usa-reise.de Forum

Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Anette am 06.09.2005, 18:00 Uhr

Titel: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 06.09.2005, 18:00 Uhr
Nachdem wir schon sehr oft den Westen und den Nordwesten bereist hatten, besuchten wir in diesem Jahr erstmals den Osten und Süden. Ich hatte fast ein Jahr gebraucht, bis ich mit der geplanten Reiseroute zufrieden war. Wie es sich schon zu Hause abzeichnete, war mein Plan viel zu umfangreich und wir mussten einige Attraktionen die wir gerne besucht hätten, weglassen.

Freitag, 5. August 2005
Nach dem Einchecken in Frankfurt gönnten wir uns ein ausgiebiges Frühstück im Sheraton Hotel. Das Frühstückbüffet konnte sich mit dem USA-Reise.de Frühaufsteherbüffet messen. Sogar frische Datteln gab es. Um 10.50 Uhr startete der A330-300 der Lufthansa nach Washington. Die Flugzeit betrug 8 Stunden und 25 Minuten und es gab keine nennenswerten Turbulenzen. Nach dem reichhaltigen Frühstück konnten wir das servierte Mittagessen ablehnen. Hunger hatten weder mein Mann noch ich. Allerdings haben wir die kurz vor der Landung servierte Pizza gegessen. Auf dem Dulles International Airport sind wir nicht am Terminal an einem Finger angedockt, sondern wir standen weit draußen und wurden mit einer fahrbaren Lounge zum Terminal gefahren. Die Immigration Halle war leer und wir konnten durchgehen. Die Einreise war in weniger als 5 Minuten abgehandelt. Die Koffer kamen sehr schnell, im Alamo Shuttle Bus waren wir die einzigen Fahrgäste und in der Alamo Vermietstation war weit und breit außer den Angestellten kein Mensch zu sehen. Als Auto suchten wir uns aus der Choiceline einen Trailblazer aus.
Wir sind 20 Meilen nach Manassas gefahren und haben im dortigen Days Inn gewohnt. Es war unwahrscheinlich heiß und schwül. Negativ aufgefallen ist uns der starke Verkehr. Für unsere Verhältnisse war es ein eher kurzer Flug und wir waren lange nicht so groggy wie nach einem Flug in den Westen. Am Nachmittag haben wir unser Gepäck „Autoreisefertig“ zusammengestellt und waren abends im Red Lobster in Manassas essen. Ein leichter Shrimps Sampler war genau das Richtige für diesen Abend. Als wir zurück im Hotel waren, setzte ein kräftiges Gewitter mit Sturmböen und Starkregen ein.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Easy Going am 06.09.2005, 18:24 Uhr
Hallo Anette,

ich schnuppere schon den schwülen Duft des Old South und vor meinem geistigen Auge hängt üppiges Spanish Moos von den alten Eichen herab.   8) :D
Freue mich schon drauf bei Euch mitzufahren.  :D  :D
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 06.09.2005, 18:29 Uhr
Horst Du weißt, nicht Spanish und nicht Moos!!!!
Werde mein bestes schreiberisches Können für den Bericht geben.

Anette
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Westernlady am 06.09.2005, 19:44 Uhr
Anette - klasse, dass Du uns nicht lange warten läßt  :D
Meine Reisetasche ist gepackt: ich bin reisefertig zum Mitfahren  :lol:
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Scooby Doo am 07.09.2005, 09:40 Uhr
Hallo Anette,

ich melde mich dann auch gleich im virtuellen Bus an und reise mit.

Mal wieder eine neue Gegend für mich, die zwar schon lange auf meiner to-do-Liste steht.
Wann seid ihr denn in USA gelandet, dass da alles so leer war?

Ich bin ja mal Thanksgivin' in Chicago gelandet. Da war auch alles menschenleer, weil wahrscheinlich alle Leute zu Hause feierten.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: freddykr am 07.09.2005, 11:03 Uhr
Hallo Anette,

ich steige auch noch mit ein und lese kräftig mit.

So eine leere Immigrationhalle hatte ich nur mal im November 2001 in New York, ansonsten konnte man sich immer die Füße in den Bauch stehen.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Heiner am 07.09.2005, 11:58 Uhr
Hallo Anette!

Es ist schön das Du jetzt schon den Bericht schreibst, und wir sofort an Euren Erfahrungen und Erlebnissen teilhaben dürfen.
Ich bin leider immer noch nicht soweit. :oops:

Gruß Heiner
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Schneewie am 07.09.2005, 12:58 Uhr
Endlich wieder ein Reisebericht  :D

Freue mich schon auf´s mitfahren  :wink:
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Andrea_K. am 07.09.2005, 13:59 Uhr
Hallo Anette,

 :dance: steig auch mit ein...  Kann auch schon dieses feucht-schwüle Klima spüren... *nach-meinem-Fächer-kram*

Ich finde den Süden auch sehr interessant, habe erste Eindrücke bereits in Georgia und Nordflorida sammeln können. Mag diesen besonderen Südstaaten-Flair...

Können wir auch auf einige Fotos hoffen?

Freu mich schon auf die Fortsetzung.  :smiledance:

Viele Grüße
Andrea
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 07.09.2005, 18:40 Uhr
Scooby, wir sind um 13.40 Uhr in Washington gelandet.

Wenn Ihr alle fertiggepackt, Gepäck in den Kofferraum, einsteigen, anschnallen und die Fahrt geht los.

Samstag, 6. August 2005
Wie es nicht anders zu erwarten war, hatten wir sehr früh ausgeschlafen. Als Erstes sind wir an diesem noch jungen Tag in den Wal Mart und haben uns mit den notwendigen Lebensmitteln und Getränken versorgt. Ein Cooler und das dazugehörige Eis durften natürlich nicht fehlen.  Bei meinen Recherchen zu diesem Urlaub hatte ich im Forum nach Kritiken der Restaurantkette Olive Garden gesucht. Der letzte Beitrag dieses Threads endete mit der Frage, wer war schon im Cracker Barrel essen? Cracker Barrel hatte ich noch nie gehört oder gesehen. Bei unserer Fahrt in den Supermarkt haben wir ein solches Restaurant erspäht und wir mussten, wie sollte es anders sein, genau dort frühstücken. Cracker Barrel ist im vorderen Teil ein country store, an den sich ein Restaurant anschließt. Frühstück gibt es hier den ganzen Tag. Wir haben „eggs in a box“ gegessen. 2 Scheiben Brot, die in der Mitte ausgehöhlt waren. In diesem Loch  befand sich die gewünschte Zubereitungsform des Eies. Uns schmeckte es, die Einrichtung war sehr nett, der Service gut, es war preislich ok und es war nicht der letzte Besuch in einem Restaurant dieser Kette.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es natürlich gleich aufs Battlefield. Obwohl das Visitor Center um diese frühe Stunde noch geschlossen war, standen auf dem Parkplatz schon jede Menge Autos. Das waren aber keine Besucher des Manassas National Battlefield Parks, sondern die Fahrzeuge von Leuten die im Park joggten.

Um halb neun Uhr öffnete das Visitor Center, wir schauten uns zunächst dort um und kauften uns den National Park Ausweis.
Am 21. Juli 1861 fand in Manassas die erste große Landschlacht des Civil Wars statt. Die Union benannte die Schlachten nach dem nächstgelegenen Fluss, der in der Nähe war, die Konföderierten nach der nächstgelegenen größeren Stadt. Daher die Namensgebung: First Manassas oder First Bull Run. Manassas lag an einer wichtigen Eisenbahnkreuzung. Die Eisenbahn verband Virginia und Washington mit Richmond und dem Shenandoah Valley. Gen. McDowell schickte 35000 Soldaten der Unionstruppen los, um zunächst diesen wichtigen Knotenpunkt und im Anschluss daran die Hauptstadt der Konföderierten, Richmond, zu erobern.
In Manassas warteten 22000 Südstaatensoldaten unter dem Kommando von Gen. Beauregard. An diesem Sonntagmorgen waren viele Bürger aus Washington mit Kutschen und Pferden gekommen. Sie machten am Rande des Schlachtfeldes Picknick, wollten die Show genießen und den schnellen Sieg der Union feiern. Zunächst wurde ein Teil der Südstaatenarmee unter Bee und Bartow auf den kleinen Hügel Henry Hill zurückgedrängt. Dort stand Thomas Jonathan Jackson mit seiner Brigade und hielt die Stellung. General Bee rief seinen Männern zu: „Look there is Jackson, standing like a stone wall”. Daraufhin war der Name “Stonewall” Jackson geboren. Man weiß nicht genau ob Bee das
- aus Zorn meinte, weil Jackson keinen Gegenangriff startete oder
- aus Freude, dass Jackson dem Angriff der Union standhielt.
Bee fiel noch an diesem Tage und er ist der erste Offizier, der im Civil War umkam. General Bee ist in Manassas beerdigt.
Die Schlacht dauerte bis zum Nachmittag und Henry Hill war stark umkämpft. Am Nachmittag griffen die Südstaaten die rechte Flanke der Union auf Chinn Ridge an. Die entmutigten und müden Soldaten unter Gen. McDowell zogen sich daraufhin auf den Straßen Richtung Washington zurück.
Über das Battlefield First Manassas führte ein Trail (Länge 1 Meile) zu allen wichtigen Punkten dieser Schlacht. Die Henry Farm wurde wieder aufgebaut und auf dem Gelände befindet sich auch das Grab von Judith Henry. Judith ist die einzige aus der Zivilbevölkerung, die an diesem Tag ums Leben kam.
Anschließend fragten wir im Visitor Center nach, wie lange man denn für die Autotour „Second Manassas“ braucht. Der Zeitbedarf beträgt 2.5 Stunden. Das war uns dann doch etwas zu lange. Also schon Punkt 1 der gestrichen wurde. Wir wollten an diesem Tag noch 150 Meilen bis nach Williamsburg fahren.
Einen ersten Stopp legten wir bei Potomac Mills ein, eine der weltgrößten Outlet Malls. Dort hielten wir uns nicht lange auf. Nach einer kurzen Pause gings weiter und wir fuhren auf die Interstate 95. Dort war doch ein sehr großer Stau. In 1.5 Stunden hatten wir immerhin 50 Meilen zurückgelegt, toller Fortschritt. Wir fuhren bis Fredericksburg auf der Autobahn und von dort ab über den Highway 17 (Scenic Byway) nach Williamsburg. An diesem Wochenende war „back to school break“ in North und South Carolina. Vom 5. bis 7. August wurde keine sales tax erhoben.Ob das der Grund für die total verstopfte Interstate war, weiß ich nicht. Ein Unfall oder eine Baustelle war weit und breit nicht zu sehen. Der viele Verkehr gestern, heute schon wieder, uns wurde etwas bange, ob wir denn überhaupt bei diesem großen Verkehrsaufkommn unseren Gesamtplan einhalten konnten.
Gegen 4 Uhr sind wir in Williamsburg angekommen und wollten zunächst im Best Western Patrick Henry Inn einchecken. Das Zimmer war noch nicht fertig und deshalb sind wir gleich nach Colonial Williamsburg gefahren. Wir haben uns keinen Tagespass für die Häuserbesichtigung gekauft. Der kostete pro Person $ 34 und das war uns angesichts der doch schon fortgeschrittenen Stunde zuviel. Wir sind noch ein wenig durch die Straßen gebummelt. Gut hat uns die Duke of Gloucester Road gefallen. Die Zeitumstellung machte sich bald bemerkbar. Wir waren müde und sind in das Hotel gefahren. Das Zimmer war nun endlich bezugsfertig. Nach einer Pause sind wir zum Abendessen in das Black Angus Steakhouse gegangen. Unsere wohlverdiente Nachruhe wurde zweimal vom Getöse und Gehupe vorbeifahrender Züge unterbrochen. Wie ich das hasse!!
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Scooby Doo am 07.09.2005, 21:51 Uhr
Komisch, ich kann trotzdem recht gut schlafen, auch wenn ein Zug mit Getöse am Hotel vorbei fährt. Irgendwie bin ich dagegen immun  8)
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Utah am 08.09.2005, 17:23 Uhr
Hallo Anette!

Ich bin auch als "blinder" Passagier dabei ;-)
Es ist schön das du auch über die Geschichte des Bürgerkriegs schreibst, habe einige Bücher davon daheim. Weiter so!  :applaus:
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 08.09.2005, 18:25 Uhr
Scooby, wenn davon ausgeweckt werde, bin ich das nicht ganz so prickelnd  :twisted:
Utah, der Civil War ist nicht unbedingt mein Spezialgebiet. Habe während des Urlaubes viel darüber gelernt.

Anette
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 08.09.2005, 18:26 Uhr
Sonntag, 7. August 2005
Jetlagbedingt waren wir am zweiten Morgen natürlich wieder zeitig wach. Unser heutiges Etappenziel war Florence, SC. Die Fahrtstrecke betrug 330 Meilen. Yorktown und Jamestown besuchten wir nicht, sondern unser erster Stopp war heute die Berkeley Plantage am James River. Es gibt auf dieser Strecke entlang des James River noch weitere Plantagen (Westover, Evelynton, Sherwood Forest, Shirley). Da wir früh unterwegs waren, kamen uns die Öffnungszeiten von Berkeley sehr entgegen. Es war die einzige, die schon um 9 Uhr öffnete.
Im Dezember 1619 gingen die ersten Siedler aus England hier an Land. Sie knieten nieder und beteten, dass sie die Reise gut überstanden und wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Dieses war das erste Thanksgiving der Geschichte.
Die Plantage wurde um das Jahr 1700 gebaut. William Harrison wurde hier geboren. Er war der 9. US-Präsident, sein Enkel Benjamin Harrison war der 23. Präsident. William Harrison war nur 38 Tage im Amt. Er wurde im Alter von 68 Jahren Präsident. Um seine Fitness zu beweisen, hielt er im März seine zweistündige Amtsantrittsrede im Freien, ohne entsprechend gekleidet zu sein. Dabei holte er sich sprichwörtlich den Tod. Seine Nachfolge trat John Tyler an. Harrsion und Tyler waren nicht nur aus dem gleichen Bundesstaat, sondern auch aus dem gleichem County und beide wohnten in einer Straße. J. Tyler wohnte auf der Plantage Sherwood Forest. Bisher einmalig in der Geschichte der US-Präsidenten. Tylor war der erste Vizepräsident, der Präsident wurde.
Das Wohnhaus war nur im Rahmen einer Tour zu besichtigen. Ich hatte mir vor dem Urlaub vom ADAC die AAA Karte besorgt. Laut Aushang gab es für AAA Mitglieder eine Ermäßigung. Ich zeigte die Karte vor, die Dame sagte, es gäbe keinen Nachlass. Ich zeigte auf das Schild und sagte ihr, dass ich genau diese Karte in der Hand habe. Sie murmelte darauf etwas: ...der Manager akzeptiert das nicht..... Also habe ich den vollen Eintrittspreis gezahlt. Da dies das erste Mal war, dass ich diese Karte im Urlaub hatte und es damit gleich Probleme gab, war ich leicht sauer. Allerdings muss ich sagen, während der gesamten 4 Wochen unseres Aufenthaltes wurde die Karte dort, wo es AAA Ermäßigungen gab, überall akzeptiert. Warum auf Berkeley nicht, steht in den Sternen.
Enttäuscht war ich schon ein ganz klein wenig, als ich Berkeley sah. Das Haus und das Anwesen entsprachen nun ganz und gar nicht meinen Vorstellungen von einer Plantage im Süden der USA. Wo war die Eichenallee, das prächtige, weiß angestrichene und von vielen Säulen umgebene Haus? Das Haus war aus roten Backsteinen gebaut, vor dem Haus war eine Rasenfläche und Säule gab es keine einzige. Ich habe im Urlaub gelernt, dass nun mal nicht alle Plantagen aussehen, wie sie oft in Fernsehfilmen gezeigt werden.
Die Plantagen sind alle nach dem gleichen Schema aufgebaut. Unten 4 Zimmer, 2 auf jeder Seite des Hauses. Die Türen lagen sich meist genau gegenüber. Jeweils eine Eingangstür vorne und hinten und eine große Wendeltreppe, die in die oberen Stockwerke führte.
Im Haus gab es keine Schränke. In früheren Zeiten musste man auf alles, was 4 Wände und eine Tür hatte, Steuern bezahlen, darunter fielen auch Kleiderschränke. Der Durchschnittsamerikaner hatte in der damaligen Zeit ohnehin nur 4 Satz Kleider, 2 für den Sommer und 2 für den Winter.
Der erste Bourbon Whiskey Amerikas wurde um 1620 auf Berkeley gebrannt. Im Civil War diente die Plantage als ein Unionshauptquartier. Weiterhin war hier auf dem Gelände während des Bürgerkrieges „Taps“ (Zapfenstreich) zum ersten Mal zu hören. Komponiert wurde das Musikstück von Gen. D. Butterfield und wurde vom bugler (Hornist) O. Norton gespielt. Bemerkenswert hierbei, die Südstaatenarmee hörte das Musikstück auf der anderen Seite des Flusses. Auf Berkeley schallte dann die Melodie in einer Tonlage höher als „Echo“ herüber.
Einen Stopp auf der Fahrt nach Florence legten wir im Little Pee Dee State Park in der Nähe von Dillon ein. Wir sind den 0.7 Meilen langen nature trail beaver pond gelaufen. Außer Bieber soll man laut Beschreibung many other animals and birds sehen. Wir sahen keinen Bieber, dafür einige Schildkröten, die sich auf dem Holz, welches im kleinen See schwamm, sonnten. Es war ein sehr schöner ruhiger Wanderweg. Ideal für eine kleine Pause.
Kurz vor Florence setzte das alltägliche Gewitter ein. Wir sind in den Lucas Park gefahren. Dort sollten sich jede Menge Vögel und die eine oder andere Schlange aufhalten. Das entsprach an diesem Tag und zu dieser Stunde nicht ganz den Tatsachen, gesehen haben wir nichts. Der Lucas Park ist auch eher eine Art Stadtpark. Umsäumt war der Park von wunderschönen Häusern.
Gewohnt haben wir im Country Inn. Ich hatte ein Zimmer in diesem Motel von zu Hause aus für $ 74 gebucht. Beim Einchecken bekam ich ohne einen Ton zu sagen,  den aktuellen Coupon Preis von $ 59.99. Ich hatte nichtmal ein Coupon Heft zur Hand. War schon eine angenehme Überraschung. Überhaupt gehörten die Motels der Country Inn Kette zu den besten, die wir im Osten hatten. Die Lobby gemütlich und wohnlich eingerichtet incl. eines großen Kamins und einem großen Frühstücksraum mit Flachbildschirm-TV. An der Rezeption stand eine Schüssel mit Plätzchen. Kaffee und Tee gab es ganzen Tag. Die Zimmer waren sehr ansprechend eingerichtet und groß. Neben dem üblichen Schreibtisch befand sich ein großer Tisch mit einer Couch im Zimmer. Kein Vergleich zu dem Best Western bzw. dem Days Inn in denen wir die letzten beiden Nächte gewohnt haben.
Abendessen gabs im Outback Steakhouse. Sonntags wurden im Restaurant keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt. Die Supermärkte schließen in diesem Teil der USA sonntags schon recht früh. Um 21 Uhr war alles zu.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anne am 08.09.2005, 18:34 Uhr
Hi Anette,
danke für den tollen Bericht. :D
Irgendwie fällt es uns Frauen schwer, "Vom Winde verweht" nicht mehr als Goldstandart für alle Plantagen zu sehen. :wink: Das gehr mir genauso. :lol:
Tschüß
Karin
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: nypete am 08.09.2005, 18:39 Uhr
Danke Anette,

wir stimmen uns so langsam auf USA South ein!
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Westernlady am 08.09.2005, 19:31 Uhr
Anette, Dein Reisebericht ließt sich wie immer super  :D  Man ist wirklich richtig dabei. Danke.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: sonny am 09.09.2005, 17:32 Uhr
Hallo Anette,

bitte auch darum mitfahren zu dürfen  :D

Ich verschlinge sozusagen deinen Reisebericht, da es nächstes Jahr auch in den Südosten gehen soll, allerdings sind "nur" 3 Wochen geplant......

Super sind auch die vielen Hintergrund-Info's !!!!
Weiter so

Sonny
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 10.09.2005, 18:26 Uhr
Montag, 8. August 2005

Meine  Lobeshymne auf das Country Inn kann ich noch fortsetzen: Im Motel gab es eine guest laundry und das Überraschende war, dass sowohl die Waschmaschine als auch der Trockner kostenlos benutzt werden durften. Davon haben wir an diesem Morgen vor der Weiterfahrt Gebrauch gemacht.
Auf dem Plan stand heute zum Glück keine weite Fahrstrecke, lediglich die Fahrt von Florence nach Charleston. Einen Stopp legten wir in der Woods Bay State Natural Area ein. Dieser kleine Park liegt 20 Meilen südlich von Florence und 3 Meilen westlich von Olanta. Wie immer war im Heftchen aufgeführt, welche Tiere man bei den Wanderungen sehen kann...birds, raccoons, river otters, alligators to various snakes and tiny tree frogs..... Sowohl auf dem boardwalk als auch auf dem einen Meilen langen Mill Pond Nature Trail haben wir weder an Land noch im Wasser ein Tier gesehen. Sehr oft wird der Nature Trail nicht genutzt, denn er war fast zugewachsen. Wir waren in diesem Park die einzigen Besucher.
Dafür sahen wir, als wir aus dem Park fuhren, in Olanta in einem Garten einen Alligator. An einem kleinen Teich lag der Gator am Ufer und wärmte sich in der Sonne auf.

Drei Sachen, die mir eingefallen sind und nichts mit dem täglichen Bericht zu tun haben:
- Thema Garten: im Osten der USA ist uns aufgefallen, dass der Rasen in jedem Garten immer kurz geschnitten war. Selten hat man eine Rasenfläche gesehen, auf der das Gras hoch stand. Selbst die Grünflächen am Rande der Straßen, ob nun Landstraße, Highway oder Interstate, immer war das Gras gemäht.
- der Benzinpreis bewegte sich bisher bei $2.30 - $2.40.
- sehr unterschiedlich waren die Preise für einen Beutel Eis. Das billigste was ich während der 4 Wochen bezahlt habe, waren 98 Cent, das teuerste $1.48.

Der nächste Besichtungspunkt war Boone Hall Planstation. Juhu, es gab eine Eichenallee und es gab weiße Säulen, wenn auch das Haus aus roten Backsteinen gebaut war.
Die Außenaufnahmen für die Plantage Mont Royal (Fackeln im Sturm) wurden hier in Boone Hall gedreht.
1936 baute Thomas Stone an der Stelle, an der das alte bescheidene Farmhaus stand, das jetzige Plantagenhaus. Der Besitzer von  Boone Hall ist heute die  Familie McRae. Das Erdgeschoss kann besichtigt werden, der erste Stock wird von den Besitzern zeitweise noch als Wohnung genutzt. Die Eichenallee wurde von Thomas Boone angelegt. Der älteste Baum ist 300 Jahre, der jüngste immerhin 100 Jahre alt. An den Bäumen hing spanish moss. Und wie wir schon im März in Florida gelernt hatten, weder spanish noch moss. Es ist eine Epiphytenart, die dem Baum nicht schadet. Früher wurde dieses Gewächs als Füllmaterial für Autositze verwendet. Da natürlich einige Tierchen im spanish moss wohnen, führte dieses zur ersten Rückrufauktion in der Automobilgeschichte.
Früher wurde hier Baumwolle angebaut, heute ist man im Pecan-Nuss Geschäft tätig.
Die neun Sklavenunterkünfte aus Ziegeln können besucht werden. In diesen Häusern durften nur die skilled laborers wie Kräuterdoktoren, Hebammen und Handwerker wohnen. Heute werden in diesen Häusern verschiedene Ausstellungen gezeigt. Von der archäologischen Ausstellung über die Verwendung der Pflanzen bis hin zur Herstellung der Körbe aus Sweetgrass.
Nach der Besichtung des Hauses, welches nur mit einer Tour möglich ist und der Sklavenunterkünfte sind wir noch etwas auf dem Gelände herumgelaufen und haben einige Fotos gemacht. Es war, wie die ersten beide Tage unseres Urlaubes, unerträglich heiß und noch viel unerträglicher schwül. Kurz bevor die ersten Regentropfen des alltäglichen Gewitters auf uns runterprasseln konnten, sind wir zurück ins Auto und in unser Hotel gefahren. Es war das Charleston Riverview Hotel. Diese Unterkunft war bei weitem nicht so schön, wie gestern das Country Inn. An diesem Abend hatten wir Appetit auf Pizza. Die einzige Möglichkeit, die wir zum Pizza essen fanden, war die Pizzeria Andolinis. Die Pizza war sehr gut, der Zustand des Restaurants insgesamt war allerdings unbeschreiblich schlecht. Empfehlen kann ich das nicht. Den Tag haben wir im Innenhof des Hotels ausklingen lassen. Immerhin standen dort Tische, Stühle und Bänke.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Westernlady am 10.09.2005, 22:28 Uhr
Anette, stopp - ich muß erst meine Reifröcke suchen....  :D
Ach ist das schön  :D  Erst die Eichen-Allee, dann die Säulen...  :D Da kann mal als Leser einen richtig schönen Zeitsprung machen  :lol:
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: freddykr am 10.09.2005, 22:44 Uhr
Zitat von: Westernlady
Anette, stopp - ich muß erst meine Reifröcke suchen....  :D

Das will ich sehen  :wink:

Zitat von: Anette
Dafür sahen wir, als wir aus dem Park fuhren, in Olanta in einem Garten einen Alligator. An einem kleinen Teich lag der Gator am Ufer und wärmte sich in der Sonne auf.

Ein Alligator als Wachtier ist besser als jeder Hund.  :lol:
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: mrh400 am 11.09.2005, 10:43 Uhr
Hallo,
auch wenn bisher offenbar lauter Preußen äähh Yankees im Bus sind ( :dozent: kein alteingesessener Southerner würde vom "Civil War" = Bürgerkrieg sprechen - für die war der "Secession War" ein Freiheitskampf bzw. Krieg zwischen zwei souveränen Staaten, der mit einer Annexion endete; Memorial Day wurde deswegen jedenfalls früher in Georgia nicht wirklich gefeiert - statt dessen gab es früher offiziell und heute noch immer inoffiziell den "Confederate Memorial Day"), fahre ich als Südstaatler äähh zugroaster Bayer gerne mit.

Macht Spaß mitzufahren, will da auch wieder mal hin (FL 1967, GA 1967 und 1979  :geist: )
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Utah am 11.09.2005, 11:37 Uhr
Hallo Anette!

Hast du Orry getroffen ?  :wink:

Wenn du mit deinem Bericht fertig bist komme ich nochmal wg. der Charleston-Präsentation auf dich zu.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 11.09.2005, 13:54 Uhr
Orry, George und Rhett waren leider nicht anwesend, vielleicht beim nächsten Mal. Justine LaMotte haben wir kurz verpasst, kommt aber erst später im RB an die Reihe  8)
Utah, Stadtrund, da kommt am nächsten Tag im RB ein paar Zeilen dazu.

Anette
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 13.09.2005, 17:31 Uhr
Dienstag, 9. August 2005

Mal was ganz Neues, an diesem Morgen gewitterte und regnete es bereits während des Frühstücks. Das Frühstücksbüffet war im Restaurant des Hotels aufgebaut. Was mich dabei etwas wunderte war die Tatsache, dass die Teller und Becher aus Styropor waren, die Bestecke aus Plastik. Warum kein Porzellan verwendet wurde, kann ich mir nur in der Einsparung von Arbeitskräften erklären.
Nach dem Frühstück schien zum Glück die Sonne wieder erbarmungslos vom Himmel. Unser erster Besichtungspunkt war heute die Magnolia Plantage.
Im Gegensatz zu den anderen bisher besuchten Plantagen, ist Magnolia seit elf Generationen im Besitz der Familie Drayton.
Wir haben zuerst die im Eintrittspreis enthaltene Bootstour gemacht, wo wir die einzigen Passagiere waren. Da das Wasser von einer dünnen, grünen Schicht duckweed bedeckt war, sah man die Bewegungen der Bewohner sehr gut. Und hier leben jede Menge Alligatoren. Den Lieblingsalligator der Bootsführerin, Red October mit einer Größe von 14 ft, bekamen wir auch zu sehen. Im Gewässer waren aus Holz schiefe Ebenen gebaut. Die werden von den Alligatoren gerne genutzt, um sich in der Sonne zu aalen und vor allen Dingen dazu, um die Touris in den Booten besser sehen zu können.
Da wir bis zur Führung im Haus noch etwas Zeit hatten, sind wir durch die Gärten und zum Observation Tower gegangen. Wir waren an diesem Morgen die ersten Gäste auf diesen kurzen Wegen, denn ständig hatten wir Spinnweben an uns hängen. und die waren ziemlich kräftig und teilweise arg klebrig.
Magnolia war bis 1975 bewohnt. Im Hause gab es jede Menge Porzellan aus Meißen zu sehen. Ansonsten hat sich das Innere der Plantage nicht viel von Berkeley und Boone Hall unterschieden.
Im Garten gab es einige weißen Brücken in unterschiedlichem Design. Am bekanntesten ist die Long Bridge, gleich neben dem Haus. Sie ist eigentlich das Symbol für Magnolia Plantation.
Da es mittlerweile schon aus zwölf Uhr zuging, haben wir den angrenzenden Audobon Swamp nicht mehr besucht (kommt beim nächsten Besuch an die Reihe). Den Snack fürs Mittagessen holten wir uns bei der Rückfahrt nach Charleston in einem Supermarkt.
Utah und ich haben für USA-Reise.de einen Stadtrundgang Charleston zurechtgebastelt. Diesen Rundgang wollte ich nun gründlich überprüfen. Wir wanderten an der Cabbage Row, der Rainbow Row, dem Heyward Washington Haus vorbei, waren im Waterfront Park und schauten uns natürlich Calhun Mansion an. Calhun Mansion diente im Film „Fackeln im Sturm“ als Lehigh Station. Natürlich versäumten wir nicht das Edmondston Alston Haus, welches 1825 gebaut wurde. Vom Balkon aus beobachtete Gen. Beauregard damals das Bombardement von Fort Sumter.
Nach ca. 1.5 Stunden in der Stadt, gaben wir auf. Bei dieser Hitze durch die Straßen und Gassen zu laufen, das war uns doch zuviel. Wir haben die bequemere Möglichkeit gewählt und eine Rundfahrt mit der Pferdekutsche gemacht.
Zum Abendessen gingen wir ins Oak Steakhouse, 17 Broad Street. Dieses war im Vergleich zu der Kneipe gestern ein sehr gutes Restaurant. Die Steaks mit Sauce Bernaise schmeckten vorzüglich.
Bis zum Beginn des ghost walks um halb zehn hatten wir noch etwas Zeit. Die Zeit bis dahin haben wir uns gegenüber im Blind Tiger Pub vertrieben. Es gab natürlich live Musik, auch wenn es an diesem Abend im Pub recht leer war.
Ghostwalkmäßig waren in Charleston sehr viele Gruppen unterwegs. Wir gingen mit der Firma „America by foot“ (die veranstalten ghost walks auch auf Key West). Unser tour guide Chris sprach laut und deutlich und ich kam recht gut mit. Die Geschichten, die er erzählte, waren äußert spannend und gruselig. Vor einer Kirche mit kleinem Friedhof davor wurde natürlich eine story erzählt, von einem Geist der hier oft zu sehen ist und auf den Fotos bunte Farbflecken verursachen soll. Natürlich gehen viele Leute hin und der Pfarrer wurde auf diese Erscheinung schon oft angesprochen. Als es ihm zuviel wurde, stellte er ein Schild mit den Worten: „Der einzige Geist hier, ist der Heilige Geist“ auf. Die Tour dauerte insgesamt 75 Minuten und ich kann sie sehr empfehlen.
Mit diesem Tag war nun der erste Teil „historic america“ unseres Urlaubes beendet.
Die zwei Tage in Charleston waren viel zu wenig. Wir hatten auf unserer Liste noch das Center for birds of prey, die Charles Pickney National Historic Site, Drayton Hall und Cypress Garden stehen. Weiterhin hätte uns ein abendlicher Bootsausflug im Swamp in der Nähe des Cypress Garden interessiert, ebenso wie ein Besuch des Middleton Place House Museum, dem Colonial Dorchester State Historic Site und der Charles Towne Landing State Historic Site. Interessant hörte sich auch ein weiterer walk, Pirates and Buccaneers, an. Dieses „Problem“ hatten wir jeden Tag, was schauen wir uns an, was lassen wir weg. Alles war unmöglich und  wir haben uns letztendlich wirklich nur auf die Highlights beschränkt.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 14.09.2005, 18:09 Uhr
Mittwoch, 10. August 2005

Unser heutiges Ziel war Waycross in Georgia. Das Städtchen Beaufort, welches einen schönen historischen Teil hat, als auch das Ace Basin National Wildlife Refuge haben wir nicht besucht. Beaufort wäre weiterhin interessant gewesen, weil dort einige Sequenzen für Forest Gump gedreht wurden.
Das Frühstück haben wir im Restaurant Jaspers Porch in Ridgeland eingenommen. Jaspers Porch ist eine Gaststätte mit einem eigenen kleinen See davor. Wir haben uns trotz der Wärme und Schwüle nicht in den klimatisierten Gastraum gesetzt, sondern es uns draußen auf die Veranda gemütlich gemacht. Diese Veranda war teilweise über den See gebaut. Der Fußboden war aus Holzbrettern und was sahen wir zwischen den Ritzen? Richtig, natürlichen einen unserer Freunde, einen Gator. Im See waren weiterhin sehr viel Schildkröten und bei den vielen Tieren die wir beobachten konnten, schmeckte das Frühstück doppelt so lecker.
Da wir heute noch den Okefenokee Swamp auf dem Programm hatten, fiel der Blue Heron Trail und der Besuch des Savannah National Wildlife Regue aus.
Es war schon Nachmittag als wir im Sumpfgebiet der Okefenokee ankamen. Für ein Kanu zu mieten, war es bereits zu spät. Wir konnten nur noch die einstündige geführte Bootstour machen. Leider waren die Erklärungen des guides für einen Menschen, dessen Muttersprache nicht amerikanisch mit Südstaatendialekt ist, kaum zu verstehen.
Wir sahen sehr große fleischfressende Pflanzen (Höhe ca. 30-40 cm), Schildkröten und wie soll es anders sein, Alligatoren. Stechmücken waren zum Glück keine anwesend. Die Schlange, die sich nach Angaben unseres Bootsführers noch bei der vorigen Fahrt unter der Brücke befand, war leider nicht mehr zu sehen. Dafür gab es einige schöne großen Spinnen zu bestaunen. Nach der Bootsfahrt sind wir noch den Boardwalktrail gegangen und kurz über das Gelände und den Garten gebummelt. Alsbald wurde der Park geschlossen und wir sind zurück nach Waycross gefahren. Gewohnt haben wir im Jameson Inn. Nach dem Country Inn das beste Motel unseres Urlaubes. Gekostet hat das Zimmer $57. Große Zimmer und sehr sauber. In der Lobby stand ein PC mit kostenlosem Internetzugang. Auf die Jameson Inn Hotelkette bin ich im vorigen Jahr während des Wochenend-Events in Hofheim aufmerksam geworden.
Abends standen mal wieder die urlaubsalltäglichen Arbeiten auf dem Programm. Nette Tätigkeiten wir einkaufen, tanken und waschen waren an der Reihe. Da es an der Wäscherei auch einen Autostaubsauger gab, haben wir diese Chance gleich genutzt und den Trailblazer ausgesaugt.
Abends stand gleich noch eine Neuentdeckung auf dem Programm, die Restaurantkette Ryans. Da wir nach den oben aufgezählten Tätigkeiten sehr spät zum Essen dran waren, haben wir nicht lange gesucht und sind gleich ins nächstbeste Restaurant. Ryans ist ein Büffetrestaurant. Das Dinner incl. Softdrinks und Kaffee hat pro Person $10 gekostet. Dieses war ein ganz super Preis- Leistungsverhältnis. Das Büffet konnte zwar qualitätsmäßig nicht mit den Gourmet-Büffets in Las Vegas mithalten, aber es war gut. Suppe, Pizza, Salat, Folienkartoffel mit den dazugehörenden Beilagen Fleisch, Braten, Fisch, mexikanische Ecke, Salat, Maiskolben und vieles mehr. Auch gab es eine große Auswahl an Desserts und an Kuchen bzw. Torten.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Westernlady am 14.09.2005, 18:22 Uhr
Zitat von: Anette

Dafür gab es einige schöne großen Spinnen zu bestaunen.


Och nee  :flennen2:  :zuberge:  :flennen2:  - Bitte nicht.

Alles ist so schön zum Mitfahren - aber Spinnen mag ich bitte keine haben... Wie groß waren die? So in cm ?  :flennen2:
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 14.09.2005, 18:41 Uhr
5-6 cm Körperlänge  :D

Silke, die machen doch gar nichts   8)

Anette
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Westernlady am 14.09.2005, 19:22 Uhr
5-6 cm? Die können bestimmt springen  :flennen2:  
Da bin ich skeptisch...  :cry:  :heulend:  :cry:
Die mögen vielleicht flauschig sein aber sind nicht knuddelig  :cry:

Gibt´s dort eigentlich giftige Spinnen (nicht das die für mich giftig sein müssten, damit ich umfalle...)
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Utah am 14.09.2005, 19:37 Uhr
Hallo Anette!

Schade das du den Stadtrundgang in Charleston nicht komplett machen konntest, aber wenn die Hitze zu groß ist  es sicher besser so.
Wenn du mit deinem Reisebericht fertig bist werde ich dich nochmal anschreiben damit wir den Stadtrundgang bald veröffentlichen können, hab Wolfgang gegenüber schon bissl ein schlechtes Gewissen.  :?
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: KlausK am 15.09.2005, 15:21 Uhr
Hi Anette, hab gerade alles gelesen. Ist wieder echt super und ich freue mich schon auf  das Weitere.

Gruß

Klaus
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 15.09.2005, 17:51 Uhr
Donnerstag, 11. August 2005

Nach einem reichhaltigen Frühstück im Jameson Inn, sogar mit Gelegenheit zum Waffeln backen, nahmen wir die nächste Etappe in Angriff. Das Ziel war Tallahassee in nur 145 Meilen Entfernung. Leider haben wir sehr viel Zeit zum Fahren gebraucht, denn die Nummern der Straßen und Highways stimmten mit denen auf meiner Landkarte nicht überein. Auch ein Stopp an einer Tankstelle brachte kein Licht in die verwirrende Streckensituation. Letztendlich haben wir ca. 1.5 Stunden mit unnötigem Fahren verbracht, bis wir endlich am St. Marks National Wildlife Refuge angekommen sind. Im Visitor Center fragte ich nach, wo der Tate´s Hell Swamp, das Brutgebiet der Wassermokassin-Schlangen ist. Das St. Marks National Wildlife Refuge ist in verschiedene units eingeteilt. Tate´s Hell Swamp ist in der Nähe der Stadt Carrabelle. Da bis dorthin mit einer weiteren Stunde Fahrzeit zu rechnen war, beschlossen wir, hier in der Wakulla Unit zu bleiben. Im Visitor Center nahm ich einen Plan über die verschiedenen trails in dieser Gegend mit. Die Wanderungen auf den verschiedenen Deichen haben uns nicht besonders gefallen. Es war wenig zu sehen, keinerlei Schatten und wir wurden oft von Moskitos gestochen. Off nutzte nichts, genau wie das Insektrepellent welches wir im Okefenokee gekauft haben.
Am St. Marks Lighthouse gab es in einem der kleinen Seen Alligatoren und verschiedene Wasservögel zu sehen. Auf der Rückfahrt liefen wir noch einen kurzen Trail. Bereits nach wenigen Metern gingen wir zurück zum Auto und haben unsere Moskitonetze aufgesetzt. Es summte in allen Ecken und Winkeln. Auch diesen Weg hätten wir uns sparen können. Der trail endete an einem Brackwassertümpel. Weder die Landschaft noch der „See“ waren sehr schön und wildlife gab es nicht zu sehen.
Als wir die Straße 363 Richtung Wakulla gefahren sind, sahen wir noch in dieser unit eine Schlange am Rande der Straße liegen. Identifizieren konnten wir sie leider nicht. So hat sich der Besuch dieses kleinen Parkes dennoch gelohnt.
In Wakulla Springs angekommen, hatten wir bis zum Start der nächsten Bootstour noch 45 Minuten Zeit. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, ob die Tour wegen des heranziehenden Gewitters überhaupt stattfinden kann. Wir beschlossen, an keiner Bootstour teilzunehmen, sondern den Sally Ward und den Hammock Trail zu laufen. Für beide Wege brauchten wir insgesamt 2 Stunden. Wir haben uns einige Zeit an der Sally Ward Spring aufgehalten. Ganz versteckt am Ufer lag ein Babygator. Der schlief tief und fest und bemerkte uns nicht. Im Wasser tummelten sich die älteren Brüder und Schwestern. Die sahen uns und nach einigen Fieptönen ihrerseits tauchte Mutter Gator auf und schaute nach dem Rechten. Sie erkannte schnell, dass von uns beiden keinerlei Gefahr für ihre Familie ausging und blieb mit ihren Kids in der Mitte des Quellwassersees.
Gerade rechtzeitig vor dem großen Regen kamen wir am Auto an. Auf der Fahrt nach Tallahassee regnete und gewitterte es sehr stark, ein richtiger Wolkenbruch.
Unser Hotel in Tallahassee war die Cabot Lodge in der Raymond Diehl Road. Diese Straße lag einem ziemlichen Verkehrsknäuel bzw. Auf- und Abfahrten zur Interstate. Zielsicher sind wir rechts und damit natürlich falsch abgebogen, das Hotel lag von der Hauptstrasse aus gesehen im linken Teil der Diehl Road. Geradeaus über die Hauptstrasse zu fahren war nicht möglich und zum zweiten Mal an diesem Tag sind wir planlos umhergefahren. Es dauerte eine halbe Stunde, bis wir wieder auf dem richtigen Kurs waren und unsere Bleibe für die Nacht gefunden hatten.
Die Cabot Lodge war ein recht ansprechendes Hotel. Von der Lage her sehr gut, abends gab es einen Manager-Cocktailempfang, die Angestellten an der Rezeption waren sehr hilfsbereit, es gab einen Rechner mit Internetzugang in der Lobby und eine Gelegenheit zum Sitzen im Freien.
Von dem Starkregen am späten Nachmittag war innerhalb einer Stunde nichts mehr zu sehen. Zum Abendessen sind wir zu Ted´s Montana Grill. Dass das auch eine „Kette“ ist, haben wir erst einige Tage später in Nashville festgestellt. Es war sehr voll und wir mussten 20 Minuten auf einen freien Tisch warten. Das Essen dort war gut und anstelle der üblichen Vorspeise aus Brot/Brötchen und Butter gab es pikant eingelegte Gurken.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 19.09.2005, 18:24 Uhr
Freitag, 12. August 2005

Das im Übernachtungspreis enthaltene Frühstück in der Cabot Lodge war sehr reichhaltig. Noch schnell ein Wort zu der Anzahl der Fernsehsender die man im Zimmer empfangen konnte. Es gab die Auswahl zwischen 98 verschiedenen Kanälen. Vom Discovery Health Channel bis zum Wal Mart Channel war alles vertreten.
Als erstes an diesem Tag wollten wir den Bradley Country Store besuchen. Dieser Laden steht im National Register of Historic Places. Wir mussten ein Stück die Centerville Road Richtung Norden fahren. Die Centerville Road ist eine der vielen canopy roads in Tallahassee und die Fahrt über eine solche Strasse ist schon eindrucksvoll. Bei der Fahrt nach Tallahassee am Vortag sind wir auch eine solche Strasse gefahren, wegen des Starkregens sahen wir nichts davon. Der Country Store war geschlossen und sah von außen nicht besonders toll aus.
Auf dem Weg nach Biloxi war unser erster Stopp der Falling Waters State Park. Im State Park findet man den höchsten Wasserfall in Florida mit immerhin 73 ft. Die Höhe des Wasserfalls ergibt sich dadurch, dass das Wasser in ein sinkhole stürzt. Sinkholes entstehen durch leicht saures Regenwasser, welches in den Kalkstein eindringt und das Gestein dabei langsam anlöst. Ist diese Kalksteinschicht die Decke einer Höhle, wird diese irgendwann einbrechen und es entstehen die sinkholes. In diesem kleinen Park gab es sehr viele sinkholes in allen verschiedenen Größen.
Um 1900 wurde hier im Park nach Öl gesucht. Man bohrte bis auf 5000 ft. Allerdings hatte das geförderte Öl nicht die gewünschte Qualität und im Jahr 1921 wurden die Förderungen eingestellt.
Wir sind einige der trails im Park gelaufen, haben uns den Wasserfall und die teilweise doch sehr tiefen Einstürzlöcher angeschaut. Bemerkenswert war weiterhin der große Bestand an Gummibäumen.
Eine weitere Pause legten wir auf der Weiterfahrt in Mobile ein. Dort haben wir im Rahmen einer self-guided-tour die USS Alabama besichtigt. Dieses Schiff ist seit 1965 der Öffentlichkeit zugänglich.
Das Tagesziel war Biloxi. Gewohnt haben wir im Imperial Palace, welches dem in Las Vegas doch sehr ähnlich ist. Selbst die kleine Autoausstellung in der Lobby fehlte nicht.
Zum Abendessen waren wir im Beau Rivage, welches der MGM/Mirage Kette angehört. Das Beau Rivage hätte durchaus nach Las Vegas gepasst und würde bestimmt nicht schlechter abschneiden als das Mirage.

Und nun kommt, was kommen muss: einer meiner geliebten Büffetreviews :D  :essen:

Freitags abends war das King Crab and Prime Rib Buffet angesagt. Es war ziemlich voll und wir standen 30 Minuten in der Warteschlange. Aber dieses Anstehen hat sich gelohnt. Das Büffet kostete $ 20 pro Person. In diesem Preis waren Wein und verschiedene Sorten Bier enthalten. Außerdem konnte man sich als Aperitif einen Kir Royal holen und schmecken lassen. Die Essensauswahl kann mit den Gourmet Büffets in Las Vegas voll mithalten. Von Speisen, die an keinem Büffet fehlen, über Sushi, Crab Legs, Pizza bis hin zu einer sehr großen Auswahl aus der Südstaatenküche, gab es nichts, was man vermisst hätte. Beim Nachtisch konnte ich natürlich auf den geliebten Bananas Foster nicht verzichten. Als süßen Höhepunkt gab es eine Chocolate Fountain, wo man sein Obst direkt in die geschmolzene Schokolade eintauchen konnte.
In den Casinos im Süden ist mir aufgefallen, dass es überall Automaten gab, wo man sich Softdrinks kostenlos holen konnte. Natürlich liefen in den Casinos Cocktailwaitresses umher, wenn man eher die „old fashioned“ Art bevorzugt. An den Bars musste man nicht unbedingt spielen, wenn man ein Bier haben wollte. Die Leute sind einfach hingegangen, bestellten sich ein Bier und gaben dem Barkeeper Trinkgeld.
Abgesehen von den Casinos hat uns die Stadt Biloxi nicht besonders gut gefallen.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 20.09.2005, 18:17 Uhr
Samstag, 13. August 2005

Über Gulfport sind wir von Biloxi nach New Orleans gefahren. Der Preis für Benzin lag mittlerweile im Schnitt bei $2.50. Unser Hotel lag nur einen Block vom French Quarter in der University Street entfernt. Da wir morgens nicht gefrühstückt hatten, legten wir zunächst eine Lunch-Pause ein, bevor auf Entdeckungstour in New Orleans gingen. Während unseres 2-tägigen Aufenthaltes haben wir nur das French Quarter angeschaut. Für all die anderen Stadteile wie Warehouse, Garden District und Mid City hatten wir keine Zeit.
In der Royal Street befanden sich einige sehr schöne alte Gebäude wie z.B. die ehemalige Apotheke von Antoine Peychaud, das Gebäude der Louisiana State Bank und das La Branche Building. Natürlich durfte die Ecke Bourbon/Orleans Avenue nicht fehlen. Bekannt wurde sie durch die Szene des „Jazztrauerzuges“ im Bond Film Live and Let Die.
Anschließend besuchten wir in das Voodoo Museum in der Durmaine Street. Erschreckt hat mich keine sonderbare Gestalt, sondern zunächst der hohe Eintrittspreis von $7 pro Person. Das Museum bestand aus zwei Räumen, einem allgemeinen Ausstellungsraum und dem Altarraum. Mit dem Thema Voodoo hatte ich mich vorher nicht beschäftigt, wusste nur, dass dieser Kult aus der Karibik kommt. Es war schon sehr erstaunlich, was man in den beiden Museumsräumen vorfand. Viele Voodoo Puppen, Infos über Gris-Gris (das sind die Beutelchen mit allerlei Inhalt für die verschiedensten Wünsche), einen Altar mit Opfergaben (welche das im Einzelnen waren, weiß ich nicht bzw. ich will es auch gar nicht wissen). Weiterhin wurde sehr genau erklärt was ein Zombie ist, ein Blowfish den man für diese Zeremonie  braucht, hing über der Eingangstür. Im Altarraum stand das Gehäuse von Jollie Blonde, einer Albino Schlange die im Juli 2004 gestorben ist. Der Nachruf war natürlich auch ausgestellt. Als wir gehen wollten, machte mein Mann noch eine Entdeckung. Im Ausstellungsraum war eine tote Katze (es waren nur noch die Haut, die Knochen und die Zähne vorhanden) an die Wand genagelt. Einfach unvorstellbar. Dass das Thema Voodoo noch übertroffen wird, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Danach sind wir am Jackson Square ins Mardi Gras Museum. Dort lernten wir, dass die Fastnachtsgruppen in dieser Gegend Krewes heißen und der Fastnachtsruf Ki Yi Yi ist. Dieses Museum war schön, es gab außer den Exponaten verschiedene sehr interessante kurze Filmvorführungen.
Im French Quarter wurde es an diesem Nachmittag immer voller, denn es fand der Red Dress Run statt. War ganz witzig anzusehen, all die Teilnehmer in ihrem roten outfit. Welchen Hintergrund dieser Lauf hatte, weiß ich nicht.
Samstag abends sind wir durch die Kneipen des French Quarters in New Orleans gezogen. Zuerst wollten wir zu Pat O´Brian, dort gab es allerdings kein Durchkommen, total überfüllt. Wir sind dann in die Musikkneipe „The Rock“. Dort spielte eine Band mit verschiedenen Sängern. Obwohl Jazz nicht unbedingt meine Lieblingsmusik ist, gefiel es mir sehr gut. Es kostete keinen Eintritt, die Getränkepreise waren allerdings ziemlich hoch. Für zwei Miller light bezahlten wir $14. Den Abschlussdrink des Abends nahmen wir in der Napoleon Bar in der Chartres Street ein. Die Hausspezialität ist der Pimm´s Cup. Die Napoleon Bar ist eine Institution in der Stadt und eine sehr gemütliche Bar mit einer tollen Atmosphäre. Diese Bar unterschied sich allerdings im Aussehen nicht sehr von den anderen: Ziegelsteinbau mit abgeblättertem Putz.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 21.09.2005, 17:57 Uhr
Sonntag, 14. August 2005

Dieser Tag war während der gesamten 4 Wochen unseres Urlaubes der heißeste und feuchteste.

Was unternimmt man an einem Sonntag in N´awlins? Der Tagesablauf unterscheidet sich kaum von einem Sonntag zu Hause: ein kurzes Frühstück, Besuch des Friedhofes, der Predigt zuhören und danach zum Brunch gehen.
In allen Reiseführern über New Orleans stand, dass man auf die Friedhöfe nicht alleine gehen soll. Die Gebiete, in denen die Friedhöfe liegen, seien gefährlich. Also buchten wir eine walking tour. Sonntags nachmittags sind die Friedhöfe geschlossen, deshalb ging diese Tour schon um halb zehn los, also recht früh
Wir haben uns am Treffpunkt, dem Cafe Beignet in der Royal Street, zunächst einen Kaffee und eine Kleinigkeit zum Essen geholt. Das Heißgetränk und die Kaffee-stückchen schmeckten sehr lecker.
Die Tour führte uns auf den St. Louis Cemetery # 1.
Es fällt sofort auf, dass die Gräber Kamine haben. Warum? Einfach deshalb, damit die entstehenden Faulgase das Grab nicht sprengen. Hier auf dem Friedhof befindet sich auch das am zweithäufigste besuchte Grab der USA. An erster Stelle liegt nicht das von J.F. Kennedy, sondern natürlich das von Elvis. Auf Rang 2 das von Marie Laveau, der Voodoo Queen. Erst an dritter Stelle liegt das Grab von Kennedy. Auf dem Friedhof waren noch viele weitere Tourgruppen und warum man nicht alleine dorthin gehen soll, habe ich nicht recht verstanden. Natürlich ist eine Tour sinnvoller, all die Hintergrundinfos hätten wir sonst nie erhalten.
Findet heutzutage eine „Jazzbeerdigung“ statt, wird dieses nicht mehr publik gemacht. Es waren in der letzten Zeit zu viele Schaulustige dabei. Unser Tourguide erzählte, sie habe vor einiger Zeit an einer solchen teilgenommen. Ein stadtbekannter Mann, der sehr engagiert im Mardi Gras war und vor einigen Jahren Karnevalsprinz, war gestorben.
Früher wurde übrigens den Pferden, die bei einem Trauerzug dabei waren, Zwiebelsaft unter die Augen gerieben. Der Zweck bestand darin, dass somit auch die Vierbeiner heulten.
Anschließend sind wir über den Armstrong Park in die N. Rampart Road. Im Park befindet sich eine Statue von Louis Armstrong. Der Name Satchmo kommt von seinem großen Mund, dem satchelbag mouth. Daraus wurde Satchmo. Der Park war in früheren Zeiten Sonntags der Treffpunkt von Sklaven. Der Tourguide erklärte, dass die Sklaven Sonntags frei hatten und „ausgehen“ durften. Montags mussten sie wieder ihren Dienst antreten.
In der Rampart Strasse befindet sich ein aktiver Voodoo Tempel. Zunächst war da ein ganz „normales“ Geschäft. Als unsere Gruppe im Laden war, sagt der Mann an der Kasse zu uns, die Priestess Miriam sei noch in einem „reading“. Er gebe ihr Bescheid, dass wir da sind. Wir schauten uns im Laden um, ein kurzes Video an und gingen dann in den Hof. Dort waren Stühle und Bänke aufgestellt, wo wir uns niedergelassen haben. Im Laufe der nächsten Minuten kamen weitere Tourgruppen. Der Verkäufer oder wer immer das war, machte uns nochmals drauf aufmerksam, dass Priestess Miriam gleich komme.
Endlich tauchte sie auf und hielt eine Predigt. Warum sie zwischendurch immer gelacht hat, habe ich gar nicht verstanden. Und was sie sprach, interessierte von den Anwesenden eh niemand. Von Blitzen, die sie am vorigen Tag zwischen den Häusern beobachten konnte und ihr ein Zeichen gaben etc. Nach ca. 20 Minuten wurde sie von einem Tourguide abgewürgt. Und nun konnten wir endlich in die Besucherräume des Tempels. Das Bild war das gleiche wie im Voodoo Museum, zwei Räume mit allerlei Tand. An der Wand hing ein Bild von der Queen, eins vom Papst, überall standen Gläser mit Pülverchen herum, die Opfergaben waren Geld, Zigaretten und Rumflaschen.Ein Mangel an Voodoo Püppchen war nicht zu verzeichnen. Gekrönt wurde die „Ausstellung“ durch eine große Schüssel in der sich vier vertrocknete Fische befanden. Einfach unbeschreiblich.........
Ein paar Zeilen zur Priestess Miriam Williams. Sie ist in Pochohantus, MS, geboren. Nach der Schule ging sie für 4 Jahre nach New York und anschließend nach Chicago. Dort arbeitete sie 20 Jahre als Krankenschwester. 1973 trat sie einer spirituellen Kirche in Chicago bei und begann mit der Missionsarbeit. 1977 wechselte sie in die Angel, Angel All Nations Spiritual Church über. 1990 kam sie mit ihrem Mann, Priest Oswan nach New Orleans..Dort arbeiteten beide zunächst für das Voodoo Museum. Nur wenigen Monaten nach ihrem Umzug eröffneten sie einen Tempel. 1995 starb Oswan und Miriam führt das Lebenswerk der beiden alleine fort.

Wir hielten uns eine Weile im Tempel auf, hielten ein Schwätzchen mit zwei deutschen Touristen und knipsten was das Zeug hielt. Gegen 13 Uhr sind wir gegangen. Nun hatten wir richtig großen Hunger und sind zum Essen ins Wyndham Hotel. Dort findet jeden Sonntag ein Jazzbrunch statt. Und das machte den Tag zum perfekten Urlaubstag. Hervorragend gutes Essen, gute Musik, der Service perfekt und ganz nebenbei durch die große Glasfront einen tollen Blick auf den mighty Mississippi.
Als wir nach dem Essen zurück ins Hotel gehen wollen, zog ein Gewitter über die Stadt. Es schüttet wie aus Kübeln und wir mussten uns einige Zeit gedulden bis wir den Rückweg antreten konnten. Dieser Regen brachte allerdings überhaupt keine Milderung, es war nur noch schwüler und heißer geworden.

Abends nahmen wir an einem ghost-walk teil. Dieser gehörte nicht zu den allerbesten. Der guide sprach sehr leise, die Geschichten waren viel zu lang, der Umgebungslärm zu hoch und das Klima war wie in den Tropen.
Da es uns in der Napoleon Bar gestern gut gefallen hatte, wollten wir an diesem Abend wieder dorthin gehen. Leider war geschlossen und wir sind die Sazerac Bar gegangen.
.........Sazerac........ In New Orleans wurde angeblich der „Cocktail“ erfunden, als die Apothekerin Peychaud in einen Brandy ein paar Kräuter mischte.
Der Sazerac, dessen Hauptbestandteil Rye Whiskey ist, wurde im Fairmont Hotel New Orleans geboren. Erst danach wurde die Bar so genannt. Viele andere Drinks haben ihren Ursprung in New Orleans, z.B. Grasshopper und der Ramos Gin Fizz. In vielen Bars wird eine Spezialität des Südens, der Mint Julep, serviert.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Westernlady am 21.09.2005, 18:28 Uhr
Zitat von: Anette

Früher wurde übrigens den Pferden, die bei einem Trauerzug dabei waren, Zwiebelsaft unter die Augen gerieben. Der Zweck bestand darin, dass somit auch die Vierbeiner heulten.


Die Armen  :heulend:

Anette, wieder ein toller Tagesbericht  :D  Danke  :D
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 22.09.2005, 17:59 Uhr
Montag 15. August 2005

Nach dem Auschecken sind wir nach Slidell zum Honey Swamp gefahren. Bei Cajun Encounters hatten wir eine Tour gebucht. Zunächst sah es aus, als würde nur eine kleine Gruppe von Personen an der Bootstour teilnehmen. Kurz vor der Abfahrt kam der Shuttle Bus aus New Orleans. Die Leute wurden auf zwei Boote verteilt. Pro Boot waren ca. 20 Passagiere an Bord, eine durchaus akzeptable Gruppengröße.
Der einheimische Tourguide kannte sich sehr gut aus. Zunächst erklärte er, dass Sumpfwasser nicht still steht, sondern ganz langsam fließt. Beeinflusst durch Ebbe und Flut. Marsh ist eine Wiese im Wasser, Swamp ein Wald im Wasser. Szenen für einen James Bond Film wurden hier gedreht, nämlich Live and Let Die (Movie Locations Teil 2).
Unter all den vielen gepanzerten Echsen war dem Tourguide Big Al sehr ans Herz gewachsen. Als er auftauchte, gab es die Lieblingsspeise der Gators, nämlich Marshmellows. 1950 waren die Alligatoren nahe ausgerottet. Heute leben in Louisiana wieder 2 Millionen. Sehr viel zur Aufstockung des Bestandes taten die Alligator Farmen. Sie plünderten die Nester und haben fast alle Kleinen aus dem Nest aufgezogen. Was nicht auf der Farm „gebraucht“ wurde, kam zurück ins Wasser. Auf den Farmen überleben von 15 – 60 geschlüpften gators fast alle, in der Natur nur eins bis zwei. Bei einer Bruttemperatur von < 87°F schlüpfen Mädels, bei > 90°F Jungs. Und was ist bei der Zwischentemperatur? Da sind die Kleinen gemischt. Das kommt nur äußert selten vor. Ist die Wassertemperatur < 70°F essen Alligatoren nichts. Sie können 2 Jahre ohne Essen auskommen. Verdaut wird alles, selbst Knochen und Schildkrötenpanzer. Im Jahr 2005 durften zur Fleischgewinnung 37000 mit einer Erlaubnis gejagt werden. Jagen durften nur die Landbesitzer bzw. die Leute die das Land gemietet hatten.
Im Honey Swamp gibt es viele Bisamratten, eigentlich zu viele. Die Tiere kamen hier ursprünglich nicht vor, sie wurden aus Südamerika in das Gebiet eingeschleppt.
Die zweistündige Tour gefiel uns sehr gut, sie war sehr informativ und vor allen Dingen stechmückenfrei.
Unser nächstes Ziel war die Plantage Oak Alley. Oak Alley liegt wie viele andere Plantagen an der Great Mississippi River Road. Dieses Gebiet ist 70 Meilen lang und erstreckt sich auf beiden Seiten des Flusses zwischen New Orleans und Baton Rouge. Die meisten Plantagen wurden im griechischen Stil zwischen 1830 und 1850 gebaut. Angepflanzt wurde hier im Süden Zuckerrohr, erst weiter nördlich Baumwolle.
Zwei der Häuser sind in der letzten Zeit ausgebrannt, nämlich Tezcuco und Laura.
AAAhhhhhhhh, endlich, Oak Alley war für mich nun endlich die Südstaatenplantage, es fehlten nur Scarlett und Rhett. Noch heute wird auf dem Gelände Zuckerrohr angepflanzt. Bis 1972 war das Haus bewohnt. Dann starb die Besitzerin im Alter von 83 Jahren. Heute gehört das Anwesen einer Stiftung. Die wahren Besitzer der Eichenallee sind allerdings die zahlreichen Squirrels, die hier ein wunderschönes Zuhause gefunden haben. Noch ein Wort zu einem Film: Interview mit einem Vampir wurde hier gedreht.
Wir hätten gerne nach dem Besuch dieser Plantage noch Nottoway besucht, aber es war mittlerweile früher Nachmittag und es blieb mal wieder keine Zeit mehr.
Unser guide bei der Cemetery Tour in New Orleans hatte es schon erwähnt und jetzt konnten wir es sehen: Der Mississippi liegt hier etwas höher als das ihn umgebende Land. Links und rechts des Flusses befanden sich große Erdwälle.
Einen Stopp vor Baton Rouge legten wir in Gonzales in einem Outlet Center ein. Wenige Minuten später gewitterte es mächtig und auf einmal war in der gesamten Mall der Strom weg. Als wir weggefahren sind, war immer noch kein Strom da. Nicht nur in der Mall, sondern auch das Städtchen Gonzales war stromlos.
Gewohnt haben wir im Baymont Inn und Suites in Baton Rouge. Abends stand Wäsche waschen auf dem Programm. Das war dieses Mal nicht ganz einfach, denn bezahlt werden, musste mit einer EZ Karte. Für den „Einmalnutzer“ dieser Wäscherei ein ziemlicher Umstand.
Heute Abend sind wir endlich dazu gekommen, ein Restaurant der Kette Olive Garden auszutesten. Das Restaurant war sehr gemütlich eingerichtet und das Essen sehr lecker. Als Vorspeisen bestellte ich mir Fonduta (es war eine Portion Käsefondue). Nach der Vorspeise war ich schon fast satt. Von meinem Caesars Salat mit Huhn konnte ich kaum noch was essen.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Heiner am 22.09.2005, 18:16 Uhr
Hallo Anette!

Vielen Dank für deinen Reisebericht, fahre im Geiste immer mit und sehe die Gegend wieder wo wir auch schon mal waren.
Gruß Heiner
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Utah am 22.09.2005, 22:09 Uhr
Hallo Anette!

Danke für deine tollen Hintergrundberichte, sehr interessant!  :D
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 26.09.2005, 18:10 Uhr
Dienstag 16. August 2005

In Baton Rouge besuchten wir den Bluebonnet Swamp im N. Oaks Hill Parkway. Der Park war nicht einfach zu finden. In dem kleinen Visitor Center konnten wir endlich in Erfahrung bringen, dass es sich bei der Schlange in der St. Marks Lighthouse Unit um eine black mask racer gehandelt hat. Weiterhin fanden wir heraus, dass die vielen kräftigen und klebrigen Spinnweben, die über den Wegen hingen, die Gespinste der golden silk spider sind. Westernlady, übrigens ist das eine der giftigen Spinnenarten in diesem Teil der USA. Der Biss ist genau so schmerzhaft wie ein Wespenstich. Im Visitor Center lebte in einem Terrarium ein junger gator. Als wir vorbeigingen, schnaubte er zweimal sehr laut. Was ihm oder ihr nicht gepasst hat, wissen wir nicht. Es hat sich aber total witzig angehört. Vielleicht plagte den gator ein Schnupfen?
Nach dem ausgiebigen Besuch des Visitor Centers sind wir zwei trails gelaufen. Tiermäßig war außer kleinen Schildkröten im See und unzähligen Spinnweben mit den Bewohnern drinnen nichts bemerkenswertes zu sehen.
Anschließend besuchten wir die nächste und für uns letzte Plantage. Es war Greenwood in St. Francisville. Diese Plantage hat uns am besten gefallen. Im Film „Fackeln im Sturm“ war Greenwood „Resolute“, der Besitz von Justine LaMotte. Sich Madeleine auf der weißen Schaukel, die an einem Baum vor dem kleinen Teich befestigt war, vorzustellen, fiel einem sehr leicht. Wir waren die einzigen Besucher und hatten unsere ganz persönliche Führung durch das Haus. Im Haus durfte man im Gegensatz zu all den anderen Plantagen, die wir besucht hatten, fotografieren. In früheren Zeiten hatte das Gelände eine Fläche von 13000 acres und wurde von 700 Sklaven bewirtschaftet. Auf dem Dach des Hauses hatte der Besitzer ein Zimmer. In jeder Wand ist ein Fenster und er konnte jederzeit die Arbeiter beobachten. Heute hat Greenwood noch 300 acres Land, welches an Farmer verpachtet ist.
1960 löste ein Blitzeinschlag einen Brand aus. Das Haus brannte bis auf die 28 äußeren Säulen ab. Die Besitzer wollten das Haus genau wieder so aufbauen, wie es vor dem Brand aussah und baten die Besucher, ihnen Fotos von ihrem Aufenthalt in Greenwood zu schicken. Es wurden 300 Fotos eingesandt und der identische Aufbau war durch das umfangreiche Bildmaterial kein Problem. Die Angestellte zeigte uns Bilder vor, während und nach des Brandes und während der Aufbauarbeiten. Der Brand ist der Grund, warum im Haus fotografiert werden darf. Wenn nochmals ein Feuer ausbrechen sollte, ist für den anschließenden Wiederaufbau genügend Material vorhanden. Die Besucherzahlen von Greenwood waren stark rückläufig. Erst nach „North and South“ gewann es wieder an Popularität. Weiter Filme die hier gedreht wurden (Movie Locations Teil 3): Drango (1957), Louisiana (1982) und Sister, Sister (1988).
Für den Film Louisiana wurden von der Filmfirma die Gardinen und die Tapete für einige Räume gestiftet. Die Filmcrew von Sister, Sister fand die Vorhänge für einen Thriller zu freundlich. Es wurden diesmal keine neuen gestiftet, sondern man machte kurzen Prozess: Die Gardinen wurden abgehängt, in den Hof gelegt, einfach mit dunkler Dosenfarbe besprüht und fertig waren die düsteren Stoffbahnen.
Nach der offiziellen Führung konnte man frei im Haus umhergehen und sich die Zimmer genau anschauen. Damit das Essgeschirr im Winter nicht zu kalt war, ist um den Kamin ein Regal angebracht, auf dem die Teller und Tassen angewärmt werden konnten. All die von uns besuchten Plantagen hatten zwei Eingangstüren, eine vorne, eine hinten. Der Zweck bestand einmal in der Durchlüftung des Hauses und zum anderen darin, dass Besucher nicht durch die Hintertür eintreten mussten. Die Bewohner nutzten oft die Hintertür als Eingangstür, da sie in den Garten führte.
Greenwood bietet übrigens zum Übernachten Zimmer an. Ist bestimmt ganz gut, dort zu wohnen.
Wir haben uns recht lange aufgehalten, bevor wir unsere Fahrt fortsetzten.

Fortsetzung vom Dienstag folgt...
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Westernlady am 26.09.2005, 20:04 Uhr
Zitat von: Anette

Weiterhin fanden wir heraus, dass die vielen kräftigen und klebrigen Spinnweben, die über den Wegen hingen, die Gespinste der golden silk spider sind. Westernlady, übrigens ist das eine der giftigen Spinnenarten in diesem Teil der USA. Der Biss ist genau so schmerzhaft wie ein Wespenstich.


Anette, danke für die Info. Obwohl ich mir vorstellen kann, wie schön es evtl. aussieht, wenn sich das Sonnenlicht in den Spinnenweben bricht (in denen dann vielleicht auch noch dekorative Tautropfen hängen) - auf die Erzeuger bin ich nicht scharf  :flennen2:
Sind das lange schlanke oder dicke flauschige?  :bibber:
Ich hätte da nichtmal Bammel vor dem Schmerz, wenn mich doch mal eine erwischen sollte, sondern allein die Vorstellung, dass so ein Biest mir so nahe gekommen ist  :evil:  :flennen2:  :heulend:  

Dann lieber doch ein Treffen mit Justine LaMotte :evil:  :evil:  :evil:

Oder noch viel, viel lieber erkältete Gators gesund pflegen  :D

Bitte schnell weiterschreiben. Ich bin voll im Lese-Fieber  :D
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Matze am 26.09.2005, 20:31 Uhr
Zitat von: Anette
In dem kleinen Visitor Center konnten wir endlich in Erfahrung bringen, dass es sich bei der Schlange in der St. Marks Lighthouse Unit um eine black mask racer gehandelt hat.


Kannst Du zu der Schlange noch etwas genaueres sagen? Giftig oder nicht, usw.
Interessiert mich, wie alles über Schlangen!

Ansonsten, schön dass ich mitfahren kann!! Die "Ecke" kenne ich ja noch überhaupt nicht! (Wie so vieles in :usa: :cry: )

Zitat von: Westernlady
Anette, stopp - ich muß erst meine Reifröcke suchen....  :D

Das würde ich allerdings auch gern sehen!!! :lol:  :lolsign:
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 29.09.2005, 17:51 Uhr
Matze, über die Schlange weiß ich nicht viel mehr als den Namen und dass sie ungiftig ist. Leider kann ich nicht mit genaueren Infos dienen.
Wir waren sehr dran interessiert, eine Wassermokassin zu finden. Das hat aber nicht funktioniert. Vielleicht muß ich meinen Satz: Bears are where they find you umfunktionieren  :wink:

Westernlady, aber Justin war doch noch viel giftiger und unangenehmer als die kleinen Spinnen. Ach übrigens: The rarely ever bite people. Frau Spinne ist an die 5 cm groß, Herr Spinne ist viel, viel kleiner, wenn ich mich recht erinnere, wird er nur 1 cm groß. Die sehen nicht wollig aus sondern wirklich sehr schön, echt!!!!  :think:

Anette
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 29.09.2005, 17:53 Uhr
Und die Fortsetzung vom Dienstag (dauert im Moment etwas länger, ich habe nicht allzuviel Zeit)  :oops:

Kurz vor Natchez haben wir in Mammy´s Cupboard zu Mittag gegessen. Ein Bild von diesem Restaurant fehlt in keinem Südstaatenreiseführer. Der Rock von „Mammy“ ist ein roter Backsteinbau in dem sich die Gaststätte befindet. Bestimmt gehört dieses Restaurant zu den klassischen Touristenfallen. Uns gefiel es und die Sandwiches schmeckten gut.
In Natchez hielten wir uns nicht auf, was wir etwas bedauerten. Das Städtchen ist sehr schön. Eine Unterkunft für den nächsten Besuch entdeckte ich schon, nämlich Dunleith Plantation. Sah von außen umwerfend aus. Um die Plantagenreihe aus „Fackeln im Sturm“ zu vervollständigen: Die Innenaufnahmen für Mont Royal wurden auf Stanton Hall gedreht (Movie Locations Teil 4).
In Natchez gibt es außer Stanton Hall jede Menge weitere Plantagen zu besichtigen und Downtown gefiel uns im Vorbeifahren gut. In den wenigen Urlaubstagen ist leider nicht alles machbar.
Unser heutiges Ziel war Vicksburg. Wir fuhren nördlich von Natchez auf den Natchez Trail Parkway. Der erste Stopp waren die Emerald Indian Mounds. Diese Tempelhügel sind die zweitgrößten der USA: Die Beschreibung im Reiseführer klang vielversprechend: Eine alte Indianersieldung mit dem Nachbau eines Hauses der Natchezindianer und drei Zeremonienräume, alles in den Hügeln verborgen. Die Tarnung war perfekt, wir sahen lediglich die Grashügel. Auch den Aufstieg hätten wir uns sparen können, es gab nichts zu sehen.
Nächster Haltepunkt sollte Loess Bluff sein. Die gelbe Erde, die wir vom Auto aus an der Abbruchkante sahen, erweckte nicht unbedingt unser Interesse und wir fuhren weiter. Der Natchez Parkway gleicht auf diesem südlichen Stück eher einer Parklandschaft und ist unspektakulär. Wir fuhren noch zwei weitere Aussichtspunkte an, Bullen Creek mit dem Nature Trail und Sunken Trace. Hier kann man ein kurzes Stück auf dem ursprünglichen Natchez Trail gehen.
Im Reiseführer stand weiterhin, auf diesem Abschnitt sollen sehr viele Kudzu- Pflanzen die Bäume überwuchert haben. Wir sahen auf unserer weiteren Reise viele dieser Kletterpflanzen, aber nicht im Gebiet des südlichen Parkways.
Nach dem Haltepunkt Sunken Trace fuhren wir nicht auf dem Parkway, sondern über den Highway 61 nach Vicksburg.
Auf dem Weg liegt Port Gibson. Der Ort wurde von der Unions-Armee im Civil War verschont. General Grant fand dieses Städtchen zum Niederbrennen zu schön.
In Vicksburg hatten wir ein Zimmer im Horizon Casino gebucht. Die Stadt Vicksburg gefiel uns im Gegensatz zu Natchez nicht. Wir fuhren ins Ameristar Casino und dinierten im Waterfront Grill. An diesem Abend probierte ich ein Gericht aus der Südstaatenküche: einen Crab Cake. Hmm, hat der lecker geschmeckt.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Westernlady am 29.09.2005, 18:42 Uhr
Zitat von: Anette
Westernlady, aber Justin war doch noch viel giftiger und unangenehmer als die kleinen Spinnen


Aber Justin konnte man wenigstens nicht übersehen... und wenn Madeleine so doof war das zu checken bzw. sich nicht gegen ihren Papa aufgelehnt hat...  da ist mir Scarlett O´Hara mit ihrem trotzigen Dickkopf und ihrer Unverforenheit schon lieber.

Hmmmmm - für mich gibt es keinen schönen Spinnen...

Anette, ich glaube Touristenfallen gehören manchmal einfach dazu. Und auch da muss man die Spreu vom Weizen trennen.

Anette, hast Du nicht auch ein paar Bilder von Eurer Tour?
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 04.10.2005, 18:18 Uhr
Mittwoch 17. August 2005

Morgens besuchten wir in Vicksburg den National Military Park.
Ein paar Worte zum Besuch von National Military Parks und National Battlefields. Über Manassas und Gettysburg hatten wir uns vor der Reise ausführlich informiert und eingelesen. Die Besichtigung des Vicksburg NMP stand nicht auf unserer Urlaubsliste. Wir sind deshalb „ohne Plan“ in diesen Park gefahren. Ausgerechnet hier standen an der loop-road sehr wenige Informationstafeln und wir wussten nicht recht, welche Schlacht hier wann und warum stattfand. Ich kann jedem, der einen National Military Park oder ein National Battlefield besuchen will, nur empfehlen, sich vorher zu informieren. Ansonsten bringt ein Besuch nicht allzu viel.
Zurück zu Vicksburg: Die Kontrolle des Mississippis war während des Civil Wars sehr wichtig. Sowohl die Nord- als auch die Südstaatenarmee schafften Nachschub jeglicher Art über den Fluss heran. Die Unionstruppen konnten durch die Kontrolle des Mississippis die Staaten Arkansas und große Teil Louisianas isolieren. Beide waren für den Süden als Nachschubquelle unentbehrlich.
Vicksburg war auf dem Vormarsch der Union ein großes Hindernis. Die Stadt war wegen ihrer Lage sehr gut vor Angriffen geschützt. Für Präsident Lincoln war Vicksburg der Schüssel zum Sieg. Ohne diesen Schlüssel in der Unionstasche würde der Civil War zu keinem Ende kommen. Mitte Mai 1863 begann der Hauptangriff auf die Stadt. Nach einer Belagerungszeit von 47 Tagen gab die Südstaatenarmee unter Gen. Pemberton auf und am 4. Juli 1863 Vicksburg offiziell kapituliert (einen Tag zuvor, am 3. Juli 1863, verlor die Südstaatenarmee die Schlacht von Gettysburg).
Die Schlacht von Vicksburg war die erste der Geschichte, die „getimed“ war d.h. der Angriff der Unions-Truppen fand zeitlich koordiniert statt. Die Idee dazu hatte Gen. Grant.
Im Park ist die USS Cairo ausgestellt. Die Cairo, unter Commander Selfridge, war das erste Schiff, welches mit elektrisch gezündetem Gerät (Torpedos) versenkt wurde.
Im NMP fiel uns die große Zahl an Monumenten auf. Ich habe nachgelesen und herausgefunden, dass es hier 1400 gibt.
Vor der Fahrt nach Memphis haben wir uns erst mal gestärkt. Mittagessen gabs am Büffet des AmeriStar Casinos.

Über den Highway 55 sind fuhren wir nach Memphis. Auf dem Highway war sehr viel Verkehr, vor allen Dingen unzählige LKWs. Wir waren etwas in Eile, denn um 17 Uhr hatten wir einen wichtigen Termin in Memphis. Kurz vor Memphis fuhren wir hinter einem LKW, der Pappabfälle geladen hatte. Wie in USA oft zu sehen, war die Sicherung der Ladung nicht ganz optimal. Und es kam was kommen musste: der oberste Karton fiel herunter und „saugte“ sich bei uns unten am Auto fest. Das alles passierte in einem Baustellengebiet, wo es keinen Standstreifen gab. Wir nahmen die nächste Ausfahrt um den dämlichen Karton loszuwerden. Viertel nach vier erreichten wir endlich das Peabody Hotel in Memphis. Wir ließen das Auto parken, checkten ein und brachten unsere Sachen nach oben. Der Portier war redselig und gab uns unzählige Tipps für den Aufenthalt in Memphis. Das alles dauerte seine Zeit und wir hatten eigentlich gar „kein Ohr“ für seine Ratschläge. Um Viertel vor fünf waren wir endlich in der Lobby und fanden einen guten Platz für den „Entenmarsch“. Der rote Teppich war ausgebreitet und der Zeremonienmeister erschien kurz vor fünf. Er hielt eine kurze Ansprache. Um fünf Uhr haben die Enten im Springbrunnen der Lobby Feierabend. Die fünf liefen über den Teppich in einen Fahrstuhl, begleitet von Musik und fuhren mit ihrem Chef in das fünfte Stockwerk, wo sie die Nacht in ihrem Duck-Palace verbrachten. Morgens um elf Uhr gehts vom gemütlichen Palast wieder hinunter in den Springbrunnen. Natürlich die gleiche Prozedur: Teppich, Musik, Zeremonienmeister und viele Zuschauer.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/normal_Entenmarsch.jpg)

An einem Tag im Jahr 1930 kamen der Manager des Peabodys und sein Freund leicht beschwippst von einem Jagdausflug aus Arkansas zurück. Sie fanden es äußert witzig, ihre lebenden Köder, die Enten, in den Brunnen in der Lobby des Peabody Hotels zu setzen. So begann die mittlerweile sehr berühmte Tradition.
Heutzutage werden die Enten von einem Freund des Hotelbesitzers gezüchtet. Bei den Enten im Springbrunnen handelt es sich um Teenies, vier Enten und ein Erpel. Wenn sie erwachsen sind, gehen sie in Rente und werden in die Natur entlassen.
Vielen Dank Easy für diesen hervorragendes Tipp  :D

Abends stand natürlich ein Besuch der Beale Street auf dem Programm. Zunächst hörten wir uns im Hof des King Palace Cafes eine Band an. Die Jungs spielten Stücke aus allen Musikrichtungen. Trotz unseres reichhaltigen Mittagessens bekamen wir allmählich Hunger. Das Dinner nahmen wir im Restaurant Pat O´Brien ein. Ich nahm nur eine Vorspeise: Crawfish mit Nachos. Das war wieder mehr als genug und ich war froh, mir kein Hauptgericht bestellt zu haben.
An diesem Abend wurde die Beale Street für Autos gesperrt, denn Mittwochs abends ist „Bikes on Beale“. Ok, da waren wir am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Wir bummelten über die Beale Street und schauten uns die Motorräder an. Im Gegensatz zu Daytona standen hier nicht nur Harleys, sondern auch sehr viele japanische Sportmotorräder. Anschließend gingen wir in die Musikkneipe Blues Hall Juke Joint. Dort spielte an diesem Abend die Band „Delta Blues Highway“, und zwar hervorragenden Blues (....eigentlich mag ich Blues noch weniger als Jazz, oder war es doch umgekehrt  :?:  :wink:  :?: ....). Auf jeden Fall, es war ein superschöner Abend.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Kauschthaus am 04.10.2005, 23:02 Uhr
Hallo Anette,

wie schön, einen weiteren Reiseteil zu lesen ...

Vor allem zwischen Washington und South Carolina reise ich mit dem Finger auf der Landkarte mit, die Strecke wäre gerade recht für die nächsten Pfingstferien.

Ihr wart ja gerade mal vor dem Hurricane in New Orleans ... das ist hinterher sicher ein mulmiges Gefühl gewesen!

Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt, liebe Grüße, Petra

PS: Bald bitte !  :wink:  :lol:
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 05.10.2005, 18:16 Uhr
Donnerstag 18. August 2005

Frühstück gabs heute im Peabody. Es schmeckte sehr gut, war aber nicht billig. Um neun Uhr öffnete der Duck Palace. Dem mussten wir unbedingt einen Besuch abstatten. Das Gehäuse befindet sich auf dem Dach des Peabody Hotels. Die Enten haben hier ein gemütliches Zuhause.
Und schon sind wir bei Movie Location Teil 5. Hier auf dem Dach fand das BBQ statt, das von der „Firma“ zum Einstand von Mitch McDeere in die Anwaltskanzlei veranstaltet wurde.
Dann mussten wir Abschied vom Peabody und den gefiederten Freunden nehmen. Die Aufenthaltsdauer von einem Tag war viel zu kurz. Gerne hätten wir noch einiges besichtigt, wie z.B. die Gibson Gitarrenfabrik.
Wenn Memphis, dann auch Graceland. Dieses war während unseres Urlaubes die einzige Attraktion die sehr gut besucht war. Wenn ich mir allerdings die Größe des Parkplatzes vorstelle und zu wie viel Prozent der während unseres Besuches ausgelastet war, dann möchte ich gerne wissen, was los ist, wenn der Parkplatz voll ist.
Wir buchten wie die meisten Besucher auf Graceland, die Platinum Tour. Im Haus ist der erste Stock nicht zugänglich, er war es auch noch nie. Irgendwie hatte ich mir Graceland viel kitschiger vorgestellt, als es in Wirklichkeit war.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Graceland.jpg)
Ok, das fellüberzogene Bett war schon flippig. Den Jungle Room fand ich persönlich gar nicht so „abgedreht“. Natürlich konnte man den Raquetball-Court besichtigen. Hier hielt sich Elvis am Tag seines Todes morgens mit Freunden auf. An der Grabstätte sind außer ihm noch seine Eltern und seine Oma beigesetzt. Außerdem ist hier ein Gedenkstein für seinen Zwillingsbruder, der tot zur Welt kam.
Zur Besichtigung offen war sein Flieger „Lisa Marie“. Und überall die Buchstaben TCB (sein Motto: Taking care of business).
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/LisaMarie.jpg)
Graceland hieß das Gelände übrigens schon bevor Elvis hier einzog. Die Vorbesitzer, ein Ärzteehepaar, nannten das Haus nach ihrer Tante Grace.

In der Planungsphase unseres Urlaubes stand für meinen Mann das Shiloh Battlefield ganz oben auf der to-do Liste. Nach Duck Palace und Graceland war es mittlerweile früher Nachmittag. Wir wollten noch nach Nashville fahren und Shiloh wäre zudem ein Umweg gewesen. Also ließen wir Shiloh ausfallen. Das wird garantiert beim nächsten Mal nachgeholt.

In Nashville wohnten wir im Millenium Hotel Maxwell House (ja, das hat was mit dem Kaffee zu tun). In den Hotels der Millenium Gruppe steigen wir recht gerne ab. Die Hotels sind schön eingerichtet, haben einen guten Service und sind nicht allzu teuer.
Da es ein anstrengender Tag war, hatten wir keine große Lust mehr in Nashville das von Easy empfohlene Restaurant „The Stockyard“ zu suchen. Wie Shiloh heben wir uns das für den nächsten Urlaub in dieser Gegend auf. Wir fuhren Richtung Downtown und entdeckten ein Restaurant der Ted Montana Kette. Die im Restaurant live vorgetragene indianische Flötenmusik passte nicht ganz in diese Gegend. Die richtige Countrymusik konnten wir uns später in der Kneipe „Two Fiddles“ in Downtown anhören.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Easy Going am 05.10.2005, 20:38 Uhr
Hi Anette,
Zitat von: Anette
Die im Restaurant live vorgetragene indianische Flötenmusik passte nicht ganz in diese Gegend.


Indianische Flötenmusik in Nashville  :shock: das ist ja wirklich der potenzierte Kulturschock  :wink:

und wie war anschließend die Country Music  :?:
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Utah am 05.10.2005, 21:43 Uhr
Zitat von: Anette
Um Viertel vor fünf waren wir endlich in der Lobby und fanden einen guten Platz für den „Entenmarsch“. Der rote Teppich war ausgebreitet und der Zeremonienmeister erschien kurz vor fünf. Er hielt eine kurze Ansprache. Um fünf Uhr haben die Enten im Springbrunnen der Lobby Feierabend. Die fünf liefen über den Teppich in einen Fahrstuhl, begleitet von Musik und fuhren mit ihrem Chef in das fünfte Stockwerk, wo sie die Nacht in ihrem Duck-Palace verbrachten. Morgens um elf Uhr gehts vom gemütlichen Palast wieder hinunter in den Springbrunnen. Natürlich die gleiche Prozedur: Teppich, Musik, Zeremonienmeister und viele Zuschauer.


Hi Anette!

Ich mußte heute erstmal auf den Kalender gucken  :shock:  1.April  :kratz:
Herr Google hat mirs bestätigt, ist ja irre.  :D  :D  :D
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 06.10.2005, 18:05 Uhr
Easy, auf diese Frage von Dir habe ich gewartet  :D  :D  :D  Und dabei gab ich mir alle Mühe es im Reisebericht neutral zu schreiben  :D  :D  :D
Also meine ehrliche Meinung, die Country Musik hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich weiß nicht recht ob das an mir lag oder ob die Band schlecht war. Ich hatte das Gefühl, ein Lied hört sich genau wie das andere an. Wir waren nur längere Zeit in dem einen Lokal, wie es woanders gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen. So jetzt locker geschrieben, würde ich sagen, dass ich von Jazz, Blues und Country mir Country noch am meisten liegt.

Utah, ich schreibe doch einen Tatsachenbericht und keine Märchen  :wink:
Aber diese Show war wirklich gut. Die Enten haben sich allerdings an keinerlei Regelung gehalten. Eine hat doch locker auf den roten Teppich gesch..... Der Zeremonienmeister warf dann ganz dezent ein kleines weißes Tüchlein auf diesen nicht sehr schönen nassen Fleck  :D  :D

Anette
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 06.10.2005, 18:05 Uhr
Freitag, 19. August 2005

Auf dem Weg nach Bowling Green legten wir die Frühstückspause in einem Cracker Barrel ein.
In Bowling Green besuchten wir zunächst das National Corvette Museum. Seit Anfang diesen Jahres ist die offizielle Bezeichnung nicht mehr Chevrolet Corvette sondern nur noch Corvette. Im Museum waren u.a. von jedem der bisherigen sechs Modellreihen ein Auto ausgestellt, viele Sondermodelle, darunter die einzige Corvette, die jemals in Torch Red lackiert wurde, die 500.000. und 1000.000. Corvette die vom Band lief und viele weitere Raritäten.
Das „normale“ Corvetterot wird als Victory Red bezeichnet. Sehr viel besser gefiel mir die Farbe „Daytona Sunset Orang“. Der Name der Farbe spricht für sich. Ok, die Frage der Farbe ist nun geklärt............

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/normal_CorvetteDaytonaSunsetOrange.jpg)

Im Museum befindet sich die Nursery. Hier standen all die Babys, die an diesem Tag von ihrem neuen Besitzer abgeholt und in ihr neues Zuhause gebracht wurden. Die Idee mit dieser Nursery fand ich unwahrscheinlich gut, richtig nett gestaltet.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/normal_Corvette.jpg)

Der nächste Besichtigungspunkt in Bowling Green war nur wenige Minuten vom Museum entfernt, nämlich das Corvette Werk. Und auch hier wurden die neuen Eigentümer per Leuchtband über der Eingangstür mit „Welcome proud new owners Mrs. and Mr. xyz“ begrüßt. Die Tour in der Fabrik dauerte 1.5 Stunden und war sehr interessant. Neben der Corvette wird hier ein weiteres Auto, der Cadillac XLR, gebaut.
Nach Beendigung der Tour fuhren wir nach Cave City. Dort wohnten wir im Days Inn, muss man nicht unbedingt erwähnen, ich bezeichne es als normaler „Osten-Standard“. Mammoth Cave NP ist fünfzehn Minuten von Cave City entfernt und ist eine gigantisch große Höhle, die bereits 1926 zum National Park ernannt wurde. Entdeckt wurde die Höhle schon ca. 4000 Jahre zuvor. Um 1790 kamen die ersten Siedler in die Gegend des Green Rivers und bauten in der Höhle Salpeter ab. Im Jahre 1812, zur Zeit des Britisch-Amerikanisches Krieges war der Salpeterbedarf gestiegen. Salpeter wurde zur Herstellung von Schießpulver gebraucht. Man brachte Sklaven in die Höhle, die den Salpeter abbauten.
Nur ein geringer Teil der Höhle kann auf eigene Faust erkundet werden. Wir hatten für diesen Abend die Star Chamber Tour gebucht, die um 18.30 Uhr begann. An die Teilnehmer der Tour wurden Laternen verteilt, Licht gab es in diesem Teil der Höhle nicht. Die Tour startete am historischen Eingang, nicht weit vom Visitor Center entfernt. In die Höhle darf man außer einem Fotoapparat und einer Flasche Wasser nichts mitnehmen. Der Fotoapparat darf sich auch nicht in einer Fototasche befinden. Es gab zwar Schließfächer, die waren leider nur bis 19 Uhr geöffnet.
Der Eintritt in den National Park ist kostenlos, die einzelnen Touren kosten Geld. Für die Star Chamber Tour bezahlten wir pro Person 10 Dollar.
Nahe am Eingang sahen wir einige Teile der Werkzeuge und Leitungen, die zum Salpeterabbau benötigt wurden.
Ein Raum wurde in früheren Zeiten als Kirche genutzt. Ein Baptistenpriester predigte teilweise bis zu vier Stunden. Da die meisten Besucher des Gottesdienstes keine eigene Laterne hatten, waren sie gezwungen, dazubleiben und geduldig den Worten des Priesters lauschen.
Die früheren Höhlenforscher benutzten Laternen ohne Glas. Erstens war Glas sehr teuer, sowohl in der Herstellung als auch im Transport und zweitens, zerbrach eine Lampe und das Glas lag auf dem Boden, musste man vielleicht beim nächsten Erkundungsgang darüber gehen oder kriechen. Die Glasscherben stellten natürlich eine große Verletzungsgefahr da, die man unbedingt vermeiden wollte.
Heute sind die Wege in diesem Teil der Höhle mit Fliesen ausgelegt. Ob das nun unbedingt notwendig ist, möchte ich ein klein wenig bezweifeln.

Fortsetzung der Höhlentour folgt.....
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 10.10.2005, 18:19 Uhr
Die Höhle wurde weiterhin zeitweise als Krankenhaus für Tuberkulose genutzt. Die einzelnen Krankenzimmer in Form von gemauerten kleinen Hütten sind gut erhalten und heute noch zu besichtigen. Zunächst tat die Höhlenluft (konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit) den Kranken gut. Allerdings war durch die Dämpfe des Brennmaterials der Lampen bzw. dem Ruß der Kerzen die Besserung meist nur von kurzer Dauer.
Bereits 1837 wurden Besucher von Sklaven in der Höhle herumgeführt. Um sich ein wenig Geld zu verdienen, malten die Sklaven für eine kleine Gebühr mit dem Ruß der Kerzen den Namen des Besuchers an die Höhlendecke. Die Namen und Jahreszahlen sind heutzutage noch sehr gut zu sehen. Um zu vermeiden, dass beim Schreiben über Kopf Wachs in die Augen tropfte, benutzten die Sklaven einen Spiegel. Sie sahen damit, was sie an die Decke schrieben und es bestand keine Verletzungsgefahr für die Augen. Später wurde das Schreiben an die Decke verboten. Aber die Sklaven waren erfinderisch und boten den Touris „for a small fee“ nun folgendes an: Der Besucher wurde gefragt, aus welchem Bundesstaat er kommt. Die guides sagten zu dem betreffenden Tourist, er sei der Erste in der Höhle aus dem Bundesstaat „ABC“ und ob er nicht Lust hätte, sich ein kleines Monument zu bauen. Aus Steinen durften sich der Besucher dann selbst ein „Denkmal“ errichten.
Bei der nächsten Führung gab es das gleiche Spiel. Später wurde das Denkmäler bauen zu einer Attraktion und die Besucher brachten schon ihre Namensschilder mit. Man war also schon damals sehr geschäftstüchtig. Viele dieser Monumente kann man heute noch in der Höhle sehen.
Nächster Punkt war der Star Chamber Room. Hier hatte man den Eindruck, man befinde sich in einem Canyon. Dann wurde ein Sonnenuntergang simuliert. Wir mussten einem der beiden Tourguides unsere Lampen geben. Der Ranger, und mit ihm das Licht, verschwand allmählich in der Höhle. Wir waren total überrascht, als wir nach oben in den „Sternenhimmel“ schauten. Wir wussten nicht recht, ob dieser Sternenhimmel echt war, gab es ein riesiges Loch in der Decke?

Es war die "total darkness", sodass man tatsächlich die eigene Hand nicht vor den Augen sehen konnte. Hätte man die Hand trotzdem gesehen, wäre es Einbildung gewesen!!!

Nach ein paar Minuten kam langsam der Ranger mit den Lampen wieder und der „Sonnenaufgang“ war perfekt. Des Rätsels Lösung mit dem Sternenhimmel: Die Höhlendecke ist schwarz vom Ruß der Lampen und Kerzen. Früher warfen Besucher Steine an diese Decke, es platzte ein Stück schwarz gefärbte Decke ab und zum Vorschein kam die normale helle Farbe. Bei diesen hellen Farbpunkten handelt es sich um die „Sterne“ die wir gesehen haben.

Ich kann jedem der Mammoth Cave NP besucht, diese Tour sehr empfehlen. Am besten vorab reservieren, denn die Tour findet nur einmal am Tag statt und ist sehr beliebt. Bei uns war sie trotz Nebensaison ausgebucht. Gut fand ich die Idee mit den Laternen, dieses Licht lässt den Besucher die Höhle mit ganz anderen Augen sehen.
Die Tour dauerte fast 3 Stunden und wir möchten keine Minute davon missen.
Als wir wieder ins Freie kamen, war es als würden wir eine Sauna betreten. In der Höhle die angenehm kühle Temperatur mit geringer Luftfeuchtigkeit, draußen war es unbeschreiblich heiß und schwül.
Die Rückfahrt nach Cave City dauerte länger als die Hinfahrt, denn es waren sehr viele Rehe unterwegs. Wir kamen erst nach 22 Uhr wieder im Städtchen an. Uns knurrte der Magen, aber leider hatten viele Restaurants schon geschlossen. Unter den wenigen die noch geöffnet hatten, war unsere neue Lieblingsrestaurant-Kette „Cracker Barrel“. Also nix wie rein. Es war das erste „Nichtfrühstück“ dort und auch das Abendessen hat uns geschmeckt. Vor allen Dingen gab es für Soft Drinks free refills, davon ausgenommen war der sehr schmackhafte apple cider (würde ich als Apfelmost bezeichnen). Bei Fried Fish, Steak und Apfelsaft ließen wir den Tag ausklingen.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Westernlady am 10.10.2005, 19:13 Uhr
Anette, schön das es weitergeht  :D und Bilder dabei sind  :D
Und noch ein Dankeschön an Dich, dass Du bzgl. Autos über ein Thema berichtet hast, bei dem auch ich mitreden kann: die Farbe  :oops:  :lol:

Die Höhlentour klingt unheimlich interessant  :D
Du hast das so schön beschrieben, man war wirklich richtig dabei!
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 11.10.2005, 18:07 Uhr
Samstag, 20.8.2005

Um 8.45 Uhr startete in Mammoth Cave die Frozen Niagara Tour. Mit dem Bus fuhren wir zum Frozen Niagara Entrance. Dieser Eingang wurde 1919 entdeckt. Über 200 Treppenstufen gelangt man in die Höhle. Das Bauen einer Stufe kostete $3000 und wurde von einer Firma ausgeführt, die U-Boote mit Treppen ausstattet. Im Laufe dieser Tour kamen wir an einigen Stalagmiten und Stalagtiten vorbei. Mammoth Cave hat nur wenige dieser Formationen. Das war für uns ein neues Höhlenerlebnis, denn bisher hatten wir nur Höhlen besucht, in denen es viele davon gab.
Beruhigend zu wissen, dass man hier unten bei Erdbeben ziemlich sicher ist. Selbst bei einem Beben der Stärke 4.5 ist in der Höhle nichts zu spüren.
Früher wurde der historische Eingang vergrößert. Als es 1990 eine lange Frostperiode gab, gelangte überdurchschnittlich viel kalte Luft in die Höhle. Es setzte sich Feuchtigkeit ab, das Wasser drang in die Ritzen und Spalten des Gesteins, fror und in Folge dessen, brachen sind 32 t Gestein, größtenteils von der Decke, ab.
Im Gegensatz zu den Höhlen in Carlsbad gibt es hier nur wenige Fledermäuse, wovon wir eine in der Nähe des Ausgangs schlafend an der Decke hängen sahen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Fledermaus.jpg)

Die Bats haben früher vor dem Ruß und Qualm der Kerzen und Laternen die Flucht ergriffen. Mittlerweile empfinden sie die Luft in der Höhle wohl wieder als gut, denn einige sind zurückgekehrt.
Im Frozen Niagara Teil der Höhle findet man an einigen Stalagmiten und Stalagtiten einen grün-blauen Belag. Hierbei handelt es sich um Pilz-Sporen, die von Besuchern eingeschleppt wurden. Mit einem speziellen Licht probiert man nun, diese zu entfernen.
Diese Tour war sehr gut, wenn ihr auch das gewisse Etwas der Star Chamber Tour fehlte. Wir wurden mit dem Bus zurück in das Visitor Center gefahren und nach einem Besuch im Gift Shop setzten wir unsere Fahrt fort.

Ursprünglich wollten wir hier den gesamten Tag verbringen und nach der Tour noch den einen oder anderen Scenic Drive (Flint Ridge, Green River Ferry, Houchins Ferry, Ugly Creek Roads) fahren, eine Bootstour auf dem Green River machen bzw. einen der zahlreichen trails laufen. Gegen Abend war die Fahrt nach Chattanooga geplant. Kurz vor unserem Urlaub erzählten wir einem Bekannten, wohin uns unsere Reise führt. Als wir den Bundesstaat Kentucky erwähnten, fiel ihm als Pferdefreund die Bluegrass Region ein. In der Gegend um Lexington, Paris und Frankfort gibt es sehr viele Gestüte. Weiterhin befindet sich In Lexington die Rennbahn Keeneland, auf der das Kentucky Derby ausgetragen wird. Bei all diesen Vorschlägen wurde unsere Neugierde geweckt und wir strichen Chattanooga und fuhren nach Lexington.

Aber zuerst gabs Lunch beim Cracker Barrel. Der gegrillte Catfish schmeckte wie alles andere sehr gut.
So direkt von Mammoth Cave nach Lexington fahren, ist ja langweilig. Bei der Planung dieser Strecke entdeckte ich ca. 98 Attraktionen  :D  die einen Besuch gelohnt hätten, aber die Zeit am Nachmittag reichte nur für zwei.  :(

3 Meilen südlich von Hodgenville, Kentucky, liegt die Abraham Lincoln National Historic Site. 1808 kauften sich die Eltern von Abraham, Thomas und Nancy Lincoln hier die Sinking Spring Farm. Am 12. Februar 1809 wurde Abraham Lincoln als zweites Kind der Familie geboren. In dem kleinen Park wurde an der Stelle, an der damals das Farmhaus stand, ein Monument errichtet.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/LincolnMemorial.jpg)

Im Monument befindet sich ein Nachbau des Farmhauses. Zum Monument führen 56 Treppenstufen, eine Stufe für jedes Lebensjahr von Abraham Lincoln. Am Monument selbst sind 16 Rosetten angebracht -  Lincoln war der 16. Präsident der USA.
Im Park kann man den 0.7 Meilen langen Big Sink Trail laufen, der um das Gelände der damaligen Farm führt. Man kann das Monument besichtigen und eine Blick auf die Quelle werden. Der Zeitbedarf zum Besichtigen dieses Parks beträgt ca. 1 Stunde.

1811 zog die Familie Lincoln auf eine Farm am Knob Creek, wo die Erde fruchtbarer war. Abraham Lincolns Boyhood Home, welches ein Teil dieser National Historic Site ist, liegt am Highway 31 E, 10 mi nordöstlich von Hodgenville.

Wir verbrachten unseren Urlaub schon sehr oft in den USA und fuhren einiges an Meilen durch die verschiedensten Gebiete. Allerdings hatte ich hier in der Gegend zum ersten Mal den Eindruck, dass ich mich „auf dem Lande“ befinde. Kleine, nette, gepflegte Örtchen, enge Strassen, so richtig ländlich.

Genug der trockenen Erzählungen.......

Auf dem Weg nach Lexington wollten wir noch eine der zahlreichen Whiskeybrennereien, die sich in diesem Teil von Kentucky befinden, besuchen. Leider hatten samstags nur wenige geöffnet. Aus dem Plan, Makers Mark zu besuchen, wurde nichts, denn Samstag ist um halb vier Ende der Besuchrzeit. Also suchten wir eine Brennerei, die länger geöffnet hat und daher fuhen wir nach Claremont zu Jim Beam. Als wir aus dem Auto stiegen, wussten wir sofort, wo wir waren, der Whiskey-Geruch war unverkennbar. Eine Führung gab es nicht (ob es wegen der späten Stunde am Samstag war oder ob generell keine angeboten werden, weiß ich nicht). Im Gift Shop mit dem kleinen Museum und dem Kino haben wir uns zunächst einen Film über die Firma Jim Beam angesehen. Vorher wurde natürlich eine Probe Knob Creek ausgeschenkt.
Nach dem Film haben wir uns die riesigen Lagerhäuser, voll mit Whiskeyfässern, angeschaut.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/whiskeylager.jpg)

Das ehemalige Wohnhaus war leider am Samstagmittag nicht mehr zur Besichtigung offen.
Jim Beam wird heute von der Familie Noe geleitet. Außer dem „normalen“ Jim Beam werden hier noch die „Small Batches“ hergestellt. Dazu gehört Knob Creek, Basil Hayden, Brokers, Bakers und zwei „Masterpieces“. Booker wurde nach Booker Noe Jr., dem Enkel von Jim Beam benannt, Basil Hayden nach einem ehemaligen Brennmeister.
Da die Fässer, in denen der Whiskey gelagert wird, nur einmal verwendet werden, kann man sich diese im Gift Shop kaufen. Die haben uns gut gefallen, wir nahmen jedoch Abstand vom Kauf, denn das hätte den Rahmen unseres zulässigen Gepäckes beim Rückflug gesprengt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/whiskeyf%E4sser.jpg)

Gerne hätten wir in Bardstown noch das Museum of Whiskey besucht, allerdings war es viel zu spät dafür.
In Lexington wohnten wir im Hyatt Regency. Allerdings war ich von diesem Hyatt enttäuscht. Es gab zwar richtige Bettdecken, das war auch das einzige Bemerkenswerte, ansonsten war das Zimmer standardmäßig eingerichtet. Außerdem wurde uns noch das Frühstück extra berechnet, obwohl es bereits lt. Internetbuchung im Zimmerpreis enthalten sein sollte.
In der Stadt fand an diesem Abend ein Citylauf statt. Deshalb waren viele Straßen gesperrt und die Restaurants dementsprechend voll. Wir sind etwas nach außerhalb zum Olive Garden Restaurant gefahren. Dort habe ich mir zwei Vorspeisen, eine Tomatensuppe und das Fonduta bestellt.

Bisher war es doch insgesamt ein sehr straffes Urlaubsprogramm. Für uns war alles neu, wir nahmen an einigen geführten Touren teil und bekamen Unmengen an Infos. Ein gewisser „Overflow“ machte sich bemerkbar. Ich vergaß viele Dinge sofort wieder und wusste manchmal nicht mehr, wo wir am Tage vorher waren bzw. in welchem Hotel wir wohnten. Ich war ganz froh, dass nur noch am Sonntag ein großes Programm anstand und wir dann erst mal zwei Tage im Great Smoky Mountain National geistig relaxen konnten.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Hank am 12.10.2005, 07:03 Uhr
Zitat von: Anette
Da die Fässer, in denen der Whiskey gelagert wird, nur einmal verwendet werden, kann man sich diese im Gift Shop kaufen. Die haben uns gut gefallen, wir nahmen jedoch Abstand vom Kauf, denn das hätte den Rahmen unseres zulässigen Gepäckes beim Rückflug gesprengt.


Die gibts auch in Deutschland zu kaufen! (http://shop.planetbbq.de/cgi-bin/shop.pl?PLSESSION=24bb0c871ae01888bd47566fb655f0e2&p=MXn3atDksFmRx6ykCKNOlQ%3D%3D) ;)
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 13.10.2005, 16:57 Uhr
Sonntag, 21.8.2005

Nach dem Frühstück und dem Auschecken fuhren wir nach Paris zur Pferdefarm Claiborne. Wir hatten uns für die Tour um 10 Uhr angemeldet. Viele der Gestüte in der Bluegrass Region bieten Führungen an. Allerdings eine Farm zu finden, auf der Besucher sonntags willkommen sind, war nicht ganz einfach. Claiborne war die einzige, die diesen Service anbot. Gekostet hat die Führung nichts, wir gaben dem guide am Ende ein Trinkgeld. Es gibt noch die Möglichkeit, mit einer organisierten Tour von Lexington einen Ausflug auf verschiedene Pferdefarmen zu unternehmen, aber warum an einer Tour teilnehmen, wenn man einen Besuch auch ohne Tour organisieren kann. Diese Bustour wäre die Notlösung gewesen, wenn wir kein Gestüt gefunden hätten, welches für Besucher sonntags geöffnet ist.
Die Familie Hancock leitet die 3000 acres große Farm seit drei Generationen. Außer uns nahmen noch weitere 8 Besucher teil, die mit vier Corvettes (Victory Red) vorfuhren  :D
Uns wurden einige der vierbeinigen Stars persönlich vorgestellt: Pulpit, Monarchos, Strong Hope, Eddington, Seeking the Gold und Danzig.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Claiborne2.jpg)

Seeking the Gold ist 20 Jahre alt und war an diesem schönen Sonntagvormittag nicht sehr freundlich gesinnt. Danzig ist 29 Jahre alt, hat ein kaputtes Knie und ist auf dem rechten Auge blind. Die Erblindung kommt von einem Ast, den er sich ins Auge gestoßen hat.
Auf dem Gestüt Claiborne lebt ein Tierarzt, der 24 Stunden täglich für die Pferde da ist.
Das Decken einer Stute vom Hengst „Seeking the Gold“ kostet 125000 Dollar. Das Geld ist dann fällig, wenn das Fohlen lebend geboren wird. Ob dieses Pferd dann ein gutes Rennpferd wird oder nicht ist egal, dafür gibt es keine Garantie, es muß gezahlt werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Claiborne1.jpg)

Auf dem Friedhof der Farm sind die Pferde Mr. Prospector (der Vater von Seeking the Gold), Nijinsky II, Secretariat, Swate und Round Table beerdigt. Von diesen fünf Pferden ist der komplette Körper begraben. Sonst werden nur Kopf, Herz und Hufe beerdigt. Der Rest des Körpers wird verbrannt und die Asche „for good luck“ über der Farm verstreut.
Secretariat war „the best race horse on the planet“. Das Pferd war in einem Monat auf dem Titelblatt von 4 Zeitschriften: Live Magazin, Time, Newsweek und Sports Illustrated. Secretariat litt an allen vier Beinen an Laminitis und wurde am 4. Oktober 1989 eingeschläfert. Mr. Hancock ließ die Box dieses ungewöhnlichen Pferdes jahrelang leerstehen, er fand keinen geeigneten Nachfolger, der würdig gewesen wäre, Secretariats Platz einzunehmen.
Die Führung dauerte eine Stunde; danach fuhren wir  vorbei an sehr großen Gestüten fuhren wir in den Kentucky Horse Park. Der Kentucky Horse Park ist halb Museum bzw. Ausstellungsgelände, der andere Teil wird für die Pferdezucht bzw. für Turniere genutzt. Hier befindet sich auch eine 0.5 Meilen lange Übungsrennbahn. Weiterhin gibt es ein Polo-Feld. Dass dieses Gelände natürlich riesengroß ist, brauche ich nicht extra zu erwähnen. Gigantisch groß waren auch die Pferdeanhänger, die auf dem Parkplatz zu sehen waren.
Zuerst besuchten wir die Kentucky Horse Park Maunted Police, die das Gelände kontrollieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/KentuckyHorsePark2.jpg)

Das International Museum of the Horse ist riesig und allein für diesen Besuch kann man ein paar Stunden einplanen. Die Ausstellung ist wahnsinnig interessant, von den Anfängen des Pferdesports bis heute, jede erdenkliche Art des Pferdesports wird hier gezeigt. Mehrere Räume der Ausstellung sind dem Gestüt Calumet gewidmet, eines der erfolgreichsten überhaupt.
Nach einer Fahrt mit der Kutsche, die von zwei „Norwegian Fjords“ gezogen wurde,  schauten wir uns die Draft Barn an. Dort stehen die Kaltblüter, die vor die großen Kutschen gespannt werden, die Clydesdales. Clydesdales kommen ursprünglich aus Schottland. Diese Pferderasse hat als Kennzeichen an den Beinen und Füßen „weiße“ Federn. Die Brauerei Anheuser – Busch besitzt 250 Clydesdales.
Danach besuchten wir um elf Uhr die Parade of Breeds.
In einer halbstündigen Show werden 6-8 verschiedene Pferderassen dem Publikum
vorgestellt.

- American Saddlebred: wurde präsentiert von Time´s up. Time´s up ist ein sehr aufgeschlossenes, kontraktfreudiges, verspieltes Pferd, welches der Fulton Uni in Missouri gehört.

- Friese: Thomas ist ein Geschenk von Dr. Jacobs aus Georgetown, KY an den Horse Park. Friesen sind immer schwarz und haben „Federn“ (Haare) an den Beinen.

- American Miniature: der Kentucky Horse Park hat 4 dieser kleinen Pferde, die einer Farm in Rockford, TN, gehören. Diese Zwerge unter den Pferden leben sehr lange, sind außerordentlich schlau und einfach zu trainieren. In früheren Zeiten mußten sie im Bergwerk unter Tage arbeiten und Wägelchen ziehen. Heute werden sie als „Blindenpferd“ eingesetzt.

- Gypsy Horse

- Welsh Pony: Thronlea Smooth Operator ist 13 Jahre alt und die Vorfahren arbeiteten in Wales in Minen. Opie ist ein weiteres Welsh Pony, das sehr vielseitig geritten werden kann. Ob Englisch, Western, mit einem Seitensattel oder ob es vor eine Kutsche gespannt wird, für dieses Pferd ist das alles kein Problem.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/ParadeofBreeds.jpg)

Die Parade of Breeds findet zweimal am Tage statt. Es werden abwechselnd immer andere Pferderassen vorgestellt.

Morgen geht es dann mit Pferdegeschichten weiter...
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 17.10.2005, 18:22 Uhr
Im Anschluß an dieses Programm gingen wir zur Hall of Champions. Diese Show findet dreimal am Tage statt und es werden sehr ausführlich einige ehemaligen Stars des Pferdesports vorgestellt. Zunächst gibt es zu jedem Pferd einen Videofilm z.B. Reportagen über dessen Renn-Erfolge, dann wird vom Sprecher etwas über das Pferd erzählt und erst danach wird es auf die „Bühne“ geführt.
Wir machten die Bekanntschaft von

- Gypsy Supreme: ein Saddlebred der viele Titel beim Dressurreiten gewann. Gypsy Supreme wurde im Laufe seiner Karriere von neun verschiedenen Leuten geritten und hatte fünf verschiedene Besitzer.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/GypsySupreme.jpg)



- Cigar: ist 15 Jahre alt und war 1995 und 1996 „Horse of the year“ und weiterhin „Race horse of the 90´s“. Er ist das reichste Pferd der Welt, gewann für seinen Besitzer die stolze Summe von 9.9 Millionen Dollar. Innerhalb von drei Jahren nahm er an 33 Rennen teil und gewann davon 19.
Einer seiner Besitzer hatte eine Versicherung zur Absicherung der Unfruchtbarkeit von Cigar abgeschlossen. Cigar wurde tatsächlich unfruchtbar und der Besitzer erhielt die Versicherungssumme von 25 Millionen Dollar.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Cigar.jpg)



Tailor Fit: ein 10 jähriger Quarterhorse. Ein Quarterhorse kann vom Stand aus in einen schnellen Galopp starten und lässt jeden englischen Vollblüter hinter sich, zumindest auf die Distanz einer Viertelmeile. Daher stammt der Name Quarterhorse.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/TailorFit.jpg)



Western Dreamer: 11 Jahre alter Traber. 1997 war seine beste Saison, von 20 Rennen, bei denen er an den Start ging, gewann er 14. Er wurde Triple Crown Winner und Traber des Jahres in USA und in Kanada. Weiterhin wurde er in Kanada zum „Harness horse of the year“ gewählt. In Rente ging Western Dreamer im Jahre 2000 mit einer erlaufenen Gewinnsumme von 2 Millionen Dollar.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Westerndreamer.jpg)

Der Triple Crown sind drei Rennen für dreijährige Pferde. Diese Rennen finden in Lexington (Kentucky Derby), in Baltimore (Preakness Stakes) und in New York (Belmont Stakes) statt. Gewinnt ein Pferd alle drei Rennen, wird ein Preisgeld von 5 Mill. Dollar gezahlt, für das beste Pferd in allen 3 Rennen immerhin 1 Mill. Dollar.



Der König in der „Hall of Champions“ ist John Henry. John Henry feierte am 9. März 2005 seinen 30. Geburtstag. (30 Pferdejahre = 98 Menschenjahre, die Formel: Pferdealter x 3 + 8 = Menschenjahre). John ist ein äußert launisches Pferd. Seine Gewinnsumme beträgt 6.5 Mill. Dollar. Er wurde „Race horse of the decade“ (80´s) und im Alter von 9 Jahren wurde er zum “Horse of the year “ gewählt. Er war damit das älteste Pferd, das je diesen Titel erhielt. Im Jahr 1985 beendete er wegen einer Sehnenverletzung seine Rennkarriere.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/johnhenry.jpg)

Nachdem wir zahlreiche Fotos geknipst hatten und uns ausgiebig jedes Pferd aus der Nähe angesehen und gestreichelt hatten, mussten wir allmählich an die Weiterreise denken. Auf dem Weg zum Parkplatz besuchten wir noch die Man o´War Statue. Man o´War war das berühmteste Rennpferd der Geschichte. Von 21 Rennen, bei denen er antrat, gewann er 20, eines davon mit 100 (!) Längen Vorsprung. Seine Schrittlänge war beachtlich: 28 ft (John Henry immerhin 25 ft). Man o´War starb 30jährig im November 1947. An der Beerdigung nahmen 2000 Leute teil und die Zeremonie wurde im Radio übertragen. Dieses Pferd bekam den Titel: „Greatest horse of the 20th century“. Zweiter wurde übrigens Secretariat.

Natürlich besuchten wir im Schnelldurchgang noch das Saddlebred Museum. Als wir Richtung Ausfahrt fuhren, legten wir noch einen kurzen Stopp am Rande des Polo-Feldes ein. Dort fand gerade ein Spiel statt und wir hatten noch nie Polo „live“ gesehen. Leider war hier der Aufenthalt nur kurz, denn vor uns lagen noch 210 Meilen, unser heutiges Fahrziel war Gatlinburg. Von den 210 Meilen waren zudem noch ca. 70 Meilen Landstraße.
Der Besuch des Horse Parkes hat sich gelohnt, wir fanden es einfach spitze. Und beim nächsten Besuch in dieser Gegend werden wir bestimmt zwei Tage in Lexington und Umgebung bleiben. Das Thoroughbred Center und die Rennbahn möchten wir uns gerne anschauen.

Auf der Fahrt nach Gatlingburg legten wir keine Besichtigungsstopps mehr ein. Cumberland Falls Park fiel eben aus.
Zum Dinner waren wir in Pigeon Force im Restaurant Alabama. Wie wir während unseres kurzen Aufenthaltes dort herausfanden, kam der Name des Restaurants von der Band Alabama. Es liefen Videos von ihrem Auftritt in Las Vegas, alles war voll von Memorabilia, außen stand der Tourbus der Band, der zur Besichtigung offen war. Leider sagt mir der Name der Band überhaupt nichts. Kennt jemand im Forum diese Band und kann ein paar Zeilen dazu schreiben?
Es war bereits dunkel als wir in Gatlinburg ankamen. Und huch, war hier viel los. Wir wohnten im Super 8 Motel, es war zwar das Billigste ($49 pro Nacht) während unseres Urlaubes, aber auch das Schlechteste.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Easy Going am 17.10.2005, 22:05 Uhr
Zitat von: Anette
Zum Dinner waren wir in Pigeon Force im Restaurant Alabama. Wie wir während unseres kurzen Aufenthaltes dort herausfanden, kam der Name des Restaurants von der Band Alabama. Es liefen Videos von ihrem Auftritt in Las Vegas, alles war voll von Memorabilia, außen stand der Tourbus der Band, der zur Besichtigung offen war. Leider sagt mir der Name der Band überhaupt nichts. Kennt jemand im Forum diese Band und kann ein paar Zeilen dazu schreiben?


Hallo Anette,
da kann ich gerne einspringen. :D
Albama war für mich die beste (Country-) Band der 80er.

Hier mal einige Erfolge die die 4 Jungs im Lauf der Jahre erzielt haben:

 :arrow: 21 Gold, Platinum und Multi-Platinum Alben
 :arrow: 42 Numer 1 Singles und über 65 Millionen verkaufter Platten  
:arrow: Alabama bekam über 150 Auszeichnungen der Musikindustrie (u.a. 8 x den begehrten Country Music Entertainer of the Year, 2 Grammys,  2 Peoples Choice Awards)
 :arrow: natürlich haben sie auch ihren Stern auf dem Hollywood Walk of Fame
 :arrow: Alabama bekam 1989 die Auszeichnung  “Artist of the Decade” von der Academy of Country Music und 1999 die Auszeichnung  “Country Group of the Century” von der Recording Industry Association of America  

Musikalische Meilensteine (meine subjektive Meinung):
Dixieland Delight, Pass It On Down, The Closer You Get, Words At Twenty Paces, Song Of The South, Down On Longboat Key und und und ................

Fazit: in Nordamerika kennt Alabama so ziemlich jeder  :wink:
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: AnkeManni am 18.10.2005, 13:30 Uhr
Es gibt auch in der Opry Mill in Nashville ein Lokal der
Alabama Kette - da waren wir 2x Essen!

Dort gibt es natürlich auch Country-Musik Live beim Essen!

Und auch dort sind die Wände voller Souveniers und Ausstellungsstücke aller grossen Country-Stars! Interessant!

Gruss,
Anke
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 18.10.2005, 18:26 Uhr
Danke Euch beiden, wieder eine Menge gelernt. Dachte, das wäre ein Einzelrestaurant und keine Kette.
Easy, besten Dank für die ausführlichen Hinweise zu Alabama. Ich glaube, da muß ich passen. Mir sagt nicht ein Titel den Du aufgezählt hast, irgendwas.

Anette
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 18.10.2005, 18:32 Uhr
Montag, 22.8.2005

Montag morgens war es in Gatlinburg schon wesentlich ruhiger als am Abend zuvor. Im Sugarland Visitor Center des Great Smoky Mountain National Park holten wir uns einige Karten und Infos zu Wanderwegen und Rundfahrstrecken. Die erste kurze Wanderung an diesem Tag war der 1.5 mi Fighting Creek Trail. Auszug aus der Beschreibung: This trail is notorius for black bear activity….. frequent bear activity…..
Die einzigen Lebewesen, die wir auf diesem Trail sahen, waren drei Wanderer.
Die Fahrt ging auf der Little River Road weiter. Nach 3.5 Meilen kamen wir zum Trailhead der Laurel Falls. Die Wasserfälle sind nach dem Lorbeer genannt, der hier in der Gegend reichlich wächst. Der Weg zu den Wasserfällen war 1.3 Meilen lang. Nach ca. der Hälfte der Strecke sah man schon von weitem viele Leute an einer Stelle stehen. Als wir dort ankamen, wurde uns sofort mitgeteilt: hier waren drei Schwarzbären. Wir konnten die drei leider nicht mehr sehen, sie hatten sich schon in den Wald zurückgezogen. Wir waren ein ganz klein wenig enttäuscht, dass wir ein paar Minuten zu spät am Ort des Geschehens eintrafen. OK, wir gingen weiter zu den Laurel Falls und legten eine kurze Pause ein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/LaurelFalls.jpg)

Auf dem Rückweg sahen wir nun endlich auch die Bärenfamilie. Die Mutter war mit ihren beiden Kids unterwegs. An den Leuten haben sich die Bären überhaupt nicht gestört. Wir konnten die drei eine lange Zeit beobachten bzw. sie uns, bevor sie wieder ihres Weges zogen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Schwarzb%E4rLaurelFalls.jpg)

Weiter ging die Fahrt auf der Little River Road zur Metcalf Bottom Picnic Area.
...... bear sightings are common here........ Es war weit und breit kein Meister Petz zu sehen. Zum Essen hatten wir nicht viel dabei und da wir morgens nicht gefrühstückt hatten, knurrte uns der Magen. Wir sind nach Townsend gefahren und haben im Carriage Restaurant zu Mittag gegessen. Towsend ist wesentlich kleiner, ruhiger und gemütlicher als Gatlinburg. Wäre echt eine Überlegung wert, beim nächsten Besuch sich in diesem Ort ein Zimmer zu suchen.
Wir tankten und holten uns für den Abend einen Sixpack Bier. Der Verkäufer packte mir den Sixpack in eine Papiertüte ein. Dieses sah ich als reine Papierverschwendung an und wollte keine Tüte nehmen. Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass das ohne Tüte nicht geht, ist state law.
Ursprünglich wollten wir über die Rich Mountain Road in das Cades Cove Gebiet fahren. Die Straße soll etwas westlich von Townsend abgehen. Leider fanden wir die Straße nicht und wir mussten einige Meilen zurückfahren, bis wir zur normalen Straße kamen, die nach Cades Cove führt.
Auf der elf Meilen langen Cades Cove Road (Einbahnstraße) gibt es insgesamt 17 Haltepunkte. Ich persönlich fand die Attraktionen in dieser Gegend nicht sehr interessant, es handelte sich sehr oft um Kirchen und Cabins. Nach dem Stopp 10 führt eine Seitenstraße zum Startpunkt der Wanderung zu den Abrams Falls. Der 5 Meilen lange Roundtrip zu den Wasserfällen ist einer der populärsten trails im Park. Die Abrams Falls sind die Fälle, bei denen im Great Smoky Mountain das meiste Wasser in die Tiefe stürzt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/AbramsFalls.jpg)

Auf dem letzten Stück der Cades Cove Road gab es zwei „Tierstaus“. Einmal wegen einer Gruppe Rehe und beim zweiten war in einem Baum eine Schwarzbärenfamilie. Wie schon heute morgen, wieder eine Mutter mit ihren beiden Kindern.
Auf der Rückfahrt nach Gatlinburg sahen wir am Straßenrand noch einen weiteren Schwarzbären. Mit der Ausbeute von sieben „bear-sightings“ waren wir heute doch sehr zufrieden.
Zum Abendessen gingen wir in das Smoky Brewhouse. Dort gönnten wir uns eine Pizza und einen Biersampler. Der Sampler bestand immerhin aus neun verschiedenen Bieren. Wir verweilten hier bis zum Start des Karaoke. Vorbei mit der Gemütlichkeit, es wurde sehr laut und weiterhin waren ziemlich schräge Töne dabei.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Volker G. am 19.10.2005, 10:31 Uhr
Hi Anette,

toller Bericht! Vielleicht haben wir im Januar im EI mehr Glück mit dem Karaoke ;)
Meine Hotels für den 5. und 6.1. stehen :) trotz Comdex hab ich zwei günstige gefunden :)
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 19.10.2005, 18:16 Uhr
Dienstag, 23. August 2005

Heute stand ein weiterer Tag Great Smoky Mountains auf dem Programm. Und zum ersten Mal in diesem Urlaub war das Wetter nicht optimal, es war stark bewölkt. Wir fuhren die Newfound Gap Road Richtung Cherokee. 1.5 Meilen weiter westlich dieser Strecke liegt die alte Straße, die durch die Indian Gap führt. Als man eine tiefer gelegene und einfacher zu überquerende Stelle fand, baute man eine neue Straße und nannte sie „Newfound Gap“. Die Straße überwindet einen Höhenunterschied von 1000 m. Am Newfound Gap Aussichtspunkt ist die Grenze von North Carolina und Tennessee.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/NewfoundGap.jpg)

Weiterhin führt hier der Appalachian Trail vorbei, ein Fernwanderweg der 2200 Meilen lang ist und von Georgia nach Maine führt.
Eine Stichstraße, die von der Hauptstraße abzweigt und zu einem großen Parkplatz führt, ist die Clingman Dome Road. Der Clingman Dome ist der höchste Berg im Great Smoky Mountain National Park und der dritt höchste im Osten der USA.
Als Wanderung hatten wir uns den Weg zu Andrews Bald herausgesucht. Der Trailhead ist am Ende der Clingman Dome Road und man folgt dem Forney Ridge Trail für 2 Meilen. Der Weg war, wie es schon in der Beschreibung stand, extrem felsig. Andrew Bald ist ein Aussichtspunkt mit guter Fernsicht. Na ja, da der Himmel sehr zugezogen war, überlegten wir uns schon bald, ob wir uns die Mühe überhaupt machen sollten, diesen Weg zu laufen. Am Ziel angekommen hätten wir eh nichts von der angekündigten großartigen Aussicht gehabt. Zunächst gingen wir weiter. Die Wolken wurden immer dunkler und es fing zu regnen an. In der Trailbeschreibung stand weiterhin......... is a rocky trail that apperars to be a natural run off for water on top of Forney Ridge…….Nach wenigen Minuten stampften wir tatsächlich durch die Pfützen, die sich sehr schnell in den felsigen Mulden angesammelt hatten. Sehr viele Leute nutzen diesen Trail eh nicht, d.h. er war schon ziemlich zugewachsen und wir streiften die Nässe vom Gras ab. Im Nu waren unsere Hosen nass und wir zogen es vor, uns auf den Rückweg zu begeben.
Auch den Trail (1 Meile), der hoch zum Clingman Dome führt, ersparten wir uns wegen des schlechten Wetters.
Weiter ging die Fahrt auf der Newfound Gap Road nach Cherokee. Dort haben wir im Harrahs Casino am Büffet zu Mittag gegessen.

Als wir nach draußen kamen, hatte der Regen aufgehört und wir besuchten das Oconaluftee Cherokee Village in Cherokee. Das Village ist ein nachgebautes Dorf der Cherokee Indianer, die übrigens nichts dagegen haben, Indianer genannt zu werden. Für sie ist jeder, der in Amerika geboren ist, ein native american und nicht nur die Ureinwohner.

Im Dorf gab es mehrere Stationen an denen das traditionelle Handwerk vorgeführt wurde. Man konnte den Frauen beim Weben, beim Herstellen von Körbchen jeglicher Art und Anfertigen von Glasperlenarbeiten zuschauen. Aus diesen kleinen Meisterwerken werden später Gürtel und Arm- bzw. Halsbänder hergestellt. Die Männer zeigten wie man Pfeile, Blasrohre und Kanus herstellt.
Die Kanus werden natürlich aus Bäumen gebaut. Der gefällte Baum wird von Ästen und Rinden befreit und auf die Länge geschnitten, die das Kanu letztendlich haben wird. Als Nächstes wird an der äußeren Form gearbeitet. Um das Kanu auszuhöhlen, wird es nicht, wie man meinen könnte, mit einem Werkzeug bearbeitet, sondern dieser Teil des Kanus wird ausgebrannt.
Dazu wird Kohle auf den Baumstamm gelegt, angezündet und gut mit Erde und Sträuchern abgedeckt, dass das ganze bei geringer Sauerstoffzufuhr brennt. Ist dieser Brennvorgang beendet, kann man das verbrannte Holz bzw. die entstande Holzkohle einfach und leicht herauskratzen und der „Innenraum“ ist fertig.

In jedem Dorf befindet sich ein „Versammlungssquare“ der bis zu einem acre groß sein kann. Die vier Ecken weisen jeweils in eine Himmelsrichtung. Hier und im Gemeinschaftshaus wurden von den guides kurze Vorträge über die Cherokee gehalten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Gemeinschaftshaus.jpg)

Es gibt 7 Clans:

- Paint Clan, der Medizinmann kommt traditionsgemäß aus dieser Familie
- Blue Holly Clan
- Wild Potato Clan
- Deer Clan
- Red Tailed Hawk Clan
- Wolf Clan, ist der größte und bekannteste Clan
- Long Hair Clan

Von den über 400 Indianerstämmen Nordamerikas waren nur ca. 25 Nomaden; die Mehrzahl lebte in Hütten und nicht in Tepees. Federn werden bei den Cherokee nur beim Eagle Dance verwendet und das Skalpieren hat keinen indianischen sondern einen französischen Ursprung. Es war hochinteressant, den Ausführungen zu lauschen.
OK, Cherokee lebten in Hütten, hatten nicht immer Federn auf dem Kopf, das einzige was mit Fernsehserien übereinstimmt, war die Sprache. Der Klang war tatsächlich so, wie es in vielen Filmen zu hören ist  :D
Als Abschluss unseres Besuches, gingen wir durch die Gartenanlage. Hier wurde anhand von Schildern genau erklärt, welche Pflanze für welchen Zweck von den Cherokees eingesetzt wurde.
Bevor wir uns auf den Rückweg begaben, legten wir noch einen Stopp im Qualla Arts and Crafts Center ein. In dieser Art Genossenschaft werden die handwerklichen Arbeiten von über 300 Cherokee verkauft. Es gab wirklich eine ganz tolle Auswahl mit wunderschönen Sachen, überhaupt die Armbänder und Gürtel mit den Perlenarbeiten, die Körbe, die kleinen Kanus, die Pfeile, die Holzbretter mit Intarsien, die Trommeln............

Über die Newfound Gap Road fuhren wir zurück fast zurück bis nach Gatlinburg. Was fehlte uns heute hier im Park? Natürlich ein bear sighting. Wir fuhren nochmals zum trail zu den Laurel Falls und sind ein Stück gewandert. Leider hatten wir heute nicht so viel Glück wie gestern, einen Bär bzw. mehrere Bären zu sehen.
Da wir noch etwas Zeit hatten, fuhren wir als letzte Aktivität im Park den Rocky Fork Motor Trail in der Nähe von Gatlinburg.

 (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/RockyForkMotorTrail.jpg)

Dieses ist ein 11 Meilen langer Rundfahrweg, davon sind 8 Meilen Einbahnstraße.
........bears and sometimes red or gray foxes make their presence known...., aber nicht an diesem späten Nachmittag  :(
Wir besichtigten eine frühere Farm. Es ist heutzutage kaum vorstellbar, dass in dieser Hütte bis zu elf Personen wohnten und das bis in das Jahr 1930.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/RockyForkMotorTrailCabin.jpg)

Am Abend bummelten wir kurz durch das Städtchen und weil es uns im Brewhouse (Galhoun Village) gestern abend gut schmeckte, gingen wir zum Dinner heute gleich nochmals hin. Es gab zum Glück kein Karaoke und wir konnten den Tag bei einem Biersampler und Pizza gemütlich ausklingen lassen.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 20.10.2005, 17:47 Uhr
Mittwoch 24.08.2005

Von Gatlinburg fuhren wir über den Foothill Parkway zum Chimney Rock Park. Der Foothill Parkway liegt östlich von Gatlinburg und verbindet den Highway 32 mit der Interstate 40. Wir zogen die Strecke über die Interstate vor, denn den Chimney Rock Park wollten wir unbedingt sehen. Als alternative Fahrstrecke hatten wir in Erwägung gezogen: Über die Newfoundgap Round nach Cherokee, weiter über Franklin, Sapphire und Hendersonville zum Chimney Rock. Auf dieser Strecke gibt es neben zahlreichen Wasserfällen auch jede Menge kleinere Stateparks. Und wie ich uns kenne, hätten wir einen Stopp nach dem anderen eingelegt und für Chimney Rock wäre die Zeit kanpp geworden.
 
Vor dem Besuch des Parks haben wir zunächst in „downtown“ Gatlinburg ein frühes Mittagessen eingenommen. Dieser Ort besteht aus sehr wenigen Häusern und eine große Auswahl an Restaurants gab es nicht.
Der Park kostet $ 14 Eintritt, nicht gerade billig, allerdings hat sich der Besuch gelohnt.
Wir fuhren nicht mit dem Fahrstuhl nach oben, sondern liefen den Skyline/Cliff Trail. Der Aussichtspunkt Chimney Rock liegt auf einer Höhe von 2280 ft.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/ChimneyRock.jpg)

Damit hatten wir den Aufstieg hinter uns, allerdings steigt der Weg von hier bis zum Exclamation Point weiter bis auf 2480ft, welches der höchste Punkt im Park ist. Vom Peregrines Rest Point sieht man zum ersten Mal die Hickory Nut Falls.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/HickoryNutFalls.jpg)

Auf dem Cliff Trail geht es weiter, vorbei am Ursprung des Wasserfalls, Nature´s Showerbreath, Inspiration Point, Devils Head

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/DevilsHead.jpg)

und dem Groundhog Slide.(Movie Locations Teil 6: auf diesem Abschnitt des Weges wurden einigen Szenen zu „Der letzte Mohikaner“ gedreht).
Vom Inspiration Point sieht man den Wasserfall und weiterhin hat man einen tollen Blick auf Lake Lure (Movie Locations Teil 7: am Lake Lure wurde „Dirty Dancing“ gedreht). Bevor der Weg wieder bergab zum Parkplatz führt, muss man sich noch durch eine ziemlich enge Stelle im Fels durchquetschen (Na ja, quetschen ist etwas übertrieben  :D , aber eng ist es schon).
Für den Rundweg benötigten wir ca. 3 Stunden. Wir waren durchgeschwitzt, daran war aber nicht nur der steile Aufstieg, sondern auch die extreme Schwüle schuld.
Zum Abschluss sind wir noch zum Pool des Hickory Nut Falls gelaufen. Die Wegbeschreibung versprach etwas von „rolling hills“. Das stimmte nicht ganz, denn bis zum Pool ging es nur bergauf. Zum Glück war der Weg nur kurz (30 Min.), denn wir hatten zum Wandern keine rechte Lust mehr.
Ich kann jedem, der in dieser Gegend unterwegs ist, den Besuch des Parks sehr empfehlen.
In Ashville haben wir im Super 8 in der Tunnel Road gewohnt. Ebenso wie in Gatlinburg gibt es in Ashville eine große Anzahl von Motels und Hotels, die an diesem Tag alle sehr leer waren.
Unser Abendessen wollten wir in den Melting Pot (Fondue Restaurant) einnehmen. An der richtigen Adresse angekommen, sahen wir, dass es dieses Restaurant in Asheville nicht mehr gibt. Wir fuhren zum Grove Park Inn Resort und haben dort im Restaurant „Sunset Terrace“ gegessen. Sowohl der Ausblick von der Terrasse als auch das Essen war hervorragend.
In der Nacht wurden wir durch eine kurzes, heftiges wackeln des Bettes wach. Ups, was war das? Etwa ein Erdbeben?
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Heiner am 20.10.2005, 19:47 Uhr
Hi Anette!

Danke für die Fotos, als wir vor Jahren dort waren, hatten wir totalen Nebel.
Man konnte gegerade die Flagge auf dem Rock noch erkennen als man oben stand. Deshalb haben wir uns die Wanderrung geschenkt.
Gruß Heiner
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 25.10.2005, 18:19 Uhr
Donnerstag, 25.08.2005

Kaum hatten wir an diesem Morgen die Augen geöffnet, schalteten wir den Fernseher ein, um die lokalen Nachrichten zu hören. Er dauerte nicht lange, bis die Meldung kam, die uns doch brennend interessierte: Erdbeben der Stärke 3.8, Epizentrum in Asheville.
Heute stand die Fahrt von Asheville nach Staunton über den Blue Ridge Parkway auf dem Programm. Würde jemand im Forum die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, an einem Tag 330 Meilen über eine Landstraße mit sehr vielen interessanten Aussichtspunkten und State Parks zu fahren, würde ich natürlich davon abraten. Und was hatten wir heute vor? 330 Meilen über den Blue Ridge Parkway nach Staunton zu fahren und möglichst viel zu sehen.
Der Tag ging schon gut los, es war nebelig und auf dem Parkway fuhr vor uns ein Auto, dessen Fahrer doch sehr besorgt war, dass er an den vielen kurzen Tunnels am Anfang der Strecke auch die Einfahrt traf. Er verminderte vor jedem Tunnel enorm seine ohnehin kaum vorhandene Geschwindigkeit, horr.......... An Überholen war wegen des Nebels und der sehr kurvigen engen Straße überhaupt nicht zu denken. In einer Stunde hatten wir doch die große Entfernung von 38 Meilen zurückgelegt. Zum Glück verschwand dann der Nebel und mit ihm das Auto vor uns. Der erste State Park den wir besuchen wollten, waren der Linville Falls Park. Kurz vor den Wasserfällen war im Juli ein Stück Straße weggebrochen und wir mussten eine Umleitungsstrecke fahren. Diese Strecke führte durch kleine Ortschaften, in denen es oft noch Baustellen gab. Wie sollte es an solchen Tagen anders sein, ich schüttete mir beim Stopp an der Tankstelle heißen Kaffee über, nochmals horr.......
Kurz und gut, die Umleitungsstrecke war ca. 30 Meilen lang und brachte uns auf dem Parkway ca. eine Meile weiter.
Im Linville Park liefen wir drei kürzere trails, lediglich den trail in die Schlucht ließen wir aus.
 (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/LinvilleFalls.jpg)

Ein Opfer der Streichung wurde die Fahrt zum Grand Canyon des Ostens. Die Straße beginnt in der Nähe der Linville Falls und führt zum Wisemans View, zum Hawksbill Overlook, zum Table und Pinnacle Rock.
Gegen 12 Uhr hatten wir hier alles gesehen und fuhren weiter. Den nächsten Halt legten wir 20 Meilen weiter nördlich am Julian Price Memorial Park ein. Hier ist ein See, man kann sich Kanus mieten und es gib einige trails (Boone Fork Trail Loop, 4.9 Meilen, Price Lake Loop Trail, 2.7 Meilen und den Green Knob Trail).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/JulianSee2.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/JulianSee1.jpg)

Bei der Weiterfahrt sahen wir am Straßenrand ein Präriehund-großes Tier, dessen Fell die Farbe eines Murmeltieres hatte. Wir konnten das Tier nicht identifizieren und sahen es nur kurz. Bis wir zum Fotoapparat gegriffen hatten, war es verschwunden.
Nun musste zeitmäßig Plan B für diesen Tag in Kraft treten. Über den Parkway würden wir nie und nimmer abends in Staunton ankommen.

...... uns hat dieses kleine Stückchen Blue Ridge Parkway sehr gut gefallen, viel besser als Natchez Trace. Beim nächsten Aufenthalt werden wir für diese Strecke allerdings mind. 3 Tage einplanen.......

Bevor wir uns auf die Interstate begaben, gabs Lunch im Applebees in Boone. Dieses war unser erster Besuch in einem Applebees Restaurant und wir waren angenehm überrascht, mal nicht die sonst übliche 0815 Speisekarte amerikanischer Kettenrestaurants vorzufinden. Die Terriyaki Bowl schmeckt sehr gut.
Es war schon dunkel, als wir in Staunton ankamen, das Motel war ja vorgebucht. Als wir die Ausfahrt verließen, sahen wir schon von weitem das Super 8 Schild in der Richmond Street. Dort angekommen, mussten wir allerdings feststellen, dass das Schild das einzige war, was vom Super 8 Motel übrig war. Das Gelände auf dem bis vor kurzem das Gebäude stand, war fein säuberlich platt gewalzt.
So, mit den Super 8´s hier im Osten waren wir ohnehin nicht sehr zufrieden und das setzte dem Ganzen die Krone auf. Wir haben von dieser Hotelkette erst mal die Nase voll, obwohl wir im Westen der USA sehr oft in Super 8´s gewohnt haben und eigentlich nie einen Grund zur Klage hatten. Aber bis auf weiteres ist diese Hotelkette für uns gestrichen.
Zum Glück befand sich gegenüber ein Comfort Inn und wir bekamen dort ein Zimmer. Ein kurzes Abendessen gabs im Büffetrestaurant Ryans.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 27.10.2005, 18:13 Uhr
Freitag, 26.08.2005

Wir frühstückten im Comfort Inn. Das Frühstück war sehr gut und die Auswahl für ein „free breakfast“ reichhaltig. Es gab sogar Eier, frischen Obstsalat und 3 Sorten Käse.
In Staunton hielten wir uns nicht auf, die Fahrt ging nach der Stärkung gleich Richtung Shenandoah National Park weiter.
Auf dem Skyline Drive bei Meile 85 ist der Parkplatz für den Black Rock Summit Trail. Es ist ein einfacher und kurzer Weg der zum Blackrock führt. Auf dem letzten Stück des Weges kommt man an großen Geröllfeldern vorbei, von oben ist die Fernsicht hervorragend. Und was sahen wir am Rande des Weges bei den großen Steinen liegen? Natürlich eine Cooperhead Schlange, die sich in der Sonne aufwärmte und dabei tief und fest schlief. Sie war ein ideales Fotomotiv und wir knipsten einige Bilder.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Schlange.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Schlange1.jpg)

Weiter ging die Fahrt zum Loft Moutain Info Center. Am Rande des Parkplatzes stand ein Reh, das das Kommen und Gehen genau überwachte. Nachdem wir uns mit lebenswichtigen Materialen wie Kaffee, Schokolade und Wanderbuch versorgt hatten, liefen wir den Frazier Discovery Trail, der am Ziel einen tollen Ausblick bot. Tiermäßig war dieser Weg nicht sehr ergiebig, lediglich ein paar Rehe standen im Gebüsch. 30 Meilen weiter nördlich befindet sich das Byrd Visitor Center und der Dark Hollow Falls Trail.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/DarkHollowFalls.jpg)

Im Shenandoah National Park sind die Dark Hollow Falls jene Wasserfälle, die am nächsten an der Straße liegen und am einfachsten zu erreichen sind. Ganz so gemütlich wie die beiden Wege zuvor war diese Wanderung nicht, es ging auf dem 1.5 Meilen langen Trail ziemlich steil bergab. Der Weg ist keine Rundweg und auf dem Rückweg kamen wir etwas ins Schwitzen. Der Wasserfall war sehr schön, allerdings ist dieser Weg sehr beliebt und es waren jede Menge Leute unterwegs.
Ein Zimmer hatten wir im National Park in der Skyland Lodge reserviert. Wäre aber gar nicht nötig gewesen, denn die Lodge war ziemlich leer. Ich fragte beim Einchecken extra nochmals nach, ob wir denn auch ein Zimmer mit gutem Blick und Beobachtungsmöglichkeiten für Tiere hätten. Die Frau an der Rezeption sagte, das Zimmer wäre dafür ideal. Na ja, dachte ich mir, wird sie bestimmt bei jedem sagen. Die Lodge ist aus einzelnen Blockhäusern gebaut und in jedem Blockhaus befinden sich 3 Zimmer. Vom Balkon aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf die vor den Häusern liegen Wiese und ins Tal. Wir haben oft in Lodges in National Parks gewohnt und die Unterkünfte waren nicht immer toll. Die Skyland Lodge machte eine Ausnahme. Wunderschöne, gemütlich eingerichtete Zimmer, ein großes Bad und ein Balkon mit Stühlen. Es dauerte nicht lange, dann kamen schon die ersten Rehe aus dem Wald gezogen und haben auf der Wiese ihr Abendessen eingenommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Deer.jpg)
Vor dem Dinner haben wir noch einen „game drive“ unternommen. Der Bereich um das Byrd Visitor Center heißt nicht umsonst Big Meadows. Auf dieser gigantisch großen Wiese waren um dieses Tageszeit unzählige Rehe versammelt, die das Gras der Wiese verspeist haben. Auf dem Rückweg haben wir am Straßenrand noch einen Schwarzbär gesehen. Leider hatte der Bär nicht unbedingt ein Herz für Fotografen und Touristen und er oder sie verschwand umgehend im dichten Wald.
Das Abendessen im Dining Room der Lodge war gut, wenn es auch in diesem Raum sehr kalt war. Draußen war es an diesem Abend nicht unbedingt heiß und man hatte wohl vergessen, die Klimaanlage auszuschalten.
Nach dem Abendessen gingen wir in die Bar, den „Tap Room“. Dort spielte eine Band, ob es sich nun um Hillbilly oder Mountain Musik gehandelt hat, weiß ich nicht. Auf jeden Fall, die Musik war super und gefiel uns sehr gut.
Als wir zurück in unser Zimmer gingen, war es sehr windig und es regnete stark. Der Regen und der Wind hielten die ganze Nacht an.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 31.10.2005, 18:52 Uhr
Samstag 27.08.2005
Leider war das Wetter an diesem Morgen nicht besser als gestern Abend, im Gegensatz, es kam noch dichter Nebel hinzu. Und mir klangen Easy Goings Worte in den Ohren: „Habt ihr im Shenandoah NP einen Regentag, dann besucht die Luray Caverns“. Nie und nimmer hätte ich nach dem super Wetter, welches wir bisher hatten, gedacht, dass es tatsächlich einen Regentag geben könnte. Zunächst frühstückten wir in der Lodge. Während des Frühstücks blätterte ich in meinem neuen Shenandoah Wanderbuch, um trails herauszufinden, die wir heute laufen können. Ich gab die Hoffnung auf besseres Wetter nicht auf. Wir fuhren in die Big Meadow Gegend und wollten zunächst den Lewis Fall Trail und später den Forest Nature Trail erwandern. Aber auch hier war das Wetter nicht besser als oben im Skyland Gebiet und wir beschossen, zu den Luray Caverns zu fahren  :wink: . Den Plan, einen Regentag in den Höhlen zu verbringen, hatten allerdings noch mehr Leute. Als wir ankamen, war die Warteschlange noch sehr kurz, als wir am frühen Nachmittag aufbrachen, standen viele Leute an. Vielleicht lag es nicht nur am Regentag, sondern auch daran, dass Samstag war. Die Luray Caverns gehören zu den größten Höhlen im Osten der USA. In den Höhlen gibt es jede Menge Stalagmiten und Stalaktiten zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Luray.jpg)
 
Eine Besonderheit hier ist eine Orgel, die alle 20 Minuten erklingt. Die Klänge werden erreicht, indem einige Formationen mit einer elektrischen Vorrichtung zum Schwingen gebracht werden.

Im Anschluss an die Höhlen besuchten wir das Car and Carriage Museum. Es regnete immer noch in Strömen und in den Shenandoah zurück zufahren machte wenig Sinn. Also fuhren wir nach Staunton und besuchten das Geburtshaus von Thomas Woodrow Wilson. Dieses Haus ist eines der wenigen „Präsidentengeburtshäuser“, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. W. Wilson wurde hier am 28.12.1856 als Sohn einer presbyterianischen Pfarrersfamilie geboren. Als er 11 Monate alt war, zog die Familie nach Augusta, Georgia. Das Haus kann nur mit einem guide besucht werden. Neben Küche, Kinder- und Wohnzimmer kann man die Zimmer der Bediensteten besichtigen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/Wilson.jpg)

Eine kleine Eselsbrücke: W. Wilson wurde am 28. geboren, wurde der 28. Präsident der USA und der 8. Präsident der in Virginia geboren war.

Wilson erhielt im Jahre 1920 den Friedensnobelpreis. In seiner zweiten Amtsperiode erlitt er einen Schlaganfall, er starb am 3. Februar 1924 in Washington.

Als wir nach draußen kamen, hatte der Regen endlich aufgehört. Das Haus war zwar recht nett und interessant zu besichtigen, aber viel lieber wären wir im Shenandoah gewandert.
Auf der Rückfahrt zur Lodge im National Park herrschte sehr starker Nebel. Für die 64 Meilen lange Strecke von Staunton zur Lodge habe ich fast 2 Stunden Fahrzeit gebraucht.
Vor dem Abendessen liefen wir den kurzen Limberlost Trail. Außer sehr vielen Rehen haben wir kein weiteres Tier gesehen. Es war schon dunkel, als wir wieder am Auto ankamen und wir mussten uns etwas beeilen, um in der Lodge noch Dinner zu bekommen. Wie gestern wollten wir nach dem Essen in die Bar. An diesem Abend fanden wir hier leider keinen freien Platz und deshalb setzten wir uns auf den Balkon, genossen die frische Luft und beobachteten Rehe.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 01.11.2005, 17:10 Uhr
Sonntag 28.09.2005 und Montag 29.09.2005

Am Sonntag morgen war endlich eine Wetterbesserung eingetreten. Das nutzte uns im Shenandoah National Park allerdings nichts mehr, denn wir fuhren weiter nach Gettysburg. Unterwegs besichtigten wir drei covered Bridges im Bundesstaat Maryland. Alle drei sind im National Register of Historic Places eingetragen. Die Brücken (Utica Mills, Loy´s Station, Roddy Road) können im Rahmen einer kleinen Rundfahrt (insgesamt 33 Meilen) erreicht werden. Diese Art von Brücken hatten wir noch nie gesehen und fanden die Konstruktionen sehr interessant.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/coveredbridge1.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/coveredbridge2.jpg)

Das Lunch nahmen wir kurz vor Gettysburg bei Fitzgerald´s Shamrock Restaurant ein. Natürlich standen, wie in dieser Gegend üblich, viele Crab-Gerichte auf der Speisekarte. Die Suppe und das Soft Shell Sandwich schmeckten wirklich gut.
In Gettysburg wohnten wir im Country Inn. Das Motel lag etwas außerhalb von Gettysburg an einem für USA-Verhältnisse kleinem Einkaufszentrum.


So, über die beiden Tage unseres Besuches in Gettysburg werde ich keinen Tagesbericht schreiben  :?:  . Dafür gibt es zwei wichtige Gründe:

1. über die Schlacht von Gettysburg gibt es sehr viel Literatur. Noch nie habe ich soviele Bücher über ein Thema gesehen. Der Buchladen im Visitor Center hatte eine gigantische Auswahl, auch an Videos und CD´s zu Gettysburg.

2. beim Wochenend Event werden wir einen Bildervortrag von Gettysburg zeigen.   :wink:  :wink:


Am Sonntag abend war ursprünglich ein ghost walk geplant. Als wir jedoch nach dem Besuch des Battlefields und des Friedhofes zurück ins Hotel kamen, war mein Kopf voll. Am Sonntag und Montag kamen wieder so viele neue und ausführliche Infos dazu, dass ich an diesem Abend nicht mehr in der Lage gewesen wäre, einem guide zuzuhören, die Geschichten zu verstehen und mir zu merken. Am Sonntag waren wir im Restaurant Appalachian Brewing Company zum Pizza essen. Wir kamen um kurz vor neun Uhr und bekamen gerade noch was zum Essen. Am Montag abend haben wir in der Gettysbrew gegessen. Diese Scheune war früher ein Konföderierten- Krankenhaus. Das Essen und das „setting“ im „ABC“ Restaurant am Sonntag Abend war allerdings besser. Nach dem Essen sind wir in Gettysburg ins „The Pub and Restaurant“ gegangen und beendeten bei einem Bier den anstrengenden Tag.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Heiner am 01.11.2005, 17:33 Uhr
Zitat von: Anette


So, über die beiden Tage unseres Besuches in Gettysburg werde ich keinen Tagesbericht schreiben  :?:  . Dafür gibt es zwei wichtige Gründe:

1. über die Schlacht von Gettysburg gibt es sehr viel Literatur. Noch nie habe ich soviele Bücher über ein Thema gesehen. Der Buchladen im Visitor Center hatte eine gigantische Auswahl, auch an Videos und CD´s zu Gettysburg.

2. beim Wochenend Event werden wir einen Bildervortrag von Gettysburg zeigen.   :wink:  :wink:


Hi Anette,
darauf freue ich mich jetzt schon und bin sehr gespannt.

Gruß Heiner
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 02.11.2005, 19:48 Uhr
Dienstag, 30.August 2005
Wir konnten Gettysburg nicht verlassen, ohne dem örtlichen Harley Laden einen Besuch abzustatten. In unserer Sammlung durfte das Harley of Gettysburg Battlefield T-Shirt nicht fehlen. Am liebsten hätte ich noch die im Laden ausgestellte gelbe Fat Boy, getunt von Screaming Eagle, mitgenommen. Diese Maschine sah super gut aus und war für den Betrag von $ 28000 erhältlich. Leider haben wir vergessen, ein Bild von der Harley zu knipsen.
Die Fahrt ging heute nach Washington, dem letzten Ziel in unserem Urlaub. In Georgetown wollten wir auf dem Cheasapeake und Ohio Canal eine „Bootsfahrt“ unternehmen. Startpunkt dieser von Mulis gezogenen Kähne sollte das Visitor Center in der Thomas Jefferson Street sein. Leider ist das Besucherzentrum nur von Mittwoch bis Sonntag geöffnet und nur während der Öffnungszeiten finden diese Fahrten statt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/boot.jpg)

Schade, dass das nicht geklappt hat, hätte uns sehr interessiert.
Wir bummelten durch die N Street, die für ihre alten Häuser bekannt ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/georgetown.jpg)

Es war zwar ganz nett, allerdings befinden sich die Häuser teilweise in keinem gut erhaltenen Zustand.
Wie so oft, hatten wir das Frühstück ausfallen lassen und nun knurrte uns der Magen. Wir gingen zu Dean and Deluca in der M Street. 1973 eröffnete Giorgio Deluca in New York einen Käseladen. Dieses Geschäft lief hervorragend und 1977 eröffnete er mit Joel Dean den Feinkostladen Dean and Deluca. Mittlerweile befindet sich in Washington eine Zweigstelle. Im Geschäft gab es jede Art von Küchenutensilien, Gewürze, Fisch, Wurst, Käse, süße Leckereien, Brot, Brötchen (sogar knusprig!), Obst, Wein und vieles mehr. An der Sushi Abteilung konnten wir nicht vorbeigehen und deshalb gab es an diesem Tag zum Lunch einige Stückchen Sushi. Im Freien waren Tische und Stühle aufgestellt, an denen man seine soeben frisch eingekauften Speisen auch gleich verzehren konnte. Wir ließen uns hier nieder und genossen unser Essen, untermalt von Mozartklängen. Anschließend sind wir zum Capital Hilton Hotel gefahren. Dort hatten wir ein Zimmer vorgebucht. Das Capital Hilton ist es sehr schönes Hotel mit einer guten Lage (16th Street NW/K Street). Das Weiße Haus ist in nur 10 Minuten zu Fuß erreichbar. Nach dem Einchecken und Auspacken begaben wir uns zu Fuß auf Entdeckungsreise in Washington. Zuerst gingen wir Richtung Weißes Haus, vorbei am Hey Adams Hotel, dem Hotel Washington und dem Treasury Building (Finanzministerium). Das in jedem Reiseführer als sehenswert beschriebene Octagon Gebäude (1799 New York Street) fanden wir nicht unbedingt sooo umwerfend. Im Haus befindet sich ein Architekturmuseum. Dieses besuchten wir nicht, sondern wir fuhren mit U-Bahn ein paar Stationen und gingen ins Spy Museum. Und was war wirklich sehenswert. Die unmöglichsten und abgedrehtesten Ausstellungsstücke zum Thema Überwachung und Spione. Der Eintritt kostet 14 Dollar, nicht unbedingt ein Schnäppchenpreis, uns hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen.
Nachdem es in Asheville mit dem Fondueessen nicht geklappt hat, gingen wir heute abend zum Dinner in den Melting Pot. Wie immer war das Essen dort hervorragend gut. Den Tagesabschlusscocktail ließen wir uns in der Bar des Hilton Hotels schmecken.
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Kauschthaus am 08.11.2005, 22:28 Uhr
Hallo Anette,

ich will ja nicht drängeln, aber gibt es noch einen Tag in Washington?

Wenn allerdings nur noch die Abreise bevor steht, dann lass Dir Zeit, diesen Teil der Reiseberichte mag ich am wenigsten.  (http://www.cosgan.de/images/smilie/frech/e025.gif)

Ein toller Bericht und gespickt mit vielen Informationen, vorab schon mal herzlichen Dank!

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: americanhero am 08.11.2005, 22:37 Uhr
Zitat von: Anette
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10920/georgetown.jpg)


Cool, dein Bild zeigt die Wheatley Row in der N Street in Georgetown. Da bin ich vor zwei Jahren auch vorbei gelaufen. :lol:

Ansonsten ein sehr schöner Reisebericht, habe es bisher sehr genossen, den zu lesen. :clap:  :clap:  :clap:  :daumen:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Anette am 09.11.2005, 17:48 Uhr
Petra, vor dem Wochenend Event bin ich einfach nicht mehr dazu gekommen weiter zu schreiben und die letzten beiden Tagen mußte ich vom Wochenende erholen.
Es folgen noch 2 Tage und dann erst der Abreisetag.

Anette
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Kauschthaus am 09.11.2005, 19:32 Uhr
Zitat von: Anette
Petra, vor dem Wochenend Event bin ich einfach nicht mehr dazu gekommen weiter zu schreiben und die letzten beiden Tagen mußte ich vom Wochenende erholen.
Es folgen noch 2 Tage und dann erst der Abreisetag.

Anette


Ist schon klar, wollte auch wirklich nicht drängeln, nimm es als Kompliment für Deinen Bericht!   :daumen:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
Beitrag von: Utah am 09.11.2005, 22:08 Uhr
Zitat von: Anette
Petra, vor dem Wochenend Event bin ich einfach nicht mehr dazu gekommen weiter zu schreiben und die letzten beiden Tagen mußte ich vom Wochenende erholen.
Anette


Haben wir dich am Wochenende so gestresst ?  :wink:  :lol: