Mal wieder ein Nachtrag zu gestern:
Unterkunft: Dackelhütte auf dem Kirk Creek CG, $22 plus $9 Fee
gefahrene Meilen: 173
Tag 21 Freitag, 08.07.2011Kirk Creek – VisaliaWir wachten relativ früh auf. Aha, das Zelt ist von außen nass und recht frisch ist es auch.
Trotzdem frühstückten die meisten unserer Nachbarn draußen an den Picknickbänken. Das taten wir auch, während nebenbei unser Zelt trocknen sollte. Die Restrooms waren so wenig einladend, dass wir die Natur hier nicht weiter genießen und noch zum Pazifik hinunter steigen wollten. Denn früher oder später würden wir müssen müssen… Während Heiko das Auto packte und das Zelt zum Trocknen darin ausbreitete, ging ich noch mal über den Campground. Am Eingang gab es verschiedene Informationstafeln, unter anderem auch eine, die vor racoons warnte. Und wer grinste mich dort von einem Foto an? Ein Waschbär! Na, so was, da hatte Heiko mir nach der Schlange nun auch den Waschbären bei den Tiersichtungen voraus! Ich tat mal so, als ob ich darüber beleidigt wäre… Tja, und was gab es da vorne noch zu sehen? Brennholz! Hätte man sich dort einfach abholen können. Och nööö! Gestern Abend im Dunkeln haben wir das natürlich nicht gesehen. Was soll´s. Und dann gab es dort noch eingezäunt Poison Ivy. Ah, da also bloß nicht dran kommen!
Um 20 vor zehn brachen wir dann auf. Ein Stück ging es noch den Hwy.1 entlang, aber auch heute war es wieder neblig. Aber heute standen wir nicht so unter Zeitdruck und hielten an einigen Viewpoints.
Einer davon war besonders interessant. Das Geräusch kennen wir doch? Erst gestern haben wir es deutlich vernommen! Das müssen Seeelefanten sein! Uih, und da vorne sind ja auch welche! So nah! Mist, ohne Tele waren die natürlich nicht so gut auf das Bild zu bekommen. Wir beobachteten eine Menge Leute, die alle zu einer bestimmten Stelle gingen. Da sind wir natürlich auch hin. Wow, da waren ja noch viel mehr und auch näher! Aber doch zu weit für unser Weitwinkel. Schade. Offenbar fand dort gerade ein Generationenkampf statt. Die Tiere fetzten sich teilweise ganz schön, während andere faul im Sand lagen und sich nur rührten, um wieder eine Schaufel davon mit ihrer Flosse auf sich zu werfen. Was für ein Schauspiel und das völlig kostenlos!
Natürlich muss ich mir noch heute die Lästereien von Heiko anhören über die „verschwendeten“ $10 und das das Ganze auch ohne Laufen ganz kostenlos zu haben gewesen ist. Kann ich das ahnen?
Während ich weiter fasziniert auf die Tiere schaute, bemerkte ich, dass Heiko eine Frau angesprochen hatte. Sie war ebenfalls deutschsprachig und hatte ebenfalls eine Canonkamera dabei. Mit schönem Tele drauf. Tja, und da war Heiko mal ganz cool – oder eher verzweifelt? Das Gespräch ist in etwa so abgelaufen:
Heiko:
Entschuldigen Sie, ich habe bemerkt, dass Sie Deutsch sprechen. Mir ist mein Tele kaputt gegangen und da ich sehe, dass ihres auf meine Kamera passen würde, wollte ich Sie fragen, ob ich es mir mal ausleihen darf. Ich bekomme sonst die Tiere nicht richtig aufs BildFrau:
Äh, ja, klar! Ich bin sowieso fertig und warte nur noch auf meinen Mann. Aber wie mache ich dann meine Kamera zu?
Heiko:
Ganz einfach, nehmen sie in der Zeit mein Objektiv!Gesagt – getan. Die Objektive wurden getauscht. Sollte diese super nette und unkomplizierte Frau das hier lesen, dann ein ganz ganz großes Dankeschön! Das war ein Highlight in diesem Urlaub, an das wir noch lange denken werden und auch gerne immer wieder erzählen.
Dass so wunderbare Bilder entstanden, muss ich nicht mehr erwähnen…
Und dass der Mann der Frau genauso irritiert wie ich über die Aktion war auch nicht, oder? Wir hielten noch einen kurzen Plausch und dann zogen wir jeweils in die entgegen gesetzten Richtungen davon. Natürlich nicht ohne die Objektive wieder zu tauschen.
Bald darauf verließen wir die Küstenstraße, um nach Visalia zu gelangen. Schnell veränderte sich die Landschaft und wir hatten nichts weiter zu sehen. Außer eine solche Landschaft
Dann irgendwann ein Stau. Eine Baustelle. Das kennen wir ja schon, aber wir standen sehr lange und vor uns war die Baustelle auch nicht zu sehen. Uns kamen auch keine Autos entgegen und die Schlange hinter uns wurde auch immer länger. Und dann kam irgendwann das erste Auto und ich begann spaßeshalber mal zu zählen. Weit über 200 Autos! Und jedes Mal, wenn wir dachten, „jetzt ist aber Schluss, jetzt sind wir dran“, kam noch eine Kolonne. Aber dann waren wir endlich dran und auf der anderen Seite der Baustelle warteten bereits wieder über 150 Fahrzeuge… Geduldig! Irgendwie stecken die hier solche Dinge lockerer weg als bei uns. Oder täuscht das?
Um 15 Uhr erreichten wir unser Motel in Visalia. Beim Check in fanden sie unsere Reservierung nicht. Sie wurden immer hektischer und immer mehr Leute suchten danach. Was soll´s, dachten die sich wohl, dann bekommen die netten Leute trotzdem ein Zimmer. Schließlich haben die ja einen Voucher! Ich legte meine Kreditkarte vor. Der Mann wurde stutzig, kramte noch einmal und fand unsere Reservierung. Sie lief auf meinen Namen! Und das obwohl Heiko reserviert und mit seiner Kreditkarte bezahlt hatte. Ich war nur als weitere Reisende mit angegeben worden. Dann konnten wir auf unser Zimmer. Das hier ist eine richtig schöne Anlage mit Pool. Wir wohnten in einem der hinteren Gebäude im ersten Stock. Dummerweise ist kurz vor uns wohl eine Jugend-Football-Mannschaft angekommen. Na, das wird wohl eine kurze Nacht…
Um halb fünf waren wir schon wieder beim Einkaufen – dieses Mal ein Safemart. Ist wohl so eine Art Discounter im Großformat. Aber so richtige Schnäppchen machten wir dort nicht. Nebenan war dann Roundtable Pizza. Da wollten wir rein, da es jetzt echt mal Zeit zum Essen war. Blöderweise ist unsere Footballmannschaft (vielleicht waren es auch deren Gegner?
) vor uns dort eingefallen und wir mussten sehr lange warten, bis wir bestellen konnten. Wir entschieden und für eine große Pizza mit Champignons, die sehr lecker war. Nur hatten wir das Angebot falsch verstanden und dachten es gäbe auch ein Getränk dazu. Nö, das war nicht dabei und ein Free-Refill Getränk gab es jetzt nur noch im Zusammenhang mit einer Bestellung. Für uns gab es nur die Möglichkeit, eine Flasche Soda zu kaufen…
Nach dem Essen ging es zurück ins Motel und das erste Mal in diesem Urlaub sprangen wir in den Pool. Und bis auf drei Kinder hatten wir den für uns. Einfach herrlich!
Die Jugendlichen verhielten übrigens ruhig und schon am nächsten Tag haben wir sie nicht mehr gesehen.
Unterkunft: Lamp Liter Inn Visalia 38€ (AbInDenUrlaub/Meier´s Weltreisen)
gefahrene Meilen: 185