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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: 7377 am 22.11.2010, 17:51 Uhr

Titel: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 22.11.2010, 17:51 Uhr
Hallo liebe Forumsmitglieder,

nachdem wir uns in der Vorbereitung der Reise einige wertvolle Tipps aus dem Forum holen konnten, ist es nur fair, wenn wir dieses in Form eines Reiseberichts ein wenig zurückgeben.

Wir haben im Zeitraum 29.10.2010-16.11.2010 eine Rundreise von bis ATL durchgeführt, dabei sind wir mit DELTA von DUS geflogen (was noch zu thematisieren sein wird) und hatten einen Mietwagen von ALAMO. Vorgebucht hatten wir sonst nichts, wir hatten lediglich eine vage Reiseroute vorbereitet, die uns dann auch durch eigentlich alle dem Südosten der USA zuzurechnenden Bundesstaaten führte.

In der Hoffnung auf einige Mitfahrer geht es dann hier los. Viel Spaß dabei!
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 2x4 am 22.11.2010, 17:59 Uhr
Bin dabei  :)
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Palo am 22.11.2010, 18:04 Uhr
Bin auch dabei :D  Es kann losgehen

Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: wolfmark am 22.11.2010, 18:15 Uhr
eine ähnliche Route schwebt uns für 2011 auch vor, ich bin gespannt.
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: bowiepit am 22.11.2010, 18:47 Uhr
Bin mit an Bord!
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: usa-rookie am 22.11.2010, 19:09 Uhr
Steige auch mit ein!

LG Romani
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Smartdriver76 am 22.11.2010, 19:22 Uhr
Bin auch an Bord; dort sind wir nächstes Jahr im Mai/Juni auch unterwegs.  8)
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: sil1969 am 22.11.2010, 20:07 Uhr
Ich komm auch mit!
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 22.11.2010, 20:43 Uhr
ok, here we go!


29.10.2010
Route: Nideggen- Düsseldorf- Atlanta- Spartanburg,  SC


Und los geht die wilde Reise! Ohne sich auch nur kurz aus dem Joballtag zu verabschieden, stehen um 5:30h pünktlich M&E vor der Tür. Leider musste der M (männlicher Teil der Reisegruppe) noch Brötchen schmieren, wovon er aber nichts wusste und war dann deswegen 10 min. zu spät. (Anmerkung S [weiblicher Teil der Reisegruppe] Vielleicht lag das aber auch daran, dass M einen nächtlichen Ausflug zum Kühlschrank unternommen hat und sich um Erikas Erdebeermarmelade „gekümmert“ hat…)
So beginnt dann der erste Teil der Reise um 5:40h mit einer Fahrt nach Niederzier. Dort übernimmt uns um 6:10h der Roland, der uns dann auch tatsächlich um 7:15h an Terminal C abliefert, wo uns der freundliche DELTA- Schalter das Gepäck abnimmt. Ein McD- Cappucino, 4 Brötchen und eine Sonderkontrolle nach Drogen bei der kleinen S später sitzen wir im pünktlichen Delta 25- Flug, um uns 9 Stunden und 30 Minuten mit irgendwas zu beschäftigen. (Anmerkung S: Was habe ich an mir?! Ich bin schon zum dritten Mal auf Drogen kontrolliert worden! Mit diesen kleinen weißen Tüchern bei denen dann eine chemische Analyse vorgenommen wird. Sehe ICH aus wie der typische Drogenkurier???? Oder wie ein Junkie????)

Das (Flug) klappt dann auch ganz gut, aber eine leichte Erkältung bei der ganzen Reisegruppe ist die Folge. Allerdings möchte die S in Zukunft wieder den Komfort von Lufthansa in Anspruch nehmen. Da habe ich nämlich MEINEN Fernseher - und nicht ein Ding das fast über mir hängt und für das hintere Drittel der Maschine die „Unterhaltung“ übernehmen soll… Einen Film habe ich dann auch geguckt - die Kopfhörer sind nach ca. einer Stunde verreckt - und dazwischen wurde ich auch noch mit Essen „gestört“. Bei Lufthansa gibt es bei MEINEM Fernseher eine Pausetaste und ich hätte mir nach Lust und Laune einen von 10 Filmen angucken können! Bei Delta bin ICH dann auch noch fast verhungert! Um 10:30 Uhr gab es Essen und dann erst wieder um 18 Uhr. O.k., zwischendurch konnte man sich an 10 gr. Packungen mit Erdnüssen „satt essen“. Zukünftig möchte ich daher lieber den „Better way to fly“ nehmen!!! Ich denke den M kann ich von diesem Vorhaben überzeugen, denn die Stewardessen sehen bei Lufthansa auch besser aus - und sind nur halb so alt!;-)))
Trotzdem sind wir um 13:30h Ortszeit in Atlanta. Die Einreise gestaltet sich dann ANDERS, als in L.A., aber auch erfolgreich: Die freundliche Immigration- Beamtin lässt uns nach nettem Gespräch in das Land reisen, wir nehmen erfolgreich das Gepäck auf und passieren die Zollkontrolle ohne nochmaliges Kofferfilzen. Wir machen, weil wir „Einreise - Profis“ sind,  natürlich alles falsch, aber die Immigrationsbeamten helfen einem ja gerne und sind immer froh einem zu vermitteln, dass man dämlich ist. Behilflich sind uns bei der Einreise auch Unmengen an Personal die uns wie Schafe durch die Gegend scheuchen….

Doch als wir uns dann erfolgreich angekommen wähnen, müssen wir den Koffer wieder abgeben, uns in eine neue Sicherheitskontrolle einreihen und dann nach weiterer Wartezeit in eine U- Bahn steigen, die uns zum Hauptterminal bringt. Insgesamt ungewöhnliche Prozeduren, die aber bei dem riesigen Flughafen wohl nicht anders zu handhaben sind.

Die Mietwagenübernahme geht dann auch recht schnell. Wir verneinen alles und nach 15 min. können wir aus 3 Autos auswählen und entscheiden uns für einen Chevrolet Irgendwas… und lassen einen Kia und einen Jeep Cherokee außen vor. Also den KIA hätte die S niemals genommen;-)))) Die wollte unbedingt den Chevrolet irgendwas, weil der coole getönte Scheiben hat! Damit kann man einfach noch besser „rumcruzen“. Geile Karre, aber kommt natürlich nicht an den Ford Flex ran. (Anmerkung: Nicht vergessen den Chevrolet irgendwas „abzutasten“ und mal unter die Motorhaube zu gucken - sonst versagen wir wieder bei Guidos Fachfragen!)

Um 15h Ortszeit befinden wir uns dann auf der Interstate 85, der wir mit leichten Müdigkeitsaussetzern zunächst einmal bis zur Mall Tanger folgen. Hier (es ist angenehm warm und sonnig bei ca. 20 Grad) laufen Horden von Kindern in Halloween- Kostümen von Geschäft zu Geschäft, um „Candys“ zu bekommen. Es ist damit recht laut und hektisch dort. Wir sehen uns ein paar Geschäfte an, entkommen aber ohne zu kaufen. Tja, wir sind eben Profis!;-)))))

Unser Etappenziel Spartanburg erreichen wir dann auch um 20:30h, nehmen eine typische Mahlzeit im FATZ- Cafe ein, ehe wir im Red-Roof- Inn einchecken und nach einer kurzen Kofferumpackerei dann fast bewusstlos einschlafen bis … 3:45h sich der Jetlag meldet. Aber man ist ja Jetlag- erprobt und weiß, was zu tun ist...;-)))) Nach kurzer Unterbrechung sind wir dann wieder eingeschlafen… Wir sind eben Profis!

Meilen: 200

Unterkunft: Red Roof Inn, Spartanburg SC, 45 $

Essen: FATZ- Cafe (gut)

positiv: alles pünktlich und ohne Komplikationen; Essen bei FATZ echt gut!

negativ:    S findet Delta doof. (Anmerkung S: SEHR DOOOOOOOF!!!)
Es ist wirklich KALT nachts!!!
   


hier noch unser Auto:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_10_30_%2812%29.jpg)

Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Angie am 22.11.2010, 21:03 Uhr

Hallo!


Du hast einen wirklich witzigen Schreibstil, das gefällt mir und daher bleibe ich gleich mal gemütlich sitzen und warte auf das, was noch alles geschieht - oder auch nicht :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Reisefan62 am 22.11.2010, 22:12 Uhr
Dann schaun wir mal, wo Euch die Reise weiter hinführt. Bin schon ganz neugierig.
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 22.11.2010, 22:39 Uhr
Dann schaun wir mal, wo Euch die Reise weiter hinführt. Bin schon ganz neugierig.

Ich glaube, Dir wird einiges bekannt vorkommen...
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 2x4 am 22.11.2010, 23:59 Uhr
Dein blöder Flug kommt wohl daher zu stande, daß ihr "nur" nach Atlanta geflogen seid.
Ich bin schon einige male mit Delta geflogen und hatte bisher IMMER Inseat-Entertaiment, daß hat eigentlich schon so gut wie jede Airline, die in den Westen fliegt. Das hat nichts mit der Lufthansa zu tun, die eine der schlechtesten Business-Classes hat, die ich jemals in westlichen & renommierten Airlines gesehen habe. Da ist es eher "The bad way to fly" :D

Delta ist nunmal Mittelmaß, mehr aber auch nicht.

Weiter :)
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 23.11.2010, 17:36 Uhr
Halt, ich will auch noch mit!

Nideggen? ist das nicht der Sänger von BAP?  :roll:


 Zukünftig möchte ich daher lieber den „Better way to fly“ nehmen!!! Ich denke den M kann ich von diesem Vorhaben überzeugen, denn die Stewardessen sehen bei Lufthansa auch besser aus - und sind nur halb so alt!;-)))


Kann ich nicht bestätigen. Wir sind einmal mit LH nach LA geflogen. Nur alte und unfreundliche Krawuchteln, was übrigens auch dazu beigetragen hat, dass wir seither BA fliegen...
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: NähkreisSteffi am 23.11.2010, 17:52 Uhr
Ich fahre auch noch mit.

Deinen Eindruck von Delta kann ich nur bedingt teilen. Wir sind im Oktober hin von FRA über JFK nach MIA geflogen, zurück über Atlanta und hatten beide Male Inseat Bildschirme. Die Flugbegleiter waren etwas älter aber sehr freundlich und der Service o.k.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Zati am 23.11.2010, 19:04 Uhr
Hallo in die Eifel,

ich bin auch dabei, denn nächstes Jahr sind wir mit dem Womo im Süden unterwegs.

@TY888
Der Sänger von BAP heißt Nideggen aber wie doch jeder weiß gibt es auch den berühmten Ort Nideggen in Eifel, da ist es wunderschön und es gibt eine Burg.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Smartdriver76 am 23.11.2010, 19:38 Uhr
Allerdings möchte die S in Zukunft wieder den Komfort von Lufthansa in Anspruch nehmen.

Bei Delta bin ICH dann auch noch fast verhungert!

Zukünftig möchte ich daher lieber den „Better way to fly“ nehmen!!!

Ha ha! Das haben wir bei LH im September als "Frühstück" zugemutet bekommen. In dem durchsichtigen Plastikbecher waren ca. 4-5 kleine Stückchen geschmacksneutrales Obst und das eingeschweisste "Brötchen" plusterte sich nach dem Zusammenpressen binnen Millisekunden wieder zur Ausgangsgröße auf. Das nenne ich eine Frechtheit. Was kostet denn ein gescheites belegtes Brötchen oder ein kleines Omelette im Vergleich zu so einem Fraß mehr?  :x

Dazu gab es Uralt-Schmonzetten oder Kinderprogramm im Inseat-Bordkino. Bleibt als Mehrwert das Metallbesteck, das aber sicher bald mit dem Totschlagargument der Terrorgefahr gegen Weichplastik ausgetauscht wird.  :roll:

Lufthansa? Geschmacksache, sagte der Affe und biß in die Seife.  :wink:
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 23.11.2010, 20:33 Uhr
Tag 2!


Erstmal ein paar Anmerkungen:
- nur der weibliche Teil der Reisegruppe fand Delta unerträglich, der männliche Teil fand es klar "Preis- Leistungs- angemessen". Zudem ist es mir bei 2,5 Wo Urlaub egal, wo ich 10 Stunden eingepfercht bin...

- der Sänger von BAP heißt Wolfang Niedecken, nicht zu verwechseln mit der Stadt Nideggen in der Eifel

- den Bericht geschrieben haben beide Teile der Reisegruppe; allerdings nehme ich (männlicher Teil der Reisegruppe) jetzt das Überarbeiten und Einstellen in das Forum vor.

Also dann:



30.10.2010
Route:
Spartanburg, SC- Biltmore, NC- Cherokee, NC- Great Smokey Mountains NP, NC (GSMNP)- Gatlinburg, TN- Knoxville, TN

“Die Eifel gibt’s auch in den Staaten”

Heute ist übrigens Halloween, was uns spät in der Nacht noch ein spannendes Erlebnis verschaffen wird.

Unser Auto heißt nicht Chevrolet Irgendwas, sondern Chevrolet Equinox. Gut, dass wir das jetzt geklärt haben. Nach einer unruhigen, Jetlag- bestimmten Nacht geht der Tag wettertechnisch super los. Sonnenschein und eine knackige Kälte laden in den Great Smokey ein!

Zunächst einmal fahren wir bis Biltmore auf der Interstate und erreichen mit North Carolina bereits den dritten Bundesstaat auf der Reise. Ab hier fahren wir gemütlich mit vielen anderen gemütlichen Verkehrsteilnehmern über den Blue- Ridge- Parkway (landschaftlich sehr schön, aber irgendwie genau so wie Eifel…) bis Cherokee.

Die Cherokee haben in ihrem Reservat ein Spielcasino und allerhand Touristennepp und nach einem kurzen Picknick entschließen wir uns zur Weiterfahrt in den GSMNP.

Jeder NP hat so seine Reize und bei diesem ist es zweifellos, dass er wie Eifel ist; nur ein wenig höher und ein wenig breiter. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Clingman´s Dome (das Dach des GSMNP), der einen einladenden aber leider sehr überfüllten Parkplatz und einen ½ - Mile Trail zum Gipfel bereit hält, der einige der anwesenden gemütlichen Autofahrer (nunmehr sich als Wanderer versuchend) vor doch teils erhebliche Probleme stellt. Der Gipfel selbst ist dann nicht pittoresk natürlich, sondern mit einer an Originalität nicht zu überbietenden Betonrampe und Aussichtsplattform „verziert“, von dem aus wir schnell die obligatorischen Erinnerungsfotos schießen und schnell wieder den Berg runterrollen.

Die weitere Durchfahrt durch den GSMNP ist dann recht unspektakulär und so sind wir schon bald in Gatlinburg, dem -wie wir mit einem kurzen Nachlesen im Reiseführer herausfinden- größten Touristenmagneten nach LasVegas! Und so reiht sich dann Fresstempel an „attraction“ (z. B. das Ober- Gatlinburg, eine bayrische Sommerrodelbahn mit Oktoberfest). Ein HRC ist auch da, aber wir sind bald wieder weg.

Im Nachbarort Pigeon Forge (nicht minder touristisch) lassen wir es uns bei einem mir entfallenen Italiener schmecken, ehe wir noch ein paar Meilen fressen wollen. Leider fallen beiden Teilnehmern der Reisegruppe schon bald die Augen zu (Jetlag sei Dank) und bei Knoxville (nicht der Typ von Jackass, sondern die Stadt) checken wir ins Motel 6 ein.

Nicht zu vergessen: Ab Gatlinburg sind wir in Tennessee, was dann der 4. Bundesstaat am 2. Tag ist…

Eigentlich würde hier der Tagesbericht enden, aber der Reisetag ist erst am nächsten Morgen zu Ende. Also, was passiert? Natürlich ein Drama im Motelzimmer neben uns: Um ca. 2h beginnt ein beständiges Klopfen gegen die Tür unseres Nachbarzimmers, begleitet von netten Flüchen einer Frau, die abwechselnd aber auch mal runter und wieder hoch rennt. Sie ist lustig (Halloween!) verkleidet, aber nicht ganz so lustig drauf! Die Verkleidung sieht zwar so ganz nett aus und lässt auch tief blicken, allerdings ist das für die Trägerin bei ca. 3 Grad (immerhin celsius) doch etwas kalt.

Dieser bemitleidenswerte Zustand liegt an Barry!

Wir haben Barry zwar nicht kennen gelernt (Glück für ihn), aber die junge Dame wollte wohl in das Zimmer, in dem Barry war (oder nicht war oder aber doch war aber nicht öffnen wollte wegen Beziehungskram oder nicht öffnen konnte wegen lustiger Drogen). Wir wissen es nicht und wir wollten es auch nicht wissen. Barry könnte übrigens auch Garry geheißen haben…

Auf jeden Fall hat die Dame nach ca. 45 min „Verstärkung“ und nun rufen 2 Leute den Barry (begleitet von Flüchen: f*ck und so!). Aber Barry macht nicht auf… Trotzdem ist ab ca. 3:30h wieder Ruhe. Was passiert ist, wissen wir nicht. Eins ist aber klar: Wenn das in Deutschland passiert wäre, hätten wir ihnen freundlich die Meinung gesagt. Im Land der Feuerwaffen lässt man das lieber .

(Anmerkung S: Zuerst dachte ich ja die nächtliche Ruhestörung wäre - wie immer - auf den anderen Teil der Reisegruppe zurück zu führen. Also an dieser Stelle: Sorry for that!)


Meilen: 246

Unterkunft: Motel 6, Knoxville TN, 48 $ (mit AAA- Rabatt und wirklich nicht gut!)

Essen: Irgendein Italiener in Pigeon Forge

positiv:    Die Eifel gibt’s auch in Amerikas Süden
[Der FC gewinnt 3:2 gegen den HSV]

negativ:   Wer ist Barry?



... Bilder folgen noch!...





Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 23.11.2010, 21:14 Uhr
Ein paar Eindrücke:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/normal_c_2010_10_30_%2848%29_indian_summer.jpg)
indian- summer- feeling

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/normal_c_2010_10_30_%2831%29_gipfel.jpg)
gipfel- konstruktion

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/normal_c_2010_10_30_%2823%29_panorama_gsmnp.jpg)
fernsicht gsmnp
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 24.11.2010, 13:07 Uhr
Barry, who the f*ck is Barry?  :lachroll:

Hoffentlich war dann die Dame ein optischer Leckerbissen, wenn schon kein akustischer  :wink:
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: wolfi am 24.11.2010, 15:04 Uhr
Euer Bericht gefällt mir auch sehr, danke!
 
Wir wollen nächste Ostern in diese Richtung (Nashville bis Charleston) ...
 
Sind denn Cherokee und die anderen Orte um den Smoky Mountains Park so überlaufen, dass man sie besser meiden sollte ?
 
Ich hatte daran gedacht, dort auf dem Weg von Atlanta nach Nashville Station zu machen.
 
Meine Partnerin war z. B. vom Titisee extrem enttäuscht - wir sind dann "nur" im Wald spazierengegangen/gefahren ...
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 26.11.2010, 23:26 Uhr
31.10.2010
Route: Knoxville, TN- Chattanooga, TN- (ganz kurzes Stück Georgia)- Tim´s Ford State Park, Winchester, TN


Nach der zu kurzen Nacht (Danke nochmal an Barry und seine Alte!) geht die wilde Fahrt weiter durch Tennessee. Nach entspannten 1 ½ Stunden auf der Interstate erreichen wir Chattanooga, das bereits ab 50 Meilen vorher mit den „Ruby- Falls“ wirbt, die wir dann auch besuchen. Der Reiseführer schreibt eigentlich schon alles dazu; nur soviel: Man wird eine Stunde durch einen Berg gescheucht, um dann 5 min. einen illuminierten indoor- Höhlen- Wasserfall zu sehen, der ja so ganz nett ist, aber mehr auch nicht. Das eigentliche Erlebnis ist unser Guide Martin, den man echt nicht verstehen kann und die wie gewohnt sehr begeisterungsfähigen anderen Mitglieder der Führung. Unserem Guide scheint es auch sehr wichtig zu sein aus welchem Bundesstaat man kommt- ich glaube wo Deutschland ist, war ihm nicht unbedingt klar…

Dazu bekommen wir noch einen Blick über die Stadt und den Tennessee-  River. Wir geben Chattanooga dann auch eine Chance, aber nach einer Stunde ist leider zu konstatieren, dass es einfach nicht mehr so sehr viel mehr gibt und so brechen wir schon bald wieder auf…

Wohin ist klar - zu Jack Daniels, beheimatet in Lynchburg im Moore County, welches sich als seit der Prohibition als „dry county“  präsentiert. Welcher Depp baut eine Destillerie in eine Gegend in der man keinen Alkohol trinken darf?

Die große Frage, die wir uns stellen:  Wann sind wir? Zu Hause haben wir gerade eine Stunde durch die Zeitumstellung gewonnen und um das „Zeitgefühlschaos“ perfekt zu machen, fahren wir jetzt von der Estern in die Central Standard Time. Das sagt zumindest das „receipt“ von der Tanke (an der wir nach 4 versuchen sogar Sprit bekommen haben). Wir glauben also, dass wir nach wie vor 6 Stunden hinter zu Hause hängen!

Als Highlight wollen wir heute in der „Southland Eifel“ campen. Aber der gepriesene Old Stone Fort Campground ist quasi unbewohnt - außer zwei friedlich äsenden Rehen! - und wird daher vom weiblichen Teil der Reisegruppe abgelehnt. Also lautet der Plan: Gucken wir uns eben mal schnell den Tim´s Ford State Park Campground an und nehmen sonst ein Motel. Nach ungefähr 3000 Meilen erreichen wir den und da die Zivilisation eben 3000 Meilen weit weg ist „entscheiden“ wir uns dann eben für eine Nacht im Zelt.

Auf und in unserer neuen Campausrüstung schlafen wir SUPER! Einziges Manko: eine Hälfte der Reisegruppe steht des öfteren zum Pinkeln auf! Nun ja, man ist ja Kummer gewohnt…Da wir von jeglicher Zivilisation mehrere hundert Meilen entfernt sind, gibt es: Tütensuppen und Erdnussbutterbrot und keinen Restaurantbesuch!


Meilen: 212

Unterkunft: Tim´s Ford State Park (Camping, wie teuer, wissen wir noch nicht…); EDIT: 18$

Essen:    Frühstück bei Cracker Barell (gibt’s hier im Süden ganz oft und hat lecker Ami- Frühstück); später ein paar Chicken- Dinger bei McD und dann abends: Tütensuppen und Erdnussbutterbrot,

positiv:    die erste Camping- Nacht steht an und ich weiss, dass heute Nacht keine Halloween- verirrte Schlampe stundenlang gegen die Nachbartür hämmern wird.

Der FC hat ein gutes Pokal- Los (Heim gegen MSV)

negativ:   Die Chicken- Dinger von McD sind mit Abstand das schlechteste Essen der letzten 10 Jahre…




Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 26.11.2010, 23:44 Uhr
Bilder 31.10.2010:



(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/normal_c_2010_10_31_040_ruby.jpg)
Der Ruby- Fall


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/normal_c_2010_10_31_053_chat_von_oben.jpg)

Chattanooga von oben
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 27.11.2010, 13:10 Uhr
Der Ruby-Fall sieht doch eigentlich ganz nett aus...
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 27.11.2010, 14:17 Uhr
Der Ruby-Fall sieht doch eigentlich ganz nett aus...



Ja, aber man darf sich im Ruby- Fall- Raum nur 5 min. aufhalten und das Ganze wird untermalt von dramatischer Filmmusik und Ligtshow. Das ist irgendwie nicht die Art, wie man ein Naturschauspiel präsentieren sollte. Wobei die amerikanischen Teilnehmer der Führung fandens "great".
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 27.11.2010, 15:52 Uhr
Na OK, das bräuchte ich dann eher auch nicht  :roll:
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 28.11.2010, 09:32 Uhr
1.11.2010

Route: Tim´s Ford State Park, Winchester, TN- Lynchburg, TN- Nashville, TN

Und jetzt endlich setzt die Entspannung ein!

Aus dem Zelt und joggen, am herrlichen „Southland Rursee“! Ganz viele Chipmunks und Rehe sind auch schon da! UND wir lassen die ganze Zeit „Sweet Home Alabama“ dudeln. Dabei werde ich (S) dann ganz „Southland - Eifel - Melancholisch“! Dat sieht hier nämlich nicht nur so aus wie bei uns, die SIND auch wie „bei uns“. Die Yankees aus dem Norden sagen über die Rednecks aus dem Süden nämlich, dass die was blöd und so sind. Und mit diesem Vorurteil leben wir Eifler ja schließlich auch! UND die Leute hier haben einen Slang, den man außerhalb der Southlands nicht wirklich verstehen kann. (Das sagt auch der Reiseführer, es kann also nicht nur an uns liegen!) Und dat passiert uns mit dem Eifelslang ja auch schon mal… Außerdem sagen die Yankees, die Rednecks seien ein wenig rassistisch. Dat sacht man über die Eifeler ja auch schon mal - sind aber alles nur Vorurteile;-))))

Vom Tim´s Ford (der Campingplatz hat übrigens 18$ gekostet…) geht es dann durch die hügelige Pampa nach Lynchburg, zu Jasper Newton Daniels - besser bekannt unter seinem Spitznamen Jack! Nirgendwo auf dem Weg von Tim´s Ford nach Lynchburg gibt es Schilder und trotzdem kommen wir ohne Umweg an, obwohl wir noch nie da waren… Und ein Navi haben wir auch nicht!

Ist original so wie in der TV - Werbung! Ein netter Südstaatenproll namens Mark führt uns KOSTENLOS durch die Destillerie (nachdem man auch kostenlos geparkt hat) und macht seinen Job „realy good“. Da der Ami an sich nicht so gut zu Fuß ist natürlich teilweise mit dem Bus. Waren zwar nur 500 Meter, aber es ging ja auch bergauf! Also, alle Mann in den Bus rein - währenddessen natürlich die auch (wie überall in the us) in den Südstaaten wichtige Frage „whe´re you [come] from?!“ geklärt… und dann bekommen wir den Busfahrer vorgestellt und sollen ihm „Hallo“ sagen. Da der Amerikaner sich gerne an Vorschriften hält kommt es dann auch unisono im Chor: „HI DOUG!“.

Neben Bus fahren ist Doug aber auch der Gruppenphoto- Fotograf…! Das können wir uns dann auf der Homepage angucken. Da wir in einer „Dry County“ (siehe oben) sind bekommen, wir auch etwas Whisky auf die Hand gesprüht (nachdem die Gruppe einen Schweigeschwur ablegen musste)- aber bitte nicht ablecken! Der auf die Hand gesprühte Whiskey dient übrigens nicht zum trinken, sondern zum Anflämmen des Holzes, was wiederum eine entscheidende Bedeutung beim Prozess der Whiskey- Herstellung hat…

Nach unserer Führung bekommen wir dann… natürlich leckere ZITRONENLIMONADE! Ich hatte zwar eigentlich gedacht, dass wir jetzt doch ein Tröpfchen vom dem Zeug bekommen, aber die meinen das mit der „dry county“ WIRKLICH ernst!

Anschließend nach „Downtown“ Lynchburg - ist MINDESTENS halb so groß wie Hausen… Dort kaufen wir dann aber - nicht zuletzt wegen der echt guten Führung - das obligatorische Jack Daniels T- Shirt und bekommen gratis ein Whiskeyglas. Ich schätze, das wird bei uns noch nicht mal eingeweiht, da wir ja zu Hause auch eher „dry“ leben.

Dann geht es weiter durch die hügelige Pampa nach Nashville, DER Country- Music- City in den USA. Zuerst ins Music Valley, im Reiseführer als „Entertainment- Mile“ hoch gepriesen. Leider ist das Ding vor ein paar Jahren (aber leider nach Redaktionsschluss des Reiseführers) abgesoffen: „the flood of the cumberlandriver“. Na ja und außer einem Outdoorladen, gegen den der Globetrotter in Köln spartanisch und armselig wirkt, hat man nichts mehr wieder aufgebaut. Wir sind dann doch ziemlich schockiert, da das von den Größenverhältnissen in ungefähr so ist, als wäre die Hohe Straße und die Schildergasse in Köln abgesoffen und man hätte es dabei belassen.

Nun denne, weiter zu den Sehenswürdigkeiten nach Downtown bzw. in ein vorher im „Coupon book“ ausgesuchtes Motel in Downtown. Fehlerfrei gefunden - ABER: wo ist denn hier Downtown?! Nach dem wir uns von der „Qualität“ des Zimmers überzeugt haben checken wir bei einer echt „heißen Schnitte“ ein (der Michael hat von der bestimmt geträumt!!!). Die gute Frau erklärt uns dann, dass es noch so 1,5 Meilen bis Downtown sind.
Stimmt auch! IN Downtown ist dann - in DER MUSIC CITY USA - TOTAL……………….
TOTE HOSE!

Aber wir sind ja unerschrockene „Sightseeing- junkies“ und machen einen Zug durch die (tote) Gemeinde. Essen dann im Hard Rock Cafe - was echt NICHT gut war - und latschen auf dem Broadway (Nashvilles live music Amüsiermeile) ins „The Stage“. Da ist dann auch wirklich was los! Richtig geile live music und tolles People watching!

Offensichtlich darf da jeder rein, egal was er anhat. Sogar wenn man einen Cowboyhut und dazu unpassende Stiefel trägt... Als Rheinländer fühlt man sich sofort an Karneval erinnert und fühlt sich wohl. Das „Stage“ ist im übrigen eines der wenigen „non smoking“ Etablissements der Stadt. Die Existenz von Läden in den USA in denen man rauchen darf ist eigentlich ja eher selten, daher sind wir etwas irritiert. Hier in Nashville rauchen die Menschen sogar auf der STRAßE!!! In Kalifornien wäre das undenkbar! Und in New Orleans sollen wir das im weiteren Verlauf noch einmal ganz anders erleben.

Im The Stage erleben wir übrigens zunächst „Travis Birch“ und anschließend „Randy Nations“.

Klasse Abend bei toller live music und echt spannendem „amerikanischen Balzverhalten“;-)))
Eines ist jedoch auffällig: im Stage laufen toooootal viele riesige Männer rum. Ob das am Genmais liegt?! Diese Frage kann nicht geklärt werden… die Reisegruppe verabschiedet sich in die HEIA!
Vorher verpasst sie jedoch die „Gelegenheit“ eine Nutte zu „engagieren“:
WIR haben nämlich unsere Zimmertür offen gelassen, um der frischen Luft eine Chance gegen den Geruch nach Desinfektionsmittel zu geben (die Chance wurde nicht genutzt…), aber anscheinend ist eine offene Tür auch so eine Art „code“ für „einsame Menschen“… Die Silke war gerade im Bad und hörte nur den M: „I´m here with my GIRL-FRIEND…!!!“ Hmmm, ich hoffe mal dies war ein verzweifelter Hilferuf und kein Äußerung der Frustration…;-)))

Um 1 Uhr geht das Licht aus, so lange hat die Reisegruppe schon lange nicht mehr durchgehalten!

Meilen: 115 Meilen

Unterkunft:    Drake Motel 45 $ - mit Coupon! (Echt eklig; von der Dame an der Registrierung einmal abgesehen)
 
Essen:    Frühstück am Zelt  SUPER;
Abends im HRC  lausig verglichen mit der sonst üblichen Qualität
   

positiv:    Die Führung bei JD mit Mark und die Live- Music im The Stage (beides übrigens kostenlos!)

negativ:    Die Ruinen im Music Valley verbreiten Endzeitstimmung.
Der von Delta Airlines spendierter Schnupfen ist in den Hals abgewandert!


Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Reisefan62 am 28.11.2010, 11:33 Uhr
Ihr habt recht, so langsam kommt mir einiges bekannt vor*gg*.

Den Blue Ridge Parkway fanden wir weitaus schöner als die Great Smokys.
Die Zufahrt zum Clingmans Dome war bei uns gesperrt.

Gatlinburg ist im Vergleich zu Pigeon Forge richtig „gemütlich“. Wir hatten da 2 Übernachtungen.
HRC-Pin holen war für uns Pflicht.

Die Ruby Falls haben uns gefallen, der Wasserfall war der Höhepunkt, aber den Weg dorthin fanden wir auch spannend. Die Gesteinsformationen waren doch sehr interessant.
Rock City Gardens ist auch ein schönes Erlebnis, aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Das Tennessee-Aquarium ist das größte Süßwasseraquarium der Welt, was wir aus Zeitgründen nicht mehr ansehen konnten.
Und dann noch die Eisenbahngeschichte der Stadt.
Es gibt in Chattanooga schon einiges zu sehen.

Bei Jack Daniels hat`s uns auch ohne Alkohol-Verkostung gefallen. Vor allem die Tatsache, dass man dort keine Dollars von uns wollte…

Nashville: Die Flut war nicht vor ein paar Jahren, sondern dieses Jahr (2010!) im Mai und wir „durften“ sie live miterleben.
So schnell wird auch in Deutschland nix wieder aufgebaut.
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: sil1969 am 28.11.2010, 16:48 Uhr
Hallo,
Jack Daniels - ja, da kann ich mich auch noch an die Zitronen-Limonade erinnern, als hätte ich sei gestern getrunken. Dabei ist es schon 16 Jahre her, als wir dort waren. Und mein erster Gedanke war damals auch: original wie in der Werbung.
LG Silvia
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 29.11.2010, 10:45 Uhr

Vorher verpasst sie jedoch die „Gelegenheit“ eine Nutte zu „engagieren“:
WIR haben nämlich unsere Zimmertür offen gelassen, um der frischen Luft eine Chance gegen den Geruch nach Desinfektionsmittel zu geben (die Chance wurde nicht genutzt…), aber anscheinend ist eine offene Tür auch so eine Art „code“ für „einsame Menschen“… Die Silke war gerade im Bad und hörte nur den M: „I´m here with my GIRL-FRIEND…!!!“ Hmmm, ich hoffe mal dies war ein verzweifelter Hilferuf und kein Äußerung der Frustration…;-)))


 :lol: Super, diese filmreife Unterhaltung hätte ich gerne heimlich beobachtet  :lachroll:

Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Edmund am 29.11.2010, 14:16 Uhr
Nach unserer Führung bekommen wir dann… natürlich leckere ZITRONENLIMONADE! Ich hatte zwar eigentlich gedacht, dass wir jetzt doch ein Tröpfchen vom dem Zeug bekommen, aber die meinen das mit der „dry county“ WIRKLICH ernst!

Hallo, natürlich gibt es keinen Witzki zu trinken, aber vor zwei Jahren habe ich dort Stöffchen kaufen können.
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Reisefan62 am 29.11.2010, 17:37 Uhr
Nach unserer Führung bekommen wir dann… natürlich leckere ZITRONENLIMONADE! Ich hatte zwar eigentlich gedacht, dass wir jetzt doch ein Tröpfchen vom dem Zeug bekommen, aber die meinen das mit der „dry county“ WIRKLICH ernst!

Hallo, natürlich gibt es keinen Witzki zu trinken, aber vor zwei Jahren habe ich dort Stöffchen kaufen können.

Stöffchen kann man immer noch kaufen. Nach der Führung.
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 29.11.2010, 22:27 Uhr
wobei der guide uns klar darauf hingewiesen hat, dass es nirgendwo so teuer ist, original Tenessee- Whiskey zu kaufen, wie in Tennessee. Liegt an der dortigen state- tax!

und (nicht zu vergessen): Wir sind eine "dry" Reisegruppe!
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 29.11.2010, 22:47 Uhr
Bilder 1.11.2010:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_01_039_mark.jpg)
Unser guide Mark mit dem netten Jack

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_01_057_downtown_lynchburg.jpg)
downtown lynchburg

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_01_064_stage.jpg)
The stage Nashville
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Inspired am 29.11.2010, 23:18 Uhr
Ich mische mich mal ein und oute mich als eine der zahlreichen anonymen Clickerinnen auf diesen Thread:

Nach unserer Führung bekommen wir dann… natürlich leckere ZITRONENLIMONADE! Ich hatte zwar eigentlich gedacht, dass wir jetzt doch ein Tröpfchen vom dem Zeug bekommen, aber die meinen das mit der „dry county“ WIRKLICH ernst!

Hallo, natürlich gibt es keinen Witzki zu trinken, aber vor zwei Jahren habe ich dort Stöffchen kaufen können.

Stöffchen kann man immer noch kaufen. Nach der Führung.

Aber leider nicht am Sonntag :( Ich bekam auch nur Lemonade.
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: EDVM96 am 30.11.2010, 00:37 Uhr
Stöffchen kann man immer noch kaufen. Nach der Führung.
Aber leider nicht am Sonntag :( Ich bekam auch nur Lemonade.
Das hat mit Sonntag nichts zu tun: Kaufen kann man den Alk nach einer Führung zwar flaschenweise, verzehren vor Ort jedoch nie. Es gibt dort immer Lemonade nach der Tour. Das mit dem erlaubten Alkoholverkauf ist übrigens eine Sonderregelung von Moore County, extra für Touristen die JD besuchen.
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Inspired am 30.11.2010, 01:05 Uhr
Ich dachte, ich sei am Sonntag dort gewesen. Jedenfalls war es so, dass man an meinem Besichtigungstag dort im März 2009 keinen Whiskey kaufen konnte, da bin ich mir ziemlich sicher, oder sollte ich mich so irren?
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: EDVM96 am 30.11.2010, 01:16 Uhr
Ich dachte, ich sei am Sonntag dort gewesen. Jedenfalls war es so, dass man an meinem Besichtigungstag dort im März 2009 keinen Whiskey kaufen konnte, da bin ich mir ziemlich sicher, oder sollte ich mich so irren?
Achso, ich dachte du meintest 'nach der Tour vor Ort trinken'. Gut möglich, dass man Sonntags selbst bei Jack gar keinen Whiskey kaufen kann, also nicht mal to-go.
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Reisefan62 am 30.11.2010, 14:22 Uhr
Ich dachte, ich sei am Sonntag dort gewesen. Jedenfalls war es so, dass man an meinem Besichtigungstag dort im März 2009 keinen Whiskey kaufen konnte, da bin ich mir ziemlich sicher, oder sollte ich mich so irren?

Das kann ich nicht beurteilen, weil wir an einem Dienstag dort waren. Kann schon sein, dass am Sonntag der "Souvenir-Alkohol-Shop" geschlossen ist.
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 30.11.2010, 21:44 Uhr
2.11.2010

Route: Nashville, TN- Memphis, TN- West Memphis, AR

MORGEN!!!!
Was hat der M geträumt?! Nicht von der Empfangsdame und nicht von ihrem Damenbart, den Hänge t*tt*n und insbesondere den Resten eines ehemaligen Trümmergebisses!!! Die habe ich eigentlich vergessen gehabt… Eigentlich habe ich Dank Dreamcatcher (mein Schlafsack und mein bester Freund) selbst in diesem etwas gewöhnungsbedürftigen Etablissement gut genächtigt.

Freue mich aber auch wieder aufs Zelt…

Heute ist übrigens Election Day. Irgendwer wird heute gewählt (Repräsentantenhaus und Kongress?) Vor allem kann es sein, dass dies in mehreren Bundesstaaten der Fall ist… da es davon hier aber so viele gibt, haben wir den Überblick verloren.


Nun gibt es Sightseeing bei Tag. Das Capitol - gefällt uns nicht. Da war „Arnies Home“ in Sacramento schöner! Dafür gibt es um das Nashville- Capitol gaaaaanz viele Kriegsdenkmäler --- interessant wo der Amerikaner überall „freedom“ and „democracy“ hinbringt (zusammen mit einem Krieg…). Beim lustigen „Kriegschauplatzraten“ versagen wir aber jedes Mal. Und wir können nicht klären, wer den Korea- Konflikt gewonnen hat. Ich meine ja dort steht es immer noch unentschieden… Egal, weiter zur Hall of Fame der Countrygrößen. Da wir keine Größe kennen, gucken wir uns aber nur Shop und Eingangshalle an.

Dann rennen wir noch was über den Broadway - Hard Rock Cafe shopping steht noch aus. Und dann ist auch schon die Parkuhr abgelaufen. Weiter zum Parthenon- ja, richtig! Die haben hier die Akropolis nachgebaut, also die ganze, nicht die kaputte. Ist aber nicht sooo spektakulär. Und weiter geht es… müssen aber mal Pipi und finden zuvorkommender Weise ein Mc Doof. Und die haben auch noch WiFi! (Mit vernünftiger Reisevorbereitung hätte man wissen können, dass es da überall WiFi gibt.) Nun können wir uns mit den wichtigen News aus der Heimat versorgen (M guckt gerade auf Express.de was der FC macht)…

Nach dem McDoof folgen wir noch einer Empfehlung des Reiseführers, der ein Abfahren des Belle Meade Blvd. empfiehlt, der eine Reihe sehr schöner Southland- Villen beherbergt und im Gegensatz zur music- city auch nicht abgesoffen ist. Auf jeden Fall sehenswert, bevor wir die 200 Miles nach Memphis unter die Räder nehmen. Diese wiederum bieten dann auch gar nichts außer einsetzendem Regen. Nicht mal die sonst üblichen Shopping- Malls… We´re about to reach Memphis in about 1 hour… (es ist jetzt 15:55h).

Das mit dem Zelten gibt mal wieder nichts, weil ein schöner, ausdauernder und beständiger Landregen eingesetzt hat. Dazu wird es recht frisch, sodass wir ein festes Dach über dem Kopf brauchen, weil wir zwar mittlerweile gerne campen, aber wenigstens trocken sollte es sein…

Dach über dem Kopf ist gefunden - rotes Dach - im Red Roof Inn! Und weil wir Bundesstaaten sammeln und Hotelkosten senken wollen, haben wir uns in das benachbarte Arkansas in die Stadt West- Memphis begeben, das allerdings nur einmal über den Mississippi von der downtown Memphis, TN entfernt ist. Bett ist gut, darauf kann S sofort einschlafen. M isst derweil noch ein paar Packungen indischer Nudelsuppen (also ohne Wasser) und informiert sich über die wichtigen Dinge in der Heimat. FC und Handball…

Aber wir sind ja nicht zum Spaß hier! Raus in den Equinox und rein nach Memphis - fahre Memphis! Dort muss der M dann erst mal nach dem billigsten Parkplatz suchen - es gibt zwar keinen, aber wir parken dann doch noch irgendwann (der Vollständigkeit halber für 5$ im angrenzenden Parkhaus)… Und steuern das Hard Rock Cafe an. Welches eine Enttäuschung ist, also ganz wenig T- Shirts und keine Sau da. Also gehen wir weiter die Beale Street - DIE Bluesmeile von Memphis - entlang und ins Rum Boogie Cafe. Da gibt es lecker Essen und Musik. 3 Jungs mit Drum, Bass und Mundharmonika. Natürlich gibt es hier BBQ und Fritten. Aber auch so eine Reispatsche als Vorspeise (was typisches für die Southlands) und Catfish (der war lecker und ist in den Southlands typisches arme Leute essen). Woher wissen wir was es da alles zu essen gab?! Na weil wir eine „Platter“ mit allem bestellt haben. Das war dann auch mal eine Bestellung der nicht noch tausend Fragen der Bedienung folgten… Die S hat dann eine halbe Platter runter bekommen und der M anderthalb - aber der ist ja auch groß!

Dann rollen wir total kaputt zum Auto (welches wir zu teuer abstellen mussten…) und fahren nach ARKANSA zu unserem roten Dach über´m Kopf. Man könnte auch sagen das „Arkansas WEST-Memphis“ liegt auf der „Schäl Sick“ (die Rheinländer hier werden wissen, was das ist), denn um dort hin zu kommen muss man über den Mississippi fahren! Allerdings ist dann West- Memphis linksmississippig und Memphis rechtsmississippig. Aber wir wollen uns damit jetzt nicht weiter beschäftigen. Übrigens fährt man da aber ein ganzes Stück länger drüber als über den Rhein in Köln, denn der Mississippi ist verdammt viel breiter!
Bevor wir unter´m roten Dach ins Koma fallen, stellen wir noch fest, dass der Reiseführer der Meinung ist, dass man unbedingt mal im Rum Boogie Cafe gewesen sein muss. Also alles richtig gemacht!

Meilen: 258 (mit 70 mph über die leere Interstate bei einsetzendem Regen)

Unterkunft:    Red Roof Inn in West- Memphis, Arkansas (somit unser 5. Bundesstaat), 45 $ mit Coupon
 
Essen:    Rum- Boogie- Cafe in der Beale Street (viel und sehr gut!!!)

positiv:    Live- Music im Rum- Boogie- Cafe anders als in Nashville, aber auch richtig gut!

negativ:    Es regnet, es regnet, es regnet, es regnet, es regnet, es regnet, es regnet, es regnet, es regnet, es regnet,…
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Palo am 01.12.2010, 01:58 Uhr
Ich bin noch dabei :D
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 01.12.2010, 10:34 Uhr
Na hoffentlich wird das Wetter wieder besser  :roll:
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Reisefan62 am 01.12.2010, 20:00 Uhr
Das Wetter kommt mir bekannt vor :wink:
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: usa-rookie am 01.12.2010, 20:16 Uhr
sehr witziger Bericht... gibts auch Foto's? Vielleicht auch vom Essen?  :wink:

LG Romani
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 01.12.2010, 23:14 Uhr
Bilder 2.11.2010

Leider haben wir die herrliche Fressplatte im Rum-Boogie nicht abgelichtet. Aber wenigstens haben wir sie aufgegessen; ist ja auch wichtiger!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_02_002_korea_Monument.jpg)
Korea- Monument


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_02_040_akropolis.jpg)
"nachgemachte" Akropolis


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_02_059_support.jpg)
Schnappschuss von der Interstate.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_02_061_wetmemphis.jpg)
das nasse Memphis aus der Hinterhofperspektive


Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: usa-rookie am 02.12.2010, 16:58 Uhr
Danke für die Fotos  :D  :daumen:

LG Romani
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 03.12.2010, 11:02 Uhr

3.11.2010

“Süße Entchen und der King”

Route: West - Memphis, AR - Memphis, TN - Graceland, TN - Memphis, TN - West - Memphis, AR

Weil der Wetterbericht für heute das gleiche verspricht wie für gestern und der Kram dann nach Süden abziehen soll verlängern wir unser rotes Dach, damit wir nicht mit dem Regen nach Süden fahren.

Nun aber fix nach Memphis, TN zum Peabody Hotel, denn dort beginnt um 11 Uhr der Arbeitstag für die Peabody Ducks. Das ist dann wieder mal seeeeehr amerikanisch, aber auch seeeeehr süß! Worum geht es denn nun überhaupt?!

ALSO. Im Jahr 1932 kamen Bob und Bill (ich nenne die jetzt mal so, da ich die Namen nicht mehr weiß) nach einem „Jack Daniels - Jagdausflug - Besäufnis“ in Arkansas mit ihren drei „Lock-Enten“ zurück ins Peabody Hotel (Memphis, TN) und dachten es wäre doch suuuuuper lustig, wenn die Enten mal im Springbrunnen in der Lobby plantschen könnten. Da die Gäste das das auch sehr lustig fanden, müssen das seitdem 5 Enten (1 Mann und 4 Frauen; warum gerade 5 wissen wir nicht) jeden Tag zwischen 11 und 17 Uhr tun.

Der Entenaufseher bringt die 5 Ducks jeden Tag um 11 Uhr mit dem Aufzug von ihrer „Penthousesuite“  zum Arbeiten in den Springbrunnen in der Lobby und um 17 Uhr wieder zurück.

Natürlich werden Enten jetzt nicht sooooo alt und um keinen Ärger mit der Enten-Gewerkschaft zu bekommen, müssen die Enten nur 3 Monate ihres Lebens im Peabody arbeiten. Danach kann man sie im Hotelrestaurant essen. NEIN, natürlich NICHT! Die leben dann glücklich und zufrieden auf einer Entenwellnessfarm! (Allerdings standen auch Enten auf der Speisekarte des Hotelrestaurants…) Nach dem beeindruckenden Entenwatscheln, was man ja sonst auf der Welt nirgendwo zu sehen bekommt (außer überall, wo Wasser und Enten sind) kaufen wir dann noch zwei Peabodygummienten und veranstalten eine Fotosession mit allen Enten (egal ob aus Plastik oder echte). Es hätte uns zwar interessiert, wohin die Enten kacken und ob die bis 17 Uhr nüchtern bleiben müssen, aber da wir Urlaub haben (also keine Zeit…) müssen wir weiter.

Weiter zum Autozonepark, da spielen die Redbirds nämlich Baseball (zum Glück bzw. leider aber nicht gerade jetzt) und ein netter Mann der - hmmm, ich nehme an aufpasst, dat dat Ding nicht umfällt - will natürlich wissen woher wir kommen. Da er uns in den 70igern in München, Frankfurt und Berlin vor den Russen beschützt hat, ist er ganz hin und weg von unserem Besuch. War aber auch ein netter Plausch! Er kennt sogar das deutsche Wort „Autobahn“. Dann ab in den Fanshop - auch der M ist ein T- Shirt Junkie - und die Frau bei der er ein T- Shirt kauft, hat natürlich eine deutsche Schwägerin, die ihr Bruder bei der Army aus Baden- Baden importiert hat (he brought her home to Memphis!). Vielleicht hängt dies aber auch damit zusammen, dass Tennessee der „Volunteer State“ ist. Hier gab es wohl schon immer viele (Patri[di]oten?), die ihr Leben für „freedom and democracy“ aufs Spiel gesetzt haben…
 
Aber die Uhr tickt und somit weiter nach

GRACELAND

Hier sieht der M dann mal wieder nach drei Runden um den Block ein, dass wir wirklich für 10 $ parken müssen. Am Ticketschalter stellen wir dann fest, dass wir 30 $ pro Person für den Eintritt bezahlen müssen- mit AAA Discount! Eigentlich ist das zu teuer, aber wir haben ja schon für 10 $ geparkt. Um den somit entstandenen wirtschaftlichen Schaden abzuwenden, müssen wir dann doch Eintrittskarten kaufen. Natürlich WÄRE außen herum genug Platz gewesen, aber da DARF man dann nicht parken…

Da wir uns hier in einer Touristenabzocke nach großem Stil befinden, wollen wir nicht beeindruckt sein… aber Elvis zieht auch uns in seinen Bann! Zuerst dürfen wir durch Graceland „itself“ rennen. Das Haus ist zwar erstaunlich klein, aber dafür ein 1A- Relikt aus den 70igern, als hätte man 1977 auf die timeout Taste gedrückt! Elvis hatte natürlich den neuesten Schnickschnack und war super modern eingerichtet, aber das bedeutet natürlich riesige Fernseher, zig Plattenspieler und FARBEN ohne Ende. Richtig geil!

Eine Mikrowelle hatte er auch schon, dabei hätten wir wetten können, dass die damals noch gar nicht erfunden waren (wikipedia sagt übrigens, dass schon 1975 eine Million Geräte in den USA verkauft worden waren).

Seine Klamotten und Trophäen sind auch ausgestellt- GIGANTISCH viele und bei ersterem gigantisch „BLING“! Abschluss der „Herrenhaustour“ ist die Besichtigung von Elvis´ Grabstätte - quasi in seinem ehemaligen Garten. Seine Eltern und seine Oma liegen auch da. Wobei Oma Presley sowohl ihren Sohn Vernon als auch ihren Enkel Elvis überlebt hat. Der „Friedhof“ ist über und über mit bunten Blumen - Plastik und natur -  bedeckt. Tragisch!

Was haben wir noch gelernt? Der Elvis mochte angeblich den Geschmack von Alkohol nicht. Die Frage „Elvis und wie er sich (mit Alkohol und Drogen?) in den Tod katapultierte“ wird aber auch hier nicht thematisiert. Und Elvis hat ein eigenes Emblem erfunden: „TCB“ mit einem Blitz. Das soll „Taking care of Business“ heißen und ist im Nachhinein wohl etwas makaber, wenn man bedenkt, dass Elvis durch Verschwendungssucht und falsche Freunde bankrott war. Aber auch dieses Thema wir auf Graceland totgeschwiegen, was man aber auch verstehen kann, denn es ist keine biographische Ausstellung, sondern eine Hommage an den King.

Seine Autosammlung (nebst Motorrädern und motorisierten „Spielzeugen“) ist für uns schon sehr beeindruckend. Wir nehmen an, eine richtig autobegeisterte Reisegruppe würde vor Enthusiasmus die Tränen in den Augen haben! Besonders die Karre, in der Elvis am 16. August 1977 vor seinem Tod das letzte Mal nach Hause gekommen ist war der Wahnsinn! Ein Stutz Firehawk oder so, von der Marke haben wir noch nie gehört.

Weiter zu Elvis´Flugzeugen. So ein kleines Ding mit gelben und grünen Sitzen (Megageil!) und seine „Lisa Marie“. Ein großer Flieger der wie eine Wohnung eingerichtet ist. Den hat er oft benutzt, z.B. als er festgestellt hat, dass seine Lisa Marie (die Tochter, nicht der Flieger) noch nie Schnee gesehen hat, ist er mit ihr in dem Ding nach Colorado und dann nach ein paar Minuten wieder nach Memphis zurück.

Obwohl ca. 90 % des Gracelandkomplexes aus Souvenirshops bestehen, schaffen wir es ohne Kauf wieder raus; bis auf den obligatorischen Penny den wir zerquetschen lassen - natürlich für 4 Quaters und nicht wie sonst überall üblich für 2 Quaters!
Um 4 Uhr werden wir dann da auch rausgeschmissen und fahren zurück nach Downtown.

Denn bei den Ducks im Peabody hatte die S ein scharfes Armband gesehen und in Graceland festgestellt, dass dies von Elvis´Ausstatter „Lansky´s“ war. Da es T- Shirts von Memphis irgendwie nur ab Größe M gab und ich ungerne in einem Elvis T- Shirt rumlaufen wollte, muss es jetzt natürlich das Armband sein! Da das Parken teuer ist, fährt der M so lange natürlich um den Block -for free- was die S „natürlich“ sehr traurig macht, da die ohne den M einfach nicht so gut und gerne shoppen kann.

Aber was sein muss, muss eben sein! Letztlich stellt sich das auch als klassische „win - win - Situation“ heraus, denn der weibliche Teil der Reisegruppe kann in Ruhe das Armband erwerben (Elvis rocks!!!) und der männliche Teil der Reisegruppe findet (zum Glück!) per Zufall heraus, dass es heute Abend Basketball im FedEx Forum gib!

Das Spiel der Memphis Tigers - weltberühmte Collegemannschaft… - beginnt schon um 19 Uhr, daher bleiben wir gleich in Downtown. Müssen aber weiter weg für 5$ parken, da der (zu teure) Parkplatz von gestern jetzt sogar doppelt so teuer (10 $ statt 5 $!) ist. (darauf muss man achten)

Außerdem kommen wir so auch gerade rechtzeitig, um den Feierabend der Peabody Ducks erleben zu können. Abermals sehr süß und sehr amerikanisch, aber auf Details verzichten wir an dieser Stelle, da das Event das gleiche ist wie heute morgen - eben nur umgekehrt! Die Enten watscheln mit ihrem duckfather vom Brunnen zum Aufzug. Kacke oder Speisereste sehen wir auch keine…

Nun gehen wir ins Hardrockcafe  Essen, kein T- Shirt, denn S hat jetzt ihr „Elvis Armband“! - und irgendwie ist heute alles anders! Hier ist echt der Bär los (oder eher der Memphis- Tiger?!) und wir essen schön lecker und lachen uns kaputt darüber, dass sogar „Fossilien“ ihren Ausweis zeigen müssen, um Alkohol zu bekommen. Wir nicht, denn WIR sind eine „dry Reiseruppe“!

Und nun ist Basketball angesagt! Zum Glück hat S schon ihr geiles Armband, denn auch hier gibt es nur T- Shirts ab Größe M! Das Spiel besteht zum größten Teil aus Unterbrechungen und Pausen und dazwischen mit einer erdrückend überlegenen Tiger- Mannschaft.

Nach dem Spiel geht es zu BB Kings Blues Club. Hier trinkt der M ein Budlight (eklig! und der einzige Alk im ganzen Urlaub)- auch wenn die Mama das nicht gut gefunden hätte – S pennt noch ein bisschen – ist aber nicht schlimm, der Sänger ist blind - und dann geht es zurück zum Motel. Denn auch der Rest der Reisegruppe ist im A… Eimer.


Meilen: 40

Essen: Lecker! Beim HRC.

positiv: Elvis hat es geschafft, auch wir sind von ihm begeistert!!!

negativ: REGEN!!! Und am Abend echt kaputt vor Müdigkeit!

Unterkunft:    [nochmal] Red Roof Inn in West- Memphis, Arkansas (somit unser 5. Bundesstaat), 45 $ mit Coupon
Anmerkung: Sollte die Neverlandranch jemals besichtigt werden können, dann sollten wir da NIEMALS hin fahren!!! Da Michael Jacksons Hütte vermutlich 1000 Mal so groß war wie die von Elvis müsste der Eintritt entsprechend „angepasst“ sein…



Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 03.12.2010, 11:34 Uhr

Ja das Wort Autobahn kennen wohl viele Amis. Uns hat man auch schon oft als wir gesagt haben, dass wir aus Germany kommen engegengeschmettert "Oh, you have the Autobahn" - Ja die haben wir und da dürfen wir so schnell fahren wie wir wollen - ätsch! Irgendwie ist das für Amerikaner schwer vorstellbar, dass man so schnell fahren kann wie man will. Einmal wollte einer von mir wissen, was denn das schnellste gewesen sei, was ich auf "the Autobahn" gefahren bin. Als ich ihm 250 km/h gesagt habe ist er beinahe übergeschnappt!  :lol:
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: pxl am 03.12.2010, 12:33 Uhr
wobei der guide uns klar darauf hingewiesen hat, dass es nirgendwo so teuer ist, original Tenessee- Whiskey zu kaufen, wie in Tennessee. Liegt an der dortigen state- tax!

Ich fand nun 44$ für 1Liter 47%igen Single Malt, den ich dort im Okt. gekauft hab, nicht very expensive  :|
Irre ich mich etwa?
Hab auch nicht so die Ahnung was wo wieviel kostet, da ich meist Hoch%iges immer vom DutyFree mitbringe.

Hab den Original Jack diese Woche das erste Mal geköpft.
Mmmmh  :) . der ist wirklich gut!
Ist wirklich kein Vergleich mit der 15€ "BilligPlürre" mit dem bekannten schwarzen Etikett.
Ich trink das Zeugs eigentlich bevorzugt ohne Cola / dafür aber immer nur einen!!
Und normalerweise eher Scotch als Bourbon.
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Palo am 03.12.2010, 15:59 Uhr
Schöner Bericht!

Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 04.12.2010, 13:45 Uhr
Bilder 3.11.2010

... und noch eine kleine Anmerkung: Freut uns, dass vielen der Bericht gefällt und interessant ist es, dass der Jack- Whiskey die größten Diskussionen hervorruft :-). Wobei es zweifellos eines der Highlights war!


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_03_043_ducks.jpg)
die  süßen Peabody- Ducks

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_03_087_jungle_room.jpg)
"down in the jungle- room"

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_03_165_fedex_forum.jpg)
das FedEx- Forum

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_03_180_bbkings_bluesclub.jpg)
BB King´s Blues Club
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Reisefan62 am 05.12.2010, 16:06 Uhr
Bei uns watschelten 4 Enten durch die Gegend, ein Herr und drei Damen...
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 07.12.2010, 18:53 Uhr

4.11.2010

Route: West-Memphis, AR - Memphis, TN - Interstate 55, Mississippi - Natchez, MS

Guten Morgen! Wir sind um 7 Uhr wach und es regnet NICHT mehr!!!
Regen hat aber zu Memphis eigentlich auch gepasst. Schließlich haben die african americans den Blues erfunden, weil sie ihre (Sklaven-) Arbeit auf den Baumwollplantagen so doof fanden…

Und die Frau aus dem Autozonepark hat gesagt: „Sorry about the rain, but we need it for the mississippi, otherwise it´s gone be empty!“

Da wir festgestellt haben, dass es bis Natchez (dem nächsten Etappenziel auf dem Weg nach New Orleans) 300 Meilen sind, befinden wir uns auch schon schnell “on the road”.
Vorher gibt es noch einen kleinen Zwischen fall - also einen Stromausfall. Der ist für die Reisegruppe unangenehm, denn der eine Teil ist plötzlich offline und kann nicht mehr gucken was der FC macht und der andere Teil der Reisegruppe steht GERADE unter der Dusche! Zum Glück bin ich schon alt und weiß wo alles ist, denn das Bad ist natürlich innen liegend und es ist STOCKFINSTER…

Unser Stromumwandler ist im übrigen KLASSE, man kann stundenlang Tagebuch schreiben während der Fahrt.

Jetzt ist es genau 12 Uhr und wir sind immer noch „on the road“…Wir suchen verzweifelt ein „Cracker Barrel“ um zu „frühstücken“, aber kurz bevor wir den Laden erreichen müssen wir natürlich auf eine andere Interstate… JAAAAAAAA! Fahren gerade in Jackson (Hauptstadt von Mississippi)  von dieser Interstate zwecks Pipi ab und sehen ein IHOP!!!! Einen guten bekannten vom letzten Jahr im Westen mit echt GEILEN Pfannkuchen!

Puh! Obwohl wir hier fast 15 Minuten auf unser Essen warten mussten, sind wir wie immer vom IHOP begeistert. Berge von Blaubeerpfannkuchen und (bei M) Kartoffelpatsche (Hushbrownies) und Eier mit Speck sind jetzt mit an Board. Leider hat der M auch Kaffee getrunken… der bleibt meistens nicht lange an Board…

Nun sind wir auch von der Interstate 20 runter auf den Natchez Trace Parkway - ein Schild informiert uns darüber, dass es bis Natchez 87 Meilen sind… dann sind wir ja „bald“ da… Schau´n wir mal!

Immerhin haben wir genug Zeit und ausreichend wenig „Speed“ (50 Meilen), um unseren Equinox besser kennen zu lernen! Der kann nämlich auch „Metric“ - also das metrische System wie in good old Germany, Europa und Kanada… D.h. wir wissen nun wie schnell wir fahren, in kmh!!! Und wie warm es ist, in GRAD CELSIUS! Vor Freude machen wir uns fast in die Hose (kann bei M aber auch am Kaffee liegen…)!!! Den Luftdruck auf den Reifen wissen wir auch, DAMIT können wir aber eigentlich nichts anfangen… egal, wir freuen uns!

Aber nicht lange… den schon kommt das erste Speedlimit und wir fragen uns natürlich: Wie viel kmh ist dat denn jetz???? Quasi geht die Raterei jetzt umgekehrt! Nun muss man im Leben ja oft Prioritäten setzen… Uns persönlich wäre es wichtiger zu wissen wie warm es ist und durch diese Einöde mit 150 km/h brettern zu können. Da die Sheriffs hier aber das personifizierte Gesetz sind und wir uns nicht sicher sind, dass die im Ernstfall Rücksicht auf UNSERE Prioritäten nehmen würden schalten wir wieder um auf deren Meilen (und somit auch auf Fahrenheit, Füsse und Gallonen usw). Jetzt fragen wir uns zwar wieder dauernd, wie warm es ist, dafür wissen wir aber nicht wie langsam wir hier rumkriechen.  Noch ein Hinweis: Es ist trotz intensiver Versuche nicht möglich, den Equinox dazu zu bewegen, die Geschwindigkeit in Meilen und die Temperatur in Celsius anzuzeigen! Will der nicht!

Für Technikinteressierte: Der Equinox fährt 23,5 mpg [=Meilen pro Gallone], was 10 Liter auf 100km entspricht.  Und ehrlich gesagt ist es auch besser, wenn wir nicht wissen wie „warm“ es ist…

Denn da der M so viel fürs Parken ausgeben musste, muss jetzt noch mal gespart werden;-))) Also steuern wir den Natchez Trace State Park Campground an (ging auch dann relativ schnell, weil der M nicht sooooo oft Pipi musste). Da wir Profis sind, bauen wir in 10 Minuten schnell das Zelt auf und fahren dann nach Natchez Downtown -  mindestens vier Mal so groß wie Hausen!

Ganz „untypisch amerikanisch“ machen wir dann einen „Foothpath“ entlang der historischen Sehenswürdigkeiten. Als wir dann von diesem Spaziergang zurück kommen, stellen wir bei näherer Lektüre des Reiseführers fest, dass die großen Südstaatenvillen gar nicht in Downtown sind… daher schreiben wir an dieser Stellen NICHT, dass die historischen Sehenswürdigkeiten in Downtown sehr klein waren…

Da es schon recht spät ist und die Sonne unkooperativ, brechen wir die Tour auch ab. Denn nix Sonne gleich nix sehen können. Also zu „Pig out inn“ und schön lecker Fleisch essen - an dieser Stelle verweisen wir auf das dort hergestellte Bildmaterial!

Wegen MÜDE zurück zum Campground - bei dieser Gelegenheit denken wir ausschließlich an Pferde! Warum!? Wir mussten natürlich Eintritt in den State Park bezahlen, zusammen mit dem Campen waren das dann 18 $. Auf der „Eintrittsgeldertafel“ steht aber unter anderem auch:

HORSE   7 $   per Person

Was heißt das?! Das Pferd muss den Reiter bezahlen? Und wenn es mehrere Reiter mitbringt, dann muss es für jeden Reiter bezahlen? Oder kann eine Person so viele Pferde mitbringen wie sie will? Und Angeln muss extra gezahlt werden! Heißt dass, angelnde Pferde müssen auch zahlen? Alle diese Fragen konnten wir nicht klären!

Außerdem liegen wir auch mitsamt diesen unbeantworteten Mysterien um 21:30 Uhr in der Heia. Die Uhrzeit ist übrigens sowohl in Metric, als auch in US gleich…

Meilen: 358

Positiv: Pig Out Inn, super geiles BBQ Fleisch!

Negativ: Wissen nicht was Pferde fürs Angeln bezahlen müssen…

Unterkunft: Camping im Natchez Trace Statepark 18 $ (wie teuer es für ein Pferd mit Zelt und Angelerlaubnis ist, wissen wir leider immer noch nicht…)

Essen: Pig Out Inn, die Erste
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Palo am 07.12.2010, 23:11 Uhr

HORSE   7 $   per Person

Was heißt das?! Das Pferd muss den Reiter bezahlen? Und wenn es mehrere Reiter mitbringt, dann muss es für jeden Reiter bezahlen? Oder kann eine Person so viele Pferde mitbringen wie sie will? Und Angeln muss extra gezahlt werden! Heißt dass, angelnde Pferde müssen auch zahlen? Alle diese Fragen konnten wir nicht klären!






Köstlich :lachroll: :lachroll:

Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 08.12.2010, 11:54 Uhr

HORSE   7 $   per Person

Was heißt das?! Das Pferd muss den Reiter bezahlen? Und wenn es mehrere Reiter mitbringt, dann muss es für jeden Reiter bezahlen? Oder kann eine Person so viele Pferde mitbringen wie sie will? Und Angeln muss extra gezahlt werden! Heißt dass, angelnde Pferde müssen auch zahlen? Alle diese Fragen konnten wir nicht klären!


Nein, das habt ihr natürlich komplett falsch verstanden. Das bedeutet, dass ein Pferd für jede Person, die es zum Campingplatz verschleppt 7$ Provision bekommt. Deshalb gehen die Pferde in der Gegend so oft mit Ihren Reitern durch  :lol:
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 09.12.2010, 22:13 Uhr
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_04_09_ol_man_river.jpg)

ol´man river



(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_04_015_Natchez1.jpg)

Eindruck aus Natchez



(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_04_088_Natchez2.jpg)
noch ein Eindruck aus Natchez
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 12.12.2010, 22:51 Uhr

5.11.2010

Route: Natchez, MS- Baton Rouge, LA- New Orleans, LA

Die Nacht gestaltet sich insgesamt ruhiger als die erste Campnacht. Davon abgesehen schlafen wir spektakulär bis 7:30 Uhr!!!! Als die S für den ersten „nächtlichen Toilettengang“ aus dem Zelt klettert bauen schon drei andere Camper ihre Zelte ab!

Davon lassen wir uns nicht stören. Raus aus dem Zelt, rein in die Laufsachen! Und über den 6 Meter breiten geteerten „Stateparkpfad“ wird gejoggt. Außer uns gibt es nur Damwild und große Vögel. Na ja, und Schilder die davor warnen in den Wald zu gehen, da dort Jäger rumlaufen [evtl. könnte man abgeschossen werden; einige Menschen haben sich auch so schon ungeliebter Ehepartner entledigt…].

Um Punkt 11:05 Uhr starten wir in die „City“, schließlich müssen wir die „Antebellums“, also die historischen Südstaatenvillen, von innen angucken! Die letzte Führung des Tages in „Dunleith“ startet nämlich um 11:30 Uhr. Just in time tauchen wir dort auf und erleben eine erstklassige anderthalb Stunden lange Führung. Unser Guide macht die Führung zu einem echten Erlebnis, erzählt von seiner Jugend in Natchez mit den Nachfahren der Südstaatenlords, Geschichten aus dem Krieg und lästert über die Guides der anderen Häuser… (warum er das tut, verstehen wir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht). Da er so viel erzählt, dürfen wir es uns im Salon bequem machen und hören artig auf die Sofas drapiert seinen Worten zu. Er lässt uns viel Zeit für Photos und entfernt auch störende „do not sit“ Schilder. Echt klasse! Da wir aber zu spät waren müssen wir nachher noch bezahlen.7 $ sind ein stolzer Preis, aber das war die Tour auch wert (Parken übrigens frei)!

Weiter geht es zu „Stanton Hall“. Hier bezahlen wir 12$ und fragen uns schon, ob wir hierfür auch bewirtet werden. Unser Guide ist eine Frau, ultrakonservativ gekleidet und den Humor eines Bestatters mit Stock im A… Eimer. Die gute Frau kommt uns vor, als hätte man sie aufgezogen und würde jetzt ihre Platte abspielen. Photos sind strikt untersagt und da die Frau während ihres Vortrags nicht atmet, erübrigen sich auch Zwischenfragen. Nach 25 Minuten werden wir entlassen und hatten somit noch nicht mal genug Zeit, um uns über diese Abzocke aufzuregen. Dafür wissen wir jetzt, dass die Witze von unserem Guide in Dunleith absolut passend waren!!! Die Räume dürfen wir ebenso wenig betreten, wie unsere Hintern auf die Möbel zu platzieren. Positiv sollte man anmerken, dass wir keine Augenbinden tragen mussten; also sehend durch das Haus laufen durften…

Da wir Urlaub haben - also keine Zeit - müssen wir (der weibliche Teil der Reisegruppe will und der männliche muss) weiter zum nächsten Prachtbau, nach Melrose. Dies ist in staatlichem Besitz und wir fragen uns was das jetzt wohl kosten mag… mit 10 $ sind wir dabei!

Was besonders den weiblichen Teil der Reisegruppe irritiert, ist dieser Guide - ein schwarzes Mädel! Ich würde es als „afroamerikanisches“ Mädel (politisch korrekte Bezeichnung auf american english: „african american“) echt komisch finden über einen Baumwollplantagenbesitzer mit Sklaven zu reden… Was das Mädel uns erzählt wissen wir auch nicht so genau, die hat nämlich einen fast unverständlichen Südstaatenslang. Und nach 30 Minuten ist auch hier alles vorbei. Dafür dürfen wir Photos ohne Blitz machen. Immerhin. Und es gibt so „Wedeldinger“ die von der Decke hängen die dann von einem Sklaven zum Wind machen angetrieben wurden. Außerdem ist der Garten dieser „Hütte“ echt geil und wir können zum ersten Mal auf Tuchfühlung mit „Spanish Moss“ gehen. Das ist das „Lametta“ was hier von den Bäumen hängt.

Fazit:

Dunleith - in Privatbesitz einer reichen und gelangweilten Familie aus der Nähe von Baton Rouge - ist TOP!!!

Stanton Hall - in Besitz des Natchez Pilgrimate Gardenclub - die totale Abzocke!!!

Melrose - in staatlichem Besitz - kann man machen, aber nur falls Dunleith zu hat.

Nach einer Stärkung nochmal im Pig Out Inn, gucken wir uns noch den örtlichen Friedhof an. Zum Glück sind wir in Amerika und können dort mit dem Auto drüber fahren… Das Ding ist aber auch so groß, weil man hier so lange tot sein darf wie man will - also tot rumliegen darf. Man muss während des tot seins aber auch nicht so gepflegt werden wie bei uns, denn es gibt nur Grabsteine mit Rasen drum herum. Dafür laufen die Leute einem zwar buchstäblich übers Grab, aber auch wenn man tot ist kann man eben nicht alles haben! Wenn man allerdings tot und reich ist oder besser gesagt reich und tot, dann kann man sich ein Stück Rasen abtrennen und kann dann die ganze Familie dort verbuddeln. Außerdem gibt es hier aber auch Paare die sich bei Ableben des Partners schon mal mit auf den Grabstein schreiben lassen… Alles in allem echt anders als unsere Friedhöfe.

Besonders das „do not Enter“ und „one way“ Einbahnstraßenschild hat uns gut gefallen. Das passt doch nirgendwo besser hin als auf einen Friedhof - besonders die Kombination der Schilder;-)))) Übrigens: Grabschmuck ist untersagt und wird regelmäßig von Friedhofenmitarbeitern entfernt; einzige Ausnahme: klar, was sonst: the american flag.

Jetzt sind wir aber auch schon zu lange in Mississippi, also ab auf den Highway und los nach Lousiana (Bundesstaat 7)! On the road again… und das dauert hier ja bekanntlich… aber in 80 Meilen sind wir in der Hauptstadt in Baton Rouge!

Nachdem wir uns das 70.000er Stadion der LSU (Louisiana State University) angeguckt haben - wo wegen des morgigen Spiels bereits Tailgateparty- Ausnahmezustand herrscht - wollen wir uns ein Motel suchen. Die sind aber wegen des Spiels alle schweineteuer und Tickets gibt’s auch nirgendwo , also fahren wir weiter RICHTUNG New Orleans. Nach einigem Hin und Her, Irrfahrten usw. finden wir dann ein Motel 6 in New Orleans. Genauso teuer wie in Baton Rouge… Aber die Zimmer sind innen liegend und um den Parkplatz ist ein Zaun… da fühlt man sich doch TOTAL sicher!

Nebenan plärren Puten und außer uns sind hier fast nur african americans …

Vielleicht sieht man sich morgen wieder!

Meilen: 220

positiv: Die Führung in Dunleith und „Pig Out Inn“ die Zweite

negativ:    in Baton Rouge ist bereits das Chaos des nächsten Tages wg. Football abzusehen, daher „flüchten“ wir nach NOLA (New Orleans, Louisiana)

Übernachtung: Motel 6 (65 $, bisheriger Spitzenreiter) irgendwo in NOLA

Essen: nur das Pig Out Inn, Abends gibt’s Styroporbehälterfertigsuppe (Chicken und Shrimp)
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 21.12.2010, 19:36 Uhr
Bilder 5.11.2010:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_05_001Preise_Camp.jpg)
Eintrittspreise für den statepark (Was kostet ein Pferd?)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c__2010_11_05_017_Dunleith.jpg)
unser super guide in Dunleith (auf die Möbel durften wir uns sogar setzen!)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c_2010_11_05_142_grab.jpg)
Grab, das auf den 2. Bewohner wartet...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/c__2010_11_05_129_pigoutinn.jpg)
Pig Out Inn- Deko (What i love about the south)


Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: pxl am 22.12.2010, 14:34 Uhr
Toller Bericht!
Natchez fanden wir auch nett.

Soll ja damals an die 1500 Plantagen gegeben haben, am Mississippi...
Wir haben es dieses Jahr eigentlich nur bis zur Oak Alley Plantation geschafft.
(Fotos auch hier drinnen verboten / hat mich aber nicht sonderlich gestört).
Ormomd-Plantation war zwar kostenlos aber mehr was für Bed&Breakfast
und Laura-Plantationn war zu kitschig und völlig überteuert.

Interessant fand ich eine Tafel/Preisliste in Oak Alley die die damaligen "Einkaufspreise" für Beschäftigte/Sklaven zeigte.
Ein 0815-Sklave (ohne besondere Ausbildung) war 18Hundertnochwas entsprechend teuer,umgerechnet 2010 eines Kleinwagens  :?
Sklaven mit Fahrerlaubnis für landwirtschaftliche Großgeräte kosteten dann schon mal das 3fache..

Dagegen haben moderne Sklavenhändler/Zeitarbeitsfirmen ja richtige Dumpingpreise im Angebot.
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Smartdriver76 am 22.12.2010, 21:12 Uhr
Du hast einen so humorvollen Schreibstil, der gleichzeitig erfrischend ironisch ist, dass das Lesen einen riesen Spaß macht! Bitte bald mehr davon!!!  8)
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 24.12.2010, 13:09 Uhr
ich hoffe, es sind noch ein paar User mit an Bord...


6.11.2010

Route: New Orleans, LA- Mandelville, LA- New Orleans, LA

So, nachdem wir unseren Kram gepackt haben und startklar für die Erlebnisreise in das „Big E“ sind, überrascht uns unser Motel 6 mit dem Aushang „sorry, no vacany“. Wir denken uns aber nicht viel dabei, schließlich haben wir ein cupon- book und kennen wesentlich zentral gelegenere Hotels mit Parkplätzen…
 
Aber bereits das erste angesteuerte Hotel hat keinen Parkplatz, das zweite Hotel akzeptiert den Cupon nicht und soll statt 60 $ schlappe 209 $ kosten, weil irgendeine Dingskonvention ist. Weitere Häuser melden „no vacancy“, sodass wir doch ein Problemchen zu haben scheinen.

Eine Tante vom Visitor Center (mit wieder mal ekligen Zähnen) erklärt uns dann auch, dass mit übernachten nicht gut ist, denn erstens ist ja die Dingskonvention (die scheint auch eine Decke im Mund zu haben oder am Südstaatenslang zu leiden…) und außerdem spielt die LSU in Baton Rouge gegen Alabama. Na dann ist doch alles klar! Wenn der 1. FC Köln gegen Bayern München spielt, ist in Frankfurt auch kein Bett mehr zu bekommen… Hätte man uns DAS doch gleich gesagt!

Gott sei Dank empfiehlt unser Reiseführer zwei Campgrounds auf der anderen Seite des Lake Pontchartrain, die wir über die längste Brücke der Welt (?) auch einigermaßen erreichen können. Wir entscheiden uns dann für den Fontainebleu State Park Campground, was ungefähr so ist, als würde man am Rursee übernachten um sich dann Köln anzusehen… nur, dass der Rursee „etwas“ breiter ist (immerhin ist die Brücke 38 km lang!) und nicht direkt an Köln angrenzt…

Dafür kostet der aber auch nur 18 $/ Nacht. Zusätzlich müssen wir als „zwei Achser“ 3 $ (nur in südlicher Richtung; nördlich ist free) bezahlen, um über die Brücke zurück ins Big Easy zu kommen. Hätten wir jetzt ein Pferd dabei - im Anhänger und somit mehr als „zwei Achsen“, dann müssten wir sogar 5 $ bezahlen. Mit Pferd im Kofferraum bliebe es bei 3 $ (außer, wenn das Pferd von der Brücke aus angeln will).

 O.k. das wäre geklärt!  Als wir dann nach ein paar Stunden mit Zeltaufbau und über die Brücke fahren, bzw. über die Betonplatten hoppeln wieder zurück in „Narlins“ sind stellt sich heraus, dass wir die „gesparten“ Übernachtungskosten wieder in Parkplätze investieren können. Wir finden aber ziemlich nahe Downtown einen Typ der ein Arschbreit Stück Land hat und dieses für „12 $ all day“ als Parkplatz zur Verfügung stellt. Und da er den ganzen Tag dort ist, „bewacht“ er auch das Auto, was mit dem „lot of stuff“ im Kofferraum eine gute Kombination ist.

Denn auch hier sind viele Schwatte und viel Polizei - die ist aber auch oft „Afro“… Kann aber auch sein, dass ein paar Gangster Polizeifahrzeuge geklaut haben.

Zuerst fahren wir mit dem Streetcar (Pendant zur Cablecar in San Francisco, aber viiiiiel älter) zum Audubon Park und latschen da durch. Laut Reiseführer soll man bis zum Mississippi und dann mit dem Boot zurück. Wir müssen aber wieder zurück latschen, da das Boot erst in zwei Stunden kommt und der Park jetzt auch nicht soooo spannend ist. Immerhin amüsieren uns die „sportelnden Einheimischen“. Die walken oder was das sein soll und wir überholen die meisten mit dem „Manfred-marschier-spazier-Schritt“. Links und rechts des Weges wird Golf gespielt… scheinen eher talentfreie Golfer zu sein. Und es gibt einen „Ballpark“, da wird richtig echter Fußballsport betrieben! Außerdem fragen wir uns auch, was wohl ein Pferd fürs Golfen bezahlen muss. Und ob das davon abhängt, ob es mit eigener „Achse“, also Anhänger, kommt oder zu Fuß oder im Kofferraum… Die Reisegruppe kommt abschließend zum Ergebnis, dass es wohl besser ist OHNE Pferd nach bzw. durch Amerika zu reisen! Früher war das anders, aber gab es auch noch keine Interstates. Allerdings waren die Koffer bei einem Pferd auch nicht so einfach unterzubringen.
 
Ungefähr drei Stunden später hat uns das Streetcar wieder nach Downtown befördert (ein in Zeitlupe joggender Einheimischer ist schneller als wir!). Ab geht es ins French Quarter. Und wir sind absolut „geflasht“!!!! Das ist kein Big EASY, sondern ein big CRAZY!!! So eine Mischung aus Ballermann, Amsterdam, Reeperbahn, Oktoberfest, historischem Jahrmarkt und Sportkneipe! Der Ami an sich erfreut sich am „Openair Saufen“. Das haut einen Europäer aber natürlich nicht so vom Hocker. Außerdem stellen wir fest, dass wir Millionen Meilen im Park zurück gelegt haben und seit Millionen Stunden nichts mehr gegessen haben. Ohne lange zu zögern gehen wir in den Gumbo Shop. Die haben SUUUUPER creolisches Essen und auch hier stellt sich im Nachhinein nach einem Blick in den Reiseführer heraus, dass man GENAU DORT auch unbedingt essen sollte. Tja, wir sind eben Profis! Einziges Manko, wir bestellen mutig Sprudelwasser und dann stellt sich heraus, dass wir für einen halben Liter 3,20 $ bezahlt haben! Die S kann den M aber trotzdem wieder aufmuntern, denn zu Hause kostet ein Glas Wasser schon so viel.

Den Rest des Abends verbringen wir mit „einem Zoch durch die Jemeinde“, ist hier auch absolut lohnenswert, da erlebnisreich. Besoffene Amerikaner haben nämlich großen Unterhaltungswert. Unsereins lernt schließlich schon mit spätestens 14 Jahren, dass man beim DRINNEN saufen und dann DRAUßEN rumlaufen voll schnell die Lampe an hat. Wir haben aber Verständnis für die Amis, schließlich „lernen“ die erst mit 21 Jahren das saufen und da ist man als Deutscher schon lääääängst Profisäufer. Oder hat schon ein paar Entziehungskuren hinter sich…

Und es zieht eine richtige Hochzeitsgesellschaft mit Band und tanzend durch die Bourbonstreet, das gibt es bestimmt nur hier! Um neun Uhr ist die Reisegruppe völlig erschöpft und macht sich „schnell“ auf den Heimweg. Die S kann davon aber nichts berichten, die hat nämlich während dessen gepennt! Sie träumt im Auto davon, dass wir mit dem Auto in den See fahren und wegen der Hochwasserwellen absaufen! Das ist New Orleans schließlich 2005 wegen dieses Sees auch genauso passiert! Man erinnere sich an „Katrina“…

Meilen: 138

Positiv: Big Easy ist voll CRAZY!

Negativ: In allen Bars wird geraucht…

Unterkunft:    Fontainebleu State Park Camping für 18$ incl. W- Lan for free

Essen: Gumbo Shop- endlich mal anders, als das ganze Amerikanische einerlei

Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: wolfi am 24.12.2010, 14:48 Uhr
Danke für den Klasse-Bericht!
 
Nach Deinen Schilderungen werden wir uns aber 2011 wohl doch von Nashville aus Richtung Atlantik-Küste orientieren - so ein überzogener Rummel wie in New Orleans muss für uns nicht sein, das wäre also geklärt ... :D
 
Frohe Weihnachten! (Kann man gar nicht oft genug sagen ...)
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 27.12.2010, 21:48 Uhr
und hier ein paar visuelle Eindrücke vom 6.11.2010


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_06_002.jpg)
die neverending Brücke über den Lake Pontchartrain


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_06_015.jpg)
die älteste Straßenbahn von ?


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_06_036.jpg)
Hochzeitsgesellschaft auf der Bourbon (kein Fake)



(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_06_060.jpg)
... wie man mit "Fanartikeln" für Mineralölfirmen Umsatz macht :-)
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 27.12.2010, 23:05 Uhr
Na das sind doch mal tolle T-Shirts  :groove:
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 28.12.2010, 22:24 Uhr
7.11.

Route: Fontainebleu State Park, LA - New Orleans, LA - Fontainebleu State Park, LA

Also letzte Nacht war es schon kalt (6 Grad), daher wachen wir wie Raupencocons im “Babuschka- Style” auf und sind dankbar über die wärmenden Strahlen der Sonne. Wenn man die anmacht, brennt man hier auch relativ schnell ab, die Sonne kann hier wirklich was. Vor allem ist die hier heller als bei uns. Ehrlich!

Allerdings wissen wir nicht wie spät es ist, wir haben nämlich mitbekommen, dass „hier“ auch die Uhr umgestellt wird. Zu Hause weiß man ja auch nie wohin, daher sind wir hier auch ratlos. Außerdem wissen wir nicht, ob sich die Handys jetzt automatisch umgestellt haben oder nicht… zum Glück gibt es hier WiFi, das Internet verrät uns nämlich, dass in der Tat die Uhr eine Stunde zurück gestellt wurde (das Handy wusste das in der Tat auch!). Nunmehr also wieder 7 Stunden „Abstand“ zu Deutschland.

Mit Handschuhen und Mütze wird gefrühstückt, schnell geduscht und ab geht es wieder nach „Narlins“. Unser netter „Parkplatzmann“ hat uns versprochen einen Parkplatz frei zu halten, hoffentlich hat er das auch getan…

Er hat es tatsächlich getan - mit VIP Platz „next to my truck“ - und die 21min und 23 sek auf der Brücke (so lange dauern 24 Meilen bei 65 mph) gehen auch schnell vorbei und so können wir einen weiteren Tag das „big E“ erkunden.

Für heute stehen eine steamboat- Fahrt, das Cafe du monde, die Kathedrale (also nur kurz), der Friedhof (oder auch nicht) und natürlich das french quarter an. Da die Saints heute auch (leider auswärts) spielen, ist die „whodat“- nation (so nennen sich die Saints- Fans) auch auf den Beinen, um in der Bourbon- Street intensiven Fernsehsport zu betreiben.

Also zunächst einmal gehen wir ins Sheraton- Hotel aufs Klo und stellen dort fest, dass eine jüdische Convention oder so was stattfindet. Auf dem Fußgängerüberweg vor dem Sheraton hat sich eine 7- (!) köpfige Demonstrantengruppe versammelt, die mit politisch unkorrekten Parolen (siehe Fotos) ihre Meinung über jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger kundtun.

Echt strange, was man sich im „land of the free“ alles erlauben kann.

Ok, weiter in die Bourbon- Street, die gegenüber gestern wesentlich ruhiger daherkommt. Da wir nunmehr auch kapiert haben, dass die „Narlins Saints“ im letzten Februar den Superbowl gewonnen haben und somit amtierende Meister sind kaufen wir natürlich entsprechende Fan- Shirts!  Incl. der hier üblichen „Fußballschals“ in Form von bunten Plastikketten mit Anhängern dran. Die sind nämlich keine „gay“ Accessoires, sondern „Fanbekennerschmuck“ und heißen „Beads“.  Wir gehen dann zur Kathedrale (auch kurz mal rein…) und dann ins Cafe du Monde. Wir verzichten darauf, „geseatet“ zu werden (da warten nämlich schon zu viele) und setzen uns einfach an einen freien Tisch; was in Rom am Vatikan klappt, das klappt auch hier. Der Tisch ist aber über und über mit Puderzucker übersäht. Warum, das wissen wir, als wir unsere Bestellung bekommen: Unter Bergen von Puderzucker verstecken sich 6 leckere, heiße Beignets (5$), die man ohne Sauerei nicht essen kann.

Nachdem wir dem Tisch unseren Puderzucker hinzugefügt - und unsere SCHWARZEN Klamotten „dekoriert“ - haben, besorgen wir uns die steamboat- tickets (24,50$/ Person) wohl wissend, dass es Touri- Abzocke ist, aber wie man Lynchburg nicht ohne Jack Daniel´s, Memphis nicht ohne Graceland verlassen kann, muss man in NOLA eben steamboat fahren. Wir fahren dann 2 Stunden mit der Natchez; leider müssen wir dafür die „umsonst- Passanten- Verarsch- und breakdance- show“ vor der Kathedrale verlassen. Die Fahrt ist dann ganz nett, aber eben auch nicht mehr (ungefähr so, wie mit der KD übern Rhein…). Der „große Teil“ der Reisegruppe verpennt dann auch prompt einige „Sights“ entlang des Mississippi River. Dabei haben wir VIP´s an Board, das wäre keinem aufgefallen, wenn die „unbekannten VIP´s“ die Horde an Bodyguards daheim gelassen hätte… Wie sich heraus stellt sprechen die Hebräisch und wir mutmaßen, ob es sich bei den „Kleiderschränken“ um den Secret Service oder den mossad handelt… aber -neben der Sache mit dem Pferd im Tim Fords State Park- lässt sich auch dies nicht klären.

Da wir noch einen 2,50$ Strassenbahngutschein haben (haben wir als Wechselgeld bekommen…), wollen wir dem Friedhof noch einen Besuch abstatten, aber die Zeit drängt, denn schließlich empfiehlt unser Reiseführer, diesen Bereich in der Dunkelheit zu meiden und nur im „Schutz der Gruppe“ aufzusuchen. Leider muss unsere Straßenbahn aber 20 min. stehen bleiben, weil die gesamte Canalstreet wegen des einkaufenden Vizepräsidenten (so ein Mitfahrer) gesperrt wird. Es fährt dann schließlich auch eine beachtliche Wagenflotte vorbei… Evtl. waren die VIP´s vom Steamboat ja Gäste aus Israel die der Vize empfangen hat?!

Leider ist es dann Richtung Friedhof doch schon dunkel (die Uhr wurde ja auch zurückgestellt) und die Gestalten neben dem Friedhof recht zwielichtig, dass wir den Besuch abbrechen und die Gestalten auf dem Friedhof nicht zu sehen bekommen. Dafür statten wir der Bourbon- Street den letzten Besuch ab und besuchen auch den Gumbo- Shop zum zweiten Mal. Es zeigt sich aber, dass man nicht noch einmal in ein Restaurant gehen sollte, das man schon einmal besucht hat… Das Essen (und besonders der Nachtisch!!!) lässt gegenüber gestern doch sehr zu Wünschen übrig. Nur eine Kugel Eis und KEINE Sahne!

Der abschließende (aber noch nicht letzte) Besuch der Bourbon- Street birgt noch eine nicht näher zu erläuternde Schrecksekunde (das muss hier nur hingeschrieben werden, damit sich der männliche Teil der Reisegruppe da später noch dran erinnern kann)…. Dann wollen wir nur noch auf die Brücke und in unseren Zelt- Gefrierschrank.

Zum Wetter muss hier noch gesagt werden, dass sich die gesamte Reisegruppe das „subtropische Klima“ in New Orleans ECHT ANDERS vorgestellt hat! Es ist verdammt kalt, wenn man nicht gerade an einer windgeschützten Sonnenecke steht! Steht man in einer windgeschützten Sonnenecke, dann verbrennt man allerdings innerhalb weniger Sekunden - also wenn man es schafft schnell die Klamotten vom Leib zu reißen - sonst schwimmt man in der eigenen Suppe…

Leider ist aber die Canal- Street schon wieder gesperrt und der Verkehr wird, na? natürlich über die Bourbon- Street umgeleitet. Da durch zu fahren ist ungefähr so, wie mit dem Auto durch Nord- Düren zu fahren, nachdem die Türkei ein WM- Spiel gewonnen hat… Die blöden Bullen verhindern dann auch noch, dass man anderweitig drehen kann und so erhalten wir 15 Extra- Minuten in der Bourbon- Street, die sich mitten im Verkehrsstau unter betrunkenen Amis nochmal zum besonderen Erlebnis ausmacht.

Jetzt müssen wir nur noch über „unsere“ Brücke und in unseren Gefrierschrank. Das klappt dann auch alles recht gut und so sind wir dann doch irgendwann nach 2 Tagen im Big E froh, dass es morgen weitergeht nach FLORIDA, dem sunshine- state… Ein paar Füße vor unserem campground, treffen wir zu unserer großen Freude noch 10 Rehe, ein Wildschwein und auch noch ein Rudel uns unbekannter Waldbewohner, wissen aber leider nicht mehr, wo wir morgens unser Pferd, welches wir aus Kostengründen nicht mit über die Brücke genommen haben (s.o.), angebunden hatten. Darüber hinaus sind um unseren campground herum alle anderen Zeltcamper weg, sodass wir uns schon fragen, ob wir nicht heute Nacht neben dem drohenden Tod durch Erfrieren noch ungebetenen Besuch bekommen. 

Schutz vor dem Frost bieten aber noch nicht mal die „bathhouses“ die sind nämlich klimatisiert…
   
Nun ja, da wir mit dem „subtropischen Klima“ hier nicht wirklich gut klarkommen, haben wir uns auch spontan dazu entschlossen nicht weiter nach Norden zu fahren, sondern nach Florida zu „flüchten“. Wir hoffen, dass es in NORD Florida wärmer ist als in SÜD Louisiana, Mississippi und Alabama ist.

Meilen: 77

Unterkunft:    wie gestern, diesmal nur für 12 $, weil wir nicht mehr eine transaction fee bezahlen müssen… und noch kälter

Positiv: big Easy bietet auch am zweiten Tag ausreichenden Stoff für Erlebnisse.

Negativ: das Schock- Erlebnis über das wir nicht weiter sprechen 

Essen: im Gumbo- shop, aber eine Nummer schlechter als gestern



Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: pxl am 29.12.2010, 12:34 Uhr
Um nichts in der Welt hätte ich durch die Bourbon Street fahren wollen.
French Quarter am Tage war schon verwinkelt genug, mit den ganzen Einbahnstrassen.

Schon mal nen Truck (in den USA sind die Trucks bekanntlich etweas größer)
durch die Bourbon Street fahren gesehen?  :x

Der Fahrer hat sich  bestimmt auf sein Navi verlassen  :P



Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 31.12.2010, 14:42 Uhr
Ja das ist mal ein Bild.

Bei uns war es ein dreispuriger (!) Verkehrsstau, in dem alle Lücken mit Fußgängern verstopft waren.

Dabei wollten wir nur noch weg :-)
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 31.12.2010, 15:05 Uhr
Bilder 7.11.2010:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_07_027.jpg)
Gegendemonstranten (unglaublich...)


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_07_031.jpg)
die Kathedrale mal von innen


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_07_041.jpg)
Beignets in Puderzucker ertränkt


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_07_135.jpg)
das einzige Bild, das wir vom Friedhof machen konnten



EUCH einen guten Rutsch nach 2011 mit hoffentlich tollen Reiseerlebnissen
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 02.01.2011, 12:40 Uhr
8.11.2010

Route: Fontainebleu State Park, LA- Biloxi, MS- Mobile, AL- Pensacola, FL- Destin, FL

Staaten 8 und 9 auf der Reise

Nach dem Aufwachen und Auftauen, das sich heute wirklich schwierig gestaltet (es war echt kalt!), macht sich die Reisegruppe auf den Weg gen Süden. In Biloxi, MS machen wir Mittagspause in einem Hotel Casino, plündern dort das Buffet und sind uns einig, dass dieses Buffet gegen Las Vegas keine Schnitte hat. Wegen S müssen wir noch ins Hard Rock Cafe Biloxi. Das stellt sich als RIESIGES Hotel Casino mit Shop heraus. Das wundert uns, denn von Biloxi haben wir vorher noch nie was gehört. Hintergrund, warum das hier so groß ist ist der, dass hier DIE Urlaubsgegend für die Mississippi- Menschen ist. Ich glaube hier war dieses Jahr aber nicht so viel los wie normalerweise, denn die Menschen hier scheinen BP auch nicht soooo zu mögen. Zumindest schließen wir das aus der handvoll Demonstranten mit den *fu*BP Schildern;-))) Auch die „Ölaufräumtrupps“ am Strand lassen auf keine große Liebe zu BP schließen…

Da wir von Alabama sonst nicht viel sehen werden machen wir später einen kurzen Stopp in Mobile. Laut Reiseführer muss man die Daulphine Street entlang fahren, dies ist die „pulsierende Lebensader“ der Stadt. Am Anfang der Straße steht dann prompt ein alter Leichenwagen, dieser soll sich später als Sinnbild der „pulsierenden Lebensader“ herausstellen. Da wir beide keine Sanitäter und in Sachen Wiederbelebung auch nicht so gut sind, fahren wir dann auch wieder auf die Interstate. Fast wäre das das Ende der Reise geworden, da nach einer ca. ein Meter langen Auffahrspur (ohne so Schilder wie „merge left“ oder „lane ends“) ein Truck an uns vorbeidonnert… war aber alles halb so schlimm, zwischen uns und dem Truck zur linken und der Betonwand zur rechten waren mindestens noch jeweils ein halber Millimeter Platz! Außerdem hat der Trucker noch gehupt und Dank der Vollbremsung von M… ein netter Ami lässt uns dann auch auf die Interstate - aus dem Stand - auffahren.

Um unseren neunten und somit letzten Bundesstaat „einzusammeln“ fahren wir weiter und „entern“ den Sunshine State Florida, um 16:50 Uhr. Zum Glück, denn um 17 Uhr wird hier geschlossen. Also das welcome center zumindest. Dort decken wir uns noch mit haufenweise Coupons, Flyern und Karten ein, bekommen einen „Welcomedrink“ (Orangensaft) und machen uns wieder auf die Socken. Bei der Gelegenheit stellen wir fest, dass es 17:15 Uhr ist und STOCKDUNKEL! Wie die das nahezu ohne Dämmerung hinbekommen, wissen wir auch nicht… Unser Übernachtungsziel - Destin - erreichen wir dann um 20:30 Uhr. Vorbei am Golf von Mexiko, also der Highway führt genau am Meer entlang. Wegen DUNKEL haben wir davon aber nichts mitbekommen… Vorher noch das Hard Rock Cafe T- Shirt Destin besorgt, denn auch hier ist eine „famous“ Urlaubsregion. Hier machen die meisten Amerikaner ihren Floridaurlaub, da hier der Strand weiß und das Meer türkis ist (ob das stimmt müssen wir morgen mal schauen) und der Urlaub BEZAHLBAR. Das T- Shirt gibt es dann im Sale auch für 10 Bucks!

Beim check in im Days Inn (natürlich mit Coupon für 55 $) machen wir noch Bekanntschaften mit dem netten Hauspapagei! Zur S ist der auch echt nett und sagt „HELLO“! Als der M sich den Kerl von nahem anguckt, wird der voll AGRO!!!
Damit der Papagei nicht ausrastet gehen wir dann auch zeitig schlafen. Angeblich geht um 6:05 Uhr die Sonne auf und wenn wir von der Küste was sehen wollen müssen wir früh raus!
Ob das klappt…?!


Meilen: 258

Unterkunft: Days Inn, Destin, FL (55 $ aus dem Cupon-book)

Positiv: in FL scheint es nachts mal deutlich über 0 Grad zu sein

Negativ: um 17:15h ist es STOCKDUSTER und die Fahrt am Golf entlang bringt eigentlich gar nichts mehr
   die Ölpest- Aufräumteams am Strand

Essen: im Beau Rivage Casino, Biloxi, MS (besserer Kantinenfraß immerhin als Buffet)




Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 04.01.2011, 23:18 Uhr
Bilder 8.11.2010
... irgendwie kein sehr bilderlastiger Tag ...



(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_08_001.jpg)
Ölpest- Wegräum- Team   :heulend:



(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_08_006.jpg)
hard rock cafe biloxi


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_08_010.jpg)
unser einziger Schnappschuss aus Alabama


Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: pxl am 06.01.2011, 10:30 Uhr
..., denn von Biloxi haben wir vorher noch nie was gehört.

Biloxie wurde von Kathrina so gut wie ausradiert.
Die Überreste / bwz die Grundstückseinfahrten, wo mal Südstaatenhäuser standen kann man ja dort immer noch sehen.
Das Casino , wo auch das Hardrockcafe ist, dürfte teilweise neu sein....

http://msnbcmedia1.msn.com/j/msnbc/Components/Photos/050831/050831_biloxi_hmed_7p.grid-6x2.jpg

Die haben bei euch echt noch ÖL aufgesammelt?
Bei uns wurden nur die Felsen der Küstenbefestigung "abgeschruppt" / der schneeweiße Strand war sauber.
(Richtig enthusiastisch  bei der Arbeit waren die Verpflichteten ja nicht gerade)

Dabei wollte ich im September extra ein paar Ölklumpen als Souvenier mit nach Hause nehmen,
hab aber nix gefunden und mußte mit langweiligen Muscheln vorlieb nehmen.

Also Destin/FL ist wirklich noch mal einen Abstecher wert, finde ich.
Kein Tourierummel wie in Ft.Lauderdale oder Naples und einzigartige Strände (manchmal sieht man Delfine am Morgen)
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 07.01.2011, 23:27 Uhr
9.11.2010

Route: Destin, FL- Tallahassee, FL, Orlando, FL

6:18 Uhr und es ist TAGHELL! Geht also auch umgekehrt ohne Dämmerung. Also machen wir hinne und bekommen sogar ein - für amerikanische Verhältnisse - echt leckeres Frühstück. Bagels und Toast mit Philadelphia, gekochte Eier, Waffeln (mit dem Waffelautomaten muss man aber zuerst kämpfen… Kampf gewonnen!) und sogar Milch die so schmeckt, als wäre sie mal in einer Kuh gewesen. Der Papagei ist heute auch gesprächiger, scheint den M aber immer noch nicht zu mögen…

Um 8:30 Uhr können wir dann die Frage mit dem weißen Strand und dem türkisfarbenen Wasser klären: Stimmt! Allerdings wurde der Reiseführer vor dem Untergang der Deepwater Horizon geschrieben… auf dem weißen Strand und im türkisfarbenen Wasser schwimmen nämlich schwarze Ölklümpchen…
Daher steigen wir dann auch wieder in den Equinox und „gucken“ uns die Küstenlinie mal bei Licht an! Eines kann an dieser Stelle bereits gesagt werden, der Plan mit dem „warm“ hat funktioniert. Wir haben angenehme 20 Grad und Sonne ohne Ende! Eine Reihe gepimpter Ami- Oldtimer lädt dann auch noch zu einem kurzen Verweiler ein.

Um aber das sich anschließende eintönige Rumgeeiere auf der Interstate etwas aufzupeppen, tauchen wir nun wieder von der Central Time in die Eastern Time ein. Das bedeutet… nachts ist kälter als draußen?! Nach einiger Überlegung sind wir uns sicher, dass wir eine Stunde „verlieren“ und jetzt wieder 6 Stunden Abstand zu Deutschland haben!

Das bedeutet auch, dass es jetzt wieder „später“ dunkel wird, aber auch früher… Hmmm, später wegen der Zeitzone und früher weil wir nach Süden und nach Osten fahren. Wenn man so darüber nachdenkt, dann ist es vielleicht gar nicht so schlecht, dass Deutschland so klein ist. Da haben dann alle die gleiche Zeit und so in etwa die gleiche Sonne, also „Tag mit hell“ eben.

Anmerkung: Es wird zu einer ähnlichen Zeit dunkel, aber die einzustellende Uhrzeit ist eine andere…

In Talahassee -Floridas Hauptstadt (kennt doch jeder!)- kehren wir bei Cracker Barrel ein. Dort isst die S dann den Weihnachtsbraten… passt ja auch zu nunmehr 27 Grad Außentemperatur…

Schnell noch das alte und das neue state- capitol „abgeschossen“ und schon geht es wieder auf die Interstate, immer geradeaus und weiter hinten mal rechts…

Zu den „Eingeborenen“ lässt sich bereits jetzt sagen, dass die weißer und älter werden als im „Deep Old South“. Und es sieht hier auch direkt „aufgeräumter“ aus als in Nashville, Memphis oder New Orleans. Ob es hier einen Zusammenhang gibt?!?! Außerdem hört sich das was die Menschen hier sprechen auch wieder nach Englisch an!

Also, rollin´on!

Nachdem der männliche Teil der Reisegruppe kurz darauf am Steuer schlappmacht und den weiblichen Teil auch mal ranlässt, geht es dann für den männlichen Teil auch ganz schnell: Einmal Augen zu und schon sind wir in Orlando.

Hier merkt man dann ein paar Dinge:
1.   Eine andere Vegetation
2.   WÄRME
3.   Orlando scheint -was die Freizeitparks und deren Infrastruktur angeht- sehr künstlich in die Landschaft gehauen zu sein. Aber das ist ja Vegas zum Beispiel auch…

Nachdem wir mit unserem Billigcupon beim ersten Comfort Inn falsch sind und wir an das „andere“ Comfort Inn verwiesen werden, checken wir dann auch ein und machen die Nacht zur Nacht und schlafen, zumal sich nahezu 100% der Reisegruppe ob des Frostcamps in NOLA noch in leichten bis mittelschweren Erkältungsnöten befinden!

Gute Nacht!

Meilen: 466 (Rekord!)

Unterkunft: Comfort Inn, Orlando, FL (46 $ aus dem Cupon-book)

Positiv: Wir sind im Warmen!!!

Negativ: Orlando ist ein Kunstprodukt erster Güte. Aber wir werden dem Ganzen morgen bei Licht eine echte Chance geben…

Essen: Cracker Barrell Tallahassee (Cracker Barrell eben…)

Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 08.01.2011, 13:18 Uhr
Nachts ist es auch in Deutschland kälter als draußen  :wink:

466 Meilen! Das war ja ein ganz schöner Kampftag für euch - Hut ab!
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 09.01.2011, 12:29 Uhr
72 MPH in den Tempomat eingeben und dann irgendwie die Augen aufhalten... :shock:

Zumindest der Teil der Reisegruppe, der am Steuer sitzt 
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 09.01.2011, 19:55 Uhr
Bilder 9.11.2010


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_09_005.jpg)
Der gefährliche Vogel von Destin

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_09_007.jpg)
Traumstrand auch in Destin...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_09_023.jpg)
... mit leichtem Ölproblem

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_09_035.jpg)
gepimpte Gefängniskarre von Außen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_09_037%7E0.jpg)
und von Innen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_09_049.jpg)
das alte (vorne) und das neue (hinten) State- Capitol von Florida

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_09_081.jpg)
HRC Orlando (nach eigenen Angaben das größte); an was erinnert uns das wohl?



Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 12.01.2011, 21:04 Uhr
10.11.2010

Route: Orlando, FL- Orlando, FL

Nach einer Nacht in dem durchaus ordentlich erscheinenden Zimmer (wird später noch erläutert…), lautet der Plan: Shopping Mall 1 (die heißt Premium), dann Wet´n wild (kein neuer Film der gleichnamigen Gina, sondern ein Wasserpark), dann Trennung der Reisegruppe (männlicher Teil: NBA- Basketball Orlando Magic - Utah Jazz; weiblicher Teil Shopping Mall 2 (die heißt Prime). Ein echter logistischer Kraftakt!

Ok, Premium ist viel zu groß für die kurze Zeit, also heisst es nach 2 Stunden für einen Teil der Reisegruppe mit Trauer Abschied nehmen, während sich der andere Teil schon auf den Rutschenpark freut :-). Frage an das WWW: Wer hat sich wohl gefreut?

Der Rutschenpark ist dann auch cool, insbesondere Brain Wash und Disco H2O (beides Rides für 2 und mehr auf lustigen Reifenkonstruktionen); leider gibt es beim Superthrill, der in einem Trichter endende nahezu freien Fall verursachenden Röhre eine leichte Schulterverletzung, die die Nacht ein wenig schmerzhaft werden lässt. Der Eintritt ist mit 51$ für die gesamte Reisegruppe für 3 Stunden schon recht teuer. Hinzu kommen noch die Schrankmiete (!) iHv 8 $ und der PARKPLATZ!!! Der HÄTTE mit 10$ zu Buche geschlagen, aber weil unser Hotel nur 0,6 Meilen (mit dem Auto abgemessen!) vom Wasserpark entfernt ist, machen wir was Undenkbares: Wir gehen zu Fuß, weil wir auf unserem imaginären Pferd leider nicht reiten können.

Der Zeitplan lässt leider keinen Anwaltsbesuch mit einer 20 Mio. $- Schadenersatzklage zu, zumal ich nicht weiß, wie teuer das ist… (in den hiesigen Gazetten werben die Anwälte immer nur mit Festpreisen für Scheidung, Privatinsolvenz oder beides; aber ohne Pferd). Also geht’s schnell vom Wet´n wild wieder zurück ins Hotel und machen uns für die jeweiligen Abendaktivitäten bereit: „Prime Outlet“ und Basketball.

Zum Basketball: Das Spiel findet statt im Amway- Center einer echt riesigen Arena, die auch fast ausverkauft ist. Das Ticket gabs gestern Abend noch im Internet (40 $, hinzu kommt natürlich auch hier der Parkplatz mit nem Zehner). Es gibt dann fürs Geld auch noch ein gutes und spannendes Spiel (für den neutralen Betrachter), in dem Utah nach einem 18 Punkte- Rückstand im 3. Viertel noch zurückkommt und mit 104:94 gewinnt. Die Show Außen herum ist gigantisch und die Stimmung manchmal auch. Es ist jedoch auch hier wieder festzustellen, dass der Ami an sich mehr Bespaßung beim Sport- Gucken braucht, als der gemeine Deutsche, der sich mit FC- Hymne und Viva- Colonia zufrieden geben muss. Nach immerhin 2h 40 min endet des NBA- Spiel und es geht wieder ins Prime- Outlet, um den weiblichen Teil der Reisegruppe unter seinen 20 Einkaufstüten auszubuddeln.

Die 20 Tüten stellen sich dann als 2 heraus und weil der M ja nicht so ist, kauft er gleich innerhalb von 10 Minuten noch ne Guess- Jeans, damit die S mehr Rabatt auf ihre bekommt (wer mehr kauft, der spart auch mehr… hat die zumindest gesagt).

Der ereignisreiche Tag endet dann gegen Mitternacht im immer noch ordentlich erscheinenden Zimmer.

Gegen 5.26h erscheint das Zimmer dann nicht mehr so ordentlich, denn das possierliche Tierchen, welches wir seinerzeit in Thessaloniki getötet haben (es war eine 5 Zentimeter- Kakerlake), hat auch hier Verwandte oder es hat sich selbst  reincarniert. Und diesem Verwandten oder dieser Reincarnation begegnet der männliche Teil der Reisegruppe auf dem Klo um eben diese Zeit. Weitere Frage an das WWW: Hättet ihr das Eurer weiblichen Begleitung gesagt oder hättet ihr erstmal weitergeschlafen???

Um weiteren Schrecken abzuwenden, habe ich die Begegnung, die leider nicht mit dem Tod der Kakerlake geendet hat, nicht erwähnt, bis wir ausgecheckt waren… Aber dazu mehr am 11.11.

Meilen: 73

Unterkunft: wie gestern (nur mit Mitbewohnern)

Positiv: 30 Grad und angehauchter Sonnenbrand

Negativ:    Schulter oder irgendwas oben rechts beim Rutschen verzogen… (männlicher Teil der Reisegruppe)

Essen: großes M, weil zum richtigen Essen heute keine Zeit


P.S. Für die letzten Tage biete ich noch Mitfahrgelegenheiten, weil evtl. ein paar Fahrgäste ausgestiegen sind... Immerhin gibts noch Cape Caneveral und unser Reisehighlight ganz zum Schluss im floridianischen- geogianischen Grenzgebiet!
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: wolfi am 12.01.2011, 21:38 Uhr
Ich bin noch dabei!
 
Wusste ja schon immer, dass diese Vergnügungsparks gefährlich sind ...
 
Bitte weitermachen!
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 12.01.2011, 22:44 Uhr

Negativ:    Schulter oder irgendwas oben rechts beim Rutschen verzogen… (männlicher Teil der Reisegruppe)


Ich sach doch immer: Leben gefährdet Ihre Gesundheit  :wink:

Fahre nach wie vor mit! Mal ne Frage: Hat es einen Grund, dass Du die Bilder immer extra postest?
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Salial als Gast am 13.01.2011, 10:35 Uhr
Bin auch mit dabei - habe im Stillen mitgelesen! :oops:
Cooler Bericht - absolut klasse Schreibstil!
Bitte mehr!!!!
LG
Salial
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: sil1969 am 13.01.2011, 12:50 Uhr

Fahre nach wie vor mit! Mal ne Frage: Hat es einen Grund, dass Du die Bilder immer extra postest?


Bin auch noch dabei. Das frage ich mich auch. Ich finde, gleich das passende Bild zum Text zu sehen ist irgendwie schöner....

LG Silvia
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: NähkreisSteffi am 13.01.2011, 14:40 Uhr
Bin auch wieder da.

Auf diese Begegnung kann man getrost verzichten, was sich jedoch nicht immer vermeiden lässt.

So schlimm finde ich es jetzt auch nicht, bin mal gespannt, was der weibliche Teil dazu sagt.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: TheHonk am 13.01.2011, 17:03 Uhr
Ich hätte meiner Frau nichts von der Begegnung erzählt... Gibt doch da so ein Sprichwort, schlafende Frauen soll man nicht wecken oder so...  :wink:

Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 13.01.2011, 19:26 Uhr
Zu Euren Fragen:

Ich finde es angenehmer, interessanter und anregender, wenn man den Text liest und sich dabei vorstellt, wie es wohl da aussieht, wovon man gerade liest. Ebenfalls ist der Text am Block besser zu lesen. Schließlich ist es ein Bericht und keine Illustrierte. Ich hoffe zudem, dass es der ein oder andere als Abwechslung ansieht, wenn das Layout mal anders ist.

Um mal den Unterschied zu testen, mache ich den 11.11. dann mal anders.
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 13.01.2011, 22:00 Uhr
Bilder 10.11.2010

Leider nur Basketball, da es im EKZ nix zu fotografieren gibt und es auf den Wasserrutschen zu nass dafür ist.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_10_038.jpg)
Das Amway- Center von Außen


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_10_003.jpg)
Das Panorama von Innen


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_10_010.jpg)
und das Fernsehen ist auch schon da
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 15.01.2011, 09:48 Uhr
11.11.2010

Route: Orlando, FL- Cape Caneveral, FL

Alaaf!

Als wir Aufstehen, tobt in Köln schon der Krieg zum Elften im Elften! Davon kriegen wir aber hier nichts mit (mir scheint, die wissen gar nicht, was es mit dem Elften im Elften auf sich hat); stattdessen machen wir uns nach dem Frühstück (die Kakerlake habe ich hier immer noch verschwiegen  :roll:) nochmal ins Prime, um das was wir gestern nicht geschafft haben, noch nachzushoppen.

Also weitere 3 Stunden in der Shopping- Hölle! Das ist dann für einen Teil der Reisegruppe so anstrengend, dass er sich entschließt, zum Auto zu gehen; es ABER NICHT FINDET!!! Nach einer guten Stunde verzweifelter Suche (das Handy war praktischerweise im Auto) finde ich dann selbiges, wovor natürlich der andere Reisegruppenteil schon leicht genervt wartet.

Wie auch immer geht es dann auf die Bahn nach Cape Caneveral. Auf der Bahn dann auch das Geständnis über unseren heimlichen Mitbewohner. Das ruft zunächst Unglaube, dann Verstehen, dann Ekel und zum Schluss dann doch Verständnis für die Entscheidung zum Weiterschlafen hervor, denn schlafen ist ja auch wichtig!

Nach einiger Sucherei finden wir dann auch unseren Campground gerade noch im Hellen.

Die Bilder unserer Behausung sollten dann auch die einzigen Bilder bleiben, denn schließlich hat man bei Shoppen nix zu fotografieren!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_11_003.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_11_006.jpg)

Um die letzten Tage auch wirklich nochmal auszunutzen, geht’s nach dem Essen (s. u.) früh ins Bett. Für heute Nacht werden auch Temperaturen deutlich ÜBER dem Gefrierpunkt erwartet und Kakerlaken können aufgrund des Moskitonetzes nur unter uns herkriechen, aber das macht UNS nichts.

Also: Have a good night!

Meilen: 93   

Unterkunft: Jetty Park, Cape Caneveral (Camping in idyllischer Lage für 25 $)

Positiv: Beide Shopping- Malls sind geschafft

Negativ:    es ist warm hier, was gut ist, aber es scheint auch Moskitos zu geben

Essen: Kelsey´s Pizza & Pasta in Cape Caneveral (sehr lecker, sehr viel, sehr preiswert)


Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 15.01.2011, 10:19 Uhr

Also weitere 3 Stunden in der Shopping- Hölle! Das ist dann für einen Teil der Reisegruppe so anstrengend, dass er sich entschließt, zum Auto zu gehen; es ABER NICHT FINDET!!! Nach einer guten Stunde verzweifelter Suche (das Handy war praktischerweise im Auto) finde ich dann selbiges, wovor natürlich der andere Reisegruppenteil schon leicht genervt wartet.

:lachroll: :lachroll: :lachroll:
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 23.01.2011, 18:33 Uhr

12.11.2010

Route: Cape Caneveral (CC), FL- St. Augustine, FL

Früh aus den Federn sind wir, denn in Cape Caneveral gibt es viel zu entdecken. Zunächst einmal wollen wir wenigstens den Atlantik (ohne Öl) von seinem westlichen Ufer (von Deutschland aus betrachtet) mal gesehen haben und dann wartet das KSC (Kennedy Space Center) auf uns.

Der Spaziergang zum Atlantik nach einer wirklich lauen Nacht, in der man sich noch nicht einmal in seinen Dreamcatcher bemühen musste, gestaltet sich dann auch sehr, sehr idyllisch. Am Strand angekommen erwartet uns ein weißer Sandstrand mit Millionen von Vögeln und ein paar Spaziergängern vor einer herrlichen Brandung.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%282%29.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1.jpg)

Die Vögel (und ein Spaziergänger) werden abgeschossen und weil die Brandung wirklich sooo klasse ist, stürzt sich der männliche Teil der Reisegruppe in Ermangelung einer am Mann befindlichen Badehose in Unterhose in die tosenden Fluten, dabei natürlich begleitet von neugierigen Blicken der anderen Anwesenden (s. o.). Echt sogar echt warm im Wasser mit richtig cooler Brandung. Der Süden kann wirklich was!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%281%29.jpg)

Leider fehlt zu einem ausgedehnten Badetag die Zeit, denn die Helden der amerikanischen Raumfahrt warten auf uns. Wer sich vorstellt, dass CC ein kleiner Landstrich ist, der hat sich aber so was von verschätzt. Wir fahren erst einmal ca. 30 Meilen zum KSC, checken uns dann in eine 30min Warteschlange ein und … [EDIT: Das Parkplatzthema muss auch hier erwähnt werden, denn der P ist kostenlos, sogar MIT PFERD]. Was wir aber nicht wissen ist, dass die Parkplatzkosten offensichtlich zu ca. 500% in die  Eintrittspreise eingerechnet wurden.

Für geschenkte 61$ pro Person und plus Tax werden wir zum „special guest“ mit spezieller Tour zur Space- Shuttle- Abschussrampe, auf der Dank des missglückten Starts vergangene Woche (es waren Risse im Tank) noch ein voll abfahrbereites Spaceshuttle samt Antrieb rumsteht… (Der normale Eintrittspreis wäre übrigens 41$ gewesen). Gelohnt hat sich der Aufpreis trotzdem, denn immerhin kommen wir nah an die Abschussrampe und die Space- Shuttle- Montagehalle dran und haben einen eigenen Guide. Doch dazu später mehr.

Im KSC können wir uns dann bis 13:00h (unser Tourstart) noch in einem 3D- Kino, dem Raketengarten und verschiedenen Ausstellungen unterhalten und man muss mal wieder sagen: Der Ami hats drauf, wenn es um die Präsentation eigener Verdienste und um Show- Effekte geht. Die Wartezeit geht sehr schnell und unterhaltsam vorbei. Da wir mittlerweile auch gewohnt sind, wie Schafe umhergetrieben zu werden (siehe z. B. Kapitel „Ankunft in Atlanta!“) werden wir auch hier in einen separaten Wartebereich gewiesen und warten artig auf den Bus, der dann auch nach dem boarding brav losfährt. Unser Guide macht zwar einen etwas nicht ganz motivierten Eindruck, bringt uns aber doch die Botschaft gut rüber (wir Amerikaner sind stolz auf uns), kann aber darüber hinaus in gut verständlichem Englisch mit zahlreichen interessanten Fakten aufwarten. Wer weiß schon, dass der Spaceshuttle- Betrieb nächstes Jahr eingestellt wird? Und wer weiß darüber hinaus schon, dass es derzeit gar kein rein amerikanisches Folgeprojekt gibt? Die Beteiligung an der ISS wird hingegen etwas abgetan, weil die Transporte durch die Russen ab Kasachstan durchgeführt werden, die AMIS aber dafür auch noch zahlen müssen („your tax dollars“) …

Auf unserer Tour sehen wir das -gemessen am Volumen- 4. größte Gebäude (nicht Baum!!!!) der Welt; so eine Art Raketengarage, in der dann für den Start alles zusammengeschraubt wird. Wir fahren dann die Strecke entlang, die die zusammengebaute Rakete dann ein paar Wochen vor dem Start nimmt und können aus ca. 3 Meilen Entfernung einen Blick auf die Startrampe werfen; näher darf (fast) keiner.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%284%29.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%285%29.jpg)

Ebenfalls sehen wir die TV- bekannte Countdown- Uhr (leider verhüllt)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%283%29.jpg)

und ein original- großes Modell der Saturn V- Mondrakete. Bei allen Aktivitäten werden wir begleitet von einer Oma- Mama- Kind- Kombo, die an Schrecklichkeit nicht zu unterbieten ist (S kann hier mehr ausführen). Um weit nach 18 Uhr (geplant hatten wir 3 Stunden), verlassen wir das KSC um einige Eindrücke reicher. Wer da ist, denn sollte auch das Eintrittsgeld nicht schrecken; schließlich ist der Parkplatz umsonst.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%286%29.jpg)
hier noch der Bus, mit dem die frühen Helden der Mondfahrt zum Abschuss gefahren wurden


Mit dem Eintrittsgeld erfüllt man darüber hinaus noch einen ganz tollen Zweck: Nämlich kann sich das KSC so halten, ohne tax- dollars in Anspruch zu nehmen. Toll! Ich fühle mich gut, weil ich USA – tax- dollars gespart habe!

Der Plan lautet dann, in St. Augustine (älteste europäische Siedlung auf dem Gebiet der heutigen USA) zu campen. Leider ist Wochenende und leider haben den Plan auch andere, sodass wir auf dem Campground kein Glück und auf die Suche nach weiteren Campgrounds keinen Nerv mehr haben. So wird es dann leider Gottes ein Days Inn. Unser Nachbar (es war bestimmt dieser Barry!) hat dann auch nichts Besseres zu tun, als die ganze Nacht zu husten…

Meilen: 160      

Unterkunft: Days Inn I 95 Exit 318 (55$ mit Coupon)

Positiv:    Astronauten sind echte heros und die Russen sind immer noch die Bösen (wo fliegen wir zur ISS? In Kasachstan! Wer bezahlt dafür? Ihr! (american taxpayers))

Negativ: Der Campground in St. Augustine is busy

Essen: Spätmal im IHOP (hätte man sich sparen können)



Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: sil1969 am 25.01.2011, 11:56 Uhr
Hallo,
danke für den Tagesbericht mit Text und Fotos.  :wink:
Das erste Foto gefällt mir besonders gut.
Wir hatten in unserem Urlaub auch 2x "nette Nachbarn" - das ist echt toll!  :x
LG Silvia
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 26.01.2011, 21:42 Uhr
Hallo,
danke für den Tagesbericht mit Text und Fotos.  :wink:

Gerne. Wollte nur mal demonstrieren, dass ich das auch kann!
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 29.01.2011, 11:41 Uhr
13.11.2010

Anbei nochmal Text und Bilder gemischt... Ich bin ja nicht so :-)


Route: St. Augustine, FL- Okefenokee, GA (Nahe der Metropole Folkston, GA)

“Karneval in St. Augustine und Alligator- Mundgeruch”

Um 6 Uhr hat dann der männliche Teil der Reisegruppe die Schnauze vom Gehuste voll, nimmt sich beide Fäuste und klopft die Nachbarn und auch den armen weiblichen Teil der Reisegruppe wach! So ist man wenigstens mal richtig früh auf Tour, denn schließlich will heute St. Augustine erkundet werden. Darüber hinaus steht die Weiterfahrt nach Okefenokee an, Sumpf und vielleicht Alligatoren in freier Wildbahn gucken!

St. Augustine entpuppt sich dann als nette kleine Touristenfalle mit einem alten Fort aus 1650 oder so, das die Spanier mal gebaut haben, das aber auch mal den Engländern und auch den Amerikanern gehört hat, aber niemals eingenommen wurde. Weil der Ami an sich auch auf Kriegsgerät und so was steht, liegen auch zahlreiche Kanonen zum Angucken rum. Im Inneren des Forts kann man sich noch ein Filmchen über das Laden und Abfeuern von Kanonen und alten Gewehren ansehen. Für 6 $ Eintritt pro Person gibt es die klare Note: „kann man mal gesehen haben, muss man aber auch nicht unbedingt (+)“.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%281%29%7E0.jpg)


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1%7E0.jpg)

Da wir einen wirklich günstigen Parkplatz (50 ct./ Stunde; ja ich muss es immer wieder schreiben, damit ich nachher mal auswerten kann, wie viel % der Urlaubsgesamtkosten für das parkende Auto draufgegangen sind) haben, gehen wir dann auch noch in die etwas kitschige Oldtown (ähnlich wie San Diego mit den Mexikanern oder Sacramento mit seinem wilden Westen), die dann eben alt- spanisch und mit Holzhäusern daherkommt. Die Polizeiautos sind übrigens mit dem Slogan „the nation´s oldest town“ beklebt.


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Die oldtown


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Das älteste Holzschulgebäude der USA


Eine sehr leckere Süßspeise und einen netten „where a you from“- Plausch später, wollen wir uns dann auf den Weg machen, geraten aber noch in einen kleinen Stau, der sich dann kurze Zeit später als Wartestau für so was wie einen Karnevalszug entpuppt; klar, es ist ja auch der 13.11 (!). Da der 11.11. auf einen Donnerstag gefallen ist, haben die den Sessionsauftakt eben auf den Samstag- Vormittag gelegt. Was jedoch ein wenig fehlt, sind dicke Mädchen in Lappenclownkostümen und sich auskotzende 15- jährige im Hasenplüsch nebst einer mit Scherben übersäten Straße, aber wenn wir das gewollt hätten, wären wir am 11.11. zu Hause geblieben.


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der Karnevalszug

On the raod again geht es dann zum letzten Etappenziel, dem Okefenokee- Swamp. Noch nie davon gehört? Kann sein, aber ein richtiges Highlight zum Schluss und unbedingt einen längeren Besuch wert.

Da wir dieses Mal immer noch früh dran sind, und auch die Fahrt an der Küste entlang und an Jacksonville vorbei nicht so lange gerät, sind wir um 13h schon vor Ort. Leider hat der Campground unserer Wahl strengste Regeln und mehr Verbote, als die christliche Fastenzeit zu bieten und zudem erst in einer Stunde auf. Da wir uns nicht trauen, das Gelände vorzeitig zu betreten, fahren wir erst einmal weiter zur Parkeinfahrt, zahlen die Entrance- fee (5 $ für beide, gültig 1 Woche, Parkplatz und Pferd incl.) und buchen uns eine Motorboot- Tour (18 $ pro Person), da wir nach einem intensiveren Studium der Parkmap feststellen müssen, dass es sich bei den aufgeführten Wegen um WASSERwege handelt, die weder mit dem Auto, noch zu Fuß besonders gut zu bewältigen sind. Bei dieser Gelegenheit fällt uns dann auch auf, dass „SWAMP“ Sumpf heißt;-)))

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Der Sumpf

Um die Zwischenzeit bis zur Bootstour sinnvoll zu überbrücken, fahren wir darauf zurück zum Campground (Okefenokee- Pasttimes) und scheinen auch die erste Gesichtskontrolle der Campingplatz- „Eltern“ zu überstehen. Wir buchen uns für 2 Nächte ein und nachdem wir ca. 30 min. über alle bestehenden Verbote (kein Feuer kein Betreten des Privaten Bereichs, keine Nutzung der Badehäuser zwischen 11:00 und 3:00, kein Pferdestuhl auf die Wiese, auch kein imaginärer  usw.) ausreichend aufgeklärt wurden und wir zudem noch die Campingplatz- Gebote schriftlich bekommen haben, bauen wir unser Zelt auf. Unser Pferd bleibt übrigens auf eigenen Wunsch auf dem Campingplatz zurück.

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Die Campingplatz- Einfahrt


Die darauf folgende Bootstour hat dann aber wirklich was zu bieten. Am Rand des Sumpfs, über dessen Kanal wir fahren, liegen tatsächlich dutzende Alligatoren rum, die sich auch noch bewegen. Manche haben auch Baby- Gators mit rum liegen! Daneben erfreut uns eine bunte Vogelwelt und eine für uns bisher so noch nicht bekannte Landschaft. Als Landschaftserlebnis kann dieses Refuge (Schutzgebiet) mit dem Sequoia NP und dem Grand Canyon NP absolut mithalten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%289%29.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%2811%29.jpg)
süße Alligatoren...

Nach der Bootstour und einem BBQ- Abendessen auf Empfehlung der Campground- Mami (2+), ist die Sonne weg und dafür eine Eiseskälte da, die uns alsbald in die tiefen des Dreamcatchers und Fleece- Klamotten verschwinden lässt. Der Plan für den letzten richtigen Urlaubstag ist auch schon klar: Eine Kanutour durch den Swamp muss einfach noch sein!!!

Meilen: 134

Unterkunft: okefenokee pasttimes campground, 20 $ (ohne Coupon, dafür mit Warten bis 14h)

Positiv:Wir haben richtige Alligatoren (!!!) gesehen und schlafen wirklich einsam

Negativ:Der Schall überträgt sich gut im flachen Land und man kann AUCH HIER DEN KÖTER DES NACHBARN KLEFFEN HÖREN (ohne ihn aber zu sehen und möglicherweise an die Alligatoren zu verfüttern)
   
FC-Gladbach 0:4 (UNGLAUBLICH; immerhin bin ich weit weg davon)

Essen: Jalen´s BBQ, das uns die Campground- Mami empfohlen hat (gut und günstig)
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 29.01.2011, 23:51 Uhr
noch ein Vogelbild vergessen...


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/normal_1_%2810%29.jpg)
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: sil1969 am 01.02.2011, 15:11 Uhr
Hi,
also mir macht das Mitlesen jetzt mehr Spaß.  :wink:
Eine Kanutour durch den Sumpf? Und wenn ein Alligator kommt?
LG Silvia
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 04.02.2011, 18:51 Uhr
14.11.2010

Route: Okefenokee, GA (Nahe der Metropole Folkston, GA) sonst nix!

Um die Frage aufzugreifen:
„Eine Kanutour durch den Sumpf? Und wenn ein Alligator kommt?“ GRANDIOS. Aber lest selbst:

Kurz nach Sonnenaufgang sind wir wach, können uns aber vor lauter Erfrierungen erstmal noch nicht bewegen, denn es war in der Nacht wieder mal kurz über dem Gefrierpunkt.

Nach dem Frühstück - mit Handschuhen, Schal und Mütze - wird schnell geduscht, um die Körpertemperatur auf über 20 Grad zu bekommen und ab geht es in den Okefenokee.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1%7E1.jpg)

Diesmal ist die „not guided Kanutour“ geplant. Hier kommen wir den Gators noch näher, es wird quasi noch intimer… und wir können unsere Frostbeulen mittels Sonnenbrand bei ca. 25 bis 30 Grad Celsius „kurieren“. Schon komisch die Subtropen.

Nachdem wir zum Warmwerden bis zum Aussichtsturm gefahren und gelaufen (2 Meilen hin und zurück) sind und einige richtig gute Schnappschüsse im Kasten haben, entern wir voller Optimismus unser Kanu.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%282%29%7E1.jpg)

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Bilder vom Aussichtsturm

Eine Kanutour zusammen haben wir vorher noch nie unternommen. Ebenso wenig verfügen wir über irgendwelche Wassersporterfahrung! Aber gerade dies und die Nähe zu den Alligatoren verleihen dem Ausflug einen kleinen abenteuerlichen Touch, dem wir uns gerne hingeben. Außerdem ist heute der letzte richtige Urlaubstag, da kann man ruhig auch sterben; schließlich muss man übermorgen schon wieder ins Büro. Die Gedanken an den Tod und ans Büro schieben wir dann aber wieder schnell beiseite…

Ab ins Boot und los. Man stellt ziemlich am Anfang fest: Das Boot braucht Kraft, um bewegt zu werden und am besten 2, die die evtl. vorhandene Kraft auch richtig, gleichmäßig einzusetzen und dauerhaft zu erhalten wissen. Leider fehlt uns das fast alles, denn die beim Laufen beanspruchten Muskeln braucht man für die Bedienung des Stechpaddels nicht unbedingt. Und so kommen wir dann die erste Meile im ständigen Rechts- Linksdrift vorwärts, um dann festzustellen, dass wir einerseits  aus eigener Unfähigkeit den empfohlenen Mindestabstand zu den Alligatoren unterschreiten und daneben gleichermaßen Schultern und Rücken falsch belasten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%285%29%7E1.jpg)

Trotzdem ist das Erlebnis grandios: In nächster Nähe zu den Alligatoren und anderen Sumpfbewohnern lassen sich wirklich neue Eindrücke aufsammeln; ein echter Höhepunkt! Insbesondere grenzwertig ist es, wenn uns die Alligatoren untertauchen oder kurz vor uns ins Wasser gleiten. Zwar fühlt es sich nicht richtig gefährlich an, aber ein Kick ist es schon. Gott sei Dank ist der Okefenokee ein Sumpf, also ein stehendes Gewässer, denn ein fließendes Gewässer hätten wir sicherlich nicht kenterfrei überstanden.

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%289%29%7E0.jpg)


Voller Eindrücke fahren wir die letzten 2 Meilen hinter einer lärmenden Amigruppe (2 dads und 2 sons), die die Stille mit lautem Gegröle ein wenig stören. Insgesamt aber ein TOP- Erlebnis. Unbedingt empfehlenswert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/1_%288%29%7E0.jpg)

Den Nachmittag lassen wir dann auch auf dem Campingplatz ausklingen, wo wir uns die Sonne auf die schmerzenden Schultern, Rücken, Knie, Ellenbogen und was man sonst zum Paddeln braucht scheinen lassen. Nachdem wir noch tanken und bei McDo waren, geht es dann früh ins Bett, weil wir um 3:00h aufstehen wollen, denn schließlich liegen zwischen uns und dem ATL- Airport noch etwa 300 Meilen. Und da man ja auch immer ein wenig Zeit einkalkulieren muss, heißt es um 20:00h „good night, georgia“.

Meilen: 32

Unterkunft: wie gestern bei unseren etwas strangen Gastgebern…

Positiv:    Als Team in einem Zweierkanu ohne zu kentern und mit sehr naher Bekanntschaft mit den Alligatoren; das hier als Reiseziel ist wärmstens zu empfehlen

Negativ: Es ist der letzte Tag gewesen

Essen: Salat von der Kanuvermietung (+), Cheeseburger und P von M (--)




Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Alrik am 05.02.2011, 10:50 Uhr
Insbesondere grenzwertig ist es, wenn uns die Alligatoren untertauchen ...

DAS ist wirklich mehr als grenzwertig!!!  :lol:

Wie lange wart ihr denn auf dem Wasser? Und was hat der Spaß denn gekostet? Sind im Mai ebenfalls da und ich denke, dass das auch was für uns wäre.

Gruß

Alrik
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 05.02.2011, 10:59 Uhr
Das ist einfach Weltklasse. Und die Parkheinis behaupten auch, es habe noch nie einen Zwischenfall gegeben...

Ein Kanu kostet für einen Tag glaube ich ca. 35$.

Was wir vorher nicht gewusst haben und wofür uns leider die Zeit gefehlt hat ist, dass man dort auch ein Kanu für mehrere Tage mieten kann und dass es im Park Campingplätze gibt, die nur per Boot erreichbar sind. Wenn Ihr also genug Zeit habt, plant das unbedingt ein...

Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Angie am 05.02.2011, 21:06 Uhr

Sag' mal, wie nahe wart ihr den Alligatoren wirklich? So direkt Aug' in Aug' mit einem Alligator, das gibt, denke ich, schon ein wenig mulmiges Gefühl.

Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Bookworm am 08.02.2011, 10:45 Uhr
Habt ihr schon gesehen, dass auf dem 5. Bild von unten (das mit der Grütze auf dem Wasser) ZWEI Alligatoren im Bild sind?  :D

Genau hinschauen auf den Bildvordergrund!
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Gast am 12.02.2011, 10:23 Uhr
Toller Bericht.  :daumen:
Gibt uns bei unserer anstehenden Südstaaten Tour einige Tips.

P.S. Kommt noch was oder wars das?
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Angie am 12.02.2011, 12:41 Uhr

Hallo Gast,

P.S. Kommt noch was oder wars das?

ich vermute, dass der Abreisetag noch kommt, denn der oberhalb beschriebene Tag war der letzte Urlaubstag.

Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 13.02.2011, 21:38 Uhr


15.11.2010

Route: Okefenokee, GA (Nahe der Metropole Folkston, GA)- Atlanta, GA (Airport)

3:00h: Etwas schwierig gestalten sich die Morgenrituale in finsterer Nacht. So haben wir doch ein paar Probleme mit dem Weg zum Badehaus, das praktischerweise am anderen Ende des Campgrounds ist und abkürzen über das Privatgelände ist strengstens (!!!) verboten.

Ebenfalls nicht einfach ist es, im Dunkeln ein Zelt leer zuräumen und abzubauen. Und weil auch Kofferpacken und Klamotten sortieren im Dunkeln ein nicht eben leichte Unterfangen sind, werfen wir einfach alles ins Auto und fahren los. Schließlich können wir später, wenn die Sonne wieder scheint und es schön warm ist, alles in Ruhe zusammenpacken und abwiegen.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Zum einen will es nicht hell werden, zum anderen wabert dicker Nebel durch die Southlands und als es dann endlich (viel zu spät!) hell wird, setzt kurz darauf ein Regenschauer ein, der sich zum dauerhaften Landregen entwickelt. Egal, wir haben ja noch Zeit. Im mittlerweile „cats & dogs“- rain schwimmen wir erstmal nach Downtown ATL (ca. 10:00h), damit der weibliche Teil Reisegruppe auch das letzte HRC auf der Tour leerkaufen kann!

Danach -es regnet, regnet, regnet immer noch- fahren wir an ein verlassen aussehendes Vordach in Flughafennähe und fangen an, unseren Kram „flugzeugfertig“ zu packen, was dann auch mit einigem hin und her gelingt. Ein Koffer 23kg, ein weiterer 23,5 kg, das macht das Einchecken einfach!

Denkste!

Als wir an unserem freundlichen Delta- Schalter ankommen und die Koffer auf die Waage stellen, weisen diese 52 und 54 amerikanische Pfund auf. Die freundliche Check in- Mitarbeiterin sagt uns dann auch ganz freundlich „put 2 lb out of this an 4 lb out of this!“. Ein kurzer Diskussionsversuch, dass die freundliche deutsche Delta- Homepage auf 23kg je Gepäckstück verweist, erweist sich als erfolglos! Gott sei Dank scheint man auf Größe und Gewicht des Handgepäcks gar nicht zu schauen und nach einigem hin und her, zeigen unsere Koffer auf der eigens bereitstehenden „Umpackwaage“ ziemlich genau 100lb an. Aber 100lb auf der „Umpackwaage“ sind nicht 100lb auf der Waage unserer freundlichen Delta- Check in- Mitarbeiterin und so ernten wir nur ein „put 2 more out!“. Machen wir und siehe da, auch auf der Waage unserer freundlichen … blinkt die 100. Leider hat aber der M das (ca. 25g schwere) Schlösschen für den Reißverschluss vergessen und als das noch aufliegt, sind wir wieder bei 101. Nach ein paar freundlichen Blicken der freundlichen Delta- Check- In- Mitarbeiterin nimmt sie unsere Koffer dann auf und fragt uns, ob wir auch von Ecuador ein Rückflugticket gebucht haben und ob wir zu dem Latino neben uns (der auch ca. 5x umpacken musste) gehören (was wir genau so oft verneint haben). Na dann kann ja nichts mehr schief gehen. Trotz allem sind wir unsere Koffer los und stolze Besitzer 2er Boarding- Pässe nach Düsseldorf!

Nachdem durch das ganze hin und her der Schraubenzieher aus Versehen im Handgepäck gelandet ist und nunmehr bei TSA ein neues Leben in den USA beginnt, begeben wir uns mit der Terminal- U- Bahn an unser Gate und sehen auch zu, möglichst früh im Flieger zu sein, da ungefähr jeder zu viel Handgepäck dabei hat. Komischerweise interessiert die Größe des Handgepäcks wirklich niemanden! Das gelingt uns dann auch und nachdem unser Handgepäck verstaut ist, schauen wir den anderen Fluggästen und den freundlichen Delta- Mitarbeiterinnen beim Handgepäck- Tetris zu, das wohl zum Bordunterhaltungsprogramm dazu gehört.

Alles Weitere klappt dann aber wirklich; wir landen pünktlich um 7.30h im 0 Grad kalten und vernebelten Düsseldorf (nicht Ecuador), wo uns der Zoll ohne Kontrolle passieren lässt und der Bernd schon wartet! Im Auto geht’s auf die letzte Etappe, die wir nach einem Frühstück bei Bernd und Irmgard im kalten Novembernebel in der Eifel beenden!!!

Das wars dann!!!

Meilen: 340

Unterkunft: Delta 24

Positiv: wir haben nicht verschlafen, wir hatten keinen Unfall und sind tatsächlich an unserem Gate angekommen und unsere Koffer wogen nur 50lb (unsere Handgepäckstücke übrigens das Doppelte!)

Negativ: Es ist der definitiv allerletzte (Urlaubs-) Tag gewesen

Essen: IHOP ATL (besser, als die anderen IHOPS)



Fazit: SUPER!

Ausführliches Fazit und Hitliste folgen!

Thank you for travelling so far!!! It was a pleasure to have you on board!!!
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Gast am 14.02.2011, 15:19 Uhr
Sehr kurzweiliger Bericht. Freu mich schon auf die Hitliste und das Fazit.

Vielen Dank
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: 7377 am 23.02.2011, 22:47 Uhr
Statistik und Hitlisten

Insgesamt sind wir 3.430 Meilen (5.250km) gefahren.

Der Durchschnittsverbrauch war 10 l/100km, d.h. wir haben 525 l Benzin verbraucht.

Wir haben insgesamt 17x übernachtet, davon 10x im Motel und 7x auf dem Campingplatz.
Kosten: Motel 495,- $ (Durchschnitt 49,50 $); Camping 131,- $ (Durchschnitt 18,71 $).

Beste Unterkünfte:

Da wir bei Motel- Übernachtungen nur in Vorstadt- Motels genächtigt haben, die stets in mehr oder weniger tristen Umgebungen liegen (Gewerbegebiete), hat es auch kein Motel in die Top 3 geschafft, denn Konkurrenz zu einem schönen State- Park kann so ein Motel nicht bieten. Im Süden fiel uns aber auf, dass wir insbesondere mit Red Roof Inn sehr zufrieden waren. Insgesamt ist es bei Nutzung der Coupons möglich, durchschnittlich unter 50 $ Zimmerpreis zu bleiben. Kein Vergleich mit Urlaub in Europa…

Die besten Unterkünfte finden wir daher in den Campgrounds:
1.   Jetty- Park, Cape Caneveral
2.   Okefenokee Pasttimes
3.   Natchez Trace StatePark

Die besten „Ess“- Erlebnisse:
1.   Pigg Out Inn, Natchez
2.   Die Kette „Cracker Barrell“
3.   Gumbo Shop, New Orleans

So und jetzt aber zu den besten touristischen Highlights:
1.   unerwartet und eigentlich nur als Zwischenstopp zwischen Florida und dem ATL- Airport: Okefenokee Swamp
2.   ELVIS in Graceland (der Mann zieht auch Menschen in seinen Bann, die in nur posthum erlebt haben)
3.   Jack Daniel´s in Lynchburg Tennesse (das ist aber auch genau so, wie man es sich vorstellt)

Knapp an den Top 3 vorbei: Live-. Music im The Stage, Nashville, die Antebellums in Natchez, big crazy New Orleans, NASA in Cape Caneveral

Die Top 3 der No- Go´s:
1.   natürlich die Parkgebühren. Da es keinen nutzbaren ÖPNV gibt, die Entfernungen groß und die Bereitschaft zum zu Fuß gehen sehr gering sind,  kann man an jeder Attraktion (oder noch nicht mal Attraktion) Parkgebühren erheben. Rühmliche Ausnahme ist da die NASA in Cape Caneveral,
2.   die schlägt das aber auf den Eintrittspreis gleich dreifach auf…
3.   Hustende und sonstwie nervende Nachbarn in Motels mit Wänden aus Pappe…

[und Blech muss in dieser Kategorie auch vergeben werden an BARRY (bzw. seine halb erfrorene Alte) aus Knoxville]


Unterhaltsame Begebenheiten:
1.   Handgepäck- Tetris bei Delta
2.   das verpasste Engagement einer Prostituierten in Nashville
3.   unsere Campingplatzeltern
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: Angie am 23.02.2011, 23:06 Uhr

Hallöchen!


Erstmal danke für deinen interessanten Reisebericht :D Ich bin gerne mitgefahren, auch wenn ich nicht immer etwas geschrieben habe.

Interessant sind dein Fazit und die Hitlisten. Ein wenig hat es sich schon beim Lesen heraus kristallisiert, aber eben nicht ganz.
Bei der Motelwahl war es euch ja von Anfang an klar, dass das nicht die nobelsten Unterkünfte sein werden und so gesehen hat es - bis auf hustende oder sonstwie nervende Nachbarn bei den Pappe-Wänden - auch gepasst.

Ich habe jetzt versucht, das für mich schönste Foto deines Reiseberichtes zu wählen, wobei mir das wirklich schwer gefallen ist, weil sehr viele Fotos toll sind. Eines hat aber doch gewonnen und zwar dieses hier:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/19894/Kopie_von_2010_11_14_034.jpg)


Also nochmal vielen Dank und liebe Grüße,
Angie, die den "Daumen hoch" auch schon vergeben hat :wink:
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: tom2go am 24.02.2011, 09:46 Uhr
Danke für den schönen Bericht und den heiteren Schreibstil! Bis bald  :winke:

:dankeschoen:
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: NähkreisSteffi am 24.02.2011, 12:35 Uhr
Vielen Dank für den interessanten Bericht. Ich bin gerne mitgefahren.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: hanelman am 24.02.2011, 12:47 Uhr
Vielen Dank für den schönen Bericht! Ich hab ein paar nützliche Hinweise finden können und freu mich jetzt schon auf unseren Trip nach Florida  :D
Titel: Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
Beitrag von: sil1969 am 25.02.2011, 18:16 Uhr
Hallo,
auch von mir eine DANKESCHÖN für den Bericht. Jack Daniels war für mich damals (1994) auch ein Highlight, ebenso wie Graceland (bin auch nicht unbedingt ein Fan von Elvis).
LG Silvia