Tag 10: 27.05.2010
Teil 2 Fundy NP - Kouchibouguac NPAls Weg nach Hopewell Cape entscheiden wir uns für die deutlich längere Küstenstraße PR 915, in der Hoffnung, endlich die erwarteten urigen Fischerdörfchen und reizvollen Küstenlinien zu sehen. Doch „Denkste“! Weder das Eine noch das Andere ist zu sehen. Auch diese Strecke ist total zersiedelt. Die Küste ist verbaut und privat. Und wenn sie mal nicht verbaut und privat ist, dann ist sie unansehnlich und langweilig.
Endlich erreichen wir Hopewell Cape. Stefan und Familie sind unabhängig von uns gefahren. Nur das Ziel der Tagesetappe ist ausgemacht. Und Hopewell Cave wie auch der Kouchibouguac NP waren Stefans „Must Do“.
Wir stehen vor dem geschlossenen Tor eines riesigen Parkplatzes von bestimmt 800 m Länge. Ich mache mich auf den Weg über das Gelände und stelle zu meiner großen Überraschung fest, dass es sich hier eher um einen (n0ch geschlossenen) Freizeitpark handelt, als um ein Naturschauspiel. Wegen der Weitläufigkeit des Geländes wird sogar ein Shuttle-Service angeboten.
Ein weltweit einmaliges Naturschauspiel spielt sich hier ab, denn hier höhlt die zweimal tägliche Flut von bis zu 16 m Höhe nach und nach die Küste aus und hinterlässt bizarre Höhlen, Grotten und Felsformationen.
Ich habe keine Lust, die vielen Kilometer zu den einzelnen Aussichts- und Besichtigungspunkten zu laufen. Der nächstgelegene Aussichtspunkt muss reichen…
… und bietet fantastische Ausblicke auf die unsteten Strömungen, Wellen, Küsten, Felsen.
Ein Ort zum Wiederkommen. Ja, liebe Mitreisende, so habe ich es auf meinen Amerikareisen immer gehalten. Erst einmal gucken, ob mir die Gegend gefällt um dann peu á peu tiefer in sie einzudringen. Also quasi
1. Blind Date
2. One Night Stand
3. Ggf. Liebe
Gerade als wir weiterfahren wollen, kommen Stefan und Familie. Stefan entschließt sich, andere Teile der Gegend aufzusuchen, damit sich unsere Fotos ergänzen.
Die Weiterfahrt ist wiederum enttäuschend. Nur zu gerne hätte ich mir die gewaltigen rötlichen Schlick-Ablagerungen entlang der immer enger werdenden Shepody Bay näher angesehen und fotografiert. Aber auch hier sind die Küsten dermaßen verbaut, dass eine Annäherung unmöglich ist.
Schnell erreichen wir auf guten Straßen – hört, hört!! – den Kouchibougua NP, der uns einen sensationellen Sonnenuntergang beschert, den ich Foto-Laie allerdings nicht in der Lage bin, ihn auch nur annähernd authentisch abzulichten.