Mittwoch, 23.4.
South Lake Tahoe – Carson CityUm 6.00 h ist die Nacht für Andy beendet und eine knappe halbe Stunde später sitzt er am Laptop. Ein Blick nach draußen verheißt leichtes Schneetreiben und ab und zu sieht man auch blauen Himmel. Gegen halb acht ist auch Robby startklar und wir begeben uns zu einem Schnell-Frühstück in die Lobby. Schnell, weil heute die Auswahl nicht so üppig ist. Als wir das Auto beladen, regnet es schwallartig vom Dach des Motels – soeben kommt die Sonne durch und der eh schon nasse Schnee nimmt wieder flüssige Form an. Wir nehmen Kurs auf die Emerald Bay und je mehr wir an Höhe gewinnen, desto tiefer hängen die Wolken und es schneit wieder. Der Aussichtspunkt ist noch „closed for season“ – wir parken direkt vor der Absperrung und gehen die paar Schritte. Die Infotafeln sind verschneit und müssen erst mal frei geräumt werden.
Der Lake Tahoe ist der drittgrößte See in Nordamerika, 1.600 feet tief und friert auch im Winter nicht zu, obwohl in ca. 600 feet Tiefe die Wassertemperatur um die 0 °C beträgt. Grund dafür ist, dass sich das Oberflächenwasser immer wieder erwärmt und der Wind dafür sorgt, dass sich Kalt- und Warmwasser ständig mischen. Der einzige Abfluss ist der Truckee River, der in den Pyramid Lake fließt; das Wasser erreicht jedoch nicht den Pazifik.
Haben wir gerade vom Wind gelesen, macht sich dieser auch bei uns mit eiskalten Böen bemerkbar, treibt den Schnee vor sich her und lässt uns zum Auto zurückkehren. Andy schießt noch ein paar Fotos, als die Sonne kurze Zeit später wieder durchkommt. In South Lake Tahoe gönnen wir uns noch einen Caffee bei Starbucks und gehen dort noch mal an den Strand. Dann nehmen wir Kurs auf Carson, das fast auf gleicher Höhe wie der Grund des Lake Tahoe liegt.
Unser Ziel ist Virginia City, die ehemalige Goldgräberstadt. Hier stehen noch viele alte Gebäude aus der Zeit des Goldrausches, die heute jede Menge Souvenirläden und Saloons beherbergen. Wir sehen uns in aller Ruhe um. Schade, dass in den meisten Saloons Slotmachines stehen; damit ist das Flair dahin. Mittagessen gibt es im Palace Saloon, dieser ist bis auf die beiden Fernseher noch ziemlich ursprünglich. Die Rückwand der Theke ist verspiegelt, auf der gegenüberliegenden Seite hängen jede Menge Fotos aus der Zeit um 1900.
Wir sehen uns anschließend noch den Friedhof an, der immer noch genutzt wird. Da der Wind so stark und eisig bläst und teilweise Sand und kleinste Teilchen wie Geschosse mit sich führt, halten wir uns da nicht allzu lange auf und kehren zum Auto zurück. Virginia City ist zwar wegen der vielen Shops sehr touristisch, konzentriert man sich aber auf die Gebäude und weniger auf das Innenleben derselben, ist der Besuch auf jeden Fall zu empfehlen.
Gegen 15.00 h sind wir wieder in Carson und können bereits im Motel einchecken. Mit Karten- und Berichtschreiben, Fotos herunterladen etc. ist die Zeit im Nu um und wir machen uns nochmal auf zum Abendessen. Dem Casino werden wir – da schon im Haus – wohl auch noch einen kurzen Besuch abstatten.
Wir laufen die Strasse in Richtung Stadtmitte, aber als Hauptstadt kann man Carson City wirklich nicht erkennen, es ist eine typische Kleinstadt, nur dass hier ein kleines Capitol und sonstige Regierungsgebäude stehen. Wir schauen mal kurz ins Nugget Casino um uns aufzuwärmen, denn der Wind bläst so stark und kalt, dass man schnell friert. Dann laufen wir wieder zurück in unser Hotel, Elke und Andy gehen ins Restaurant und bestellen T-Bone Steaks, dank des Gutscheines müssen wir nur eines bezahlen. An der Kasse bekommen wir nochmal 5$ Gameplay und laden diese zu den 10$ auf unsere Karten dazu. Jetzt heißt es gambeln, aber wie funktioniert das eigentlich? Andy setzt sich einfach mal an einen Slot und steckt die Karte rein, das Guthaben wird mit 15$ angezeigt, um es zu aktivieren muss ein Dollar nachgeschoben werden, also gut und jetzt? Mit jedem Spiel verringert sich das Guthaben auf der Karte um den Einsatz, die Credits werden je nach dem weniger oder mehr. Der Dollar ist schnell weg und Andy wechselt den Slot und steckt nochmal einen Dollar rein. Dann gewinnt er plötzlich jedes Spiel, entweder nur den Einsatz oder mehr, das Kartenguthaben wird immer weniger, aber die Credits wachsen – Macht das Sinn? Als das Kartenguthaben auf Null ist, gewinnt er auf einmal nicht mehr, habe ich jetzt das Gameplay ausgenutzt und wie geht es weiter? Da Andys Credit auf 15,50$ angewachsen ist, hört er auf. Mit Elkes Guthaben schaffe er es auf 10,05$, wir lassen uns das auszahlen und hören auf. Robby kommt dann auch noch an und versucht ebenso sein Glück, aber richtig gut klappt das nur an dem Slot, an dem Andy auch gespielt hat, bei ihm werden es dann 7$.
Elke verabschiedet sich und Robby und Andy trinken noch einen Scotch, for free, an der Bar. Es spielt eine 3-Mann Band, die gar nicht mal schlecht klingt. Da wir keine Spieler sind, interessiert uns das alles nicht so sonderlich und so verlassen wir das Casino und gehen auch aufs Zimmer. Morgen müssen wir früh aufstehen, da wir eine lange Fahrt und Programm vor uns haben.
Bild des Tages
Gefahren: 86 Meilen
Übernachtung: BW Carson Station, 76,23 $