Österreich. So kann hier die Innsbruck Lodge und ähnliche Unterkünfte bestaunen. Unser Hotel war das Best Western Mammoth Mountain Inn, was in der Eingangshalle einen recht freundlichen Eindruck machte. Wir hatten ein Zimmer in der „Yodler Hutte“ – und das war leider ziemlich abgenutzt und verwohnt. Das war so gerade an der Grenze des tolerierbaren. Na gut, wir wollten ja nur die Nacht hier verbringen und die Bettwäsche war sauber.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 01.11.2009, 18:09 Uhr
20.07.2009 Mammoth Lakes - Groveland

Dem Zustand des Zimmers entsprechend ging es morgens recht früh aus den Federn. Ein Blick nach draußen verriet, dass sich das Wetter stark verbessert hatte. Nun sahen wir auch, in welcher Umgebung wir uns befanden – und die war in der Tat sehr malerisch und alpenähnlich. Nicht weit vom Hotel hatten mehrere Skilifte ihre Station. Im Winter ist hier bestimmt die Hölle los. Und dann der Blick zu den Berggipfeln und da lag doch tatsächlich Schnee, der wohl über Nacht gefallen war. Eben noch im Death Valley und jetzt im Gebirge mit Schnee auf den Gipfeln, mal wieder Wahnsinn!

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Wir checkten sehr zügig aus und machten uns auf den Weg nach Lee Vining. Wir wollten uns den Monolake und die Tufas ansehen, von denen wir ja schon im Internet gelesen hatten. In einem gemütlichen Diner in Lee Vining gingen wir dann erst mal frühstücken – so richtig amerikanisch mit Pancakes usw. Das hatten wir bislang nämlich noch gar nicht gemacht. Hier lernten Sandra auch zum ersten Mal, was es heißt, einen echten amerikanischen – will meinen richtig schlechten – Kaffee zu trinken. Man war ich froh, dass ich Tee bestellt hatte. Danach ging es zur South Tufa Area. Der Ranger dort war ganz begeistert, dass wir einen Jahrespass für die Nationalparks hatten. Wir machten den kurzen Rundgang durch die Tufas und bestaunten die vielen Kalkablagerungen, die der sinkende Wasserspiegel des Mono Lakes freigelegt hat.

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Danach ging es zum Tioga Pass auf über 3000 Meter Höhe zum Yosemite Nationalpark. Nachdem wir gestern 600 km mit dem Auto zurückgelegt hatten, überkam uns das Verlangen nach Entspannung, welche wir am Tenaya Lake, einem malerischen Gebirgssee, fanden. Sogar einen kleinen Strand gab es hier. Und die Temperaturen waren mit geschätzten 28 Grad äußerst angenehm. Die nächste Stunde verbrachten wir einfach nur faul am Strand und genossen das Bergpanorama.

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Einen Schock gab es, als ich meine Sonnenbrille aufsetzen wollte. Im Brillenetui war sie nämlich nicht mehr drin. Das konnte nur heißen, dass ich das gute Stück (mit Sehstärke) beim Frühstück liegen lassen hatte.  Nach ein paar Diskussionen bissen wir in den sauren Apfel und fuhren zurück nach Lee Vining, wo man die Brille tatsächlich aufgehoben hatte und mir übergab. Dieser Umweg kostete uns gut eineinhalb Stunden. Wir machten noch einen kurzen Stopp am beeindruckenden Alstrom Point und fuhren dann noch ins Yosemite Valley.

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Bei aller Schönheit der Natur – so richtig gefallen hat es uns nicht. Man fährt mitten in der Natur und es ist ein Höllenverkehr und auf einmal sind die Straßen vierspurig ausgebaut. Am Visitor Center hatte man die Möglichkeit einen Shuttleverkehr zu besteigen. Wir entschieden uns nach einem Blick auf die Uhr dagegen, zumal die Busse auch nur alle halbe Stunde fuhren. Auf dem Rückweg entdeckten wir rechter Hand einen großen Wasserfall und fanden auf der linken Seite sogar noch einen Parkplatz. Naja so nahmen wir wenigsten noch ein bisschen was von dem Park mit, der bestimmt abseits der Straße sehr schön, aber für unseren Geschmack zu voll war.

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Im Nachhinein hat es sich negativ bemerkbar gemacht, dass wir irgendwie versäumt haben, uns über diesen Park detaillierter zu informieren. Schöne Ecken und Wanderungen gibt es hier bestimmt en masse. Wie war das noch? Rechtzeitige Planung und Organisation sichern den Erfolg! Naja nächstes Mal vielleicht.

Wir machten uns also recht zeitig auf in Richtung Groveland, wo wir im Internet das kleine Hotel Charlotte vorgebucht hatten – eine sehr gute Entscheidung. Groveland ist ein uriger kleiner Ort und das Hotel alt, aber sehr sauber und liebevoll eingerichtet. Diese Antiquität von einer Dusche hatten wir in unserem Badezimmer:

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Im angegliederten Restaurant nahmen wir ein sehr gutes Abendessen zu uns. Danach gingen wir noch in den schräg gegenüberliegenden Saloon auf einen kleinen Absacker. Hier war die ganze Decke zugeklebt mit 1 $ Noten. Der Barkeeper stellte sich im Nachhinein als Stammgast heraus, als der Chef dann zurückkam. Bedient wurden wir aber einwandfrei. Nur Sandras Cocktail war ein wenig süß geraten. Alles in allem ein sehr schöner echt uriger Abend, der uns darüber hinwegtäuschte, dass die Heimreise ja immer näher rückte.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 01.11.2009, 18:23 Uhr
21.07.2009 Groveland - San Francisco

Wir standen um 8 Uhr vergleichsweise spät auf und genossen ein für amerikanische Hotelverhältnisse hervorragendes Frühstück, das im Preis mit inbegriffen war. Aus den Höhen des Yosemite ging es hinab in die Obstanbaugebiete östlich von San Francisco. Kilometerweit nichts als Plantagen. Das war zum Abschluss unserer Rundreise mit dem Auto noch einmal ein ganz neuer Eindruck. Die Fahrt verging vergleichsweise ereignislos. Wir hatten uns allerdings vorgenommen über die Golden Gate Bridge nach San Francisco zu fahren und so verließen wir bei Dublin die Hauptautobahn, um über Wallnut und Richmond von Norden auf San Francisco zuzukommen. Das war auch aus verkehrstechnischen Gründen sehr sinnvoll, verhieß uns eine Digitalanzeige doch 2 Stunden Stau auf der Hauptstrecke. Stau hatten wir zwar auch auf der von uns gewählten Strecke, aber lange nicht so reichlich. An einem Wal-Mart machten wir halt und besorgten uns noch eine Reisetasche für unsere ganzen neuen Klamotten und ein paar Lebensmittel, die man in Deutschland so nicht kriegt.

Weil es sich so schön anbot, legten wir einen Stopp in Sausalito ein. Der Ort war ja an sich ganz nett, aber außer der Gegend um den Fähranleger herum, war da  jetzt auch nicht so viel los. Trotzdem war es ein netter Spaziergang entlang der Promenade. Nach einem Caramel Frappucino bei Starbucks machten wir uns dann wieder auf Richtung Golden Gate.

Und dann waren wir auf einmal an der Mautstation und durften endlich über die Golden Gate, dieses Kunstwerk von Brücke fahren. Und wir hatten Glück – von Nebel keine Spur. Wir fuhren die verschiedenen Aussichtspunkte auf der San Francisco Seite ab und legten noch einmal eine ausgiebige Fotosession ein.

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Zu unserem Hotel, dem Best Western El Rancho am Flughafen mussten wir jetzt direkt durch die Stadt. Was lag da näher, als die Lombard Street zu besuchen und natürlich auch zu befahren. Die unglaublich steilen Straßen und die Serpentinen der Lombard Street - das war nochmal ein kleines Highlight.

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Wir waren wieder in San Francisco angekommen – und in dieser Stadt fühlten wir uns trotz der Riesengröße einfach nur wohl.  Im Anschluss ging es nochmal durch das Financial district mitten zwischen den ganzen Wolkenkratzern durch. Das ist schon ein tolles Erlebnis und irgendwie nochmal was anderes, als zu Fuß oder mit den Cable Cars. Dank Handy-Navi klappte das auch alles problemlos. Nun ging es direkt zum Best Western El Rancho, wo wir noch zwei Übernachtungen gebucht hatten.

Das Hotel war ganz nett und bot einen kostenlosen Shuttle von und zum Flughafen an, den wir die nächsten zwei Tage nutzen wollten. Abendessen gab es bei Taco Bell und gefiel uns sehr gut. Nach diesem noch einmal sehr ereignisreichen Tag ging es wieder ins Hotel, wo wir schon einmal unser Auto ausräumten, das wir am nächsten Morgen ja leider abgeben mussten. Unsere ganzen Einkäufe wurden von überflüssigem Verpackungsmaterial befreit und es entstand ein wahrer Müllberg. Da hatten wir an unserem vorletzten Amerikatag noch einmal richtig viel Programm und vielen erschöpft ins Bett.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 01.11.2009, 18:32 Uhr
22.7.2009 San Francisco

Unser letzter Tag in San Francisco brach mit einem Frühstück an, dass für uns inbegriffen war, obwohl es auf unserem Voucher gar nicht mit verbucht war. Im vollen Frühstücksraum ergab sich ein netter Plausch mit einem Australier, dessen Amerikareise ebenfalls zu Ende ging. Danach stiegen wir ein letztes Mal in unser Auto und fuhren zur Rental Station am Flughafen. Die Abgabe verlief absolut problemlos. Mit dem Skytrain vom Flughafen ging es dann zur BART Station und in knapp einer halben Stunde waren wir wieder dort, wo unser Amerikaaufenthalt mental begonnen hatte – BART Station Powell Street.

Wir stellten uns in die lange Schlange am Stand für die Tageskarten für die Cable Cars. Nach ca. 5 Minuten wurden wir von einem Engländer angesprochen, der uns doch glatt zwei Wochenpässe schenkte, von denen erst drei Tage abgestrichen waren. Die Engländer mussten wieder nach Hause und hatten keine Verwendung für die Pässe mehr – da wollten sie einfach jemandem etwas Gutes tun. Wenn das mal nicht nett ist?!

Weil die Warteschlange zur cable car Haltestelle jetzt schon unglaublich lang war, fuhren wir erst mal mit dem Bus zu den Painted Ladies. Auf dem (Um)Weg zur Bushaltestelle kamen wir noch am Rathaus von San Francisco vorbei.

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Von hier aus machten wir einen kleinen Spaziergang den Berg hinunter und machten am nächsten Starbucks eine gemütliche Kaffeepause. Anschließend ging es mit dem Bus weiter zum „Shopping-Abschnitt“ der Lombard Street. Wir waren schon überrascht über das hohe Preisniveau in den Läden hier – kein Vergleich zu den Outlet Centern in Vegas. In einer Lush Filiale wurden wir noch einmal Zeugen, der unglaublich unkomplizierten, freundlichen und offenen Art der Amerikaner. Der Lush-Verkäufer war in seinem Element und führte den Kunden die verschiedensten Produkte vor – vom Massagestein, bis zur Badesalzkugel. Ruckzuck bekam jeder von uns eine Handmassage und wir befanden uns im Gepräch mit einer amerikanischen Familie, die wohl zum ersten Mal in einem Lush Laden und total begeistert war. Mit einer Seife und einem Massage-Stein im Gepäck verließen wir eine halbe Stunde später gut gelaunt die Filiale.

Mit dem Cable Car ging es nun zum Pier 39, wo wir uns noch einmal die Seehunde anschauten.

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Mit einer Bootstour um Alcatraz herum und unter der Golden Gate Bridge hindurch verabschiedeten wir uns von der Pazifikküste. Die Erläuterungen für Touris, die auf Deutsch über Kopfhörer eingespielt wurden, waren erstaunlich gut gemacht und recht informativ.

 Zurück ging es mit der Cable Car bis China Town. Sandra hielt Ausschau nach einer Klangschale, wurde aber nicht fündig. Weil gerade ein leeres Cable Car vorbeikam, fuhren wir noch einmal in den Financial district und wieder zurück.

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Wir schlenderten noch einmal über den Union Square und dann machten wir uns schweren Herzens auf zur Bart Station – unser letzter Tag in Amerika neigte sich dem Ende zu. Vorher vergaßen wir aber nicht, es den netten Engländern vom Morgen gleichzutun und beglückten am Stand für die Cable Car Tickets zwei junge Mädels – mit der Bitte, dass Sie das Ticket doch genau wie wir, weitergeben sollten, wenn sie es nicht mehr brauchten. Die beiden guckten uns recht verdattert an, haben sich aber sehr gefreut. Ich vermute mal, so haben wir am Morgen auch ausgesehen.

Zurück am Flughafen nutzten wir den Hotel Shuttle und fuhren nach Milbrae. Hier gingen wir noch einmal bei Trader Joes gucken. Das ist ein Ableger von Aldi in Amerika. Ich war gespannt auf das Konzept. Die Mischung war in der Tat sehr interessant. Hier wird ganz viel Wert auf Convenience gelegt und auch recht ansprechend präsentiert, dabei aber trotzdem so  organisiert, dass ein vergleichsweise niedriges Preisniveau möglich ist. Bin mal gespannt, ob sich so etwas langfristig auch in Europa etabliert. Frankreich könnte ich mir da gut als Pilotland vorstellen.

Zum Abendessen ging es in eine extrem leckere Steinofenpizzeria und zum Nachtisch in eine Yoghurtbar, die direkt nebenan unter einem Fitness-Studio beheimatet war. Der Laden war sehr beliebt. Es war richtig voll. Wir mixten uns aus den verschiedenen Yoghurtsorten, Saucen, Früchten und anderen Zutaten einen köstlichen Nachtisch. Dann ging es zurück zum Hotel, wir hatten den Shuttle zum Flughafen für 4:30 Uhr bestellt.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 01.11.2009, 18:37 Uhr
23.7.2010 San Francisco – Düsseldorf

Kurz nachdem uns unser Wecker unter die Dusche getrieben hatte, rief auch nochmal die Rezeption an, um sicherzugehen, dass wir nicht verschlafen. Das würde wohl öfter passieren – ein sehr netter Zug. Pünktlich um 4:30 ging es mit noch ein paar anderen verschlafenen Seelen mit dem Shuttle zum Flughafen. Am Schalter von Air Canada dann erst mal großes Erstaunen – keiner da. Ich machte mich in der großen Halle auf die Suche nach einem weiteren  Schalter der Airline, wurde aber nicht fündig. Sandra war am Schalter verblieben und mittlerweile hatten sich noch ungefähr 20 weitere Reisende eingefunden. Wir guckten uns das Computerterminal an. Nach ein paar Suchereien und Ausprobieren mit Kreditkarte und Reisepässen fand ich auch wirklich unseren Flug und konnte unsere Boardkarten ausdrucken. Aber wohin nun mit unserem Gepäck? Diese Frage klärte sich Gott sei Dank zügig, denn es kam nun tatsächlich ein verschlafener Mitarbeiter der Air Canada zum Check In und half uns. Wir mussten nochmal kurz umpacken, weil ein Koffer leichtes Übergewicht hatte und ein anderer weniger wog als zulässig. Der Flug nach Toronto war unspektakulär. In Kanada hatten wir zweieinhalb Stunden Zeit zum Umsteigen. Auf dem Rückflug nach Deutschland wurde sogar unser Gepäck automatisch durchgecheckt, so dass wir damit keinen großen Aufwand hatten. Im Transferterminal aßen wir irgendwas mit Hähnchen und Kartoffelspalten – einigermaßen lecker und für die Flughafenverhältnisse, die wir von Deutschland gewöhnt sind, sehr günstig.

Auf dem Rückflug schlug die Zeitumstellung wieder voll zu. Es war tiefe Nacht, aber schlafen konnte ich nicht wirklich. Meine Sitzrücklehne war defekt – als ich das Kopfteil etwas hochziehen wollte, hatte ich es auf einmal in der Hand. Sandras Bildschirm hatte einen Wackelkontakt und machte dann und wann Zicken, die sich durch Klopfen auf den Bildschirm beheben ließen. Die Maschine war voll und von daher keine Ausweichmöglichkeit vorhanden. Lesen und ein paar Filme, die Zeit verging vergleichsweise schnell.
Wir landeten mit einiger Verspätung in Frankfurt, ich hatte die Hoffnung, dass wir unseren Anschluss nach Düsseldorf noch kriegen, eigentlich schon aufgegeben. Aber da hatte ich nicht mit der fabelhaften Logistik der Lufthansa gerechnet. Wir und noch 5 weitere Personen, die den Anschluss nach Düsseldorf hatten, wurden abgefangen und über irgendwelche Neben-Korridore zu einem Bus gebracht, der uns direkt zum Boarding gefahren hat. So haben wir es gerade noch geschafft.
Der Flug nach Düsseldorf dauerte spektakuläre 35 Minuten. Kaum bei der Gepäckausgabe angekommen, wurden wir auch schon ausgerufen. Wir hatten es so gerade noch in den Flieger geschafft – unser Gepäck nicht.

Man versicherte uns, dass es per Kurier direkt zu uns nach Hause nachgeliefert würde. Die Dame am Check Inn war echt auf Zack und veranlasste, dass das Gepäck direkt nach Münster geflogen werden sollte. Während ein Geschäftsmann neben uns restlos bedient war, war dieser Umstand das letzte hervorragende Detail von einem perfekten Urlaub! Das hieß, die ganze Fahrt in den vollen Regionalzügen durch das Ruhrgebiet und mit Umsteigen in Münster konnten wir nun ganz ohne vier lästige Koffer zurücklegen. Es  galt, was eigentlich schon für den ganzen Urlaub gegolten hatte und was wir gerne trotz der paar kleinen negativen Erlebnisse zum Fazit unseres Berichts machen möchten:

Besser geht’s nicht!
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: MrBucket am 01.11.2009, 18:40 Uhr
Epilog

Ich hoffe der Reisebericht hat euch gefallen, auch wenn es sich immer wieder hinausgezögert hat, aber wie das so ist, wenn man erst mal wieder zu Hause ist und das Arbeitsleben einen wieder hat...

Ein paar Details haben wir während der Live Phase unseres Berichts verschwiegen, um die Daheimgebliebenen nicht zu beunruhigen bzw. sie Aug in Aug darüber zu informieren

Die ersten Tage hatte ich mit einer Nebenhölenentzündung zu kämpfen, die ziemlich schwere Gleichgewichtsprobleme zur Folge hatte. Unser Hotel vermittelte mir einen asiatischen Doc, der ziemlich cool war und offenbar auch schon Nicolas Cage als Patienten hatte, wie Fotos an der Wand verrieten. Ein Antibiotikum und Pillen gegen das Schwindelgefühl haben schnell Besserung herbeigeführt.

Der 6.7.2009 wird in unserem Leben für immer eine ganz besondere Rolle einnehmen, denn an diesem Tag und vor der göttlichen Kulisse des Grand Canyon habe ich mich getraut und die Frage aller Fragen gestellt. Meine Liebste hat Gott sei Dank sofort mit Ja geantwortet. Und so steht für uns fest, dass wir im nächsten Jahr heiraten und irgendwann auf jeden Fall noch einmal zum Grand Canyon zurückkehren werden.
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Palo am 01.11.2009, 19:28 Uhr
Vielen Dank für diesen schönen Reisebericht!

(http://i248.photobucket.com/albums/gg187/pavlovia/danke1jpg.gif)


Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Angie am 01.11.2009, 23:05 Uhr

Besser geht’s nicht!

in Verbindung mit

Der 6.7.2009 wird in unserem Leben für immer eine ganz besondere Rolle einnehmen, denn an diesem Tag und vor der göttlichen Kulisse des Grand Canyon habe ich mich getraut und die Frage aller Fragen gestellt. Meine Liebste hat Gott sei Dank sofort mit Ja geantwortet. Und so steht für uns fest, dass wir im nächsten Jahr heiraten und irgendwann auf jeden Fall noch einmal zum Grand Canyon zurückkehren werden.

zeigt, dass ihr einen durch und durch traumhaften Urlaub hattet, an dem wir nun teilnehmen durften :D.

Herzlichen Dank :respekt: :daumen:


LG, Angie

Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: zimmerfrau am 02.11.2009, 12:38 Uhr

 :rotor: :applaus: :respekt: :respekt:

Danke für den schönen Bericht,

und was nur dieser Grand Canyon so an sich hat, wir haben es umgekehrt gemacht: erst geheiratet und dann zum Grand Canyon - uns dort tief in die Augen geblickt - damals dann eine Marlboro geraucht und uns versprochen nach 25 Jahren spätestens dorthin zurück zu kehren.

Hat prima funktioniert, letztes Jahr war es soweit und es war so toll, dass wir dieses Jahr gleich wieder in der Ecke waren, leider nicht nochmal am Grand aber es gibt dort ja so viel anzuschauen.

Also ich wünsche das das bei Euch alles klappt wie ihr Euch das wünscht, einschließlich Grand Canyon

lg Gudrun
Titel: Re: Das erste Mal USA live! Dreieinhalb Wochen Süd West
Beitrag von: Saguaro am 02.11.2009, 17:25 Uhr
Ein wirklich schöner Reisebericht. Ich bin gerne mitgefahren!

Da Ihr viel Geld im Outlet sparen konntet, lohnte sich die Reise auch in diesem Fall. Vegas ist einfach nur toll!

LG,

Ilona