Donnerstag, 24.4.
Carson City - TonopahUm kurz nach 6.00 Uhr klingelt Andys Wecker und er wirft uns erbarmungslos aus den Federn. Wir packen zusammen, verstauen auch gleich das Gepäck im Auto, Andy und Elke gehen zum Frühstück und lösen den Gutschein ein. Mit je einem großen Teller Porridge und heißem Getränk versorgt gesellt sich noch Robby dazu und dann geht es um 7.30 h los mit Zielrichtung Bodie. Die Sonne scheint, der Wind hat nachgelassen, es hat um die 0 °C. Gemütlich, da um diese Zeit ziemlich viel Verkehr ist, fahren wir auf der US-395 Richtung Südosten, zu unserer Rechten begleiten uns die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada. Kurz bevor wir nach Bodie abbiegen, halten wir noch an einer Rangerstation und erkundigen uns nach den Straßenverhältnissen. Die beiden netten Herren berichten, was Ihnen ein dort zuständiger Ranger erzählt hat, nämlich das der Weg schneefrei sei, allerdings sind sie sich nicht sicher, ob man bis nach Bodie selbst fahren kann, oder ob die letzten zwei Meilen zu Fuß zurückzulegen sind. Das hört sich auf jeden Fall schon mal gut an. Wir nehmen noch ein paar Postkarten mit und als Elke zahlt, bekommt sie noch einen ausführlichen Prospekt mit, der nicht nur Bodie, sondern auch einige Ziele in der näheren Umgebung gut beschreibt.
Wir nehmen den richtigen Abzweig und umfahren gleich die erste Schranke; 10 Meilen werden uns von hier aus bis zum Ziel angezeigt und wie schon angekündigt, ist die Schranke ca. 1,5 Meilen vor Bodie wegen Roadwork geschlossen. Hier ist gerade der Grader zugange und wir packen unsere Rucksäcke. Es geht ein Stück bergauf und als wir den Kamm erreichen, hat man von dort schon in der Ferne Bodie im Blick.
Die Höhe macht sich beim Laufen bemerkbar – wir befinden uns immerhin auf 8.000 feet. Dann heißt es erst mal zahlen, wir stecken die 9 $ fee in den Umschlag und werfen diesen am unbemannten Wärterhäuschen ein. Erste Station ist der Friedhof, dem Andy und Elke einen kurzen Besuch abstatten, um ein Gefühl für die Zeit zu bekommen, in der hier die Menschen gelebt haben.
Im Jahre 1859 wurde hier Gold gefunden und damit kam der Stein ins Rollen. Der Entdecker, Waterman S. Bodey, der diesem Ort seinen Namen gab, kam allerdings nicht weit. Als er kurz nach seiner Entdeckung nochmal loszog, um das notwendige Equipment für den Abbau des edlen Materials zu beschaffen, wurde er auf dem Rückweg zu seiner zukünftigen Arbeitsstätte von einem Blizzard überrascht und seine sterblichen Überreste wurde erst im Frühjahr des darauffolgenden Jahres gefunden. Sein Mitstreiter Taylor überlebte den Sturm, zog anschließend jedoch nach Benton weiter, wo er im Jahr 1861 seinem Schicksal erlag, als Paiute Indianer ihn mit Pfeilen attakierten und sein Haus in Brand setzten. Mit der Entdeckung des Goldes von Bodie entstand ab 1860 ein Minendistrikt, der innerhalb von weniger als 10 Jahren 21 Mio $ in Gold förderte und die Stadt auf bis zu 12.000 Einwohner anwachsen ließ. Die Standard Mine war die produktivste, auch nach dem Zusammenbruch im Jahr 1874 war diese Mine noch die reichste Ader des Bezirks. Im Jahr 1881 waren die Minen größtenteils erschöpft und 1886 sank die Zahl der Bevölkerung auf 1.500. In den Jahren 1892 und 1932 vernichteten Brände die meisten Gebäude. Seit 1960 werden die restlichen Gebäude erhalten und geschützt, jedoch nicht erneuert. Der Ortsname wurde übrigens dann nicht Bodey geschrieben sondern wie heute bekannt Body, damit man es nicht wie Body (Leiche) ausspricht und verwechselt.Weiter Bilder aus Bodie:
klick klick klick klick klick klick klickAll das haben wir uns heute angesehen und sind begeistert. Natürlich wird fotografiert was das Zeug hält und gegen Mittag machen wir auf einer Bank Pause und machen Brotzeit. Nach 3 Stunden mit An- und Abmarsch sind wir wieder am Auto und fahren weiter zum MonoLake – dort warten die Tufas auf uns.
Zuvor noch kurz ein Stopp im Visitorcenter, welches sehr schön und aufschlussreich gestaltet ist. Die Temperatur am Monolake ist so angenehm, dass wir auf unsere Jacken verzichten können und uns den Wunderwerken aus Calciumcarbonat widmen. Dass die höchsten Gebilde mal unter Wasser standen und der See seit 1959 stetig an Wasser „verloren“ hat, können wir uns nicht so recht vorstellen. Wir laufen den Rundweg entlang und machen noch einen Abstecher zu den Sandtufas, die weitaus kleiner und fragiler sind. Jedes Kunstwerk sieht aus wie ein Märchenschloss und ist faszinierend. Auch hier wird noch einige Male der Auslöser gedrückt und dann machen wir uns auf nach Tonopah.
Noch ein Bild vom Mono Lake:
klickDie Landschaft ist sehr abwechslungsreich und interessant; gab es am Monolake noch niederes Gestrüpp, so befinden wir uns kurze Zeit später in bewaldeter Umgebung, die kurze Zeit später in eine grüne Hochebene wechselt und dann allmählich die Landschaftszüge der Nevada Wüste annimmt. Hier ist es noch sehr hügelig, es geht stetig bergab und im Hintergrund haben wir die schneebedeckte Bergkette der Sierra Nevada – einfach nur schön. Die 180 Meilen bis nach Tonopah ziehen sich, gegen 17.30 h treffen wir in dieser „Stadt“ endlich ein – allzu ansprechend ist sie nicht, doch wir wollen hier auch nur eine Nacht bleiben. Einchecken im Ramada und kurz frisch machen, dann geht es noch in den Supermarkt nebenan, der ziemlich teuer aber auch der einzige hier im Ort ist. Wir dürfen auf die Manager Card einkaufen und bekommen die Club Preise, die immer noch ziemlich teuer sind, doch die nächsten Tage haben wir keine anderen Einkaufsmöglichkeiten. Zum Essen geht es in ein Mexikanisches Restaurant und gesättigt und zufrieden und auch k.o. geht es zurück ins Motel.
Bild des Tages:
Gefahren: 263 Meilen
Übernachtung: Ramada Tonopah Station, 71,61 $
Gelaufen: 8,1 km